Kickers Offenbach

News & Info's rund um den Bieberer Berg


 
News vom Fr. 29.05.98

Kickers verpflichten Dubravko Kolinger vom Karlsruher SC

Kickers Offenbach hat den Abwehrspieler Dubravko Kolinger vom zweitligisten Karlsruher SC verpflichtet. Der 22jährige wechselt Ablösefrei. Er unterschreibt einen Dreijahresvertrag bei den Kickers.

(Bericht von mir vom 29.05.98)

 
News vom Fr. 29.05.98

Kickers-Spione auf Polterabend

Streß für Oliver Roth: Erst Feier, dann gegen Ronaldo-Schreck

Hans-Jürgen Boysen hat Angst um den Ruf der Offenbacher Kickers. „Wir dürfen auf keinen Fall den Eindruck erwecken, daß wir die Saison schon abgeschlossen haben. Da darf auf den Verein kein schlechtes Licht fallen“, verlangt der OFC-Trainer von seiner Mannschaft im letzten Saisonspiel am Sonntag gegen Tennis Borussia Berlin (15 Uhr) vollen Einsatz. „Der letzte Eindruck bleibt immer hängen.“ Deshalb soll die Mannschaft die 0:4-Pleite von Siegen mit einem Sieg gegen den hohen Favoriten aus Berlin wettmachen.

Damit die Vorbereitung auch optimal verläuft, hat Boysen für die Mannschaft sogar den Besuch auf dem Polterabend von Kapitän Oliver Roth am Samstag gestrichen. „Von wegen kurz auf ein Schöppchen vorbeikommen. Ich habe meine Spione überall.“

Am liebsten hätte es Boysen gesehen, wenn Roth seinen Polterabend verlegt hätte. „Das war beim besten Willen nicht möglich. Nur wenn es für uns gegen Berlin um den Aufstieg gegangen wäre, hätte ich die Feier komplett abgesagt.“ Für Roth ist es auch unverständlich, daß die Spieler nicht zu seiner Feier kommen sollen. „Der Trainer glaubt doch nicht, daß die Spieler zuhause um zehn Uhr ins Bett gehen. Und daß bei der Feier keiner aus der Rolle fällt, ist auch klar.“

Wenn Roth dann am Sonntag gegen seinen Bewacher Jens Melzig einen schweren Stand haben sollte, muß das nicht unbedingt am Polterabend liegen. „Das weiß doch jeder, was das für ein Klassemann ist“, glaubt Roth, daß der angenehmere Teil des Wochenendes für ihn am Samstag ablaufen wird. Schließlich galt Melzig zu seiner Zeit bei Bayer Leverkusen als härtester und unangenehmster Abwehrspieler in der 1. Bundesliga. Selbst Superstar Ronaldo sah im Europacupspiel Eindhoven – Leverkusen kein Land gegen den 31jährigen. Schöne Aussichten für „Hochzeiter“ Roth.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 29.05.98)

 
News vom Fr. 29.05.98

Kickers trauern um Ex-Trainer Renner

Mit nur 48 Jahren an Herzinfarkt gestorben

Die Offenbacher Kickers trauern um ihren ehemaligen Trainer Dieter Renner. Der Fußball-Trainer ist am Donnerstag im Alter von nur 48 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.

Am Mittwoch war er bei einem Spiel mit Journalisten zusammengebrochen und anschließend in ein Stuttgarter Krankenhaus auf die Intensivstation gebracht worden. Renner spielte von 1972 bis 1981 bei den Stuttgarter Kickers.

Nach Ende seiner aktiven Laufbahn wechselte er bei den Schwaben ins Trainerlager über. Von 1984 bis 1987 war er Chefcoach den Kickers und führte sie 1987 ins DFB-Pokalfinale in Berlin.

Danach heuerte Renner bei Kickers Offenbach an. Renner trainierte die Kickers vom 1. Juli 1987, als Nachfolger von Robert Jung, bis zum 6. März 1989, als er von seinem damaligen Co-Trainer Niko Semlitsch abgelöst wurde. Im ersten Jahr als Trainer auf dem Bieberer Berg führte Renner die Kickers als besten Aufsteiger in der 2. Bundesliga auf Platz acht. Nach seiner Entlassung in Offenbach trainierte Renner Darmstadt 98 (1989 bis 1990) und den 1. FC Nürnberg (1990 bis 1995), wo er später auch als Manager arbeitete.

Seit 1995 war er als Lehrer für Mathematik und Sport an einer Schule in Stuttgart tätig und trainierte in seiner Freizeit den Amateurklub SV Bonlanden.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 29.05.98)

 
News vom Do. 28.05.98

"Wir werden erhöhtes Risiko wagen"

Kickers-Trainer kündigt gegen TeBe (Sonntag 15 Uhr) offensive Variante an

Die 0:4-Niederlage im ersten Aufstiegsspiel in Siegen kostet die Offenbacher Kickers viel Geld. Zwar läuft der Vorverkauf für das zweite Spiel am Sonntag gegen Tennis Borussia Berlin sehr gut (Manager Gerster: „Wir haben schon 6000 Karten verkauft“), doch gestern wurden die Verhandlungen mit dem Fernsehen wegen einer Live-Übertragung endgültig abgebrochen. „Das kostet uns 100 000 Mark“, kommentierte Gerster die Absage vom Hessischen Rundfunk. Damit ist auch klar: Anstoß ist am Sonntag um 15 Uhr.

Beide Trainer geben sich vor dem Spiel ungewohnt vollmundig. „Wir werden eine Spielweise wie noch nie zuvor an den Tag legen und erhöhtes Risiko wagen“, kündigte OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen eine sehr offensive Variante an. „Wir zielen bestimmt nicht auf ein knappes Ergebnis. Zum Saisonabschluß wollen wir unsere Zuschauer zufrieden nach Hause schicken.“

Daran wiederum glaubt der mit Tennis Borussia zum Erfolg verdammte Hermann Gerland („Wir müssen mit unserem 13-Millianen-Etat aufsteigen“) nicht. „Was nützen den Kickers 15000 Zuschauer, wenn die nicht geweckt werden. Und wir werden dafür sorgen, daß die Zuschauer in Offenbach nicht geweckt werden.“ Die Berliner dürfen in Offenbach sogar auf Unterstützung hoffen. Der Verein hat einen Sonderzug organisiert und rechnet mit 500 Anhängern auf dem Bieberer Berg.

Nach dem Doppelspieltag Fulda/Siegen genehmigte Boysen seinen Spielern zwei Tage Trainingspause. „Aber die Saison ist noch nicht gelaufen“, fordert Boysen nochmals volles Engagement. Für Sonntag wird die Spielerdecke immer dünner. Patrick Dama wurde gestern am Knie operiert. Bei dem 22jährigen war der Außenmeniskus an zwei Stellen beschädigt und auch der Knorpel in Mitleidenschaft gezogen. Bis zum Trainingsbeginn nach der Sommerpause am 29. Juni soll Dama wieder belastbar sein. Große Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Vollmar (Bauchmuskelriß), Methfessel (Leiste) und Dolzer (Bänderdehnung).

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 28.05.98)

 
News vom Do. 28.05.98

„Neue“ lassen auf sich warten

Wunderlich zum VfR Bürstadt

„Wir müssen nichts übers Knie brechen“, sagt Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen, wenn er auf die stockenden Personalplanungen für die neue Saison angesprochen wird. Aber verwunderlich ist, daß bereits seit Monaten feststeht, wer den Verein verläßt, jedoch erst ein Neuzugang (Michael Köpper) verpflichtet wurde.

Während andere Vereine ihre Personalplanungen schon abgeschlossen haben, kündigt Manager Gerster an, „daß wir vielleicht auch erst nach dem 1. Training noch Neuzugänge präsentieren werden.“

An Interessenten scheint es nicht zu mangeln. „Offenbach zählt wieder zu den Topadressen. Ich könnte einen ganzen Ordner mit angepriesenen Spielern füllen“, behauptet Boysen. Vorwiegend werden ausländische Spieler angeboten. „Aber bei mir steht die deutsche Mentalität Fußball zu spielen hoch im Kurs“, will Boysen seine Neuzugänge aus Regionalliga oder 2. Bundesliga rekrutieren.

Wenn nun auch Alexander Methfessel und Dirk Vollmar den Verein verlassen (Boysen: „Wir wollen niemand abgeben, aber Reisende soll man nicht aufhalten“), ist der Kader auf 15 Spieler, davon 13 Feldspieler, ausgedünnt. Damit steht den Kickers ein Umbruch bevor. „Wir werden die Abgänge gut oder besser ersetzen“, verspricht Boysen. Gestern meldete sich Kim Wunderlich ab. Der 19jährige hat sich für zwei Jahre an den Oberligisten VfR Bürstadt ausleihen lassen. Die Kickers kassieren 10 000 Mark Leihgebühr und können Wunderlich 1999 vorzeitig zurückholen. Zweiter Torwart hinter Keffel wird Andreas Clauß sein, dessen Vertrag trotz einer schweren Knieverletzung (Boysen: „Bis zur Vorbereitung ist er fit“) verlängert wird.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 28.05.98)

 
News vom Di. 26.05.98

„Wir hauen auch die Kickers weg“

Tennis Borussia Berlin am Sonntag in Offenbach

Der Weg in die 2. Bundesliga führt über den Bieberer Berg. Zwar nicht mehr für die Offenbacher Kickers, die nach der 0:4-Niederlage bei den Sportfreunden Siegen ihren Aufstiegstraum schon beendet haben, aber Tennis Borussia Berlin muß in Offenbach die Weichen in Richtung 2. Bundesliga stellen. Die Berliner verspielten ihre erste Aufstiegschance am Sonntagabend durch die 1:3-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Hannover 96.

Für die Berliner, die schon eine Aufstiegsfeier geplant hatten, endete nach 52 Spielen ohne Niederlage eine stolze Serie. Für Berlins Trainer Hermann Gerland kein Grund zur Besorgnis. „Wir steigen jetzt eben später auf“, knurrte Gerland schmallippig, vor den kommenden Gegnern habe man überhaupt keine Angst. „Jetzt müssen wir die Sportfreunde Siegen und Kickers Offenbach schlagen. Die hauen wir auch weg.“

„Da hat der Gerland die Klappe aber reichlich aufgerissen. Ganz so einfach wird das bei uns nicht, wir werden uns bestimmt wehren“, zeigte sich Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen gestern schon wieder kämpferisch, auch wenn die 0:4-Niederlage noch starke Nachwirkungen zeigte. „So eine Klatsche nagt noch Tage an mir. Natürlich hatten wir eine ordentliche Saison und alle Erwartungen übertroffen. Aber das kann man nicht so einfach abschütteln, wenn man so einen Schlag ins Genick kriegt.“

Auch unter Berücksichtigung aller widrigen Umstände – kurze Erholungszeit nach dem Fuldaer Spiel, zahlreiche Spieler angeschlagen – waren in Siegen die Grenzen der Mannschaft zu erkennen. Die Spieler haben mehr geleistet, als jeder Experte der Mannschaft vor der Saison zugetraut hatte. Doch wenn die Kickers die hochgesteckten Ziele von Manager Gerster („Nächste Saison wollen wir aufsteigen“) erreichen wollen, muß die Mannschaft qualitativ verstärkt werden. Besonders im spieltechnischen Bereich gibt es Defizite, die auf Dauer nicht durch das immense kämpferische Engagement ausgeglichen werden können.

Trainer Hans-Jürgen Boysen hat dem Verein eine Liste mit Wunschspielern vorgelegt. Neben Köpper (Lübeck) werden noch mindestens vier neue Spieler kommen. Außer den bereits verabschiedeten Meyer, Walz, Ispir und Kruse tendieren auch Methfessel (konkretes Angebot von Casino Bregenz) und Vollmar (Chemnitz zeigt Interesse) zu einem Wechsel.

Neben der großen OFC-Anhängerschaft trauerte auch der SV Darmstadt 98 über die 0:4-Niederlage. Mit dem verpaßten Aufstieg in die 2. Bundesliga haben die Kickers den Darmstädtern die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Regionalliga geraubt. Die „Lilien“, die gestern mit einem Festakt ihren 100. Geburtstag feierten, steigen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Viertklassigkeit ab.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 26.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

So geht es für Kickers weiter

Aufstieg mit Verlängerung?

Wieder eine Aufstiegsrunde für die Offenbaeher Kickers. Zum zweiten Mal nach den legendären Spielen in Mannheim und Stuttgart 1996/97 bekommen die Kickers über den zweiten „Aufstiegsweg“ ihre Chance. Die Spfr. Siegen und der OFC bestreiten am Sonntag, 17.30 Uhr, das erste Spiel der Aufstiegsrunde. Der Verlierer der Nord-Entscheidungsspiele zwischen Tennis Borussia Berlin und Hannover 96 ist der dritte Teilnehmer (der Sieger steigt direkt auf). Am Donnerstag gewann TeBe das Hinspiel gegen Hannover mit 2:0. Das Rückspiel findet am Sonntag statt.

Gewinnen die Kickers in Siegen, spielen sie 14 Tage später, Sonntag, 7. Juni, in Offenbach gegen Berlin oder Hannover. Eine Woche vorher käme es zum Spiel Te-Be/96 gegen Siegen. Bei einem Unentschieden oder einer Kickers-Niederlage am Sonntag findet das Heimspiel gegen Hannover/TeBe bereits eine Woche später, am 31. Mai, 15.00 Uhr, auf dem Bieberer Berg statt. Für das Heimspiel läuft der Vorverkauf bereits. Dauerkarten haben keine Gültigkeit.

Der Gesamtsieger der Aufstiegsrunde (bei Punktgleichheit entscheidet das Torverhältnis) steigt in die 2. Liga auf und qualifiziert sich gleichzeitig für die erste Runde im DFB-Pokal. Bei Punkt- und Torgleichheit (zum Beispiel bei drei 0:0-Spielen) wird noch eine Runde ausgespielt - aber im K.o.-System. Ein Verein erhält Freilos für das Endspiel, die anderen beiden spielen den Gegner aus.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

Siegen gewann sogar Kampf gegen DFB

Größte Schwäche ist die Unerfahrenheit

Als Vereinspräsident Manfred Utsch, ein weltweit operierender Schilder-Fabrikant, im März 1994 seinen Wunschtrainer Ingo Peter (bestritt 1973 fünf Bundesligaspiele für Borussia Dortmund) verpflichtete, begann der Höhenflug der Sportfreunde Siegen. Im Dreieck zwischen den Metropolen Köln, Dortmund und Frankfurt liegt Siegen im fußballerischen Niemandsland und verfügt über ein potentiell riesiges Einzugsgebiet.

1997 gelang nach 42 ungeschlagenen Spielen in Folge der Aufstieg in die Regionalliga und der „schlafende Riese“ wachte auf. Knapp 6000 Zuschauer im Schnitt - einen solchen Boom lösten in der 3. Liga nur wenige aus. Der Neuling avancierte zur besten Rückserien-Elf und wurde mit dem mit sechs Punkten Vorsprung vor Homburg und Saarbrücken erspielten zweiten Platz belohnt. Der Traum von der 2. Liga schien dabei längst geplatzt zu sein, denn der DFB ließ die Siegener wegen eines Formfehlers nicht am Lizenzierungsverfahren teilnehmen. Dank des Ludwigsburger Sportanwaltes Christoph Schickhardt wiesen die Sportfreunde dem DFB Satzungsmängel nach und erhielten doch die Lizenz – ohne Auflagen!

Es ist genau diese Geschlossenheit des Vereins und der mittlerweile längst aufgewachten Region, die auch auf die Mannschaft abfärbte. „Überflieger“ oder Top-Stars sind nicht darunter, vielmehr besticht das Team durch seine Ausgeglichenheit. Der kosovoalbanische Libero Afrim Kuci, die beiden bosnischen Regisseure Asif Saric und Zorislav Jonjic (zwölf Tore), Torhüter Ralf Kellermann (früher FSV Frankfurt), die beiden slowakischen Angreifer Vladimir Hyza und Miroslav Ziga (beide acht Tore) und Uwe Klein (14 Tore/früher Eintracht Haiger) sind die Leistungsträger.

Größte Schwäche der meist offensiv mit mutiger Dreier-Abwehrkette agierenden Formation dürfte aber die Unerfahrenheit sein. In den Spitzenspielen der Regionalliga und vor eigener, großer Kulisse verkrampften die Spieler oft und mußten häufig Lehrgeld zahlen. Das aber könnte der entscheidende Vorteil der Kickers sein, denn am Sonntag wird das Leimbachstadion ausverkauft sein.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

OFC-INTERN

Live-Übertragung
Nicht nur das Hessen-Fernsehen überträgt das Aufstiegsspiel in Siegen am Sonntag live. Auch der WDR schaltet sich ein. Das Kickers-Heimspiel gegen Hannover oder Tennis Borussia soll eventuell bundesweit übertragen werden.

Bus nach Siegen
Der Fan-Club Klein-Krotzenburg fährt mit zwei Bussen nach Siegen und hat noch Plätze frei. Tel.: 06181/5273.

Grandke im Fanblock
Der Offenbacher Oberbürgermeister Gerhard Grandke verfolgte die erste Halbzeit im Fanblock der Kickers und wird auch in Siegen vor Ort sein.

„Ihr seid die besten Fans“
Mit diesem Spruch auf einem 30 Meter langen Transparent bedankte sich die Mannschaft vor dem Spiel bei den Fans. Sponsor Portas sagte mit einer 300 Quadratmeter großen, rot-weißen Fahne Dankeschön.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

Spätes Glück durch Speth

21jähriger bringt OFC den Sieg

Als Oliver Speth eine Stunde nach Spielende gegen Borussia Fulda aus der Dusche kam, war er noch völlig aufgedreht. Das sei ein „geiles Gefühl“ gewesen, erzählte der 21jährige. In der 84. Minute rutschte sein Freistoß über den Haarschopf von Fladung zum 2:1 ins Netz, zwei Minuten später köpfte er mit dem 3:1 22 000 Fans in einen kollektiven Freudentaumel Schon beim 3:1-Sieg in Fulda hatte Speth das vorentscheidende 2:1 erzielt. „Wir haben nur ein Etappenziel erreicht, jetzt wollen wir alles“, blickt der Hausener (Vertrag bis 2000) dem Spiel in Siegen entgegen. Drei Wochen hatte er wegen einer Knieverletzung kaum trainieren können. Erst zwei Stunden vor Spielbeginn wurde er von Boysen nominiert.

Kaputt sei er in der Endphase gewesen, sagte Speth. Doch der Trainer wollte ihn nicht auswechseln. „Er hat seine Genialität aufblitzen lassen“, lobte Boysen. Vizepräsident Wilfried Kohls: „Tiefe Verneigung vor Olli, um den ich gekämpft habe, als ihn andere Trainer abschieben wollten.“ Gemeint ist Ronny Borchers, bei dem der OFC-Mittelfeldspieler schlechte Karten hatte.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

Köpft Neuzugang OFC in 2. Liga ?

Verhandlungen mit Fladung / Jörg Neun will Freigabe für OFC

Wird der Pechvogel zum Glückskind ? Ausgerechnet Fuldas Marco Fladung gab dem Freistoß von Oliver Speth mit dem Kopf die (entscheidende ?) Richtungsänderung zum 2:1-Führungstreffer für die Kickers und ebnete womöglich den Weg in den Profifußball. Pikant: Der OFC verhandelte gestern nochmals mit dem Torjäger (14 Saisontore) über einen Wechsel. Nach der 1:3-Niederlage äußerte Fladung zunächst frustriert, daß er wohl eher in Fulda bleiben werde. Grund: Der Sparkassen-Angestellte macht bis Oktober eine Ausbildung zum Betriebswirt. Andererseits reizt den 27jährigen die Atmosphäre im Kickers-Stadion: „Es ist ein Wahnsinn, was hier abgeht. Es macht schon Spaß, hier zu spielen.“ Fladung spielte eine glänzende erste Halbzeit, war von Giersch nie zu stoppen. Erst als Meyer eingewechselt wurde, brachten die Kickers Fladung einigermaßen unter Kontrolle. Schuld am Gegentor zum 1:2 gibt er sich nicht: „Es gab genügend Mitspieler hinter mir, die den Ball hätten rausbugsieren können.“

Unglücklich war auch Pechvogel Nummer zwei, Thomas Freier. In seinem Abschiedsspiel für Fulda – er geht als Spielertrainer nach Hofbieber in die Bezirksoberliga - sah er die Gelb-Rote Karte. „Eine überzogene Strafe und entscheidend für das Spiel.“

Die Kickers-Hoffnungen auf Jörg Neun (MSV Duisburg) nähren sich. Neun zeigt Interesse, bat den MSV um die Freigabe. Allerdings wollen und werden die Kickers keine Ablöse bezahlen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

Glücksgriff

Auf dem Bieberer Berg herrschte Ausnahmezustand. Die Kickers setzten einer Saison der Highlights mit dem 3:1-Sieg gegen Fulda die Krone auf. Neun Jahre nach dem Zwangsabstieg, fünf Jahre nach dem Scheitern in der Aufstiegsrunde gegen 1860 München, stehen die Kickers wieder an der Schwelle zur 2. Bundesliga. Eine Leistung, die nicht hoch genug zu bewerten ist. Der Hinweis sei erlaubt: Wenn Ulm durch den Rückzug von Kassel nicht zwei Punkte geschenkt bekommen hätte, hieße der Meister jetzt Kickers Offenbach.

In der Anfangsformation gegen Fulda standen zehn Spieler, die letzte Saison den Zitter-Aufstieg aus der Obertiga bewerkstelligten. Und auch der einzige „Neue“, Günter Maier, kommt aus der Oberliga. Es geht also auch ohne spektakuläre, teure Neuzugänge. Aber es geht nur mit einem Trainer, der diesen Weg aus eigener Überzeugung mitgeht. Selten zuvor hat ein Trainer mit Charakter, Einstellung und seiner Auffassung vom Fußball so gut zu Kickers Offenbach gepaßt wie Hans-Jürgen Boysen. Ein Glücksgriff.

Wenn der Erlebnispark Bieberer Berg seine Tore öffnet, ist ein Spektakel garantiert. Treffend das Riesentransparent der Fans am Donnerstag: „Danke für eine geile Saison." Fußball mit Herz und Leidenschaft wird in Offenbach in einer Zeit, in der es auch im Sport fast nur noch um Geld geht, honoriert. Der Weg der Kickers wird Nachahmer finden. Ob diese Symbiose zwischen Fans und Verein zu kopieren ist, erscheint fraglich.

Diese Begeisterung birgt jedoch auch eine große Gefahr. Schon gegen Fulda drohte ein Spielabbruch, als freudetrunkene Fans vor dem Abpfiff den Platz stürmen wollten. In Siegen müssen die Anhänger beweisen, daß sie zweitligareif sind. Bekanntlich werden die größten Fehler im Gefühl der Euphorie oder der Enttäuschung begangen.

In der Aufstiegsrunde wird sich auch die Zukunft von Darmstadt 98 entscheiden. Nur wenn der OFC aufsteigt - und die Stuttgarter Kickers nicht absteigen - bleibt Darmstadt in der Regionalliga.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

OFC-Spiel bereits 17.30 Uhr

Fahr-Tips für Fans

22 500 Fans erwarten Polizei und Stadtverwaltung Siegen zum Aufstiegsspiel der dortigen Sportfreunde gegen die Offenbacher Kickers. Anpfiff im Leimbachstadion ist am morgigen Sonntag bereits um 17.30 Uhr! Wie man hinkommt:

Autofahrer nehmen die Autobahn A 45 Richtung Norden und lassen die Ausfahrt Siegen-Eisern rechts liegen: Ab Ende dieser Ausfahrt ist keine Weiterfahrt möglich, die Straßen im Stadionbereich sind voll gesperrt, am Stadion keine Parkplätze vorhanden. Statt dessen Ausfahrt Siegen / Siegen-Eiserfeld in Richtung Eiserfeld bis zum Ende, an der Einmündung der B 62 links in Richtung Siegen, nach 500 Metern links auf den Parkplatz des Kaufhauses Wertkauf. Ab dort verkehrt ab 16 Uhr ein kostenloser Pendelbus, der nach dem Spiel auch zurückfährt.

Bahnkunden mit dem 35-Mark-Ticket fahren entweder um 11 Uhr ab Offenbach Hauptbahnhof, Umsteigen in Frankfurt 11.23 Uhr, in Gießen 13.15 Uhr, Ankunft in Siegen 14.06 Uhr. Oder: 13 Uhr ab Offenbach, 13.23 ab Frankfurt, 15.15 Uhr ab Gießen, 16.06 an Siegen.

Mit dem Interregio (2. Klasse 39 Mark, mit Bahncard 19.50 Mark): 13.25 Uhr ab Offenbach, 14.03 Uhr ab Frankfurt, 15.44 Uhr ab Siegen-Weidenau, 15.47 an Siegen. Oder 14 Uhr ab OF, 14.23 Uhr ab Ffm, 15.15 Uhr ab Gießen, 16.06 Uhr an Siegen. Von dort ab 16 Uhr kostenloser Pendelbus. Rückfahrt mit 35-Mark-Ticket 21.53 Uhr (Ankunft 0.58 Uhr) oder 5.22 Uhr (7.38 Uhr), mit Interregio zudem 22.09 Uhr (4.54 Uhr).

Achtung, Kickers-fans: Anfahrt ohne Eintrittskarte zwecklos – das Spiel ist ausverkauft!

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

Endspiel: Alptraum „Infarkt“

Läden offen, „Berg“ auch

Wenn’s klappt, freuen sich alle. Doch die Verantwortlichen von Stadt und Polizei plagt eine Vision vom Aufstiegsspiel am 7. Juni, just am verkaufsoffenen Sonntag während der „Offenbacher Woche“: Der Bieberer Berg kocht über, der Verkehr hat schon vor dem Spiel einen Infarkt erlitten, die Massen von Einkaufslustigen aus der ganzen Region vermischen sich mit Tausenden von Fans. Dann gibt es Krawall, die als recht hartgesotten bekannten Hannoveraner können die Niederlage nicht verwinden - Massenprügelei in der überfüllten City...

Claus Spinnler, Chef der Offenbacher Polizeidirektion „Sondereinsätze": „Wir sehen das Problem, doch der Deutsche Fußballbund stimmt einer Spielverlegung nicht zu, hat auch seinen Terminplan.“

Doch der Beamte hat erfahren: „Aufgrund von Fernsehrechten und den letzten Spielen in der 2. Liga dürfen die Relegationsspiele erst nach Ende der Ligaspiele stattfinden. Wir rechnen frühestens mit Spielbeginn ab 18 Uhr, da ist der verkaufsoffene Sonntag fast gelaufen.“

OB Gerhard Grandke: „Wir werden uns mit dem DFB in Verbindung setzen. Wir wollen ein Flutlichtspiel ab 20 Uhr erreichen. Das wäre das beste.“

Doch das Problem ist von allen erst mal vertagt. Erst mussen die Kickers in Siegen siegen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

Kickers wie Brasilien

Offenbach im Aufstiegsfieber. Und jetzt geht's Schlag auf Schlag. 72 Stunden nach dem 3:1 gegen Fulda müssen die Kickers morgen im ersten Spiel der Aufstiegsrunde bei den Sportfreunden Siegen ran.

Deshalb ist die Mannschaft seit gestern abend in Haiger abgetaucht. Trainer Hans-Jürgen Boysen wittert eine große Chance: „Die Überraschung ist möglich!"

„Das Fulda-Spiel hat Kraft gekostet. Die Spieler sind sehr müde", erkannte Co-Trainer Stephan Groß. Mit Gymnastik, Waldlauf und Einzelgesprächen sollen die Spieler wieder aufgepäppelt werden. „Nur wer einen frischen Eindruck macht, spielt auch", sagt Groß. Besonders Mittelfeldspieler Alexander Methfessel brennt auf seinen Einsatz.

Auch die Fans sind heiß. Über 6000 Anhänger wollen ihre Mannschaft unterstützen. Manager Klaus Gerster verlangt Disziplin. Denn im Leimbach-Stadion gibt's keine Zäune – und bei Ausschreitungen haftet (darauf hat der DFB extra noch mal hingewiesen) der Verursacher! „Aber wir haben faire Fans, die wissen, wie sie sich zu benehmen haben", versichert Gerster.

Fürs Schlagerspiel hat er sich was ganz besonderes einfallen lassen: Weil Siegen auch in Rot-Weiß spielt, besorgte der „Schwarze Abt" Ausweich-Trikots - aber was für welche: Das gelb-blaue Original-Dress von Weltmeiater Brasilien!

Damit gar nichts schiefgeht, schickt Ehrenpräsident Waldemar Klein seinen Glücksbringer mit auf die Reise: Eine silberne Karpfen-Schuppe. Weil Hobby-Angler Klein noch nicht weiß, ob er mit ins Sauerland fährt, vertraute er den Talisman einem Freund an.

Der Fischzug kann gelingen. Denn die Schuppe hat schon die ganze Saison geholfen.

(Bericht aus der BILD vom 23.05.98)

 
News vom Sa. 23.05.98

OFC-Splitter

Wieder live
Das hessen fernsehen überträgt auch morgen aus dem Siegener Leimbach-Stadion live. Deshalb wurde das Spiel um eine Stunde auf 17.30 Uhr vorverlegt. Kommentator ist Dirk Schmitt.

Wieder mit
Der Kickers-Fanklub Klein-Krotzenburg hat schnell geschaltet und zwei Busse nach Siegen gechartert. Wer für 35 Mark mitfahren will, kann sich unter 06182/5273 anmelden.

Wieder voll
Wer keine Karte hat, kann sich die Fahrt nach Siegen sparen. Grund: Die Partie soll ausverkauft sein. Kleiner Service für alle Ticket-Besitzer: Die Abfahrt „Siegen-Eiserfeld" nehmen und dann das Auto auf dem Parkplatz eines GroBmarktes abstellen. Von dort gibt's kostenlose Pendelbusse zum Stadion.

Wieder fit Offenbachs Masseur Dieter Schäfer hat alle Hände voll zu tun. Kapitän Oliver Roth (Wade), Patrick Dama und Oliver Speth (beide Knöchel) sind angeschlagen, können nicht trainieren. „Bis Sonntag kriegt Dieter das hin", vertraut Trainer Boysen dem Mann mit den „goldenen Händen".

(Bericht aus der BILD vom 23.05.98)

 
News vom Do. 21.05.98

Fußball-Fest in Offenbach

Das Endspiel: Borussia Fulda fordert die Kickers heraus

Der Bieberer Berg wird beben, wenn am Donnerstag (16 Uhr) das Endspiel um Platz zwei zwischen Kickers Offenbach und Borussia Fulda angepfiffen wird. In Offenbach wird wieder ein Fußball-Fest gefeiert. „Was ist Schalke, was ist Dortmund ? Wir steigen wieder auf.“ Der Optimismus bei den OFC-Fans ist grenzenlos. Zum ersten Mal seit 1983 dürfte das Stadion mit 22 000 Besuchern ausverkauft sein. An den Kassen werden heute ab zehn Uhr die letzten Eintrittskarten verkauft. „Die Atmosphäre in Offenbach ist einmalig“, schwärmt auch Fuldas Trainer Hans-Peter „Bubu“ Knecht vom Feeling Bieberer Berg. Mit einem Zuschauerschnitt von über 12 000 sind die Offenbacher jetzt schon zweitligareif. In der 2. Bundesliga haben nur Nürnberg (23000), Frankfurt (21774), Freiburg (17881) und St. Pauli (16152) mehr Zuschauer. Die leidenschaftliche Unterstützung von den Zuschauerrängen ist der große Vorteil der Kickers. „Ohne unsere Zuschauer wäre der Erfolg in dieser Saison niemals möglich gewesen“, sagt Kapitän Oliver Roth. Es ist sicher: Zufall, daß die Kickers besonders in Heimspielen viele entscheidende Tore in der Schlußphase erzielt haben. Wenn die Kickers das Endspiel gegen Fulda am Donnerstag gewinnen, müssen sie schon am Sonntag (18.30 Uhr) das erste Spiel in der Aufstiegsrunde bei den Sportfreunden Siegen bestreiten. Siegen will den Kickers-Anhängern dafür 6000 Karten zur Verfügung stellen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 21.05.98)

 
News vom Mi. 20.05.98

Nah' dran: Heute mit Klaus Gerster

Es geht um den Aufstieg

Der Berg lebt und bebt: In Offenbach ist am Donnerstag die Hölle los, denn die Kickers erwarten im letzten Pflichtspiel der Regionalliga Süd Tabellennachbar Borussia Fulda. Der OFC muß gewinnen, dann winken die lukrativen Aufstiegsspiele gegen den Zweiten der Regionalliga West/Süd-west, die Sportfieunde Siegen. Fulda reicht ein Remis, doch die Borussia spielt nicht nur gegen das OFC-Team, sondern auch gegen 25.000 heißblütige Fans. Vordem entscheidenden Match haben wir uns mit OFC-Manager Klaus Gerster unterhalten.

Herr Gerster, ist das Stadion schon ausverkauft ?
"Nein, aber es wird voll, ganz sicher. Bis zum Montag hatten wir schon 10.000 Tickets verkauft, die Fans rennen uns die Bude ein. Die Kickers sind inzwischen zum Kultverein geworden. Dieses Spiel ist ein Traum für die ganze Region. Es kommen 25.000, wobei wir überlegen, daß wir einen Sicherheitsabschlag von zehn Prozent machen werden“.

Wie macht sich die Euphorie rund um die Klckere bemerkbar ?
„Unsere Geschäftsstelle ist völlig überlastet. Aber das war auch bei den letzten Heimspielen so. Alle fiebern mit dem Team".

Gewlnnt der OFC gegen Fulda ?
"Ja, ich bin optimistisch, daß wir es schaffen“.

Auch ohne Flutlicht ?
(lacht) "Hey, das Spiel beginnt zwar um 16 Uhr, aber wir schalten das Flutlicht sowieso an".

Das ist ein Scherz, oder ?
"Nein, ich habe auch schon Fuldas Trainer, dem Bubu Knecht, gesagt, daß wir die Lampen anknipsen. Dann sind unsere Jungs richtig heiß. Das ist kein Spaß.

Mann sollte nicht B vor A sagen, aber haben Sie sich schon über die Sportfreunde Siegen informiert ?
"Klar, wir haben diese Mannschaft mehrmals beobachtet. Siegen ist - genauso wie der OFC - in dieser Saison aufgestiegen. Die haben einen unglaublichen Zuschauerschnitt von 10.000. Das Team ist kompakt, spielt diszipliniert. Ein harter Brocken". Was passiert, wenn die Kickers den Aufstieg In die 2. Liga schaffen ?
„Wir haben derzeit 17 Spieler unter Vertrag. Schaffen wir den Aufstieg, werden wir uns gezielt verstärken. In die 2. Liga gehen wir mit 22 Profis, in der Regionalliga würden uns 20 reichen. Bisher haben wir einen Neuzugang, Michael Köpper vom VfB Lübeck“.

Wäre ein Nicht-Aufstieg schlimm ?
"Nein. Wir hätten uns diesen Erfolg nicht träumen lassen. Diese Saison ist wunderbar gelaufen. Wir spielen wider Erwarten oben mit, haben unglaublich viele Fans für die Kickers begeistern können. Alles ist positiv, egal, was die nächsten Wochen bringen".

Hatte Abwehrspieler Bernd Grammlnger tatsächlich ein Angebot vom Italienischen Zweitllgaklub AC Turln ?
"Ja, der Bernd war sogar zur sportärztlichen Untersuchung in Turin. Aber inzwischen ist klar, er bleibt bei den Kickers“.

(Bericht aus der Blitz-Tip vom 20.05.98)

 
News vom Mi. 20.05.98

Boysen: "Es wird kein Taktieren geben"

Bereits 18000 Karten für das Topspiel abgesetzt

„Im ganzen Verein - Trainer, Mannschaft, Präsidium, Geschäftsstelle – herrscht eine tolle Stimmung. Alles freut sich auf das Ereignis am Donnerstag“, eröffnete Manager Klaus Gerster gestern die Pressekonferenz der Offenbacher Kickers vor dem Regionalliga-Hit am Himmelfahrtstag um 16 Uhr gegen Borussia Fulda. Die Voraussetzungen sind klar: Es muß einen Sieger auf dem Bieberer Berg geben, sonst wird wahrscheinlich der SSV Reutlingen der „lachende Dritte“ auf dem Relegationsp1atz zwei sein.

„Es wird kein Taktieren geben“ verspricht Trainer Hans-Jürgen Boysen, „wir werden von der ersten Minute an auf Sieg spielen. Wir sind in der Lage zu gewinnen ünd werden die Fuldaer Schwächen schon herauskitzeln und den Finger in die Wunde legen.“ Diese sieht Boysen im Deckungsverband. Fulda hat nach der Verletzung von Cesar Thier Torwart-Probleme, auch Libero Kelvin King ist angeschlagen. „In erster Linie müssen die Vorbereiter für die gefährlichen Sturmspitzen Djappa und Fladung, Lala und Wischermann, ausgeschaltet werden. Aber dies ist uns auch im Vorspiel beim 3:1-Sieg gelungen.“

Boysen weist trotz der „wachsenden Anspannung“ jeden Druck von sich und der Mannschaft: „Wir sind locker, können lachen im Training. Daß wir aus eigener Kraft den zweiten Platz, unser Saisonziel, schaffen können, ist genial und zeigt, was der Verein geleistet hat. Außer dem ersten Spieltag belegten wir immer die Plätze eins bis drei. Der Mannschaft ein Kompliment, sie hat 32 Spieltage hervorragende Leistungen geboten und mit Liebe für den Verein gespielt und gekämpft. Dies übertrug sich auch auf die Zuschauer, die uns bravourös unterstützt haben.“ Ein ausverkauftes Haus wird erwartet; gestern abend waren bereits 18000 Karten abgesetzt. Für die „Abendkasse“ werden aber noch Karten in allen Kategorien zurückgehalten.

Boysen muß auf Koutsoliakos und Vollmar verzichten, aber dank der großartigen medizinischen Betreuung von Dr. Banzer und Masseur Dieter Schäfer werden die angeschlagenen Winter, Roth, Speth, Dama und Methfessel wohl einsatzfähig sein. „Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft aufs Feld schicken“, verspricht Boysen. Vor dem Spiel verabschiedet werden die Abgänge Ispir, Schummer, Meyer, Kruse und Walz.

Vor dem spannungsgeladenen letzten Akt herrscht auch beim Tabellen-Zweiten Borussia Fulda große Zuversicht. Trotz der zuletzt eher mäßigen Leistungen ist es kein Zweckoptimismus, den Trainer „Bubu“ Knecht und seine Mannen versprühen. Vielmehr liegt den Osthessen die Ausgangslage: Die Borussia liebt es, wenn der Gegner kommen muß und genügend Platz für Konter vorhanden ist. Der Beweis: Die besten Spiele der Saison lieferte Fulda auswärts bei Spitzenmannschaften. Ob beim 1:1 in Ulm, dem 1:0 in Reutlingen, vor allem aber beim 4:2 bei Wacker Burghausen, die Borussia zeigte dabei wahre Galavorste1lungen.

„Vielleicht ist es für uns sogar gut, daß die Partie auf dem Bieberer Berg stattfindet“, glaubt Trainer Knecht, daß seine Spieler durch die Kulisse beflügelt werden.

Welchen Stellenwert das Duell besitzt, bringt der Borussen-Coach mit einem Satz auf den Punkt. „Im Grunde hängt die gesamte Saison von diesem Spiel ab“, blickt Knecht voraus.

Gleich hinter vier Akteuren steht vor dem „Spiel des Jahres“ ein Fragezeichen. Libero King kann nur Lauftraining absolvieren. Für ihn würde wohl wieder Oliver Happ spielen. Ebenfalls angeschlagen sind Torjäger Djappa (Oberschenkelprobleme) und Poppowitsch. Dazu kommt Hasic nach dessen Schädelhirntrauma.

Für die Zukunft des Vereins könnte das Spiel gegen Offenbach richtungsweisend werden: Verpaßt Fulda die Relegationsspiele, klafft ein finanzielles Loch. Der Gürtel müßte enger geschnallt werden. Ob dann Leistungsträger wie Fladung und Wischermann gehalten werden können, scheint fraglich. Beide haben ihre Verträge vorliegen, zögern aber noch mit der Unterschrift.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 20.05.98)

 
News vom Mi. 20.05.98

OFC-NEWS

PKW in OFC-Farben
Die Kickers bieten einen neuen Fan-„Artikel“ an: Die ganz eingefleischten können sich Jetzt ihr Auto in rot-weißer Farbe und/oder mit OFC-Symbolen lackieren lassen. Auskunft erteilt die Geschäftsstelle.

OFC im Internet
Das aktuelle Geschehen vom Donnerstag-Spiel gegen Fulda (und eventuell auch von den Relegationsspielen) kann im Internet „live“ verfolgt werden unter der Adresse http://www.ofc.de. Vom Spiel am 1. Mai in Augsburg wurden 4000 Anrufer registriert.

Lob für „Kickers-TV“
Beim Jahrestag des „Offenen Kanals“ wurde das „Kickers-TV“ neben den Frankfurt-Galaxy-Filmen als „professionellste Produktion“ gelobt.

Flutlicht an!
Wie angekündigt, werden die Kickers am Donnerstag trotz der frühen Anstoßzeit von 16 Uhr das Flutlicht anschalten. Manager Klaus Gerster reagiert damit auf die Aussage von Fuldas Trainer „Bubu“ Knecht, die Borussen würden keinesfalls in Offenbach unter Flutlicht antreten. Es ist aber davon auszugehen, daß Fulda dennoch auf laufen wird...

40 Fans aus Karlsruhe
40 Stehplatzkarten hat ein Fan aus Karlsruhe auf der OFC-Geschäftsstelle geordert. Ob man sich den künftigen Zweitliga-Gegner ansehen oder nur die tolle Atmosphäre auf dem Bieberer Berg erleben will, blieb unbekannt.

30 000 Mark von HR 3
Die Live-Übertragung im Hessen-Fernsehen (ab 15.30 Uhr) bringt dem OFC eine Einnahme von 30 000 Mark.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 20.05.98)

 
News vom Mi. 20.05.98

Mit 24 000 gegen Fulda

Auf geht's, Kickers !

Noch einen Tag bis zum „Endspiel" gegen Fulda. Die Spannung wächst in Offenbach. Ein Sieg morgen (16 Uhr) und die Kickers spielen am Sonntag In Siegen (Zweiter in der Regionalliga West-Südwest) im 1.Relegationspiel um den Aufstieg in die 2.Liga.

Der Bieberer Berg wird brennen. Bis gestern wurden schon 18 000 Karten (!) im Vorverkauf abgesetzt, 24 000 Fans werden erwartet. Bundesligareif! Sportlich denkt Trainer Hans-Jürgen Boysen (40) noch nicht an die 2. Liga: „Unser Ziel ist der 2. Platz. Mit Leidenschaft wollen wir diesen erreichen. Über weitere Dinge machen wir uns keine Gedanken." Manager Klaus Gerster schon: „Die neutralen Zuschauer sollen als Kickers-Fans nach Hause gehen." Und alle wieder kommen.

Die Stimmumg in der Mannschaft ist gut. „Im Training wird viel gelacht. Aber wir sind nicht überheblich", erklärt Boysen. Um seinen Einsatz kämpft Alexander Methfessel verbissen. Der Mittelfelfspieler (hat Probleme an der Leiste) war übers Wochenende im Allgäu und besuchte in Kempten einen Heilpraktiker. „Wir werden schon eine schlagkräftige Truppe aufs Feld schicken. Es gibt kein taktieren. Wir spielen auf Sieg und werden von Anfang an Druck machen", verspricht Boysen.

Unter Druck steht Fuldas Marco Fladung. Der 27jährige Stürmer (bisher 14 Saisontore) möchte gerne zu den Kickers wechseln, hat bis Freitag Verhandlungen erst mal vertagt.

Übrigens: Karten sind heute und morgen (ab 10 Uhr) am Stadion noch erhältlich.

(Bericht aus der BILD vom 20.05.98)

 
News vom Mi. 20.05.98

Kickers-Splitter

Seh-Verbot
Offenbachs Betreuerin Waltraud Wagner darf sich den Hit nicht anschauen. Kapitän Ollie Roth erteilte der „Mutter“, sie sah sich das Darmstadt-Spiel (2:3) vom Spielfeldrand an, das Verbot aus Aberglaube: „Wenn Waltraud bisher in der Kabine blieb, haben wir gewonnen.

Sehr pfiffig
Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Bundesliga-Schiri Bernhard Zerr (32, Ottersweier, er pfiff am 6. Juni das Mannheimer Abbruchspiel gegen Memmingen), leitet morgen das Hessen-Derby.

Sehr laut
Viel Lärm soll Fulda irritieren. Fan-Artikel-Boß Stefan Simon hat extra gestern noch 200 rotweiße Gashupen (Preis je 15 Mark) bestellt.

Sehr nett
Die Spieler Eddy Walz, Islam lspir (beide Aschaffenburg), Thorsten Kruse (Höchst), Lars Meyer (ohne Verein) und Stefan Schummer (wird Co-Trainer der 2. Mannschaft) werden vorm Spiel mit einem Geschenk und einer Dauerkarte verabschiedet.

(Bericht aus der BILD vom 20.05.98)

 
News vom Di. 19.05.98

Bayern hält Bestmarke

1983 letztmals ausverkauft

Der Run auf die Eintrittskarten für das Endspiel um Platz zwei zwischen Kickers Offenbach und Borussia Fulda ist in vollem Gange. Ab zehn Uhr bildete sich gestern bis in die Abendstunden eine 20 Meter lange Schlange hinter dem Vorverkaufskasse auf dem Bieberer Berg. 10000 Karten, darunter alle Sitzplatzkarten, sind bisher verkauft worden. 1200 Karten hahen die Kickers nach Fulda geschickt.

OFC-Manager Klaus Gerster rechnet mit einem „ausverkauften Stadion.“ Wieviele Zuschauer dann auf dem Bieberer Berg sein werden, ist selbst den Kickers-Verantwortlichen nicht klar. „Bis zu 22 000 Karten liegen bereit. Wieviele wir letztendlich verkaufen können, hängt von Gesprächen mit der Polizei ab, die einen gewissen Sicherheitspuffer verlangt“, erklärt Geschäftsführer Jörg Hambückers. Bisherige „Bestmarke“ in dieser Saison war das Spiel gegen Waldhof Mannheim, das nach Vereinsangaben 17 000 Zuschauer sahen. Zum letzten Mal ausverkauft war der Bieberer Berg vor fast 15 Jahren. Am 30. August 1983 sahen 30000 Zuschauer (damals war die Stahlrohrtribüne noch nicht gesperrt) die 2:3-Heimniederlage gegen den FC Bayern München.

Nicht nur auf der Geschäftsstelle herrscht derzeit Hochbetrieb. Dieter Schäfer hat seit Tagen im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Der Physiotherapeut der Kickers ist rund um die Uhr damit beschäftigt, die kleineren und größeren Blessuren der Spieler in Zusammenarbeit mit Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Banzer zu lindern. Obwohl die Mannschaft heute trainingsfrei hat, müssen alle Spieler zur Behandlung erscheinen.

Wenig Chancen auf einen Einsatz gegen Fulda darf sich Dirk Vollmar (Muskelriß) ausrechnen. Rene Keffel (Wadenbeinprellung), Stefan Simon (Blutergüsse), Bernd Gramminger (Oberschenkelreizung) und Oliver Speth (Knieoperation) werden am Donnerstag trotz ihrer Beschwerden spielen können. „Das kriegen wir hin“, verspricht Schäfer. Die größten Probleme bereitet eine Meniskusverletzung von Patrick Dama. Der 22jährige kann seit Wochen nur Lauftraining absolvieren. Weil aber im linken Mittelfeld in der entscheidenden Phase der Saison die Alternativen fehlen, wartet er mit der notwendigen Operation bis zur Sommerpause. Offen ist der Einsatz von Alexander Methfessel, der wegen einer Muskelreizung drei Tage Trainingsverbot hatte.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 19.05.98)

 
News vom Di. 19.05.98

Wieder pfeift Zerr das OFC-Endspiel

Schiedsrichter beim legendären Flutlichtspiel

Mit einem guten Bekannten können die Offenbacher Kickers am Donnerstag im Endspiel gegen Borussia Fulda Wiedersehen feiern. Der.süddeutsche Schiedsrichter-Obermann Manfred Amerell gab gestern auf OP-Anfrage den Schiedsrichter für das letzte OFC-Heimspiel bekannt: Bernhard Zerr aus Ottersweier (Südbaden). Der 32jährige ist in Offenbach bestens bekannt und hat besondere Erfahrung mit OFC-Endspielen. Zerr leitete am 6. Juni 1997 in Mannheim das legendäre Entscheidungsspiel zwischen Kickers Offenbach und FC Memmingen, als in der 89. Minute das Flutlicht ausfiel. Zerr stand damals mit beiden Mannschaften fast 45 Minuten im Dunklen, bis er sich für den Spielabbruch entschied und damit den Kickers erst den Höhenflug ermöglichte. „Für dieses Spiel mußte ich einen unserer besten Schiedsrichter nominieren“, verweist Amerell auf die große Erfahnmg von Zerr, der in dieser Saison 14 Bundesligaspiele geleitet hat. Trotz der Bedeutung des Spiels erwartet Amerell keine Probleme. „In Offenbach ist die Stimmung phantastisch. Dabei herrscht aber absolute Disziplin“, lobt Amerell das OFC-Publikum.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 19.05.98)

 
News vom Di. 19.05.98

Boysen spricht vor Trainern

Nach dem Vortrag von Frank Fahle über Psychologie im Fußballsport hat die Offenbacher Trainervereinigung wieder einen ganz prominenten Referenten für ihre Fortbildung gewinnen können: Der Cheftrainer des Regionalligisten Kickers Offenbach, Hans-Jürgen Boysen, wird am Montag, 8. Juni, auf dem Bieberer Berg einen Theorie- und Praxisteil übernehmen. Der Beginn der Veranstaltung ist um 18.30 Uhr.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 19.05.98)

 
News vom Mo 18.05.98

Fuldas Torjäger nach Offenbach ?

Vollmar will Kickers verlassen

Was die Offenbach-Post am Samstag meldete, bestätigte gestern Kickers-Manager Klaus Gerster. Die Kickers wollen Fuldas Torjäger Marco Fladung verpflichten und haben auch schon intensive Verhandlungen mit dem 17fachen Torschützen geführt. Fladungs Vertrag in Fulda läuft am Saisonende aus, so daß der 27jährige keine Ablöse kostet.

Eine brisante Situation vor dem Endspiel gegen Fulda am Donnerstag. Schon einmal hat der Bankkaufmann dem OFC ein Endspiel „vermasselt“. 1996 erzielte er im vorletzten Oberliga-Heimspiel beide Tore zum 2:0-Sieg der Fuldaer auf dem Bieberer Berg und sicherte Fulda damit die Meisterschaft.

„Wir haben die Verhandlungen unterbrochen und vereinbart, daß wir uns erst nach dem Spiel wieder zusammensetzen“, erklärt Gerster. Fladung soll kommen, weil Dirk Vollmar den Verein wieder verlassen will. Der derzeit verletzte Stürmer hat Angebote von drei Nordost-Regionalligisten und will aus familiären Gründen zurück in die Nähe von Chemnitz. Allerdings läuft sein Vertrag noch zwei Jahre, so daß die Kickers Ablöse kassieren werden.

Zu den Akten gelegt hat Bernd Gramminger einen Wechsel nach Italien. Der Zweitligist AC Turin hatte dem 31jährigen ein „finanziell sehr lukratives“ Angebot für einen Dreijahres-Vertrag vorgelegt. „Aber ich wäre einer von 40 Spielern im Kader gewesen. Dafür hätte ich hier meine Arbeitsstelle aufgeben müssen. Das war mir zu riskant“, begründete Gramminger, dessen Vertrag in Offenbach noch bis 1999 läuft, seine Absage.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 18.05.98)

 
News vom Mo 18.05.98

Aufstiegstermine

Die Spfr. Siegen, zweiter im Südwesten, haben im ersten Aufstiegsspiel am Sonntag (24. Mai) Heimrecht gegen den Süd-Zweiten. Bei Unentschieden oder Sieg für den West-Zweiten: Spiel 2: Süd - Verlierer der Entscheidungsspiele Hannover/TeBe Berlin. Spiel 3: Hannover/TeBe - Siegen. Gewinnt der Süd-Zweite das erste Spiel: Spiel 2: Hannover/TeBe – Siegen, Spiel 3: Süd – Hannover/TeBe. Termin Spiel 2: Sonntag, 31. Mai. Spiel 3; Sonntag, 7. Juni.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 18.05.98)

 
News vom Mo 18.05.98

OFC-INTERN

Flugzeugabsturz
Ein schreckliches Erlebnis hatten Schatzmeister Zang, der verletzte Ersatztorwart Andreas Claus und ein OFC-Sponsor, die mit einer Privatmaschine nach Burghausen geflogen waren. Beim Landeanflug auf Kirchdorf stürzte unmittelbar vor ihnen ein Segelflugzeug ab. Der Pilot starb noch am Unglücksort.

Live-Übertragung Das Endspiel um Platz zwei wird am Donnerstag live ab 16 Uhr im Hessen-Fernsehen übertragen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 18.05.98)

 
News vom Sa 16.05.98

Aufbruch oder Einbruch für die Kickers

"Mentale Situation ist entscheidend" / Fuldaer Sorgen: "Hoffentlich denkt Burghausen nicht nur ans Feiern"

Die Offenbacher Kickers stehen kurz vor einer Sensation in der Regionalliga-Geschichte. Der Neuling greift nach den Sternen – 2. Bundesliga. Aufbruch oder Einbruch für die Kickers? Das Spiel heute in Burghausen kann schon die Entscheidung im Kampf um Platz zwei bringen. Selbst Platz eins ist noch möglich. Verliert Ulm heute beim SV Wehen, können die Kickers mit einem Sieg in Burghausen gleichziehen. „Wir haben das angenehmste Spiel der drei Topvereine“, sagt Co-Trainer Stephan Groß.

Die Kickers haben nichts zu verlieren, sie können nur gewinnen. Das Endspiel ist sicher. Bleibt nur die Frage, ob es um Platz eins geht, oder ob Fulda überhaupt die Voraussetzungen für das Finale in Offenbach - seit gestern ist die Haupttribüne bereits ausverkauft - erfüllen kann.

Die Ausgangslage vor den letzten beiden Spielen in Offenbach und Fulda:

Die Psyche
Beim Griff nach den Sternen haben die Kickers in der entscheidenden Phase bisher Nervenstärke bewiesen. Vier 2:1-Siege in Folge dreimal nach 0:1-Rückstand - machen die Konkurrenz nervös. „Für uns ist diese Saison so oder so, egal oh Erster, Zweiter oder Dritter, ein Riesenerfolg.“ Kapitän Oliver Roth dokumentiert, daß die Kickers unbelastet in die Endspiele gehen können. Sie haben jetzt schon mehr erreicht, als selbst die größten Optimisten erwartet hatten. „Die mentale Situation ist entscheidend“, sieht Fuldas Trainer Hans-Peter Knecht die Kickers vor den letzten 180 Minuten in der Regionalliga-Saison im Vorteil. „Wir dürfen deshalb gar nicht an Offenbach denken. Unser Spiel des Jahres ist gegen den VfR Mannheim.“

Die Erwartungshaltung
Ist in Offenbach riesig. Manager Klaus Gerster: „Der Karlsruher SC spielt in Rostock um die Bundesliga-Existenz und wird von 1500 Fans begleitet. Die Offenbacher Kickers spielen in Burghausen und werden von 2000 Fans begleitet.“ Mit einem Zuschauerschnitt von über 13000 lägen die Kickers sogar in der 2. Bundesliga in der Spitzengruppe. Ohne ihre Fans wären die Kickers niemals Zweiter. In Fulda reagieren Zuschauer und Umfeld wesentlich kühler. Nicht einmal 2000 Zuschauer gegen Reutlingen zeigen, daß Vertrauen, Erwartungen und Unterstützung nicht sehr groß sind. „In Offenbach spricht man von Endspielen. Das klingt positiv. In Fulda höre ich nur etwas von Schicksalsspielen“, zeigt Knecht den Unterschied auf.

Das Personal
Bei den Kickers fehlen Methfessel, Vollmar und Koutsoliakos. Dafür meldete sich Speth nach vierwöchiger Pause rechtzeitig zum Endspurt wieder zurück. Körperlich waren die Kickers gegen den KSC in der Schlußphase stehend k.o. Das stressige Programm fordert Tribut. Deshalb verlängert Trainer Boysen jetzt die Regenerationszeit. Burghausen kann heute in Bestbesetzung antreten. Angespannt ist die Personalsituation in Fulda. Mit Torwart Thier (Knie), Libero King (Banderriß) und Happ (Gehirnerschütterung) fehlte zuletzt eine wichtige Achse im Defensivbereich. „Ich möchte nicht wissen, wo Offenbach ohne die Achse Keftel, Dolzer und Kastner stehen würde“, verdeutlicht Knecht, wie schwer dieser Verlust wiegt.

Die Erfahrung
Die Kickers wissen aus der letzten Saison, wie man mit dem Druck in den letzten Spielen umgeht. Fulda wurde durch den Atem der Offenbicher im Nacken nervös. Erstmals in der Rückrunde wurden die Rollen vertauscht. Aus dem Jäger Offenbach ist nun der Gejagte geworden. Für die Kickers nichts neues. Diese Situation ist die Mannschaft aus der Oberliga gewohnt. Mitentscheidend könnte die größere Erfahrung und Abgeklärtheit der Kickers auf Führungs- und Trainerebene sein. Hans-Jürgen Boysen hat mit dem SV Mörlenbach und dem SV Sandhausen den Streß von Entscheidungsspielen schon zweimal mitgemacht. Aber: Fulda hat 1996 im Kampf um den Oberliga-Aufstieg schon einmal ein „Endspiel“ in Offenbach mit 2:0 gewonnen.

Das Vorspiel
"Hoffentlich denkt Burghausen nicht nur ans Feiern“, hofft Fuldas Trainer Hans-Peter Knecht auf Schützenhilfe, weiß aber, daß es für Burghausen um nichts mehr geht und die Luft etwas raus ist. „Aber wenn Burghausen so stark spielt wie gegen uns, können sie auch die Kickers schlagen“, erwartet Knecht, daß sich die Wacker-Elf mit einem Sieg von ihren Zuschauern verabschieden will. Im Aufwind befindet sich Fuldas Gegner, der VfR Mannheim, nach einem Trainerwechsel. Seit Günter Sebert Rudi Bommer abgelöst hat, ist der VfR unbesiegt und hat in drei Spielen (0:0, 0:0, 1;0) kein Gegentor kassiert. „Die stellen sich hinten rein und wollen uns auskontern“; meint Knecht, „genau wie Reutlingen das beim 3:0 vorgemacht hat.“

Die Perspektiven
Die Planungen stocken, solange beide nicht wissen, in welcher Klasse sie spielen werden. Die Kickers haben 17 Spieler für die neue Saison unter Vertrag, doch Methfessel liebäugelt mit Casino Bregenz. Für Gramminger interessiert sich angeblich ein italienischer Zweitligist. Michael Köpper ist bisher der einzige Neuzugang. Ansonsten nur Spekulationen: Reichel (Bochum), Gerstner (Jena), Winter (Meppen), Möller (Gießen) und pikanterweise Fladung (Fulda). „Das Thema Neuzugänge ruht derzeit“, behauptet Gerster. Fulda will Möller (Gießen), Hack (Steinau) und Schönewolf (Neukirchen) verpflichten.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 16.05.98)

 
News vom Sa 16.05.98

Ohne Methfessel in Burghausen

Islam Ispir heute erste Wahl?

Als die Mannschaft der Offenbacher Kickers gestern mit dem Flug LH 5414 über Frankfurt/Salzburg nach Burghausen anreiste, fehlten zwei Spieler, die zuletzt zu den Leistungsträgern gehörten.

Frank Kastner fuhr lieber mit dem Bus („Ich habe schreckliche Flugangst“) die rund 500 Kilometer an die österreichische Grenze. Alexander Methfessel mußte dagegen zu Hause bleiben. Wegen einer Entzündung im Oberschenkel kann er nicht spielen. „Hoffentlich reicht es bis zum Spiel gegen Fulda“, befürchtet Methfessel eine längere Pause. Für ihn dürfte erstmals in der Rückrunde Islam Ispir von Beginn an spielen.

Für das vermeintliche Endspiel gegen Fulda werden die Eintrittskarten in Offenbach knapp. Block 2 und die Haupttribüne sind bereits ausverkauft. Auf der Orion-Tribüne gibt es auch nur noch wenige Sitzplätze.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 16.05.98)

 
News vom Fr 15.05.98

Fulda rechnet mit Sieg für die Kickers

Burghausen seit acht Heimspielen ungeschlagen

In Burghausen ist alles für ein großes Fußball-Fest vorbereitet. Zum letzten Saisonheimspiel erwartet der Tabellenfünfte der Regionalliga eine Rekordkulise von 7000 Zuschauern, für die nach dem Spiel ein Maifest organisiert wurde. Vielleicht kann dann auch der Gegner mitfeiern. Für Kickers Offenbach wäre im günstigsten Fall (Sieg in Burghausen und Punktverlust von Fulda) Platz zwei schon am Samstag gesichert.

Die Offenbacher können erstmals in diesem Jahr unbelastet in ein Spiel gehen. Denn auch bei einer Niederlage ist das „Endspiel“ gegen Fulda gesichert. „Wir werden uns bestimmt nicht hinten reinstellen“, will OFC-Trainer Boysen von einem Spiel im Schongang nichts wissen. Denn das Ergebnis in Burghausen ist entscheidend für die Ausgangslage gegen Fulda. Wenn den Kickers ihr achter Auswärtssieg in dieser Saison gelingt, reicht im letzten Spiel gegen Fulda auch ein Unentschieden für Platz zwei. Nach vier 2:1-Siegen in Folge liegt der psychologische Vorteil klar auf Seiten der Kickers. „Offenbach hat im Moment einen Lauf, wir dagegen haben eine Auszeit genommen.“ Deshalb hofft Fuldas Trainer Hans-Peter Knecht auf Schützenhilfe, befürchtet aber; „Mit dem Glück, das die Kickers haben, muß man wieder mit einem Offenbacher Sieg rechnen.“

Burghausen verteidigt eine glänzende Heimserie. Seit acht Heimspielen haben die Schützünge von Ex-Profi Kurt Niedermayer nicht mehr verloren, die letzten sechs Spiele gewonnen. „Eine sehr spielstarke Mannschaft, die vor der Saison mein Geheimfavorit war“, zeigt OFC-Trainer Boysen Respekt vor Burghausen, das nächste Saison unbedingt in die 2. Bundesliga will und dafür groß einkauft. Prominentester Neuzugang ist der ehemalige Offenbacher Michael Kostner (zuletzt 1. FC Köln).

Methfessel (Oberschenkel) und Dama (Knieprobleme) mußten gestern das OFC-Training abbrechen. „Ihr Einsatz ist sehr fraglich“, meinte Co-Trainer Groß.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 15.05.98)

 
News vom Do 14.05.98

OFC-Hilfe durch neuen Trainer?

Hübner löst Petz in Wehen ab

Zwei Spieltage vor Saisonende meldet die Regionalliga Süd ihren sechsten Trainerwechsel. Beim SV Wehen kam „Moppes“ Petz mit seinem Rücktritt einer Entlassung zuvor. Nachfolger für den ehemaligen Mainzer Torwart ist – wieder einmal Manager Bruno Hübner.

Ein Trainerwechsel, der auch für die Offenbacher Kickers Auswirkungen haben könnte. Denn das Wehener Fußball-Denkmal Hübner feiert seinen Einstand am Samstag gegen Tabellenführer SSV Ulm, der drei Punkte vor dem OFC liegt.

Als Viertletzter (31 Punkte) braucht Wehen jeden Zähler, zumal die Anzahl der Absteiger noch offen ist. Am wahrscheinlichsten ist, daß neben dem aufgelösten FC Hessen Kassel und dem VfL Kirchheim/Teck ein weiterer Verein absteigen muß. Sollte aus der Zweiten Liga ein Südvertreter absteigen (derzeit unwahrscheinlich) und der Zweite der Regionalliga Süd nicht aufsteigen, dann müßten vier Vereine absteigen. Andererseits: Steigt kein Süd-Verein aus der zweiten Liga ab und gleichzeitig der Regionalliga-Vize auf, dann bleibt es bei Kirchheim und Kassel als Absteigern.

Auch Fuldas Gegner, VfR Mannheim (32 Punkte), ist in den Abstiegskampf verwickelt und hat nach dem Trainerwechsel Sebert/Bommer Aufwind bekommen. „Wir versuchen, die Minimalchance auf Platz zwei zu nutzen“, sieht Fuldas Trainer Hans-Peter Knecht die Vorteile im Endspurt auf Offenbacher Seite. Geändert wurde die Abfahrtszeit des OFC-Sonderzuges nach Burghausen. Abfahrt: Offenbach 7.15 Uhr, Hanau 7.21, Aschaffenburg 7.40 Uhr.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 14.05.98)

 
News vom Do 14.05.98

Die Kickers Sensation !

AC Turin will Gramminger

Bild schreibt: Italienische Späher jagen Gramminger seit Monaten. Gerster: "keine Chance". Lebensgefährtin und Sohn Noel wollen weiter in Goldbach wohnen. (Bericht aus der Bild vom 14.05.98)

 
News vom Do 14.05.98

Fulda: 50.000 DM bei Aufstieg pro Mann

Wie im Kicker zu lesen sein soll wird jeder Spieler von Borussia Fulda, falls sie aufsteigen 50.000 DM kassieren. Aber sie sollen auch bis jetzt nicht schlecht kassiert haben. Sie sollen 3000 DM für einen Sieg und 1000 DM pro unentschieden bekommen haben. Das ist auch nicht gerade wenig für einen Klub in dieser Spielklasse. (Bericht aus dem Kicker vom 14.05.98)

 
News vom Mi 13.05.98

"Wir machen das Flutlicht um 16 Uhr an

Termin für Kickers-Spiel gegen Fulda wird Samstag in Burghausen festgelegt

Wenn das vorletzte Saisonspiel der Offenbacher Kickers am Samstag in Burghausen abgepfiffen ist, wird entschieden, wann das letzte Saisonspiel gegen Borussia Fulda ausgetragen wird. Als Alternativen für den festgesetzten Spieltermin (Donnerstag, 16 Uhr) sind Dienstag (20.15 Uhr) und Mittwoch (18.30 Uhr) im Gespräch. Voraussetzung für eine Verlegung: Fulda muß einverstanden sein, und nur die beiden beteiligten Vereine dürfen noch Chancen auf Platz zwei haben. Sollten die Kickers in Burghausen verlieren, ist eine Verschiebung unmöglich, weil dann Reutlingen noch Zweiter werden könnte. OFC-Manager Gerster wird sich aus Burghausen mit Fulda und dem Süddeutschen Verband in Verbindung setzen. Die Ankündigung von Fuldas Trainer Knecht („Unter Flutlicht spielen wir nicht in Offenbach“) konterte OFC-Manager Gerster: „Wenn Fulda so große Angst vor der Flutlicht-Atmosphäre hat, werden wir die Lampen am Donnerstag um 16 Uhr einschalten.“ Abwehrspieler Lars Meyer hat durch seinen Berater Leukel auch das letzte Angebot für einen neuen Vertrag abgelehnt und wird den OFC endgültig verlassen. Der bereits perfekte Wechsel von Islam Ispir zu Oberligist Viktoria Aschaffenburg droht zu platzen. Ispir will aus dem bereits unterzeichneten Vertrag in Aschaffenburg aussteigen, weil er ein lukrativeres Angebot (Darmstadt 98 ?) bekommen hat.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.05.98)

 
News vom Mi 13.05.98

Sonderzug hält in Hanau

Großes Interesse findet der Sonderzug der Kickers-Fans zum letzten Auswärtsspiel nach Burghausen. Bis gestern waren nach Vereinsangaben bereits 350 Tickets verkauft. Abfahrt ist in Offenbach um 7.30 Uhr, in Hanau um 7.45 Uhr. Karten (49 Mark) gibt es nur auf der OFC-Geschäftsstelle. Nach Angaben von Organisator Frank Schwarzhaupt werden im Zug auch gekühlte Getränke verkauft.

Weil Burghausen mit einem neuen Zuschauerrekord rechnet, wird im Stadion eine Zusatztribüne für 2500 Besucher errichtet.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.05.98)

 
News vom Mo 11.05.98

OFC steht im Endspiel, Fulda verliert und zittert

Knecht nach 0:3-Heimniederlage: "Gegen Kickers niemals unter Flutlicht"

Was für ein Wochenende für die Anhänger der Offenbacher Kickers! Am Freitag fieberten, zitterten, litten und jubelten 16000 Zuschauer mit ihrer Mannschaft. Eine der schwächsten Saisonleistungen wurde von den jungen Amateuren des Karlsruher SC nicht bestraft. Nach dem glücklich erkämpften 2:1-Sieg wurde auf dem Bieberer Berg ein Stadionfest gefeiert, als hätten die Kickers den Aufstieg bereits perfekt gemacht. Hunderte von Fans stürmten den Rasen, hätten die Spieler am liebsten auf Schultern in die Kabine getragen.

„Wahnsinn. Ich habe gedacht, wir sind Meister“, war OFC-Kapitän Oliver Roth bei so viel Begeisterung fassungslos. „Normal wären bei unserer schwachen Leistung Pfiffe und Unmut gewesen. Aber die Leute haben genau gemerkt, daß wir Probleme haben. Und mit ihrer Dauer-Anfeuerung haben sie versucht, die zu lösen“, bedankte sich Trainer Boysen „bei unserem phantastischen Publikum“. Es war ein Sieg der Zuschauer, die nicht nur mit Leidenschaft, sondern schon mit Besessenheit bei den Rot-Weißen auf dem Rasen die letzten Kräfte mobilisierten. „Wir waren kaputt, nur kaputt“, schilderte Roth die Stimmung in der Kabine. Physisch und psychisch waren die Offenbacher Spieler fix und fertig.

Die Nerven waren 90 Minuten so strapaziert worden, daß sogar Trainer Boysen „kurz vor einem Nervenzusammenbruch“ stand. Libero Dolzer hatte seinen Trainer fast zur Tätlichtkeit gereizt, als er in der 89. Minuten den Ball vertändelte und der Konter dem KSC fast noch den Ausgleich beschert hätte. „Wenn da ein Tor gefallen wäre, wäre ich zum ersten Mal auf den Platz gestürmt und hätte einen Spieler abgeführt.“

Der Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, wurde mit jeder Spielminute schwerer und beklemmender. „Die Spieler hatten einen Rucksack auf dem Rücken“, den auch Trainer Boysen nicht abnehmen konnte. Aber die Kickers haben mit diesem Rucksack ihr erstes Ziel erreicht - das Endspiel gegen Borussia Fulda. „Das wird ein Fußball-Fest. Ich rechne mit einem vollen Stadion und 22 000 Zuschauern“, sagt OFC-Manager Klaus Gerster.

Während sich am Freitagabend noch alle Gespräche um das Spiel in Burghausen drehten („Wir brauchen mindestens einen Punkt, das wird wahnsinnig schwer“, so Roth), machte Fulda den Kickers am Samstag den Weg frei. 0:3-Heimniederlage gegen den SSV Reutlingen (siehe Bericht). Damit können sich die Kickers in Burghausen sogar eine Niederlage erlauben – oder aber, wenn Fulda nochmal patzt, schon alles klar machen. „Ich möchte nichts von Offenbach hören. Wir haben ein ganz anderes Endspiel. Wir müssen nämlich gegen den VfR Mannheim gewinnen“, blockt Fuldas Trainer Hans-Peter Knecht alle Anfragen zum OFC-Spiel ab. „Mannheim wird für uns das schwerste Spiel der Saison.“

Nur beim Thema Termin wird Knecht deutlich. „Wir spielen nur am festgelegten Termin. Und das ist Donnerstag, 21. Mai, um 16.00 Uhr.“ Damit können die Kickers ihre Pläne, das Spiel auf Dienstag vorzuverlegen, ad acta legen. „Das kommt nicht in Frage, daß wir in Offenbach unter Flutlicht spielen“, zeigt Knecht, daß die Atmosphäre in Offenbach so manchen Gegner abschreckt.

Weniger beeindruckt zeigte sich Reinhold Fanz, Trainer des Nord-Meisters Hannover 96. Vor den Kickers brauche seine Mannschaft in der Aufstiegsrunde „keine Angst zu haben.“ Dabei legt der ehemalige hessische Verbandstrainer („Bei mir hat schon die halbe Kickersmannschaft gespielt“) nicht den Maßstab des schwachen OFC-Spiels am Freitag an. „In dieser Situation ist alles Nervensache. Da zählt nur, daß man solche Spiele gewinnt."

Wer viermal in Folge 2:1 siegt, scheint dieser Nervenbelastung gewachsen zu sein. In Burghausen können die Kickers erstmals ohne Siegzwang spielen. „Das dürfte ein Vorteil für uns sein“, glaubt Boysen, daß die nervliche Pause der Mannschaft gut tut.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 11.05.98)

 
News vom Mo 11.05.98

Vollmar fällt länger aus

Per Auto, Bus, Bahn und Flugzeug werden sich am Samstag Anhänger der Kickers auf den Weg nach Burghausen machen. Der Fan-Club Klein-Krotzenburg hat einen Bus und ein ganzes Hotel für 55 Personen gemietet. Wer mitfahren. will: 06182/5273. Karten für den Sonderzug (49 Mark) gibt es auf der OFC-Geschäftsstelle. Die Mannschaft wird am Freitag mit dem Flugzeug nach Salzburg reisen und per Bus ins 40 Kilometer entfernte Burghausen weiterfahren.

Fehlen wird Dirk Vollmar, der gegen den KSC eine Hüftverletzung erlitt und mindestens 10 Tage ausfällt. Methfessel (Oberschenkel), Simon (Bluterguß in der Wade), Dama (Knieprobleme) und Winter (Oberschenkel) sind zwar angeschlagen, können aber spielen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 11.05.98)

 
News vom Mo 11.05.98

Vier Vereine mit Aufstiegschance

Gerster: „Wir werden Zweiter“

Die Tabellenkonstellation in der Regionalliga wechselt nach jedem Spieltag. Auch vor den letzten zwei Spieltagen ist noch alles möglich. Drei Mannschaften können Meister werden. Vier Vereine können Zweiter werden. Die beste Ausgangsposition hat Kickers Offenbach. „Ich bin felsenfest überzeugt, daß wir Platz zwei belegen. Weil wir jetzt im Gegensatz zu Fulda richtig Power drin haben. Wenn es zum Endspiel kommt, ist ein Unentschieden für mich kein Thema. Wir schlagen Fulda auf jeden Fall.“ OFC-Manager Klaus Gerster sieht sogar noch Chancen auf Platz eins. „Ulm muß in Wehen erst gewinnen. Wehen steckt im Abstiegskampf.“ Dennoch haben die Ulmer schon alles für die Meisterfeier im letzten Heimspiel gegen Augsburg vorbereitet.

Die Ausgangspositionen:
SSV Ulm: Mit einem Sieg in Wehen oder im Heimspiel gegen Augsburg ist Ulm auf jeden Fall Meister. Holt Ulm aus diesen zwei Spielen nur einen Punkt, kann Offenbach vorbeiziehen. Bei zwei Unentschieden spricht das Torverhältnis für Ulm.

Kickers Offenbach:
Der OFC darf in Burghausen verlieren und ist mit einem Sieg gegen Fulda auf jeden Fall Zweiter. Bei einem Sieg in Burghausen reicht dem OFC gegen Fulda ein Unentschieden für Platz zwei. Mit zwei Unentschieden gegen Burghausen und Fulda bleibt der OFC dank des besseren Torverhältnisses (+18) zwar vor Fulda (+6), kann aber von Reutlingen (wenn der SSV gegen Kirchheim und VfR Mannheim gewinnt) überholt werden.

Borussia Fulda:
Nur mit zwei Siegen gegen den VfR Mannheim und Offenbach kann Fulda aus eigener Kraft Zweiter werden. Bei jedem Punktverlust sind die Borussen auf Patzer der Konkurrenten Offenbach und Reutlingen angewiesen.

SSV Reutlingen:
Offenbach darf kein Spiel mehr gewinnen, Fulda nur einmal, dann kann Reutlingen mit zwei Siegen und mit Hilfe des Torverhältnisses noch auf Platz zwei vorrücken.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 11.05.98)

 
News vom Mo 11.05.98

Köln statt Flieden ?

„Was ist Schalke, was ist Dortmund ? Wir steigen wieder auf.“ Noch sind die Gesänge der Kickers-Fans nur fromme Wünsche. Doch seit Wochen ist zu spüren, wie intensiv die Leute in der Region Offenbach sich wieder mit diesem Verein identifizieren.

Wer am Wochenende die Tränen bei den Fans des 1. FC Köln und des KSC gesehen hat, wer miterlebt hat, wie die ganze Pfalz ihren FCK feiert, wie nach der Rettung der Borussia in Mönchengladbach ein Pfarrer sogar die Kirchenglocken läuten ließ, der kann ahnen, wie sehr die OFC-Anhänger den letzten Spielen entgegenfiebern. Vor einem Jahr spielte der OFC in Flieden. In drei Monaten gegen den 1. FC Köln ? Wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte, haben die Spieler dennoch Großes geleistet. Sie haben diesem Verein nach Jahren der Enttäuschungen wieder eine Identität gegeben.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 11.05.98)

 
News vom Mo 11.05.98

Zehn Reutlinger helfen Kickers mit 3:0-Sieg

Im Westen Zweikampf Siegen – Saarbrücken

Borussia Fulda kann nach der 0:3 (0:0)-Heimniederlage gegen den SSV Reutlingen Platz eins abschreiben und muß auf Platz zwei hoffen. „Es war seit langem unser erstes gutes Spiel. Wir haben nur unsere Chancen nicht verwertet“, meinte Trainer Hans-Peter Knecht nach den Gegentoren von Janic (73.), Mayer (77./Foulelfmeter) und Härring (87.). „Dafür muß ich meinen ehemaligen Kollegen natürlich einen ausgeben“, jubelte Kickers-Stürmer Thomas Winter nach dem Reutlinger Coup in Fulda. Dabei erzielten die Gäste alle Tore in Unterzahl, weil der Ex-Offenbacher Adigo nach einer Stunde Rot gesehen hatte.

Mit seinem Wunsch, die Offenbacher Roth („So ein Blödsinn kommt nicht in Frage“) und Keffel nach Fulda zu locken, hat Knecht nicht beim OFC, sondern in den eigenen Reihen für Unruhe gesorgt. Die Stürmer Djappa (14 Saisontore) und Fladung (16) waren von Knechts Vorpreschen scheinbar gehemmt. Und ihr Torwartproblem - Stammtorwart Thier ist noch länger verletzt, und Neuzugang Hirmer kassierte in zwei Spielen sieben Gegentore – haben die Fuldaer immer noch nicht gelöst. „Bei uns gibt es keine Panik. Wir können es noch immer aus eigener Kraft schaffen“, sagt Fuldas Manager Horst Ruland.

In der Regionalliga West steht Rot-Weiß Oberhausen als Meister und Aufsteiger in die 2. Bundesliga fest. Die Entscheidung um Platz zwei wurde auf den letzten Spieltag vertagt. Die Sportfreunde Siegen haben nach der 1:3-Heimniederlage gegen Aachen drei Punkte Vorsprung vor dem 1. FC Saarbrücken. Neuling Siegen muß am Samstag in Remscheid antreten, Saarbrücken in Münster.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 11.05.98)

 
News vom Sa 09.05.98

Sonderzug nach Burghausen

Am kommenden Samstag steht den Offenbacher Kickers die weiteste Reise in dieser Saison bevor: 500 Kilometer nach Burghausen. Der OFC-Fanbeauftragte Frank Schwarzhaupt rechnet mit etwa 2.500 OFC-Anhängern und hat einen Sonderzug für 1000 Fans organisiert. Abfahrt: Samstag, etwa 7:30 Uhr. Der Fahrpreis beträgt 49,– Mark. Karten gibt es auf der OFC-Geschäftsstelle. Da auf dem Mini-Bahnhof in Burghausen nur Züge mit vier Waggons halten können, muß der Sonderzug nach Mühldorf (zwölf Kilometer entfernt) umgeleitet werden. Von dort ist ein Bustransfer in das 7.000 Zuschauer fassende Stadion geplant. Für eine anschließende Feier ist alles gerichtet: In Burghausen ist Kerb.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 09.05.98)

 
News vom Sa 09.05.98

Ulm 4:0 gegen Löwen

Nach einer Schwächeperiode mit zwei Niederlagen hintereinander hat sich Tabellenführer SSV U1m 1846 im Meisterschaftsrennen der Regionalliga eindrucksvoll zurückgemeldet. Dank einer grandiosen ersten Halbzeit distanzierten die „Spatzen“ den Aufsteiger TSV 1860 München vor 3000 begeisterten Zuschauern mit 4:0 (4:0).

Torjäger Trkulja eröffnete nach elf Minuten den Torreigen mit einem Handelfmeter. Nach einem artistischen Tor von Dragan Buterin (17.) zum 2:0 und einem herrlichen Volleyschuß von Bodog zum 3:0 (22.) schlitterten die „Löwen“ einem Debakel entgegen.

Dragan Trkulja schmetterte in der 31. Minute einen indirekten Freistoß aus sechs Metern zum 4:0 unter die Latte.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 09.05.98)

 
News vom Sa 09.05.98

Hannover macht Meisterstück

Oberhausen fehlt ein Punkt

Zur EXPO 2000 in Hannover wieder erstklassigen Fußball zelebrieren – diesem hohen Ziel ist Hannover 96 ein kleines Stück nähergerückt. Mit dem 1:0-Erfolg beim schärfsten Rivalen Eintracht Braunschweig machte der Traditionsklub sein Meisterstück in der Regionalliga Nord. Das „goldene“ Tor erzielte nicht etwa der Ex-Offenbacher Guiseppe Messinese (wurde nicht eingesetzt), sondern Asamoah.

Die Mannschaft des ehemaligen hessischen Verbandstrainers Reinhold Fanz trifft in den Entscheidungsspielen am 21. und 24. Mai auf den Nordost-Meister Tennis Borussia Berlin. Die Berliner werden von Hermann Gerland (Bayern München Amateure, 1. FC Nürnberg) trainiert, sind seit 50 Spielen unbesiegt. Das Torverhältnis nach 32 Saisonspielen: 80:7.

Der Sieger steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Der Verlierer muß in die Relegationsrunde gegen die Tabellenzweiten aus der Regionalliga Süd und West.

In der Regionalliga West genügt Rot-Weiß Oberhausen zum Titelgewinn ein Unentschieden gegen Preußen Münster. Die Sportfreunde Siegen benötigen nur noch einen Punkt, um Platz zwei zu sichern.

Im Süden bahnt sich ein Dreikampf bis zum letzten Spieltag an. Wann der ausgetragen wird, entscheidet sich erst nach dem vorletzten Spieltag, 16. Mai. Laut Spielplan soll die Saison am Donnerstag, 21. Mai, beendet werden, doch Offenbach, Fulda und Ulm wollen ihre Spiele auf Dienstag, 19. Mai, vorziehen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 09.05.98)

 
News vom Fr 08.05.98

Casino Bregenz lockt Methfessel

Fuldas Trainer Knecht will Keffel und Roth

Heute abend werden auf dem Bieberer Berg wieder die Kuhglocken läuten; Zum Heimspiel der Offenbacher Kickers gegen den Karlsruher SC (20.00 Uhr) reist aus dem Allgäu wieder der Fanclub von Alexander Methfessel an. Wie oft die Methfessel-Fans diese 500-Kilometer-Fahrt aus Kempten nach Offenbach noch auf sich nehmen ist fraglich. Der 27jährige steht beim OFC zwar noch bis zum Jahr 2000 unter Vertrag, doch der österreichische Zweitligist Casino Bregenz würde Methfessel gerne für die neue Saison verpflichten, Der Bregenzer Trainer spielte früher gemeinsam mit Methfessel beim FC Memmingen.

„Es gab Gespräche“, bestätigt Methfessel das Bregenzer Interesse, „doch wir sind jetzt in der entscheidenden Phase der Meisterschaft, deshalb habe ich alles bis Saisonende abgeblockt. Im Moment zählt nur der Aufstieg mit Kickers.“ Zwischen den Vereinen gab es auch noch keinen Kontakt. Methfessel macht kein Hehl daraus, daß ein Wechsel zurück in die Nähe seiner Allgäuer Heimat (Bregenz liegt von Kempten eine Autostunde weg) aus privaten Gründen reizvoll wäre. „Es war schon eine Riesenumstellung vom Allgäu nach Offenbach“, erinnert sich Methfessel an Anfangsschwierigkeiten. „Es gab Licht und Schatten.“

Weil derzeit aber „das Licht überwiegt“, spricht einiges dafür, daß Methfessel seinen Vertrag in Offenbaeh erfüllen wird. Zumal die 2. Bundesliga den laufstarken Mittelfeldspieler lockt. „Mit Unterhaching habe ich vor vier Jahren den Aufstieg sausen lassen und bin nach Memmingen zurück. Diesmal würde ich die 2. Bundesliga gerne mitnehmen. Wenn wir es packen, bleibe ich zu 90 Prozent hier.“

Wenn es nach dem Trainerduo geht, bleibt Methfessel hundertprozentig in Offenbach. „Er hat die Eingewöhnungszeit hinter sich. Seine Formkurve zeigt steil nach oben, er fühlt sich hier wohl, deshalb ist ein Weggang kein Thema“, sagt Co-Trainer Stephan Groß.

Für Belustigung sorgte gestern eine Meldung aus Fulda, wonach Borussias Trainer Hans-Peter Knecht im Falle des Aufstiegs Kickers-Torwart Rene Keffel und Kapitän Oliver Roth verpflichten will. „Die beiden stehen noch länger unter Vertrag. Diese Aktion ist überhaupt kein Thema“, schmunzelte Groß über Knechts Phantasien. „Davon weiß ich nichts“, ist selbst Fuldas Manager Ruland von Knechts Alleingang überrascht. Keine Überraschung erwarten die Fuldaer, wenn der Deutsche Fußball Bund heute letztmals die Lizenz-Unterlagen der Aufstiegsaspiranten überprüft. Fulda mußte für die Lizenz für die 2. Bundesliga noch Werbeverträge in Höhe von 400000 Mark nachliefern. „Kein Problem, wir bekommen grünes Licht“, sagt Ruland.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.05.98)

 
News vom Fr 08.05.98

Trainer spioniert für den Aufstieg

„Wir müssen Sieg vorlegen“

„Wir denken nur noch von Spiel zu Spiel“, hat Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen seinen Spielern eingeimpft. Daß die Offenbacher Kickers aber dennoch für den Fall der Fälle, nämlich die Teilnahme an der Aufstiegsrunde, gewappnet sein werden, zeigt das Fehlen von Boysen beim gestrigen Abschlußtraining vor dem Heimspiel gegen die Amateure des Karlsruher SC. Boysen beobachtete gestern beim Spiel Eintracht Braunschweig - Hannover 96 einen möglichen Gegner in den Entscheidungsspielen. Co-Trainer Stephan Groß nimmt am Samstag den Tabellenzweiten der Regionalliga West, Sportfreunde Siegen, unter die Lupe.

Pür das heutige Heimspiel gegen die Karlsruher Amateure fallen Paul Koutsoliakos (nach Knieoperation ist die Saison für ihn beendet) und Oliver Speth (Knieverletzung) aus. Sorgen machte sich das Trainerduo um Torwart Rene Keffel, der sich am Montag die Hand verstaucht hat und im Training geschont wurde. Sein Einsatz dürfte aber nicht gefährdet sein.

Mit großer Zuversicht gehen die Kickers-Spieler in die letzten drei Saisonspiele. „Wir haben zwar das schwerste Restprogramm, aber Ulm und Fulda sind nicht so gut drauf und wir haben mit drei Siegen einen kleinen Lauf“, sagt Alex Methfessel. „Wir müssen gegen Karlsruhe einen Sieg vorlegen, dann können wir in aller Ruhe abwarten, was Fulda am Samstag gegen Reutlingen zeigt.“ Voraussichtliche OFC-Aufstellung: Keffel - Dolzer - Gramminger - Maier, Meyer, Hartmann, Kastner, Methfessel, Simon - Winter, Roth.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.05.98)

 
News vom Do 07.05.98

Mit vier Punkten ins Endspiel, mit sieben in die Aufstiegsrunde

KSC-Amateure am Freitag in Offenbach ohne Nationaltorhüter und Torjäger

Stehen den Offenbacher Kickers noch 270 Spielminuten in dieser Saison bevor, oder darf der Neuling - wie schon vergangene Runde - in die Verlängerung ? Vor den letzten drei Spielen in der Regionalliga Süd werden überall Hochrechnungen aufgestellt. Für die Offenbacher Kickers ist zwischen Platz eins und sechs noch alles möglich. „Wir denken nur noch von Woche zu Woche“, will sich Manager Klaus Gerster an keinen Spekulationen beteiligen.

Daß in den letzten drei Spielen noch alles möglich ist, zeigt unsere Übersicht. Nur Ulm kann aus eigener Kraft Meister werden. Die Kickers und Fulda können ohne fremde Hilfe Platz zwei erreichen. Selbst Reutlingen hat mit 49 Punkten noch eine Außenseiterchance, muß dazu aber in Fulda gewinnen und auf Ausrutscher hoffen.

Kickers Offenbach (3. Platz/53 Punkte/51:34 Tore)
Mit drei Siegen sind die Kickers auf jeden Fall Zweiter. Sieben Punkte können reichen. Mit einem Sieg und einem Unentschieden gegen den Karlsruher SC (Freitag, 20.00 Uhr) und bei Wacker Burghausen (Samstag, 16. Mai, 14.30 Uhr) ist für die Kickers das „Endspiel“ gegen Borussia Fulda perfekt, selbst wenn die Knecht-Truppe die beiden Heimspiele gegen Reutlingen und VfR Mannheim gewinnt. Wenn die Kickers diese vier Punkte holen und im letzten Spiel Fulda besiegen, könnte das Torverhältnis den Ausschlag geben. Dabei liegen die Kickers derzeit (+16) noch vor Fulda (+9). Maximale Punktzahl: 62.

Borussia Fulda (2. Platz/54 Punkte/49:40 Tore)
Wenn Fulda die beiden Heimspiele gegen Reutlingen und Mannheim gewinnt, reicht in Offenbach ein Unentschieden für Platz zwei. Gewinnt Fulda alle drei Spiele und verliert Ulm einmal, ist Fulda Meister. Maximale Punktzahl: 63.

SSV Ulm (1. Platz/56 Punkte/58:32 Tore)
Mit drei Siegen gegen 1860 München (H), Wehen (A) und Augsburg (H) ist Ulm sicher Meister. Holt Ulm nur sieben Punkte und gewinnt Fulda alle Spiele, entscheidet das Torverhältnis, wobei Ulm klare Vorteile (+26) besitzt. Maximale Punktzahl: 65.

Für die Kickers spricht, daß sie diese Situation bestens kennen. Letzte Saison durfte sich der OFC mit Viktoria Aschaffenburg im Nacken keinen Ausrutscher mehr erlauben. Zwölf Spiele blieben die Kickers ungeschlagen, holten zehn Siege. Ihre Nervenstärke stellte die Mannschaft in den letzten drei Spielen. unter Beweis, als sie jeweils einen 0;1-Rückstand mit großem Aufwand in drei 2:1-Siege umwandelte. Beste Voraussetzungen für den dramatischen Endspurt und möglicherweise auch die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, die der Süd-Zweite am 24. Mai mit einem Auswärtsspiel beim West-Zweiten eröffnet und mit einem Heimspiel gegen den Verlierer des Entscheidungsspieles Nord-Meister gegen Nordost-Meister (30. Mai oder 6. Juni) beendet.

Noch Zukunftsmusik. „Was jetzt zählt, ist das Spiel gegen den Karlsruher SC“, will Gerster alle Gedankenspiele beenden, weiß aber zu gut, daß dies kaum möglich sein wird. Die KSC-Amateure dürften morgen der leichteste der drei letzten OFC-Gegner sein. Noch vor vier Wochen saßen die Badener den Kickers mit einem Punkt Rückstand dicht im Nacken, doch seit die Bundesligaprofis sich Verstärkung aus der Regionalliga-Elf holen, gab es in sechs Spielen nur noch einen Sieg, aber 13 Gegentore. Der überragende Torwart Jentzsch (U21-Nationalelf) und der beste Torschütze, Rolf Guie-Mien, 21jähriger Nationalspieler aus dem Kongo, dürfen in Offenbach nicht spielen, weil sie mit den Profis in Rostock antreten müssen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 07.05.98)

 
News vom Do 07.05.98

Livesendung kommt mit Verspätung

Eine ungewöhnliche Live-Übertragung bietet das Hessische Fernsehen seinen Zuschauern am Freitag an. Trotz Live-Übertragung könnten die Fernsehzuschauer nämlich Tore verpassen. Während das Regionalligaspiel zwischen den Offenbacher Kickers und den Amateuren des Karlsruher SC um 20.00 Uhr angepfiffen wird, beginnt die Live-Übertragung in Hessen 3 erst 15 Minuten später, um 20.15 Uhr. Grund: Von 20.00 bis 20.15 Uhr sendet Hessen 3 die Tagesschau, ebenso wie alle anderen 3. Programme und die ARD. Nach hr-Angaben wurde eine zeitversetzte Aufzeichnung der Tagesschau in der Halbzeitpause nicht genehmigt. Ein späterer Spielbeginn ist auch nicht möglich, da laut Fernsehvertrag mit DSF (überträgt 2. Bundesliga) alle Spiele um 21.45 Uhr beendet sein müssen.

Auch das Heimspiel der Kickers gegen Borussia Fu1da soll live übertragen werden. Wenn die Entscheidung über Meisterschaft und Platz zwei am letzten Spieltag fällt, werden die Spiele Offenbach - Fulda und Ulm – Augsburg zwei Tage, auf Dienstag, 19. Mai, 20.15 Uhr vorverlegt.

Eine interessante Live-Übertragung ist heute um 20.15 Uhr auf Nord 3 zu sehen. Dabei fällt die Entscheidung über die Meisterschaft zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96, mit dem Ex-Offenbacher Guiseppe Messinese. Der Sieger bestreitet ein Entscheidungsspiel gegen Tennis Borussia Berlin, dessen Verlierer in der Aufstiegsrunde gegen den Süd-Zweiten spielt.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 07.05.98)

 
News vom Do 07.05.98

DFB gibt Siegen noch eine Chance

Die Entscheidungsspiele um den Einzug in die 2. Bundesliga könnten sich nun doch zu einer echten Aufstiegsrunde entwickeln. Denn der Tabellenzweite aus der Regionalliga West/Südwest, die Sportfreunde Siegen - wie die Kickers ein Aufsteiger mit großem Zuschauerpotential -, hat wieder die Chance zum Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga. Nach einem Vergleich vor dem Ständigen Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes wird Siegen nachträglich zum Lizenzierungsverfahren für die zweite Liga zugelassen. Der DFB hatte den Siegener Antrag zunächst abgelehnt, weil die Unterlagen unvollständig waren. Der Klub wird nun auf seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit geprüft. Sollte Siegen die Lizenz erhalten, kann der Regionalligist als Sieger der Relegationsrunde aufsteigen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 07.05.98)

 
News vom Mi 06.05.98

Trotz Fernsehen: OFC hofft auf 20000 Zuschauer

Boysen optimistisch gegen KSC

„Die Mannschaft hat sich die Chance erarbeitet, damit es am letzten Spieltag zu einem großen 'Endspiel' kommt“, sagte Trainer Hans-Jürgen Boysen vor dem vorletzten Heimspiel der Offenbacher Kickers in der Fußball-Regionalliga Süd am Freitag (20 Uhr) auf dem Bieberer Berg gegen die Amateure des Karlsruher SC. „Obwohl das HessenFernsehen live ab 20.15 Uhr überträgt, hoffen wir auf 20.000 Zuschauer in diesem vorentscheidenden Spiel“, appelliert Manager Klaus Gerster an alle, die sich ansonsten nur per Telefon oder Videotext für das Kickers-Ergebnis interessieren: „Der harte Kern kommt sowieso.“

Für Boysen ist es unnötig, sich Gedanken über Platz eins zu machen: „Wir denken nur an das, was wir aus eigener Kraft schaffen können. Ansonsten wäre die Enttäuschung umso größer, wenn ich vom ersten Platz spreche und das Spiel am Freitag geht in die Hose.“ Daran denkt der OFC-Coach allerdings nicht: „Wir sind stark genug, um die Partie für uns zu entscheiden. Der KSC wurde in Reutlingen und gegen den VfR Mannheim beobachtet. Die Aufgabe ist lösbar, wenn wir eine gute Tagesform bieten. Aber wir dürfen den Gegner, der über junge, hungrige Spieler verfügt, nicht unterschätzen.“

Die gute Ausgangssituation in der Tabelle schreibt Boysen zum großen Teil den etwas in die Kritik geratenen Neuzugängen Dirk Vollmar und Thomas Winter zu: „Sie waren in den letzten Spielen wesentlich am Umschwung beteiligt.“ Wie sich die Mannschaft generell in einer guten körperlichen Verfassung präsentiere. Daher habe die Mannschaft am Freitag „ein proppenvolles Stadion“ verdient.

Boysen verprach eine offensive Spielweise. Dabei muß er weiter auf Koutsoliakos und Speth verzichten, auch Dama hat leichte Probleme wegen eines Reiz-Ergusses im Knie. Kruse, der ebenso wie Ispir im Training wieder den Anschluß gefunden hat, laboriert an einer Patellasehnen-Reizung. „Alle Bank-Spieler sind 'heiß'; ich habe ein sehr gutes Gefühl“, so Boysen.

Die Kickers wollen den zuletzt stark aufspielenden Lars Meyer für ein weiteres Jahr binden; der 23jährige steht vor einer schwierigen Entscheidung, weil er berufliche Perspektiven hat, die keinen Leistungs-Fußball mehr zulassen.

Die Frage nach Neuzugängen wurde zurückgestellt, „bis die kommende Spielklasse feststeht“, so Gerster. Ins Gespräch wurden die ehemaligen OFC-Spieler Jörg Neun (MSV Duisburg) und Lars Schmidt (FSV Mainz 05) gebracht, die „in unsere Philosophie“ passen würden. Auch geht der Vorstand davon aus, daß alle Spieler, die einen Vertrag haben, bleiben werden. Wechselgerüchte gab es um Alexander Methfessel.

Neues aus der OFC-Geschäftsstelle: Der Vorverkauf für die beiden letzten Heimspiele läuft sehr gut. Neue OFC-Plastiktrinkbecher gibt es für fünf Mark zu haben. Jeder Dauerkarten-Inhaber bekommt als Entschädigung für das entgangene Kasseler Spiel gratis einen OFC-Schal zu Beginn der neuen Saison.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 06.05.98)

Alle Angaben ohne Gewähr


News, Zeitungsberichte 1997/1998
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Seite wurde am 28.05.98 aktualisiert