Kickers verpflichten Dubravko Kolinger vom Karlsruher SC
Kickers Offenbach hat den Abwehrspieler Dubravko Kolinger vom zweitligisten Karlsruher SC
verpflichtet. Der 22jährige wechselt Ablösefrei. Er unterschreibt einen Dreijahresvertrag
bei den Kickers.
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Kickers-Spione auf Polterabend Streß für Oliver Roth: Erst Feier, dann gegen Ronaldo-Schreck
Hans-Jürgen Boysen hat Angst um den Ruf der Offenbacher Kickers. „Wir dürfen auf keinen
Fall den Eindruck erwecken, daß wir die Saison schon abgeschlossen haben. Da darf auf
den Verein kein schlechtes Licht fallen“, verlangt der OFC-Trainer von seiner
Mannschaft im letzten Saisonspiel am Sonntag gegen Tennis Borussia Berlin (15 Uhr)
vollen Einsatz. „Der letzte Eindruck bleibt immer hängen.“ Deshalb soll die Mannschaft
die 0:4-Pleite von Siegen mit einem Sieg gegen den hohen Favoriten aus Berlin
wettmachen.
Damit die Vorbereitung auch optimal verläuft, hat Boysen für die Mannschaft sogar den
Besuch auf dem Polterabend von Kapitän Oliver Roth am Samstag gestrichen. „Von wegen
kurz auf ein Schöppchen vorbeikommen. Ich habe meine Spione überall.“
Am liebsten hätte es Boysen gesehen, wenn Roth seinen Polterabend verlegt hätte.
„Das war beim besten Willen nicht möglich. Nur wenn es für uns gegen Berlin um den
Aufstieg gegangen wäre, hätte ich die Feier komplett abgesagt.“ Für Roth ist es auch
unverständlich, daß die Spieler nicht zu seiner Feier kommen sollen. „Der Trainer
glaubt doch nicht, daß die Spieler zuhause um zehn Uhr ins Bett gehen. Und daß bei
der Feier keiner aus der Rolle fällt, ist auch klar.“
Wenn Roth dann am Sonntag gegen seinen Bewacher Jens Melzig einen schweren Stand
haben sollte, muß das nicht unbedingt am Polterabend liegen. „Das weiß doch jeder,
was das für ein Klassemann ist“, glaubt Roth, daß der angenehmere Teil des Wochenendes
für ihn am Samstag ablaufen wird. Schließlich galt Melzig zu seiner Zeit bei Bayer
Leverkusen als härtester und unangenehmster Abwehrspieler in der 1. Bundesliga.
Selbst Superstar Ronaldo sah im Europacupspiel Eindhoven – Leverkusen kein Land gegen
den 31jährigen. Schöne Aussichten für „Hochzeiter“ Roth.
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Kickers trauern um Ex-Trainer Renner Mit nur 48 Jahren an Herzinfarkt gestorben
Die Offenbacher Kickers trauern um ihren ehemaligen Trainer Dieter Renner. Der
Fußball-Trainer ist am Donnerstag im Alter von nur 48 Jahren an einem Herzinfarkt
gestorben.
Am Mittwoch war er bei einem Spiel mit Journalisten zusammengebrochen und anschließend
in ein Stuttgarter Krankenhaus auf die Intensivstation gebracht worden. Renner spielte
von 1972 bis 1981 bei den Stuttgarter Kickers.
Nach Ende seiner aktiven Laufbahn wechselte er bei den Schwaben ins Trainerlager
über. Von 1984 bis 1987 war er Chefcoach den Kickers und führte sie 1987 ins
DFB-Pokalfinale in Berlin.
Danach heuerte Renner bei Kickers Offenbach an. Renner trainierte die Kickers vom 1.
Juli 1987, als Nachfolger von Robert Jung, bis zum 6. März 1989, als er von seinem
damaligen Co-Trainer Niko Semlitsch abgelöst wurde. Im ersten Jahr als Trainer auf
dem Bieberer Berg führte Renner die Kickers als besten Aufsteiger in der 2.
Bundesliga auf Platz acht. Nach seiner Entlassung in Offenbach trainierte Renner
Darmstadt 98 (1989 bis 1990) und den 1. FC Nürnberg (1990 bis 1995), wo er später
auch als Manager arbeitete.
Seit 1995 war er als Lehrer für Mathematik und Sport an einer Schule in Stuttgart
tätig und trainierte in seiner Freizeit den Amateurklub SV Bonlanden.
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"Wir werden erhöhtes Risiko wagen" Kickers-Trainer kündigt gegen TeBe (Sonntag 15 Uhr) offensive Variante an
Die 0:4-Niederlage im ersten Aufstiegsspiel in Siegen kostet die Offenbacher Kickers
viel Geld. Zwar läuft der Vorverkauf für das zweite Spiel am Sonntag gegen Tennis
Borussia Berlin sehr gut (Manager Gerster: „Wir haben schon 6000 Karten verkauft“),
doch gestern wurden die Verhandlungen mit dem Fernsehen wegen einer Live-Übertragung
endgültig abgebrochen. „Das kostet uns 100 000 Mark“, kommentierte Gerster die
Absage vom Hessischen Rundfunk. Damit ist auch klar: Anstoß ist am Sonntag um 15 Uhr.
Beide Trainer geben sich vor dem Spiel ungewohnt vollmundig. „Wir werden eine
Spielweise wie noch nie zuvor an den Tag legen und erhöhtes Risiko wagen“, kündigte
OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen eine sehr offensive Variante an. „Wir zielen bestimmt
nicht auf ein knappes Ergebnis. Zum Saisonabschluß wollen wir unsere Zuschauer
zufrieden nach Hause schicken.“
Daran wiederum glaubt der mit Tennis Borussia zum Erfolg verdammte Hermann Gerland
(„Wir müssen mit unserem 13-Millianen-Etat aufsteigen“) nicht. „Was nützen den Kickers
15000 Zuschauer, wenn die nicht geweckt werden. Und wir werden dafür sorgen, daß die
Zuschauer in Offenbach nicht geweckt werden.“ Die Berliner dürfen in Offenbach sogar
auf Unterstützung hoffen. Der Verein hat einen Sonderzug organisiert und rechnet mit
500 Anhängern auf dem Bieberer Berg.
Nach dem Doppelspieltag Fulda/Siegen genehmigte Boysen seinen Spielern zwei Tage
Trainingspause. „Aber die Saison ist noch nicht gelaufen“, fordert Boysen nochmals
volles Engagement. Für Sonntag wird die Spielerdecke immer dünner. Patrick Dama wurde
gestern am Knie operiert. Bei dem 22jährigen war der Außenmeniskus an zwei Stellen
beschädigt und auch der Knorpel in Mitleidenschaft gezogen. Bis zum Trainingsbeginn
nach der Sommerpause am 29. Juni soll Dama wieder belastbar sein. Große Fragezeichen
stehen noch hinter den Einsätzen von Vollmar (Bauchmuskelriß), Methfessel (Leiste)
und Dolzer (Bänderdehnung).
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„Neue“ lassen auf sich warten Wunderlich zum VfR Bürstadt
„Wir müssen nichts übers Knie brechen“, sagt Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen,
wenn er auf die stockenden Personalplanungen für die neue Saison angesprochen wird.
Aber verwunderlich ist, daß bereits seit Monaten feststeht, wer den Verein verläßt,
jedoch erst ein Neuzugang (Michael Köpper) verpflichtet wurde.
Während andere Vereine ihre Personalplanungen schon abgeschlossen haben, kündigt
Manager Gerster an, „daß wir vielleicht auch erst nach dem 1. Training noch
Neuzugänge präsentieren werden.“
An Interessenten scheint es nicht zu mangeln. „Offenbach zählt wieder zu den
Topadressen. Ich könnte einen ganzen Ordner mit angepriesenen Spielern füllen“,
behauptet Boysen. Vorwiegend werden ausländische Spieler angeboten. „Aber bei mir
steht die deutsche Mentalität Fußball zu spielen hoch im Kurs“, will Boysen seine
Neuzugänge aus Regionalliga oder 2. Bundesliga rekrutieren.
Wenn nun auch Alexander Methfessel und Dirk Vollmar den Verein verlassen (Boysen:
„Wir wollen niemand abgeben, aber Reisende soll man nicht aufhalten“), ist der Kader
auf 15 Spieler, davon 13 Feldspieler, ausgedünnt. Damit steht den Kickers ein Umbruch
bevor. „Wir werden die Abgänge gut oder besser ersetzen“, verspricht Boysen. Gestern
meldete sich Kim Wunderlich ab. Der 19jährige hat sich für zwei Jahre an den
Oberligisten VfR Bürstadt ausleihen lassen. Die Kickers kassieren 10 000 Mark
Leihgebühr und können Wunderlich 1999 vorzeitig zurückholen. Zweiter Torwart hinter
Keffel wird Andreas Clauß sein, dessen Vertrag trotz einer schweren Knieverletzung
(Boysen: „Bis zur Vorbereitung ist er fit“) verlängert wird.
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„Wir hauen auch die Kickers weg“ Tennis Borussia Berlin am Sonntag in Offenbach
Der Weg in die 2. Bundesliga führt über den Bieberer Berg. Zwar nicht mehr für die
Offenbacher Kickers, die nach der 0:4-Niederlage bei den Sportfreunden Siegen ihren
Aufstiegstraum schon beendet haben, aber Tennis Borussia Berlin muß in Offenbach die
Weichen in Richtung 2. Bundesliga stellen. Die Berliner verspielten ihre erste
Aufstiegschance am Sonntagabend durch die 1:3-Niederlage im Elfmeterschießen gegen
Hannover 96.
Für die Berliner, die schon eine Aufstiegsfeier geplant hatten, endete nach 52
Spielen ohne Niederlage eine stolze Serie. Für Berlins Trainer Hermann Gerland kein
Grund zur Besorgnis. „Wir steigen jetzt eben später auf“, knurrte Gerland
schmallippig, vor den kommenden Gegnern habe man überhaupt keine Angst. „Jetzt müssen
wir die Sportfreunde Siegen und Kickers Offenbach schlagen. Die hauen wir auch weg.“
„Da hat der Gerland die Klappe aber reichlich aufgerissen. Ganz so einfach wird das
bei uns nicht, wir werden uns bestimmt wehren“, zeigte sich Kickers-Trainer Hans-Jürgen
Boysen gestern schon wieder kämpferisch, auch wenn die 0:4-Niederlage noch starke
Nachwirkungen zeigte. „So eine Klatsche nagt noch Tage an mir. Natürlich hatten wir
eine ordentliche Saison und alle Erwartungen übertroffen. Aber das kann man nicht so
einfach abschütteln, wenn man so einen Schlag ins Genick kriegt.“
Auch unter Berücksichtigung aller widrigen Umstände – kurze Erholungszeit nach dem
Fuldaer Spiel, zahlreiche Spieler angeschlagen – waren in Siegen die Grenzen der
Mannschaft zu erkennen. Die Spieler haben mehr geleistet, als jeder Experte der
Mannschaft vor der Saison zugetraut hatte. Doch wenn die Kickers die hochgesteckten
Ziele von Manager Gerster („Nächste Saison wollen wir aufsteigen“) erreichen wollen,
muß die Mannschaft qualitativ verstärkt werden. Besonders im spieltechnischen Bereich
gibt es Defizite, die auf Dauer nicht durch das immense kämpferische Engagement
ausgeglichen werden können.
Trainer Hans-Jürgen Boysen hat dem Verein eine Liste mit Wunschspielern vorgelegt.
Neben Köpper (Lübeck) werden noch mindestens vier neue Spieler kommen. Außer den
bereits verabschiedeten Meyer, Walz, Ispir und Kruse tendieren auch Methfessel
(konkretes Angebot von Casino Bregenz) und Vollmar (Chemnitz zeigt Interesse) zu
einem Wechsel.
Neben der großen OFC-Anhängerschaft trauerte auch der SV Darmstadt 98 über die
0:4-Niederlage. Mit dem verpaßten Aufstieg in die 2. Bundesliga haben die Kickers
den Darmstädtern die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Regionalliga geraubt.
Die „Lilien“, die gestern mit einem Festakt ihren 100. Geburtstag feierten, steigen
erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Viertklassigkeit ab.
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So geht es für Kickers weiter Aufstieg mit Verlängerung?
Wieder eine Aufstiegsrunde für die Offenbaeher Kickers. Zum zweiten Mal nach den
legendären Spielen in Mannheim und Stuttgart 1996/97 bekommen die Kickers über den
zweiten „Aufstiegsweg“ ihre Chance. Die Spfr. Siegen und der OFC bestreiten am
Sonntag, 17.30 Uhr, das erste Spiel der Aufstiegsrunde. Der Verlierer der
Nord-Entscheidungsspiele zwischen Tennis Borussia Berlin und Hannover 96 ist der
dritte Teilnehmer (der Sieger steigt direkt auf). Am Donnerstag gewann TeBe das
Hinspiel gegen Hannover mit 2:0. Das Rückspiel findet am Sonntag statt.
Gewinnen die Kickers in Siegen, spielen sie 14 Tage später, Sonntag, 7. Juni, in
Offenbach gegen Berlin oder Hannover. Eine Woche vorher käme es zum Spiel Te-Be/96
gegen Siegen. Bei einem Unentschieden oder einer Kickers-Niederlage am Sonntag findet
das Heimspiel gegen Hannover/TeBe bereits eine Woche später, am 31. Mai, 15.00 Uhr,
auf dem Bieberer Berg statt. Für das Heimspiel läuft der Vorverkauf bereits.
Dauerkarten haben keine Gültigkeit.
Der Gesamtsieger der Aufstiegsrunde (bei Punktgleichheit entscheidet das
Torverhältnis) steigt in die 2. Liga auf und qualifiziert sich gleichzeitig für die
erste Runde im DFB-Pokal. Bei Punkt- und Torgleichheit (zum Beispiel bei drei
0:0-Spielen) wird noch eine Runde ausgespielt - aber im K.o.-System. Ein Verein
erhält Freilos für das Endspiel, die anderen beiden spielen den Gegner aus.
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Siegen gewann sogar Kampf gegen DFB Größte Schwäche ist die Unerfahrenheit
Als Vereinspräsident Manfred Utsch, ein weltweit operierender Schilder-Fabrikant, im
März 1994 seinen Wunschtrainer Ingo Peter (bestritt 1973 fünf Bundesligaspiele für
Borussia Dortmund) verpflichtete, begann der Höhenflug der Sportfreunde Siegen. Im
Dreieck zwischen den Metropolen Köln, Dortmund und Frankfurt liegt Siegen im fußballerischen
Niemandsland und verfügt über ein potentiell riesiges Einzugsgebiet.
1997 gelang nach 42 ungeschlagenen Spielen in Folge der Aufstieg in die Regionalliga
und der „schlafende Riese“ wachte auf. Knapp 6000 Zuschauer im Schnitt - einen
solchen Boom lösten in der 3. Liga nur wenige aus. Der Neuling avancierte zur besten
Rückserien-Elf und wurde mit dem mit sechs Punkten Vorsprung vor Homburg und Saarbrücken
erspielten zweiten Platz belohnt. Der Traum von der 2. Liga schien dabei längst
geplatzt zu sein, denn der DFB ließ die Siegener wegen eines Formfehlers nicht am
Lizenzierungsverfahren teilnehmen. Dank des Ludwigsburger Sportanwaltes Christoph
Schickhardt wiesen die Sportfreunde dem DFB Satzungsmängel nach und erhielten doch
die Lizenz – ohne Auflagen!
Es ist genau diese Geschlossenheit des Vereins und der mittlerweile längst
aufgewachten Region, die auch auf die Mannschaft abfärbte. „Überflieger“ oder Top-Stars
sind nicht darunter, vielmehr besticht das Team durch seine Ausgeglichenheit. Der
kosovoalbanische Libero Afrim Kuci, die beiden bosnischen Regisseure Asif Saric und
Zorislav Jonjic (zwölf Tore), Torhüter Ralf Kellermann (früher FSV Frankfurt), die
beiden slowakischen Angreifer Vladimir Hyza und Miroslav Ziga (beide acht Tore) und
Uwe Klein (14 Tore/früher Eintracht Haiger) sind die Leistungsträger.
Größte Schwäche der meist offensiv mit mutiger Dreier-Abwehrkette agierenden
Formation dürfte aber die Unerfahrenheit sein. In den Spitzenspielen der Regionalliga
und vor eigener, großer Kulisse verkrampften die Spieler oft und mußten häufig
Lehrgeld zahlen. Das aber könnte der entscheidende Vorteil der Kickers sein, denn am
Sonntag wird das Leimbachstadion ausverkauft sein.
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OFC-INTERN
Live-Übertragung
Bus nach Siegen
Grandke im Fanblock
„Ihr seid die besten Fans“
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Spätes Glück durch Speth 21jähriger bringt OFC den Sieg
Als Oliver Speth eine Stunde nach Spielende gegen Borussia Fulda aus der Dusche kam,
war er noch völlig aufgedreht. Das sei ein „geiles Gefühl“ gewesen, erzählte der
21jährige. In der 84. Minute rutschte sein Freistoß über den Haarschopf von Fladung
zum 2:1 ins Netz, zwei Minuten später köpfte er mit dem 3:1 22 000 Fans in einen
kollektiven Freudentaumel Schon beim 3:1-Sieg in Fulda hatte Speth das
vorentscheidende 2:1 erzielt. „Wir haben nur ein Etappenziel erreicht, jetzt wollen
wir alles“, blickt der Hausener (Vertrag bis 2000) dem Spiel in Siegen entgegen.
Drei Wochen hatte er wegen einer Knieverletzung kaum trainieren können. Erst zwei
Stunden vor Spielbeginn wurde er von Boysen nominiert.
Kaputt sei er in der Endphase gewesen, sagte Speth. Doch der Trainer wollte ihn nicht
auswechseln. „Er hat seine Genialität aufblitzen lassen“, lobte Boysen. Vizepräsident
Wilfried Kohls: „Tiefe Verneigung vor Olli, um den ich gekämpft habe, als ihn andere
Trainer abschieben wollten.“ Gemeint ist Ronny Borchers, bei dem der
OFC-Mittelfeldspieler schlechte Karten hatte.
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Köpft Neuzugang OFC in 2. Liga ? Verhandlungen mit Fladung / Jörg Neun will Freigabe für OFC
Wird der Pechvogel zum Glückskind ? Ausgerechnet Fuldas Marco Fladung gab dem
Freistoß von Oliver Speth mit dem Kopf die (entscheidende ?) Richtungsänderung zum
2:1-Führungstreffer für die Kickers und ebnete womöglich den Weg in den Profifußball.
Pikant: Der OFC verhandelte gestern nochmals mit dem Torjäger (14 Saisontore) über
einen Wechsel. Nach der 1:3-Niederlage äußerte Fladung zunächst frustriert, daß er
wohl eher in Fulda bleiben werde. Grund: Der Sparkassen-Angestellte macht bis Oktober
eine Ausbildung zum Betriebswirt. Andererseits reizt den 27jährigen die Atmosphäre im
Kickers-Stadion: „Es ist ein Wahnsinn, was hier abgeht. Es macht schon Spaß, hier zu
spielen.“ Fladung spielte eine glänzende erste Halbzeit, war von Giersch nie zu
stoppen. Erst als Meyer eingewechselt wurde, brachten die Kickers Fladung einigermaßen
unter Kontrolle. Schuld am Gegentor zum 1:2 gibt er sich nicht: „Es gab genügend
Mitspieler hinter mir, die den Ball hätten rausbugsieren können.“
Unglücklich war auch Pechvogel Nummer zwei, Thomas Freier. In seinem Abschiedsspiel
für Fulda – er geht als Spielertrainer nach Hofbieber in die Bezirksoberliga - sah er
die Gelb-Rote Karte. „Eine überzogene Strafe und entscheidend für das Spiel.“
Die Kickers-Hoffnungen auf Jörg Neun (MSV Duisburg) nähren sich. Neun zeigt
Interesse, bat den MSV um die Freigabe. Allerdings wollen und werden die Kickers
keine Ablöse bezahlen.
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Glücksgriff
Auf dem Bieberer Berg herrschte Ausnahmezustand. Die Kickers setzten einer Saison der
Highlights mit dem 3:1-Sieg gegen Fulda die Krone auf. Neun Jahre nach dem
Zwangsabstieg, fünf Jahre nach dem Scheitern in der Aufstiegsrunde gegen 1860 München,
stehen die Kickers wieder an der Schwelle zur 2. Bundesliga. Eine Leistung, die nicht
hoch genug zu bewerten ist. Der Hinweis sei erlaubt: Wenn Ulm durch den Rückzug von
Kassel nicht zwei Punkte geschenkt bekommen hätte, hieße der Meister jetzt Kickers
Offenbach.
In der Anfangsformation gegen Fulda standen zehn Spieler, die letzte Saison den
Zitter-Aufstieg aus der Obertiga bewerkstelligten. Und auch der einzige „Neue“,
Günter Maier, kommt aus der Oberliga. Es geht also auch ohne spektakuläre, teure
Neuzugänge. Aber es geht nur mit einem Trainer, der diesen Weg aus eigener Überzeugung
mitgeht. Selten zuvor hat ein Trainer mit Charakter, Einstellung und seiner
Auffassung vom Fußball so gut zu Kickers Offenbach gepaßt wie Hans-Jürgen Boysen.
Ein Glücksgriff.
Wenn der Erlebnispark Bieberer Berg seine Tore öffnet, ist ein Spektakel garantiert.
Treffend das Riesentransparent der Fans am Donnerstag: „Danke für eine geile Saison."
Fußball mit Herz und Leidenschaft wird in Offenbach in einer Zeit, in der es auch im
Sport fast nur noch um Geld geht, honoriert. Der Weg der Kickers wird Nachahmer
finden. Ob diese Symbiose zwischen Fans und Verein zu kopieren ist, erscheint
fraglich.
Diese Begeisterung birgt jedoch auch eine große Gefahr. Schon gegen Fulda drohte ein
Spielabbruch, als freudetrunkene Fans vor dem Abpfiff den Platz stürmen wollten. In
Siegen müssen die Anhänger beweisen, daß sie zweitligareif sind. Bekanntlich werden
die größten Fehler im Gefühl der Euphorie oder der Enttäuschung begangen.
In der Aufstiegsrunde wird sich auch die Zukunft von Darmstadt 98 entscheiden. Nur
wenn der OFC aufsteigt - und die Stuttgarter Kickers nicht absteigen - bleibt
Darmstadt in der Regionalliga.
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OFC-Spiel bereits 17.30 Uhr Fahr-Tips für Fans
22 500 Fans erwarten Polizei und Stadtverwaltung Siegen zum Aufstiegsspiel der
dortigen Sportfreunde gegen die Offenbacher Kickers. Anpfiff im Leimbachstadion ist
am morgigen Sonntag bereits um 17.30 Uhr! Wie man hinkommt:
Autofahrer nehmen die Autobahn A 45 Richtung Norden und lassen die Ausfahrt
Siegen-Eisern rechts liegen: Ab Ende dieser Ausfahrt ist keine Weiterfahrt möglich,
die Straßen im Stadionbereich sind voll gesperrt, am Stadion keine Parkplätze
vorhanden. Statt dessen Ausfahrt Siegen / Siegen-Eiserfeld in Richtung Eiserfeld bis
zum Ende, an der Einmündung der B 62 links in Richtung Siegen, nach 500 Metern links
auf den Parkplatz des Kaufhauses Wertkauf. Ab dort verkehrt ab 16 Uhr ein
kostenloser Pendelbus, der nach dem Spiel auch zurückfährt.
Bahnkunden mit dem 35-Mark-Ticket fahren entweder um 11 Uhr ab Offenbach Hauptbahnhof,
Umsteigen in Frankfurt 11.23 Uhr, in Gießen 13.15 Uhr, Ankunft in Siegen 14.06 Uhr.
Oder: 13 Uhr ab Offenbach, 13.23 ab Frankfurt, 15.15 Uhr ab Gießen, 16.06 an Siegen.
Mit dem Interregio (2. Klasse 39 Mark, mit Bahncard 19.50 Mark): 13.25 Uhr ab
Offenbach, 14.03 Uhr ab Frankfurt, 15.44 Uhr ab Siegen-Weidenau, 15.47 an Siegen.
Oder 14 Uhr ab OF, 14.23 Uhr ab Ffm, 15.15 Uhr ab Gießen, 16.06 Uhr an Siegen. Von
dort ab 16 Uhr kostenloser Pendelbus. Rückfahrt mit 35-Mark-Ticket 21.53 Uhr
(Ankunft 0.58 Uhr) oder 5.22 Uhr (7.38 Uhr), mit Interregio zudem 22.09 Uhr (4.54 Uhr).
Achtung, Kickers-fans: Anfahrt ohne Eintrittskarte zwecklos – das Spiel ist
ausverkauft!
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Endspiel: Alptraum „Infarkt“ Läden offen, „Berg“ auch
Wenn’s klappt, freuen sich alle. Doch die Verantwortlichen von Stadt und Polizei
plagt eine Vision vom Aufstiegsspiel am 7. Juni, just am verkaufsoffenen Sonntag
während der „Offenbacher Woche“: Der Bieberer Berg kocht über, der Verkehr hat schon
vor dem Spiel einen Infarkt erlitten, die Massen von Einkaufslustigen aus der ganzen
Region vermischen sich mit Tausenden von Fans. Dann gibt es Krawall, die als recht
hartgesotten bekannten Hannoveraner können die Niederlage nicht verwinden -
Massenprügelei in der überfüllten City...
Claus Spinnler, Chef der Offenbacher Polizeidirektion „Sondereinsätze": „Wir sehen
das Problem, doch der Deutsche Fußballbund stimmt einer Spielverlegung nicht zu, hat
auch seinen Terminplan.“
Doch der Beamte hat erfahren: „Aufgrund von Fernsehrechten und den letzten Spielen
in der 2. Liga dürfen die Relegationsspiele erst nach Ende der Ligaspiele stattfinden.
Wir rechnen frühestens mit Spielbeginn ab 18 Uhr, da ist der verkaufsoffene Sonntag
fast gelaufen.“
OB Gerhard Grandke: „Wir werden uns mit dem DFB in Verbindung setzen. Wir wollen ein
Flutlichtspiel ab 20 Uhr erreichen. Das wäre das beste.“
Doch das Problem ist von allen erst mal vertagt. Erst mussen die Kickers in Siegen
siegen.
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Kickers wie Brasilien
Offenbach im Aufstiegsfieber. Und jetzt geht's Schlag auf Schlag. 72 Stunden nach dem
3:1 gegen Fulda müssen die Kickers morgen im ersten Spiel der Aufstiegsrunde bei den
Sportfreunden Siegen ran.
Deshalb ist die Mannschaft seit gestern abend in Haiger abgetaucht. Trainer Hans-Jürgen
Boysen wittert eine große Chance: „Die Überraschung ist möglich!"
„Das Fulda-Spiel hat Kraft gekostet. Die Spieler sind sehr müde", erkannte Co-Trainer
Stephan Groß. Mit Gymnastik, Waldlauf und Einzelgesprächen sollen die Spieler wieder
aufgepäppelt werden. „Nur wer einen frischen Eindruck macht, spielt auch", sagt Groß.
Besonders Mittelfeldspieler Alexander Methfessel brennt auf seinen Einsatz.
Auch die Fans sind heiß. Über 6000 Anhänger wollen ihre Mannschaft unterstützen.
Manager Klaus Gerster verlangt Disziplin. Denn im Leimbach-Stadion gibt's keine
Zäune – und bei Ausschreitungen haftet (darauf hat der DFB extra noch mal hingewiesen)
der Verursacher! „Aber wir haben faire Fans, die wissen, wie sie sich zu benehmen
haben", versichert Gerster.
Fürs Schlagerspiel hat er sich was ganz besonderes einfallen lassen: Weil Siegen auch
in Rot-Weiß spielt, besorgte der „Schwarze Abt" Ausweich-Trikots - aber was für
welche: Das gelb-blaue Original-Dress von Weltmeiater Brasilien!
Damit gar nichts schiefgeht, schickt Ehrenpräsident Waldemar Klein seinen Glücksbringer
mit auf die Reise: Eine silberne Karpfen-Schuppe. Weil Hobby-Angler Klein noch nicht
weiß, ob er mit ins Sauerland fährt, vertraute er den Talisman einem Freund an.
Der Fischzug kann gelingen. Denn die Schuppe hat schon die ganze Saison geholfen.
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OFC-Splitter
Wieder live
Wieder mit
Wieder voll
Wieder fit
Offenbachs Masseur Dieter Schäfer hat alle Hände voll zu tun. Kapitän Oliver Roth
(Wade), Patrick Dama und Oliver Speth (beide Knöchel) sind angeschlagen, können nicht
trainieren. „Bis Sonntag kriegt Dieter das hin", vertraut Trainer Boysen dem Mann mit
den „goldenen Händen".
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Fußball-Fest in Offenbach Das Endspiel: Borussia Fulda fordert die Kickers heraus
Der Bieberer Berg wird beben, wenn am Donnerstag (16 Uhr) das Endspiel um Platz zwei
zwischen Kickers Offenbach und Borussia Fulda angepfiffen wird. In Offenbach wird
wieder ein Fußball-Fest gefeiert. „Was ist Schalke, was ist Dortmund ? Wir steigen
wieder auf.“ Der Optimismus bei den OFC-Fans ist grenzenlos. Zum ersten Mal seit
1983 dürfte das Stadion mit 22 000 Besuchern ausverkauft sein. An den Kassen werden
heute ab zehn Uhr die letzten Eintrittskarten verkauft. „Die Atmosphäre in Offenbach
ist einmalig“, schwärmt auch Fuldas Trainer Hans-Peter „Bubu“ Knecht vom Feeling
Bieberer Berg. Mit einem Zuschauerschnitt von über 12 000 sind die Offenbacher jetzt
schon zweitligareif. In der 2. Bundesliga haben nur Nürnberg (23000), Frankfurt
(21774), Freiburg (17881) und St. Pauli (16152) mehr Zuschauer. Die leidenschaftliche
Unterstützung von den Zuschauerrängen ist der große Vorteil der Kickers. „Ohne unsere
Zuschauer wäre der Erfolg in dieser Saison niemals möglich gewesen“, sagt Kapitän
Oliver Roth. Es ist sicher: Zufall, daß die Kickers besonders in Heimspielen viele
entscheidende Tore in der Schlußphase erzielt haben. Wenn die Kickers das Endspiel
gegen Fulda am Donnerstag gewinnen, müssen sie schon am Sonntag (18.30 Uhr) das
erste Spiel in der Aufstiegsrunde bei den Sportfreunden Siegen bestreiten. Siegen
will den Kickers-Anhängern dafür 6000 Karten zur Verfügung stellen.
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Nah' dran: Heute mit Klaus Gerster Es geht um den Aufstieg
Der Berg lebt und bebt: In Offenbach ist am Donnerstag die Hölle los, denn die
Kickers erwarten im letzten Pflichtspiel der Regionalliga Süd Tabellennachbar
Borussia Fulda. Der OFC muß gewinnen, dann winken die lukrativen Aufstiegsspiele
gegen den Zweiten der Regionalliga West/Süd-west, die Sportfieunde Siegen. Fulda
reicht ein Remis, doch die Borussia spielt nicht nur gegen das OFC-Team, sondern auch
gegen 25.000 heißblütige Fans. Vordem entscheidenden Match haben wir uns mit
OFC-Manager Klaus Gerster unterhalten.
Herr Gerster, ist das Stadion schon ausverkauft ?
Wie macht sich die Euphorie rund um die Klckere bemerkbar ?
Gewlnnt der OFC gegen Fulda ?
Auch ohne Flutlicht ?
Das ist ein Scherz, oder ?
Mann sollte nicht B vor A sagen, aber haben Sie sich schon über die Sportfreunde
Siegen informiert ?
Wäre ein Nicht-Aufstieg schlimm ?
Hatte Abwehrspieler Bernd Grammlnger tatsächlich ein Angebot vom Italienischen
Zweitllgaklub AC Turln ?
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Boysen: "Es wird kein Taktieren geben" Bereits 18000 Karten für das Topspiel abgesetzt
„Im ganzen Verein - Trainer, Mannschaft, Präsidium, Geschäftsstelle – herrscht eine
tolle Stimmung. Alles freut sich auf das Ereignis am Donnerstag“, eröffnete Manager
Klaus Gerster gestern die Pressekonferenz der Offenbacher Kickers vor dem Regionalliga-Hit
am Himmelfahrtstag um 16 Uhr gegen Borussia Fulda. Die Voraussetzungen sind klar:
Es muß einen Sieger auf dem Bieberer Berg geben, sonst wird wahrscheinlich der SSV
Reutlingen der „lachende Dritte“ auf dem Relegationsp1atz zwei sein.
„Es wird kein Taktieren geben“ verspricht Trainer Hans-Jürgen Boysen, „wir werden von
der ersten Minute an auf Sieg spielen. Wir sind in der Lage zu gewinnen ünd werden
die Fuldaer Schwächen schon herauskitzeln und den Finger in die Wunde legen.“ Diese
sieht Boysen im Deckungsverband. Fulda hat nach der Verletzung von Cesar Thier
Torwart-Probleme, auch Libero Kelvin King ist angeschlagen. „In erster Linie müssen
die Vorbereiter für die gefährlichen Sturmspitzen Djappa und Fladung, Lala und
Wischermann, ausgeschaltet werden. Aber dies ist uns auch im Vorspiel beim 3:1-Sieg
gelungen.“
Boysen weist trotz der „wachsenden Anspannung“ jeden Druck von sich und der Mannschaft:
„Wir sind locker, können lachen im Training. Daß wir aus eigener Kraft den zweiten
Platz, unser Saisonziel, schaffen können, ist genial und zeigt, was der Verein
geleistet hat. Außer dem ersten Spieltag belegten wir immer die Plätze eins bis drei.
Der Mannschaft ein Kompliment, sie hat 32 Spieltage hervorragende Leistungen geboten
und mit Liebe für den Verein gespielt und gekämpft. Dies übertrug sich auch auf die
Zuschauer, die uns bravourös unterstützt haben.“ Ein ausverkauftes Haus wird erwartet;
gestern abend waren bereits 18000 Karten abgesetzt. Für die „Abendkasse“ werden aber
noch Karten in allen Kategorien zurückgehalten.
Boysen muß auf Koutsoliakos und
Vollmar verzichten, aber dank der großartigen medizinischen Betreuung von Dr. Banzer
und Masseur Dieter Schäfer werden die angeschlagenen Winter, Roth, Speth, Dama und
Methfessel wohl einsatzfähig sein. „Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft aufs
Feld schicken“, verspricht Boysen. Vor dem Spiel verabschiedet werden die Abgänge
Ispir, Schummer, Meyer, Kruse und Walz.
Vor dem spannungsgeladenen letzten Akt herrscht auch beim Tabellen-Zweiten Borussia
Fulda große Zuversicht. Trotz der zuletzt eher mäßigen Leistungen ist es kein
Zweckoptimismus, den Trainer „Bubu“ Knecht und seine Mannen versprühen. Vielmehr
liegt den Osthessen die Ausgangslage: Die Borussia liebt es, wenn der Gegner kommen
muß und genügend Platz für Konter vorhanden ist. Der Beweis: Die besten Spiele der
Saison lieferte Fulda auswärts bei Spitzenmannschaften. Ob beim 1:1 in Ulm, dem 1:0
in Reutlingen, vor allem aber beim 4:2 bei Wacker Burghausen, die Borussia zeigte
dabei wahre Galavorste1lungen.
„Vielleicht ist es für uns sogar gut, daß die Partie auf dem Bieberer Berg stattfindet“,
glaubt Trainer Knecht, daß seine Spieler durch die Kulisse beflügelt werden.
Welchen Stellenwert das Duell besitzt, bringt der Borussen-Coach mit einem Satz auf
den Punkt. „Im Grunde hängt die gesamte Saison von diesem Spiel ab“, blickt Knecht
voraus.
Gleich hinter vier Akteuren steht vor dem „Spiel des Jahres“ ein Fragezeichen. Libero
King kann nur Lauftraining absolvieren. Für ihn würde wohl wieder Oliver Happ spielen.
Ebenfalls angeschlagen sind Torjäger Djappa (Oberschenkelprobleme) und Poppowitsch.
Dazu kommt Hasic nach dessen Schädelhirntrauma.
Für die Zukunft des Vereins könnte das Spiel gegen Offenbach richtungsweisend werden:
Verpaßt Fulda die Relegationsspiele, klafft ein finanzielles Loch. Der Gürtel müßte
enger geschnallt werden. Ob dann Leistungsträger wie Fladung und Wischermann gehalten
werden können, scheint fraglich. Beide haben ihre Verträge vorliegen, zögern aber
noch mit der Unterschrift.
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OFC-NEWS
PKW in OFC-Farben
OFC im Internet
Lob für „Kickers-TV“
Flutlicht an!
40 Fans aus Karlsruhe
30 000 Mark von HR 3
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Mit 24 000 gegen Fulda Auf geht's, Kickers !
Noch einen Tag bis zum „Endspiel" gegen Fulda. Die Spannung wächst in Offenbach. Ein
Sieg morgen (16 Uhr) und die Kickers spielen am Sonntag In Siegen (Zweiter in der
Regionalliga West-Südwest) im 1.Relegationspiel um den Aufstieg in die 2.Liga.
Der Bieberer Berg wird brennen. Bis gestern wurden schon 18 000 Karten (!) im
Vorverkauf abgesetzt, 24 000 Fans werden erwartet. Bundesligareif! Sportlich denkt
Trainer Hans-Jürgen Boysen (40) noch nicht an die 2. Liga: „Unser Ziel ist der 2.
Platz. Mit Leidenschaft wollen wir diesen erreichen. Über weitere Dinge machen wir
uns keine Gedanken." Manager Klaus Gerster schon: „Die neutralen Zuschauer sollen als
Kickers-Fans nach Hause gehen." Und alle wieder kommen.
Die Stimmumg in der Mannschaft ist gut. „Im Training wird viel gelacht. Aber wir sind
nicht überheblich", erklärt Boysen. Um seinen Einsatz kämpft Alexander Methfessel
verbissen. Der Mittelfelfspieler (hat Probleme an der Leiste) war übers Wochenende im
Allgäu und besuchte in Kempten einen Heilpraktiker. „Wir werden schon eine schlagkräftige
Truppe aufs Feld schicken. Es gibt kein taktieren. Wir spielen auf Sieg und werden
von Anfang an Druck machen", verspricht Boysen.
Unter Druck steht Fuldas Marco Fladung. Der 27jährige Stürmer (bisher 14 Saisontore)
möchte gerne zu den Kickers wechseln, hat bis Freitag Verhandlungen erst mal vertagt.
Übrigens: Karten sind heute und morgen (ab 10 Uhr) am Stadion noch erhältlich.
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Kickers-Splitter
Seh-Verbot
Sehr pfiffig
Sehr laut
Sehr nett
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Bayern hält Bestmarke 1983 letztmals ausverkauft
Der Run auf die Eintrittskarten für das Endspiel um Platz zwei zwischen Kickers
Offenbach und Borussia Fulda ist in vollem Gange. Ab zehn Uhr bildete sich gestern
bis in die Abendstunden eine 20 Meter lange Schlange hinter dem Vorverkaufskasse auf
dem Bieberer Berg. 10000 Karten, darunter alle Sitzplatzkarten, sind bisher verkauft
worden. 1200 Karten hahen die Kickers nach Fulda geschickt.
OFC-Manager Klaus Gerster rechnet mit einem „ausverkauften Stadion.“ Wieviele
Zuschauer dann auf dem Bieberer Berg sein werden, ist selbst den Kickers-Verantwortlichen
nicht klar. „Bis zu 22 000 Karten liegen bereit. Wieviele wir letztendlich verkaufen
können, hängt von Gesprächen mit der Polizei ab, die einen gewissen Sicherheitspuffer
verlangt“, erklärt Geschäftsführer Jörg Hambückers. Bisherige „Bestmarke“ in dieser
Saison war das Spiel gegen Waldhof Mannheim, das nach Vereinsangaben 17 000 Zuschauer
sahen. Zum letzten Mal ausverkauft war der Bieberer Berg vor fast 15 Jahren. Am 30.
August 1983 sahen 30000 Zuschauer (damals war die Stahlrohrtribüne noch nicht
gesperrt) die 2:3-Heimniederlage gegen den FC Bayern München.
Nicht nur auf der Geschäftsstelle herrscht derzeit Hochbetrieb. Dieter Schäfer hat
seit Tagen im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Der Physiotherapeut
der Kickers ist rund um die Uhr damit beschäftigt, die kleineren und größeren
Blessuren der Spieler in Zusammenarbeit mit Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Banzer zu
lindern. Obwohl die Mannschaft heute trainingsfrei hat, müssen alle Spieler zur
Behandlung erscheinen.
Wenig Chancen auf einen Einsatz gegen Fulda darf sich Dirk Vollmar (Muskelriß)
ausrechnen. Rene Keffel (Wadenbeinprellung), Stefan Simon (Blutergüsse), Bernd
Gramminger (Oberschenkelreizung) und Oliver Speth (Knieoperation) werden am
Donnerstag trotz ihrer Beschwerden spielen können. „Das kriegen wir hin“, verspricht
Schäfer. Die größten Probleme bereitet eine Meniskusverletzung von Patrick Dama. Der
22jährige kann seit Wochen nur Lauftraining absolvieren. Weil aber im linken
Mittelfeld in der entscheidenden Phase der Saison die Alternativen fehlen, wartet er
mit der notwendigen Operation bis zur Sommerpause. Offen ist der Einsatz von
Alexander Methfessel, der wegen einer Muskelreizung drei Tage Trainingsverbot hatte.
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Wieder pfeift Zerr das OFC-Endspiel Schiedsrichter beim legendären Flutlichtspiel
Mit einem guten Bekannten können die Offenbacher Kickers am Donnerstag im Endspiel
gegen Borussia Fulda Wiedersehen feiern. Der.süddeutsche Schiedsrichter-Obermann
Manfred Amerell gab gestern auf OP-Anfrage den Schiedsrichter für das letzte
OFC-Heimspiel bekannt: Bernhard Zerr aus Ottersweier (Südbaden). Der 32jährige ist
in Offenbach bestens bekannt und hat besondere Erfahrung mit OFC-Endspielen. Zerr
leitete am 6. Juni 1997 in Mannheim das legendäre Entscheidungsspiel zwischen Kickers
Offenbach und FC Memmingen, als in der 89. Minute das Flutlicht ausfiel. Zerr stand
damals mit beiden Mannschaften fast 45 Minuten im Dunklen, bis er sich für den
Spielabbruch entschied und damit den Kickers erst den Höhenflug ermöglichte. „Für dieses
Spiel mußte ich einen unserer besten Schiedsrichter nominieren“, verweist Amerell auf
die große Erfahnmg von Zerr, der in dieser Saison 14 Bundesligaspiele geleitet hat.
Trotz der Bedeutung des Spiels erwartet Amerell keine Probleme. „In Offenbach ist die
Stimmung phantastisch. Dabei herrscht aber absolute Disziplin“, lobt Amerell das
OFC-Publikum.
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Boysen spricht vor Trainern
Nach dem Vortrag von Frank Fahle über Psychologie im Fußballsport hat die Offenbacher
Trainervereinigung wieder einen ganz prominenten Referenten für ihre Fortbildung
gewinnen können: Der Cheftrainer des Regionalligisten Kickers Offenbach, Hans-Jürgen
Boysen, wird am Montag, 8. Juni, auf dem Bieberer Berg einen Theorie- und Praxisteil
übernehmen. Der Beginn der Veranstaltung ist um 18.30 Uhr.
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Fuldas Torjäger nach Offenbach ? Vollmar will Kickers verlassen
Was die Offenbach-Post am Samstag meldete, bestätigte gestern Kickers-Manager Klaus
Gerster. Die Kickers wollen Fuldas Torjäger Marco Fladung verpflichten und haben auch
schon intensive Verhandlungen mit dem 17fachen Torschützen geführt. Fladungs Vertrag
in Fulda läuft am Saisonende aus, so daß der 27jährige keine Ablöse kostet.
Eine brisante Situation vor dem Endspiel gegen Fulda am Donnerstag. Schon einmal
hat der Bankkaufmann dem OFC ein Endspiel „vermasselt“. 1996 erzielte er im
vorletzten Oberliga-Heimspiel beide Tore zum 2:0-Sieg der Fuldaer auf dem Bieberer
Berg und sicherte Fulda damit die Meisterschaft.
„Wir haben die Verhandlungen unterbrochen und vereinbart, daß wir uns erst nach dem
Spiel wieder zusammensetzen“, erklärt Gerster. Fladung soll kommen, weil Dirk Vollmar
den Verein wieder verlassen will. Der derzeit verletzte Stürmer hat Angebote von drei
Nordost-Regionalligisten und will aus familiären Gründen zurück in die Nähe von
Chemnitz. Allerdings läuft sein Vertrag noch zwei Jahre, so daß die Kickers Ablöse
kassieren werden.
Zu den Akten gelegt hat Bernd Gramminger einen Wechsel nach Italien. Der Zweitligist
AC Turin hatte dem 31jährigen ein „finanziell sehr lukratives“ Angebot für einen
Dreijahres-Vertrag vorgelegt. „Aber ich wäre einer von 40 Spielern im Kader gewesen.
Dafür hätte ich hier meine Arbeitsstelle aufgeben müssen. Das war mir zu riskant“,
begründete Gramminger, dessen Vertrag in Offenbach noch bis 1999 läuft, seine Absage.
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Aufstiegstermine
Die Spfr. Siegen, zweiter im Südwesten, haben im ersten Aufstiegsspiel am Sonntag
(24. Mai) Heimrecht gegen den Süd-Zweiten. Bei Unentschieden oder Sieg für den
West-Zweiten: Spiel 2: Süd - Verlierer der Entscheidungsspiele Hannover/TeBe Berlin.
Spiel 3: Hannover/TeBe - Siegen. Gewinnt der Süd-Zweite das erste Spiel: Spiel 2:
Hannover/TeBe – Siegen, Spiel 3: Süd – Hannover/TeBe. Termin Spiel 2: Sonntag,
31. Mai. Spiel 3; Sonntag, 7. Juni.
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OFC-INTERN
Flugzeugabsturz
Live-Übertragung
Das Endspiel um Platz zwei wird am Donnerstag live ab 16 Uhr im Hessen-Fernsehen
übertragen.
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Aufbruch oder Einbruch für die Kickers "Mentale Situation ist entscheidend" / Fuldaer Sorgen: "Hoffentlich denkt Burghausen nicht nur ans Feiern"
Die Offenbacher Kickers stehen kurz vor einer Sensation in der Regionalliga-Geschichte.
Der Neuling greift nach den Sternen – 2. Bundesliga. Aufbruch oder Einbruch für die
Kickers? Das Spiel heute in Burghausen kann schon die Entscheidung im Kampf um Platz
zwei bringen. Selbst Platz eins ist noch möglich. Verliert Ulm heute beim SV Wehen,
können die Kickers mit einem Sieg in Burghausen gleichziehen. „Wir haben das
angenehmste Spiel der drei Topvereine“, sagt Co-Trainer Stephan Groß.
Die Kickers haben nichts zu verlieren, sie können nur gewinnen. Das Endspiel ist
sicher. Bleibt nur die Frage, ob es um Platz eins geht, oder ob Fulda überhaupt die
Voraussetzungen für das Finale in Offenbach - seit gestern ist die Haupttribüne
bereits ausverkauft - erfüllen kann.
Die Ausgangslage vor den letzten beiden Spielen in Offenbach und Fulda:
Die Psyche
Die Erwartungshaltung
Das Personal
Die Erfahrung
Das Vorspiel
Die Perspektiven
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Ohne Methfessel in Burghausen Islam Ispir heute erste Wahl?
Als die Mannschaft der Offenbacher Kickers gestern mit dem Flug LH 5414 über Frankfurt/Salzburg
nach Burghausen anreiste, fehlten zwei Spieler, die zuletzt zu den Leistungsträgern
gehörten.
Frank Kastner fuhr lieber mit dem Bus („Ich habe schreckliche Flugangst“) die rund
500 Kilometer an die österreichische Grenze. Alexander Methfessel mußte dagegen zu
Hause bleiben. Wegen einer Entzündung im Oberschenkel kann er nicht spielen.
„Hoffentlich reicht es bis zum Spiel gegen Fulda“, befürchtet Methfessel eine
längere Pause. Für ihn dürfte erstmals in der Rückrunde Islam Ispir von Beginn an
spielen.
Für das vermeintliche Endspiel gegen Fulda werden die Eintrittskarten in Offenbach
knapp. Block 2 und die Haupttribüne sind bereits ausverkauft. Auf der Orion-Tribüne
gibt es auch nur noch wenige Sitzplätze.
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Fulda rechnet mit Sieg für die Kickers Burghausen seit acht Heimspielen ungeschlagen
In Burghausen ist alles für ein großes Fußball-Fest vorbereitet. Zum letzten
Saisonheimspiel erwartet der Tabellenfünfte der Regionalliga eine Rekordkulise von
7000 Zuschauern, für die nach dem Spiel ein Maifest organisiert wurde. Vielleicht
kann dann auch der Gegner mitfeiern. Für Kickers Offenbach wäre im günstigsten Fall
(Sieg in Burghausen und Punktverlust von Fulda) Platz zwei schon am Samstag gesichert.
Die Offenbacher können erstmals in diesem Jahr unbelastet in ein Spiel gehen.
Denn auch bei einer Niederlage ist das „Endspiel“ gegen Fulda gesichert. „Wir
werden uns bestimmt nicht hinten reinstellen“, will OFC-Trainer Boysen von einem
Spiel im Schongang nichts wissen. Denn das Ergebnis in Burghausen ist entscheidend
für die Ausgangslage gegen Fulda. Wenn den Kickers ihr achter Auswärtssieg in dieser
Saison gelingt, reicht im letzten Spiel gegen Fulda auch ein Unentschieden für Platz
zwei. Nach vier 2:1-Siegen in Folge liegt der psychologische Vorteil klar auf Seiten
der Kickers. „Offenbach hat im Moment einen Lauf, wir dagegen haben eine Auszeit
genommen.“ Deshalb hofft Fuldas Trainer Hans-Peter Knecht auf Schützenhilfe,
befürchtet aber; „Mit dem Glück, das die Kickers haben, muß man wieder mit einem
Offenbacher Sieg rechnen.“
Burghausen verteidigt eine glänzende Heimserie. Seit acht Heimspielen haben die
Schützünge von Ex-Profi Kurt Niedermayer nicht mehr verloren, die letzten sechs
Spiele gewonnen. „Eine sehr spielstarke Mannschaft, die vor der Saison mein
Geheimfavorit war“, zeigt OFC-Trainer Boysen Respekt vor Burghausen, das nächste
Saison unbedingt in die 2. Bundesliga will und dafür groß einkauft. Prominentester
Neuzugang ist der ehemalige Offenbacher Michael Kostner (zuletzt 1. FC Köln).
Methfessel (Oberschenkel) und Dama (Knieprobleme) mußten gestern das OFC-Training
abbrechen. „Ihr Einsatz ist sehr fraglich“, meinte Co-Trainer Groß.
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OFC-Hilfe durch neuen Trainer? Hübner löst Petz in Wehen ab
Zwei Spieltage vor Saisonende meldet die Regionalliga Süd ihren sechsten
Trainerwechsel. Beim SV Wehen kam „Moppes“ Petz mit seinem Rücktritt einer Entlassung
zuvor. Nachfolger für den ehemaligen Mainzer Torwart ist – wieder einmal Manager
Bruno Hübner.
Ein Trainerwechsel, der auch für die Offenbacher Kickers Auswirkungen haben könnte.
Denn das Wehener Fußball-Denkmal Hübner feiert seinen Einstand am Samstag gegen
Tabellenführer SSV Ulm, der drei Punkte vor dem OFC liegt.
Als Viertletzter (31 Punkte) braucht Wehen jeden Zähler, zumal die Anzahl der
Absteiger noch offen ist. Am wahrscheinlichsten ist, daß neben dem aufgelösten FC
Hessen Kassel und dem VfL Kirchheim/Teck ein weiterer Verein absteigen muß. Sollte
aus der Zweiten Liga ein Südvertreter absteigen (derzeit unwahrscheinlich) und der
Zweite der Regionalliga Süd nicht aufsteigen, dann müßten vier Vereine absteigen.
Andererseits: Steigt kein Süd-Verein aus der zweiten Liga ab und gleichzeitig der
Regionalliga-Vize auf, dann bleibt es bei Kirchheim und Kassel als Absteigern.
Auch Fuldas Gegner, VfR Mannheim (32 Punkte), ist in den Abstiegskampf verwickelt
und hat nach dem Trainerwechsel Sebert/Bommer Aufwind bekommen. „Wir versuchen, die
Minimalchance auf Platz zwei zu nutzen“, sieht Fuldas Trainer Hans-Peter Knecht die
Vorteile im Endspurt auf Offenbacher Seite. Geändert wurde die Abfahrtszeit des
OFC-Sonderzuges nach Burghausen. Abfahrt: Offenbach 7.15 Uhr, Hanau 7.21,
Aschaffenburg 7.40 Uhr.
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Die Kickers Sensation ! AC Turin will Gramminger Bild schreibt: Italienische Späher jagen Gramminger seit Monaten. Gerster: "keine Chance". Lebensgefährtin und Sohn Noel wollen weiter in Goldbach wohnen. (Bericht aus der Bild vom 14.05.98)
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Fulda: 50.000 DM bei Aufstieg pro Mann
Wie im Kicker zu lesen sein soll wird jeder Spieler von Borussia Fulda, falls sie aufsteigen 50.000 DM kassieren. Aber sie sollen auch bis jetzt nicht schlecht kassiert haben. Sie sollen 3000 DM für einen Sieg und 1000 DM pro unentschieden bekommen haben. Das ist auch nicht gerade wenig für einen Klub in dieser Spielklasse. (Bericht aus dem Kicker vom 14.05.98)
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"Wir machen das Flutlicht um 16 Uhr an Termin für Kickers-Spiel gegen Fulda wird Samstag in Burghausen festgelegt
Wenn das vorletzte Saisonspiel der Offenbacher Kickers am Samstag in Burghausen
abgepfiffen ist, wird entschieden, wann das letzte Saisonspiel gegen Borussia Fulda
ausgetragen wird. Als Alternativen für den festgesetzten Spieltermin (Donnerstag, 16
Uhr) sind Dienstag (20.15 Uhr) und Mittwoch (18.30 Uhr) im Gespräch. Voraussetzung
für eine Verlegung: Fulda muß einverstanden sein, und nur die beiden beteiligten
Vereine dürfen noch Chancen auf Platz zwei haben. Sollten die Kickers in Burghausen
verlieren, ist eine Verschiebung unmöglich, weil dann Reutlingen noch Zweiter werden
könnte. OFC-Manager Gerster wird sich aus Burghausen mit Fulda und dem Süddeutschen
Verband in Verbindung setzen. Die Ankündigung von Fuldas Trainer Knecht („Unter
Flutlicht spielen wir nicht in Offenbach“) konterte OFC-Manager Gerster: „Wenn Fulda
so große Angst vor der Flutlicht-Atmosphäre hat, werden wir die Lampen am Donnerstag
um 16 Uhr einschalten.“ Abwehrspieler Lars Meyer hat durch seinen Berater Leukel
auch das letzte Angebot für einen neuen Vertrag abgelehnt und wird den OFC endgültig
verlassen. Der bereits perfekte Wechsel von Islam Ispir zu Oberligist Viktoria
Aschaffenburg droht zu platzen. Ispir will aus dem bereits unterzeichneten Vertrag
in Aschaffenburg aussteigen, weil er ein lukrativeres Angebot (Darmstadt 98 ?)
bekommen hat.
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Sonderzug hält in Hanau
Großes Interesse findet der Sonderzug der Kickers-Fans zum letzten Auswärtsspiel nach
Burghausen. Bis gestern waren nach Vereinsangaben bereits 350 Tickets verkauft.
Abfahrt ist in Offenbach um 7.30 Uhr, in Hanau um 7.45 Uhr. Karten (49 Mark) gibt es
nur auf der OFC-Geschäftsstelle. Nach Angaben von Organisator Frank Schwarzhaupt
werden im Zug auch gekühlte Getränke verkauft.
Weil Burghausen mit einem neuen Zuschauerrekord rechnet, wird im Stadion eine
Zusatztribüne für 2500 Besucher errichtet.
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OFC steht im Endspiel, Fulda verliert und zittert Knecht nach 0:3-Heimniederlage: "Gegen Kickers niemals unter Flutlicht"
Was für ein Wochenende für die Anhänger der Offenbacher Kickers! Am Freitag fieberten,
zitterten, litten und jubelten 16000 Zuschauer mit ihrer Mannschaft. Eine der schwächsten
Saisonleistungen wurde von den jungen Amateuren des Karlsruher SC nicht bestraft.
Nach dem glücklich erkämpften 2:1-Sieg wurde auf dem Bieberer Berg ein Stadionfest
gefeiert, als hätten die Kickers den Aufstieg bereits perfekt gemacht. Hunderte von
Fans stürmten den Rasen, hätten die Spieler am liebsten auf Schultern in die Kabine
getragen.
„Wahnsinn. Ich habe gedacht, wir sind Meister“, war OFC-Kapitän Oliver Roth bei so
viel Begeisterung fassungslos. „Normal wären bei unserer schwachen Leistung Pfiffe
und Unmut gewesen. Aber die Leute haben genau gemerkt, daß wir Probleme haben. Und
mit ihrer Dauer-Anfeuerung haben sie versucht, die zu lösen“, bedankte sich Trainer
Boysen „bei unserem phantastischen Publikum“. Es war ein Sieg der Zuschauer, die nicht
nur mit Leidenschaft, sondern schon mit Besessenheit bei den Rot-Weißen auf dem Rasen
die letzten Kräfte mobilisierten. „Wir waren kaputt, nur kaputt“, schilderte Roth die
Stimmung in der Kabine. Physisch und psychisch waren die Offenbacher Spieler fix und
fertig.
Die Nerven waren 90 Minuten so strapaziert worden, daß sogar Trainer Boysen „kurz vor
einem Nervenzusammenbruch“ stand. Libero Dolzer hatte seinen Trainer fast zur Tätlichtkeit
gereizt, als er in der 89. Minuten den Ball vertändelte und der Konter dem KSC fast
noch den Ausgleich beschert hätte. „Wenn da ein Tor gefallen wäre, wäre ich zum ersten
Mal auf den Platz gestürmt und hätte einen Spieler abgeführt.“
Der Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, wurde mit jeder Spielminute schwerer und
beklemmender. „Die Spieler hatten einen Rucksack auf dem Rücken“, den auch Trainer
Boysen nicht abnehmen konnte. Aber die Kickers haben mit diesem Rucksack ihr erstes
Ziel erreicht - das Endspiel gegen Borussia Fulda. „Das wird ein Fußball-Fest. Ich
rechne mit einem vollen Stadion und 22 000 Zuschauern“, sagt OFC-Manager Klaus Gerster.
Während sich am Freitagabend noch alle Gespräche um das Spiel in Burghausen drehten
(„Wir brauchen mindestens einen Punkt, das wird wahnsinnig schwer“, so Roth), machte
Fulda den Kickers am Samstag den Weg frei. 0:3-Heimniederlage gegen den SSV Reutlingen
(siehe Bericht). Damit können sich die Kickers in Burghausen sogar eine Niederlage
erlauben – oder aber, wenn Fulda nochmal patzt, schon alles klar machen. „Ich möchte
nichts von Offenbach hören. Wir haben ein ganz anderes Endspiel. Wir müssen nämlich
gegen den VfR Mannheim gewinnen“, blockt Fuldas Trainer Hans-Peter Knecht alle Anfragen
zum OFC-Spiel ab. „Mannheim wird für uns das schwerste Spiel der Saison.“
Nur beim Thema Termin wird Knecht deutlich. „Wir spielen nur am festgelegten Termin.
Und das ist Donnerstag, 21. Mai, um 16.00 Uhr.“ Damit können die Kickers ihre Pläne,
das Spiel auf Dienstag vorzuverlegen, ad acta legen. „Das kommt nicht in Frage, daß
wir in Offenbach unter Flutlicht spielen“, zeigt Knecht, daß die Atmosphäre in
Offenbach so manchen Gegner abschreckt.
Weniger beeindruckt zeigte sich Reinhold Fanz, Trainer des Nord-Meisters Hannover 96.
Vor den Kickers brauche seine Mannschaft in der Aufstiegsrunde „keine Angst zu haben.“
Dabei legt der ehemalige hessische Verbandstrainer („Bei mir hat schon die halbe
Kickersmannschaft gespielt“) nicht den Maßstab des schwachen OFC-Spiels am Freitag
an. „In dieser Situation ist alles Nervensache. Da zählt nur, daß man solche Spiele
gewinnt."
Wer viermal in Folge 2:1 siegt, scheint dieser Nervenbelastung gewachsen zu sein. In
Burghausen können die Kickers erstmals ohne Siegzwang spielen. „Das dürfte ein Vorteil
für uns sein“, glaubt Boysen, daß die nervliche Pause der Mannschaft gut tut.
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Vollmar fällt länger aus
Per Auto, Bus, Bahn und Flugzeug werden sich am Samstag Anhänger der Kickers auf den
Weg nach Burghausen machen. Der Fan-Club Klein-Krotzenburg hat einen Bus und ein ganzes
Hotel für 55 Personen gemietet. Wer mitfahren. will: 06182/5273. Karten für den
Sonderzug (49 Mark) gibt es auf der OFC-Geschäftsstelle. Die Mannschaft wird am
Freitag mit dem Flugzeug nach Salzburg reisen und per Bus ins 40 Kilometer entfernte
Burghausen weiterfahren.
Fehlen wird Dirk Vollmar, der gegen den KSC eine Hüftverletzung erlitt und mindestens
10 Tage ausfällt. Methfessel (Oberschenkel), Simon (Bluterguß in der Wade), Dama
(Knieprobleme) und Winter (Oberschenkel) sind zwar angeschlagen, können aber spielen.
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Vier Vereine mit Aufstiegschance Gerster: „Wir werden Zweiter“
Die Tabellenkonstellation in der Regionalliga wechselt nach jedem Spieltag. Auch vor
den letzten zwei Spieltagen ist noch alles möglich. Drei Mannschaften können Meister
werden. Vier Vereine können Zweiter werden. Die beste Ausgangsposition hat Kickers
Offenbach. „Ich bin felsenfest überzeugt, daß wir Platz zwei belegen. Weil wir jetzt
im Gegensatz zu Fulda richtig Power drin haben. Wenn es zum Endspiel kommt, ist ein
Unentschieden für mich kein Thema. Wir schlagen Fulda auf jeden Fall.“ OFC-Manager
Klaus Gerster sieht sogar noch Chancen auf Platz eins. „Ulm muß in Wehen erst
gewinnen. Wehen steckt im Abstiegskampf.“ Dennoch haben die Ulmer schon alles für die
Meisterfeier im letzten Heimspiel gegen Augsburg vorbereitet.
Die Ausgangspositionen:
Kickers Offenbach:
Borussia Fulda:
SSV Reutlingen:
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Köln statt Flieden ?
„Was ist Schalke, was ist Dortmund ? Wir steigen wieder auf.“ Noch sind die Gesänge
der Kickers-Fans nur fromme Wünsche. Doch seit Wochen ist zu spüren, wie intensiv
die Leute in der Region Offenbach sich wieder mit diesem Verein identifizieren.
Wer am Wochenende die Tränen bei den Fans des 1. FC Köln und des KSC gesehen hat,
wer miterlebt hat, wie die ganze Pfalz ihren FCK feiert, wie nach der Rettung der
Borussia in Mönchengladbach ein Pfarrer sogar die Kirchenglocken läuten ließ, der
kann ahnen, wie sehr die OFC-Anhänger den letzten Spielen entgegenfiebern. Vor einem
Jahr spielte der OFC in Flieden. In drei Monaten gegen den 1. FC Köln ? Wenn es mit
dem Aufstieg nicht klappen sollte, haben die Spieler dennoch Großes geleistet. Sie
haben diesem Verein nach Jahren der Enttäuschungen wieder eine Identität gegeben.
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Zehn Reutlinger helfen Kickers mit 3:0-Sieg Im Westen Zweikampf Siegen – Saarbrücken
Borussia Fulda kann nach der 0:3 (0:0)-Heimniederlage gegen den SSV Reutlingen Platz
eins abschreiben und muß auf Platz zwei hoffen. „Es war seit langem unser erstes
gutes Spiel. Wir haben nur unsere Chancen nicht verwertet“, meinte Trainer Hans-Peter
Knecht nach den Gegentoren von Janic (73.), Mayer (77./Foulelfmeter) und Härring (87.).
„Dafür muß ich meinen ehemaligen Kollegen natürlich einen ausgeben“, jubelte Kickers-Stürmer
Thomas Winter nach dem Reutlinger Coup in Fulda. Dabei erzielten die Gäste alle Tore
in Unterzahl, weil der Ex-Offenbacher Adigo nach einer Stunde Rot gesehen hatte.
Mit seinem Wunsch, die Offenbacher Roth („So ein Blödsinn kommt nicht in Frage“) und
Keffel nach Fulda zu locken, hat Knecht nicht beim OFC, sondern in den eigenen Reihen
für Unruhe gesorgt. Die Stürmer Djappa (14 Saisontore) und Fladung (16) waren von
Knechts Vorpreschen scheinbar gehemmt. Und ihr Torwartproblem - Stammtorwart Thier
ist noch länger verletzt, und Neuzugang Hirmer kassierte in zwei Spielen sieben
Gegentore – haben die Fuldaer immer noch nicht gelöst. „Bei uns gibt es keine Panik.
Wir können es noch immer aus eigener Kraft schaffen“, sagt Fuldas Manager Horst Ruland.
In der Regionalliga West steht Rot-Weiß Oberhausen als Meister und Aufsteiger in die
2. Bundesliga fest. Die Entscheidung um Platz zwei wurde auf den letzten Spieltag
vertagt. Die Sportfreunde Siegen haben nach der 1:3-Heimniederlage gegen Aachen drei
Punkte Vorsprung vor dem 1. FC Saarbrücken. Neuling Siegen muß am Samstag in Remscheid
antreten, Saarbrücken in Münster.
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Sonderzug nach Burghausen
Am kommenden Samstag steht den Offenbacher Kickers die weiteste Reise in dieser
Saison bevor: 500 Kilometer nach Burghausen. Der OFC-Fanbeauftragte Frank Schwarzhaupt
rechnet mit etwa 2.500 OFC-Anhängern und hat einen Sonderzug für 1000 Fans organisiert.
Abfahrt: Samstag, etwa 7:30 Uhr. Der Fahrpreis beträgt 49,– Mark. Karten gibt es
auf der OFC-Geschäftsstelle. Da auf dem Mini-Bahnhof in Burghausen nur Züge
mit vier Waggons halten können, muß der Sonderzug nach Mühldorf (zwölf Kilometer
entfernt) umgeleitet werden. Von dort ist ein Bustransfer in das 7.000 Zuschauer
fassende Stadion geplant. Für eine anschließende Feier ist alles gerichtet: In
Burghausen ist Kerb.
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Ulm 4:0 gegen Löwen
Nach einer Schwächeperiode mit zwei Niederlagen hintereinander hat sich
Tabellenführer SSV U1m 1846 im Meisterschaftsrennen der Regionalliga eindrucksvoll
zurückgemeldet. Dank einer grandiosen ersten Halbzeit distanzierten die „Spatzen“
den Aufsteiger TSV 1860 München vor 3000 begeisterten Zuschauern mit 4:0 (4:0).
Torjäger Trkulja eröffnete nach elf Minuten den Torreigen mit einem Handelfmeter.
Nach einem artistischen Tor von Dragan Buterin (17.) zum 2:0 und einem herrlichen
Volleyschuß von Bodog zum 3:0 (22.) schlitterten die „Löwen“ einem Debakel entgegen.
Dragan Trkulja schmetterte in der 31. Minute einen indirekten Freistoß aus sechs
Metern zum 4:0 unter die Latte.
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Hannover macht Meisterstück Oberhausen fehlt ein Punkt
Zur EXPO 2000 in Hannover wieder erstklassigen Fußball zelebrieren – diesem hohen
Ziel ist Hannover 96 ein kleines Stück nähergerückt. Mit dem 1:0-Erfolg beim
schärfsten Rivalen Eintracht Braunschweig machte der Traditionsklub sein Meisterstück
in der Regionalliga Nord. Das „goldene“ Tor erzielte nicht etwa der Ex-Offenbacher
Guiseppe Messinese (wurde nicht eingesetzt), sondern Asamoah.
Die Mannschaft des ehemaligen hessischen Verbandstrainers Reinhold Fanz trifft in den
Entscheidungsspielen am 21. und 24. Mai auf den Nordost-Meister Tennis Borussia Berlin.
Die Berliner werden von Hermann Gerland (Bayern München Amateure, 1. FC Nürnberg)
trainiert, sind seit 50 Spielen unbesiegt. Das Torverhältnis nach 32 Saisonspielen:
80:7.
Der Sieger steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Der Verlierer muß in die Relegationsrunde
gegen die Tabellenzweiten aus der Regionalliga Süd und West.
In der Regionalliga West genügt Rot-Weiß Oberhausen zum Titelgewinn ein Unentschieden
gegen Preußen Münster. Die Sportfreunde Siegen benötigen nur noch einen Punkt, um
Platz zwei zu sichern.
Im Süden bahnt sich ein Dreikampf bis zum letzten Spieltag an. Wann der ausgetragen
wird, entscheidet sich erst nach dem vorletzten Spieltag, 16. Mai. Laut Spielplan
soll die Saison am Donnerstag, 21. Mai, beendet werden, doch Offenbach, Fulda und Ulm
wollen ihre Spiele auf Dienstag, 19. Mai, vorziehen.
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Casino Bregenz lockt Methfessel Fuldas Trainer Knecht will Keffel und Roth
Heute abend werden auf dem Bieberer Berg wieder die Kuhglocken läuten; Zum Heimspiel
der Offenbacher Kickers gegen den Karlsruher SC (20.00 Uhr) reist aus dem Allgäu
wieder der Fanclub von Alexander Methfessel an. Wie oft die Methfessel-Fans diese
500-Kilometer-Fahrt aus Kempten nach Offenbach noch auf sich nehmen ist fraglich.
Der 27jährige steht beim OFC zwar noch bis zum Jahr 2000 unter Vertrag, doch der
österreichische Zweitligist Casino Bregenz würde Methfessel gerne für die neue Saison
verpflichten, Der Bregenzer Trainer spielte früher gemeinsam mit Methfessel beim FC
Memmingen.
„Es gab Gespräche“, bestätigt Methfessel das Bregenzer Interesse, „doch wir sind jetzt
in der entscheidenden Phase der Meisterschaft, deshalb habe ich alles bis Saisonende
abgeblockt. Im Moment zählt nur der Aufstieg mit Kickers.“ Zwischen den Vereinen gab
es auch noch keinen Kontakt. Methfessel macht kein Hehl daraus, daß ein Wechsel
zurück in die Nähe seiner Allgäuer Heimat (Bregenz liegt von Kempten eine Autostunde
weg) aus privaten Gründen reizvoll wäre. „Es war schon eine Riesenumstellung vom
Allgäu nach Offenbach“, erinnert sich Methfessel an Anfangsschwierigkeiten. „Es gab
Licht und Schatten.“
Weil derzeit aber „das Licht überwiegt“, spricht einiges dafür, daß Methfessel seinen
Vertrag in Offenbaeh erfüllen wird. Zumal die 2. Bundesliga den laufstarken Mittelfeldspieler
lockt. „Mit Unterhaching habe ich vor vier Jahren den Aufstieg sausen lassen und bin
nach Memmingen zurück. Diesmal würde ich die 2. Bundesliga gerne mitnehmen. Wenn wir
es packen, bleibe ich zu 90 Prozent hier.“
Wenn es nach dem Trainerduo geht, bleibt Methfessel hundertprozentig in Offenbach.
„Er hat die Eingewöhnungszeit hinter sich. Seine Formkurve zeigt steil nach oben, er
fühlt sich hier wohl, deshalb ist ein Weggang kein Thema“, sagt Co-Trainer Stephan
Groß.
Für Belustigung sorgte gestern eine Meldung aus Fulda, wonach Borussias Trainer
Hans-Peter Knecht im Falle des Aufstiegs Kickers-Torwart Rene Keffel und Kapitän
Oliver Roth verpflichten will. „Die beiden stehen noch länger unter Vertrag. Diese
Aktion ist überhaupt kein Thema“, schmunzelte Groß über Knechts Phantasien. „Davon
weiß ich nichts“, ist selbst Fuldas Manager Ruland von Knechts Alleingang überrascht.
Keine Überraschung erwarten die Fuldaer, wenn der Deutsche Fußball Bund heute
letztmals die Lizenz-Unterlagen der Aufstiegsaspiranten überprüft. Fulda mußte für
die Lizenz für die 2. Bundesliga noch Werbeverträge in Höhe von 400000 Mark nachliefern.
„Kein Problem, wir bekommen grünes Licht“, sagt Ruland.
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Trainer spioniert für den Aufstieg „Wir müssen Sieg vorlegen“
„Wir denken nur noch von Spiel zu Spiel“, hat Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen
seinen Spielern eingeimpft. Daß die Offenbacher Kickers aber dennoch für den Fall
der Fälle, nämlich die Teilnahme an der Aufstiegsrunde, gewappnet sein werden, zeigt
das Fehlen von Boysen beim gestrigen Abschlußtraining vor dem Heimspiel gegen die
Amateure des Karlsruher SC. Boysen beobachtete gestern beim Spiel Eintracht
Braunschweig - Hannover 96 einen möglichen Gegner in den Entscheidungsspielen.
Co-Trainer Stephan Groß nimmt am Samstag den Tabellenzweiten der Regionalliga West,
Sportfreunde Siegen, unter die Lupe.
Pür das heutige Heimspiel gegen die Karlsruher Amateure fallen Paul Koutsoliakos
(nach Knieoperation ist die Saison für ihn beendet) und Oliver Speth (Knieverletzung)
aus. Sorgen machte sich das Trainerduo um Torwart Rene Keffel, der sich am Montag
die Hand verstaucht hat und im Training geschont wurde. Sein Einsatz dürfte aber
nicht gefährdet sein.
Mit großer Zuversicht gehen die Kickers-Spieler in die letzten drei Saisonspiele.
„Wir haben zwar das schwerste Restprogramm, aber Ulm und Fulda sind nicht so gut
drauf und wir haben mit drei Siegen einen kleinen Lauf“, sagt Alex Methfessel. „Wir
müssen gegen Karlsruhe einen Sieg vorlegen, dann können wir in aller Ruhe abwarten,
was Fulda am Samstag gegen Reutlingen zeigt.“ Voraussichtliche OFC-Aufstellung:
Keffel - Dolzer - Gramminger - Maier, Meyer, Hartmann, Kastner, Methfessel, Simon
- Winter, Roth.
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Mit vier Punkten ins Endspiel, mit sieben in die Aufstiegsrunde KSC-Amateure am Freitag in Offenbach ohne Nationaltorhüter und Torjäger
Stehen den Offenbacher Kickers noch 270 Spielminuten in dieser Saison bevor, oder
darf der Neuling - wie schon vergangene Runde - in die Verlängerung ? Vor den letzten
drei Spielen in der Regionalliga Süd werden überall Hochrechnungen aufgestellt. Für
die Offenbacher Kickers ist zwischen Platz eins und sechs noch alles möglich. „Wir
denken nur noch von Woche zu Woche“, will sich Manager Klaus Gerster an keinen
Spekulationen beteiligen.
Daß in den letzten drei Spielen noch alles möglich ist, zeigt unsere Übersicht. Nur
Ulm kann aus eigener Kraft Meister werden. Die Kickers und Fulda können ohne fremde
Hilfe Platz zwei erreichen. Selbst Reutlingen hat mit 49 Punkten noch eine
Außenseiterchance, muß dazu aber in Fulda gewinnen und auf Ausrutscher hoffen.
Kickers Offenbach (3. Platz/53 Punkte/51:34 Tore)
Borussia Fulda (2. Platz/54 Punkte/49:40 Tore)
SSV Ulm (1. Platz/56 Punkte/58:32 Tore)
Für die Kickers spricht, daß sie diese Situation bestens kennen. Letzte Saison
durfte sich der OFC mit Viktoria Aschaffenburg im Nacken keinen Ausrutscher mehr
erlauben. Zwölf Spiele blieben die Kickers ungeschlagen, holten zehn Siege. Ihre
Nervenstärke stellte die Mannschaft in den letzten drei Spielen. unter Beweis, als
sie jeweils einen 0;1-Rückstand mit großem Aufwand in drei 2:1-Siege umwandelte.
Beste Voraussetzungen für den dramatischen Endspurt und möglicherweise auch die
Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, die der Süd-Zweite am 24. Mai mit einem Auswärtsspiel
beim West-Zweiten eröffnet und mit einem Heimspiel gegen den Verlierer des
Entscheidungsspieles Nord-Meister gegen Nordost-Meister (30. Mai oder 6. Juni)
beendet.
Noch Zukunftsmusik. „Was jetzt zählt, ist das Spiel gegen den Karlsruher SC“, will
Gerster alle Gedankenspiele beenden, weiß aber zu gut, daß dies kaum möglich sein
wird. Die KSC-Amateure dürften morgen der leichteste der drei letzten OFC-Gegner
sein. Noch vor vier Wochen saßen die Badener den Kickers mit einem Punkt Rückstand
dicht im Nacken, doch seit die Bundesligaprofis sich Verstärkung aus der
Regionalliga-Elf holen, gab es in sechs Spielen nur noch einen Sieg, aber 13 Gegentore.
Der überragende Torwart Jentzsch (U21-Nationalelf) und der beste Torschütze, Rolf
Guie-Mien, 21jähriger Nationalspieler aus dem Kongo, dürfen in Offenbach nicht
spielen, weil sie mit den Profis in Rostock antreten müssen.
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Livesendung kommt mit Verspätung
Eine ungewöhnliche Live-Übertragung bietet das Hessische Fernsehen seinen Zuschauern
am Freitag an. Trotz Live-Übertragung könnten die Fernsehzuschauer nämlich Tore
verpassen. Während das Regionalligaspiel zwischen den Offenbacher Kickers und den
Amateuren des Karlsruher SC um 20.00 Uhr angepfiffen wird, beginnt die Live-Übertragung
in Hessen 3 erst 15 Minuten später, um 20.15 Uhr. Grund: Von 20.00 bis 20.15 Uhr
sendet Hessen 3 die Tagesschau, ebenso wie alle anderen 3. Programme und die ARD.
Nach hr-Angaben wurde eine zeitversetzte Aufzeichnung der Tagesschau in der
Halbzeitpause nicht genehmigt. Ein späterer Spielbeginn ist auch nicht möglich, da
laut Fernsehvertrag mit DSF (überträgt 2. Bundesliga) alle Spiele um 21.45 Uhr
beendet sein müssen.
Auch das Heimspiel der Kickers gegen Borussia Fu1da soll live übertragen werden. Wenn
die Entscheidung über Meisterschaft und Platz zwei am letzten Spieltag fällt, werden
die Spiele Offenbach - Fulda und Ulm – Augsburg zwei Tage, auf Dienstag, 19. Mai,
20.15 Uhr vorverlegt.
Eine interessante Live-Übertragung ist heute um 20.15 Uhr auf Nord 3 zu sehen. Dabei
fällt die Entscheidung über die Meisterschaft zwischen Eintracht Braunschweig und
Hannover 96, mit dem Ex-Offenbacher Guiseppe Messinese. Der Sieger bestreitet ein
Entscheidungsspiel gegen Tennis Borussia Berlin, dessen Verlierer in der Aufstiegsrunde
gegen den Süd-Zweiten spielt.
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DFB gibt Siegen noch eine Chance
Die Entscheidungsspiele um den Einzug in die 2. Bundesliga könnten sich nun doch zu
einer echten Aufstiegsrunde entwickeln. Denn der Tabellenzweite aus der Regionalliga
West/Südwest, die Sportfreunde Siegen - wie die Kickers ein Aufsteiger mit großem
Zuschauerpotential -, hat wieder die Chance zum Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga.
Nach einem Vergleich vor dem Ständigen Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes
wird Siegen nachträglich zum Lizenzierungsverfahren für die zweite Liga zugelassen.
Der DFB hatte den Siegener Antrag zunächst abgelehnt, weil die Unterlagen unvollständig
waren. Der Klub wird nun auf seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit geprüft. Sollte
Siegen die Lizenz erhalten, kann der Regionalligist als Sieger der Relegationsrunde
aufsteigen.
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Trotz Fernsehen: OFC hofft auf 20000 Zuschauer Boysen optimistisch gegen KSC
„Die Mannschaft hat sich die Chance erarbeitet, damit es am letzten Spieltag zu einem
großen 'Endspiel' kommt“, sagte Trainer Hans-Jürgen Boysen vor dem vorletzten
Heimspiel der Offenbacher Kickers in der Fußball-Regionalliga Süd am Freitag (20 Uhr)
auf dem Bieberer Berg gegen die Amateure des Karlsruher SC. „Obwohl das HessenFernsehen
live ab 20.15 Uhr überträgt, hoffen wir auf 20.000 Zuschauer in diesem vorentscheidenden
Spiel“, appelliert Manager Klaus Gerster an alle, die sich ansonsten nur per Telefon
oder Videotext für das Kickers-Ergebnis interessieren: „Der harte Kern kommt sowieso.“
Für Boysen ist es unnötig, sich Gedanken über Platz eins zu machen: „Wir denken nur
an das, was wir aus eigener Kraft schaffen können. Ansonsten wäre die Enttäuschung
umso größer, wenn ich vom ersten Platz spreche und das Spiel am Freitag geht in die
Hose.“ Daran denkt der OFC-Coach allerdings nicht: „Wir sind stark genug, um die Partie
für uns zu entscheiden. Der KSC wurde in Reutlingen und gegen den VfR Mannheim
beobachtet. Die Aufgabe ist lösbar, wenn wir eine gute Tagesform bieten. Aber wir
dürfen den Gegner, der über junge, hungrige Spieler verfügt, nicht unterschätzen.“
Die gute Ausgangssituation in der Tabelle schreibt Boysen zum großen Teil den etwas
in die Kritik geratenen Neuzugängen Dirk Vollmar und Thomas Winter zu: „Sie waren in
den letzten Spielen wesentlich am Umschwung beteiligt.“ Wie sich die Mannschaft
generell in einer guten körperlichen Verfassung präsentiere. Daher habe die Mannschaft
am Freitag „ein proppenvolles Stadion“ verdient.
Boysen verprach eine offensive Spielweise. Dabei muß er weiter auf Koutsoliakos und
Speth verzichten, auch Dama hat leichte Probleme wegen eines Reiz-Ergusses im Knie.
Kruse, der ebenso wie Ispir im Training wieder den Anschluß gefunden hat, laboriert
an einer Patellasehnen-Reizung. „Alle Bank-Spieler sind 'heiß'; ich habe ein sehr
gutes Gefühl“, so Boysen.
Die Kickers wollen den zuletzt stark aufspielenden Lars Meyer für ein weiteres Jahr
binden; der 23jährige steht vor einer schwierigen Entscheidung, weil er berufliche
Perspektiven hat, die keinen Leistungs-Fußball mehr zulassen.
Die Frage nach Neuzugängen wurde zurückgestellt, „bis die kommende Spielklasse
feststeht“, so Gerster. Ins Gespräch wurden die ehemaligen OFC-Spieler Jörg Neun
(MSV Duisburg) und Lars Schmidt (FSV Mainz 05) gebracht, die „in unsere Philosophie“
passen würden. Auch geht der Vorstand davon aus, daß alle Spieler, die einen Vertrag
haben, bleiben werden. Wechselgerüchte gab es um Alexander Methfessel.
Neues aus der OFC-Geschäftsstelle: Der Vorverkauf für die beiden letzten Heimspiele
läuft sehr gut. Neue OFC-Plastiktrinkbecher gibt es für fünf Mark zu haben. Jeder
Dauerkarten-Inhaber bekommt als Entschädigung für das entgangene Kasseler Spiel
gratis einen OFC-Schal zu Beginn der neuen Saison.
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