OFC nicht im Fernsehen ?
Rätselraten um eine Live-Übertragung. Nachdem der hessische Rundfunk den Kickers-Verantwortlichen fest
zugesagt hatte, daß das Heimspiel gegen den SV Wehen live im dritten Fernsehprogramm übertragen wird, wurde
die Partie auf Sonntag, 20.15 Uhr, verlegt. Doch die Übertragung ist noch nicht perfekt. "Wir verhandeln
heute noch einmal mit dem Süddeutschen Fußball-Verband", erklärte eine hr-Sprecherin. Streitpunkt dürfte
das liebe Geld sein. "Das wäre ein Hammer, wenn die nicht übertragen", wunderte sich OFC-Manager Klaus
Gerster. "Wir waren uns mit dem Fernsehen einig." Wenn die Live-Übertragung platzt, wollen die Kickers das
Spiel eventuell sogar wieder auf den ursprünglichen Termin am Samstag festlegen.
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In Reutlingen doppelt schön OFC mit Winter für Vollmar
Vier Trainingseinheiten hatte Dirk Vollmar in dieser Woche problemlos absolviert. Doch gestern nachmittag
ging nichts mehr. "Die Muskulatur in beiden Oberschenkeln ist entzündet. Er muß vier Tage pausieren", sagte
Hans-Jürgen Boysen, Trainer der Offenbacher Kickers, und nominierte Thomas Winter für das Auswärtsspiel am
Samstag beim SSV Reutlingen. "Ausgerechnet bei meinem alten Verein. Das ist doppelt schön", freute sich
Thomas Winter, der erstmals nach seiner Leistenoperation am 19. August wieder dabei ist. Ob der 31jährige
von Anfang an spielt, ließ Boysen allerdings wie üblich noch offen. "Mit Stefan Simon, Horst Russ und
Winter habe ich drei Alternativen für die zweite Position im Sturm neben Oliver Roth."
Seit zehn Tagen trainiert Winter wieder mit der Mannschaft. In Bochum war er an beiden Leisten operiert
worden. "Es zwickt noch ein bißchen, aber das ist normal. Es sieht so aus, als ob es diesmal halten wird",
hofft Winter, daß die Leidenszeit ("Schon letzte Saison hatte ich diese Leistenprobleme") ein Ende hat.
Nachdem es letzte Runde für den Ex-Reutlinger bei den Kickers "nicht optimal gelaufen ist", wie er selbst
sagt, will der ehemalige Profi von Borussia Mönchengladbach noch einmal angreifen. Die Lieblingspsoition
hinter den Spitzen ist mit Stohn und Speth zwar hochkarätig besetzt, "aber ich spiele auch im Sturm nicht
ungern."
Voraussichtliche OFC-Aufstellung:
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SSV kompakt
Anschrift: Schlattwiesenstraße 25, 72768 Reutlingen. Tel: 07121/230112
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"Für Reutlingen geht es um alles" Der Kickers-Gegner hat nervliche Probleme
Waldhof Mannheim, SSV Reutlingen und Wacker Burghausen nannte Hans-Jürgen Boysen vor der Saison als
Hauptkonkurrenten der Offenbacher Kickers im Kampf um die Meisterschaft. Waldhof Mannheim bestätigte mit
Platz zwei die hohe Meinung des Kickers-Trainers.
Doch Burghausen liegt bereits zwölf Punkte hinter Tabellenführer Offenbach, kann alle Ambitionen auf die
2. Bundesliga zurückstellen. Und den SSV Reutlingen können die Kickers am Samstag selbst in das
uninteressante Mittelfeld der Liga verbannen. Acht Punkte liegen die Reutlinger zurück. "Für die geht es
am Samstag um alles. Selbst ein Unentschieden ist für die Reutlinger schon zu wenig, weil sie in der
Rückrunde nach Offenbach müssen", sagt OFC-Manager Klaus Gerster.
Die erhoffte Rekordkulisse haben die Reutlinger am vergangenen Samstag mit der 1:2-Niederlage in Ditzingen
verspielt. "Seit Jahren versagen Spieler, wenn es um die Spitze geht. Sie verkraften das nervlich nicht",
sagte SSV-Trainer Armin Veh nach der miserablen Leistung seiner Mannschaft. Hans-Jürgen Boysen, Augenzeuge
in Ditzingen, ist sich sicher: "So schlecht spielen die Reutlinger gegen uns nicht."
Tips wird sich Boysen sicher auch vom ehemaligen Reutlinger Thomas Winter holen. Nach sieben Jahren beim
SSV war Winter im Januar nach Offenbach gewechselt, konnte sich aber bisher noch keinen Stammplatz sichern.
Eine Woche nach seinem 31. Geburtstag hätte Winter an alter Wirkungsstätte liebend gerne gespielt. Doch
nach seiner Leistenoperation muß er ebenso noch einige Wochen aussetzen wie Patrick Dama. "In drei Wochen
ist mit ihnen wieder zu rechnen", hofft Boysen, der am Samstag auch auf Dolzer und Stefan Ertl verzichten muß.
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"Ich will es einigen richtig zeigen" Kickers-Neuzugang Dietmar Roth hat sich viel vorgenommen
Zehn Jahre spielte Dietmar Roth als Profi oder Vertragsamateur in Frankfurt, doch über den Main hatte es
ihn noch nie gezogen. "Ich war heute das erste Mal überhaupt auf dem Bieberer Berg", gestand der 35jährige
am Freitagabend und bemerkte sofort, daß er wohl doch einiges versäumt hatte. "Hier wird ein Theater geboten,
das ist reif für die 1. Bundesliga. In vielen Stadien mit 25000 Zuschauern ist nicht so viel los wie hier",
zeigte sich der Neuzugang der Kickers von der Atmosphäre beeindruckt. "Ich habe mich richtig geärgert, daß
ich oben auf der Tribüne sitzen mußte." Das wird nicht mehr oft der Fall sein, denn Boysen hat den ehemaligen
FSV'ler fest eingeplant. Auch wenn Paul Koutsoliakos am Freitag erneut eine solide Partie als Libero spielte,
dürfte er diesen Posten bald an Roth verlieren. Bereits am Samstag trainierte Roth erstmals bei den Kickers.
Seine Achillessehnenverletzung ist auskuriert.
"Des einen Freud des anderen Leid", kommentierte Roth seinen Wechsel und betonte: "Wenn Dolzer nicht so
schwer verletzt wäre, würde ich jetzt zu Hause sitzen."
So aber hat sich der 35jährige, dessen Vertrag bis Saisonende läuft, "einiges vorgenommen und will es
manchen Herren noch einmal richtig zeigen."
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Gerster gegen Reisig: Krieg der Fußball-Paten ! Nach dem Wechsel von Dietmar Roth
Sie sind mit allen Wassern gewaschen: Klaus Gerster, Manager der Offenbacher Kickers, und Bernd Reisig,
Präsident des FSV Frankfurt. Die führenden Männer der beiden Regionalligisten lassen keine Gelegenheit aus,
dem anderen ein Schnippchen zu schlagen. Und nach dem spektakulären Wechsel von Ex-Profi Dietmar Roth (35,
sofort spielberechtigt) vom Bornheimer Hang an den Bieberer Berg herrscht mal wieder Krieg zwischen den
beiden Fußball-Paten. Lesen Sie 'mal, was sich die Herren so alles um die Ohren hauen.
Reisig unterstellt Gerster: "Ein seit Wochen abgekartetes Spiel. Roth hat auf Betreiben der Kickers die
Trennung vom FSV provoziert. Die Geschichte trägt von Anfang an die Handschrift des Herrn Gerster."
Gerster kontert: "Schon seltsam, der Herr Reisig. Er legt sich mit seinem besten Spieler an, wirft ihn aus
purer Eitelkeit raus. Klar, daß die Mannschaft da an Klasse verliert - und jetzt soll plötzlich der Trainer
schuld sein."
Derweil giftet Reisig: "Jetzt weiß wenigstens auch jeder Kickers-Spieler, wie er aus seinem Vertrag rauskommt."
Und: "Gerster hat in Offenbach den Verein fast schon genauso übernommen wie damals den FSV. Er bestimmt
wirklich alles. Wann der Rasen gemäht wird und welcher Spieler gekauft wird. Wohin das führt, haben wir beim
FSV gesehen: Um ein Haar in den Ruin." (Anmerkung der Redaktion: Der vermeintlich allmächtige Offenbacher
Hauptsponsor Horst Jung hatte zu Saisonbeginn Bedenken gegen den Mega-Transfer des 400.000 Mark teuren Tom
Stohn geäußert, wurde aber im Aufsichtsrat überstimmt.) Noch 'mal Gerster über Reisig: "Der muß noch viel
lernen. Aber er ist viel zu klein, als daß ich mich mit ihm befassen würde. Er interessiert mich nicht."
Den Fakten nach scheint FSV-Reisig diesmal tatsächlich der Verlierer zu sein. Denn: Wäre der bei den
Bornheimern wegen eines Zeitungs-Interviews seit Wochen suspendierte Roth zu Eintracht Frankfurt gewechselt,
hätte der FSV 100.000 Mark kassiert. Genau davon ist Reisig laut Bildzeitung bis zuletzt ausgegangen, habe
sich nur deshalb zur Vertragsauflösung überreden lassen. Dagegen behauptet Reisig jetzt: "Mir war von Anfang
an klar, daß Offenbach dahintersteckt. Aber es war mir wurscht." Da kann Gerster nur grinsen: "Hätten die
gewußt, daß Roth zu uns kommt, wäre er unverkäuflich gewesen." So aber haben die Kickers, nach offiziellen
Angaben, für die Vertragsauflösung lediglich 20.000 Mark hingeblättert, die Roth - natürlich vor
Bekanntgabe seines neuen Klubs - persönlich in bar bei Reisig ablieferte.
Schlußwort des hörbar angefressenen Reisig: "Erstens hat der Dietmar mehr als 20.000 gekostet, aber Geld
spielt in Offenbach ja keine Rolle. Das sieht man ja auch daran, was der Dietmar dort verdient. Und zweitens:
Wenn das clever war, was Gerster und Roth gemacht haben, dann ist auch einer clever, der ein Auto aufbricht
und 'ne Kamera vom Rücksitz klaut. Der Verfall der Moral im Fußball ist erschreckend."
Ob sich das demnächst noch genauso anhört, wenn vielleicht Reisig (wie im Fall Michael Klein) sich wieder
'mal ins Fäustchen lacht...?
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Jetzt beginnen die Wochen der Wahrheit Bayern als Auftakt für "heißes OFC-Programm"
Jetzt wird es ernst für die Offenbacher Kickers. Mit dem Heimspiel gegen die Amateure des FC Bayern München
beginnen heute (19.30 Uhr) die Wochen der Wahrheit für den Regionalliga-Tabellenführer. Nach den sechs
Siegen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte erwartet OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen bis Ende Oktober
"ein ganz heißes Programm" mit den Spielen gegen die Bayern-Amateure (4. Platz), in Reutlingen (5.), gegen
Wehen (3.), in Burghausen (9.), gegen Schweinfurt (8.), bei Waldhof Mannheim (2.). "Der Monat Oktober wird
richtungsweisend", sagt Boysen. Aber bestimmt auch lukrativ, denn schon heute abend werden 15000 Zuschauer
erwartet.
Jetzt wird sich zeigen, was der beste Start in allen vier deutschen Regionalligen wirklich wert ist. "Ich
bin zuversichtlich", blickt Boysen den sechs Spielen gelassen entgegen. "Wir gehen nach dem guten Start mit
einer gesunden Portion Selbstvertrauen in diese Spiele. Aber mit Sicherheit wird es bei uns keine Überheblichkeit
oder Nachlässigkeiten geben."
Deshalb wird Boysen auch nicht müde, vor den "teilweise genial spielenden" Bayern-Amateure zu warnen. Mit
großem Interesse hat der OFC-Trainer gestern die Aufstellung der "großen" Bayern im Pokalspiel bei der
Spvgg. Greuther/Fürth gelesen. Mit Kuffour, Brugera und Saba saßen drei Amateurspieler auf der Profi-Bank.
Dort wird dieses Trio auch am Samstag gegen Werder Bremen sitzen und damit in Offenbach fehlen, denn Helmer,
Basler und Zickler fallen weiterhin aus. Da auch Torwart Sven Scheuer wegen einer Rückenverletzung
wahrscheinlich fehlt, müssen die "Bayern-Bubis" stark ersatzgeschwächt in Offenbach antreten.
Die Kickers haben drei Spieler auf ihrer Abwesenheitsliste stehen. Dolzer fehlt noch einige Monate, Dama und
Winter trainieren zwar wieder, können aber frühestens in zwei bis drei Wochen spielen. Stefan Ertl fehlt
wegen einer Knöchelverletzung heute auch, soll aber nächste Woche in Reutlingen wieder fit sein. Ein
Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Dirk Vollmar, der wegen einer leichten Zerrung mit dem
Training aussetzen mußte. Fraglich sind noch die Positionen im linken Mittelfeld. Simon ist wieder fit,
dürfte wohl Kessler verdrängen. Stohn steht vor seinem ersten Einsatz von Beginn an.
Voraussichtliche OFC-Aufstellung:
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Die Kickers wollen FSV-Libero Roth Ex-Eintracht-Profi wurde suspendiert
Die Offenbacher Kickers sind auf der Suche nach einem Ersatz für den verletzten Libero Stefan Dolzer
offenbar fündig geworden. Der OFC will den beim FSV Frankfurt suspendierten Kapitän und Libero Dietmar Roth
verpflichten. Manager Klaus Gerster hüllte sich gestern offiziell noch in Schweigen ("Es gibt nichts Neues"),
dabei wurden bereits intensive Gespräche mit dem 35jährigen Roth geführt. Finanziell hat der OFC Spielraum,
da Gaubatz von der Gehaltsliste gestrichen wird und Dolzer von der Berufsgenossenschaft bezahlt wird. Roth
ist für das Trainergespann Boysen/Groß ein alter Bekannter. Die drei spielten 1988 bis 1985 gemeinsam beim
Karlsruher SC. Roth ist genau der von Boysen geforderte "erfahrene Abwehr-Allrounder", der mehrere
Positionen spielen kann. Nach zehn Jahren bei der Frankfurter Eintracht wechselte Roth 1997 ablösefrei zum
FSV, weil er sich mit einem Autohaus (Suzuki) selbständig machte. Mit überragenden Leistungen führte Roth
den FSV zu Meisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga, ehe es zum Bruch mit Präsident Bernd Reisig kam.
Dietmar Roth war vor vier Wochen beim FSV suspendiert worden, weil er nach der 1:7-Niederlage gegen die
Amateure des FC Bayern München in einem Interview die Verhältnisse beim FSV ("Jede Minute hier ist zuviel")
heftig kritisiert hatte. Roth wurde in die zweite FSV-Mannschaft (B-Klasse) strafversetzt, meldete sich nach
einem Spiel bis vergangenen Mittwoch wegen einer Achillessehnenverletzung krank.
Bereits vor der Saison wollte Roth seinen Vertrag beim FSV auflösen. Angeblich hatte Eintracht Frankfurt
Interesse, den Abwehrspieler zurückholen. Damals bestand der FSV auf Vertragserfüllung. Gestern mittag
erklärte FSV-Präsident Reisig, daß die Vertragsauflösung "nur noch reine Formsache" sei. Für die Tribüne
dürfte Roth dem FSV zu teuer sein. Doch um 16.45 Uhr teilte der FSV per Fax mit: "Wir verhandeln noch über
die Modalitäten des Auflösungsvertrages." Wenn es heute noch zu einer Einigung kommt, könnte Roth bereits
am Abend gegen Bayern München erstmals für Offenbach spielen.
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Der "leichte" Maier wird immer besser Boysen: "Nicht wegzudenken"
Hans-Jürgen Boysen ist ein strenger Vertreter des Leistungsprinzips. Jeder Spieler muß sich beim Trainer
der Offenbacher Kickers täglich neu beweisen. Wenn Boysen dann über einen Spieler sagt, "er ist aus der
Mannschaft nicht wegzudenken", muß dieser Akteur wirklich außergewöhnliche Leistungen gezeigt haben. So wie
Günther Maier in den vergangenen Wochen. "Er hat sich sehr positiv entwickelt und spielt derzeit auf einem
hohen Niveau," stellt Boysen dem 25jährigen Mittelfeldspieler ein hervorragendes Zeugnis aus. Letzte Saison
eroberte sich der Neuzugang von Viktoria Aschaffenburg auf Anhieb einen Stammplatz. Auf der rechten Außenbahn
verdrängte er Publikumsliebling Eddy Walz. Nach neun Spielen in dieser Saison hat Maier mit zwei Treffern
bereits seine Quote aus der letzten Runde (zwei Tore in 30 Spielen) erreicht und rätselt selbst, warum er
derzeit so überragend spielt. "Da spielen viele Faktoren eine Rolle." Körperliche Fitneß: "Die Vorbereitung
war optimal. Ich wiege drei Kilogramm weniger als letzte Saison."
Spaß an der neuen Rolle: "Früher habe ich immer hinter den Spitzen gespielt. In Offenbach muß ich viel
defensiver spielen. Aber jetzt habe ich mich an die Außenposition gewöhnt."
Der gute Start: "Wir stehen sicherer. In der Abwehr haben wir ein Bollwerk und nach vorne kombinieren wir
besser." Den optimalen Start will Maier denoch nicht überbewerten. "Die schweren Spiele kommen in den
nächsten Wochen. Das geht schon am Freitag im Heimspiel gegen die Amateure von Bayern München los", warnt
Maier. "Eine junge, aber wahnsinnig starke Truppe, weil fast alle bei den Profis mittrainieren." Zu den
Profis zieht es auch Maier, "am liebsten natürlich nach dieser Saison mit den Kickers." Sein Vertrag
läuft noch bis 2001, allerdings mit Ausstiegsklausel für die l. und 2. Bundesliga.
Daß Maier im Profi-Bereich mithalten kann, traut ihm auch Hans-Jürgen Boysen zu. "Er hat die Perspektive,
um höher zu spielen."
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OFC verzichtet auf Brasilianer Gaubatz geht / Neuer gesucht
Am Freitag wird Markus Gaubatz zum letzten Mal im Kader von Kickers Offenbach stehen. Der Verein wird den
bis 30. September laufenden Vertrag nicht verlängern. Gaubatz (zuletzt Eintracht Frankfurt Amateure) spielte
beim OFC drei Monate lang "auf Probe", konnte sich aber keinen Stammplatz (einmal eingewechselt) sichern.
Der 23jährige kann ablösefrei wechseln. Interessenten für den laut OFC-Trainer Boysen "sehr guten
Oberligaspieler" sind Viktoria Aschaffenburg, SV Darmstadt und SV Jügesheim.
Nach seiner Schulterverletzung gab es zwei gute Nachrichten für OFC-Libero Stefan Dolzer. "Die Operation ist
sehr gut verlaufen", berichtete der 22jährige gestern auf dem Bieberer Berg, wo er einen neuen Vertrag bis
zum Jahr 2001 unterzeichnete. Nach mehrmonatigen Verhandlungen verlängerten die Kickers den bis 1999
laufenden Vertrag frühzeitig um zwei Jahre, wobei die Bezüge von Dolzer ab sofort angehoben werden.
Weil Gaubatz ausscheidet und Dolzer frühestens ab Februar 1999 wieder spielen wird, will der OFC noch einen
neuen Spieler verpflichten. "Wir werden ab sofort Augen und Ohren intensiv offen halten", erklärte Boysen,
der einen Abwehr-Allrounder sucht. Erste Kandidaten waren schon im Probetraining. Doch ein Nigerianer wurde
ebenso abgelehnt wie ein 18jähriger Brasilianer, der mehrmals mittrainiert hat. "Wir müssen nichts
überstürzen", sagt Boysen, und lehnt jede Spekulation über Namen ab.
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Die jungen Wilden der Bayern wollen den Bieberer Berg stürmen Profi Kuffour trifft immer gegen die Kickers / Boysen: "Routine gibt Ausschlag"
Die Bayern kommen ! Nicht nur in der Bundesliga ist dann Rekordbesuch garantiert. "Wir werden gegen die
Bayern-Amateure auf jeden Fall die beste Kulisse in dieser Saison haben." Klaus Gerster, Manager der
Offenbacher Kickers, rechnet am Freitag im Heimspiel gegen die Amateure des FC Bayern München mit rund
15 000 Zuschauern.
Die "kleinen" Bayern sind in der Regionalliga nicht nur wegen des Namens eine besondere Attraktion. Die
erfolgreichste Rückrundenmannschaft der letzten Saison (34 Punkte/OFC 31) stürmte mit bedingungslosem
Offensiv-Fußball - Viererkette, drei offensive Mittelfeldspieler und zwei Spitzen - und 22 Toren in acht
Spielen auf Platz vier. Und das mit dem jüngsten Team der Regionalliga. Am letzten Freitag (2:2 gegen
Ditzingen) hatten die Bayern ein Durchschnittsalter von 19,4 Jahren! Der "älteste" der "Teenie-Elf" ist 23
Jahre. Der jüngste Akteur, Berkant Göktan, ist erst 17 Jahre. Für Co-Trainer Gerd Müller ist der junge
Türke "ein Riesentalent", das noch A-Jugend spielen darf, aber schon bei den Profis eingesetzt wurde.
Herausragend spielt auch die Ghana-Fraktion. Die 19jährigen Emanuel Bentil (führt mit sieben Treffern die
Torschützenliste an) und Christian Saba gehören zum Profi-Kader und werden über kurz oder lang in der
Bundesliga spielen. Nur noch selten ist Samuel Kuffour (22 Jahre) in der Regionalliga zu bewundern. Aber
immer gegen die Kickers muß der 22jährige bei den Amateuren ran und entpuppt sich als OFC-Schreck. Zweimal
haben die Kickers mit 0:1 gegen die Bayern verloren - immer schoß Kuffour den Siegtreffer. "Auf Kuffour
werden wir am Freitag besonders aufpassen", verspricht OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen, der den jungen
Wilden aus München die erfahrenste und mit einem Schnitt von 28,5 Jahren wohl auch älteste
Regionalliga-Mannschaft gegenüberstellt.
"Ein interessanter Vergleich, bei dem am Ende die Routine den Ausschlag geben sollte. Laufen und spielen
können wir auch. Aber unter Druck, sind junge Spieler leichter zu Fehlern zu verleiten", hofft Boysen, daß
die Kickers ähnlich dominierend auftreten wie beim 3:1 gegen Augsburg.
Allerdings hat sich die Personalsituation kaum entspannt. Dolzer und Dama fallen mit Sicherheit aus, Ertl
wahrscheinlich, Simon (Leistenprobleme) und Vollmar (brach gestern das Training ab) vielleicht. Dafür steht
Hartmann nach Kniebeschwerden ("Er ist im letzten Moment vom OPTisch gesprungen", so Boysen) wieder im Kader.
Stohn macht Fortschritte und spielt in Boysens Planungen eine große Rolle. "Ich kann die Frage nach der
Aufstellung heute nicht beantworten. Ich werde mich sehr kurzfristig entscheiden."
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OFC-INTERN
Nachhilfe von Trautman
Waldhof - OFC live ?
Borchers vor Entlassung
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Die Kickers in Weiß-Blau "Bayerische Woche" beim OFC
Sekt gibt's bei den Offenbacher Kickers noch nicht - trotz Tabellenführung. Mittelfeldroutinier Michael
Köpper will aber welchen organisieren, "wenn die Zeit reif dafür ist". Ist sie aber jetzt noch nicht, daher
bleibt das Getränk unter Verschluß (vielleicht bis zum Schluß).
Ein ordentliches Faß Bier wurde aber angezapft. Schließlich begann am Samstag in München das Oktoberfest
und bei den Kickers die "bayerische Woche" schon am Freitag mit dem 3:1 gegen Augsburg. In vier Tagen geht's
weiter gegen den FC Bayern München.
Die Spieler servierten den 12 000 Fans zum Auftakt der weiß-blauen Tage leicht bekömmliche Fußball-Kost;
im VIP-Raum durften die zahlungswilligen Gäste für 150 Mark pro Ticket (inklusive Park- und Sitzplatz)
Nudeln, Pflaumenkuchen und Dessert verdauen.
Am Freitag soll's deftiger werden. Die Bayern-Amateure kommen zum Spitzenspiel direkt von der Wies'n zum
Bieberer Berg. Die Kickers wollen bei Festbier, Weißwurst und Backleberkäse feiern. Nürnberger Rostbratwürstchen
gibt's auch; und die nicht ohne Hintergedanken. Schließlich gastierte der "Club" aus Franken nur kurz in der
Regionalliga, spielt jetzt in der Bundesliga. Das spornt an. Aber abwarten, ob manchem Gast im rot-weißen
Trikot beim Blick durch die rosarote Brille nach der weiß-blauen Woche das bayerische Kraut nicht sauer
aufstößt.
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Noch 26 Spiele bis zum Derby Nur Kastner schob nach dem 3:1 'nen Hals Kickers heiß auf die Eintracht:
Den Fans der Frankfurter Eintracht wird es täglich vor Augen geführt: Ihre Mannschaft braucht in der
Fußball-Bundesliga noch 38 Punkte zum Klassenerhalt. Doch beim Lokalrivalen Kickers Offenbach wird schon eine
ganz andere Rechnung aufgemacht: Noch 26 Spiele (für den OFC) bis zum großen Main-Derby in der Zweiten Liga...
Als am Freitag abend das 1:3 der Eintracht in Berlin auf dem Bieberer Berg bekanntgegeben wurde, war der
Jubel der 12.000 Kickers-Fans erst so richtig enthusiastisch. Im VIP-Raum verfolge man den Auftritt der
Frankfurter hochinteressiert in SAT 1. Fast die komplette Mannschaft, Trainer Hans-Jürgen Baysen, die
Sponsoren und Offenbachs Fußball-Denkmal Hermann Nuber - alle waren bis nach 23 Uhr geblieben, um die
Eintracht in Berlin verlieren zu sehen. Auch wenn's keiner ganz offen aussprach: Der eigene 3:1-Erfolg gegen
den FC Augsburg war plötzlich doppelt schön.
Trotz des frühen Rückstands in der vierten Minute spielte der Regionalliga-Spitzenreiter bis zur Halbzeit
absolut meisterlich. Günter Maier nach einem Klasse-Solo (19.) und Ollie Roth spektakulär aus der Drehung
(29.) rissen das Ruder rum. Die Gäste, die letzte Saison noch 5:0 gewonnen hatten, damit sogar gut bedient.
Mutig die Auswechslungen von Coach Boysen zur Pause: Ohne Not nahm er Kessler und Kastner aus dem
rasanten Spiel, brachte Simon und Stohn. Beide zuletzt angeschlagen, zählen aber zur Wunschelf. Wehe,
wenn der Schuß nach hinten losgegangen wäre... Boysen: "Klar, dann wär' ich der Looser gewesen.
Aber selbstbewußt waren wir schon immer." Genau so werden Meister gemacht ! Stefan Simon sorgte für viel
Druck über links und köpfte in der 70. auch noch das 3:1. Ordentlich auch Oldie Paul Koutsoliakos beim
Comeback als Libero. Noch nicht 100prozentig auf dem Damm Tom Stohn, den Boysen aber - auch wegen der
350.000 Mark Ablösesumme - schnellstens "integrieren muß und integrieren wird".
Sauer am Freitag abend allerdings der ausgewechselte Frank Kastner, der nach Spielschluß sogar den
obligatorischen Plausch im VIP-Raum ausfallen ließ. Ein Mitspieler: "Der hatte 'nen dicken Hals, ist sofort
ab nach Hause."
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Spielen wie im Vorjahr, aber mit besserer Quote Kickers Offenbach erwartet den FC Augsburg
Im Vorfeld der Fußball-Regionalliga-Partie gegen den FC Augsburg (heute, 19.30 Uhr) braucht Hans-Jürgen
Boysen, Trainer der Offenbacher Kickers, nicht viele Worte an seine Akteure zu richten. Sie sind auch so
motiviert bis in die Haarspitzen.
Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison gewannen die Schwaben am Bieberer Berg mit 5:0. Die Kickers hatten
viele Chancen, boten eine starke Leistung und verloren haushoch. "Wir wollen wieder auf ähnlichem Niveau
spielen wie damals und uns ähnlich viele Tormöglichkeiten erarbeiten", sagt Boysen. "Nur diesmal müssen wir
die Dinger auch reinmachen." Er sei davon überzeugt, daß es zwar schwer werde, seine Mannschaft aber die
drei Punkte behalte.
Stefan Ertl (Kapselverletzung) fällt aus, dafür wird Dirk Vollmar Sturmpartner von Kapitän Oliver Roth. Ob
Tom Stohn die zentrale Mittelfeldposition übernimmt und versucht, die beiden mit Vorlagen zu füttern,
entscheidet sich laut Boysen erst kurz vor dem Anpfiff. Falls der Zugang von 1860 München passen muß,
übernimmt Frank Kastner die Rolle des Regisseurs. Fraglich ist, wer den verletzten Stefan Dolzer als Libero
vertritt. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß Paul Koutsoliakos spielt", ließ Boysen aber gestern wissen.
Erfreulich: Die Kickers haben vom DFB-Ligaausschuß die Zusage für die Teilnahme am Hallenmasters-Turnier in
der Frankfurter Festhalle erhalten. Die Gegner am 20. und 21. Januar 1999 sind Eintracht Frankfurt, Meister
1. FC Kaiserslautern, der MSV Duisburg, Mainz 05 (schlug den OFC im Januar im Finale des Hessencups in der
Ballsporthalle mit 3:1) sowie drei weitere Profivereine.
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Ertl: "Es geht auf keinen Fall" Kickers-Stürmer muß für Augsburg-Spiel passen / Dolzer wird morgen operiert
Der Abzählreim bei den Offenbacher Kickers geht weiter - und wieder sind zwei draußen. Am Freitag gegen den
FC Augsburg (19.30 Uhr, Bieberer Berg) wird Stefan Ertl mit Sicherheit fehlen. Nach einem Foul seines
Ditzinger Gegenspielers Ruta "Der hat mich richtig gefällt, das gab mir den Rest" - brach die alte
Kapselverletzung wieder auf. Wenn Ertl jetzt nicht pausiert, könnte passieren, daß er bis zu acht Wochen
ausfällt. Daher die Vorsichtsmaßnahme, schließlich kam zum Kapseleinriß noch eine Verletzung des
Innenbandes. Eine exakte Diagnose war bisher nicht möglich, der Knöchel ist stark geschwollen. "Gegen
München will ich aber wieder dabei sein", so Ertl.
Seinen Platz im Angriff wird wohl Dirk Vollmar einnehmen, auch wenn sich Trainer Hans-Jürgen Boysen erst
nach dem Abschlußtraining heute festlegen will. Spielt Vollmar, sitzt Horst Russ wieder nur auf der Bank
und muß sich mit der Joker-Rolle anfreunden.
Immerhin: Eine Entscheidung ist schon getroffen. Paul Koutsoliakos vertritt Stefan Dolzer, der morgen
an der verletzten Schulter operiert wird. Ein Comeback in diesem Jahr gilt als unwahrscheinlich.
Trotz der Umstellung besitzt die Kickers-Abwehr das Vertrauen des Trainers, nach dessen Aussage
Koutsoliakos zwar konditionelle Mängel mitbringt, aber diese durch Erfahrung ausgleichen kann.
Routinier Michael Köpper, der bei seinen Ex-Klubs Mannheim und Lübeck ebenfalls schon Libero spielte, soll
das Mittelfeld zusammenhalten und könnte Tom Stohn bei dessen Punktspieldebüt auf dem Bieberer Berg
Rückendeckung geben. Aber auch hier gilt: Entscheidung erst nach dem Abschlußtraining. Gegen Stohns Einsatz
(von Beginn) sprechen seine konditionellen Mängel, doch die sind nach der mehrmonatigen Pause "normal", so
Boysen. Für Stohns Einsatz spricht: Die Kickers brauchen ihn. Boysen rechnet in zwei bis drei Wochen damit,
daß Stohn dann die Leistung bringt, wegen der ihn die Kickers für 350 000 Mark von 1860 München
verpflichtet haben.
Der 4:1-Sieg gegen Ditzingen brachte den OFC an die Tabellenspitze - und die will Trainer Boysen nicht mehr
abgeben. Dazu aber "dürfen wir die junge Augsburger Mannschaft nicht unterschätzen".
Große Kasse erwartet OFC-Geschäftsführer Jörg Hambückers innerhalb der nächsten acht Tage und insgesamt
22 000 Zuschauer in zwei Spielen auf dem Bieberer Berg. 10000 Fans gegen Augsburg, 12 000 gegen die
Amateure des FC Bayern München. Macht eine Gesamteinnahme von gut 300 000 Mark - basierend auf der offiziellen
Angabe des Durchschnittspreises einer Tageskarte von knapp 14 Mark.
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Lange Pause für Dolzer Kickers-Libero muß operiert werden / Jetzt kommt Augsburg
Hans-Jürgen Boysen fühlt sich wohl in der Rolle des Fußball-Trainers - nicht zuletzt auch, weil seine
Mannschaft an der Tabellenspitze der Regionalliga Süd steht. Doch der OFC-Coach zeigte gestern, daß er nicht
nur auf dem Fußball-Feld das richtige Wort findet. Weil sich kein Offizieller der Kickers zur
Pressekonferenz einfand, nahm Boysen die Sache in die Hand. Sportliche Fragen sind zwar eh sein Metier.
Doch die Kickers wollten gestern mit der Zeitarbeitsfirma "randstad" einen neuen Partner präsentieren, der
sein Angebot für Arbeitssuchende bei den beiden nächsten Heimspielen gegen Augsburg am Freitag (19.30 Uhr)
und die Amateure des FC Bayern eine Woche später vorstellt.
Boysen - übrigens nicht zum ersten Mal beim OFC in solch einer Situation - meisterte die Aufgabe, zeigte
Improvisationstalent. Mußte er auch, denn der sportliche Leiter der Kickers, Klaus Gerster, war gut eine
Stunde später angeblich immer noch auf dem Weg zum Stadion, Vize-Präsident Wilfried Kohls ließ sich wegen
Krankheit entschuldigen, und Geschäftsführer Jörg Hambückers schaute wegen anderer Termine nur kurz vorbei,
um die Information vom Fehlen der Offiziellen zu überbringen.
Schlechte Nachrichten brachte auch Boysen mit. Libero Stefan Dolzer wird wegen eines Kapseleinrisses in der
linken Schulter operiert und mindestens acht Wochen pausieren. Daß Dolzer, der in den vergangenen
Monaten "wohl den größten Sprung machte", vor der Winterpause wieder spielen kann, glaubt Boysen nicht.
"Für ihn ist dieses Jahr wohl gelaufen." Gegen Augsburg, das in der vergangenen Saison auf dem Bieberer Berg
noch 5:0 gewann, wobei die Kickers aber eine der besten Leistungen zeigten, werden auch Andreas Clauß,
Patrick Dama und Thomas Winter fehlen. Der Einsatz von Stürmer Stefan Ertl (Kapselverletzung) ist stark
gefährdet. Die Alternativen für die freie Angriffsposition (neben Oliver Roth) heißt Dirk Vollmar oder Horst
Russ, der wohl die schlechteren ' Karten besitzt. Schließlich erzielte Vollmar beim 4:1 in Ditzingen zwei
Treffer.
Bei der Besetzung des Liberopostens steht Boysen ebenfalls vor der Qual der Wahl: Paul Koutsoliakos oder
Michael Köpper. Gegen die Variante mit Köpper als letztem Mann spricht, daß Boysen dann auch das
Mittelfeld umstellen müßte. Gegen Paul Koutsoliakos, seit 1992 bei den Kickers, spricht, daß er in dieser
Saison wegen Verletzung nur zu einem neunminütigen Einsatz kam. Koutsoliakos' Plus ist seine Erfahrung.
Zum Thema Tom Stohn sagte Boysen: "Wenn er sich gut fühlt, wird er von Beginn an spielen." Und wer müßte
weichen? "Ich werde nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen und einfach einen jungen Akteur
rausnehmen." Spielt Stohn, wäre Frank Kastner ein heißer Kandidat für die ungeliebte Ersatzbank.
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Kickers froh, Köpper frei OFC am Sonntag in Ditzingen
Es geschieht selten, daß sich Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen so deutlich über den Wert eines seiner
Regionalliga-Fußballer äußert: "Es ist unheimlich wichtig für die Mannschaft, daß Michael Köpper spielen
kann." Am Sonntag bei den TSF Ditzingen wird der Mittelfeldakteur mit von der Partie sein. Wegen
unsportlichen Verhaltens wurde er vom Süddeutschen Fußball-Verband (SFV) nach seiner roten Karte beim VfR
Mannheim für ein Spiel gesperrt und pausierte beim 3:0 gegen Neukirchen. Der Mannheimer Andreas Fellhauer,
der in der Partie beim VfR ebenfalls Rot sah, muß vier Wochen absitzen.
"Daß die Sperre nur ein Spiel betrug, ist mit ein Verdienst unseres Geschäftsführers Jörg Hambückers und
Kreis-Fußball-Rechtswart Karl-Heinz Kohls, die sich sehr stark eingesetzt haben", sagte OFC-Manager Klaus
Gerster.
Köpper dabei, Stefan Simon wieder fit, Tom Stohn (Trainingsrückstand), Thomas Winter, Patrick Dama und
Michael Hartmann (alle verletzt) fehlen mindestens noch zwei Wochen. Probleme könnte es im Kickers-Sturm
geben. Ob Oliver Roth spielen kann, entscheidet sich erst im Abschlußtraining. Stimmt er zu, gilt sein
Einsatz neben Stefan Ertl als wahrscheinlich. Doch der Ex-Kaiserslauterer plagt sich mit einer
Knöchelverletzung, kann nicht trainieren.
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Vollmar hofft auf himmlische Hilfe OFC-Stürmer bittet in der Kirche um Beistand
"Die Situation, in der ich mich befinde, ist die schwierigste meiner gesamten Laufbahn;" Dirk Vollmar (26),
zur Zeit erfolgloser Kickers-Stürmer, ist frustriert. Jetzt hofft er auf himmlische Hilfe. "Ich werde in die
Kirche gehen und mich mit einem Pfarrer unterhalten."
Das meint Vollmar ernsthaft. Denn in seiner Zeit bei Juve Stabia half's schon einmal Als beim italienischen
Drittligisten,. an den er ausgeliehen war, nichts lief wie gewünscht, ging die Mannschaft geschlossen in die
Kirche. Nach dem Besuch folgten Siege und bei Vollmar Tore.
In Offenbach klappt's bei Vollmar bisher nicht. Zwar freute er sich nach dem 3:0 gegen Neukirchen "für die
Mannschaft und auch für Horst Russ", der ihn ersetzte; doch das war's auch schon. Sein Ersatz erzielte nur
sechs Minuten nach seiner Einwechslung das 3:0. Wie schon gegen die KSC-Amateure. Als Vollmar am zweiten
Spieltag ebenfalls nach 71 Minuten raus mußte, kam Russ und traf zum vorentscheidenden 1:0.
Vollmar verbrachte trotz des 3:0 keinen angenehmen Abend ("Ich denke jetzt wieder die ganze Nacht darüber
nach, warum ich nicht treffe") und schimpft über sein Schicksal: "Das ist nicht normal, ich packe das
menschlich einfach nicht." Ein Tor, so glaubt er, würde ihn schnell zu alter Treffsicherheit zurückbringen.
Nach gut einer Stunde gegen Neukirchen schien es soweit, Vollmar zog aus vollem Lauf ab, doch Keeper Sven
Hoffmeister parierte. "Die ganze Zeit fischt der im Kasten herum, doch wenn ich schieße, wird der auf einmal
sechs Meter länger."
Für Stürmer, die nicht treffen, werden die Tore in jedem Spiel kleiner. Das gilt auch für den
Kickers-Angreifer, den vor der Saison noch der SV Wehen umwarb. Der OFC aber verweigerte die Freigabe.
Sechs Stationen (Stahl Lugau, Wismut Aue, Chemnitzer FC, FC Herborn, TUS Paderborn-Neuhaus und Juve Stabia)
stehen in Vollmars Vita, dann kam der Wechsel nach Offenbach. "Und überall habe ich getroffen." Nur im
OFC-Dress in dieser Saison noch nicht. Unterstützung erhält Vollmar ausreichend - von den Fans ("Die halten
zu mir") und von Trainer Hans-Jürgen Boysen ("Er baut mich auf"). Vom Coach aber hatte sich Vollmar die
Chance erhofft, gegen den SCN durchspielen zu können.
Am Sonntag in Ditzingen könnte er die nächste Bewährungsmöglichkeit erhalten. Vorher will er sich mit
guten Trainingsleistungen aufbauen. Funktioniert auch das nicht, könnte ein Griff ins private Videoarchiv
helfen. Dort stehen viele Meter Film, die dokumentieren: Dirk Vollmar ist ein Spieler mit Torjägerqualitäten.
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Nun auch noch Ertls Einsatz fraglich Kickers mit großen Personalsorgen
Erst kurz vor Spielbeginn wird sich entscheiden, ob Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen heute gegen den SC
Neukirchen (19.30 Uhr) auf Stefan Ertl zurückgreifen kann. Der Stürmer konnte gestern wegen eines
Kapselrisses im Knöchel nicht trainieren und schätzt die Chance, daß er gegen Neukirchen spielen kann, "auf
50:50".
Fällt Ertl aus, wird Horst Russ von Beginn an angreifen. Sein Partner wird Dirk Vollmar sein, zuletzt auch
nur Reserve. Oliver Roth muß wegen einer Zerrung ebenso passen wie die verletzten Thomas Winter und Patrick
Dama. Tom Stohn hat Trainingsrückstand, Michael Hartmanns Einsatz ist fraglich. "Sollte Hartmann ausfallen,
wird er sich einer Kniespiegelung unterziehen", so Boysen. Michael Köpper fehlt, über die Dauer seiner
Rot-Sperre wird erst am Donnerstag entschieden. Trotzdem der vielen Ausfälle gibt sich Boysen optimistisch:
"Wir werden gewinnen." Die voraussichtliche Mannschaftsaufstellung:
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"Gläserner Etat" präsentiert Kleines Einnahmen-Plus / OFC kalkuliert mit 6000 Zuschauern
Mit einiger Verspätung präsentierten gestern die Offenbacher Kickers, vertreten durch den Technischen
Direktor Klaus Gerster, Vizepräsident Wilfried Kohls sowie Schatzmeister Horst Zang, die Etatplanung für
die Saison 1998/99. Mit knapp fünf Millionen Mark Ausgaben liegt er "im ersten Drittel der Regionalliga",
wie Gerster erläuterte und ist somit um 1,6 Millionen Mark höher als im Vorjahr.
Dagegen stehen Einnahmen von gut fünf Millionen Mark, so daß sich ein Plus von 175 000 Mark, basierend auf
einem Zuschauerschnitt von 6 000 (Tageskasse) bei einem Durchschnitts-Eintrittspreis von 14 Mark, ergibt.
Die kalkulierten Spieleinnahmen von 1,9 Millionen Mark liegen um 1.120000 (!) Mark höher als in der
abgelaufenen Saison (780000). Die 175000 Mark "Gewinn" sollen als "Puffer" herhalten, so Kohls, sollten
sich erwartete Gelder (etwa Fernsehen-Live-Übertragungen) nicht einstellen: "Die Ausgaben reduzieren sich
selten, die Einnahmen schon eher."
Gerster begründete die späte Bekanntgabe des Etats damit, daß zwar im Mai der Rahmen vorgegeben worden sei,
daß man sich aber erst wieder Anfang September treffen konnte. Erst nachdem der Verwaltungsrat den
Finanzplan abgesegnet hatte, wollte man mit den Zahlen an die Öffentlichkeit gehen. Gerster: "In den letzten
zwei Jahren haben wir alles detailliert aufgeschlüsselt. Der Verein legt Wert darauf, daß er so gläsern wie
möglich dargestellt wird."
Laut Gerster sind die Werbeeinnahmen von gut eineinhalb Millionen Mark abgesichert. Die Regionalligamannschaft
nimmt mit 1,7 Millionen Mark den größten Ausgaben-Posten ein. Dieser wurde im Vergleich zum Vorjahr um eine
halbe Million erhöht. Sponsor Portas erhöhte sein Engagement um 140 000 Mark auf eine halbe Million Mark.
Gerster glaubt, eine "gewisse Nervosität von außerhalb" zu spüren und warnt davor, das rasende Tempo, mit
dem sich der Verein entwickelt hat (Ziel: Aufstieg in den bezahlten Fußball; Meisterschaft 2. Mannschaft
und A-Jugend), noch forcieren zu wollen. Jeder Mitarbeiter im Verein gebe sein Bestes. Der Leitsatz laute:
"Um gut zu bleiben, muß man jeden Tag besser werden!" Doch: "Mit einem Tempo in Maßen wird der Verein dort
hinkommen, wo die Anhänger ihn sehen wollen", verspricht Gerster.
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Ritt auf der Rasierklinge KOMMENTAR
Ohne Risiko kein Gewinn! So oder ähnlich muß die Devise von Klaus Gerster heißen. Der gestern präsentierte
Etat der Offenbacher Kickers liegt in dieser Saison erheblich höher als im Vorjahr. Die Zeichen stehen auf
Aufstieg - aber um jeden Preis ?
Bereits im Mai hatte der OFC-Verwaltungsrat den Etat für die Saison 98/99 abgesegnet. Das Präsidium hinter
dem "starken Mann" Gerster hat danach weitere Verträge abgeschlossen, von denen der Verwaltungsrat, dessen
Vorsitzender Hauptsponsor Horst Jung ist, trotz einiger warnender Fingerzeige, nichts wußte und/oder über
dessen Ausmaße man entsetzt war (allein Stohn kostet die Kickers in drei Jahren über eine Million Mark).
Und die Laune des größten Kickers-Sponsors Horst Jung sollte sich der Verein nicht verderben.
Der Aufstieg ist Pflicht angesichts der bereits einkalkulierten Gelder. Gerster hat nichts zu verlieren:
Von einem Aufstieg profitiert auch er - bei einem finanziellen Absturz des OFC trägt er, da er kein offizielles
Amt inne hat, kein Risiko. Diese Saison wird für alle Beteiligten zu einem Ritt auf der Rasierklinge werden.
Hoffentlich mit positiven Folgen für den OFC.
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Kickers beim Geld schon Spitze Etat von 4,5 Millionen Mark ?
Fünf Wochen nach Start der Saison 1998/99 der Regionalliga Süd will Kickers Offenbach am Montag den Etat
präsentieren. Der Finanzplan soll etwa 4,5 Mi11ionen Mark umfassen und fäge damit an die 1,1 Millionen
höher als der Etat der Spielzeit 1997/98. Vorausgesetzt, die Zahl von 4,5 Millionen stimmt, sind die Kickers
unumstrittener Krösus der Regionalliga Süd. Erst an zweiter Stelle würde der SV Waldhof Mannheim kommen,
dessen Etat bei knapp drei Millionen liegt. Der aktuelle Stand im sportlichen Vergleich: Waldhof führt die
Tabelle mit zwei Punkten an, Zweiter ist der OFC.
Über Zahlen spricht Kickers-Schatzmeister Horst Zang nicht, höchstens über Tendenzen: "Unser Etat ist sehr
hoch, liegt mit an der Spitze der Regionalligen Deutschlands, auf alle Fälle aber an der Spitze der
Regionalliga Süd." Im Mai wurde erstmals der Kickers-Haushalt für 1998/99 verabschiedet - damals noch mit
einem Pauschalvolumen für die Verpflichtung von neuen Spielern. Drei Zugänge - Dubravko Kolinger, Stefan Ertl
und Michael Köpper kamen ohne Ablöse, Tom Stohn kam für 350 000 Mark. In den neuen Etat, der am Mittwoch dem
Verwaltungsrat und einen Tag später dem Präsidium vorgelegt wurde, seien "die besseren Erkenntnisse
eingeflossen", so Schatzmeister Zang. Daß die Kickers ihr Zahlenwerk nicht schon früher veröftentlichten,
ist für Zang nur eine "Frage der Vollzähligkeit". Beide Gremien müssen zustimmen, waren laut Zang aber nicht
komplett.
Bei ihrer Rechnung gehen die Kickers von 6000 Tageskarten (Durchschnittsstückpreis laut Zang 13,90 Mark) und
1200 Dauerkarten (im Schnitt pro Stück 350 Mark) aus. Macht bei 17 Heimspielen gut 1,8 Millionen an
Zuschauereinnahmen. Stimmt der Durchschnittspreis der Tageskarten, dürfte der OFC zu den sozialfreundlichsten
Regionalliga-Klubs gehören. Stehplätze kosten am Bieberer Berg zwischen elf (ermäßigt) und 14 Mark,
Sitzplätze zwischen 20 und 35 Mark. Der Rest der Rechnung: Orientiert an den Zahlen von 1997/98 aus
Werbeeinnahmen (1,4 Millionen), Hauptsponsor (340000), Fernsehgelder (350000), Fanartikel (170000), Mieten
und Transfereinnahmen (je 50000) sowie Beiträgen und Zuschüsse (270000) kämen die Kickers auf die
unbestätigten 4,5 Millionen Mark.
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Kickers Offenbach hofft auf die Rückkehr des Glücks 14 Tage Pause für Köpper?
"Wir müssen mit dem arbeiten, was uns zur Verfügung steht." Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen schließt auch
nach dem zuletzt enttäuschenden Ertrag von zwei Punkten aus zwei Regionalliga-Spielen und zwei Begegnungen
ohne Tor (0:1 im DFB-Pokal gegen Wattenscheid, 0:0 beim VfR Mannheim) Neuverpflichtungen aus.
Stefan Ertl, als Mittelfeldspieler dreifacher Torschütze, als Angreifer bisher erfolglos, kommentierte die
kleine Angriffsmisere: "Es fehlt das Quentchen Glück, doch wenn wir ungeschlagen bleiben, dann werden wir
auch wieder gewinnen und oben stehen."
In Mannheim standen die Kickers einer gut gestaffelten Mannschaft gegenüber und vor Anpfiff mehrere Minuten
unwissend im Kabinengang. Niemand holte die Spieler ab, sie warteten vergebens. Nach Anweisung der Polizei
pfiff Schiedsrichter Schmitt (Sillenbuch) die Begegnung zehn Minuten später an. Die Polizei hatte
"Sicherheitsbedenken", weil 200 Offenbacher Fans vor dem Stadiontor standen und noch keine Karten hatten.
"Die Mannheimer Spieler saßen derweil in ihrer Kabine, die wurden informiert", beklagte Boysen
Unsportlichkeit beim Gegner. Auch nach dem Spiel gab's Ärger. Weil Boysen in seinem Statement von einem
"hoch überlegenen OFC" sprach, wurde er aus dem Plenum heraus rüde unterbrochen. Daraufhin beschränkte er
sich aufs Minimum und die Bemerkung, der VIP-Raum des VfR müßte "von den ganzen Touristen gesäubert werden".
Die Kickers waren sauer, weil sie die Partie nur mit einem Punkt, ohne Tor und vor allem ohne Michael
Köpper beendeten. Ihm zeigte der Unparteüsche Rot und wirft ihm im Sonderbericht vor, Kuytim Shala am
Trikot gezogen zu haben. In der Stellungnahme des OFC steht, daß Köpper bei einem Zweikampf 20 Meter vor dem
Tor den VfRler leicht attackiert haben soll - ohne Einsatz der Arme. Mit Glück bleibt's bei zwei Wochen
Zwangspause. Auf die Mindestsperre und darauf, daß das Glück zu den Kickers zurückkehrt, hofft auch Boysen:
"Wenn stimmt, daß das Glück mit den Tüchtigen ist, müßten wir bald wieder soweit sein. Denn tüchtig sind
meine Spieler." Morgen sollen sie es im Test beim Bezirksligisten TuS Eisenbach (bei Limburg, 19.30 Uhr)
wieder zeigen.
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Warten auf Stohn KOMMENTAR
Das Warten auf Tom Stohn kann noch Wochen dauern. Der teuerste Einkauf von Kickers Offenbach seit
Zweitligazeiten war erst krank, ist jetzt verletzt, konnte bisher seinen Einkaufswert von 350 000 Mark nicht
bestätigen. Noch gleicht der Transfer einem Zuschußgeschäft für die Kickers, die immer wieder darauf
verweisen: Stohns Verpflichtung sei ein Kauf mit Perspektive, eine Entscheidung mit Weitblick also.
Mag sein, kurzfristig aber kann der Ex-Münchner dem Klub die dringend benötigte Hilfe nicht geben. Nur wird
der Druck, der auf Trainer Boysen, dem Verein und Stohn lastet, von Woche zu Woche größer. Die Spannung
steigt.
Boysen vertraut weiter der Mannschaft, die zwar spielerisch überzeugte, vor dem Tor in den beiden vergangenen
Partien aber versagte. Eine richtige Reaktion, die aber nicht im Trend liegt. Andere Klubs holen sich in
vergleichbaren Situationen Nachschlag auf dem Spielermarkt.
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