Stefan "Schummi" Schummer Abschiedsspiel

Nach mehr als 400 Spielen in 18 Jahren und 60 Minuten gestern abend war Schluß für Stefan Schummer, dem Kickers Offenbach ein Abschiedsspiel am Bieberer Berg spendierte. Die Partie zwischen der Regionalliga-Truppe des OFC und der Stefan-Schummer-Elf endete 2:3 (1:1). Für die Schummer-Auswahl trafen Goran Skeledciz (20.) sowie Claus Schäfer (72., 51.). Die Tore für die Mannschaft von Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen erzielten Stefan Ertl (30.) und Frank Kastner (87.). Es war die erste Niederlage des OFC in dieser Saison.

Boysen verhalf Tom Stohn zu seiner Heimpremiere, doch der Zugang von 1860 München hatte nur wenige Ballkontakte. Viel Beifall gab es für die Tricks der Schummer-Auswahl, die mit Prominenten wie Dieter Müller, Knut Hahn und Jörg Neun bestückt war.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 25.08.98)

Der Abschied ging unter die Haut. 45 Minuten spielte Stefan Schummer in seiner Auswahlmannschaft, zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte ihn Trainer Hans-Jürgen Boysen in das Regionalliga-Team der Kickers ein. In der 60. Minute war dann Schluß. Bernd Gramminger kam und Schummer ging - das Ende einer 19jährigen Karriere im OFC-Trikot.

Höhepunkte waren für den Verteidiger die Pokalspiele gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) und l. FC Kaiserslautern (0:1). Unvergessen bleibt auch der 1:0-Sieg gegen Rot-Weiß Essen, mit dem die Kickers in der Saison 1988/99 den Klassenerhalt in der Zweiten Liga sicherten. Wenige Wochen später kam die Nachricht vom Lizenzentzug und der Abstieg am "grünen Tisch" in die Oberliga.

Über 400 Spiele hat der 34jährige für den OFC in der Zweiten Liga, der Regional- und Oberliga absolviert. "Das war ein seltsames Gefühl, als ich den Platz verlassen habe", sagte Schummer hinterher. "Einerseits war ich froh über das offizielle Abschiedsspiel, andererseits hat mich stets der Gedanken gequält: War's das jetzt." Zum Glück bleibe er an Bord. Schummer gibt seine Erfahrungen an die Spieler des B-Teams weiter, wirkt als Co-Trainer auf dem Nebenfeld.

Das Abschiedsspiel, versicherte Schummer, habe ihm viel Spaß bereitet. Einziges Manko: Ein Tor wollte ihm trotz guter Möglichkeiten nicht gelingen. "Das war symptomatisch. Ich bin zu gutmütig, schaue stets nach dem besser postierten Nebenmann. Deshalb habe ich in meiner Karriere auch nur wenig Treffer gemacht. Aber auch damit kann ich leben", sagte der Routinier.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 26.08.98)