Kickers um Illusionen ärmer Nach der "dappigen" Niederlage Aufstiegs-Chancen ganz erheblich gesunken
„Mit einem Punkt können wir leben. Mit einem Sieg könnten wir gut leben.“ So hatte
Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen seine Ziele für das Gastspiel der Offenbacher
bei den Amateuren des FC Bayern München formuliert. Nach der 0:1-Niederlage geht
das Leben zwar auch weiter, aber die Offenbacher Kickers sind um einige Illusionen
in Richtung 2. Bundesliga ärmer.
Als Boysen und die Kickers mit leeren Händen die fünstündige Rückreise im Bus
antraten, war die Enttäuschung in allen Gesichtern abzulesen. Platz eins endgültig
futsch. Acht Punkte Rückstand auf den SSV Ulm sind in zwölf Spielen wohl nicht mehr
aufzuholen, zumal Ulm noch sieben Heimspiele hat, während die Kickers nur noch
fünfmal auf dem Bieberer Berg antreten.
Auch im Zweikampf mit Borussia Fulda um Platz zwei hat sich die Ausgangslage der
Kickers erheblich verschlechtert. Bei einem Spiel weniger und drei Punkten Vorsprung
könnten die Fuldaer beruhigt in das Topspiel gegen Waldhof Mannheim gehen. Doch
interne Probleme in Fulda eröffnen den Kickers neue Perspektiven. Denn in Fulda ist
eine heiße Debatte um Trainer Martin Hohmann entbrannt. Die Verantwortlichen liebäugeln
mit Ex-Profi Kurt Kowarz, der beim Oberligisten FV Steinau zum Saisonende seinen
Abschied angekündigt hat, als neuem Trainer. Mal abwarten, wie sich die Trainer-Diskussion
auswirkt.
An der Kickers-Leistung in München hatte OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen nur wenig
zu kritisieren. Umso tiefer saß der Stachel der unnötigen Niederlage. „Wir müssen
das 0:1 schnell wegstecken, unser Heimspiel gegen Ditzingen am Sonntag gewinnen und
dranbleiben“, lautet die simple Forderung von OFC-Manager Klaus Gerster. Nach dem
Heimspiel gegen Ditzingen folgen dann schon wieder zwei Auswärtspiele (in Weismain
und beim SV Waldhof Mannheim).
Die beiden Niederlagen in Ulm und gegen die Bayern-Amateure (am Sonntag Gastgeber
des SSV Ulm) haben gezeigt, daß der Neuling noch nicht die nötige Substanz für die
absolute Spitzenposition in der Regionalliga besitzt. Die junge Bayern-Mannschaft
(nur drei Spieler älter als 23 Jahre) spielte wesentlich cleverer als die routinierten
Offenbacher (sieben Spieler älter als 28 Jahre). Nach vielen Chancen in der ersten
Halbzeit stürmte der OFC nach der Pause zu kopflos und zu hektisch, stellte sich
„dappig“ (Oliver Speth), oder wie es Kapitän Oliver Roth drastisch ausdrückte,
„dilettantisch“ an.
Doch im Gegensatz zur Niederlage in Ulm, als der Trainer Vollmar und Dolzer aus der
Mannschaft nahm, wird das 0:1 in München wohl keine personellen Konsequenzen haben.
Boysen bleibt seiner Linie treu, und wird die Aufstellung gegen die Turn- und Sport-Freunde
Ditzingen erst kurz vor Spielbeginn bekanntgeben, doch deutete der OFC-Coach schon an, daß
er mit der Anfangsformation von München spielen wird.
|
Anpfiff am Sonntag erst um 19:00 Uhr
Das OFC-Heimspiel gegen TSF Ditzingen wurde um eine Stunde verlegt. Spielbeginn:
Sonntag um 19.00 Uhr.
|
OFC-Strahler am Bornheimer Hang ? Kickers könnten sich Tausch gegen Linksfuß Böhnke vorstellen
Zwischen den Offenbacher Kickers und dem FSV Frankfurt hatte es nach diversen
Vorfällen in der letzten Saison heftige atmosphärische Störungen gegeben. Doch in
den nächsten Monaten könnte das Verhältnis in ein völlig neues Licht getaucht werden.
Nach dem ersten Flutlichtspiel mit Hilfe von vier transportablen Masten
(Leihgebühr 50.000 Mark) ist der FSV auf den Geschmack gekommen und möchte für die
neue Saison eine feste Flutlichtanlage installieren. Da die Offenbacher Kickers in der
Sommerpause ihre beiden Flutlichtmasten durch eine neue, modernere Anlage ersetzen
wollen, möchte FSV-Präsident Bernd Reisig die Kickers-Strahler übernehmen. „Wir
haben Interesse und würden gerne mit den Kickers über ein Geschäft verhandeln.“
Ob sich Reisig darüber mit seinem ehemaligen Freund Klaus Gerster unterhalten wird,
erscheint mehr als fraglich. Denn die einstigen Vorstandskollegen aus FSV-Zeiten
treffen sich vor Gericht. Es geht um 75.000 Mark, die Gerster als Aufstiegsprämie
zu Bundesligazeiten fordert. „Das wird wohl nichts. Wir haben gute Karten“,
behauptet Reisig vor der 2. Verhandlung, die im Juni über die Bühne gehen soll.
Ebenso siegessicher ist Gerster. „Es sieht gut aus. Auch der ehemalige FSV-Präsident
Drexel hat meine Angaben bestätigt.“
Vielleicht kann Gerster den FSV-Präsidenten von einem Tausch überzeugen.
Talentierter Linksfuß gegen intakte Flutlichtstrahler. Die Kickers haben großes
Interesse am FSV-Spieler Jens Böhnke. In der Winterpause hatte Gerster vergebens
versucht, den 22jährigen von einem Wechsel zu überzeugen. Mittlerweile haben die
Kickers nicht nur wegen eines laufenden Vertrages bis zum Jahr 2000 schlechte
Karten. Inzwischen haben sich zwei Profivereine bei Reisig („Was die Kickers
gemacht haben, war schlechter Stil“) gemeldet. Neben Eintracht Frankfurt will auch
1860 München Böhnke verpflichten. Und eine sechsstellige Ablösesumme dürfte Reisig
mehr wert sein als Strahler vom Bieberer Berg.
|
Telefon stand nicht still
Das Telefon unseres Mitarbeiters, der das aktuelle Ergebnis der Kickers aus München
mitteilte, stand gestern abend drei Stunden lang nicht still. Bis zum Schlußpfiff
wurden bereits an die 600 Anrufer gezählt, darunter als „prominentester“
FC-Vizepräsident Prof. Dr. Ulf Tunn.
20 Minuten lang mußten sich die Anrufer gedulden, bis sie durchkamen. Dadurch
liefen zusätzlich die Telefone bei unserem Pförtner heiß.
|
OFC ohne Roth gegen Bayern ? Kranker Methfessel fällt aus
Eine Niederlage zeigt Wirkung. Drei Tage nach dem 2:4 beim Tabellenführer SSV Ulm
ist Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Am Montag machte er der Mannschaft klar, was er aus den beiden nächsten Spielen,
heute bei den Amateuren des FC Bayern München und am Sonntag (18 Uhr) zuhause gegen
die TSF Ditzingen, erwartet. „Vier bis sechs Punkte sind notwendig, um vorne dabei
zu bleiben.“
Der Erfolg der Kickers im bisherigen Saisonverlauf hat im Umfeld neue Begehrlichkeiten
geweckt. Damit wird auch der Trainer konfrontiert, der in Zukunft keinen Kommentar
mehr zu den Ambitionen auf Platz eins oder zwei abgeben will.
Auch die Mannschaftsaufstellung ist bis kurz vor Spielbeginn nur Chefsache. „Die
Aufstellung gebe ich erst in der Spielersitzung bekannt.“ Sicher ist zumindest, daß
er auf das altbewährte System mit zwei Sturmspitzen zurückgreifen wird. „Das muß
aber nicht heißen, daß sich personell etwas ändert“, läßt Boysen offen, ob Kapitän
Oliver Roth wieder in die Anfangself zurückkehrt. Fehlen wird Methfessel, der wegen
Fieber nicht trainieren konnte und in Offenbach blieb.
Wie angespannt die Stimmung derzeit ist, zeigt Boysens Vergleich mit den „großen“
Bayern. „Bei uns wird es nicht wie in München sein, daß enttäuschte Spieler den
Medien Futter für Schlagzeilen geben. Bei uns wird alles intern geklärt.“
|
Kickers mit Portas ins nächste Jahrtausend Hauptsponsor verlängerte Vertrag zu verbesserten Konditionen vorzeitig um drei Jahre bis 2001
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz auf dem Bieberer Berg: Immer wenn Horst Jung im
Vorfeld eines Spiels zu einer Pressekonferenz erscheint, stehen bei den Offenbacher
Kickers ganz wichtige Entscheidungen an. Gestern war es wieder soweit. Der
Verwaltungsratsvorsitzende des Fußball-Regionalligisten hatte Wichtiges in eigener
Sache zu verkünden: Die Firma Portas hat den Vertrag als Hauptsponsor der
Offenbacher Kickers um drei weitere Jahre bis ins Jahr 2001 verlängert. „Zu
verbesserten Konditionen“, sagte Portas-Inhaber Horst Jung. „Zu erheblich verbesserten“,
meinte OFC-Manager Klaus Gerster. Zahlen wurden, wie in solchen Fällen üblich, nicht
genannt. Bekannt ist, daß im alten Vertrag 350000 Mark jährlich festgeschrieben
waren. Dieser Vertrag wäre noch bis 30. Juni 1999 gelaufen. „Aber man sollte mit
Vertragsverlängerungen nicht bis zum letzten Moment warten, deshalb haben wir uns
frühzeitig entschlossen, zu verlängern“, erklärte Jung. Sicher ein Vorteil für den
OFC, denn die verbesserten Konditionen gelten schon ab der neuen Saison. Portas wird
weiterhin auf den Trikots aller OFC-Mannschaften vertreten sein. Die Summe ist für
drei Spielklassen („Regionalliga, 2. Bundesliga und auch l. Bundesliga“, so Jung)
gestaffelt. Gleichzeitig besitzt Portas eine Option, und kann den Vertrag bei
Ablauf im Jahr 2001 um zwei weitere Jahre verlängern.
Die Zusammenarbeit Portas/Kickers besteht ununterbrochen seit der Saison 1979/80,
als der Renovierungsspezialist aus Dietzenbach in der 2. Bundesliga auf den
Kickers-Trikots „Doppeldusch“ ablöste. 20 Jahre der gleiche Hauptsponsor – das kann
in Deutschland außer den Kickers nur ein Verein vorweisen: Bayer Leverkusen. „Es war
eine sehr wechselhafte Zeit. 2. Liga, 1. Bundesliga, dann der freie Fall, bis wir
uns mit dem Fallschirm in der Oberliga gerettet haben.“ Nicht nur einmal war Jung
in dieser Zeit („Insgesamt bin ich sehr zufrieden) der Retter des Vereins.
|
Service zum OFC-Spiel in München
In München entscheidet sich heute abend, wohin der Weg der Offenbacher Kickers führt.
Verteidigen die Kickers mit einem Erfolg bei den Amateuren der Münchner Bayern ihre
Aufstiegschance ? Oder verabschieden sie sich aus dem Kampf um den Aufstieg in die
2. Bundesliga ? Um 18.30 Uhr beginnt das Schlüsselspiel für die Kickers im Stadion
an der Grünwalder Straße.
Die Offenbach-Post informiert die OFC-Anhänger aktuell über dieses Spiel. Ab 19 Uhr
erfahren Sie den aktuellen Spielstand unter der Nummer: 069/85 00 82 22.
|
„Motivation hat uns gelähmt“ Bestandsaufnahme von Boysen
Nach der 2:4-Niederlage der Offenbacher Kickers im Regionalliga-Spitzenspiel beim
SSV Ulm wurde Bestandsaufnahme gemacht. „Aber das ist normal, das geschieht nach
einem 5:1 gegen Neukirchen, wonach die Kritik natürlich geringer ausfällt, genauso
wie nach dieser Niederlage“, sagte Trainer Hans-Jürgen Boysen, der seine Mannschaft
gestern vor dem Training zur Spielanalyse um sich versammelte. „Wir hatten uns jede
Menge vorgenommen, waren aber weit von unserem Leistungsvermögen entfernt. Vielleicht
war der Siegeswille zu groß. Die hohe Motivation hat uns eher gelähmt als angespornt“,
erklärt der OFC-Coach. „Wir hatten nicht ein, zwei, drei Schwachpunkte, fast jeder
Spieler war betroffen.“
Kritik an seiner Taktik, Oliver Roth und Alexander Methfessel erst einmal auf der
Bank zu lassen, nimmt Boysen gelassen hin: „Damit kann ich leben. Wer das kritisiert,
hat von Fußball keine Ahnung.“
Die Niederlage ändere jedenfalls nichts an der Situation und an der Zielsetzung des
Vereins. Entscheidend sei, wie die Verantwortlichen mit der Situation umgehen: „Am
Mittwoch im Gastspiel bei den Amateuren der Münchner Bayern wird sich zeigen, wie
wir die Niederlage verkraftet haben. Die Spieler, die sich in einer guten Verfassung
präsentieren und im Training den entsprechenden Willen erkennen lassen, werden einlaufen.“
Gestern war das Müchner Spielfeld noch in einem gutem Zustand. Die Wettervorhersage
verheißt für morgen jedoch nichts gutes. Heute soll es nochmals eine Platzbesichtigung
geben.
|
Kickers aktuell Telefonservice für Bayern-Spiel
In München entscheidet sich am Mittwoch abend, wohin der Weg der Offenbacher
Kickers führt. Verteidigen die Kickers mit einem Erfolg bei den Amateuren der
Münchner Bayern ihre Aufstiegschance ? Oder verabschieden sich die Kickers aus dem
Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga ? Um 18.30 Uhr beginnt das Schlüsselspiel
für die Kickers im Stadion an der Grünwalder Straße.
Die Offenbach-Post informiert die Anhänger der Offenbacher Kickers aktuell über
dieses Spiel. Am Mittwoch erfahren Sie ab 19.00 Uhr den aktuellen Spielstand unter
der Telefon-Nummer: 069/85 00 82 22.
|
Gerster: „Den Etat bekommen wir vom DFB vorgegeben“
Klaus Gerster, der Technische Direktor der Offenbacher Kickers, nahm in Ulm Stellung
zum Artikel in unserer Samstag-Ausgabe, in dem es um den Etat des OFC für die 2.
Bundesliga (7-8 Millionen Mark) geht: „Der Etat wird uns vom DFB nach Prüfung unserer
Unterlagen vorgegeben. Ich kann vorher keine Zahlen bestätigen.“ Die veranschlagten
12.000 Zuschauer hält Gerster für gerechtfertigt: „Dreimal ist das Stadion mindestens
voll mit 25.000 Zuschauern, wenn zum Beispiel Gladbach kommt. Ansonsten rechnen wir
mit immer mindestens 8.000 unserer treuen Fans.“
|
Keine Sonderprämie für Kickers Nur Manager Gerster kassiert Aufstiegsprämie / Länderspiel in Offenbach
Vor großen Ereignissen versuchen viele Vereine ihre Spieler mit Sonderprämien noch
einmal besonders zu motivieren. Auch den Offenbacher Kickers steht heute ein immens
wichtiges Spiel bevor. Beim Tabellenführer SSV Ulm (43 Punkte/21 Spiele) können
die Kickers (38/20) einen entscheidenden Schritt in Richtung 2. Bundesliga tun.
Doch der Verein verzichtet auf eine Sonderprämie. „Warum? Wir werden an unseren
bisherigen Gewohnheiten nicht rütteln“, sagt OFC-Manager Klaus Gerster und versucht
dem Spiel in Ulm den Status einer ganz gewöhnlichen Partie zu geben.
Doch die Kickers wissen nur zu gut, daß sie vor zwei ganz bedeutenden Spielen
stehen. In Ulm und bei den Amateuren der Münchner Bayern (Mittwoch, 18.30 Uhr) wird
der Weg der Offenbacher Kickers vorgezeichnet. Mit sechs Punkten an die
Tabellenspitze – oder mit zwei Niederlagen das Erwachen aus den Aufstiegsträumen?
Nicht nur für das Spiel in Ulm sieht Gerster keinen Bedarf für eine Sonderprämie.
Nachdem der Neuling schon vor Saisonbeginn bei den Vertragsverhandlungen auf eine
Nichtabstiegsprämie verzichtete, schiebt Gerster nun das Thema Aufstiegsprämie weit
von sich. „So etwas haben wir nicht ins Auge gefaßt.“
Weil auch das Trainerduo Boysen/Groß bei Amtsantritt nicht an den Durchmarsch in die
2. Bundesliga dachte, ist Klaus Gerster der einzige OFC-Verantwortliche, der im Falle
eines Aufstiegs kassieren würde. Denn bei seinem Einstieg im Dezember 1995 hat er
sich beim damaligen Tabellenfünften der Oberliga schon die Aufstiegsprämie für die
2. Bundesliga festschreiben lassen: 10 Prozent der Fernsehgelder.
Wieviel Gerster kassieren würde, weiß er momentan nicht. Weil der DFB-Vertrag mit
Premiere noch nicht verlängert wurde, dürfen die Zweitligisten in ihren Etatansätzen
statt bisher fünf Millionen Mark zunächst nur zwei Millionen veranschlagen.
Zwar haben die Kickers fristgerecht ihren Lizenzantrag für die 2. Bundesliga beim
DFB eingereicht, aber über Zahlen hüllen sich die Finanzexperten in Schweigen. Doch
man kann davon ausgehen, daß der OFC in der 2. Liga mit einem Zuschauerschnitt von
12 000 sowie einem Etat zwischen sieben und acht Millionen Mark kalkuliert.
Am 5. Mai dürfen sich die Kickers über eine zusätzliche Einnahme freuen. Denn an diesem
Dienstag, 18 Uhr, findet auf dem Bieberer Berg ein Länderspiel statt. Die
U-18-Nationalelf trifft im entscheidenden Qualifikationsspiel für die
Europameisterschaft in Offenbach auf die Mannschaft aus Polen.
|
Gramminger: „Haben in Ulm nichts zu verlieren!“ OFC-Manndecker optimistisch: „Mit zwei Siegen an die Spitze“
Aufstiegsrunde zur 2. Fußball-Bundesliga 1993: Die Offenbacher Kickers verlieren das
Heimspiel gegen den SSV Ulm mit 1:2 Toren und haben nach zuvor fünf Unentschieden
den Aufstieg verpaßt. Ulmer Torschütze in der 86. Minute: Dragan Trkulja.
Kickers-Verteidiger Bernd Gramminger erhält eine Zeitstrafe. Regionalliga-Saison
1994/95: Die Kickers verlieren 0:3 in Ulm, Gramminger sieht die Gelb-Rote Karte;
nach dem Spiel wird Trainer Valentin Herr beurlaubt, die Kickers steigen dennoch ab.
29. August 1997: Gramminger endlich einmal im Glück: Er bleibt gegen den SSV Ulm
90 Minuten auf dem Feld; gegen eine überlegene Gästemannschaft gibt es einen
2:1-Sieg, den Oliver Roth in der 88. Minute herausköpft. Nun mußte Bernd am Dienstag
bei Trainer Hans-Jürgen Boysen einen freien Tag nehmen, weil ihn der Grippe-Virus
gepackt hatte. Ulmer Tragik? „Ich gehe davon aus, daß Gramminger in Ulm spielen kann“,
hofft Boysen auf seinen zuverlässigsten Mann.
„Ich weiß gar nicht mehr genau, gegen wen ich in der Vorrunde gespielt habe, der
Trkulja jedenfalls war es nicht“, gibt Gramminger zu, der vom Fußball-Fachblatt
„kicker“ zum besten Manndecker der Regionalliga-Vorrunde gekürt wurde. Stimmt:
Regenbogen war sein Gegenspieler, dem er, wie vielen anderen Sturmspitzen auch, keinen
Stich ließ.
Die „kicker“-Würdigung ist für Gramminger keine Belastung: „Ich bin alt genug zu
wissen, was ich machen muß. Vorschußlorbeeren benötige ich nicht. Ich gehe immer
hundertprozentig konzentriert ins Spiel, und wenn ich nach den 90 Minuten sagen kann,
ich habe mein Pensum gut gemacht, dann bin ich zufrieden. Aber beim Anpfiff geht es
bei Null los.“
Für das Spiel am Samstag in Ulm ist der 31jährige sehr optimistisch: „Ich habe ein
gutes Gefühl und gehe von einem Sieg aus, natürlich ‘zu Null‘. Wir haben doch alle
Trümpfe in der Hand, fahren nach dem 5:1-Sieg gegen Neukirchen mit Aufwind zu den
Ulmern, die nach der Niederlage in Mannheim unter Druck stehen. Man muß sich nur mal
vorstellen: Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, sind wir Taabellenführer!
Das lassen wir uns nicht nehmen! Wer jetzt, 13 Spieltage vor Rundenschluß, sagt, es
geht nicht um den Aufstieg, der lügt sich doch in die Tasche. Wir werden jedenfalls
alles tun, um dieses Ziel zu erreichen.“
Die „neue Stärke“ erklärt Gramminger damit, daß man im Vorspiel noch nicht die
Einheit gewesen sei wie heute. Jetzt habe man sich gefestigt, die Mannschaft sei
zusammengewachsen. „Die Mischung stimmt“, sagt Gramminger, „und die Neuen passen dazu.
Wenn man sieht, daß ein starker Spieler wie Dirk Vollmar auf die Bank muß... Aber
jeder bekommt vom Trainer seine Chance, man muß sie nur nutzen. Wie bei Oliver Speth,
der jetzt aus der Mannschaft gar nicht mehr rauszudenken ist.“
Mit seiner derzeitigen „Joker“-Rolle ist Vollmar natürlich nicht zufrieden: „Nenne
mir einen Fußballer, dem das gefällt. Ich spiele lieber von Anfang an. Auch bin ich
weder ein Konter- noch ein Auswärtsspieler, sondern ein Stürmer.“ In Offenbach, wo
er wegen seinen bisherigen Fußball-Stationen liebevoll „Italo-Sachse“ genannt wird,
fühlt sich der Neu-Bieberer sehr wohl. Dazu tragen vor allem die „Super-Fans“ bei.
Vollmar fühlt sich völlig fit: „Probleme mit meinem Fuß habe ich lange nicht mehr.“
|
Ulm will OFC in die Schranken verweisen Boysen: „Trotz Verletzungssorgen: SSV Favorit“
Gipfeltreffen in der Fußball-Regionalliga Süd: Spitzenreiter SSV Ulm 1846 erwartet
am Samstag (14.30 Uhr) mit den Offenbacher Kickers den neben Borussia Fulda einzig
noch verbliebenen Konkurrenten im Aufstiegskampf.
Die Ulmer haben nach der 1:2-Niederlage am vergangenen Wochenende beim VfR Mannheim
einiges gutzumachen. Zu allem Überfluß zog sich Mittelfeldspieler Markus Pleuler in
Mannheim einen Innenbandriß im Knie zu und muß vier Wochen pausieren. Darüber hinaus
müssen die „Spatzen“ auf die Langzeitverletzten Fritz Walter, Stadler, Fritz, Tuchel
und Motzke verzichten. Wieder einsatzbereit sind dagegen Spielmacher Janusz Gora und
Hansjörg Honold.
Ulms Trainer Ralf Rangnick will nicht über die Verletztenliste klagen: „Die Mannschaft,
die spielt, kann gewinnen. Es wäre wichtig, einen Konkurrenten in seine Schranken zu
verweisen.“
Für Rangnick steht kein „Endspiel“ an, aber „eine psychologisch unheimlich wichtige
Begegnung“. Er warnt davor, angesichts der vielen Schlagzeilen über die Kickers nicht
die Fuldaer Borussen aus den Augen zu verlieren. Offenbach habe das wesentlich schwerere
Auswärtsprogramm als die Domstädter. Ulm selbst muß in elf Spielen nur noch viermal
auswärts antreten und ist im heimischen Donaustadion noch ungeschlagen.
OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen gibt sich betont gelassen. „Die Ulmer sind Favorit,
wir werden uns aber so teuer wie möglich verkaufen.“ Die Aussichten sind nicht
schlecht, denn Boysen hat alle Mann an Bord. Auch Bernd Gramminger, dem er am
Dienstag wegen eines leichten grippalen Infekts frei gegeben hatte, wird heute wieder
im Training erwartet.
Weniger rosig sieht es für den SSV Reutlingen aus. Nachdem der Traditionsverein keinen
Lizenzantrag für die zweite Liga gestellt hat, ist bei einigen Spielern offenbar
die Luft raus. Dies wiederum bringt SSV-Präsident Hermann Schaufler auf die Palme.
Als Konsequenz aus der 0:1-Niederlage gegen die TSF Ditzingen wurde die Prämienzahlung
ab sofort ausgesetzt.
Für negative Schlagzeilen sorgten einige Fans des SV Waldhof Mannheim bei der
1:2-Niederlage vergangene Woche bei den KSC-Amateuren: Es gab Ausschreitungen, vier
Festnahmen und drei verletzte Ordner.
|
3.000 Fans reisen mit dem OFC nach Ulm
Mindestens 3000 Anhänger der Offenbacher Kickers werden den Regionalligisten am
Samstag (14.30) im Spitzenspiel beim Tabeilenführer SSV Ulm im Donaustadion
unterstützen. „Das wird ein Heimspiel“, prognostiziert Frank Schwarzhaupt,
Fan-Koordinator der Kickers. „Neun Busse mit insgesamt 500 Sitzplätzen sind schon
besetzt. Wer jetzt noch hinfahren will, muß dies mit Privat-Pkws machen,“ sagt
Schwarzhaupt, der auch auf die schlechte Zugverbindung mit dem preisgünstigen
Wochenend-Ticket aufmerksam macht: „Da ist man mindestens sechs Stunden unterwegs.“
Ulms Trainer Rangnick befürchtet eine Offenbacher Überlegenheit auf den Rängen:
„Wenn nur 2500 Ulmer kommen, die sich still wie im Theater verhält, dann stimmt etwas
nicht.“
|
„Zusamme schaffe mers“ gilt jetzt auch für die Jugend Kickers wollen mit Ex-Profis in diesem Bereich an die Spitze
„Die wirtschaftliche Gesamtsituation ist besser geworden. Wir sind in der erfreulichen
Lage, den Jugend-Etat verbessern zu können und wollen nun auch in diesem Bereich
‘angreifen‘, um eine lange, erfolgreiche Tradition des OFC fortzusetzen“, sagte
Wilfried Kohls, Vizepräsident der Offenbacher Kickers nach einem gemeinsamen
Gespräch des Präsidiums und der verantwortlichen Trainer.
Konkret heißt das: Mit dem Cheftrainer-Gespann Hans-Jürgen Boysen und Stephan Groß
an der Spitze wollen die Kickers mit den ehemaligen OFC-Profis Frank Bartenstein
(Zweite), Mike Grünewald (Al), Thomas Martin (Bl) und Jürgen Scheuerlein (C-Jugend;
die C1 wird weiterhin von Heinrich Franzen betreut); die zudem alle aus der eigenen
Kickers-Jugend stammen, eine durchgängige Förderung garantieren. „Der Grundsatz
„Zusamme schaffe mers“ soll jetzt auch in der Jugendarbeit greifen. Vor allem soll
die Talentsichtung, besonders bei den Auswahlteams, intensiviert werden. „Nach dem
Erfolg, den Bartenstein hat und in der momentanen Situation der A-Jugend als
Landesliga-Tabellenführer wollen wir Signale setzen für eine gute, zielgerichtete
Jugendarbeit, wie sie bei uns immer geleistet wurde, wenn man sieht, welche Spieler
alle daraus hervorkamen“, ergänzte Kohls. Aber die jetzige Situation könne noch
besser werden; Ziel sei es, in allen höchsten Jugendklassen vertreten zu sein.
Manager Klaus Gerster fügte hinzu: „Der OFC wird langfristig ohne eine Top-Jugendarbeit
nicht dahinkommen, wohin er will. Dementsprechend wird für einen völligen Neuaufbau
ein Etat zur Verfügung gestellt, der mit dieser Trainerbesetzung die Talente im
südhessischen Bereich ansprechen zu können. Wenn man eine gute Rolle in den höchsten
Spielklassen abgeben will, verlangt das eine gute wirtschaftliche Voraussetzung.“
Festgelegt wurde, daß ein fester Prozentsatz des Etats immer in die Jugendarbeit
fließen muß. Mit dem Ziel, Jugendspieler für die höheren Ansprüche in der
Regionalliga heranzuführen.
Die Cheftrainer bekommen von den neuen Übungsleitern, von denen Grünewald und Martin
sogar in der 1. Bundesliga aktiv waren und die alle über Trainer-Lizenzen verfügen,
schriftliche Berichte über die beobachteten Spieler.
„Die neue Situation ergab sich, weil sich diese Spieler endlich zur Verfügung stellten.
Positiv, daß sich alle aus frühester Jugend kennen“, sehen Gerster und Jugendleiter
Karl-Heinz Kohls Gerster eine qualifizierte Jugendarbeit garantiert.
|
Eddy Walz: Hatte tolle OFC-Jahre
Eddy Walz gehört zu den Kickers-Spielern, die sich nicht mit dem OFC auf eine
Vertragsverlängerung einigen konnten. „Es gibt mehrere Gründe“, so der 26jährige.
Zu einen sei der Konkurrenzkampf nicht mehr der gleiche, weil er wegen des Berufs
nur nachmittags trainieren könne. Aufgrund des Berufs sei es auch zu keiner
finanziellen Einigung gekommen, obwohl er „Zugeständnisse gemacht habe“.
„Ich hatte eineinhalb tolle Jahre bei den Kickers, zum 30. Juni gibt es halt was
neues“, sagte der Neu-Isenburger. „Wenn ich weiter als 15, 20 Kilometer fahren muß,
ist der Trainer für mich entscheidend.“ Da wird sich der Blick schnell zum FSV mit
seinem Ex-Trainer Borchers richten...
|
Trio verläßt Kickers
Lars Meyer, Eddy Walz und Islam Ispir haben bei den Kickers keine Zukunft. Das Trio
nahm gestern die Vertragsangebote der Kickers nicht an. Meyer und Walz baten um
Fristverlängerung, weil sie ihre berufliche Situation klären wollen. „Wir schauen
uns jetzt nach Neuzugängen auf diesen Positionen um“, lautete die Antwort der
OFC-verantwortlichen.
|
„Wollte Offenbach niemals verlassen“ Erwin Kostedde liebäugelt mit Trainer-Job
Wer die Zeiten der Offenbacher Kickers in der ersten Fußball-Bundesliga miterlebt
hat, von 1972 bis 1975 regelmäßig zum Stadion Bieberer Berg getingelt ist, wird ihn
noch bestens in Erinnerung haben: Erwin Kostedde, den erfolgreichen Torjäger im
rot-weißen Dress. 93mal wirbelte er für den OFC durch den gegnerischen Strafraum,
52mal traf er dabei ins gegnerische Gehäuse. Eine stolze Bilanz.
Heute wird es ein Wiedersehen geben, denn Kostedde, inzwischen 51 Jahre alt und im
westfälischen Münster wohnend, wird in seine „zweite Heimat“ zurückkehren und den
Kickers gegen Neukirchen die Daumen drücken. Der Westdeutsche Rundfunk hat Erwin
Kostedde im Schlepptau, wird über ihn ein 45 Minuten langes Porträt in seiner Serie
„Menschen hautnah“ drehen, der im 3. Programm gesendet wird. Der Termin soll um die
Zeit der Fußball-WM liegen. Da darf das altehrwürdige Stadion am Bieberer Berg, in
dem er einst zum Nationalspieler reifte, nicht fehlen.
„Ich wollte Offenbach nie verlassen und wäre mein Leben lang dort geblieben“,
verriet Kostedde gestern, „aber der Vorstand hat damals mit falschen Karten gespielt
und lanciert, ich würde zu viel Geld verlangen, als er mich verkaufte. Aber jetzt
freue ich mich wieder auf Offenbach, dort sind alle nett zu mir. Mein letzter Auftritt
1992 war schon ein großartiges Erlebnis. Ich werde viele Freunde treffen wie Horst
Jung oder Wilfried Kohls, die ich noch von früher kenne.“
In der Lederstadt wird der Mittelstürmer a.D. am Samstag mit dem verantwortlichen
WDR-Redakteur Ingolf Grittschneider – „Ich werde einfach nur beobachten, warum Erwin
so populär ist“ – auch am „Erwin-Kostedde-Platz“ (Salzgäßchen) einige Aufnahmen
machen. Das Team des nach Kostedde benannten OFC-Fan-Magazins „Erwin“ wird mit Rat
und Tat zur Seite stehen. „Wir wollten ihn schon immer einmal in Offenbach zu einem
Spiel begrüßen“, sagt Volker Goll vom Fanzine, „und nun ergibt es sich in diesem
Zusammenhang.“ Das bedeutet: „Erwin“ trifft Erwin, und zwar pünktlich zum Erscheinen
der 21. Ausgabe.
Kostedde, der in der deutschen Eliteklasse auch für Duisburg, Hertha BSC Berlin,
Borussia Dortmund und Werder Bremen auflief, hat in Offenbach einen guten Namen,
sagt Goll. Der Verein und das Umfeld von Kickers Offenbach stünden Erwin Kostedde
sehr aufgeschlossen gegenüber, möglicherweise sei in irgendeiner Form eine Zusammenarbeit
denkbar. „Es wird ein loses Gespräch mit Manager Klaus Gerster geben“, verriet
Kostedde, der „hier gerne etwas als Fußball-Lehrer machen würde.“
|
Thomas Winter heiß auf ersten Einsatz für OFC Roth: „Am Samstag schlauer“
Noch 13 Spieltage sind in der Fußball-Regionalliga Süd zu absolvieren, und nach der
Winterpause stehen für die Offenbacher Kickers und ihre Konkurrenten im Titelrennen
13 „Endspiele“ auf dem Programm.
Mit neuer Motivation geht vor allem Thomas Winter in die Partie heute um 19.30 Uhr
auf dem Bieberer Berg gegen den abstiegsbedrohten SC Neukirchen. Der OFC-Neuzugang
hatte beim SSV Reutlingen den Kampf um die Meisterschaft bereits abgehakt, nun sieht
er neue Perspektiven.
„Ich bin fit und richtig heiß“, sagt der Neu-Mühlheimer, „es wird Zeit, daß es
endlich losgeht. Ich freue mich total und hoffe, daß ich spiele und wir gewinnen.
Trainer Boysen hält sich mit der Aufstellung immer sehr bedeckt. Den kleinen
Durchhänger gegen Kaiserslautern haben wir in dieser Woche gut kompensiert
durch Schnellkrafttraining; wir sind zwar alle noch nicht topfit, aber auf dem
richtigen Weg dorthin. Über den Gegner mache ich mir wenig Gedanken; es ist wichtiger,
die eigenen Stärken auszuspielen. Ich erwarte aber, daß Neukirchen zur Sache gehen
wird. Es wird ein echtes Kampfspiel geben.“
Auch OFC-Kapitän Oliver Roth ist froh, daß die Vorbereitung vorbei ist: „Am Samstag
morgen sind wir schlauer, wo wir stehen. Das erste Spiel ist immer ein neuer Anfang.“
Zum Thema Vertragsverlängerung meinte er: „Der Verein hat die Option gezogen, damit
ist das Thema für mich erledigt. Ich kann verstehen, wenn der OFC früh Klarheit
schaffen will, das ist in der Regionalliga so üblich.“
Für Trainer Hans-Jürgen Boysen ist „die Welt in Ordnung“. Er kann heute auf den
kompletten Kader zurückgreifen.
|
Maier und Dama bis 2001 beim OFC Drei Spieler noch ohne Vertrag
Der Kader der Offenbacher Kickers für die kommende Saison nimmt immer festere
Konturen an. Gestern abend um kurz nach 21 Uhr verlängerten Günter Maier und Patrick
Dama ihre Verträge beim Tabellendritten der Regionalliga jeweils um drei Jahre bis
zum 30. Juni 2001. Bei allen Spielern haben die Verträge für Regionalliga und 2.
Bundesliga Gültigkeit.
Damit haben die Kickers vor dem ersten Spiel nach der Winterpause bereits 17 Spieler
(darunter zwei Torhüter) für die nächste Saison unter Vertrag. Elf Spieler sind
mindestens bis zum Jahr 2000 an den OFC gebunden.
Dagegen brachten die Verhandlungen mit Lars Meyer, Eddy Walz und Islam Ispir noch
keine Einigung. Diese drei Spieler müssen sich bis heute abend entscheiden, ob sie
das OFC-Angebot annehmen. Nach Aussage von Manager Klaus Gerster haben die Kickers
bisher noch nicht mit Neuzugängen verhandelt.
|
Leserbrief aus der OP
Betr.: Abriß der Flutlichtanlage auf dem Bieberer Berg, Bericht vom 17.2.98.
Jahrelang wurde von den Fans der Offenbacher Kickers und auch mit Hilfe der
Offenbach-Post für die Erhaltung des Bieberer Bergs gekämpft. Hierbei wurde vor allem
mit der großen Tradition und der einmaligen Architektur und Schönheit dieser
traditionsreichen Sportstätte geworben.
Mit Entsetzen mußte ich diese Woche feststellen, daß nun nicht von Politikern oder
Spekulanten wie in den Vorjahren, sondern von den Verantwortlichen des OFC der Abriß
der „alten“ Flutlichtmasten in Erwägung gezogen wird. Diese 60 Meter hohen Flutlichtmasten,
die den Bieberer Berg schon von weither für jedermann sichtbar machen und ihm sein
typisches Flair verpassen, sollen nicht gleichwertig ersetzt werden, sondern gegen
eine „moderne“ Anlage mit 25 Meter hohen „Mästchen“ ausgetauscht werden.
Diese neue Plastik-Playmobil-Anlage würde den Bieberer Berg völlig entstellen und
ihm einen Großteil seiner typischen Atmosphäre nehmen!
Im allgemeinen sind die Modernisierungs- und Umbauarbeiten im und um das Stadion
herum grundsätzlich zu begrüßen. Doch sollte von den Verantwortlichen der Kickers
jedoch mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit der Tradition des Vereins und seiner
Spielstätte geübt werden. Auch wenn durch den Umbau der Anlage eine geringe Summe
an Wartungskosten zu sparen wäre, ist der Schaden für das Gesamtbild der Spielstätte
wohl für immer irreparabel. Kickers Offenbach sollte bei dem eingetretenen sportlichen
und finanziellen Erfolg nicht den Blick fürs Wesentliche verlieren und nicht dem
schlechten Beispiel anderer Vereine wie z.B. 1860 München folgen, die ihre Tradition
und damit ihre Identität und ihre „echten“ Fans billig verkauft haben. Als
langjähriger Fan und Mitglied des OFC bitte ich die Verantwortlichen des Vereins:
|
SSV Ulm heißer Titel-Kandidat Fulda und Waldhof wollen hoch
16 von 17 Spielführern in der Fußball-Regionalliga Süd glauben, daß sich der SSV Ulm
1846 den Titel nicht mehr nehmen läßt. Doch in den Schoß fallen wird den „Ulmer
Spatzen“ in der Rückrunde nichts. Fünf Punkte vor Borussia Fulda und acht Zähler
Vorsprung auf Offenbach (ein Spiel weniger) ist noch lange kein Ruhekissen. Handicap:
Neuzugang Thomas Motzke und Joachim Stadler fallen acht Wochen aus, das Comeback von
Matthias Fritz und Thomas Tuchel ist nicht absehbar, und Fritz Walter wird diese
Saison nicht mehr spielen. „Weitere Ausfälle dürfen nicht passieren“, sagt
SSV-Abteilungsleiter Rolf Zanchettin. Ein Sieg beim VfR Mannheim würde manches
erleichtern.
Mit einem Kraftakt will der SV Waldhof noch den zweiten Platz erreichen, der zu den
Aufstiegsspielen in die zweite Liga berechtigt. Dazu müßten acht Punkte Rückstand
auf Fulda gutgemacht werden. Mit einem Sieg bei den zuhause ungeschlagenen Amateuren
des Karlsruher SC will Waldhof eine Aufholjagd starten. Das Hauptproblem: Kann der
brasilianische Neuzugang Carlinhos seinen verletzten Landsmann Santos als Abwehrchef
ersetzen?
Ambitionen auf Platz zwei hat auch Borussia Fulda. Trotz finanzieller Sorgen werden
die Hessen die Lizenz für die zweite Liga beantragen. „Ich gehe davon aus, daß wir
sie im Aufstiegsfalle ohne größere Auflagen erhalten würden“, so Manager Horst Ruland.
|
Erwin Kostedde kehrt am Freitag auf den Berg zurück Ehrengast beim Punktspielauftakt 1998 gegen SC Neukirchen
Das frühere Offenbacher Fußball-Idol Erwin Kostedde kehrt am kommenden Freitag auf
den Bieberer Berg zurück. Beim Punktspielauftakt 1998 in der Regionalliga Süd für die
Offenbacher Kickers um 19.30 Uhr gegen den SC Neukirchen wird der ehemalige „braune
Bomber" Ehrengast sein. Anlaß ist eine kleine Fernseh-Serie, die der Westdeutsche
Rundfunk dreht und dazu auch Bilder vom Bieberer Berg und vom Verkauf des
Kickers-Fanzine "Erwin" aufzeichnet.
Die Kickers nahmen natürlich keine Rücksicht auf die närrischen Tage angesichts der
bevorstehenden Spiele. „Wenn uns der große Coup gelingt, können wir acht Tage lang
feiern“, sagte Trainer Hans-Jürgen Boysen, der sich „freut, daß es wieder losgeht".
Boysen betonte, daß sich die Mannschaft in einer guten Verfassung befinde, lediglich
Lars Meyer kränkele etwas, soll bis Freitag aber wieder hergestellt sein.
Boysen hat aber auch "Mangelzustände, siehe das Spiel gegen Kaiserslautern“,
festgestellt. Es fehlte noch an Spritzigkeit und auch an Präzision im
Kombinationsspiel. „Wir brauchen noch drei Punktspiele, um auf den optimalen Stand
zu kommen", sagte Boysen, der aber dennoch "optimistisch in diese drei Spiele“
(Neukirchen, Ulm, Bayern-Amateure) geht.
Der Freitagsgegner Neukirchen wurde von Boysen und Co-Trainer Stephan Groß am Sonntag
in Lohfelden beobachtet, wo er mit seinen Neuzugängen Schönewolf und Höhle (vom
aufgelösten FC Hessen Kassel) antrat. „Ich gehe davon aus, daß Neukirchen mit einer
echten Sturmspitze und zwei offensiven Mittelfeldspielern agieren wird und aus der
Lauerstellung heraus auf Konter aus ist. Mein seligster Wunsch ist immer ein frühes
Tor, damit der Gegner die Deckung lockern muß. Ansonsten müssen meine Spieler und
auch das Publikum Geduld aufbringen. Neukirchen ist nicht im Hurra-Stil zu bezwingen,
In der Regionalliga gibt es – Ausnahme war lediglich Kirchheim – nur schwere Gegner.
Neukirchen kämpft ums Überleben, bringt jede Menge Wille und Herz mit und ist erfahren
im Abstiegskampf“, analysiert Boysen, „aber wird werden gerüstet sein.“
Ein Heimsieg, sagte der OFC-Coach sei wichtig, um einen Grundstock zu legen vor den
Auswärtsspielen in Ulm und bei den Bayern München Amateuren.
Laut Manager Klaus Gerster haben fünf Spieler bisher das neue Angebot der Kickers
noch nicht akzeptiert: Patrick Dama, Lars Meyer, Günter Maier, Edda Walz und Islam
Ispir. Er unterstrich noch einmal, daß der Freitag bis zum Anstoß letzter Zeitpunkt
ist, einen neuen Vertrag bei den Kickers zu unterschreiben. „Dann werden sie nächstes
Jahr nicht mehr für den OFC spielen, egal, wer das ist“, betonte Gerster, der durch
sein konsequentes Verhalten „Ruhe in die entscheidende Meisterschaftsphase" bringen
und verhindern will, "daß man mit unserem Angebot hausieren geht. Auch müssen wir
uns rechtzeitig für diese Positionen nach neuen Spielern umsehen, bevor der Markt
verlaufen ist". Große finanzielle Unterschiede zwischen Regionalliga und 2. Bundesliga
gebe es nicht, sagte Gerster, „das macht sich dann in den Prämien bemerkbar.“
Am kommenden Montag trifft sich Gerster mit Sportchef Jürgen Emig vom Hessischen
Fernsehen, um die geplanten Live-Übertragungen von Kickersspielen abzustimmen.
|