Kickers Offenbach

News & Info's rund um den Bieberer Berg


 
News vom Di. 01.09.98

OFC mit Alternativen

Kickers heute abend beim VfR Mannheim / Gute Erinnerungen

Der Spielplan von Kickers Offenbach strapaziert die OFC-Fans. Vier Heimspiele im vergangenen Monat, außer gegen Arsenal London (7800 Fans) kamen stets mehr als 10 000 Zuschauer auf den Bieberer Berg. Im September haben die Kickers dreimal Heimrecht (gegen Neukirchen, Augsburg und Bayern-Amateure). Das geht ins Geld.

1000 wollen heute (Beginn 19 Uhr) mit zum VfR Mannheim fahren. Weniger, als von den Gastgebern erhofft, die ihre Heimspiele im Rhein-Neckar-Stadion austragen, das seit gut einem Jahr die Lieblings-Auswärts-Spielstätte der Offenbacher ist. Damals lagen die Kickers in Mannheim gegen Memmingen zwei Minuten vor Schluß 2:3 zurück, als das Flutlicht ausfiel, die Relegationspartie um den Regionalliga-Aufstieg wiederholt werden mußte. Der Rest ist bekannt: Kickers siegte 2:0, stieg auf.

Die Offenbacher sind gerne in Mannheim - nicht nur der guten Erinnerungen wegen. Sie schätzen den Komfort - weniger den des renovierungsbedürftigen Stadions, wohl aber den des Hotels in der Nähe, in dem die Mannschaft Tageszimmer bezieht. OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen überläßt nichts dem Zufall, geht die Aufgabe mit Ruhe und Gelassenheit an. Auch, weil sich dem früheren VfR-Spieler Alternativen bieten. Mit Frank Kastner, Michael Hartmann und Stefan Simon könnten gleich drei der sechs (Stamm-)Spieler, die beim 0:1 im DFB-Pokal gegen Wattenscheid fehlten, wieder dabei sein.

Das Vorhaben des VfR, schon heute Rainer Scharinger als Zugang zu präsentieren, platzte gestern. Der KSC gab den offensiven Mittelfeldspieler (noch) nicht frei. Mannheim ist heiß auf die Partie. Trainer Günther Sebert: "Wenn der Titelfavorit kommt, brauche ich meine Mannschaft nicht zu motivieren." Zudem hat der VfR noch eine Rechnung offen. In der Vorrunde der vergangenen Saison versuchten die Kickers, VfR-Manndecker Reinhold König abzuwerben. Den VfR-Verantwortlichen platzte wegen des Zeitpunktes des Vorhabens der Kragen; der Wechsel platzte, weil König zu teuer war.

Die voraussichtliche Aufstellung:
Kickers Offenbach: Keffel - Dolzer - Gramminger, Kolinger - Maier, Simon, Köpper, Speth, Kessler (Kastner) - Roth, Ertl.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 01.09.98)

 
News vom Mo. 31.08.98

Boysen: Kickers gestärkt aus der Pokalniederlage

0:1 gegen Wattenscheid abgehakt / Morgen beim VfR Mannheim

Pokal-Aus in der ersten Runde gegen die SG Wattenscheid (0:1), aber das Selbstvertrauen für die Regionalliga deutlich gestärkt. Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen geht die neue Woche und die Aufgabe morgen beim VfR Mannheim (19 Uhr, Rhein-Neckar-Stadion) positiv an: "Wir haben keinen Anlaß für Selbstzweifel." Dafür sieht er zwei Gründe: Zum einen wird es wieder eng auf der Kickers-Bank, nachdem gegen Wattenscheid das letzte Aufgebot auf dem Spielberichtsbogen stand. Michael Hartmann, Frank Kastner und Stefan Simon sollen gegen Mannheim wieder fit sein. Zum anderen: Der OFC zeigte, daß er auch gegen einen Zweitligisten mithalten und das Spiel bestimmen kann. Nur zu einem Treffer kamen die Kickers nicht. Dafür aber Wattenscheid, Sergio Allievi erzielte mit dem 0:1 das erste Auswärtstor in dieser Saison. Für Boysen aber kein Anlaß für Resignation: "Unser Konkurrent SV Waldhof wurde beim 1:5 von Borussia Mönchengladbach teilweise vorgeführt, so etwas kann nicht aufbauen."

Offenbach aber zeigte am Freitag eine läuferisch und spielerisch überzeugende Leistung, Wattenscheid hatte seinen besten Mannschaftsteil in der Abwehr, die gegen das Kickers-Sturmduo Oliver Roth/Stefan Ertl keinen Treffer zuließ. Dirk Vollmar saß derweil auf der Bank. Doch seine Chancen, in Mannheim von Beginn an zu spielen, sind nicht schlecht. Boysen denkt darüber nach, mit Ertl im Mittelfeld sowie Roth und Vollmar im Angriff zu beginnen, um die massive VfR-Abwehr zu knacken. Boysen glaubt, das Erfolgsrezept von VfR-Trainer Günther Sebert zu kennen: aus der Defensive heraus spielen, auf eigene Chancen und Fehler des Gegners zu hoffen. Sebert gestern dazu: "Wir wollen gewinnen und so dem SV Waldhof helfen, Tabellenführer zu werden."

Auf die beiden Kickers-Manndecker Bernd Gramminger und Dubravko Kolinger warten besondere Aufgaben. Sie sollen die VfR-Angreifer Sascha Maier und Daniel Dobrovolski stoppen. Maier (er kam vom Ligakonkurrenten SSV Reutlingen) erzielte in sechs Pflichtspielen fünf Treffer, Dobrovolski (zuvor FC Basel) wurde kurzfristig verpflichtet, nachdem Haris Karamehmedovic ausfiel. Er sitzt wegen Verdacht, Zigaretten geschmuggelt zu haben, wieder in Untersuchungshaft. Während auch der Franzose Didier Patalin (Muskelprobleme) beim VfR fehlt, werden Slatko Radic und Oliver Sturm bei den Mannheimern wohl wieder dabei sein. Der VfR scheint zudem an der sehr schnellen Verpflichtung von Rainer Scharinger (Amateure des Karlsruher SC) interessiert, der dem Klub vor Rundenbeginn einen Korb gab. Boysen selbstbewußt "Egal, wer beim VfR aufläuft, das wird keinen Einfluß auf meine Aufstellung haben."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 31.08.98)

 
News vom Mo. 31.08.98

Trost für OFC: Verfolger patzen

Bayern vorerst Tabellenführer

Trost für die Offenbacher Kickers für das Pokal-Aus: Von den Titel-Konkurrenten konnten weder Reutlingen, Burghausen noch Wehen gewinnen. Die Amateure des FC Bayern München haben dagegen wenigstens bis Dienstag abend die Tabellenführung der Fußball-Regionalliga Süd erobert. Die "kleinen Bayern", die keine Aufstiegsbereehtigung für die zweite Profiliga haben, kamen am 5. Spieltag beim SC Weismain allerdings nicht über einen 2:2 hinaus.

Die Münchner führen dank des besseren Torverhältnisses mit zehn Zählern vor den punktgleichen Teams Kickers Offenbach, SV Waldhof Mannheim und TSF Ditzingen (3:0 beim SC Neukirchen) das 18er-Feld an. Die Meisterschaftsaspiranten Offenbach und SVW Mannheim tragen ihre Punktspiele beim VfR Mannheim bzw. beim VfB Stuttgart/Amateure wegen ihren Teilnahme im DFB-Pokal am Dienstag aus. Neuling FSV Frankfurt stoppte mit dem 1:1 gegen den SSV Reutlingen seine Negativserie mit drei Niederlagen in Folge.

Die Amateure des TSV 1860 München schafften mit dem 2:1 über den SV Wacker Burghausen ihren ersten Saisonerfolg, während Schweinfurt mit dem 1:3 bei Borussia Fulda die dritte Saisonniederlage kassierte. Den höchsten Tagessieg landeten die Amateure des Karlsruher SC mit dem 4:0 über den SV Wehen. Souverän mit 3:0 entführten auch die TSF Ditzingen beim SC Neukirchen drei Punkte.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 31.08.98)

 
News vom Fr. 28.08.98

Simon verletzt, Kastner kommt

OFC heute gegen Wattenscheid

(Vor-)Freude bei Frank Kastner; Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler besitzt beste Karten, heute im Pokalheimspiel des OFC gegen die SG Wattenscheid (19.30 Uhr), den Anpfiff auf dem Platz zu erleben. Weil Stefan Simon wegen eines Blutergusses im Oberschenkel (aus dem Spiel gegen Weismain) passen muß, hofft Kastner auf seinen ersten Einsatz in einem Pflichtspiel in dieser Saison von Beginn an.

Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen fehlen Alternativen. Gegen Weismain saßen neben Kastner noch auf der Bank: Kai Uwe Giersch, Markus Gaubatz, Horst Russ, Paul Koutsoliakos und Steven Kessler. Ohne Kastner kommt die Kickers-Bank in dieser Saison auf 52 Minuten Regionalliga-Erfahrung. Kastner, in der vergangenen Runde noch Stammspieler, bringt's auf 95 Minuten.

Solange Boysen zurückdenken kann, gab's keine vergleichbare Situation unter seiner Verantwortung bei Kickers Offenbach. Doch Patrick Dama, Thomas Winter und Michael Hartmann sind verletzt. Mit Tom Stohn ist nicht zu rechnen. Zum Trainingsrückstand kam noch eine Zerrung, an einen Einsatz ist frühestens in vier Wochen zu denken.

Boysen ist "mit dem einen oder anderen nicht zufrieden", kritisierte, daß einige Spieler zuletzt wie "stolze Gockel" über den Platz liefen. Der Trainer will Einsatz sehen - auch von den beiden Manndeckern Bernd Gramminger und Dubravko Kolinger, dessen Gegenspieler Titus Otiji beide Gegentore beim 2:2 gegen Weismain erzielte. Sie haben die Aufgabe, Wattenscheids Stürmer Souleyman Sane und Marcus Feinbier zu stoppen.

Wattenscheid, Tabellenletzter der zweiten Liga, hat sich nach dem miserablen Start entschlossen, nochmals auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Geholt werden soll ein "unzufriedener Angreifer eines Erstligisten". Bis gestern abend aber hatte sich noch nichts getan, so daß Trainer Jupp Tenhagen am Bieberer Berg der Mannschaft vertraut, die bisher in fünf Spielen zwei Punkte holte.

Die voraussichtliche Mannschaftsaufstellung:
Kickers Offenbach:
Keffel - Dolzer - Gramminger, Kolinger - Maier, Speth, Köpper, Ertl, Kastner - Roth, Vollmar.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 28.08.98)

 
News vom Do. 27.08.98

Dank Alberts Hinterteil in die Verlängerung

Auch Mirza Kapetanovic und Michael Kroninger umjubelt / Auf dem Bieberer Berg war im Pokal immer etwas los

Die Offenbacher Kickers waren im DFB-Vereinspokal oft für eine Überraschung gut. Spätestens seit dem Pokal-Triumph im August 1970 gegen den 1. FC Köln (2:1 im deutschen Finale in Hannover), dem bisher größten Erfolg der Vereinsgeschichte, hat der OFC den Ruf als "Pokalschreck" inne. Ein Wettbewerb, der dem kampfbetonten Spiel der Kickers schon immer entgegenkam.

Die Stationen der vergangengen zehn Jahre:

1988:
Nach einem 3:1-Sieg beim SV Düren 99 ereilt den damaligen Zweitligisten OFC das Aus in der 3. Runde am 2. November mit 0:5 beim l. FC Kaiserslautern. Bis zur 81. Minute steht es noch 0:1. Neuzugang Wolfgang "die Kapp" Schäfer gibt bei Trainer Dieter Renner einen erfolglosen Einstand.

1989:
Nach dem Zwangsabstieg aus der 2. Liga wollen die Kickers zeigen, daß sie in den bezahlten Fußball gehören. Was in der Oberliga nicht so recht gelingt, wird im Pokal-Wettbewerb mit Vehemenz umgesetzt:
Freitag, 18. August:
In der 1. Runde gastiert der Bundesliga-Siebte Bayer Uerdingen mit Trainer Horst Wohlers und Co-Trainer Rainer Bonhof beim Oberliga-Zwölften. Die Kickers siegen vor 6000 Zuschauern mit 2:1 Toren durch Treffer von Knut Hahn und Peter Cyrys. Der Gegentreffer durch Mathy fällt erst in der 88. Minute. Der Uerdinger Angriff mit Marcel Witeczek und Brian Laudrup bringt gegen die OFC-Abwehr mit Libero Ronny Borchers, Achim Thiel und Stefan Schummer nichts zustande. Die Kickers treten erstmals mit dem Werbeslogan "OFC 2001" auf dem Trikot an. Trainer Semlitsch: "Ein Sieg für die Schublade - der Wiederaufstieg ist unser Ziel."
Freitag, 10. November:
Die große Sensation: 1:0 nach Verlängerung gegen Borussia Mönchengladbach mit Effenberg, Jörg Neun, Klinkert, Krauss und dem Angriff Bodden/Criens. Mirza Kapetanovic ist in der 98. Minute Schütze des Siegtors vor 23 000 Zuschauern. Schummer meldet Europas "Fußballer des Jahres" Igor Belanow ab und macht sich einen Namen als "Pokal-Spezialist". Torhüter Kamps: "Wir wurden vorgeführt." Beobachter Werner Lorant (Trainer Schweinfurt 05): "Der OFC verrichtete das doppelte Laufpensum." Jugend-Nationalspieler Christian Wörns zieht als nächsten Pokalgegner den Bundesligisten MSV Duisburg. Das für den 13. Dezember geplante Spiel fällt wegen Eisregens aus.

1990:
Samstag, 17. Februar:
Unter ihrem neuen Trainer Hans Günter Neues kommen die Kickers nach der Winterpause gegen den MSV nicht so recht in Schwung und liegen vor 22 000 Zuschauern durch ein Tor von Kober bis zur 86. Minute 0:1 zurück. In der Endphase geben die Kickers wieder alles: Michael Kroninger köpft zum kaum noch erwarteten, glücklichen 1:1 ein und ermöglicht den Kickers ein Wiederholungsspiel in Duisburg. Ex-Nationalspieler Dieter Müller als Beobachter: "Im Fußball ist alles möglich."
Dienstag, 13. März:
Die Kickers schaffen wirklich das schier Unmögliche und gewinnen in Duisburg mit 1:0. Torschütze: Ralf Haub in der 28. Minute vor 25000 Besuchern. "Held des Tages" ist Torhüter Bernd Fuhr. Trainer Neues, früher Spieler beim 1. FC Kaiserslautern, stolz: "Wir können nicht nur auf dem heimischen Betzenberg, pardon: Bieberer Berg, gewinnen." Duisburgs Trainer Willibald Kremei gesteht ein: "Ich habe noch kein Spiel erlebt, in dem wir keine hundertprozentigen Torchancen hatten."
Mittwoch, 28. März:
Erstmals in der DFB-Geschichte hat ein Amateurverein das Halbfinale des Pokalwettbewerbs erreicht. Kein Wunder, daß die Eintrittskarten des Knüllers gegen den 1. FC Kaiserslautern trotz Topzuschlags innerhalb weniger Stunden nach dem 1:0-Sieg in Duisburg vergriffen sind. Und das, obwohl das Spiel live im Fernsehen (ARD) übertragen wird. Bei den abstiegsbedrohten "Roten Teufeln" hat Kalli Feldkamp kurz zuvor den bisherigen Trainer Gerd Roggensack abgelöst. 25000 Zuschauer sind bei der 0:1-Niederlage im Stadion und singen erwartungsfroh: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin." Vergeblich. Der Amerikaner Tom Dooley, der in der 52. Minute einen Lattenfreistoß von Stefan Kuntz abstaubt, schießt den späteren Pokalsieger, der mit Reinhard Stumpf und dem Sturm-Duo Labbadia/Kuntz angetreten war, ins Finale. Kommentar von Neues: "Die Einstellung hat gestimmt. Nun können wir uns wieder voll auf den Oberliga-Alltag einstellen." Kalli Feldkamp will "den Erfolg nicht überschätzen". Nationalspieler Uwe Bein analysiert: "Ein Klassenuntersehied lag nur darin, daß Kaiserslautern cleverer agierte." OFC-Präsident Peter Schulze: "Wir haben ein großes Fußball-Fest gesehen. Aber jeder Traum geht einmal zu Ende." Trost für die Kickers: 300000 Mark fließen in die leeren Kassen.

1993:
Mittwoch, Z5. August:
Mit dem unbequemen Zweitligisten SV Meppen hat der Oberligist nach einem Freilos in der ersten Runde ein unangenehmes Los erwischt. Vor lediglich 4 500 Zuschauern geht Meppen durch Rauffmann (später Eintracht Frankfurt) und Schulte bis zur 79. Minute mit 2:0 in Führung. Hartmanns Anschlußtor (84.) gibt Auftrieb. In der 90. Minute schießt der bis dahin überragende Meppener Torhüter Kubik nach einem l Rückpaß den Ball gegen den verlängerten Rücken des aufgerückten Liberos Günter Albert, von wo aus das Leder über die Törlinie zum 2:2-Ausgleich springt, und ermöglicht die Verlängerung. Jockel Krapp (92.) setzt den "Todesstoß", ein Eigentor von Baltin bringt sogar noch das 4:2.
Sonntag, 12. September:
Endlich ein Traumlos für den OFC! Der SV Werder Bremen muß mit Trainer Otto Rehhagel auf dem Bieberer Berg antreten. Wegen des Sonntags-Termins kommen "nur" 18000 Zuschauer. Sie sehen ein glückliches 0:0 für Bremen bis zur Verlängerung. Oliver Reck verhindert eine Sensation. Das 0:1 von Rufer (100.) gleicht Thomas Biehrer zwei Minuten später per 20-m-Freistoß aus. Es kommt zum Elfmeter-Drama. Rufer, Votava, Legat und Basler für den SV Werder (für den auch Eilts, Bade, Hobsch spielen) sowie Hartmann, Krapp und Aleksic für den OFC verwandeln sicher. Als Unglücksrabe Claus Schäfer den Ball hoch über das Bremer Tor jagt, besiegelt Borowka das Pokal-Aus. Für Schäfer hat das letzte Stündlein geschlagen. Er wird von Trainer Lothar Buchmann nicht mehr berücksichtigt: "Es tut weh, wenn sich ein Spieler schon gedankenlos den Ball zurechtlegt." Rehhagel: "Gott sei dank habe ich den Reck hier weggeholt." Bremen wird Pokal-Sieger.

1994:
Freitag, 12. August:
Der Regionalligist schlägt Hertha BSC Berlin 3:1 vor 5 500 Zuschauern und Toren von Markus Koch, Aleksic und Nwanegbo. Buchmann: "Ab 4000 Zuschauern steigt bei den Spielern der Puls."
Sonntag, 11. September:
Gegen Mönchengladbach (mit Effenberg, Neun) gelingt keine neue Sensation. Die verhindert Dahlin in der 90. Minute mit seinem Kopfballtor vor 18000 Fans. Sieben Gladbacher spielen heute noch am Bökelberg: Kamps, Andersson, Klinkert, Hochstätter, Wynhoff, Pflipsen, Schneider.

1996:
Den bisher letzten Pokal-Höhepunkt erleben die Kickers am 3.Juni mit dem Erreichen des Hessenpokalfinales, das sie mit 0:1 beim SC Neukirchen verlieren.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 27.08.98)

 
News vom Mi. 26.08.98

In Wattenscheid wird verziehen

Porträts des Kickers-Gegners

Tabellenletzter der Zweiten Liga, kein Spiel gewonnen, nur zwei Punkte in fünf Begegnungen und auswärts bisher ohne Tor und insgesamt nur zwei erzielt. Die Empfehlung der SG Wattenscheid für das DFB-Pokalspiel bei Kickers Offenbach ist sehr dürftig, die finanzielle Zukunft des Klubs mit seinem Acht-Millionen-Etat dagegen wohl gesichert. Klub-Mäzen und Mode-Macher Dr. Klaus Steilmann hält sein Portemonnaie offen und die schützende Hand über den Verein - und machte den Akteuren am letzten Spieltag der vergangenen Saison Beine: Beim 0;0 im Zweitliga-Abstiegs-Finale beim VfB Leipzig holten sie den nötigen Punkt, blieben im Profifußball. Für den Fall in die Drittklassigkeit hatte Steilmann angekündigt, dies sei nicht finanzierbar. Dann wäre es mit Wattenscheid wohl in der Oberliga Westfalen weitergegangen.

Steilmann pflegt das Verhältnis zu seinen Vereins-Mitarbeitern, die auch sonst enge geschäftliche Beziehungen zu seinen Unternehmen unterhalten. SG-Präsident Rüdiger Knaup arbeitet bei Steilmanns Modefirma als Personalchef, die Ehefrau von Marcus Feinbier fand dort ebenfalls einen Job. Der Gattin von Angreifer Souleyman Sane vermittelte Steilmann eine Stelle als Trainerin beim TV Wattenscheid.

Bei allem Profi(t)denken: In Wattenscheid wird noch verziehen: Hannes Bongartz kehrte vor der Saison als Sportdirektor an die Lohrheide zu dem Verein zurück, den er vormals trainierte und von dem er im Groll geschieden war. Sein Nachfolger Franz Josef ("Jupp") Tenhagen scheint nicht gefährdet, trotz des miserablen Starts und der möglichen Niederlage in Offenbach.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 26.08.98)

 
News vom Mi. 26.08.98

Sane und Feinbier die Stars

Mit Trainer Jupp Tenhagen (45) kam der Erfolg zur SG Wattenscheid zurück. Nach dem Abstieg in die Regionalliga gelang unter dem Ex-Bundesligaprofi (VfL Bochum, Borussia Dortmund) nach einem Jahr in der dritten Liga die Zweitliga-Rückkehr. Größter Erfolg war der Bundesligaaufstieg 1990, nach vier Jahren folgte der Gang in die Zweitklassigkeit. Der Zuschauerschnitt der SGW liegt bei 2 000 Besuchern pro Heimspiel, Stars der Mannschaft sind der 37 Jahre alte Souleyman Sane (früher Nürnberg, Freiburg) und der 28 Jahre alte Marcus Feinbier (29 Tore in eineinhalb Jahren). Die Probleme liegen im Mittelfeld, zudem fällt Hoffnungsträger Maximilian Heidenreich (Kreuzbandriß) aus.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 26.08.98)

 
News vom Mi. 26.08.98

OFC hofft auf Finanzspritze

Pokalheimspiel gegen Wattenscheid / Boysen erhöht Schlagzahl

Wer Defizite zeigt, sollte die Chance erhalten, sie auszubügeln. Deswegen bittet Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen seine Mannschaft zu Extra-Schichten. Eigentlich wäre nach dem Freundschaftsspiel gegen eine Stefan-Schummer-Auswahl (2:3) und vor dem DFB-Pokal-Heimspiel am Freitag gegen die SG Wattenscheid (19.30 Uhr, Bieberer Berg) auch eine Reduzierung des Programms möglich gewesen - aber nur bei guter Führung. So kommen die Regionalliga-Fußballer in dieser Woche auf insgesamt fünf Einheiten und zwei Spiele. Zuviel? Boysen: "Wer das nicht packt, ist hier falsch."

Boysen erhöht die Schlagzahl, "auch weil das Wetter nicht mehr so schlimm ist". Seine Logik: Die Temperaturen fallen, also steigt das Trainings-Tempo bei den Kickers. Nicht zuletzt auch wegen der Blamage beim Schummer-Abschiedsspiel.

Der OFC-Trainer wollte eigentlich schon am Montag das spielerisehe Niveau seiner Mannschaft steigern. Weil dies nicht gelang, legt er in dieser Woche im Training viel Wert auf Ballsicherheit. Seine Schlußfolgerung: Wer Bälle verliert, muß hinterherlaufen und "zuviel ohne Ball arbeiten. Und das geht meist in die Hose".

Boysen gefällt nicht, daß seine Mannschaft weder gegen Weismain (2:2) noch am vergangenen Montag Mumm zeigte. "Ich kann nicht nachvollziehen, daß wenn's ein wenig raschelt meine Spieler erschrecken und das Selbstvertrauen fehlt. Wir sind Tabellenführer der Regionalliga."

Gegen den Tabellenletzten der Zweiten Liga, die SG Wattenscheid, sind die Kickers in der Außenseiterrolle. So sieht es jedenfalls Boysen, für den die Regionalliga Priorität besitzt, der in der ersten Pokalrunde aber "weiterkommen" will. Der Einsatz von Stefan Simon ist gefährdet, der Mittelfeldspieler laboriert an einer Prellung des Oberschenkels. Boysen rechnet fest mit Stefan Dolzer, obwohl der Libero wegen einer Schulterverletzung gestern nicht trainieren konnte.

Pokalstimmung kam am Bieberer Berg zuletzt in der Saison 1994/95 auf beim 0:1 vor 18 000 Zuschauern gegen Borussia Mönchengladbach - und ein Jahr zuvor gegen Werder Bremen. Vor ausverkauftem Haus unterlagen die Kickers im Viertelfinale nach Elfmeterschießen 4:5.

Die Pokalteilnahme in dieser Saison kam unverhofft. Anders als geglaubt, qualifizierte sich nicht nur der Sieger der Aufstiegsrunde zur zweiten Liga, sondern auch die übrigen Teilnehmer. OFC-Vize-Präsident Wilfried Kohls: "Diese Information war uns verloren gegangen." Nun können die Kickers gewinnen - besonders finanziell. Ein schwächerer Besuch als am vergangenen Freitag gegen Weismain, es kamen 10 000 Besucher, wäre eine Enttäuschung, so Kohls. Bei dieser Zahl kämen die Kickers auf eine Einnahme zwischen 150 000 und 180 000 Mark, die mit Wattenseheid geteilt werden müßte. Da aber die Teilnahme am Pokalwettbewerb nicht abzusehen war, wurde im 4,5-Millionen-Etat auch kein Posten dafür geschaffen, wäre auch die Hälfte eine willkommene Finanzspritze.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 26.08.98)

 
News vom Mi. 26.08.98

Neuns Rückkehr ist beschlossen

Gute berufliche Perspektiven

Sein Name wird seit geraumer Zeit am Bieberer Berg gehandelt, am Montag abend war er wieder einmal an alter Wirkungsstätte im Einsatz. Allerdings als Spieler der Stefan-Schummer-Auswahl und nicht im rot-weiß gestreiften Trikot der Offenbacher Kickers: Jörg Neun, Bundesliga-Profi des MSV Duisburg. Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler hatte mit seinem Einsatz großen Anteil daran, daß Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen seinen Spielern den trainingsfreien Mittwoch strich - aus Verärgerung über die 2:3-Niederlage.

Neun, dessen Familie weiterhin in Offenbach wohnt, ging einst aus der Kickers-Jugend hervor. Über den l. FC Nürnberg, Fortuna Köln, Waldhof Mannheim und Borussia Mönchengladbach kam er vor eineinhalb Jahren zum MSV. Seine Karriere will er am Bieberer Berg ausklingen lassen. "Ich bin bei den Kickers groß geworden und weiß, was sich in Offenbach alles bewegen läßt. Ich wäre nicht abgeneigt, dem OFC bei der Rückkehr in den bezahlten Fußball zu helfen", sagte Neun. Der Haken an der Sache: Sein Vertrag am Niederrhein läuft noch bis 1999, "und der MSV läßt mich jetzt nicht einfach gehen, denn nach der schwachen Vorsaison habe ich mir nun wieder einen Stammplatz erkämpft" (Neun).

Verhandlungen über ein Engagement bei den Kickers hat er mit Manager Klaus Gerster geführt. Wichtigster Punkt: die beruflichen Perspektiven nach der Profilaufbahn. "Wir haben positive Gespräche geführt, sind uns einig", bestätigte Jörg Neun und sprach von einem "sehr guten Angebot" der Kickers. Seine Rückkehr ist also nur noch eine Frage der Zeit.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 26.08.98)

 
News vom Mo. 24.08.98

Boysen ist die Hand gebunden

Nach Sportunfall gehandicapt

Mit Autogrammen hat Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen momentan Schwierigkeiten. Nicht, daß es unter den 10 000 Zuschauern nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den SC Weismain keine Interessenten gegeben hätte. Boysen kann momentan nicht schreiben, denn der linke Arm ist mit einem Verband fest auf die Brust geschnürt. Und mit der rechten Hand wird die Unterschrift des Linkshänders dann doch unlesbar.

"Die Jungs haben heftig gegrinst", beschreibt der Trainer die Spieler-Reaktionen, als er mit dem Handicap auf den Platz lief. Mit dem Team seiner "1. Fußball-Schule Rhein-Neckar" löste Boysen ein Versprechen ein und bestritt ein Freundschaftsspiel in Eppelheim bei Heidelberg. Als der gegnerische Torwart den Kickers-Trainer umrannte, ein Notarzt helfen und den ausgekugelten Arm wieder einrenken mußte, wußte Mitspieler und Kickers-Co-Trainer Stephan Groß, was ihn erwartet: Da Boysen kein Auto fahren kann, bildet das Gespann für die Dauer von zwei Wochen eine feste Fahrgemeinschaft. Wie schon einmal 1980, damals für sechs Wochen. Boysen riß sich im Trainingslager des Karlsruher SC die Bänder im Knöchel, anschließend leistete Groß Chauffeurdienste. Ein Verhalten, das die Freundschaft der beiden Kickers-Trainer festigte, die sich in der Spielzeit 1977/78 beim damaligen Oberligaverein VfR Mannheim kennenlernten. Von 1980 an folgten fünf gemeinsame Jahre in der l. und 2. Liga beim KSC: der "Lange" - so der Spitzname des knapp 1,90 Meter großen Boysen - als Manndecker und Libero, "Steps" Groß (1,78 Meter) im rechten defensiven Mittelfeld. Das Zusammenspiel klappte auch später: 1987 beim Oberligisten FV 09 Weinheim mit Groß als Trainer, Boysen als verlängertem Arm auf dem Platz. Und auch beim Kx-Oberligisten SV Mörlenbach. Als Boysen ging, kam Groß in den idyllischen Odenwald - auf Empfehlung des Freundes.

Boysen schätzt die Loyalität seines Co-Trainers, der hinter dem Chefcoach steht, ihn aber nach eigener Aussage nie in den Abgrund stoßen würde. Einen Cheftrainer Groß nach Entlassung Boysens werde es nie geben, so der Assistenztrainer, der gestern aber passen mußte. Markus Hettinger, ein Kollege aus Boysens Fußball-Schule, fuhr den OFC-Coach nach Oberhausen. Dort unterlag die SG Wattenscheid, OFC-Gegner in der ersten DFB-Pokalrunde am Freitag, mit 0:1. Den Zweitligisten schätzt Boysen als "harte Nuß, die nur mit einer sehr guten Leistung zu knacken ist". Auch personell sind Boysen die Hände gebunden, Stohn wird gegen Wattenscheid nicht spielen. Heute (19.30 Uhr) gibt Boysen seinem Team beim Stefan-Schummer-Abschiedsspiel eine Rehabilitations-Chance.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 24.08.98)

 
News vom Fr. 21.08.98

Kein Anlaß für einen Wechsel

Vertrauen in OFC-Erfolgsteam

Stefan Ertl und Michael Köpper, zwei der vier Neuen im Trikot der Offenbacher Kickers, haben heute (19.30 Uhr) gegen den SC Weismain ihre Flutlichtpremiere am Bieberer Berg. Dubravko Kolinger erlebte das Gefühl schon einmal und verlor mit dem KSC 1:2. Auch der vierte Kickers-Zugang, Tom Stohn, kennt die Offenbacher Flutlichtatmosphäre - aus seiner Zeit bei 1860 München (2:2 beim OFC). Heute abend sitzt Stohn (Konditionsrückstand) auf der Bank, trägt aber Freizeitkleidung. Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen: "Stohn spielt nicht." Auch nicht in einer Woche im DFB-Pokal gegen Wattenscheid? Boysen: "Dann ist er vielleicht ein Thema." Gegen den SCW will der Coach das vierte Mal hintereinander in gleicher Formation beginnen. Die voraussichtliche Kickers-Aufstellung:
Keffel - Dolzer - Kolinger, Gramminger - Maier, Speth, Köpper, Ertl, Simon - Roth, Vollmar.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 21.08.98)

 
News vom Do. 20.08.98

Kessler und Russ dürfen wohl bleiben

OFC: Raudnitzky und Ziborius in die Reserve?

Bis Anfang nächster Woche sollte die Entscheidung fallen, wer aus der Vierergruppe um Horst Russ, Steven Kessler, Marco Raudnitzky und Eduard Ziborius den Regfonalliga-Kader von Kickers Offenbach wieder verläßt und zur zweiten Garnitur in die Landesliga zurückkehrt. Zwar sagt Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen zu diesem Thema nur den einen Satz: "Ich habe meine Entscheidung getroffen, werde mich öffentlich nicht weiter dazu äußern, bevor ich sie den Spielern mitgeteilt habe." Doch wenn zwei aus der Vierergruppe bleiben dürfen, scheinen Russ und Kessler die besseren Karten zu haben. Kessler hielt Boysen in der Vergangenheit für "ausbaufähig". Russ folgte der Empfehlung des Trainers und reduzierte seinen Job als Gießereimechaniker auf eine halbe Stelle, um mehr Zeit für Training und Fußball zu haben. Daher steigt die Wahrscheinlichkeit, daß Ziborius und Raudnitzky gehen müssen, zumal sie beim Test gegen den Mannheimer Bezirksligisten Spvgg Seckenheim 98/07 (9:1) nicht zum Einsatz kamen. Der Trainer bemängelt vor dem Heimspiel gegen Weismain (Freitag, 19.30 Uhr), "daß bei uns zur Zeit zu wenige Spieler mit Regionalliga-Erfahrung auf der Bank sitzen" - gegen den FSV Frankfurt waren's Kai Uwe Giersch, Frank Kastner und Thomas Winter, der nach einer Leistenoperation nun mehrere Wochen fehlt. Alternativen könnten Paul Koutsoliakos und Tom Stobn (beide Konditionsrückstand) sein. Doch dessen Einsatz gegen Weismain schließt Boysen "mit Sicherheit" aus.

Auf dicke Fische haben es Stefan Simon und Dirk Vollmar abgesehen und messen sich am Sonntag am See von OFC-Ehrenpräsident Waldemar Klein beim Fischfang. Es geht um eine Flasche Champagner. Der größte Fisch, der je aus dem See gezogen wurde, wog 30 Pfund und war ein Hecht.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 20.08.98)

 
News vom Do. 20.08.98

Regionalliga Süd von Fans für Fans

BUCH-KRITIK

Den Bornheimer Hang hat am vergangenen Wochenende jeder Kickers-Fan problemlos gefunden. Nicht ganz so einfach wird es, wenn der OFC zum Regionalliga-Kick in Pfullendorf antreten muß.

Der "Supporters Guide 1998/99 - von Fans für Fans" erklärt, wie sich die auswärtigen Zuschauer am besten den Weg zum Stadion bahnen. Kurz vor Spielbeginn noch immer nicht zu wissen, wo die eigene Mannschaft kickt, pünktlich zum Anpfiff verzweifelt nach einem Parkplatz Ausschau zu halten und das erste Tor zu versäumen - das Desaster hat möglicherweise ein Ende. Manko: Im Buch fehlen die entsprechenden Skizzen.

Über alle 18 Süd-Regionalligisten wurde eine kurze Saisonprognose erstellt (Extra-Artikel über den OFC), zudem über Städte, Geschichte der Stadien ("Ursprünglich diente der Bieberer Berg als Exerzierplatz, heute ist er eine Kultstätte des deutschen Fußballs.") und Fans berichtet. Nicht zu vergessen: die Informationen über Fanzines, Internet-Adressen, Fanprojekte, Essen, Trinken, Kneipen und Toiletten in den Stadien.

Regionalliga Süd; Supports Guide, 127 Seiten, Argon Verlag Kassel, ISBN 3-89609-142-5, 14,80 Mark

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 20.08.98)

 
News vom Mi. 19.08.98

Boysen will "breite Brust" sehen

Auch gegen Weismain soll die Siegesserie der Kickers halten

Die Taktik, welche den Offenbacher Kickers bisher zu neun Punkten, 7:1 Toren und der Tabellenführung in der Regionalliga Süd verhalf, soll am Freitag im Heimspiel (19.30 Uhr) gegen den SC Weismain den vierten Sieg bringen: hohe Bälle in den Strafraum, weite Einwürfe und Standardsituationen. Die bisherigen Gegner 1860 München (2:0), Karlsruher SC (2:0) und FSV Frankfurt (3:1) fanden kein geeignetes Mittel. Der Gegner vom Freitag aber gilt als eine der abwehrstärksten Mannschaften der Liga. Und zudem zeichnet sich die Mannschaft von Trainer Kurt Geinzer (Ex-Kickers-Coach) durch Konterstärke aus, stellt mit dem Angriffsduo Amaechi Ottiji und Sascha Licht zwei Stürmer, die in der vergangenen Saison zusammen mehr als 30 Tore erzielten - Ottiji damals noch für Absteiger SV Darmstadt 98.

Um den Afrikaner Ottiji wird sich Dubravko Kolinger kümmern. Den wendigen Licht, der in Weismain einen Zehnjahresvertrag unterschrieb, bewacht Bernd Gramminger. Der Manndecker muß sich steigern, will er die Erwartungen von OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen erfüllen. "Zweimal hat er gut gespielt, gegen Frankfurt aber schlecht." Deswegen nahm Boysen ihn raus. Von seinen Spielern erwartet der Trainer, daß "sie mit breiter Brust auf den Platz gehen". Die Siegesserie gebe Anlaß dazu. Trotz aller Warnungen vor Übermut denkt Boysen zuversichtlich voraus: "Ein Sieg, und man könnte von einem Traumstart sprechen." Personell hat sich die Situation nicht verbessert: Für Tom Stohn käme ein Einsatz zu früh, Patrick Dama, Michael Hartmann (beide verletzt) und Thomas Winter (wird heute operiert) fehlen. Stürmer Horst Russ dagegen reduziert seinen Job als Gießereimechaniker auf eine halbe Stelle und widmet sich mehr dem Fußball.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 19.08.98)

 
News vom Mi. 19.08.98

Unzufriedenheit beim Trainer

Stohn: Erster Einsatz für OFC

Erstes Spiel für Tom Stohn im Dress der Offenbacher Kickers; Gestern abend beim 9:1 (3:1) des OFC gegen den Mannheimer Bezirksligisten Spvgg. 98/07 Seckenheim spielte Stohn im Trikot mit der Nummer zehn, welches seit Wochen für ihn reserviert ist. Aber nur eine Halbzeit lang, Trainer Hans-Jürgen Boysen brachte den früheren Münchner ab der 46. Minute, wollte nicht zuviel verlangen nach der langen Pause. Erst seit Sonntag trainiert Stohn mit der Mannschaft, absolvierte zuvor ausschließlich Lauftraining, um konditionelle Rückstände aufzuholen. Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen hatte den Termin in Seckenheim vereinbart, um weitere Ergänzungsspieler zu testen. Positive Eindrücke gewann der Coach nur wenige, die Mimik verriet es.

Boysen war unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, für die Stefan Simon (2) und Oliver Roth vor der Pause trafen. Dirk Vollmar, Horst Russ (je 2), Frank Kastner per Foulelfmeter und Oliver Speth erzielten die Tore nach dem Seitenwechsel.

Für die Kickers spielten Rohrbach, Köpper, Simon, Maier, Roth, Giersch, Kastner, Gaubatz, Koutsoliakos, Keßler, Russ, Gramminger, Dolzer, Kolinger, Speth, Vollmar und Stohn.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 19.08.98)

 
News vom Di. 18.08.98

Kickers: Tom Stohn trainiert mit

Winter wird operiert / Mißstimmung wegen VIP-Tickets

Das Derby FSV Frankfurt gegen Kickers Offenbach (1:3) geht in die Verlängerung. In einem Brief an den technischen Direktor des OFC, Klaus Gerster, wirft FSV-PR-Manager Horst Reber ihm vor, "die volle Wahrheit unterschlagen zu haben". Zur Vorgeschichte: Die Kickers hatten beim Nachbarn um mehr als die angebotenen fünf Karten für den VIP-Raum nachgefragt, um Kickers-Sponsoren zu versorgen, bekamen aber eine Ablehnung, weshalb Gerster sich beschwerte. Die Anfrage, Tageskarten kaufen zu wollen, wies der FSV zurück und berief sich auf einen Grundsatzbeschluß des Präsidiums. Beim FSV gibt's die VIP-Tickets (Parkplatz, Dauerkarte, Speisen und Getränke im VIP-Raum und Werbe-Durchsagen bei Heimspielen) nur zum Paket-Saison-Preis von 2500 Mark. Die Kickers sind preiswerter. 2000 Mark kostet das "Freundeskreis-Paket" mit VIP-Ticket, im Einzelverkauf müssen 150 Mark hingelegt werden.

OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen hat das Derby abgehakt und Anlaß zur Freude. Hoffnungsträger Tom Stohn trainierte nach langer Pause wegen Krankheit erstmals mit dem Team. Thomas Winter aber droht eine Pause. Er wird morgen an der Leiste operiert. Heute (18.30) testen die Kickers beim Mannheimer Bezirksligisten Spvgg Seckenheim. Boysen wird auch Ergänzungsspielern eine Chance geben, sich für das Heimspiel gegen den SC Weismain (Freitag, 19.30 Uhr) zu empfehlen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 18.08.98)

 
News vom Mo. 17.08.98

OFC - Jahrbuch zeigt die wahre "Offenbacher Seele"

Zur Vorstellung kamen Kickers-Größen und zahlreiche Fans

Vor etwa 50 Fans der Offenbacher Kickers und Neugierigen stellten Volker Goll und Steffie Wetzel ihr Jahrbuch "Offenbacher Kickers 1998/99" im Buchladen Gondrom vor.

Freuen konnten sich die beiden auch über den Besuch einiger Offiziellen vom Bieberer Berg. Wilfried Kohls, Vizepräsident des OFC, war vom Werk der beiden Autoren überwältigt. "Besser konnte es nicht werden, und dank der Autoren hat das Buch eine echte Offenbacher Seele", so Kohls in seiner Ansprache.

"Ich hoffe, daß es im nächsten Jahr wieder ein Jahrbuch oder eine ganze Chronik geben wird", freute der Vizepräsident sich über das Interesse an seinem Verein.

Auch Waldemar Klein, Ehrenpräsident der Offenbacher Kickers, würdigte das Schaffen der beiden Fans. "Wir sind ein Arbeiterverein und wollen das auch bleiben", betonte er in seiner kurzen Ansprache.

Besonders freute er sich, daß die Hobby-Schriftsteller Goll und Wetzel ihm ihr Buch widmeten. "Ich habe lange überlegt, warum? Es muß wohl daran liegen, daß ich schon viele Jahrzehnte für den OFC arbeite", bedankte sich Klein herzlich.

Das Jahrbuch hat 136 Seiten, zeigt 60 Fotos und kostet 19,80 Mark. Es erscheint im Agon Verlag. "Das Geld lohnt sich allemal", würdigte ein Fan den Inhalt.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 17.08.98)

 
News vom Sa. 15.08.98

Ärger interessiert Boysen nicht

Vor dem Derby FSV gegen OFC ein Blick in die Vergangenheit

Vor dem Regionalliga-Derby FSV Frankfurt gegen Kickers Offenbach (Samstag, 15 Uhr) interessieren OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen die Animositäten zwischen Funktionsträgern wie OFC-Manager Klaus Gerster und FSV-Präsident Bernd Reisig nicht. "Als das alles geschah, war ich noch nicht hier. Wir werden sportlich die Weichen stellen, damit am Bornheimer Hang alles ruhig bleibt. Wenn wir gewinnen, gibt's keinen Ärger mit den Fans."

Ein Rückblick auf gemeinsame Vergangenheit der beiden Klubs:

Vor zwei Jahren, damals in der Oberliga, schlugen die Bornheimer den OFC 2:0, provozierten FSV-Spieler anschließend OFC-Fans.
Gerster saß beim FSV 1994 auf Managerposten und Trainerstuhl, führte die Truppe in die zweite Liga, ehe sie in die Oberliga durchgereicht wurde.
OFC-Geschäftsführer Jörg Hambückers war schon einmal beim FSV als Trainer, dessen heutiger Coach Ronny Borchers im März 1997 bei den Kickers von Gerster gefeuert wurde.
Und daß Boysen an den Spannungen unbeteiligt ist, stimmt so nicht. Stefan Scholl war noch in der Vorrunde 1997/98 beim OFC, wechselte dann verärgert zum FSV, weil er vom Trainer nicht berücksichtigt wurde. Scholl, Andreas Rüppel (1992/93, damals unter Lothar Buchmann) und Michael Klein gehören zu den FSVlern, die mit den Kickers kaum gute Erinnerungen verbinden. Klein und die Kickers haben eine besonders intensive Beziehung: Der Mittelfeldspieler kündigte seinen Vertrag mit dem OFC vor der Regionalliga-Relegation fristlos, weil Gehalt ausstand - und ging später zum Bornheimer Hang. Dort wird er gegen seinen alten Klub wegen Formschwäche wohl nur auf der Bank sitzen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:
FSV Frankfurt: Glasenhardt - Roth - Jakicevic, Weimer - Scholl, Levy, Ludwig, Schlägl, Mokhtari - Rüppel, Abarkane.
Kickers Offenbsch: Keffel - Dolzer - Kolinger, Gramminger - Maier, Speth, Köpper, Ertl, Simon - Roth, Vollmar.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 15.08.98)

 
News vom Fr. 14.08.98

"Stollen, wie der FSV sie bräuchte, sind verboten"

OFC-Sieg im Derby für Kickers-Trainer Boysen keine Frage

"So hohe Stollen, wie der FSV benötigt, um uns die Lufthoheit abzuknöpfen, sind im Fußball gar nicht erlaubt." So antwortet Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen auf das erhaben von Ronny Borchers, Coach des FSV Frankfurt, mit "extra langen Stollen" morgen (15 Uhr, Bornheimer Hang) gegen den OFC bestehen zu wollen. Boysen zeigt sich nach zwei Regionalliga-Spielen, sechs Punkten und 4:0 Toren selbstbewußt: "Wer uns besiegen will, muß in der Luft besser sein. Und der FSV ist es nicht."

Das Mittel, mit dem die Offenbacher Kickers die KSC-Amateure 2:0 besiegten, soll auch beim FSV Frankfurt helfen: hohe Bälle in den Strafraum - gleich ob per Freistoß, Ecke oder weitem - Einwurf von Michael Köpper - direkte Kopfballabnahme von Stefan Ertl oder Oliver Roth. Boysen ist sicher: Das wird klappen.

Während sein Kollege Ronny Borchers nur eine Siegeschance sieht, "wenn wir unser Spiel aufziehen", lautet Boysens Analyse: "Der FSV hat wirklich große Probleme damit, das Spiel zu gestalten."

Gründe, die Erfolgsmannschaft der Kickers zu verändern, gibt es nicht: "Das Team hat über weite Strecken zufriedenstellend gespielt." Auch die Taktik bleibt gleich; nicht zuletzt, weil es für Offenbach wegen der erwarteten Fan-Unterstützung ein Heimspiel wird.

Druck und Tempo von Beginn an. Mit Roth und Dirk Vollmar im Angriff, Stefan Ertl und Köpper in den zentralen Positionen im Mittelfeld sowie Libero Stefan Dolzer. Daß Ertl, eigentlich Stürmer, im Mittelfeld mehr laufen muß als im Angriff, sieht Boysen durchaus positiv. "Dann wird er schneller fit." Und wenn dann noch Tom Stohn, wie erwartet, ab Montag mit der Mannschaft trainiert und spätestens im DFB-Pokalheimspiel gegen Wattenscheid Ende August zu seinem ersten Einsatz im OFC-Trikot kommt, "haben wir wieder eine Alternative mehr".

Verzichten muß Boysen weiterhin auf die verletzten Andreas Clauß, Michael Hartmann und Patrick Dama. Dessen Knie wurde erneut gespiegelt und dabei "am Meniskus und Knorpel nachgebessert", so Boysen. Dama wird sechs bis acht Wochen fehlen.

Um seine Spieler zu schonen, sagte Boysen die für gestern vormittag geplante Trainingseinheit kurzfristig ab; auch eine Verlegung der Spiele in den Monaten August und September in die Abendstunden hält er für sinnvoll: "Es ist schwachsinnig, bei 35 oder 40 Grad eine Partie am nachmittag auszutragen."

Kickers-Fans, die nach Bornheim laufen wollen, treffen sich morgen um 13 Uhr an der Einmündung Goethestraße/Nordring am Aufgang zur Kaiserleibrücke. Abmarsch ist um 13.30 Uhr. Der FSV schickt eine mobile Kartenvorverkaufsstelle zum Treffpunkt der Kickers-Fans.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 14.08.98)

 
News vom Do. 13.08.98

Treffpunkt Kaiserlei-Brücke

Wie zu Zweitliga-Zeiten: Kickers-Fans laufen zum Bornheimer Hang

Vor eineinhalb Jahren gewann der FSV Frankfurt in Offenbach das Oberligaspiel gegen die Kickers mit 2:0. Den Provokationen der FSV-Spieler auf dem Rasen folgte die "Antwort" einiger Kickers-Anhänger außerhalb des Stadions, gerichtet an die Adresse der Fan-Minderheit aus Frankfurt. Inzwischen sind beide Klubs in die Regionalliga Süd aufgestiegen, und am Samstag, 15 Uhr, steht das Derby am Bornheimer Hang an. FSV-Manager Horst Reber nutzte im Vorfeld die Gelegenheit, um eine Fan-Talkshow auf der Stadion-Terrasse zu organisieren.

"Mit Ausnahme der Eintracht ist das Spiel das Fußballereignis im Rhein-Main-Gebiet. Wir hoffen auf rund 10 000 Zuschauer, ein schönes Spiel und wollten die Chance nutzen, zuvor auf die Fans beider Lager einzugehen", sagte Reber. Rund 50 Fußball-Interessierte aus Fanklubs, die Hälfte davon aus Offenbach, waren seiner Einladung gefolgt - eine Zahl, mit der sich der Manager zufrieden zeigte. Nur: "Die Kickers-Fans, die hier sind, mit denen würde ich nach dem Spiel bedenkenlos ein Bier trinken. Diejenigen, die das Problempotential darstellen, egal von welchem Verein, erreichen wir mit solchen Treffen nicht", sagte Jürgen Eimer, Fan und Stadionsprecher des FSV.

Ein Blick auf die Anhängerstrukturen der beiden Traditionsvereine - gegensätzlicher könnten sie kaum sein: "Der Boom spricht für sich. Wir brauchen nicht viel zu tun, um neue Freunde zu finden", sagte der Fanbeauftragte der Kickers, Frank Schwarzhaupt. Die Kunst sei es, aus den Modefans echte Anhänger zu machen. Der OFC hat inzwischen 53 eingetragene Fanklubs mit l 600 Mitgliedern. "Wir kommen auch auf etwa 53 wenn wir jeden Fan einzeln zählen. Wenn ein Neuer hinzu kommt, gucken wir erstmal dumm", schmunzelte Eimer. Das Problem sei, daß der FSV das Image eines reinen Stadteilvereins habe.

Die Kickers-Verantwortlichen haben bei der Größenordnung der eigenen Anhänger reagiert und inzwischen einen fan-internen Ordnungsdienst ins Leben gerufen "Seitdem", bestätigte OFC-Manager Klaus Gerster, einst für den FSV als Trainer und Manager im Einsatz, "gab es keinerlei Beschwerden mehr". Allerdings werde die Masse der Fans auswärts nicht immer gut behandelt. Das soll in Bornheim anders sein.

Schwarzhaupt rechnet mit 7 000 Kickers-Sympathisanten, die zu dem Spiel kommen. Zur Erinnerung an längst vergangene Zweitliga-Zeiten treffen sich die OFC-Fans um 13 Uhr am Goethering (Nordend), um geschlossen über die Kaiserlei-Brücke nach Frankfurt zu laufen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.08.98)

 
News vom Do. 13.08.98

Vielen Fans war dieses Spektakel zuwider

Horst Reber ist Profi. Der ehemalige Journalist und Marketingfachmann lenkt als Manager die Geschicke des FSV Frankfurt. Er muß sehen, daß der Rubel rollt am Bornheimer Hang, und das macht er akribisch.

Die im Vorfeld der Partie zwischen dem FSV und dem Nachbarn Kickers Offenbach von ihm initiierte Fan-Talkshow mit Verantwortlichen der Vereine und Polizisten in Zivil nutzte der umtriebige Manager geschickt. Das Team der Hessenschau war auf der Stadion-Terrasse mit vor Ort und filmte, was das Zeug hielt. Zwei Vorberichte zum Derby soll es im Fernsehen geben. Stets mit auf den "Filmrollen": Plakate der FSV-Werbepartner.

Keine Frage, Horst Reber hat seine Hausaufgaben im Sinne des Vereins sehr ordentlich gemacht.

Vielen Fans war das Medienspektakel aber ein Dorn im Auge - auch wenn die von Reber gelenkte Talkrunde interessante Aspekte brachte. Nicht nur Steffie Wetzel und Bernd Giring vom OFC-Fanmagazin Erwin fühlten sich vom FSV-Manager für seine Zwecke vor den Karren gespannt. Der Vorwurf: "Ist alles nur Show", machte die Runde.

Erst spät am Abend, als keine Kamera mehr lief, keine Mikrofone an und keine Verantwortlichen der Vereine mehr da waren, wurde untereinander in ungezwungener Atmosphäre über die schönen und weniger schönen Seiten des Fußball-Lebens in der Stehkurve diskutiert.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.08.98)

 
News vom Do. 13.08.98

Sportleser schreiben

"Konnte Vorteile nicht nutzen"

Als Dauerkarteninhaber eines Sitzplatzes auf der Orion-Tribüne wollte ich am Samstag nachmittag beim Spiel gegen den KSC einen der Vorteile einer Dauerkarte in Anspruch nehmen, nämlich erst zehn Minuten vor Spielbeginn meinen reservierten Sitzplatz einnehmen. Doch leider saß bereits eine andere Person auf meinem Dauerkartensitzplatz. Ich zeigte der Person meine Dauerkarte und forderte die Person auf, mir meinen reservierten Platz zu überlassen. Ich bekam zur Antwort, daß sie sitzen bleiben würde, weil sie die Auskunft von einem Ordner erhalten hatte, daß auf der Orion-Tribüne freie Platzwahl wäre (was ja auch in der letzten Saison so praktiziert wurde). Natürlich habe ich den Ordner daraufhin befragt und er gab mir unverständlicherweise die gleiche Antwort.

Daraufhin habe ich mir einen anderen Sitzplatz gesucht, wo ich als Zugabe von dessen Dauerkarteninhaber weggeschickt wurde. Ich hörte nach dem Spiel, daß es anderen Zuschauern auch so erging, die ebenfalls verärgert waren. Jetzt aber alles auf die Informationsdefizite der Ordner zu schieben, wäre meiner Meinung nach fatal, da von Seiten des OFC keinerlei Änderung über die Sitzplatzregelung publik gemacht wurde. Noch drei Anmerkungen am Rande: l. Meine Dauerkarte wurde mit einem normalen Bürolocher entwertet. 2. Alle Sitzplätze der Orion-Tribüne befinden sich in einem verschmutzten und/oder kaputten Zustand. 3. Für das Pokalspiel gegen Wattenscheid wollte ich meine Dauersitzplatzkarte erwerben, angeblich war diese noch nicht vorhanden! Nicht nur sportlich gesehen ist es für den OFC noch ein weiter Weg ins Profi-Lager!

Thomas Karsten, Babenhäuser Straße 104 a, 633?2 Rödermark

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.08.98)

 
News vom Do. 13.08.98

Im Gespräch: FSV-Trainer Borchers

Frage:
Herr Borchers, im März 1997 wurden sie als Kickers-Trainer entlassen. Wäre ein Sieg ein Triumph?
Ronny Borchers:
"Es geht mir um die drei Punkte, durch mich soll in dieses Derby keine zusätzliche Brisanz kommen. Von außen kommt genug."

Frage:
Wie will der FSV gegen die Kickers bestehen? Borchers: "Wir werden die hohen Stollen anziehen, unser Spiel aufziehen und bei Standardsituationen aufpassen."

Frage:
Bisher ein Sieg, eine Niederlage - ihre Bilanz?
Borchers: "Für einen Aufsteiger in Ordnung."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.08.98)

 
News vom Do. 13.08.98

"Der FSV hat aufgeholt"

Reisigs Liebe zu Offenbach nicht ausgeprägt

Die Verantwortlichen beim FSV Frankfurt verbringen derzeit viele Stunden damit, um vor dem Derby gegen die Kickers Emotionen herauszunehmen. Da paßten manche Sätze von FSV-Präsident Bernd Reisig gestern eigentlich nicht ins Konzept; "Vor zwei Jahren war der OFC weit von uns entfernt, damals waren die Kickers die zweite Macht am Main. Wir haben aufgeholt." Sein Verhältnis zum OFC bezeichnet Reisig als "in Ordnung". Der FSV-Präsident "Ich bin aber in Frankfurt aufgewachsen, und da kann die Liebe zu Offenbach eben nicht so ausgeprägt sein."

3500 Tickets wurden für die Schlagerpartie des dritten Regionalliga-Spieltages bisher verkauft. Aus Offenbach erwartet FSV-PR-Manager Horst Reber 7000 bis 8000 Fans. 40 Polizisten werden im Stadion sein. Zum Vergleich: Bei gewöhnlichen FSV-Heimspielen sind es ein Dutzend. Unterstützung bekommen sie von 50 Ordnern, sonst nicht einmal 20. Das Problem: Die Zuschauer sind kaum zu trennen, in den Gästeblock passen nur 2500. Soviele Frankfurter erwartet der FSV.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.08.98)

 
News vom Do. 13.08.98

Der Spruch

"Ich glaube, Herr Gerster war auch an der Planung der Paulskirche beteiligt." FSV-Präsident Bernd Reisig auf die Behauptung des Ex-FSV-Managers Klaus Gerster, die Idee zum FSV-VIP-Raum stamme von ihm.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.08.98)

 
News vom Mi. 12.08.98

OFC-Jahrbuch erschienen

"Freudentränen, Fassungslosigkeit - ist es wirklich wahr? Hurraaa! Kurz vor Mannheim empfingen wir den hr3 im Autoradio. Die offizielle Meldung der 23-Uhr-Nachrichten machte uns sicher, daß wir nicht geträumt hatten."

Nach dem sensationellen Aufstieg in der Saison 96/97 wurde der OFC die Überraschungsmannschaft der Regionalliga Süd.

Und nun sind die Kickers so richtig verewigt.

Zum ersten Mal erscheint das Agon-Jahrbuch "Offenbacher Kickers". Und zum ersten Mal überhaupt wird damit in Deutschland ein Jahrbuch über einen Regionalligisten veröffentlicht. Nachdem die Kickers zwei Jahre lang in den "Niederungen der Oberliga Hessen" spielten, qualifizierten sie sich in einer spannenden Aufstiegsrunde mit dem dramatischen Höhepunkt gegen Memmingen für die Regionalliga Süd. Die Begeisterung der Fans ist grenzlos.

Während der gesamten Saison 1997/98 haben die Kickers in der Regionalliga Süd ganz oben mitgespielt und sind nur ganz knapp, nämlich erst in den Aufstiegsspielen, an der Hürde 2. Bundesliga gescheitert.

Das Jahrbuch "Offenbacher Kickers" beschreibt den Verlauf der Regionalliga-Saison 1997/98. Ein Tagebuch läßt die einzelnen Spieltage Revue passieren. Alle eingesetzten Spieler werden vorgestellt, darüber hinaus fehlt auch nicht Offenbachs 12. Mann, die einmaligen Fans.

Weiterhin gibt das Jahrbuch einen Ausblick auf die nun begonnene neue Saison mit Spielplan und dem aktuellen Aufgebot, einen Abriß über die Vereinsgeschichte, die einmalige Fankultur und das traditionsreiche Stadion.

Die Autoren Steffie Wetzel (Jahrgang 1966, versucht noch immer, die Frankfurt Universität zu untergraben und kann sich ein Leben ohne Schokolade und Kickers Offenbach nicht vorstellen) und Volker Goll (Jahrgang 1961, sammelt leidenschaftlich Panini-Bilder und kickt schon ewig unerschüttert in der Reserve des C-Ligavereins DJK Kahl) sind Redakteuere des Offenbacher Fanzines ERWIN und wissen, wovon sie sprechen.

Seit Jahren verfolgen sie die Spiele der Offenbacher Kickers und sind intime Kenner nicht nur ihrer Mannschaft, sondern auch der außergewöhnlichen Offenbacher Fan-Szene.

Präsentiert wird das Buch vom Hessischen Rundfunk. Das Vorwort hat Dr. Jürgen Emig, der Sportleiter des HR, geschrieben.

Ein Genuß ist es, in dem Jahrbuch zu lesen, von der Geschichte des OFC, betitelt mit originellen Ideen (Schön ist es, auf der Welt zu sein / Wenn Du denkst, Du denkst, dann... / Heute hier, morgen dort / Über sieben Brücken mußt du gehn... / Wunder gibt es immer wieder) und bebildert mit tollen Motiven, nicht nur vom Hainstädter OFC-Ehrenpräsidenten Waldemar Klein.

Die Fans sind es vor allem, die sich auf den Bildern wiederfinden werden und sie werden ihre Freude haben, nicht nur an den Archivbildern.

Das Buch im Überblick.
Autoren: Volker Goll/Steffie Wetzel, Preis: 19,80 Mark, ISBN: 3-89609-109-3, Erscheinungsdatum: l. August 1998, Format: 14,8 x 21 Zentimeter, Umfang: 136 Seiten, Abbildungen: circa 60 Fotos, Einband: Karton.

Am Samstag bei Gondrom
Und ganz aktuell noch die Meldung, daß das Jahrbuch "Offenbacher Kickers" am Samstag um 11 Uhr in der Offenbacher Buchhandelung Gondrom, Waldstraße l -3, vorgestellt wird.

(Bericht aus der Stadt Post Offenbach vom 12.08.98)

 
News vom Di. 11.08.98

BUCH-KRITIK

Kurioses mit den Kickers

Um es vorweg zu nehmen: Das Jahrbuch 1998/99 der Offenbacher Kickers ist nicht zu vergleichen mit den Erwin-Fanzines. Auch wenn Steffie Wetzel und Volker Goll die Lektüre geschrieben haben, dabei von Antje Hagel, Andreas Schmidt und Bernd Giring unterstützt wurden. Die komplette Crew des seit fast vier Jahren bestehenden OFC-Fanmagazines war für das erste Jahrbuch eines Regionalligisten im Einsatz, hat aber eine Auftragsarbeit erfüllt, und zwar nach dem vorgegebenen Konzept des Kasseler Argon-Verlages. Deshalb ist der gewohnte Charme, der Witz der Erwin-Broschüren nur bedingt gegeben.

Wer im vergangenen Jahr aber mit den Kickers gezittert und gefiebert, den Weg vom Flutlichtspiel in Mannheim, dem Happy-End in Stuttgart bis hin zur Vizemeisterschaft in der Regionalliga Süd verfolgt hat, findet sicherlich Gefallen an diesem Nachschlagewerk. Zumal auch eine Klubchronik, die Vorstellung des Kaders und der Abgänge, einige Geschichten über den zwölften Mann, die Fans und ein statistiseher Teil enthalten sind.

Steffie Wetzel/Volker Goll: Jahrbuch der Offenbacher Kickers; Kassel, Argon-Verlag, ISBN 3.89609-109-3, 136 Seiten, ca. 60 schwarz/weiß Fotos, 19,80 Mark.

Am Samstag, 11 Uhr, wird in der Offenbacher Gondrom-Buchhandlung das Jahrbuch der Offenbacher Kickers offiziell präsentiert.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 11.08.98)

 
News vom Di. 11.08.98

Sportleser schreiben

"Waldemar ist nicht arrogant"

Zum Leserbrief von Herrn Schröder vom 8. August:

Nie und nimmer ist Waldemar Klein arrogant. Grundsätzlich bin ich dafür, daß kontrolliert wird. Ich habe auch nichts dagegen, daß ich als 63-jähriger Kickersanhänger, wie bereits bei den Auswärtsspielen der vergangenen Saison in Ditzingen, Fulda und Siegen, abgetastet werde. Dies dient auch zu meiner Sicherheit.

Jedoch sollte man für den 78-jährigen Ehrenpräsidenten des OFC andere Maßstäbe setzen. Was hat dieser Mann alles für den Verein getan. Immer war er da, wenn es den Kickers ganz besonders schlecht ging. Damals war er sich auch nicht zu schade, um für seinen OFC betteln zu gehen.

Egal, wo Waldemar Klein zu sehen und hören ist. Sein Thema ist "Die Offenbacher Kickers", und seine Parole hieß schon vor langer Zeit "Wir müssen zusammenhalten". Es ist ganz besonders Herrn Klein zu verdanken, daß es die Kickers überhaupt noch gibt.

Persönlich habe ich Herrn Klein als loyalen, ehrlichen, witzigen und eher kumpelhaften Menschen kennengelernt.

Arrogant ist dieser Mann nicht. Wir sollten uns bei ihm entschuldigen.

Frank Appel, Am Steinberg 16, 63128 Dietzenbach

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 11.08.98)

 
News vom Mo. 10.08.98

Kickers: Drei Fehler

Drei Fehler in drei Wochen: Erst verkündete Kickers Offenbach die Erhöhung der Eintrittsgelder - um die Entscheidung dann teilweise zurückzunehmen und bei den Fans Abbitte zu leisten. Unglückliche Aktion.

Dann wurde kurz vor knapp ein neuer Sicherheitsdienst verpflichtet. Die Generalprobe gegen London ging voll daneben, die Premiere gegen den KSC klappte. Ausbaufähig, weiter so.

Heute wollte Manager Klaus Gerster den neuen Etat vorstellen und präsentieren, was bekannt ist. Bei 4,5 Millionen Mark liegt er. Problem: Die Presse wäre vor dem Verwaltungsrat informiert worden. Termin abgesagt, schlechtes Timing.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 10.08.98)

 
News vom Mo. 10.08.98

Noch 14 Tage Probezeit

Für Russ, Kessler, Raudnitzky und Ziborius

Innerhalb der nächsten zwei Wochen wird sich Hans-Jürgen Boysen entscheiden: Zwei Spieler aus der Vierergruppe mit Horst Russ, Steven Kessler, Marco Raudnitzky und Eduard Ziborius werden die Regionalliga-Mannschaft der Kickers wieder verlassen. Die besten Karten auf eine Zukunft im ersten Team haben Steven Kessler und der frühere Stürmer von Kickers Viktoria Mühlheim Horst Russ.

"Erst mal sehen, was noch kommt", kommentierte Russ seine Leistung nach der Einwechslung gegen den KSC. Er ersetzte Dirk Vollmar und schaffte, was Vollmar und Oliver Roth 83 Minuten lang nicht gelang: Er traf zum vorentscheidenden 1:0.

Der 21jährige spielt für die Kickers seit Februar 1998, schoß das B-Team vergangene Saison aus der Abstiegszone, so daß Boysen auf ihn aufmerksam wurde. "Ein guter Joker, wenn es eng wird, dessen körperliche Verfassung sowie Taktik und Technik noch nicht ausgereift sind", so beschreibt Boysen seinen Eindruck. Grundvoraussetzung für die weitere Laufbahn des 1,85 Meter großen, 90 Kilo schweren Stürmers in der Regionalliga-Mannschaft: Er müßte in seinem Beruf als Gießereimechaniker kürzer treten. Boysen: "Acht bis zehn Stunden bei solch schwerer körperlicher Arbeit und dann noch Fußball. Meiner Meinung nach nicht zu vereinbaren."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 10.08.98)

 
News vom Mo. 10.08.98

OFC-intern

Anzeigetafel kommt
Am Freitag rollen Tieflader mit zwei Kränen Richtung Kickers-Stadion. Um 8.30 Uhr soll die Aktion beginnen, auf die die Fans schon lange warten: Die Anzeigetafel wird auf die Stützen gehoben. Wann sie erstmals leuchtet, ist noch nicht absehbar.

Terrassentalk beim FSV
Zum "Terrassentalk" lädt der FSV Frankfurt Fanklubs beider Vereine morgen ab 19.30 Uhr in die Sportbar "Nation" am Bornheimer Hang ein. FSV-PR-Manager Horst Reber: "Die Fans sollen sich vor dem Derby am Samstag bei friedlicher Stimmung treffen."

Kickers-Buch fertig
Das Jahrbuch 1998/99 der Kickers, das erste seiner Art, ist fertig. Das Nachschlagewerk (Preis 19,80 Mark, Autoren Steffie Wetzel und Volker Goll) erscheint im Agon-Verlag und wird am Samstag (11 Uhr) in der Buchhandlung Gondrom, Waldstraße 1-3, Offenbach vorgestellt.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 10.08.98)

 
News vom Mo. 10.08.98

SPRUCH DES TAGES

"Meine Mannschaft gibt nicht auf. Wer auf dem Bieberer Berg Siege des OFC sehen will, muß eben bis zum Schluß bleiben."
Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen, nachdem sein Team sich gegen die KSC-Amateure die drei Punkte wieder einmal in der Schlußphase sicherte.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 10.08.98)

 
News vom Sa. 08.08.98

Boysen: Vollmar kann wohl spielen

Dann sitzt Kastner gegen den KSC auf der Bank

Von den Offenbacher Kickers gibt es gute und schlechte Nachrichten. Die gute: Dirk Vollmar (Bänderdehnung im Sprunggelenk) kann am Samstag bei der Regionalliga-Heimpremiere gegen die Amateure des Karlsruher SC (Anpfiff 15 Uhr) wahrscheinlich spielen. Die beiden schlechten: Ist Vollmar fit, muß Frank Kastner trotz zuletzt sehr guter Leistungen wieder auf die Bank, obwohl ihm der Kickers-Trainer beim 0:4 gegen Arsenal London eine "Klasse-Leistung" bescheinigte. Und: Patrick Dama fehlt weiterhin, am Dienstag wird das lädierte Knie erneut gespiegelt.

Boysen will der Sieger-formation von München vertrauen, warnt dabei aber vor der Karlsruher Achse mit dem international erfahrenen Libero Michael Wittwer, Mittelfeldregisseur Rainer Scharinger und Angreifer Marc Römer (kam von TSF Ditzingen). Der Kickers-Trainer: "Eine technisch hochklassige Mannschaft."

An die 1500 Dauerkarten haben die Kickers bisher verkauft. Mehr als doppelt soviele wie in der vergangenen Runde. Am Montag will Manager Klaus Gerster die Zahlen für die Saison 1998/99 präsentieren. Der neue Etat soll bei etwa 4,5 Millionen Mark liegen. Das wären fast eine Million mehr, als die Kickers für die abgelaufene Saison - damals als Regionalliga-Neuling eingeplant hatten.

Dauerkartenbesitzer, die ihre neuen Tickets noch nicht abgeholt haben, können die Karten vor dem Heimspiel gegen den KSC an der Kasse neben der Senatoreneinfahrt erhalten.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.08.98)

 
News vom Sa. 08.08.98

Sportleser schreiben

Arroganz gegenüber Verein

"Freunde des OFC." Dies ist die Begrüßung von Herrn Waldemar Klein am Anfang jeder Jahreshauptversammlung. Es stellt sich die Frage, wen Herr Klein in der Ausgabe der OFFENBACH-POST (06.08.1998) als treue Fans bezeichnet. Dies können wohl nur seine Leidensgenossen aus dem VIP-Bereich sein, denn die restlichen Fans wurden auch schon in der Vergangenheit am Tor kontrolliert. Allerdings mal mehr und mal weniger.

Der Schritt des OFC, einen kompetenten Partner für Sicherheitsaspekte zu engagieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Demnach sollen bei den Eingangskontrollen auch alle Besucher überprüft werden.

Nach welchen Kriterien (Alter, Geschlecht, Kleidung?) soll kontrolliert werden? Bei den tödlichen Vorkommnissen der Handball-EM der Frauen in Berlin war ein Täter (ein Mann mittleren Alters) keiner "Risikogruppe" zuzuordnen. Wenn der "Ehrenpräsident" der Meinung ist, daß nur Risikogruppen kontrolliert werden sollen, so sind dies in erster Linie die von ihm angesprochenen treuen Fans: "männlich, 'l0 bis 35".

Die Verweigerung des "Ehrenpräsidenten", die Kontrolle über sich ergehen zu lassen, ist ein Indiz einer gewissen Arroganz gegenüber dem Verein und allen Besuchern, die sich einer Kontrolle ausgesetzt sahen. Konnte sich jemand anderes gegen die Anordnung wehren?

Vor langer, langer Zeit schämte sich Herr Klein wegen der Vorfälle in Baunatal für die Offenbacher Fans. Damals ignorierten die Fans ebenfalls die Anweisungen des Ordnungsdienstes im Stadion...

Kai Schröder, Gartenstraße 5, 63165 Mühlheim

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.08.98)

 
News vom Fr. 07.08.98

Kickers: Was muß anders werden?

Am Samstag gegen Karlsruhe

Zwei Themen beherrschen derzeit die Diskussionen bei Kickers Offenbach: das von Manager Klaus Gerster eingestandene Fehlverhalten des neuen Ordnungsdienstes "Prosiga" bei der Generalprobe gegen Arsenal London und die Aufstellung von Trainer Hans-Jürgen Boysen für das Regionalliga-Heimspiel morgen gegen die Amateure des Karlsruher SC (15 Uhr). Dabei scheint Boysen vor der leichteren Aufgabe zu stehen. Denn sein erster Ernstfall klappte - 2:0 bei 1860 München. Mit ein wenig Glück kann Boysen gegen den KSC die Münchner Siegerelf stellen. Sollte Dirk Vollmar (Bänderdehnung im Sprunggelenk) ausfallen, könnte Stefan Ertl in den Sturm, Günther Maier ins rechte offensive Mittelfeld und Frank Kastner in die Mannschaft rücken (rechts, defensiv). Boysen: "Wenn wir spielen wie in München, gewinnen wir wieder."

Klaus Gerster dagegen hofft - neben einem Sieg, einer ordentlichen Kulisse ("12 000 bis 15 000 Zuschauer") und guter Kasse (Bruttoeinnahme bis zu 200 000 Mark) - darauf, weiteren Imageverlust vermeiden zu können. Weil die Kritik an der Arbeit des neuen Sicherheitsdienstes nicht endete, wird der Manager mit den Mitarbeitern der Frankfurter Firma am Samstag ein klärendes Gespräch führen. Inhalt: Was muß alles anders werden ? Gersters dringlichste Vorgaben:
Besucher sind Kunden und als solche zu behandeln.
Sicherheit und Kartenkontrollen ja, "aber bitte mit mehr Fingerspitzengefühl".
Gegen den KSC gibt es keine Leibesvisitationen.
Weitere Punkte: Die Ordner sollen nicht mehr mit dem Gesicht zu den Fans stehen, die sich so provoziert fühlen. Und der OFC-eigene Sicherheitsdienst soll wieder aufgestellt werden. Gerster: "Aber nicht um jeden Preis. Wenn ein Offenbacher Ordner sagt, mit einem Frankfurter Ordnungsdienst arbeitete ich nicht zusammen, dann muß er aufhören." Noch eine Einschränkung: Leibesvisitationen will Gerster künftig nicht kategorisch ausschließen. Gegen Waldhof Mannheim (Kategorie 1, gewaltbereite Fans) "gibt es mit Sicherheit Personenkontrollen" - der Sicherheit wegen.

Einen zusätzlichen Service gibt's für die OFC-Fans vor dem KSC-Spiel. In zwei Bussen auf dem Parkplatz hinter dem Stadion verkaufen Mitarbeiter eines Offenbacher Autohauses Karten für das Derby beim FSV Frankfurt (15. August). Weil der FSV das Vorverkaufsrecht an das Autohaus abgab, steht der OFC ohne Tickets da.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 07.08.98)

 
News vom Do. 06.08.98

Neuer OFC-Ordnungsdienst greift ein

Strenge Kontrollen / Leibesvisitation am Bieberer Berg auch für Ehrenpräsident Waldemar Klein

Manch ein (Ein-) Griff ging wohl doch zu weit: Der neue Ordnungsdienst der Offenbacher Kickers, das Frankfurter Unternehmen "Prosiga", nahm bei seiner Premiere am Dienstag abend gegen Arsenal London (0:4) den neuen Job sehr ernst - zu ernst, wie ein Teil der 7 800 Besucher auf dem Bieberer Berg meinte. Unter den Kritikern ist auch Kickers-Ehrenpräsident Waldemar Klein (79), der die Leibesvisitation nicht akzeptierte und schließlich einfach durch die Kontrolle ging, "weil der junge Mann am Eingang uneinsichtig war". Kleins Hinweis an OFC-Manager Klaus Gerster und OFC-Präsident Dr. Lothar Winkler: "Jahrzehntelang ging's auch in hochbrisanten Derbys wie gegen die Eintracht ohne solche Kontrollen." Klein, der noch Ende Juli ein Fest für 120 geladene Gäste der großen Kickers-Familie gegeben hatte, warnte die OFC-Führung davor, den in den vergangenen Jahren erarbeiteten guten Ruf zu riskieren. "Man gewinnt keine Freunde, indem man solche Maßnahmen ergreift, die ein Affront gegenüber den treuen Fans sind."

Angesprochen auf das Vorgehen des Sicherheitsdienstes sagte Gerster: "Natürlich gab es beim ersten Mal einige Veränderungen für die Fans. Wir werden mit der Firma über den Einsatz sprechen." Laut Gerster sparen die Kickers mit der Verpflichtung des neuen Dienstes "etwa 100 000 Mark pro Jahr". Eine Zahl, die Frank Bartenstein vom früheren Kickers-Ordnungsdienst BWS (basierend auf den Zahlen der vergangenen Saison) so nicht stehen lassen will "Wenn Prosiga wirklich 100 000 Mark weniger nimmt, dann bringen die an die 26 000 Mark mit." Das Thema ist noch nicht ausgestanden, denn laut Bartenstein besitzt BWS mit den Kickers einen gültigen Kontrakt, weil der alte vom Verein nicht drei Monate vor Ablauf gekündigt worden sei und sich daher um ein weiteres Jahr verlängert habe.

Mit möglichen Formfehlern wird sich die OFC-Geschäftstelle wohl später beschäftigen. Jetzt geht es darum, den Zorn der Fans zu besänftigen. "Die Leute haben geschimpft wie die Rohrspatzen", beschrieb Waldemar Klein die Szenen vor den Kassenhäuschen. An Kasse fünf war die Schlange besonders lang: "Dort gab es hinterlegte Karten, Tickets im Vorverkauf für die Partien gegen den KSC und das DFB-Pokalspiel gegen Wattenscheid. Das war nicht glücklich gelöst, wir werden das ändern", versprach OFC-Geschäftsführer Jörg Hambückers, der die Vorgehensweise des neuen Sicherheitsdienstes befürwortete: "Es ist doch auch klar: Wenn es eine neue Richtung gibt, wird dies nie allen gefallen."

Ergebnis der intensiven Kontrollen, Blicke unter Mäntel, in Taschen und Kinderwagen, mit denen auch der Mißbrauch von ermäßigten Karten eingeschränkt werden soll: Viele Getränkedosen, die laut Hambückers vor dem Stadiongelände entsorgt - heißt wohl: ausgetrunken - wurden und auch einige Stichwaffen. Eingezogene Gegenstände wurden quittiert und konnten vor dem Verlassen des Stadions wieder abgeholt werden.

Daß sich daran viel ändern wird, gilt als unwahrscheinlich. "Es dient schließlich der Sicherheit unserer Besucher. Auch bei denen gibt es welche, die befürworten, daß durchgegriffen wird", so Hambückers, der dabei an die kritischen Blicke des DFB vor dem Pokalspiel gegen Wattenscheid (28. August) denkt. Dabei hat er wohl andere Äußerungen gehört als Frank Schwarzhaupt, Fanbeauftragter und OFC-Fan-Club-Koordinator, der ab der "Sorgfältigkeiten des Ordnungsdienstes bei einem Freundschaftsspiel verwundert" war. "Man muß sich fragen, ob die Vorgehensweise gegen Arsenal nötig war", so Schwarzhaupt. Der OFC-interne Sicherheitsdienst aus einem Dutzend Fans, die früher zur harten Szene gehörten, wurde nicht angefordert. Schwarzhaupt: "Im Ernstfall helfen keine gelben Jacken, sondern bekannte Gesichter." Noch ein Punkt zum Thema Sicherheit: die bengalischen Feuer. Im Einflußbereich des DFB verboten, vom Süddeutschen Fußball-Verband (zuständig für die Regionalliga) bisher nicht angemahnt. Der DFB ist Ansprechpartner für das Pokalspiel sowie die zweite Liga. Und da wollen die Kickers hin.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 06.08.98)

 
News vom Do. 06.08.98

"Ich gebe ja zu: zwei klare Foulelfmeter"

OFC-Torwart Thorsten Rohrbach und das Glück

Er hat zweimal großes Glück gehabt, und das wußte er genau. "Ich gebe ja zu - das waren zwei klare Elfmeter", sagte Thorsten Rohrbach, Torwart der Offenbacher Kickers, nach dem 0:4 im Testspiel gegen den FC Arsenal London. Schiedsrichter Hufgard (Feldkahl) hatte gleich zweimal beide Augen zugedrückt und die Fouls von Rohrbach an den frei vor ihm auftauchenden Ray Parlour und Nicolas Anelka nicht geahndet.

Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen fielen mehrere Steine vom Herzen ob der Großzügigkeit des Unparteiischen aus Unterfranken. "Er hätte in beiden Szenen Rot zeigen können, Rohrbach wäre dann in der Punktrunde mehrerer Wochen ausgefallen. Ich bin froh, daß der Schiedsrichter so viel Fingerspitzengefühl gezeigt hat."

Am Samstag mittag, im zweiten Punktspiel der Regionalliga-Süd gegen die Amateure des Karlsruher SC, wird Rohrbach wieder ins zweite Glied zurückrücken und Boysen auf seinen zuletzt angeschlagenen Stammkeeper Rene Keffel zurückgreifen. Für Rohrbach, einst in der Jugend der TSV Heusenstamm, des SV Gemaa Tempelsee aktiv und danach lange Zeit im Tor des OFC-B-Teams, dennoch kein Grund, allzu traurig zu sein. Vor drei Monaten kickte er noch auf dem Nebenfeld gegen Landesligisten, nun immerhin schon im Stadion gegen den englischen Meister und Pokalsieger.

Für Rohrbach war es das zweite Spiel vor großer Kulisse. Erstmals stand er im Juni beim 1:2 im Relegationsspiel zur Zweiten Liga gegen Tennis Borussia Berlin im Gehäuse der Ersten Mannschaft. Er wurde für den verletzten Keffel eingewechselt. Am Dienstag abend mußte er sich zwar viermal geschlagen geben, zeigte aber eine gute Leistung. Einen Treffer durch Upsons Kopfball (20.) verhinderte er mit einer Glanzparade. "Ich war mit mir zufrieden, und der Trainer war es auch. Ich bin froh, daß er mir großes Vertrauen entgegenbringt", sagte der Torwart.

Verteidiger Kai-Uwe Giersch, vor einem Jahr aus dem B-Team in den Regionalliga-Kader aufgestiegen und am Dienstag gegen Nationalspieler Anelka im Einsatz, hatte ebenfalls glänzende Augen nach dem nicht gerade alltäglichen Kick. "Bei denen ist das Bällchen klasse gelaufen - sie hatte nur Raketen im Sturm." Zum Glück sei Karlsruhe doch ein anderes Kaliber als der FC Arsenal.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 06.08.98)

 
News vom Do. 06.08.98

Aus Fehlern lernen

Kickers Offenbach will den Mißbrauch von ermäßigten Karten eingrenzen und somit die Einnahmen erhöhen. Das Vorhaben geht in Ordnung, zeigt kaufmännisches Denken.

Der Verein will stärker durchgreifen, was die Sicherheit der Zuschauer angeht. Auch das geht in Ordnung, zeigt Verantwortungsbewußtsein.

Doch wenn der vom OFC neu verpflichtete Sicherheitsdienst Honoratioren des Vereins und auch Familien, die einen netten Fußball-Abend verbringen wollen, abtastet, als wollten sie unter dem Mantel oder in Kinderwagen Wurfgeschosse oder Waffen mitbringen dann geht das nicht nur zu weit. Es zeigt mangelndes Fingerspitzengefühl, schlechte Organisation und Absprache.

Wer den Fauxpas des Profi-Sicherheitsdienstes bei der Behandlung der Fans und die Taktlosigkeit gegenüber früheren Führungskräften als "Kinderkrankheit" verharmlost, macht sich die Sache zu leicht. Die Strukturen des OFC haben zu einem entscheidenden Teil noch Amateurcharakter. Der Klub will aber zurück in den Profifußball. Das Ziel ist weit, der Weg lang. Doch die Zeit gibt die Chance, aus Fehlern lernen zu können.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 06.08.98)

 
News vom Di. 04.08.98

Künstler ersetzen die "Malocher"

Arsenal London heute (20.00 Uhr) gegen Kickers

Kanoniere auf dem Bieberer Berg. Die "Gunners", wie Arsenal London auf der britischen Insel genannt wird, werden heute abend, 20.00 Uhr, zu einem Freundschaftsspiel in Offenbach erwartet. Der englische Meister und Pokalsieger absolviert derzeit ein Trainingslager in Westerburg und bestreitet gegen die Kickers eines von zwei Testspielen (Garantiegage 75 000 Mark) in Deutschland.

Ein französischer Trainer hat den FC Arsenal, 1896 von Arbeitern einer Waffenfabrik im Londoner Stadtteil Highbury gegründet, in den letzten zwei Jahren völlig umgekrempelt. Arsene Wenger, zuletzt AS Monaco, zwischenzeitlich auch bei Bayern München als Rehhagel-Nachfolger im Gespräch, hat, wie es sich für einen Franzosen gehört, eine Revolution angezettelt. Unter dem ehemaligen Trainer Georg Graham spielte Arsenal langweilig aber effizient. Immerhin gewann Arsenal 1994 den Europapokal der Pokalsieger. Doch nach dem verlorenen Europacupendspiel 1995 (1:2 gegen Saragossa) und Platz 12 in der Meisterschaft war der Umbruch fällig. Angriff statt Sicherheit, Kunst statt Fleiß und Ästhetik statt Ergebnis sind Wengers Forderungen. Platz fünf, Platz drei und letzte Saison das Double (mit einem Punkt vor Manchester United Meister der Premier League und FA Cup-Sieger) sind Wengers Erfolgsbilanz.

Als Arsene Wenger kam, wurden etliche "Malocher" durch die Aristokraten des europäischen Fußballs ersetzt. Nur die Abwehr mit den Nationalspielern David Seaman, Tony Adams und Martin Keown blieb bis heute nahezu unverändert. Französische Weltmeister (Emmanuel Petit, Patrick Viera) im Mittelfeld, die Niederländer Marc Overmars und der populärste Spieler der Premier League, Dennis Bergkamp, im Angriff prägen den neuen Arsenal-Stil - werden aber in Offenbach fehlen. Arsenal ist technisch stark, spielt offensiv, aber der Wille, zu null zu spielen, ist stärker denn je.

Im Gegensatz zu den anderen englischen Topklubs hat sich Arsenal trotz Champions League-Teilnahme bisher auf dem Transfermarkt vornehm zurückgehalten. Aber das kann sich noch ändern, denn die Verhandlungen mit Patrick Kluivert, der seinen Platz beim AC Mailand für Oliver Bierhoff räumen muß, stehen offenbar kurz vor dem Abschluß.

Der FC Arsenal verfügt über eine sehr erfahrene, ältere Mannschaft. Um die Jugendlichen zu fördern, gibt es einen Spieleraustausch mit dem französischen Zweitligisten AS St. Etienne. Vielleicht auch eine Anregung und Gelegenheit für die Kickers.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 04.08.98)

 
News vom Di. 04.08.98

Für Bergkamp ist der Bieberer Berg zu hoch

Interview mit Arsene Wenger

Gestern trainierten die Spieler des englischen Meisters und Pokalsiegers FC Arsenal London letztmals in Westerburg bei Limburg. Nach dem Testspiel bei den Offenbacher Kickers (heute 20.00 Uhr) endet das zehntägige Trainingslager in Deutschland. Der französische Coach Arsene Wenger fand zwischen zwei Übungseinheiten Zeit für ein Interview.

Frage: Arsene Wengez wie kamen Sie auf die Idee, mit Arsenal erstmals ein Trainingslager in Deutschland durchzuführen?
Arsene Wenger: "Eine schwierige Frage, die aber leicht zu beantworten ist. In Deutschland läßt es sich nunmal gut arbeiten, gut essen und gut schlafen - für 10 Tage einfach optimal. Wir haben uns in aller Ruhe und Abgeschiedenheit vorbereiten können."

Frage: Wieviele Testspiele hat ihr Team in, der Vorbereitungszeit bestritten?
Wenger: "Wir haben drei kleinere Spiele in England absolviert und auf deutschem Boden gegen den Oberligisten Sportfreunde Eisbachtal 4:0 gewonnen. Kickers Offenbach wird unser fünfter Gegner sein."

Frage: Was erwarten Sie von dem Test in Offenbach?
Wenger: "Daß sich meine Spieler viel bewegen. Physisch sind wir schon gut dabei, psychisch fehlt noch einiges. Wir müssen noch viel Selbstvertrauen für die kommende Spielzeit sammeln."

Frage: Werden Sie in Offenbach mit ihrer Bestbesetzung antreten?
Wenger: "Nein. Die niederländischen und französischen WM-Teilnehmer Dennis Bergkamp, Marc Overmars, Emmanuel Petit und Patrick Viera sind erst am Sonntag aus dem Urlaub zurückgekehrt. Sie befinden sich im Aufbautraining in London. Die englischen Nationalspieler (Anm. d. Red.: David Seaman, Tony Adams und Martin Keown) sind aber dabei."

Frage: Wie kam denn der Kontakt Kickers Offenbach - Arsenal London zustande?
Wenger: Unser Sponsor Nike hat den Kontakt hergestellt und unsere Klubführung dann mit den Offenbachern gute Gespräche geführt."

Frage: Stimmt es denn, daß Arsenal Interesse an Andreas Möller hat? Dessen Berater ist Klaus Gerster, der technische Direktor der Kickers. Gibt es da einen Zusammenhang?
Wenger: "Nein. Es ist nicht immer alles wahr, was erzählt wird."

Frage: Nach dem Spiel in Offenbach fliegen sie zurück nach England und bereiten sich weiter vor. Was erhoffen Sie sich von der Saison 1998/99?
Wenger: "Wir haben zuletzt das Double gewonnen, wollen da wieder ansetzen. An erster Stelle steht die Meisterschaft, an zweiter die Champions League und an dritter der FA-Pokal."

Das Gespräch mit Arsene Wenger führte Holger Appel.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 04.08.98)

 
News vom Di. 04.08.98

Neuer Ordnungsdienst beim OFC

Kickers wollen sparen und bessere Kontrollen durchführen

Die Offenbacher Kickers gehen mit einem neuen Sicherheitsdienst im Stadion auf dem Bieberer Berg in die neue Saison. Drei Jahre lang war eine Offenbacher Firma für Kontrollen der Eintrittskarten und Sicherheit im Stadion verantwortlich. Beim heutigen Freundschaftsspiel gegen Arsenal Londön "wird eine Frankfurter Firma, die bereits den spielen der Frankfurter Eintracht und Galaxy durchführt, erstmals eingesetzt. "Wir können etwa 100 000 Mark im Jahr sparen", führt OFC-Manager Klaus Gerster als Hauptgrund an. Außerdem habe es, so Gerster, Beschwerden von Zuschauern gegeben. Pro Spiel werden etwa 70: Ordner im Einsatz sein, die besonderes Augenmerk auf die Kontrolle der Eintrittskarten legen werden. Über ein Drittel aller verkauften Karten waren ermäßigt. Für die OFC-Verantwortlichen ein viel zu hoher Prozentsatz, der auch Anlaß für Preiserhöhungen war. Ab sofort ist der Eintritt mit ermäßigten Karten nur noch bei Vorlage eines entsprechenden Ausweises möglich. Verwundert reagierte der bisherige Sicherheitsdienst auf die Ausbootung. Zumal die Firma davon ausgeht, daß der Vertrag noch ein weiteres Jahr läuft, und der Ordnungsdienst auf der Regionalliga-Tagung vom Verband gelobt wurde. Pikant: Der Trainer der 2. OFC-Mannschaft, Frank Bartenstein, arbeitet ebenso beim ehemaligen Vertragspartner, wie der frühere OFC-Geschäftsführer Klaus Kimpel.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 04.08.98)

 
News vom Mo. 03.08.98

OFC-INTERN

Wenger sagt OFC ab
Für den gestrigen Sonntag hatten die Kickers eine Pressekonferenz mit Arsene Wenger angekündigt. Doch die Kickers hatten diesen Termin nicht mit Wenger abgesprochen. Der Trainer von Arsenal London fand keine Zeit für einen kurzen Abstecher aus dem Trainingslager in Westerburg.

Premiere gegen Arsenal
Beim Freundschaftsspiel gegen Arsenal London (Dienstag, 20.00 Uhr) setzen die Kickers erstmals einen neuen Sicherheitsdienst (eine Firma aus Frankfurt) ein. Gleichzeitig wurde die Kontrolle der ermäßigten Eintrittskarten neu organisiert. Dafür stehen nun zwei separate Eingänge mit Ausweiskontrolle zur Verfügung.

Torwartproblem für KSC
Der Karlsruher SC, Heimspielgegner der Kickers am Samstag, hat ein Torwartproblem. Weil Jentzsch im ersten Zweitligaspiel die Rote Karte sah, muß Amateurtorhüter Fischer bei den Profis (Sonntag gegen Ulm) aushelfen. Für Fischer wird in Offenbach voraussichtlich der erst 18jährige Hillenbrand im Tor der Amateure stehen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 03.08.98)

 
News vom So. 02.08.98

Erfolg verpflichtet

Die Offenbacher Kickers haben mit ihrem Erfolg in der letzten Saison Begehrlichkeiten geweckt. Vom Außenseiter zum Titelfavoriten. Schon im zweiten Jahr in der Regionalliga sind die Kickers zum Erfolg verdammt. Der Verein mit dem höchsten Zuschauerschnitt, mit dem höchsten Etat will auch in der Tabelle den höchsten Platz belegen. Der Jäger wird zum Gejagten. Erfolgsdruck ist in Offenbach nichts Neues. Die Spieler wissen damit umzugehen, zumal Trainer Boysen größten Wert auf den Faktor Erfahrung legt. Boysen hat mit seinen Neuverpflichtungen den Konkurrenzkampf drastisch verschärft, neue Reizpunkte gesetzt, aber auch etablierte Spieler in Frage gestellt. Ein Spiel mit dem Feuer? Die Perspektiven sind gut, wenn es Boysen gelingt, die individuellen Fähigkeiten seiner Spieler im Gesamtgefüge der Mannschaft optimal zur Wirkung zu bringen. Mit einem guten Start können die Kickers alle Zweifler zum Schweigen bringen. Letzte Saison konnten die Kickers nur gewinnen. Diese Saison müssen sie gewinnen

(Bericht aus der OFFENBACH-POST Beilage vom 31.07.98)

 
News vom So. 02.08.98

Vierkampf um Aufstieg

Vorletzte Regionalliga-Saison

Quo vadis Regionalliga? Die Sterbeglocken läuten, obwohl die höchste Amateurklasse erst vier Jahre besteht. Die dritte Liga hat eine Gnadenfrist von zwei Jahren erhalten, ehe die vier Gruppen ab der Saison 2000/2001 auf zwei, nämlich Nord und Süd mit jeweils 18 Vereinen, reduziert werden. Aber wie das vonstatten gehen wird, ist noch offen. Bereits diese Saison soll als Qualifikationskriterium gelten. Aber es gibt erhebliche Vorbehalte, denn die endgültige Entscheidung wird der DFB-Beirat erst am 22. August treffen. Zu diesem Zeitpunkt läuft die Saison bereits. In der Spielordnung ist festgeschrieben, daß der Modus vor Saisonbeginn festgelegt werden muß. Noch nicht geklärt ist, wie die beiden Runden 98/99 und 99/2000 gewertet werden.

Ein ganz wichtiger Baustein der neuen Regionalliga wird eine Wirtschaftlichkeitsprüfung sein. Unter der Aufsicht des DFB soll ein Lizenzierungsverfahren durchgeführt werden. Die Offenbacher Kickers würden dieses Lizenzierungsverfahren für die 2. Bundesliga gerne schon am Ende dieser Saison durchlaufen. Der Tabellenzweite der letzten Saison gilt allerorten als Topfavorit. "Mit dieser Mannschaft müssen die Offenbacher aufsteigen", sagt Udo Bassemir, Trainer der Amateure von Bayern München.

Neben den Kickers hat sich Wacker Burghausen auf dem Transfermarkt kräftig hervorgetan. Gleich drei Ex-Profis, darunter der ehemalige Offenbacher Kostner, wurden mit Hilfe der Wacker-Chemie-Werke ins bayerisch/österreichische Grenzgebiet gelockt. Während Offenbach und Burghausen fast ohne ausländische Spieler den Weg nach oben gehen wollen, setzt Waldhof Mannheim auf eine Multi-Kulti-Truppe. Trainer Rappolder hat Spieler aus Ghana, Brasilien, Ungarn, Rumänien, Österreich und Schweden verpflichtet.

Vierter Aufstiegsaspirant ist der SSV Reutlingen, wo Armin Veh seinen zweiten Aufstieg (nach der Spvgg, Greuther Fürth) bewerkstelligen soll. Außenseiterchancen werden Fulda (aus finanziellen Gründen ohne Verstärkung) und dem SC Weismain eingeräumt.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST Beilage vom 31.07.98)

 
News vom So. 02.08.98

Boysen setzt auf Offensive

Trainer hat viele Alternativen

Das Ziel ist klar - AUFSTIEG. Um dieses Vorhaben zu realisieren, haben die Verantwortlichen bei Kickers Offenbach weder Kosten noch Mühen gecheut. Trotz der Erfolge in der vergangenen Saison hat Trainer Hans-Jürgen Boysen schon frühzeitig die Schwachpunkte analysiert. Die Kickers mußten sich ihre Siege allzuoft schwer erarbeiten. "Uns hat im Mittelfeld die ordnende Hand gefehlt", vermißte Boysen einen Spielmacher. "Außerdem hatten wir Probleme mit dem Spielaufbau und der Abwehr."

Mit seinen vier Neuzugängen hat Boysen die Qualität im Kader erheblich verbessert. Am Spielsystem will der Ex-Profi nichts ändern. "Wir werden weiter mit zwei Stürmern, eventuell sogar drei, und zwei offensiven Mittelfeldspielern antreten."

Abwehr
Rene Keffel, Stefan Dolzer und Bernd Gramminger sind gesetzt. Kolinger dürfte Giersch als zweiter Manndecker verdrängt haben. Allerdings will Boysen im Defensivblock das Rotationsprinzip anwenden. Positionswechsel sollen mehr Flexibilität im Spielaufbau bewirken.

Mittelfeld
Durch die Verletzungen von Hartmann, Speth, Dama und Stohn wurde der Konkurrenzkampf zunächst etwas entschärft. Im defensiven Dreierblock sind Maier (rechts), Köpper (zentral) und Simon (links) erste Wahl. Schlechte Karten für Kastner, den Spezialisten für Standardsituationen, der wohl zunächst draußen bleiben muß. Auf den offensiv ausgerichteten Halbpositionen wird sich Boysen kurzfristig entscheiden, denn alle Kandidaten hatten in der Vorbereitung mit Verletzungen zu kämpfen. Stohn wird noch einige Wochen ausfallen. Alternativen sind in jedem Fall vorhanden'.

Angriff
Boysen stellte zwar Roth vor Saisonbeginn in Frage, doch am Kapitän kommt der Trainer nicht vorbei. Der 30jährige beweist seit zehn Jahren, daß er in jeder Saison für 15 Tore gut ist. Stammplatz sicher. Vollmar und Ertl kämpfen um die zweite Position im Sturm. Nummer vier in der Stürmer-Rangliste ist der junge Horst Russ.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST Beilage vom 31.07.98)

 
News vom So. 02.08.98

Patient OFC ist wieder kerngesund

Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich erarbeiten. Nach diesem Sprichwort müßten die Kickers ganz hart gearbeitet haben, denn der Vier-Millionen-Mark-Etat hat bei der Konkurrenz natürlich Neid hervorgerufen. Dank eines phänomenalen Zuschaueransturms und großen Marketing-Erfolgen haben sich die Kickers innerhalb von 15 Monaten nach eigenen Angaben saniert. Der Schuldenberg von weit über zwei Millionen Mark soll abgetragen sein. Der einst todkranke OFC ist angeblich wieder kerngesund. Bleibt zu hoffen, daß die Verantwortlichen den früheren Patienten nicht überstrapazieren.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST Beilage vom 31.07.98)

 
News vom So. 02.08.98

Alle Neuzugänge haben schon Bundesliga gespielt

Hoffnungsträger aus dem Landesliga-Kader

Erfahrung. Darauf legte OFC-Trainer Boysen bei der Verpflichtung der neuen Spieler größten Wert. Alle vier Neuzugänge haben bereits in der 2. Liga oder sogar 1. Bundesliga gespielt. Mit der Verpflichtung von Tom Stohn haben die Kickers den zweitteuersten Transfer (350000 Mark Ablöse an 1860 München) in der Regionalliga-Geschichte abgewickelt. Rekordhalter ist Hessen Kassel, das 1997 für vier Bielefelder Spieler weit über eine Million bezahlte. Stohn soll der Kopf der Mannschaft werden - wenn er in absehbarer Zeit gesund ist. Eine Rolle, die Boysen letzte Saison auch Methfessel zugetraut hatte. Köpper und Kolinger sind in der Defensiv-Abteilung gesetzt. Ertl dagegen hat noch keinen Stammplatz, konnte die hochgesteckten Erwartungen bisher nicht erfüllen.

Nicht vergessen sollte man die neuen Spieler, die aus der Landesliga-Mannschaft nachgerückt sind. Einen Kai-Uwe Giersch hatte letzte Saison auch fast niemand auf der Rechnung. In seine Fußstapfen könnten diesmal Steven Kessler und der junge Russ treten.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST Beilage vom 31.07.98)

 
News vom So. 02.08.98

DFB-Pokal hat für OFC große Tradition

Heimspiel gegen Wattenscheid am 28. August

Auf dem Briefkopf der Offenbacher Kickers ist er ganz oben zu finden, der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. DFB-Pokalsieger 1970. 2:1 gewannen die Kickers das Endspiel gegen den 1. FC Köln.

Seitdem hat der Pokal bei den Kickers eine besondere Bedeutung und Tradition. Immer wenn der Verein in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden drohte, brachten unverhoffte Pokalerfolge neuen Auftrieb, und - noch wichtiger - dringend benötigtes Geld in die Kasse. So nach dem Lizenzentzug 1989, als die Kickers kurz vor Saisonbeginn aus der 2. Bundesliga in die Oberliga abgestoßen wurden. Dort konnten sich die Stars nicht durchsetzen - im Pokal dagegen fertigten die Kickers die Bundesligisten reihenweise ab. 2:1 gegen Bayer Uerdingen, 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach, 1:0 gegen MSV Duisburg. Erst im Halbfinale war Endstation - 0:1 gegen Kaiserslautern.

Der Beginn einer ungewöhnlichen Serie. Denn seitdem sind die Kickers nur gegen den späteren Pokalsieger ausgeschieden.

1993 verschoß Claus Schäfer gegen Werder Bremen in der 2. Hauptrunde einen von fünf OFC-Elfmetern - 5:6.

1994 erzielte Martin Dahlin im Viertelfinale in der 89. Minute vor 20000 Zuschauern den l:0-Siegtreffer für Borussia Mönchengladbach.

Der Pokalauftritt 1998 kam für den OFC völlig überraschend. Durch die Teilnahme an der Aufstiegsrunde war der Verein automatisch für die 1. Pokalrunde qualifiziert - was man völlig übersehen hatte. Umso größer die Freude über mindestens eine dicke Zusatzeinnahme, denn im Heimspiel am 28. August gegen Zweitligist Wattenscheid 09 sieht Boysen gute Chancen auf ein Weiterkommen. "Wir können die 2. Runde erreichen."

Pokal-Triumph von 1970
Kickers Offenbach - 1. FC Köln 2:1 (1:0)
Kickers Offenbach: Volz, Weilbächer, H. Kremers, Weida, Reich, E. Schmitt, Gecks, H. Schmitt, Bechtold (60. Nerlinger), Schäfer, Winkler. - Trainer: Aki Schmidt
Tore: 1:0 Winkler (27.), 2:0 Gecks (64.), 2:1 Löhr.

Kickers Offenbach im Europapokal:
1. Runde: Kickers Offenbach - FC Brügge 2:1; 0:2

(Bericht aus der OFFENBACH-POST Beilage vom 31.07.98)

Alle Angaben ohne Gewähr


News, Zeitungsberichte 1998/1999
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 01.09.98 aktualisiert