Aufstieg ? Roth verschiebt Hochzeit für Kickers
Offenbachs Kapitän Oliver Roth kämpft und schießt Tore für die Kickers. Die
Verbundenheit geht noch weiter. Für seine Klckere will Ollie sogar seine Hochzeit
verlegen. Aber nur, wenn die Offenbacher die Relegation zur 2. Liga erreichen.
Noch erfreulicher: Roth (bisher 13 Tore) ballert auch nächste Saison auf dem
Bieberer Berg. Manager Klaus Gerster zog die Option. Und Roth will den Kickers
weiterhelfen: „Ich wollte nicht weg. Ich will in der 2. Liga spielen." Wie geht's
dann weiter? „Ich plane nicht weiter. Denn auch mein Beruf als Börsianer macht mir
Spaß", erklärt der 30jährige.
Und privat ist im Hause Roth alles Im Lot. Am 29. Mai heiratet Ollie seine Freundin
Iris vorm Standesamt in Wiesbaden. Nur der geplante Hochzeitsterminin der Kirche am
6. Juni lat fraglich. „Sollten wir an diesem Tag um den Aufstieg spielen, verschieben
wir die Hochzeit um einen Tag. Der Pfarrer hat Verständnis dafür", verrät
Publikumsliebling Roth.
Aber um an der Relegation (Platz 2 erforderlich) teilzunehmen, sind Siege in den
restlichen fünf Spielen notwendig. Der Anfang soll Sonntag (18.30 Uhr) im
Hessen-Derby gegen SV Wehen gemacht werden.
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Falscher Berg auf den Schals
In Offenbach floriert das Geschäft mit den Fan-Artikeln. Der Umsatz in dieser Saison
beträgt etwa 250 000 Mark – zweitligaverdächtig. Amateurhaft aber die Produktion der
Artikel. Ein Unternehmen aus Wesffalen fertigte einen Kickers-Schal mit der
Aufschrift „BIBERERBERG".
Das fehlende „E" stört aber wenige Anhänger. Die Schals werden trotzdem (Preis 25
Mark) verkauft. „Wir haben nur noch 90 Stück", erklärt Fanshop-Boß Stefan Simon.
Schlecht aber für den Hersteller – er wird aus Offenbach keinen Auftrag mehr bekommen.
Dafür liegt die Baugenehmlgung der Stadt für den neuen Fan-Container vor. „In vier
Wochen soll die Sonderanfertlgung stehen", hofft Simon. Sie dahin sollen aber die
(falschen) Schals verkauft sein.
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OFC siegt und verliert im Doppelpack
Wenn man Statistiken glauben darf, ist das Hessenderby am Sonntag (18.30 Uhr)
zwischen Kickers Offenbach und dem SV Wehen bereits entschieden. Zugunsten der
Kickers. Ihre sechs Niederlagen in dieser Saison haben die Kickers im Doppelpack
kassiert – immer zwei in Folge. Doch die Antwort gaben die Kickers auch im Doppelpack;
Den Niederlagen folgten stets zwei Siege. Nach dem 1:2 gegen Waldhof Mannheim und dem
2:3 gegen Darmstadt meldeten sich die Offenbacher mit dem 2:1-Erfolg bei 1860 München
im Aufstiegsrennen zurück. Nach dem Gesetz der Serie müßte am Sonntag wieder ein Sieg
fällig sein. „Wir haben mit Bravour gezeigt, daß wir wieder da sind“, versprüht
OFC-Trainer Boysen Optimismus vor den letzten fünf Saisonspielen, in denen nur noch
Nervenstärke und natürlich Punkte (Boysen: „Egal wie“) zählen.
Doch ausgerechnet in der entscheidenden Schlußphase wird der Offenbacher Kader
ausgedünnt. Patrick Dama und Oliver Speth fallen am Sonntag mit Sicherheit aus.
Vermutlich muß eine Kniespiegelung in den nächsten Tagen Aufschluß über
die Schwere der Verletzung geben. Stefan Dolzer will heute nach zehntägiger Pause
(Bänder- und Kapselverletzung) erstmals trainieren. Sein Einsatz am Sonntag ist
äußerst fraglich. Für Boysen dennoch kein Grund zur Besorgnis. „Die Vertreter haben
ihre Sache in München gut gemacht“, deutet Boysen an, daß die „Löwen“-Dompteure auch
gegen Wehen spielen werden.
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500 000-Mark-Verteidiger kommt ablösefrei zum OFC Lübecker Michael Köpper unterzeichnete Drei-Jahres-Vertrag
Die Offenbacher Kickers haben gestern ihren 17. Spieler für die neue Saison unter
Vertrag genommen. Nach 16 Vertragsverlängerungen ist die erste Neuverpflichtung
perfekt. Michael Köpper wechselt vom Nord-Regionalligisten VfB Lübeck nach Offenbach,
wo der 31jährige gestern einen Drei-Jahres-Vertrag bis 30. Juni 2001 unterzeichnete.
Nach zwei Jahren in Lübeck läuft der Vertrag des 31jährigen Defensivspielers zum
Saisonende aus. Konsequenz: Köpper kostet keine Ablöse. Beim Abstieg aus der 2. Liga
vor knapp einem Jahr verlangte Lübeck noch 500000 Mark Ablösesumme. Für einige
Interessenten aus dem Profibereich (darunter Eintracht Frankfurt) zuviel Geld, so daß
Köpper seinen Vertrag inLübeck (mit Option für die Regionalliga) erfüllen mußte. In der
Winterpause wollte die Eintracht Köpper erneut verpflichten. Doch Lübecks Forderung
(125000 Mark Ablöse) war immer noch zu hoch. Köpper lagen nach eigenen Angaben auch
jetzt wieder zwei Angebote aus der 2. Liga und drei aus der Regionalliga vor. Den
Ausschlag für die Kickers gab die Nähe zu Mannheim, von wo seine Frau stammt. Über
die Kickers hat sich Köpper auch bei seinem jetzigen Trainer Ramon Berndroth (soll
neuer Trainer beim Landesligisten Spvgg. Neu-Isenburg werden) informiert.
„Wir müssen im Abwehrblock einiges tun. Da paßt Köpper, der schnell, kopfballstark
und auf mehreren Positionen einsetzbar ist und über große Erfahrung verfügt, gut
hinein“, erklärte OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen bei Köppers Vorstellung gestern im
neuen „Kickers-Bus“.
Mindestens drei weitere Neuzugänge stehen – unabhängig von der Spielklasse – noch auf
der Wunschliste des Trainers. Im defensiven Mittelfeld und im vorderen Bereich
besteht noch Handlungsbedarf. „Wir halten ständig die Augen offen und beobachten
Kandidaten“, kann oder will Boysen aber nichts Konkretes mitteilen.
Das Heimspiel der Kickers gegen den SV Wehen am kommenden Sonntag wurde um 30 Minuten
verlegt. Spielbeginn: 18.30 Uhr.
Steckbrief: Michael Kòpper
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Verstimmung nach Überreaktion ? Kickers-Manager Gerster kritisiert Schatzmeister Zang
Das Präsidium der Offenbacher Kickers war gestern fast vollzählig bei der
Präsentation des neuen Spielers Michael Köpper vertreten. Nur Schatzmeister Horst
Zang fehlte – was sofort zu Spekulationen Anlaß gab. Denn Manager Klaus Gerster und
der Kickers-Schatzmeister hatten in den letzten Tagen Meinungsverschiedenheiten.
Die Überlegungen Zangs, auf dem Bieberer Berg ein Sporthotel oder gar einen Skydome
zu realisieren, die bei der Stadt durchaus auf offene Ohren stießen, kanzelte Gerster
ab. Besonders der Gedanke, Eintracht Frankfurt könne bei einem Umbau des Waldstadions
in Offenbach spielen, ist für Gerster „Quatsch. Die Eintracht wird ihre Heimspiele
niemals in Offenbach austragen.“ Gersters „Tip“ in Richtung Zang. „Manche Leute sollten
ihre Aussagen vorher besser überlegen.“
Beim gestrigen offiziellen Kickers-Termin fehlte Zang aus beruflichen Gründen, doch
der Schatzmeister zeigte sich von Gersters Attacke überrascht. „Das kann ich nicht
nachvollziehen. Vielleicht war es eine Art von Überreaktion", mahnt Zang zur Besonnenheit.
„In der jetzigen Phase wäre eine Verstimmung im Präsidium, von der ich nichts weiß,
schlecht. Man sollte da sehr behutsam vorgehen. Verhältnisse wie bei Hertha BSC
können wir uns nicht erlauben“, sagt Zang und will nun die Meinungsverschiedenheiten
mit Gerster persönlich klären.
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Bus fährt Werbung für Kickers
„STEIGT EIN, wenn Ihr Kickers seid !" 55 000 Kilometer im Jahr fährt ein Bus der
Offenbacher Verkehrsbetriebe nun Reklame für den OFC. Das Fahrzeug soll auch bei den
Heimspielen der Kickers im Sonderverkehr rollen. OFC-Vize Wilfried Kohls, Neuzugang
Michael Köpper, Präsident Dr. Lothar Winkler, Manager Klaus Gerster und Trainer
Hans-Jürgen Boysen dementierten gestern, daß der Kickers-Bus gelegentlich auch die
Strecke Offenbach-Waldstadion-Riederwald-Bornheimer-Hang befahren solle. Auch der
Fan-Transport zu den Sportfreunden in Darmstadt oder Mannheim sei mit diesem
Omnibus nicht beabsichtigt.
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Leserbrief aus der OFFENBACH-POST Unverschämt
Betr.: „OFC-Spiel vermiest Polizei Ostern“, Bericht vom 10. April
Alle schreien nach mehr Flexibilität – aber immer nur die anderen sollen ran !
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Leserbrief aus der OFFENBACH-POST OFC – alles einmalig
Betr.: Kickers Offenbach
Dann ins Stadion die nächsten „einmaligen“ Überrraschungen. Die Anzeigentafel
schlummert immer noch hinter der Stahlrohtribüne. Vielleicht sollte man mal jemanden
fragen, der sich mit dem Aufbau auskennt. Es ist ja nicht die erste
Anzeigentafel in deutschen Stadien. Vielleicht sehen wir sie dann irgendwann mal
stehen, bevor sie verrostet.
Na ja, nichts wie rüber in den von uns geliebten, angeblich erweiterten Block 2.
„Einmalig“, man hat ihn doch so gelassen, wie er war. Weitere tolle Überraschung.
Bevor wir uns im Block niederlassen, noch ein kurzer Gang zu den Schmuckstücken im
Stadion, den Toiletten. Wenn man eine offene findet. Vielleicht sollte der
Schlüsselmeister lieber alle zuschließen, weil: Was einen da erwartet, ist „einmalig“.
Auf jeder Müllhalde steht oder sitzt man besser.
Ich frage mich nur, wer für die „einmaligen“ Zustände verantwortlich ist. Vielleicht
sollte mal ein Präsidiumsmitglied oder Manager ins Stadion gehen. Sie werden begeistert
sein.
Ich hoffe, es wandeln sich in nächster Zeit einige der „einmaligen“ Sachen in ganz
normale. Ihr müßt Euch nur an uns Fans ein Beispiel nehmen. Wir sind wirklich
EINMALIG!
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Löwen - Trainer Lorant kann OFC wertvolle Hilfe leisten Amateur-Torwart Hofmann und Gorges im Profi-Kader
Peter Pacult, Trainer der Amateurmannschaft des TSV 1860 München, weiß genau wie die
Offenbacher Kickers heute abend (19 Uhr, Stadion Grünwalder Straße) zu schlagen sind.
Denn die Offenbacher 0:1-Niederlage gegen die Bayern-Amateure vor einigen Wochen hat
er live im Grünwalder Stadion mitverfolgt.
Die 1860-Amateure sind seine erste Trainerstation. Aus der Bayernliga hat er das
junge Team in die Regionalliga gebracht, hier auf Anhieb in die Spitzengruppe. Den
Nachwuchs ausbilden und an den Profibereich heranführen, ist seine Aufgabe. Dafür
darf er unter Profibedingungen arbeiten. Kein Münchner Spieler muß neben dem
Fußball arbeiten gehen.
Dennoch ist der Trainer empfindlich, wenn er auf die professionellen Rahmenbedingungen
bei den „kleinen Löwen“ angesprochen wird. Pacult: „Natürlich trainieren wir vom
Zeitaufwand wie die Profis, aber vom Verdienst her sind wir weit davon entfernt.
Beim OFC gibt es beispielsweise einen Spieler, der hat das dreifache Grundgehalt von
dem, was es bei uns gibt. Aber auch in Ulm oder Fulda gibt es mehr zu verdienen als
bei 1860.“
Dafür dürfen die Münchner Spieler jeden Tag Bundesligaluft schnuppern und oft im
Training 1860-Cheftrainer Werner Lorant vorspielen. Sie alle träumen den Traum, der
für Vorstopper Guido Gorges im vergangenen Jahr Realität wurde. Als etliche Profis
verletzt waren, stand Gorges vor 70.000 Zuschauer auf dem Rasen des Olympiastadions.
Im bayrischen Derby bewachte er Carsten Jancker von den Bayern.
Torwart Michael Hofmann könnte morgen der nächste Bundesliga-Debütant sein. Nach den
jüngsten Schwächen von Bernd Meier glaubt Peter Pacult, „daß mir der Michael nicht
zur Verfügung steht.“
Für den Fall, daß Hofmann morgen gegen Hertha BSC Berlin in der Bundesliga spielen
muß, steht Thomas Heilmayer parat, der noch kein einziges Spiel in der Regionalliga
absolvierte.
Für die Kickers vielleicht ein gutes Omen. Schon in der Hinrunde profitierten sie im
Heimspiel gegen die Bayern-Amateure vom Ausfall des Stammkeepers Sven Scheuer.
Dessen Vertreter Huber begünstigte mit einem schweren Patzer den 2:0-Sieg – und hat
seitdem nie mehr gespielt.
Neben Hofmann könnte auch Gorges wieder in den Lorant-Kader aufrücken: „Heute nach
dem Vormittagstraining werde ich mit Lorant die Nominierungen absprechen.“
Daß Gorges schon wiederholt nach oben gegangen ist, freut auch einen Offenbacher:
Helmuth Reuscher, der in Steinheim lebt, OFC-Mitglied ist, aber seit 1993 in Diensten
des TSV 1860 München steht. Davon seit zwei Jahren als Spiel- und Spielerbeobachter.
„Ist doch klar, daß heute zwei Herzen in meiner Brust schlagen. Ich wünsche dem OFC
den Aufstieg, aber keinen Sieg gegen 1860“, sagt Reuscher, der Mitte der Woche in
Zagreb spähte. Den Kickers-Aufschwung kommentiert der frühere Angestellte des
Kreissozialamtes Offenbach so: „Was die Offenbacher Verantwortlichen um Klaus Gerster
und Wilfried Kohls geschafft haben, freut mich sehr. Hut ab auch vor Horst Jung. Die
Atmosphäre auf dem Bieberer Berg ist einmalig.“
Daß „Löwe“ Reuscher im heimischen Revier zuschlägt, muß der OFC wohl nicht befürchten.
Denn Reuscher sieht „für die Bundesliga auf Anhieb keinen“ aktuellen Spieler des
Boysen-Teams, „außerdem sind die meisten bereits vom Alter her gestandene
Regionalliga-Spieler.“
Aber Boysen, Gerster, Kohls und Jung aufgepaßt, so ganz beiläufig erwähnt Reuscher,
„daß natürlich Speth und Dama eine gute Entwicklung genommen und durchaus eine
Perspektive haben...“
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Offenbach Alternative für neuen Skydome OFC-Schatzmeister Horst Zang will Standort Bieberer Berg prüfen lassen / "Unorthodoxes, interessantes Modell"
Die Diskussion um ein neues Stadion beschäftigt die Sport-, Politik- und Finanzexperten
in Frankfurt seit Jahren. Falls Deutschland die Fußball-WM im Jahr 2006 ausrichten
darf, die Entscheidung fällt im Jahr 2000, soll nicht nur nach dem Wunsch des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt ein WM-taugliches Stadion stehen.
In Frankfurt aber sind sämtliche Planungen - für einen neuen Skydome oder die
Renovierung des altehrwürdigen Waldstadions - in den letzten Monaten ins Stocken
geraten, obwohl die Zeit drängt. Eine ganz neue Variante bringt Horst Zang,
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer aus Mühlheim, in die Diskussion. „Wenn es in
Frankfurt solche großen Probleme gibt, sollte man sich über alternative Standorte für
ein multifunktionales Stadion Gedanken machen.“
Was Zang bereits getan hat. „Ich glaube, daß in Offenbach mit dem Gelände rund um das
Kickers-Stadion und dem benachbarten Tambourbad ein idealer Standort zur Verfügung
steht.“
Horst Zang, seit 1996 Schatzmeister der Offenbacher Kickers, hat für seine „Visionen“
bisher noch kein Konzept und auch keine Kalkulationen entwickelt. „Zunächst wären einmal
Vorgespräche auf politischer Ebene nötig, ehe man vielleicht mit Gutachten abklärt,
was auf dem Bieberer Berg möglich wäre.“
Derzeit ist in Frankfurt wieder eine Investorengruppe am Neubau eines multifunktionalen
Stadions mit Schiebedach (Skydome) in unmittelbarer Nachbarschaft zum Waldstadion
interessiert. Eine andere Investorengruppe war vor einigen Monaten wegen der
unsicheren Planung abgesprungen. Das Skydome-Projekt hat ein Volumen von etwa 350
Millionen Mark. Daran müßte sich die Stadt Frankfurt mit einem hohen zweistelligen
Millionen-Betrag beteiligen. Der Skydome könnte ganzjährig und nicht nur für
Sportveranstaltungen, sondern dank einer mobilen Rasenfläche auch für Rockkonzerte
und dergleichen genutzt werden.
Für Zang sind die räumlichen Voraussetzungen in Offenbach „eigentlich ideal“. Der
Verein Kickers Offenbach hat das Gelände rund um das Stadion von der Stadt Offenbach
in Erbpacht übernommen. In unmittelbarer Nachbarschaft, gerade über die Bieberer
Straße, liegt das einstige Tambourbad, das nicht mehr genutzt wird. „Man könnte dieses
Riesengelände endlich einer Nutzung zuführen, und am Tambourbad zum Beispiel eine
Sportschule oder ein Sporthotel planen“, schwebt Horst Zang im nächsten Jahrtausend
eine sportliche Infrastruktur vor.
Auch die Verkehrsanbindung sollte nicht das größte Problem sein. „Mit S-Bahn-Anschluß
und Autobahn-Zubringer wären die dringlichsten Probleme zu lösen“, glaubt Zang.
Ein größeres Problem sieht Zang in der Beseitigung von Vorurteilen. „Natürlich wird
jeder zunächst einmal sagen, was soll ein Skydome in Offenbach ? Aber man muß die
Leute überzeugen, daß dieser Vorort-Charakter Frankfurts nicht mehr vorhanden ist.
Das ist heutzutage alles eine große Ebene, nennen wir es die Rhein-Main-Area. Und
wenn die Kosten hier geringer als in Frankfurt sind, was spricht dann dagegen?“
Deshalb regt Zang schnellstmöglich einen Runden Tisch an, an dem Vertreter der
Städte Frankfurt und Offenbach, des Umlandverbandes, des Landes Hessen und die
etwaigen Investoren neue Möglichkeiten ausloten könnten. Laut Zang „muß man nun eine
professionelle Politik in Richtung WM 2006 betreiben, denn die Zeit drängt.“
Der Offenbacher Bürgermeister Stephan Wildhirt will sich solchen Überlgeungen
„keineswegs von vornherein verschließen. Das ist ein unorthodoxes, interessantes
Modell“; kommentierte Wildhirt, Sport- und Planungsdezernent der Stadt Offenbach,
die Idee des Offenbacher Skydomes. Wildhirt verhehlt aber auch nicht, „daß ein
Rattenschwanz an Problemen zu erörtern sein wird, unter anderem die Verkehrsfrage.“
Deshalb wären für Wildhirt die Fachleute gefordert. „Sie werden prüfen müssen, ob
die Infrastuktur solch ein Projekt schaffen kann.“
Doch nicht nur bei einem Stadion-Neubau sieht Zang Chancen für eine Offenbacher
Beteiligung.
Sollte sich der Skydome-Traum in Frankfurt und Offenbach zerschlagen, steht als
Alternative die Renovierung des 73 Jahre alten Waldstadions im Raum. Dafür schwanken
die geschätzten Kosten zwischen 70 und 115 Millionen Mark. „Und wo, bitte, sollte
während der Bauzeit im Waldstadion, die mindestens einige Monate dauern würde, die
Frankfurter Eintracht ihre Heimspiele austragen“, fragt sich Zang.
„Der Riederwald ist keine echte oder zumindest eine sehr teure Alternative.“ Auch
das FSV-Stadion am Bornheimer Hang wäre für Bundesligaspiele ungeeignet. „Als
Ausweichmöglichkeit käme nur der Bieberer Berg in Frage“, glaubt der
Kickers-Schatzmeister.
Auch für diesen Fall sieht Zang dringenden Gesprächsbedarf. „Wenn Offenbach als
Ausweichort in Frage kommen soll, müßte in unser Stadion dringend einiges investiert
werden, was nur mit finanzieller Unterstützung von außen möglich wäre.“
Die Verantwortlichen der Frankfurter Eintracht haben kürzlich ebenfalls eine Vision
der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei hat der Verein ein selbst finanziertes
Fußballstadion ins Spiel gebracht. 150 Millionen Mark soll es kosten. „Bis jetzt
haben wir aber nur grob gerechnet“, kann Eintracht-Präsident Rolf Heller weder
konkrete Pläne noch einen detaillierten Finanzierungsplan vorlegen.
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Bubu Knecht neuer Trainer in Fulda
Fußball-Regionalligist Borussia Fulda ist auf der Suche nach einem Nachfolger des
beurlaubten Trainers Martin Hohmann fündig geworden. Gestern präsentierten die
Osthessen Hans-Peter „Bubu“ Knecht als neuen Mann auf der Kommandobrücke.
Erst vor wenigen Tagen war Knecht beim Oberligisten SV Bernbach entlassen worden.
Bereits gestern leitete der 38jährige erstmals das Training des Tabellenzweiten der
Regionalliga Süd. Der Vertrag mit dem ehemaligen Zweitliga-Profi von Kickers
Offenbach und Viktoria Aschaffenburg läuft zunächst bis zum 30. Juni 1999.
Knecht ist nur Inhaber des Trainer-A-Scheins, könnte aber im Aufstiegsfall den
Verein eine Saison per Sondergenehmigung auch in der zweiten Liga trainieren.
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