Nach Angaben von Klaus Gerster hatte der Schuldenstand der Kickers zwischenzeitlich einen Höchststand von rund drei Millionen Mark erreicht. „Deshalb sind wir schon ein bißchen stolz, was wir mit dem neuen Präsidium bisher erreicht haben”, zog Gerster eine Zwischenbilanz der acht Monate in der Ära Winkler, Kohls, Turm und Zang.
Zwei Wochen vor dem ersten Punktspiel, am l. August gegen den SSV Reutlingen, haben die Kickers ihren Finanzplan für die Saison 1997/98 detailliert aufgeschlüsselt veröffentlicht. Das Budget wird 3,4 Millionen Mark betragen (Einzelaufstellung gibt es hier).
Mit kalkulierten 1,4 Millionen Mark sollen Werbemaßnahmen den größten Posten im Einnahmenbereich garantieren. Nach Angabe von Klaus Gerster sind bisher 950 000 Mark durch Verträge schon abgesichert. Neben den VIP-Karten bringen die Bandenwerbung, Beschilderung am Stadion, Kickers-News fast eine Million Mark auf das Kickers-Konto. Die restlichen 450 000 Mark sollen in den nächsten zwei Monaten durch zwei Vertragsabschlüsse in die Kickers-Kassen fließen.
Derzeit verhandeln die Kickers mit mehreren Brauereien über einen langfristigen Bier-Vertrag für die Stadion-Gaststätte mit einem Volumen von rund 400 000 Mark. Die Firma Mannesmann will auf dem Bieberer Berg einen Sendemast für ihr Mobilfunknetz D 2 aufstellen: Auch in diesem Fall stehen die Verhandlungen kurz vor dem Abschluß. „450 000 Mark sind vorsichtig kalkuliert”, ist Gerster zuversichtlich, daß auf dem Werbesektor zusätzliche Einnahmen zu erzielen sind.
Mit 780 000 Mark decken die erwarteten Zuschauereinnahmen nicht einmal 25 Prozent des Budgets. Ein Schnitt von 3000 Zuschauern pro Heimspiel dürfte ein realistischer Ansatz sein. Jeweils zehn Prozent des Etats steuern das Fernsehen (350 000 Mark, davon 100 000 Mark für vier Live-Übertragungen) und Hauptsponsor Portas (340 000) bei. Mit dem Hauptsponsor gab es in den letzten Wochen bereits Gespräche über eine längerfristige Fortsetzung des Vertrages. Eine enorm hohe Zuwachsrate verzeichnen die Kickers beim Verkauf von Fanartikeln. Rund 120 000 Mark flossen in der Oberligasaison für Trikots, Schals, Mützen und dergleichen in die Kickers-Kasse. In der Regionalliga werden 170 000 Mark erwartet. Der Aufstieg hat auch bei den Mitgliederzahlen einen Aufschwung nach sich gezogen. Die l 500 Mitglieder zahlen zusammen etwa 130 000 Mark Beitrag, Tendenz weiter steigend. Mit 120 000 Mark beteiligt sich die Stadt Offenbach an den Stadionkosten.
Bei den Ausgaben sind natürgemäß die Personalkosten mit über einem Drittel (1,2 Millionen) der größte Posten. Etwa 100 000 Mark kosten Spieler, Trainer und Betreuer im Monat. Darin enthalten sind bereits die Punktprämien. „Wir haben einen Mittelplatz als Grundlage der Berechnung genommen. Wenn wir mehr Prämien zahlen müßten, wäre uns das sehr recht”, sagt Klaus Gerster. 450 000 Mark betragen die Kosten für Maßnahmen rund um die Spiele, wie Fahrtkosten, Übernachtungen, Kassen- und Ordnungsdienst, Ausrüstung, Eintrittskarten, Bewirtung im VIP-Bereich und die Stadionzeitung. 430 000 Mark sind im Etat für Personalkosten auf der Geschäftsstelle, Versicherungen, Provisionen (für Werbeeinnahmen) vorgesehen. Weil derzeit Musterprozesse von Profivereinen gegen die drastische Beitragserhöhung der Berufsgenossenschaft anhängig sind, haben die Kickers nur den alten Beitragssatz im Etat angesetzt. Hier droht den Vereinen im ungünstigsten Fall 1998 noch eine deftige Nachzahlung.
Mit 300 000 Mark schlägt das Stadion mit Unterhalt und Reparaturen zu Buche. Über eine Viertelmillion Mark lassen sich die Kickers ihre Abteilungen kosten. Die 2. Mannschaft und die Jugend erhalten 225 000 Mark.
Nach dem 500 000-Mark-Überschuß aus der Oberliga-Saison haben die Kickers die gleiche Summe auch im Etat 1997/98 zum Abbau von Schulden vorgesehen. „Unser großes Ziel ist es”, hofft Klaus Gerster nicht nur auf eine sportlich, sondern auch finanziell erfolgreiche Saison, „am Saisonende die Schulden der Offenbacher Kickers erstmals seit langer, langer Zeit unter die Millionengrenze zu bringen.”
News vom Sa. 19.07.97
Für Kickers-Trainer Hans Jürgen Boysen ist die bisherige Testphase unbefriedigend,
weil es ständig Verletzte zu beklagen gibt. Nun hat es auch Stefan Simon erwischt.
Ein sehr guten Eindruck hinterließ bisher in der Spitze Islam Ispir neben Oliver Roth;
dieses Tandem dürfte auch heute auf dem Platz stehen. Die Neulinge Maier und Methfessel
müssen sich an die Umstellung aufs Vollprofitum gewöhnen.
Morgen um 17.30 Uhr tritt der OFC in Schwalbach (Limesstadion) an. Erstmals seit
Bestehen werden der FC und der BSC ein gemeinsames Team gegen die Kickers aufstellen.
Die Gastgeber feiern dieses Fest mit der African-Music-Gruppe „Akumamba Molongur”.
Piräus wie der FC Bayern
Kickers-Test heute gegen griechischen Meister
Vor dem Trainingslager in der kommenden Woche im Sporthotel Erbismühle bestreiten die
Offenbacher Kickers am Wochenende noch zwei Testspiele, wobei besonders die Partie
heute gegen Olympiakos Piräus ein echter Härtetest wird. Der griechische Meister, der
sich noch für die Champions League qualifizieren kann, ist der „FC Bayern” Griechenlands,
hat die meisten Anhänger und viele Nationalspieler. So ist heute um 17.30 Uhr im
Obertshausener Waldstadion mit einer guten Kulisse zu rechnen.(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 19.07.97)
News vom Mi. 16.07.97
Die Offenbacher Kickers setzen die Reihe ihrer Vorbereitungsspiele heute fast vor der
Haustüre beim FC Teutonia Hausen fort, der sein 90jähriges Bestehen feiert. Anstoß an
der Schwarzbachstraße ist um 19 Uhr. Gegen den Bezirksoberligisten soll ein klarer
Sieg her, fordert Kickers-Trainer Hans Jürgen Boysen. Der aber muß abermals auf einige
Spieler verzichten. Nun hat es auch Neuzugang Günther Maier mit einer Gripppe erwischt.
Lars Meyer kann wegen einer Oberschenkelzerrung nicht spielen. Dort zwickt es auch
Stefan Scholl, dessen Einsatz ebenso fraglich ist wie der von Eddy Walz, der gegen
Egelsbach wieder einen Schlag auf seinen lädierten Knöchel bekam. Ob Oliver Roth seine
Achillessehnenprobleme überwunden hat, ist erst kurzfristig ersichtlich. Bernd Gramminger
ist nach seiner Rot-Sperre erst nach dem Samstag-Spiel gegen Olympiakos Piräus wieder
spielberechtigt. Boysen will alle Spieler einsetzen: „Was da ist, ist eh' zu wenig.”
OFC auch bei Teutonia in Personalnot
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 16.07.97)
News vom Sa. 12.07.97
Gestern abend feierten die Kickers im dritten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison
ihren ersten Sieg. Beim unterfränkischen A-Ligisten SV Riedenberg gewann der
Regionalligist standesgemäß 15:1. Die Tore für den OFC erzielten Roth (3), Speth (3),
Simon (2), Methfessel (2), Kruse (2), Giersch (1), Dama (1), Scholl (1).
Am Sonntag spielen die Kickers gegen Regionalliga-Absteiger SG Egelsbach. Weil die
Rasenplätze in Offenbach und Egelsbach derzeit saniert werden, wird das Testspiel der
beiden Kreis-Rivalen in Geislitz im Kreis Gelnhausen (A 66, Ausfahrt Gelnhausen West,
Richtung Linsengericht) ausgetragen. Anstoß ist um 17.30 Uhr. Egelsbachs neuer
Trainer Niko Semlitsch wird dabei einige Akteure mit Gastspielgenehmigung einsetzen.
Nach 15:1 Sieg gegen Riedenberg OFC in Geislitz gegen die SG Egelsbach
Alle Heimspiele freitags, 19:30 Uhr
Bei der Terminbesprechung der Fußball-Regionalliga Süd gestern im Frankfurter
Steigenberger Hotel bekamen die Offenbacher Kickers ihren Wunsch, alle Heimspiele
weiterhin am Freitagabend auszutragen, erfüllt. Allerdings wird sich die Anstoßzeit
ändern. Die Regionalliga-Vereine hatten sich letzte Saison aufgrund der großen
Entfernungen und der langen Heimfahrt nach Auswärtsspielen geeinigt, daß freitags
spätestens um 19.00 Uhr angepfiffen wird. Die Kickers handelten noch einen Kompromiß
aus. Statt wie bisher um 20.00 Uhr beginnen auf dem Bieberer Berg alle Spiele um
19.30 Uhr.(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 12.07.97)
News vom Fr. 11.07.97
Kickers Offenbach hat für das ausgefallene Testspiel gegen den TSV Waltershausen Ersatz
gefunden. Der OFC spielt am Sonntag gegen die SG Egelsbach, die jetzt doch am Spielbetrieb
in der Oberliga Hessen teilnimmt. Da aber das Hauptfeld am Berliner Platz (Egelsbach)
bis Ende Juli gesperrt ist, waren beide Klubs gestern noch auf der Suche nach einem
geeigneten Austragungsort. Hier nochmal alle Testspiele
auf einem Blick.Kickers am Sonntag gegen die SG Egelsbach
News vom Do. 10.07.97
Nach den beiden Niederlagen gegen die SG Höchst (1:2) und Bayer Leverkusen (1:6)
steht für Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach am morgigen Freitag das dritte
Testspiel auf dem Programm. Um 19.00 Uhr spielen die Kickers beim baden-württembergischen
Verbandsligisten SV Riedenbeig (in der Nähe von Stuttgart).
Spiel Nummer vier sollte am Sonntag beim TSV Waltershausen stattfinden. Ex-Trainer
Borchers hatte diese Begegnung in Thüringen vereinbart. Doch den Kickers bleibt die
dreistündige Anreise bis kurz vor Erfurt erspart, denn Waltershausen sagte das Spiel
gestern kurzfristig ab. Deshalb sind die Kickers fieberhaft auf der Suche nach einem
Gegner. Wer am Sonntag gegen Kickers Offenbach spielen will, soll sich heute mit der
Geschäftsstelle (069/853044) in Verbindung setzen.
Kickers suchen für Sonntag einen Gegner
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 10.07.97)
News vom Di. 08.07.97
Erster Härtetest für die Offenbacher Kickers bereits nach sechs Trainingseinheiten und
einem Freundschaftsspiel. Und auch heute um 19 Uhr muß der Regionalliga-Aufsteiger wie
am Samstag beim 1:2 gegen den Oberligisten SG Höchst eine Niederlage einkalkulieren,
denn Gegner im Neu-Isenburger Sportpark ist der deutsche Vizemeister Bayer 04 Leverkusen,
der nicht nur mit seinen Stars wie den Nationalspielern Ulf Kirsten, Christian Wörns,
Jens Nowotny und den Neuzugängen Stefan Beinlich (Hansa Rostock), den Millionen-Einkäufen
aus Brasilien, Emerson (Porto Alegre) und Paulo Rink (Paranense), Martin Frydek
(Sparta Prag), Dirk Lottner (Fortuna Köln), sondern auch mit Sportdirektor und
OFC-„Senator” Rudi Völler sowie Erfolgstrainer Christoph Daum kommt.
„Diesen Test hätte ich mir in zwei Wochen gewünscht, er kommt für uns zu früh”, sagte
Kickers-Trainer Hans Jürgen Boysen. „Aber wir werden den Kampf annehmen. Die Zuschauer
werden auf alle Fälle ein interessantes Spiel sehen.”
Seit letzter Woche hat der Champions-League-Anwärter ein Trainingslager in der
Sportschule Grünberg (Oberhessen) bezogen. Nur zwei Punkte lag die „Werks-Elf” am Ende
der vergangenen Saison hinter Meister Bayern München. „Mit den starken Neulingen und
der eingespielten Mannschaft aus der Vorsaison wollen wir Meister werden”, verkündet
Daum in bekannter „Lautsprecher-Manier”. Manager Reiner Calmund gibt seinem Trainer
volle Rückendeckung; „Wir haben eine Super-Saison hinter uns. Als Vizemeister hatten
wir zwei Punkte Rückstand auf die Bayern. Unser Potential ist sicher nicht schlechter
geworden. Da können wir doch kaum Platz fünf als Saisonziel ausgeben. Sehr wohl, wir
wollen Meister werden.” Wohl noch mehr Aufmerksamkeit als auf das heutige Spiel werden
die Leverkusener morgen der Auslosung zur Qualifikationsrunde für die Champions-League
widmen. Gespielt wird am 13. und 27. August.
OFC-Coach Hans Jürgen Boysen bereitet nicht nur ein Virus Kopfzerbrechen. Michael
Hartmann, Paul Koutsoliakos und Torwart Rene Keffel hat es mit Fieber erwischt. Weil
auch der zweite Torhüter Kim Wunderlich mit einer Handverletzung noch zehn Tage
ausfällt, muß Thorsten Rohrbach, Keeper der zweiten Mannschaft, heute ins Tor. Wenn er
Pech hat, muß er bei seiner Premiere ohne die etatmäßige Abwehr spielen. Bernd Gramminger
ist heute – an seinem 31. Geburtstag – noch gesperrt. Stefan Schummer hatte gestern
einen Arbeitsunfall und fällt mit einer Platzwunde auch aus. Libero Stefan Dolzers
Einsatz ist noch fraglich, ihn plagt eine Verletzung in der Kniekehle. Auch Eddy Walz
hat immer noch große Probleme mit dem Sprunggelenk. „Wir werden aber auf alle Fälle
eine Mannschaft stellen und auch auswechseln können”, macht Boysen in Galgenhumor.
Virus bringt Boysens Pläne durcheinander
OFC heute in Neu-Isenburg gegen Bayer Leverkusen
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.07.97)
News vom Mo. 07.07.97
Der Aufstieg ihrer Kickers hält die Offenbacher immer noch auf Trab. Vier Wochen nach
dem Triumph in Stuttgart kamen am Sonntag 2000 Fans zum Kickers-Tag auf den Bieberer
Berg. „Das sind ja mehr Zuschauer, als Unterhaching und Fortuna Köln bei ihren
Zweitliga-spielen haben”, sagte ein ganz in Rot gewandeter OFC-Fan.
Nicht nur das Training der Regionalliga-Mannschaft hatte so viele Zuschauer aus allen
Altersschichten auf das Gelände hinter dem Stadion angelockt. Der Kickers–Tag hat sich
zur großen Wiedersehensfeier nach der vierwöchigen Sommerpause entwickelt. Ausblick
auf die neue Saison und Rückblick auf die dramatischen Ereignisse in den Entscheidungsspielen
hielten sich die Waage. Neben Dauerkarten für die Regionalliga wurden auch reichlich
Videokassetten von den Spielen der letzten Saison verkauft. Die neuen Spieler standen
bei den Autogrammjägern ebenso hoch im Kurs wie „Aufstiegsheld” Giuseppe Messinese,
der trotz seines Wechsels zur Frankfurter Eintracht gestern mitfeierte.
Ein Gradmesser der momentanen Stimmungslage innerhalb eines Vereins sind die
Verkaufszahlen der Dauerkarten und Fanartikel. Bei Kickers Offenbach ist das derzeit
„ein Wahnsinn”, stöhnte gestern mittag Geschäftsstellen-Mitarbeiter Jörg Hambückers.
Vier Wochen vor Saisonstart haben die Kickers bereits über 500 Dauerkarten verkauft.
Als „Renner” entpuppt sich das neue Kickers-Trikot. 90 Stück hatte Hambückers gestern
parat. Um 13 Uhr meldete er bereits: „Ausverkauft”. Nachschub ist schon bestellt.
OFC-Trikots heiß begehrt
Bereits 500 Dauerkarten verkauft
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 07.07.97)
News vom Mo. 07.07.97
Oliver Roth, Kickers-Kapitän: „Der Klassenerhalt ist für uns erste Pflicht,
auch wenn unsere Fans am liebsten schon im UEFA-Pokal wären.”
Zwischenrufer: „Nein, in der Champions-League.”
Oliver Roth: „Das ist das schöne an den Kickers-Fans, daß sie uns immer antreiben.
Leider sind wir immer eine Spielklasse hinter ihren Erwartungen. Aber wir schauen,
daß wir sie bald einholen.”
Stefan Schummer, dienstältester Kickers-Spieler, seit 1978 im Verein: „Wir sind
diesmal weiter als vor unserem ersten Jahr in der Regionalliga. Damals sind wir zu
blauäugig an die Sache herangegangen. Diesmal ist es professioneller geplant. Aber wir
dürfen nicht vergessen, daß wir als Neuling in diese Klasse kommen.”
Alexander Methfessel, Neuzugang aus Memmingen: „Ich habe in Offenbach nicht für
drei Jahre unterschrieben, um nur in der Regionalliga zu spielen. Ich will nach oben.”
Goran Skeledzic, verletzter OFC-Spieler: „Ich weiß nicht, wie lange ich nach
meiner Rückenoperation noch pausieren muß. Das kann einen oder auch sechs Monate dauern.
Aber ich werde in dieser Saison noch spielen.”
Ulf Turm, OFC-Vizepräsident: „Wirtschaftlich hat sich die Situation sehr
positiv entwickelt. Aber wir sind noch nicht aus der Talsohle heraus. Große Sprünge
sind nicht möglich. Wir werden auch bestimmt keine Abenteuer wagen.”
"Der Klassenerhalt ist für uns oberste Pflicht"
Stimmen vom Kickers-Tag / "Wir wagen keine Abenteuer" / "Ich will nach oben"
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 07.07.97)
News vom Sa. 05.07.97
Heute beginnt bei Kickers Offenbach mit dem ersten Testspiel die Ära Hans Jürgen Boysen.
Der 40jährige Trainer betreut den OFC erstmals um 17.30 Uhr in Mainflingen gegen den
ambitionierten Oberligisten SG Höchst. Die Mannschaft von Peter Rübenach zählt zu den
Geheimfavoriten in der Oberliga.
Ihr zweites Testspiel bestreiten die Kickers am Dienstag, 8. Juli, um 19.00 Uhr im
Sportpark von Neu-Isenburg gegen den Deutschen Vizemeister Bayer Leverkusen. Dazwischen
findet am Sonntag auf dem Bieberer Berg der Kickers-Tag statt. Von 10 bis 14 Uhr – bei
entsprechendem Andrang auch noch länger – hat der OFC ein umfangreiches Programm
zusammengestellt. Nach einem Trainingsspiel per 1. Mannschaft werden Spieler und
Trainer auf einer Bühne vorgestellt. Auch das Präsidium stellt sich den Fragen der
Kickers-Fans.
Möglicherweise wird der OFC noch einen hochkarätigen Gegner für ein Freundschaftsspiel
verpflichten. Derzeit wird mit Champions-League-Teilnehmer Steaua Bukarest verhandelt.
OFC-Test in Mainflingen
Heute gegen SG Höchst
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 05.07.97)
News vom Fr. 04.07.97
Betrug bei den OFC-Spielen in Mannheim ?
Der Fußball-Regionalligist VFR Mannheim steht unter Betrugsverdacht. Das bestätigte
der Mannheimer Oberstaatsanwalt Wolfgang Kneip. Der VfR Mannheim hatte in den beiden
Entscheidungsspielen um den Regionalliga-Aufstieg insgesamt 12000 Zuschauer abgerechnet.
Doch die Vereine Kickers: Offenbach, Pforzheim und Memmingen beanstanden, daß
wesentlich mehr Zuschauer im Rhein-Neckar-Stadion waren. Nach Schätzungen sollen es
etwa 2000Ö gewesen sein, was eine Mehreinnahme von 100000 Mark ausmacht. Pforzheim und
Memmingen hatten schon vor Wochen Strafanzeigen angekündigt.(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 04.07.97)
News vom Do. 03.07.97
150 "Kiebitze" interessierten sich gestern für den Trainingsauftakt der Offenbacher Kickers
auf dem Bieberer Berg. Von den 21 Akteuren konnten Goran Skeledzic (Probleme nach
Bandscheibenoperation) und der neue Torwart Tim Wunderlich (Sehnenriß am Finger) den
Aufgalopp nicht mitmachen. Trainer Hans Jürgen Boysen beließ es bei einem lockeren Spielchen,
das "Rot" durch Tore von Methfessel, Roth und Kastner (2) gegen "Gelb" (Tor: Koutsoliakos)
4:1 Gewann. Am Samstag in Mainflingen gegen die SG Höchst will Boysen alle Spieler testen.
Gegen Bayer Leverkusen am Dienstag in Neu-Isenburg "Werden die Stärken und Schwächen der Spieler
gegen einen starken Gegner zutage kommen", erwartet Boysen von dem echten Härtetest
gegen den deutschen Vizemeister. Bis dahin soll auch für Neuzugang Alexander Methfessel
eine Wohnung gefunden sein, der gestern Nachmittag noch nicht wußte wo er übernachten wird:
"Ich habe meinen Koffer im Auto". Ein Abschied von seiner Memminger Mannschaft vorgestern war
unmöglich: "Ich bin vom Spielausschußboß so beschimpft worden, daß ich mir wie ein
Verbrecher vorkam und Hals über Kopf das Weite gesucht habe". Oliver Roth: "Ein Offenbacher
Trikot trägt sich etwas schwerer als andere..."
Boysen testet gegen Höchst alle Spieler
150 Kiebitze beim Trainingsauftakt
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 03.07.97)
News vom Mi. 02.07.97 (I)
Der neue Kickers-Trainer Hans Jürgen Boysen müßte vor dem heutigen Trainingsauftakt wunschlos
glücklich sein. Denn nachdem ihm die Verantwortlichen der Offenbacher Kickers mit dem neuen Co-Trainer
Stephan Groß und dem Trainingslager in der Erbismühle (22. bis 26.7.) bereits zwei
sehnliche Wünsche erfüllt hatten, heißt es nun für Boysen, aller guten Dinge sind drei.
Denn gestern bekam der 40jährige Fußball-Lehrer auch noch seinen Wunschspieler für die
neue Saison in der Regionalliga. Nach mühsamen Verhandlungen, die sich über 14 Tage
und über 2 Kontinente erstreckten, konnten die Kickers-Verantwortlichen gestern Vollzug
melden. Der Memminger Alexander Methfessel unterzeichnete auf der Kickers-Geschäftsstelle
einen Drei-Jahres-Vertrag bis zum Jahr 2000. "Spieler dieser Qualität, die Säulen der Mannschaft,
will man natürlich langfristig an den Verein binden", setzt Klaus Gerster, Technischer
Direktor beim OFC, großes Vertrauen in den fünften Neuzugang.
Der 26jährige war im ersten Entscheidungsspiel um den Aufstieg der überragende Spieler
des FC Memmingen. Der Mann mit der Nummer acht dominierte im Mittelfeld fast nach
Belieben, bereitete alle drei Memminger Tore vor, vergoß aber nach dem Spielabbruch Tränen
der Enttäuschung. "Mir war klar, daß wir im Wiederholungsspiel keine Chance hatten",
erinnert sich Methfessel, "weil der Akku bei allen leer war". Augenzeuge dieser
Glanzvorstellung war auch der neue Kickers-Trainer Boysen, der ab diesem Zeitpunkt
einen Wunschspieler hatte. "Ich habe selten einen Spieler gesehen, der eine Mannschaft
so führen kann, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive", schwärmt Boysen
von seinem neuen Spielmacher. "Ich habe immer gesagt, der Mannschaft fehlt ein Kopf
im Mittelfeld. Ich bin überzeugt, daß Alexander Methfessel diese Lücke hervorragend
schließen kann.
Im zweiten Spiel in Stuttgart konnte sich Methfessel gegen seinen Sonderbewacher
Giersch kaum mehr in Szene setzen, genau wie die gesamte FC-Mannschaft. Zwei Tage
nach dem verpaßten Aufstieg verabschiedete sich Methfessel in den Urlaub nach Ägypten.
In Memmingen machte mittlerweile die halbe Regionalliga Jagd auf den Blondschopf. "Das
Telefon stand nicht mehr still", berichtete Wolfgang Jagst, der mit Methfessel in einen
Haus wohnt. Doch bis nach Ägypten kämpften sich nur die Offenbacher Kickers durch.
Dort vebrachte Methfessel "einen sehr unruhigen Urlaub" zwischen Telefon und Faxgerät.
Der 26jährige fühlte sich hin und hergerissen. Noch ein drittes Jahr für Memmingen in
der Bayernliga spielen und weiter ganztags im Büro arbeiten ? Oder den Sprung nach Offenbach
wagen und unter Profibedingungen Fußball spielen ?
Am Montag um 17:00 Uhr landete Methfessel in München. Am Dienstag morgen informierte er seinen
Arbeitgeber, einen Sponsor des FC Memmingen, daß er zu Verhandluingen nach Offenbach fährt.
Auf der dreistündigen Fahrt nach Offenbach meldete sich dreimal der manager des VfR Mannheim,
besserte das Angebot nach. "Die wollten mich unbedingt". Doch Methfessel lehnte nach
dem Waldhof-Angebot auch die zweite Offerte aus Mannheim ab. Um 13:00 Uhr erledigten
Gerster und Methfessel in Frankfurt die letzten Paßformalitäten, so daß Methfessel ab sofort
für Kickers Offenbach spielberechtigt ist.
Die Kickers müssen mit dem FC Memmingen nicht mehr über die Ablöse verhandeln. Denn
entgegen den Behauptungen von Memminger Seite besaß Methfessel keinen offiziellen Vertrag
mit dem FCM. Die Kickers müssen lediglich die vom DFB festgesetzte Ablösesumme von
10000 Mark nach Memmingen überweisen. In seinen neuen Vertrag hat Methfessel keine
Ausstiegsklausel, müßte also bei einem entsprechenden Angebot aus dem Profibereich
freigekauft werden.
Kickers holen aus Ägypten den Memminger Methfessel
Fünfter Neuzugang / Drei-Jahres-Vertrag / 10000 Mark Ablöse
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 02.07.97)
News vom Mi. 02.07.97 (II)
Der 27jährige Torjäger wurde im April an der Bandscheibe operiert und konnte seitdem
noch nicht wieder trainieren. Gestern kehrte Skeledzic aus dem Urlaub aus Kroatien
und machte den Kickers wenig Hoffnung auf eine baldige Rückkehr ins OFC-Trikot.
"Es sieht nicht gut aus. Obwohl ich in den letzten zwei Wochen jeden Tag in Behandlung
war, ist mein Bein teilweise noch taub. Ich glaube, es dauert noch einige Wochen, bis
ich überhaupt wieder trainieren kann". Mit Oliver Roth und Thorsten Kruse (bisher
2. Mannschaft) haben die Kickers nur noch zwei etatmäßige Stürmer im Aufgebot. Bleiben
nur die Mittelfeldspieler Simon und Hartmann als Alternative.
Stürmernot: Skeledzic fällt noch lange aus
Kaum hat OFC-Trainer Boysen seinen 21. Spieler für dem Regionalliga-Kader begrüßt, da
traf auch schon die erste Hiobsbotschaft ein. Die Offenbacher Kickers haben zu Saisonbeginn
ein Stürmerproblem. Goran Skeledzic fällt noch auf unbestimmte Zeit aus.(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 02.07.97)
News vom Di. 01.07.97 (I)
3 Wünsche hatte Hans Jürgen Boysen bei seinem Amtsantritt als Trainer der Offenbacher
Kickers: Einen Co-Trainer, ein Trainingslager und mindestens noch einen neuen Spieler.
Zwei der drei Wünsche wurden ihm bisher erfüllt. Neuer Co-Trainer ist (wie bereits berichtet)
Stephan Groß. Kurzfristig haben die Kickers auch die finanziellen Mittel für ein
Trainingslager freigemacht. Vom 22. bis 26. Juli wird das Trainergespann Boysen/Groß
den 20-Mann-Kader im Sporthotel Erbismühle im Taunus versammeln.
Nur Wunsch Nummer drei wurde Boysen nicht erfüllt. Noch nicht. Denn die Kickers sind
weiterhin auf der Suche nach einer Verstärkung. Wunschkandidat Nummer eins ist der
Memminger Alexander Methfessel, der aber erst gestern aus Ägypten zurückkehrte. Die
Verpflichtung von Methfessel dürfte schwierig werden. Der 26jährige steht noch bis 1998
in Memmingen unter Vertrag und arbeitet beim Sponsor und ehemaligen Vorsitzenden der
Allgäuer. "Es muß nicht unbedingt Methfessel sein. Uns werden derzeit viele Spieler
angeboten", berichten Boysen und der technische Direktor Klaus Gerster, die sich nicht unter
Zeitdruck setzen lassen wollen. "Es wird keinen Schnellschuß geben. Wir müssen nicht wie in der
Oberliga bis zum 30. Juni einen Spieler verpflichten, sondern können auch noch später
reagieren. Deshalb werden wir zunächst den Kader beobachten", sagt Boysen. Das erste
Training findet am Mittwoch, 16:00 Uhr, auf dem Bieberer Berg statt. Bis zum ersten Punktspiel
stehen 30 Trainingseinheiten und zehn Testspiele auf dem Programm.
Nach zweijähriger Pause kehrt Stephan Groß wieder auf die Trainerbank zurück. Beim SV
Mörlenbach hatte er 1995 sein Traineramt nach gesundheitlichen Problemen niedergelegt.
"Seitdem wollte ich nicht mehr als Cheftrainer arbeiten. Aber die Aufgabe, mit meinem Freund
Jürgen Boysen als Co-Trainer in Offenbach zu arbeiten, ist genau das Richtige für mich".
Dafür beendet der in Mannheim wohnende Groß auch endgültig seine aktive Laufbahn. Der
43jährige spielte in der vergangenen Saison noch Libero bei einem Mannheimer A-Ligisten.
"Ich bin sehr froh, daß Stephan Groß mit mir zusammenarbeitet. Er ist ein sehr guter Mann,
den ich sehr schätze", vertraut Boysen seinem Co-Trainer vorbehaltlos.
Beim Testspielprogramm stechen die Partien gegen Bundesligist Bayer Leverkusen und dem
griechischen Meister Olympiakos Piräus heraus, die übrigen acht Gegner sind alle unterklassig.
Boysen hätte gerne noch einen weiteren Härtetest kurz vor Saisonbeginn eingeschoben.
"Vielleicht klappt noch etwas", deutete der Trainer an, daß vielleicht noch kurzfristig
ein "Hochkaräter" als Gegner verpflichtet werden kann.
Boysen hat noch einen Wunsch
Kickers hoffen auf Memminger Methfessel / Trainingslager im Taunus
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 01.07.97)
News vom Di. 01.07.97 (II)
Preise bleiben stabil
Gute Nachricht für die Kickers-Fans. Auch nach dem Aufstieg in die Regionalliga bleiben
die Eintrittspreise unverändert. Der Stehplatz kostet 13 Mark, Sitzplatz 25 Mark. "Sehr,
sehr gut", so Klaus Gerster, läuft der Dauerkartenverkauf. Rund 800 wollen die Kickers, die in der
neuen Saison mit knallroten Trikots und roten bzw. weißen Hosen spielen, bis
Saisonbeginn verkaufen.(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 01.07.97)
News vom Di. 01.07.97 (III)
OFC-Testspiel-Auftakt in Mainflingen
Bis zum Punktspielauftakt am 1.August gegen den SSV Reutlingen haben die Offenbacher Kickers
bisher 10 Testspiele vereinbart, wobei die Partie gegen Bayer Leverkusen nun endgültig
im Neu-Isenburger Sportpark stattfindet. Auftakt ist am Samstag in Mainflingen gegen die
SG Höchst. Am Sonntag (06.07.) findet ab 10:00 Uhr der Kickers-Tag auf dem Bieberer Berg statt.
Tag | Datum | Zeit | Spielort | Spielpaarung | Ergebnis |
---|---|---|---|---|---|
Samstag | 05.07. | 17:30 Uhr | Mainflingen | OFC - SG Höchst | 1:2 |
Dienstag | 08.07. | 19:00 Uhr | Neu-Isenburg (Sportpark) | OFC - Bayer Leverkusen | 1:6 |
Freitag | 11.07. | 19:00 Uhr | Riedenberg | SV Riedenberg - OFC | 1:15 |
Sonntag | 13.07. | 17:00 Uhr | Waltershausen | TSV Waltershausen - OFC | abgesagt |
Sonntag | 13.07. | 17:00 Uhr | Spielort noch offen | SG Egelsbach - OFC | 1:1 |
Mittwoch | 16.07. | 19:00 Uhr | Hausen | Teutonia Hausen - OFC | 1:5 |
Samstag | 19.07. | 17:30 Uhr | Obertshausen | OFC - Olympiakos Piräus | -:- |
Sonntag | 20.07. | 18:00 Uhr | Schwalbach | FC Schwalbach - OFC | -:- |
Mittwoch | 23.07. | 10:00 Uhr | Seulberg | SV Seulberg - OFC | -:- |
Samstag | 26.07. | 17:30 Uhr | Spielort noch offen | OFC - Spvgg. Bad Homburg | -:- |
Sonntag | 27.07. | 17:30 Uhr | Frankfurt | Makkabi Frankfurt - OFC | -:- |