Kickers Offenbach

News & Info's rund um den Bieberer Berg


 
News vom Mo. 05.10.98

OFC nicht im Fernsehen ?

Rätselraten um eine Live-Übertragung. Nachdem der hessische Rundfunk den Kickers-Verantwortlichen fest zugesagt hatte, daß das Heimspiel gegen den SV Wehen live im dritten Fernsehprogramm übertragen wird, wurde die Partie auf Sonntag, 20.15 Uhr, verlegt. Doch die Übertragung ist noch nicht perfekt. "Wir verhandeln heute noch einmal mit dem Süddeutschen Fußball-Verband", erklärte eine hr-Sprecherin. Streitpunkt dürfte das liebe Geld sein. "Das wäre ein Hammer, wenn die nicht übertragen", wunderte sich OFC-Manager Klaus Gerster. "Wir waren uns mit dem Fernsehen einig." Wenn die Live-Übertragung platzt, wollen die Kickers das Spiel eventuell sogar wieder auf den ursprünglichen Termin am Samstag festlegen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 05.10.98)

 
News vom Fr. 02.10.98

In Reutlingen doppelt schön

OFC mit Winter für Vollmar

Vier Trainingseinheiten hatte Dirk Vollmar in dieser Woche problemlos absolviert. Doch gestern nachmittag ging nichts mehr. "Die Muskulatur in beiden Oberschenkeln ist entzündet. Er muß vier Tage pausieren", sagte Hans-Jürgen Boysen, Trainer der Offenbacher Kickers, und nominierte Thomas Winter für das Auswärtsspiel am Samstag beim SSV Reutlingen. "Ausgerechnet bei meinem alten Verein. Das ist doppelt schön", freute sich Thomas Winter, der erstmals nach seiner Leistenoperation am 19. August wieder dabei ist. Ob der 31jährige von Anfang an spielt, ließ Boysen allerdings wie üblich noch offen. "Mit Stefan Simon, Horst Russ und Winter habe ich drei Alternativen für die zweite Position im Sturm neben Oliver Roth."

Seit zehn Tagen trainiert Winter wieder mit der Mannschaft. In Bochum war er an beiden Leisten operiert worden. "Es zwickt noch ein bißchen, aber das ist normal. Es sieht so aus, als ob es diesmal halten wird", hofft Winter, daß die Leidenszeit ("Schon letzte Saison hatte ich diese Leistenprobleme") ein Ende hat.

Nachdem es letzte Runde für den Ex-Reutlinger bei den Kickers "nicht optimal gelaufen ist", wie er selbst sagt, will der ehemalige Profi von Borussia Mönchengladbach noch einmal angreifen. Die Lieblingspsoition hinter den Spitzen ist mit Stohn und Speth zwar hochkarätig besetzt, "aber ich spiele auch im Sturm nicht ungern."

Voraussichtliche OFC-Aufstellung:
Keffel - Koutsoliakos (Roth) - Gramminger, Kolinger - Maier, Speth, Köpper, Stohn, Simon - Roth, Winter. - Bank: Rohrbach (TW), Kessler, Giersch, Russ, Kastner, Hartmann.
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 02.10.98)

 
News vom Fr. 02.10.98

SSV kompakt

Anschrift: Schlattwiesenstraße 25, 72768 Reutlingen. Tel: 07121/230112
Internet: Fehlanzeige
Mitglieder: 2730
Stadion: An der Kreuzeiche, 18000 Zuschauer, 1500 Sitzplätze, Zuschauerschnitt 97/98: 1244
Besonderheiten: Bei 18191 Zuschauern steht der 1965 beim Bundesliga-Aufstiegsspiel gegegn Brussia Mönchengladbach aufgestellte Besucherrekord.
Preise: Sitzplatz 25 Mark, Stehplatz 12 Mark.
Verpflegung: Alkoholverbot im Stadion.
Anfahrt: A5/AB aus Richtung Karlsruhe/Stuttgart, Anschlußstelle Stuttgart-Degerloch raus, B 27 in Richtung Reutlingen. Nach einigen Kilometern links Richtung Wannweil/Reutlingen, dann Reutlingen-Zentrum. Hinter dem Rathaus rechts und sogleich wieder links auf die B384 (Tübinger Straße). An der nächsten großen Kreuzung rechts auf die B28 (Richtung Tübingen), zweite Abfahrt wieder verlassen, Gustav-Schwab-Straße zur Alteburgstraße (L 383). Dort rechts in Richtung. Bronnweiler zum Stadion. Parkplätze: Ausreichend in Stadionnähe.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 02.10.98)

 
News vom Do. 01.10.98

"Für Reutlingen geht es um alles"

Der Kickers-Gegner hat nervliche Probleme

Waldhof Mannheim, SSV Reutlingen und Wacker Burghausen nannte Hans-Jürgen Boysen vor der Saison als Hauptkonkurrenten der Offenbacher Kickers im Kampf um die Meisterschaft. Waldhof Mannheim bestätigte mit Platz zwei die hohe Meinung des Kickers-Trainers.

Doch Burghausen liegt bereits zwölf Punkte hinter Tabellenführer Offenbach, kann alle Ambitionen auf die 2. Bundesliga zurückstellen. Und den SSV Reutlingen können die Kickers am Samstag selbst in das uninteressante Mittelfeld der Liga verbannen. Acht Punkte liegen die Reutlinger zurück. "Für die geht es am Samstag um alles. Selbst ein Unentschieden ist für die Reutlinger schon zu wenig, weil sie in der Rückrunde nach Offenbach müssen", sagt OFC-Manager Klaus Gerster.

Die erhoffte Rekordkulisse haben die Reutlinger am vergangenen Samstag mit der 1:2-Niederlage in Ditzingen verspielt. "Seit Jahren versagen Spieler, wenn es um die Spitze geht. Sie verkraften das nervlich nicht", sagte SSV-Trainer Armin Veh nach der miserablen Leistung seiner Mannschaft. Hans-Jürgen Boysen, Augenzeuge in Ditzingen, ist sich sicher: "So schlecht spielen die Reutlinger gegen uns nicht."

Tips wird sich Boysen sicher auch vom ehemaligen Reutlinger Thomas Winter holen. Nach sieben Jahren beim SSV war Winter im Januar nach Offenbach gewechselt, konnte sich aber bisher noch keinen Stammplatz sichern.

Eine Woche nach seinem 31. Geburtstag hätte Winter an alter Wirkungsstätte liebend gerne gespielt. Doch nach seiner Leistenoperation muß er ebenso noch einige Wochen aussetzen wie Patrick Dama. "In drei Wochen ist mit ihnen wieder zu rechnen", hofft Boysen, der am Samstag auch auf Dolzer und Stefan Ertl verzichten muß.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 01.10.98)

 
News vom Mo. 28.09.98

"Ich will es einigen richtig zeigen"

Kickers-Neuzugang Dietmar Roth hat sich viel vorgenommen

Zehn Jahre spielte Dietmar Roth als Profi oder Vertragsamateur in Frankfurt, doch über den Main hatte es ihn noch nie gezogen. "Ich war heute das erste Mal überhaupt auf dem Bieberer Berg", gestand der 35jährige am Freitagabend und bemerkte sofort, daß er wohl doch einiges versäumt hatte. "Hier wird ein Theater geboten, das ist reif für die 1. Bundesliga. In vielen Stadien mit 25000 Zuschauern ist nicht so viel los wie hier", zeigte sich der Neuzugang der Kickers von der Atmosphäre beeindruckt. "Ich habe mich richtig geärgert, daß ich oben auf der Tribüne sitzen mußte." Das wird nicht mehr oft der Fall sein, denn Boysen hat den ehemaligen FSV'ler fest eingeplant. Auch wenn Paul Koutsoliakos am Freitag erneut eine solide Partie als Libero spielte, dürfte er diesen Posten bald an Roth verlieren. Bereits am Samstag trainierte Roth erstmals bei den Kickers. Seine Achillessehnenverletzung ist auskuriert.

"Des einen Freud des anderen Leid", kommentierte Roth seinen Wechsel und betonte: "Wenn Dolzer nicht so schwer verletzt wäre, würde ich jetzt zu Hause sitzen."

So aber hat sich der 35jährige, dessen Vertrag bis Saisonende läuft, "einiges vorgenommen und will es manchen Herren noch einmal richtig zeigen."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 28.09.98)

 
News vom So. 27.09.98

Gerster gegen Reisig: Krieg der Fußball-Paten !

Nach dem Wechsel von Dietmar Roth

Sie sind mit allen Wassern gewaschen: Klaus Gerster, Manager der Offenbacher Kickers, und Bernd Reisig, Präsident des FSV Frankfurt. Die führenden Männer der beiden Regionalligisten lassen keine Gelegenheit aus, dem anderen ein Schnippchen zu schlagen. Und nach dem spektakulären Wechsel von Ex-Profi Dietmar Roth (35, sofort spielberechtigt) vom Bornheimer Hang an den Bieberer Berg herrscht mal wieder Krieg zwischen den beiden Fußball-Paten. Lesen Sie 'mal, was sich die Herren so alles um die Ohren hauen.

Reisig unterstellt Gerster: "Ein seit Wochen abgekartetes Spiel. Roth hat auf Betreiben der Kickers die Trennung vom FSV provoziert. Die Geschichte trägt von Anfang an die Handschrift des Herrn Gerster."

Gerster kontert: "Schon seltsam, der Herr Reisig. Er legt sich mit seinem besten Spieler an, wirft ihn aus purer Eitelkeit raus. Klar, daß die Mannschaft da an Klasse verliert - und jetzt soll plötzlich der Trainer schuld sein."

Derweil giftet Reisig: "Jetzt weiß wenigstens auch jeder Kickers-Spieler, wie er aus seinem Vertrag rauskommt." Und: "Gerster hat in Offenbach den Verein fast schon genauso übernommen wie damals den FSV. Er bestimmt wirklich alles. Wann der Rasen gemäht wird und welcher Spieler gekauft wird. Wohin das führt, haben wir beim FSV gesehen: Um ein Haar in den Ruin." (Anmerkung der Redaktion: Der vermeintlich allmächtige Offenbacher Hauptsponsor Horst Jung hatte zu Saisonbeginn Bedenken gegen den Mega-Transfer des 400.000 Mark teuren Tom Stohn geäußert, wurde aber im Aufsichtsrat überstimmt.) Noch 'mal Gerster über Reisig: "Der muß noch viel lernen. Aber er ist viel zu klein, als daß ich mich mit ihm befassen würde. Er interessiert mich nicht."

Den Fakten nach scheint FSV-Reisig diesmal tatsächlich der Verlierer zu sein. Denn: Wäre der bei den Bornheimern wegen eines Zeitungs-Interviews seit Wochen suspendierte Roth zu Eintracht Frankfurt gewechselt, hätte der FSV 100.000 Mark kassiert. Genau davon ist Reisig laut Bildzeitung bis zuletzt ausgegangen, habe sich nur deshalb zur Vertragsauflösung überreden lassen. Dagegen behauptet Reisig jetzt: "Mir war von Anfang an klar, daß Offenbach dahintersteckt. Aber es war mir wurscht." Da kann Gerster nur grinsen: "Hätten die gewußt, daß Roth zu uns kommt, wäre er unverkäuflich gewesen." So aber haben die Kickers, nach offiziellen Angaben, für die Vertragsauflösung lediglich 20.000 Mark hingeblättert, die Roth - natürlich vor Bekanntgabe seines neuen Klubs - persönlich in bar bei Reisig ablieferte.

Schlußwort des hörbar angefressenen Reisig: "Erstens hat der Dietmar mehr als 20.000 gekostet, aber Geld spielt in Offenbach ja keine Rolle. Das sieht man ja auch daran, was der Dietmar dort verdient. Und zweitens: Wenn das clever war, was Gerster und Roth gemacht haben, dann ist auch einer clever, der ein Auto aufbricht und 'ne Kamera vom Rücksitz klaut. Der Verfall der Moral im Fußball ist erschreckend."

Ob sich das demnächst noch genauso anhört, wenn vielleicht Reisig (wie im Fall Michael Klein) sich wieder 'mal ins Fäustchen lacht...?

(Bericht aus dem Äppler vom 27.09.98)

 
News vom Fr. 25.09.98

Jetzt beginnen die Wochen der Wahrheit

Bayern als Auftakt für "heißes OFC-Programm"

Jetzt wird es ernst für die Offenbacher Kickers. Mit dem Heimspiel gegen die Amateure des FC Bayern München beginnen heute (19.30 Uhr) die Wochen der Wahrheit für den Regionalliga-Tabellenführer. Nach den sechs Siegen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte erwartet OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen bis Ende Oktober "ein ganz heißes Programm" mit den Spielen gegen die Bayern-Amateure (4. Platz), in Reutlingen (5.), gegen Wehen (3.), in Burghausen (9.), gegen Schweinfurt (8.), bei Waldhof Mannheim (2.). "Der Monat Oktober wird richtungsweisend", sagt Boysen. Aber bestimmt auch lukrativ, denn schon heute abend werden 15000 Zuschauer erwartet.

Jetzt wird sich zeigen, was der beste Start in allen vier deutschen Regionalligen wirklich wert ist. "Ich bin zuversichtlich", blickt Boysen den sechs Spielen gelassen entgegen. "Wir gehen nach dem guten Start mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen in diese Spiele. Aber mit Sicherheit wird es bei uns keine Überheblichkeit oder Nachlässigkeiten geben."

Deshalb wird Boysen auch nicht müde, vor den "teilweise genial spielenden" Bayern-Amateure zu warnen. Mit großem Interesse hat der OFC-Trainer gestern die Aufstellung der "großen" Bayern im Pokalspiel bei der Spvgg. Greuther/Fürth gelesen. Mit Kuffour, Brugera und Saba saßen drei Amateurspieler auf der Profi-Bank. Dort wird dieses Trio auch am Samstag gegen Werder Bremen sitzen und damit in Offenbach fehlen, denn Helmer, Basler und Zickler fallen weiterhin aus. Da auch Torwart Sven Scheuer wegen einer Rückenverletzung wahrscheinlich fehlt, müssen die "Bayern-Bubis" stark ersatzgeschwächt in Offenbach antreten.

Die Kickers haben drei Spieler auf ihrer Abwesenheitsliste stehen. Dolzer fehlt noch einige Monate, Dama und Winter trainieren zwar wieder, können aber frühestens in zwei bis drei Wochen spielen. Stefan Ertl fehlt wegen einer Knöchelverletzung heute auch, soll aber nächste Woche in Reutlingen wieder fit sein. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Dirk Vollmar, der wegen einer leichten Zerrung mit dem Training aussetzen mußte. Fraglich sind noch die Positionen im linken Mittelfeld. Simon ist wieder fit, dürfte wohl Kessler verdrängen. Stohn steht vor seinem ersten Einsatz von Beginn an.

Voraussichtliche OFC-Aufstellung:
Keffel - Koutsoliakos - Grarnminger, Kolinger - Maier, Speth, Köpper, Stohn (Kastner), Simon - Roth, Vollmar (Russ).

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 25.09.98)

 
News vom Fr. 25.09.98

Die Kickers wollen FSV-Libero Roth

Ex-Eintracht-Profi wurde suspendiert

Die Offenbacher Kickers sind auf der Suche nach einem Ersatz für den verletzten Libero Stefan Dolzer offenbar fündig geworden. Der OFC will den beim FSV Frankfurt suspendierten Kapitän und Libero Dietmar Roth verpflichten. Manager Klaus Gerster hüllte sich gestern offiziell noch in Schweigen ("Es gibt nichts Neues"), dabei wurden bereits intensive Gespräche mit dem 35jährigen Roth geführt. Finanziell hat der OFC Spielraum, da Gaubatz von der Gehaltsliste gestrichen wird und Dolzer von der Berufsgenossenschaft bezahlt wird. Roth ist für das Trainergespann Boysen/Groß ein alter Bekannter. Die drei spielten 1988 bis 1985 gemeinsam beim Karlsruher SC. Roth ist genau der von Boysen geforderte "erfahrene Abwehr-Allrounder", der mehrere Positionen spielen kann. Nach zehn Jahren bei der Frankfurter Eintracht wechselte Roth 1997 ablösefrei zum FSV, weil er sich mit einem Autohaus (Suzuki) selbständig machte. Mit überragenden Leistungen führte Roth den FSV zu Meisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga, ehe es zum Bruch mit Präsident Bernd Reisig kam.

Dietmar Roth war vor vier Wochen beim FSV suspendiert worden, weil er nach der 1:7-Niederlage gegen die Amateure des FC Bayern München in einem Interview die Verhältnisse beim FSV ("Jede Minute hier ist zuviel") heftig kritisiert hatte. Roth wurde in die zweite FSV-Mannschaft (B-Klasse) strafversetzt, meldete sich nach einem Spiel bis vergangenen Mittwoch wegen einer Achillessehnenverletzung krank.

Bereits vor der Saison wollte Roth seinen Vertrag beim FSV auflösen. Angeblich hatte Eintracht Frankfurt Interesse, den Abwehrspieler zurückholen. Damals bestand der FSV auf Vertragserfüllung. Gestern mittag erklärte FSV-Präsident Reisig, daß die Vertragsauflösung "nur noch reine Formsache" sei. Für die Tribüne dürfte Roth dem FSV zu teuer sein. Doch um 16.45 Uhr teilte der FSV per Fax mit: "Wir verhandeln noch über die Modalitäten des Auflösungsvertrages." Wenn es heute noch zu einer Einigung kommt, könnte Roth bereits am Abend gegen Bayern München erstmals für Offenbach spielen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 25.09.98)

 
News vom Do. 24.09.98

Der "leichte" Maier wird immer besser

Boysen: "Nicht wegzudenken"

Hans-Jürgen Boysen ist ein strenger Vertreter des Leistungsprinzips. Jeder Spieler muß sich beim Trainer der Offenbacher Kickers täglich neu beweisen. Wenn Boysen dann über einen Spieler sagt, "er ist aus der Mannschaft nicht wegzudenken", muß dieser Akteur wirklich außergewöhnliche Leistungen gezeigt haben. So wie Günther Maier in den vergangenen Wochen. "Er hat sich sehr positiv entwickelt und spielt derzeit auf einem hohen Niveau," stellt Boysen dem 25jährigen Mittelfeldspieler ein hervorragendes Zeugnis aus. Letzte Saison eroberte sich der Neuzugang von Viktoria Aschaffenburg auf Anhieb einen Stammplatz. Auf der rechten Außenbahn verdrängte er Publikumsliebling Eddy Walz. Nach neun Spielen in dieser Saison hat Maier mit zwei Treffern bereits seine Quote aus der letzten Runde (zwei Tore in 30 Spielen) erreicht und rätselt selbst, warum er derzeit so überragend spielt. "Da spielen viele Faktoren eine Rolle." Körperliche Fitneß: "Die Vorbereitung war optimal. Ich wiege drei Kilogramm weniger als letzte Saison."

Spaß an der neuen Rolle: "Früher habe ich immer hinter den Spitzen gespielt. In Offenbach muß ich viel defensiver spielen. Aber jetzt habe ich mich an die Außenposition gewöhnt."

Der gute Start: "Wir stehen sicherer. In der Abwehr haben wir ein Bollwerk und nach vorne kombinieren wir besser." Den optimalen Start will Maier denoch nicht überbewerten. "Die schweren Spiele kommen in den nächsten Wochen. Das geht schon am Freitag im Heimspiel gegen die Amateure von Bayern München los", warnt Maier. "Eine junge, aber wahnsinnig starke Truppe, weil fast alle bei den Profis mittrainieren." Zu den Profis zieht es auch Maier, "am liebsten natürlich nach dieser Saison mit den Kickers." Sein Vertrag läuft noch bis 2001, allerdings mit Ausstiegsklausel für die l. und 2. Bundesliga.

Daß Maier im Profi-Bereich mithalten kann, traut ihm auch Hans-Jürgen Boysen zu. "Er hat die Perspektive, um höher zu spielen."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 24.09.98)

 
News vom Mi. 23.09.98

OFC verzichtet auf Brasilianer

Gaubatz geht / Neuer gesucht

Am Freitag wird Markus Gaubatz zum letzten Mal im Kader von Kickers Offenbach stehen. Der Verein wird den bis 30. September laufenden Vertrag nicht verlängern. Gaubatz (zuletzt Eintracht Frankfurt Amateure) spielte beim OFC drei Monate lang "auf Probe", konnte sich aber keinen Stammplatz (einmal eingewechselt) sichern. Der 23jährige kann ablösefrei wechseln. Interessenten für den laut OFC-Trainer Boysen "sehr guten Oberligaspieler" sind Viktoria Aschaffenburg, SV Darmstadt und SV Jügesheim.

Nach seiner Schulterverletzung gab es zwei gute Nachrichten für OFC-Libero Stefan Dolzer. "Die Operation ist sehr gut verlaufen", berichtete der 22jährige gestern auf dem Bieberer Berg, wo er einen neuen Vertrag bis zum Jahr 2001 unterzeichnete. Nach mehrmonatigen Verhandlungen verlängerten die Kickers den bis 1999 laufenden Vertrag frühzeitig um zwei Jahre, wobei die Bezüge von Dolzer ab sofort angehoben werden.

Weil Gaubatz ausscheidet und Dolzer frühestens ab Februar 1999 wieder spielen wird, will der OFC noch einen neuen Spieler verpflichten. "Wir werden ab sofort Augen und Ohren intensiv offen halten", erklärte Boysen, der einen Abwehr-Allrounder sucht. Erste Kandidaten waren schon im Probetraining. Doch ein Nigerianer wurde ebenso abgelehnt wie ein 18jähriger Brasilianer, der mehrmals mittrainiert hat. "Wir müssen nichts überstürzen", sagt Boysen, und lehnt jede Spekulation über Namen ab.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.09.98)

 
News vom Mi. 23.09.98

Die jungen Wilden der Bayern wollen den Bieberer Berg stürmen

Profi Kuffour trifft immer gegen die Kickers / Boysen: "Routine gibt Ausschlag"

Die Bayern kommen ! Nicht nur in der Bundesliga ist dann Rekordbesuch garantiert. "Wir werden gegen die Bayern-Amateure auf jeden Fall die beste Kulisse in dieser Saison haben." Klaus Gerster, Manager der Offenbacher Kickers, rechnet am Freitag im Heimspiel gegen die Amateure des FC Bayern München mit rund 15 000 Zuschauern.

Die "kleinen" Bayern sind in der Regionalliga nicht nur wegen des Namens eine besondere Attraktion. Die erfolgreichste Rückrundenmannschaft der letzten Saison (34 Punkte/OFC 31) stürmte mit bedingungslosem Offensiv-Fußball - Viererkette, drei offensive Mittelfeldspieler und zwei Spitzen - und 22 Toren in acht Spielen auf Platz vier. Und das mit dem jüngsten Team der Regionalliga. Am letzten Freitag (2:2 gegen Ditzingen) hatten die Bayern ein Durchschnittsalter von 19,4 Jahren! Der "älteste" der "Teenie-Elf" ist 23 Jahre. Der jüngste Akteur, Berkant Göktan, ist erst 17 Jahre. Für Co-Trainer Gerd Müller ist der junge Türke "ein Riesentalent", das noch A-Jugend spielen darf, aber schon bei den Profis eingesetzt wurde.

Herausragend spielt auch die Ghana-Fraktion. Die 19jährigen Emanuel Bentil (führt mit sieben Treffern die Torschützenliste an) und Christian Saba gehören zum Profi-Kader und werden über kurz oder lang in der Bundesliga spielen. Nur noch selten ist Samuel Kuffour (22 Jahre) in der Regionalliga zu bewundern. Aber immer gegen die Kickers muß der 22jährige bei den Amateuren ran und entpuppt sich als OFC-Schreck. Zweimal haben die Kickers mit 0:1 gegen die Bayern verloren - immer schoß Kuffour den Siegtreffer. "Auf Kuffour werden wir am Freitag besonders aufpassen", verspricht OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen, der den jungen Wilden aus München die erfahrenste und mit einem Schnitt von 28,5 Jahren wohl auch älteste Regionalliga-Mannschaft gegenüberstellt.

"Ein interessanter Vergleich, bei dem am Ende die Routine den Ausschlag geben sollte. Laufen und spielen können wir auch. Aber unter Druck, sind junge Spieler leichter zu Fehlern zu verleiten", hofft Boysen, daß die Kickers ähnlich dominierend auftreten wie beim 3:1 gegen Augsburg.

Allerdings hat sich die Personalsituation kaum entspannt. Dolzer und Dama fallen mit Sicherheit aus, Ertl wahrscheinlich, Simon (Leistenprobleme) und Vollmar (brach gestern das Training ab) vielleicht. Dafür steht Hartmann nach Kniebeschwerden ("Er ist im letzten Moment vom OPTisch gesprungen", so Boysen) wieder im Kader. Stohn macht Fortschritte und spielt in Boysens Planungen eine große Rolle. "Ich kann die Frage nach der Aufstellung heute nicht beantworten. Ich werde mich sehr kurzfristig entscheiden."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.09.98)

 
News vom Mi. 23.09.98

OFC-INTERN

Nachhilfe von Trautman
Nachsitzen mußten die OFC-Spieler am Dienstag. Nach dem Training gab es eine Stunde Regelkunde durch DFB-Schiedsrichter Trautmann (Frankfurt). Der Unparteüsche hatte sich bei einem Freundschaftsspiel der Kickers für die Nachhilfestunde angeboten. Fazit von Trainer Boysen: "Wir haben gelernt, wie man sich richtig beschwert."

Waldhof - OFC live ?
Hessischer und Süddeutscher Rundfunk wollen die Partie Waldhof Mannheim Kickers (Samstag, 31. Oktober) live im Fernsehen übertragen. Für die Live-Übertragung gegen Wehen kassiert der OFC 30 000 Mark.

Borchers vor Entlassung
Ex-Kickers-Trainer Ronny Borchers steht beim FSV Frankfurt vor der Entlassung. Präsident Reisig hat den Trainer des Tabellenletzten bereits öffentlich kritisiert. "Er muß mir erklären, wie er am Samstag gegen Waldhof Mannheim gewinnen will."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.09.98)

 
News vom Mo. 21.09.98

Die Kickers in Weiß-Blau

"Bayerische Woche" beim OFC

Sekt gibt's bei den Offenbacher Kickers noch nicht - trotz Tabellenführung. Mittelfeldroutinier Michael Köpper will aber welchen organisieren, "wenn die Zeit reif dafür ist". Ist sie aber jetzt noch nicht, daher bleibt das Getränk unter Verschluß (vielleicht bis zum Schluß).

Ein ordentliches Faß Bier wurde aber angezapft. Schließlich begann am Samstag in München das Oktoberfest und bei den Kickers die "bayerische Woche" schon am Freitag mit dem 3:1 gegen Augsburg. In vier Tagen geht's weiter gegen den FC Bayern München.

Die Spieler servierten den 12 000 Fans zum Auftakt der weiß-blauen Tage leicht bekömmliche Fußball-Kost; im VIP-Raum durften die zahlungswilligen Gäste für 150 Mark pro Ticket (inklusive Park- und Sitzplatz) Nudeln, Pflaumenkuchen und Dessert verdauen.

Am Freitag soll's deftiger werden. Die Bayern-Amateure kommen zum Spitzenspiel direkt von der Wies'n zum Bieberer Berg. Die Kickers wollen bei Festbier, Weißwurst und Backleberkäse feiern. Nürnberger Rostbratwürstchen gibt's auch; und die nicht ohne Hintergedanken. Schließlich gastierte der "Club" aus Franken nur kurz in der Regionalliga, spielt jetzt in der Bundesliga. Das spornt an. Aber abwarten, ob manchem Gast im rot-weißen Trikot beim Blick durch die rosarote Brille nach der weiß-blauen Woche das bayerische Kraut nicht sauer aufstößt. (Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 21.09.98)

 
News vom So. 20.09.98

Noch 26 Spiele bis zum Derby

Nur Kastner schob nach dem 3:1 'nen Hals

Kickers heiß auf die Eintracht:

Den Fans der Frankfurter Eintracht wird es täglich vor Augen geführt: Ihre Mannschaft braucht in der Fußball-Bundesliga noch 38 Punkte zum Klassenerhalt. Doch beim Lokalrivalen Kickers Offenbach wird schon eine ganz andere Rechnung aufgemacht: Noch 26 Spiele (für den OFC) bis zum großen Main-Derby in der Zweiten Liga...

Als am Freitag abend das 1:3 der Eintracht in Berlin auf dem Bieberer Berg bekanntgegeben wurde, war der Jubel der 12.000 Kickers-Fans erst so richtig enthusiastisch. Im VIP-Raum verfolge man den Auftritt der Frankfurter hochinteressiert in SAT 1. Fast die komplette Mannschaft, Trainer Hans-Jürgen Baysen, die Sponsoren und Offenbachs Fußball-Denkmal Hermann Nuber - alle waren bis nach 23 Uhr geblieben, um die Eintracht in Berlin verlieren zu sehen. Auch wenn's keiner ganz offen aussprach: Der eigene 3:1-Erfolg gegen den FC Augsburg war plötzlich doppelt schön.

Trotz des frühen Rückstands in der vierten Minute spielte der Regionalliga-Spitzenreiter bis zur Halbzeit absolut meisterlich. Günter Maier nach einem Klasse-Solo (19.) und Ollie Roth spektakulär aus der Drehung (29.) rissen das Ruder rum. Die Gäste, die letzte Saison noch 5:0 gewonnen hatten, damit sogar gut bedient. Mutig die Auswechslungen von Coach Boysen zur Pause: Ohne Not nahm er Kessler und Kastner aus dem rasanten Spiel, brachte Simon und Stohn. Beide zuletzt angeschlagen, zählen aber zur Wunschelf. Wehe, wenn der Schuß nach hinten losgegangen wäre... Boysen: "Klar, dann wär' ich der Looser gewesen. Aber selbstbewußt waren wir schon immer." Genau so werden Meister gemacht ! Stefan Simon sorgte für viel Druck über links und köpfte in der 70. auch noch das 3:1. Ordentlich auch Oldie Paul Koutsoliakos beim Comeback als Libero. Noch nicht 100prozentig auf dem Damm Tom Stohn, den Boysen aber - auch wegen der 350.000 Mark Ablösesumme - schnellstens "integrieren muß und integrieren wird".

Sauer am Freitag abend allerdings der ausgewechselte Frank Kastner, der nach Spielschluß sogar den obligatorischen Plausch im VIP-Raum ausfallen ließ. Ein Mitspieler: "Der hatte 'nen dicken Hals, ist sofort ab nach Hause."

(Bericht aus dem Äppler vom 20.09.98)

 
News vom Fr. 18.09.98

Spielen wie im Vorjahr, aber mit besserer Quote

Kickers Offenbach erwartet den FC Augsburg

Im Vorfeld der Fußball-Regionalliga-Partie gegen den FC Augsburg (heute, 19.30 Uhr) braucht Hans-Jürgen Boysen, Trainer der Offenbacher Kickers, nicht viele Worte an seine Akteure zu richten. Sie sind auch so motiviert bis in die Haarspitzen.

Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison gewannen die Schwaben am Bieberer Berg mit 5:0. Die Kickers hatten viele Chancen, boten eine starke Leistung und verloren haushoch. "Wir wollen wieder auf ähnlichem Niveau spielen wie damals und uns ähnlich viele Tormöglichkeiten erarbeiten", sagt Boysen. "Nur diesmal müssen wir die Dinger auch reinmachen." Er sei davon überzeugt, daß es zwar schwer werde, seine Mannschaft aber die drei Punkte behalte.

Stefan Ertl (Kapselverletzung) fällt aus, dafür wird Dirk Vollmar Sturmpartner von Kapitän Oliver Roth. Ob Tom Stohn die zentrale Mittelfeldposition übernimmt und versucht, die beiden mit Vorlagen zu füttern, entscheidet sich laut Boysen erst kurz vor dem Anpfiff. Falls der Zugang von 1860 München passen muß, übernimmt Frank Kastner die Rolle des Regisseurs. Fraglich ist, wer den verletzten Stefan Dolzer als Libero vertritt. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß Paul Koutsoliakos spielt", ließ Boysen aber gestern wissen.

Erfreulich: Die Kickers haben vom DFB-Ligaausschuß die Zusage für die Teilnahme am Hallenmasters-Turnier in der Frankfurter Festhalle erhalten. Die Gegner am 20. und 21. Januar 1999 sind Eintracht Frankfurt, Meister 1. FC Kaiserslautern, der MSV Duisburg, Mainz 05 (schlug den OFC im Januar im Finale des Hessencups in der Ballsporthalle mit 3:1) sowie drei weitere Profivereine.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 18.09.98)

 
News vom Do. 17.09.98

Ertl: "Es geht auf keinen Fall"

Kickers-Stürmer muß für Augsburg-Spiel passen / Dolzer wird morgen operiert

Der Abzählreim bei den Offenbacher Kickers geht weiter - und wieder sind zwei draußen. Am Freitag gegen den FC Augsburg (19.30 Uhr, Bieberer Berg) wird Stefan Ertl mit Sicherheit fehlen. Nach einem Foul seines Ditzinger Gegenspielers Ruta "Der hat mich richtig gefällt, das gab mir den Rest" - brach die alte Kapselverletzung wieder auf. Wenn Ertl jetzt nicht pausiert, könnte passieren, daß er bis zu acht Wochen ausfällt. Daher die Vorsichtsmaßnahme, schließlich kam zum Kapseleinriß noch eine Verletzung des Innenbandes. Eine exakte Diagnose war bisher nicht möglich, der Knöchel ist stark geschwollen. "Gegen München will ich aber wieder dabei sein", so Ertl.

Seinen Platz im Angriff wird wohl Dirk Vollmar einnehmen, auch wenn sich Trainer Hans-Jürgen Boysen erst nach dem Abschlußtraining heute festlegen will. Spielt Vollmar, sitzt Horst Russ wieder nur auf der Bank und muß sich mit der Joker-Rolle anfreunden.

Immerhin: Eine Entscheidung ist schon getroffen. Paul Koutsoliakos vertritt Stefan Dolzer, der morgen an der verletzten Schulter operiert wird. Ein Comeback in diesem Jahr gilt als unwahrscheinlich.

Trotz der Umstellung besitzt die Kickers-Abwehr das Vertrauen des Trainers, nach dessen Aussage Koutsoliakos zwar konditionelle Mängel mitbringt, aber diese durch Erfahrung ausgleichen kann.

Routinier Michael Köpper, der bei seinen Ex-Klubs Mannheim und Lübeck ebenfalls schon Libero spielte, soll das Mittelfeld zusammenhalten und könnte Tom Stohn bei dessen Punktspieldebüt auf dem Bieberer Berg Rückendeckung geben. Aber auch hier gilt: Entscheidung erst nach dem Abschlußtraining. Gegen Stohns Einsatz (von Beginn) sprechen seine konditionellen Mängel, doch die sind nach der mehrmonatigen Pause "normal", so Boysen. Für Stohns Einsatz spricht: Die Kickers brauchen ihn. Boysen rechnet in zwei bis drei Wochen damit, daß Stohn dann die Leistung bringt, wegen der ihn die Kickers für 350 000 Mark von 1860 München verpflichtet haben.

Der 4:1-Sieg gegen Ditzingen brachte den OFC an die Tabellenspitze - und die will Trainer Boysen nicht mehr abgeben. Dazu aber "dürfen wir die junge Augsburger Mannschaft nicht unterschätzen".

Große Kasse erwartet OFC-Geschäftsführer Jörg Hambückers innerhalb der nächsten acht Tage und insgesamt 22 000 Zuschauer in zwei Spielen auf dem Bieberer Berg. 10000 Fans gegen Augsburg, 12 000 gegen die Amateure des FC Bayern München. Macht eine Gesamteinnahme von gut 300 000 Mark - basierend auf der offiziellen Angabe des Durchschnittspreises einer Tageskarte von knapp 14 Mark.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 17.09.98)

 
News vom Mi. 16.09.98

Lange Pause für Dolzer

Kickers-Libero muß operiert werden / Jetzt kommt Augsburg

Hans-Jürgen Boysen fühlt sich wohl in der Rolle des Fußball-Trainers - nicht zuletzt auch, weil seine Mannschaft an der Tabellenspitze der Regionalliga Süd steht. Doch der OFC-Coach zeigte gestern, daß er nicht nur auf dem Fußball-Feld das richtige Wort findet. Weil sich kein Offizieller der Kickers zur Pressekonferenz einfand, nahm Boysen die Sache in die Hand. Sportliche Fragen sind zwar eh sein Metier. Doch die Kickers wollten gestern mit der Zeitarbeitsfirma "randstad" einen neuen Partner präsentieren, der sein Angebot für Arbeitssuchende bei den beiden nächsten Heimspielen gegen Augsburg am Freitag (19.30 Uhr) und die Amateure des FC Bayern eine Woche später vorstellt.

Boysen - übrigens nicht zum ersten Mal beim OFC in solch einer Situation - meisterte die Aufgabe, zeigte Improvisationstalent. Mußte er auch, denn der sportliche Leiter der Kickers, Klaus Gerster, war gut eine Stunde später angeblich immer noch auf dem Weg zum Stadion, Vize-Präsident Wilfried Kohls ließ sich wegen Krankheit entschuldigen, und Geschäftsführer Jörg Hambückers schaute wegen anderer Termine nur kurz vorbei, um die Information vom Fehlen der Offiziellen zu überbringen.

Schlechte Nachrichten brachte auch Boysen mit. Libero Stefan Dolzer wird wegen eines Kapseleinrisses in der linken Schulter operiert und mindestens acht Wochen pausieren. Daß Dolzer, der in den vergangenen Monaten "wohl den größten Sprung machte", vor der Winterpause wieder spielen kann, glaubt Boysen nicht. "Für ihn ist dieses Jahr wohl gelaufen." Gegen Augsburg, das in der vergangenen Saison auf dem Bieberer Berg noch 5:0 gewann, wobei die Kickers aber eine der besten Leistungen zeigten, werden auch Andreas Clauß, Patrick Dama und Thomas Winter fehlen. Der Einsatz von Stürmer Stefan Ertl (Kapselverletzung) ist stark gefährdet. Die Alternativen für die freie Angriffsposition (neben Oliver Roth) heißt Dirk Vollmar oder Horst Russ, der wohl die schlechteren ' Karten besitzt. Schließlich erzielte Vollmar beim 4:1 in Ditzingen zwei Treffer.

Bei der Besetzung des Liberopostens steht Boysen ebenfalls vor der Qual der Wahl: Paul Koutsoliakos oder Michael Köpper. Gegen die Variante mit Köpper als letztem Mann spricht, daß Boysen dann auch das Mittelfeld umstellen müßte. Gegen Paul Koutsoliakos, seit 1992 bei den Kickers, spricht, daß er in dieser Saison wegen Verletzung nur zu einem neunminütigen Einsatz kam. Koutsoliakos' Plus ist seine Erfahrung.

Zum Thema Tom Stohn sagte Boysen: "Wenn er sich gut fühlt, wird er von Beginn an spielen." Und wer müßte weichen? "Ich werde nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen und einfach einen jungen Akteur rausnehmen." Spielt Stohn, wäre Frank Kastner ein heißer Kandidat für die ungeliebte Ersatzbank.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 16.09.98)

 
News vom Sa. 12.09.98

Kickers froh, Köpper frei

OFC am Sonntag in Ditzingen

Es geschieht selten, daß sich Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen so deutlich über den Wert eines seiner Regionalliga-Fußballer äußert: "Es ist unheimlich wichtig für die Mannschaft, daß Michael Köpper spielen kann." Am Sonntag bei den TSF Ditzingen wird der Mittelfeldakteur mit von der Partie sein. Wegen unsportlichen Verhaltens wurde er vom Süddeutschen Fußball-Verband (SFV) nach seiner roten Karte beim VfR Mannheim für ein Spiel gesperrt und pausierte beim 3:0 gegen Neukirchen. Der Mannheimer Andreas Fellhauer, der in der Partie beim VfR ebenfalls Rot sah, muß vier Wochen absitzen.

"Daß die Sperre nur ein Spiel betrug, ist mit ein Verdienst unseres Geschäftsführers Jörg Hambückers und Kreis-Fußball-Rechtswart Karl-Heinz Kohls, die sich sehr stark eingesetzt haben", sagte OFC-Manager Klaus Gerster.

Köpper dabei, Stefan Simon wieder fit, Tom Stohn (Trainingsrückstand), Thomas Winter, Patrick Dama und Michael Hartmann (alle verletzt) fehlen mindestens noch zwei Wochen. Probleme könnte es im Kickers-Sturm geben. Ob Oliver Roth spielen kann, entscheidet sich erst im Abschlußtraining. Stimmt er zu, gilt sein Einsatz neben Stefan Ertl als wahrscheinlich. Doch der Ex-Kaiserslauterer plagt sich mit einer Knöchelverletzung, kann nicht trainieren.
Die voraussichtliche Aufstellung:
Kicker Offenbach: Keffel - Dolzer - Gramminger, Kolinger - Maier, Giersch, Köpper, Speth, Simon - Roth (Vollmar), Ertl (Russ).

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 12.09.98)

 
News vom Sa. 12.09.98

Infos zum TSF Ditzingen

TSF kompakt

Anschrift:
Gartenstraße 13, 71254 Ditzingen, Tel: 07156 / 7781

Internet:
http://home.t-online.de/home/MadTSF

Mitglieder:
2000

Stadion:
An der Lehmgrube, 4000 Zuschauer

Besonderheiten:
Keine Sitzplätze, 800 Stehplätze sind überdacht

Preise:
13 Mark (ermäßigt acht Mark)

Essen:
Zwei Kioske liefern selbstgebackenen Kuchen, dazu die obligatorische Wurst

Anfahrt:
A81 Stuttgart/Heilbronn, Anschlußstelle Stuttgart-Feuerbach raus, B295 Richtung Gerlingen, Ditzingen. Weiter auf der B295 Richtung Weissach, nach dem S-Bahnhof rechts in die Leonberger Straße und Ziegeleistraße, die zum Stadion führt

Parkplätze:
Ausreichend in Stadionnähe

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 12.09.98)

 
News vom Do. 10.09.98

Vollmar hofft auf himmlische Hilfe

OFC-Stürmer bittet in der Kirche um Beistand

"Die Situation, in der ich mich befinde, ist die schwierigste meiner gesamten Laufbahn;" Dirk Vollmar (26), zur Zeit erfolgloser Kickers-Stürmer, ist frustriert. Jetzt hofft er auf himmlische Hilfe. "Ich werde in die Kirche gehen und mich mit einem Pfarrer unterhalten."

Das meint Vollmar ernsthaft. Denn in seiner Zeit bei Juve Stabia half's schon einmal Als beim italienischen Drittligisten,. an den er ausgeliehen war, nichts lief wie gewünscht, ging die Mannschaft geschlossen in die Kirche. Nach dem Besuch folgten Siege und bei Vollmar Tore.

In Offenbach klappt's bei Vollmar bisher nicht. Zwar freute er sich nach dem 3:0 gegen Neukirchen "für die Mannschaft und auch für Horst Russ", der ihn ersetzte; doch das war's auch schon. Sein Ersatz erzielte nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung das 3:0. Wie schon gegen die KSC-Amateure. Als Vollmar am zweiten Spieltag ebenfalls nach 71 Minuten raus mußte, kam Russ und traf zum vorentscheidenden 1:0.

Vollmar verbrachte trotz des 3:0 keinen angenehmen Abend ("Ich denke jetzt wieder die ganze Nacht darüber nach, warum ich nicht treffe") und schimpft über sein Schicksal: "Das ist nicht normal, ich packe das menschlich einfach nicht." Ein Tor, so glaubt er, würde ihn schnell zu alter Treffsicherheit zurückbringen. Nach gut einer Stunde gegen Neukirchen schien es soweit, Vollmar zog aus vollem Lauf ab, doch Keeper Sven Hoffmeister parierte. "Die ganze Zeit fischt der im Kasten herum, doch wenn ich schieße, wird der auf einmal sechs Meter länger."

Für Stürmer, die nicht treffen, werden die Tore in jedem Spiel kleiner. Das gilt auch für den Kickers-Angreifer, den vor der Saison noch der SV Wehen umwarb. Der OFC aber verweigerte die Freigabe. Sechs Stationen (Stahl Lugau, Wismut Aue, Chemnitzer FC, FC Herborn, TUS Paderborn-Neuhaus und Juve Stabia) stehen in Vollmars Vita, dann kam der Wechsel nach Offenbach. "Und überall habe ich getroffen." Nur im OFC-Dress in dieser Saison noch nicht. Unterstützung erhält Vollmar ausreichend - von den Fans ("Die halten zu mir") und von Trainer Hans-Jürgen Boysen ("Er baut mich auf"). Vom Coach aber hatte sich Vollmar die Chance erhofft, gegen den SCN durchspielen zu können.

Am Sonntag in Ditzingen könnte er die nächste Bewährungsmöglichkeit erhalten. Vorher will er sich mit guten Trainingsleistungen aufbauen. Funktioniert auch das nicht, könnte ein Griff ins private Videoarchiv helfen. Dort stehen viele Meter Film, die dokumentieren: Dirk Vollmar ist ein Spieler mit Torjägerqualitäten.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 10.09.98)

 
News vom Di. 08.09.98

Nun auch noch Ertls Einsatz fraglich

Kickers mit großen Personalsorgen

Erst kurz vor Spielbeginn wird sich entscheiden, ob Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen heute gegen den SC Neukirchen (19.30 Uhr) auf Stefan Ertl zurückgreifen kann. Der Stürmer konnte gestern wegen eines Kapselrisses im Knöchel nicht trainieren und schätzt die Chance, daß er gegen Neukirchen spielen kann, "auf 50:50".

Fällt Ertl aus, wird Horst Russ von Beginn an angreifen. Sein Partner wird Dirk Vollmar sein, zuletzt auch nur Reserve. Oliver Roth muß wegen einer Zerrung ebenso passen wie die verletzten Thomas Winter und Patrick Dama. Tom Stohn hat Trainingsrückstand, Michael Hartmanns Einsatz ist fraglich. "Sollte Hartmann ausfallen, wird er sich einer Kniespiegelung unterziehen", so Boysen. Michael Köpper fehlt, über die Dauer seiner Rot-Sperre wird erst am Donnerstag entschieden. Trotzdem der vielen Ausfälle gibt sich Boysen optimistisch: "Wir werden gewinnen." Die voraussichtliche Mannschaftsaufstellung:
Kickers Offenbach: Keffel - Dolzer - Gramminger, Kolinger - Maier, Kastner, Giersch (Hartmann), Speth, Kessler - Ertl (Russ), Vollmar.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.09.98)

 
News vom Di. 08.09.98

"Gläserner Etat" präsentiert

Kleines Einnahmen-Plus / OFC kalkuliert mit 6000 Zuschauern

Mit einiger Verspätung präsentierten gestern die Offenbacher Kickers, vertreten durch den Technischen Direktor Klaus Gerster, Vizepräsident Wilfried Kohls sowie Schatzmeister Horst Zang, die Etatplanung für die Saison 1998/99. Mit knapp fünf Millionen Mark Ausgaben liegt er "im ersten Drittel der Regionalliga", wie Gerster erläuterte und ist somit um 1,6 Millionen Mark höher als im Vorjahr.

Dagegen stehen Einnahmen von gut fünf Millionen Mark, so daß sich ein Plus von 175 000 Mark, basierend auf einem Zuschauerschnitt von 6 000 (Tageskasse) bei einem Durchschnitts-Eintrittspreis von 14 Mark, ergibt. Die kalkulierten Spieleinnahmen von 1,9 Millionen Mark liegen um 1.120000 (!) Mark höher als in der abgelaufenen Saison (780000). Die 175000 Mark "Gewinn" sollen als "Puffer" herhalten, so Kohls, sollten sich erwartete Gelder (etwa Fernsehen-Live-Übertragungen) nicht einstellen: "Die Ausgaben reduzieren sich selten, die Einnahmen schon eher."

Gerster begründete die späte Bekanntgabe des Etats damit, daß zwar im Mai der Rahmen vorgegeben worden sei, daß man sich aber erst wieder Anfang September treffen konnte. Erst nachdem der Verwaltungsrat den Finanzplan abgesegnet hatte, wollte man mit den Zahlen an die Öffentlichkeit gehen. Gerster: "In den letzten zwei Jahren haben wir alles detailliert aufgeschlüsselt. Der Verein legt Wert darauf, daß er so gläsern wie möglich dargestellt wird."

Laut Gerster sind die Werbeeinnahmen von gut eineinhalb Millionen Mark abgesichert. Die Regionalligamannschaft nimmt mit 1,7 Millionen Mark den größten Ausgaben-Posten ein. Dieser wurde im Vergleich zum Vorjahr um eine halbe Million erhöht. Sponsor Portas erhöhte sein Engagement um 140 000 Mark auf eine halbe Million Mark. Gerster glaubt, eine "gewisse Nervosität von außerhalb" zu spüren und warnt davor, das rasende Tempo, mit dem sich der Verein entwickelt hat (Ziel: Aufstieg in den bezahlten Fußball; Meisterschaft 2. Mannschaft und A-Jugend), noch forcieren zu wollen. Jeder Mitarbeiter im Verein gebe sein Bestes. Der Leitsatz laute: "Um gut zu bleiben, muß man jeden Tag besser werden!" Doch: "Mit einem Tempo in Maßen wird der Verein dort hinkommen, wo die Anhänger ihn sehen wollen", verspricht Gerster.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.09.98)

 
News vom Di. 08.09.98

Ritt auf der Rasierklinge

KOMMENTAR

Ohne Risiko kein Gewinn! So oder ähnlich muß die Devise von Klaus Gerster heißen. Der gestern präsentierte Etat der Offenbacher Kickers liegt in dieser Saison erheblich höher als im Vorjahr. Die Zeichen stehen auf Aufstieg - aber um jeden Preis ?

Bereits im Mai hatte der OFC-Verwaltungsrat den Etat für die Saison 98/99 abgesegnet. Das Präsidium hinter dem "starken Mann" Gerster hat danach weitere Verträge abgeschlossen, von denen der Verwaltungsrat, dessen Vorsitzender Hauptsponsor Horst Jung ist, trotz einiger warnender Fingerzeige, nichts wußte und/oder über dessen Ausmaße man entsetzt war (allein Stohn kostet die Kickers in drei Jahren über eine Million Mark). Und die Laune des größten Kickers-Sponsors Horst Jung sollte sich der Verein nicht verderben.

Der Aufstieg ist Pflicht angesichts der bereits einkalkulierten Gelder. Gerster hat nichts zu verlieren: Von einem Aufstieg profitiert auch er - bei einem finanziellen Absturz des OFC trägt er, da er kein offizielles Amt inne hat, kein Risiko. Diese Saison wird für alle Beteiligten zu einem Ritt auf der Rasierklinge werden. Hoffentlich mit positiven Folgen für den OFC.
Dieter Höhn

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.09.98)

 
News vom Sa. 05.09.98

Kickers beim Geld schon Spitze

Etat von 4,5 Millionen Mark ?

Fünf Wochen nach Start der Saison 1998/99 der Regionalliga Süd will Kickers Offenbach am Montag den Etat präsentieren. Der Finanzplan soll etwa 4,5 Mi11ionen Mark umfassen und fäge damit an die 1,1 Millionen höher als der Etat der Spielzeit 1997/98. Vorausgesetzt, die Zahl von 4,5 Millionen stimmt, sind die Kickers unumstrittener Krösus der Regionalliga Süd. Erst an zweiter Stelle würde der SV Waldhof Mannheim kommen, dessen Etat bei knapp drei Millionen liegt. Der aktuelle Stand im sportlichen Vergleich: Waldhof führt die Tabelle mit zwei Punkten an, Zweiter ist der OFC.

Über Zahlen spricht Kickers-Schatzmeister Horst Zang nicht, höchstens über Tendenzen: "Unser Etat ist sehr hoch, liegt mit an der Spitze der Regionalligen Deutschlands, auf alle Fälle aber an der Spitze der Regionalliga Süd." Im Mai wurde erstmals der Kickers-Haushalt für 1998/99 verabschiedet - damals noch mit einem Pauschalvolumen für die Verpflichtung von neuen Spielern. Drei Zugänge - Dubravko Kolinger, Stefan Ertl und Michael Köpper kamen ohne Ablöse, Tom Stohn kam für 350 000 Mark. In den neuen Etat, der am Mittwoch dem Verwaltungsrat und einen Tag später dem Präsidium vorgelegt wurde, seien "die besseren Erkenntnisse eingeflossen", so Schatzmeister Zang. Daß die Kickers ihr Zahlenwerk nicht schon früher veröftentlichten, ist für Zang nur eine "Frage der Vollzähligkeit". Beide Gremien müssen zustimmen, waren laut Zang aber nicht komplett.

Bei ihrer Rechnung gehen die Kickers von 6000 Tageskarten (Durchschnittsstückpreis laut Zang 13,90 Mark) und 1200 Dauerkarten (im Schnitt pro Stück 350 Mark) aus. Macht bei 17 Heimspielen gut 1,8 Millionen an Zuschauereinnahmen. Stimmt der Durchschnittspreis der Tageskarten, dürfte der OFC zu den sozialfreundlichsten Regionalliga-Klubs gehören. Stehplätze kosten am Bieberer Berg zwischen elf (ermäßigt) und 14 Mark, Sitzplätze zwischen 20 und 35 Mark. Der Rest der Rechnung: Orientiert an den Zahlen von 1997/98 aus Werbeeinnahmen (1,4 Millionen), Hauptsponsor (340000), Fernsehgelder (350000), Fanartikel (170000), Mieten und Transfereinnahmen (je 50000) sowie Beiträgen und Zuschüsse (270000) kämen die Kickers auf die unbestätigten 4,5 Millionen Mark.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 05.09.98)

 
News vom Do. 03.09.98

Kickers Offenbach hofft auf die Rückkehr des Glücks

14 Tage Pause für Köpper?

"Wir müssen mit dem arbeiten, was uns zur Verfügung steht." Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen schließt auch nach dem zuletzt enttäuschenden Ertrag von zwei Punkten aus zwei Regionalliga-Spielen und zwei Begegnungen ohne Tor (0:1 im DFB-Pokal gegen Wattenscheid, 0:0 beim VfR Mannheim) Neuverpflichtungen aus.

Stefan Ertl, als Mittelfeldspieler dreifacher Torschütze, als Angreifer bisher erfolglos, kommentierte die kleine Angriffsmisere: "Es fehlt das Quentchen Glück, doch wenn wir ungeschlagen bleiben, dann werden wir auch wieder gewinnen und oben stehen."

In Mannheim standen die Kickers einer gut gestaffelten Mannschaft gegenüber und vor Anpfiff mehrere Minuten unwissend im Kabinengang. Niemand holte die Spieler ab, sie warteten vergebens. Nach Anweisung der Polizei pfiff Schiedsrichter Schmitt (Sillenbuch) die Begegnung zehn Minuten später an. Die Polizei hatte "Sicherheitsbedenken", weil 200 Offenbacher Fans vor dem Stadiontor standen und noch keine Karten hatten. "Die Mannheimer Spieler saßen derweil in ihrer Kabine, die wurden informiert", beklagte Boysen Unsportlichkeit beim Gegner. Auch nach dem Spiel gab's Ärger. Weil Boysen in seinem Statement von einem "hoch überlegenen OFC" sprach, wurde er aus dem Plenum heraus rüde unterbrochen. Daraufhin beschränkte er sich aufs Minimum und die Bemerkung, der VIP-Raum des VfR müßte "von den ganzen Touristen gesäubert werden".

Die Kickers waren sauer, weil sie die Partie nur mit einem Punkt, ohne Tor und vor allem ohne Michael Köpper beendeten. Ihm zeigte der Unparteüsche Rot und wirft ihm im Sonderbericht vor, Kuytim Shala am Trikot gezogen zu haben. In der Stellungnahme des OFC steht, daß Köpper bei einem Zweikampf 20 Meter vor dem Tor den VfRler leicht attackiert haben soll - ohne Einsatz der Arme. Mit Glück bleibt's bei zwei Wochen Zwangspause. Auf die Mindestsperre und darauf, daß das Glück zu den Kickers zurückkehrt, hofft auch Boysen: "Wenn stimmt, daß das Glück mit den Tüchtigen ist, müßten wir bald wieder soweit sein. Denn tüchtig sind meine Spieler." Morgen sollen sie es im Test beim Bezirksligisten TuS Eisenbach (bei Limburg, 19.30 Uhr) wieder zeigen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 03.09.98)

 
News vom Do. 03.09.98

Warten auf Stohn

KOMMENTAR

Das Warten auf Tom Stohn kann noch Wochen dauern. Der teuerste Einkauf von Kickers Offenbach seit Zweitligazeiten war erst krank, ist jetzt verletzt, konnte bisher seinen Einkaufswert von 350 000 Mark nicht bestätigen. Noch gleicht der Transfer einem Zuschußgeschäft für die Kickers, die immer wieder darauf verweisen: Stohns Verpflichtung sei ein Kauf mit Perspektive, eine Entscheidung mit Weitblick also.

Mag sein, kurzfristig aber kann der Ex-Münchner dem Klub die dringend benötigte Hilfe nicht geben. Nur wird der Druck, der auf Trainer Boysen, dem Verein und Stohn lastet, von Woche zu Woche größer. Die Spannung steigt.

Boysen vertraut weiter der Mannschaft, die zwar spielerisch überzeugte, vor dem Tor in den beiden vergangenen Partien aber versagte. Eine richtige Reaktion, die aber nicht im Trend liegt. Andere Klubs holen sich in vergleichbaren Situationen Nachschlag auf dem Spielermarkt.
Martin Batzel
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 03.09.98)

Alle Angaben ohne Gewähr


News, Zeitungsberichte 1998/1999
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 05.10.98 aktualisiert