Kickers Offenbach

News & Info's rund um den Bieberer Berg


 
News vom Mi. 04.11.98

OFC mit Roth gegen die Dreierkette ?

Am Sonntag kommt Pfullendorf / Speth gesetzt

Die Spieler von Kickers Offenbach nutzten die zwei freien Tage nach dem 2:1 beim SV Waldhof Mannheim, um sich zu entspannen. Erst gestern vormittag rief Coach Hans-Jürgen Boysen sie wieder zusammen.

Kickers-Geschäftsführer Jörg Hambückers und Klaus Gerster, Technischer Direktor, unternahmen in der freien Zeit einen Abstecher nach Südspanien. Dort begutachteten sie mehrere Hotels und erkundeten bis heute die Umgebung. Rein dienstlich und im Auftrag des OFC, der Anfang Februar ein achttägiges Trainingslager in der Nähe von Malaga abhalten will.

Dort möchte Boysen als Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Süd auftreten. Das Programm vor der Winterpause sieht günstig für die Kickers aus. Gerne geht Boysen beim Blick auf das Heimspiel gegen den Drittletzten SC Pfullendorf am Sonntag (18 Uhr) noch einmal auf den Sieg beim Konkurrenten SV Waldhof ein. Wenn es etwas zu bemängeln gäbe, dann, daß bei besserer Nutzung der Räume die Konter erfolgreicher hätten abgeschlossen werden können. Und nach ein kleiner Seitenhieb: "Waldhof hatte Lunte gerochen, wollte die big points am Samstag selbst machen, weil bei uns im Vorfeld nicht alles optimal lief, und daher wurde die Partie trotz der schweren Bodenverhältnisse angepfiffen." Der Rest ist bekannt: Die Kickers kamen mit dem Terrain besser zurecht, holten sich die Tabellenspitze zurück.

Lob vom Trainer, aber kein Freifahrtschein für die Spieler, die gegen den SVW erste Wahl waren. Bis auf die Zusage für Oliver Speth ("Er spielt von Beginn an") ließ Boysen alles offen - wie immer. Weil die Kickers-Abwehr mit Libero Dietmar Roth in Mannheim sehr gut stand, gibt es dort keinen Anlaß für Veränderungen. Auch Publikumsliebling Oliver Roth - in Mannheim ein Opfer der Erfolgs-Taktik gegen die Viererkette - dürfte im Heimspiel wieder (als Partner von Dirk Vollmar ?) dabei sein. Boysen: "Schließlich spielt Pfullendorf nicht mit einer Viererkette." Aber mit einer unsicheren Dreierkette.

Weil die Langzeitverletzten Stefan Dolzer (begann mit Lauftraining) und Thomas Winter (wieder im Training) zurück sind, freut sich Boysen: "Die personelle Situation ist hervorragend."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 04.11.98)

 
News vom Di. 03.11.98

"Gute Tat": OFC kommt ins Haus

"Jeden Tag eine gute Tat" bieten die Offenbacher Kickers an. Im Rahmen ihrer erweiterten Öffentlichkeitsarbeit kommen die Kickers vom Bieberer Berg gern mit eins, zwei Regionalliga-Spielern bei Vereinen, in Schulen, Heimen und bei Vereinigungen vorbei. Etwa eine Stunde lang kann gefragt, debattiert, gefachsimpelt werden. Für diese Aktion schalten die Offenbacher am kommenden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr wieder eine Telefonleitung frei: Unter 069/98190122 kann zwecks Termin angerufen werden.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 03.11.98)

 
News vom Di. 03.11.98

Kickers bei der Eintracht

Fußball-Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt ist zusammen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) Gastgeber beim Qualifikationsturnier für das DFB-Masters vom 20. bis 21. Januar in der Frankfurter Festhalle. Neben dem Deutschen Meister 1. FC KaisersIautern sowie dem Bundesligisten MSV Duisburg sind noch die Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, FC Gütersloh, FC St. Pauli und der FSV Mainz 05 gemeldet. Der Tabellenführer der Regionalliga Süd, Kickers Offenbach, ergänzt traditionsgemäß das Teilnehmerfeld.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 03.11.98)

 
News vom Sa. 31.10.98

"Weiß, was auf uns zukommt"

Ohne Personalsorgen zum SVW

"Alles gesund" meldete gestern Kickers Offenbachs Trainer Hans-Jürgen Boysen vor dem Topspiel der Fußball-Regionalliga Süd heute um 15 Uhr beim SV Waldhof Mannheim. Ausgenommen ist lediglich der langzeitverletzte Stefan Dolzer; selbst Thomas Winter ist wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen, ohne aber in den Kader zu rutschen.

Die Kickers bezogen gestern ein Trainigslager an einem geheimen Ort, gehen wie immer gut gerüstet in das Spiel. "Auch von den Platzverhältnissen her ist ein Kampfspiel zu erwarten", sagt Boysen, der davon ausgeht, daß die Partie über die Bühne gehen wird. "Entscheiden wird sein, wer den längsten Atem hat. Bei dem tiefen Geläuf wird es schwer sein, längere Zeit Pressing zu spielen."

Wie immer ist das OFC-Trainergespann voll auf dem laufenden. Waldhof wurde fünf, sechs Mal beobachtet, zuletzt beim 1:1 in Ditzingen. "Wir wissen, was auf uns zukommt, und sind darauf vorbereitet", so Boysen, der wie immer keine Auskünfte über die personelle Besetzung gab. "Auf dem Platz wird sich zeigen, wer mit der Situation am besten zurechtkommt. Waldhof will nicht ins offene Messer laufen und viel Geduld zeigen." Für Boysen ist es wichtig, den Abstand in der Tabelle (zwei Punkte) nicht größer werden zu lassen.
Voraussichtliche Aufstellung:
Keffel - D. Roth (Koutsoliakos) - Gramminger, Kolinger - Maier, Giersch (Speth), Köpper, Dama (Vollmar), Ertl (Hartmann), Simon - O. Roth

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 31.10.98)

 
News vom Sa. 31.10.98

Stielike als bester Lehrer

OFC-Neuzugang Michael Köpper spielte drei Jahre für Waldhof

Nicht nur aufgrund seiner weiten Einwürfe ist Michael Köpper ein Neuzugang bei den Offenbacher Kickers, der sich auf Anhieb einen Stammplatz sichern konnte. Der dreifache Familienvater, der am 17. November 32 Jahre alt wird, spielte drei Jahre lang für den SV Waldhof Mannheim, bevor er über den VfB Lübeck beim OFC landete. Seine Lieblingsposition ist das zentrale defensive Mittelfeld oder Libero.

Frage: Sie hatten beim SV Waldhof in der 2. Liga Probleme mit Trainer Günther Sebert und galten als 'Unruheherd'. Sind Sie ein unbequemer Spieler?
Michael Köpper: "Ich bin ein direkter und grundehrlicher Mensch, der seine Meinung sagt. Als Mannschaftskapitän habe ich in Waldhof in der Verantwortung gestanden. Ich habe damals die Probleme, die entstehen könnten, gesehen und früh angesprochen. Das hat einigen Herren nicht behagt. Klaus Schlappner als sportlicher Leiter und ich mußten unsere Stühle räumen. Nach dem Abstieg von Waldhof bin ich im Oktober 1996 nach Lübeck gewechselt. Ich hatte aber drei sehr schöne Jahre in Waldhof mit dem besten Trainer meiner Laufbahn. Von Uli Stielike habe ich am meisten gelernt und mich weiterentwickelt."

Frage: Wie gefällt es Ihnen bei den Kickers ?
Köpper: "Der OFC ist ein Verein mit einer großen Tradition und gehört vom Umfeld her in die 2. Liga. Die Fans sind phantastisch und engagiert, was positiv, aber auch negativ zu sehen ist angesichts der letzten Vorfälle. Aber die Arbeit macht Spaß, weil hier kompetente Leute arbeiten, die für die positive Entwicklung verantwortlich sind. Außerdem bekomme ich die Möglichkeit, den Einstieg ins Berufsleben zu vollziehen. Ich habe eine kaufmännische Ausbildung gemacht und kann beim OFC in den Marketingbereich reinschnuppern."

Frage: Gegen Schweinfurt gelang Ihnen ein Traumtor. Sind Sie ein Abwehrspieler mit Torjägerqualitäten ?
Köpper: "So zwei bis drei Tore habe ich pro Saison stets erzielt. Gegen Sehweinfurt hat alles gepaßt, da habe ich volles Risiko draufgehalten. Aber auch mit Wut im Bauch, denn wir wollten erfolgreich sein, waren aber relativ erfolglos."

Frage: In den letzten Spielen lief es nicht rund bei den Kickers. Woran liegt das ?
Köpper: "Es stimmt, wir haben einen 'Hänger'. Aber wir haben dauernd neue Verletzte zu beklagen, und die permanenten Umstellungen tragen nicht zur Sicherheit bei. Seit dem Reutlingen-Spiel ist unsere Selbstsicherheit angeschlagen. Zudem ist der Druck von außen da. Die Zuschauer fangen an, ungeduldig zu werden. Sie erwarten, daß wir souverän durchmarschieren. Ich bin aber überzeugt, daß wir die momentanen Ungereimtheiten bewältigen und unsere Souveränität zurückgewinnen."

Frage: Was erwarten Sie als Waldhof-Insider vom Spiel am Samstag ?
Köpper: "Die Atmosphäre ist bei weiten nicht so explosiv wie auf dem Bieberer Berg. Allerdings werden unsere Fans Feuer unter dem Dach machen in einem der schönsten deutschen Stadien. Es geht ums Prestige und um die Tabellenführung. Beide Teams wollen ihre Tabellenplätze nach unten hin verteidigen und könnten mit einem Unentschieden leben. Kämpferisch werden wir alles in die Waagschale werfen. Und das ist viel, da muß der SVW erstmal gegen ankommen. Ein Niederlage täte weh, weil wir dann fünf Punkte Rückstand hätten. Aber das ist bei uns gar kein Thema, davon redet keiner. Wir sind überzeugt, daß wir in Mannheim bestehen werden."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 31.10.98)

 
News vom Sa. 31.10.98

Überleben

Horst Ehrmantraut und Hans-Jürgen Boysen haben vor diesem Fußball-Wochenende einiges gemeinsam. Beide spielen mit ihren Klubs gegen den TabellenfUhrer - Boysen mit den Kickers beim Regionalliga-Ersten SV Waldhof, Ehrmantraut mit der Eintracht daheim gegen Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern.

Siegen Ehrmantrauts und Boysens Team, sitzen beide Trainer wieder sicherer im Sattel. Bei einer Niederlage gilt: Gemeinsam sind sie einsam.

Ehrmantraut vertraut darauf, daß die Eintracht und ihr Präsident Rolf Heller zu ihm stehen. Er hofft auf Ehrlichkeit in einem Geschäft, in dem die Lüge oft nicht nur aus der Not geboren ist. Erst unlängst zeigte Werder Bremens Manager Willi Lemke bei der Entlassung Wolfgang Sidkas, was ein Wort wert sein kann. Felix Magath nahm das Angebot dankend an.

Die Eintracht will sich schon vor dem Spiel bei den Bayern bedanken - für die Hilfe vor zwei Jahren, als es den Frankfurtern dreckig ging und der Münchner Klub zu einem Freundschaftsspiel antrat; ohne Gegenleistung, ohne Forderung. 300 000 Mark gab es damals für die knappe Eintracht-Kasse. Es half, das Überleben zu sichern.

Heute geht's für die Elf von Ehrmantraut sportlich ums Überleben - und für den Trainer um seinen Job. Eine Niederlage käme wohl nicht überraschend, aber für Ehrmantraut wohl mit dem Ende seiner Amtszeit in Frankfurt gleich.

Bei Boysen ist die Ausgangssituation ähnlich und doch ganz anders. Er führte die Kickers auf Platz zwei - und als wenn dies nichts wäre, hagelte es zuletzt Kritik. Aber mit der Meisterschaft als ausgegebenes Ziel ist der Vize-Titel eben zu wenig.

Der Wind blies Boysen ("Ich bin ein Mannemer Bub") voll ins Gesicht, und das lag nicht nur an den Sturmböen der vergangenen Woche. Gut möglich, daß auf die Rückkehr Boysens in seine Heimatstadt nach dem Tief die Renaissance der Kickers folgt.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 31.10.98)

 
News vom Fr. 30.10.98

Umstände und Zustände

OFC und SV Waldhof vor dem Derby im Vergleich / Teil 3 und Schluß der Serie

Die Überraschung kam gestern: Kickers-Anhänger, die noch gehofft hatten, eine Entscheidung über die Vergabe der Meisterschaft könnte wie in der vergangenen Saison am grünen Tisch fallen, als der SV Waldhof Mannheim wegen fehlender finanzieller Mittel auf den Lizenzantrag für den bezahlten Fußball verzichtete, wurden enttäuscht. Waldhof Mannheim, Gastgeber im Regionalliga-Derby gegen den OFC (morgen, 15 Uhr; ab 17 Uhr "Spiel des Tages" im Hessen Fernsehen), präsentierte gestern mit dem Münchner Medienunternehmen Kinowelt Media AG einen neuen Hauptsponsor, dessen Börsenwert bei 1,3 Milliarden Mark liegen soll. Erste gute Tat des neuen Partners: Er legte 400 000 Mark auf den Tisch und bezahlte somit die Hälfte des Betrages, den der SV Waldhof noch an die Berufsgenossenschaft abführen muß.

Die Finanzen:
Kickers Offenbach: Technischer Direktor Klaus Gerster stellte zusammen mit dem Präsidium einen Etat von 5,165 Millionen Mark auf (Vorjahr: 3,4 Millionen). Nach Vereinsangaben kosten Spielerkader, Trainer- und Betreuerstab 1998/99 1,7 Millionen Mark.

SV Waldhof Mannheim: Bei 5,6 Millionen liegt der Etat, von dem Trainer Uwe Rapolder 2,7 Millionen in die Regionalliga-Mannschaft stecken darf. Das sind 600 000 Mark weniger, als ihm in der vergangenen Saison zur Verfügung standen. Doch Waldhofs Hoffnungen ruhen auf dem neuen Großsponsor, konkrete Zahlen zu Zahlungen soll es innerhalb der nächsten vier Wochen geben.

Das Umfeld:
Kickers Offenbach: Hier herrscht Harmonie, die Atmosphäre ist fast familiär. Die Arbeitsbedingungen von Trainer Hans-Jürgen Boysen wurden (in kleinen Schritten) verbessert; den Kickers ist der Service für die Fans wichtig, mit dem neu eröffneten Pavillon sind sie auf einem guten Weg.

SV Waldhof Mannheim: Schatzmeister Bernd Matthias wurde zum Sanierer und auf der Strecke blieben im März dieses Jahres einige Arbeitsplätze und die Geschäftsstelle im schmucken Carl-Benz-Stadion. Die Geschäftsräume im alten Stadion am Alsenweg wurden wieder bezogen. Der Fanladen im Carl-Benz-Stadion wird nur zu Heimspielen geöffnet.

Das Stadion, die Fans:
Kickers Offenbach: Der Bieberer Berg ist eine Festung - nicht nur am traditionellen Heimspiel-Termin freitags abends. Fans (weniger als 10 000 gelten als Enttäuschung) und Stimmung sind einmalig und bundesligareif; das Stadion aber nicht. Der Berg bröckelt, wenn auch Sanierungsarbeiten zu Saisonbeginn ihre Wirkung zeigten. Die Bewirtung wurde trotz erschwerter Verhältnisse nach dem Konkurs des ehemaligen Betreibers verbessert; die Zahl der Verkaufsstände erhöht. Das Unkraut auf den Rängen verschwand zwar, doch das Flutlicht bleibt untauglich, und im Sanitärbereich gibt's noch Mängel. Den Benutzern stinkt gewaltig, daß noch nicht einmal Toilettenpapier vorhanden ist. Weiterer Kritikpunkt: die Anzeigetafel. Klaus Gerster will sie bis zur Adventszeit leuchten lassen.

SV Waldhof Mannheim: Das Carl-Benz-Stadion ist Mannheims Schmuckkästchen, bundesligareif und länderspielerprobt. Weil das komplette Stadion überdacht ist, machen die im Schnitt 5000 Zuschauer Stimmung, als wären es doppelt soviele.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 30.10.98)

 
News vom Fr. 30.10.98

Boysen sucht die Ruhe

Hans-Jürgen Boysen hat genug vom Trubel der vergangenen Wochen. Vor dem Derby beim SV Waldhof sucht er die Abgeschiedenheit und geht mit den Offenbacher Kickers in ein eintägiges Trainingslager in außerhalb gelegenes Mannheimer Hotel.

Nach dem Abschlußtraining heute um 15 Uhr ist Regeneration angesagt, sportliche Übungen sind gestrichen. "Individuelle und mentale Vorbereitung auf die Partie und einige Gespräche" hat Kickers-Coach Boysen auf seinem Aufgabenzettel stehen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 30.10.98)

 
News vom Fr. 30.10.98

SVW kompakt

Anschrift: SV Waldhof Mannheim, Alsenweg, 68305 Mannheim, Telefon: 0621 / 751 364

Internet: http: // www.sv-waldhof-mannheim.de

Bekannteste Spieler: Jürgen Kohler, Fritz Walter, Maurizio Gaudino

Stadion: Carl-Benz-Stadion, Theodor-Heuss-Anlage

Preise: Sitzplätze 25 bis 40 Mark, Stehplätze 12 Mark

Anfahrt: Über die A 6 am Mannheimer Kreuz auf die A 656 Richtung Mannheim-Zentrum. An der Anschlußstelle Mannheim-Mitte Richtung Stadtmitte den Schildern Stadion folgen.

Parken: Auf dem Platz schräg gegenüber dem Stadion

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 30.10.98)

 
News vom Do. 29.10.98

Aufstieg oder Ausstieg ?

OFC und SV Waldhof vor dem Derby im Vergleich / Teil 2 der Serie: die Trainer

Zwei Trainer, zwei Charaktere, ein Ziel: Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Süd und direkter Aufstieg in die zweite Liga. Die Rückkehr in den bezahlten Fußball mit ihren Klubs Kickers Offenbach und SV Waldhof Mannheim wäre für Hans-Jürgen Boysen (OFC) und Uwe Rapolder (SVW) jeweils der größte Erfolg ihrer Trainerlaufbahn. Boysen stieg mit den Kickers in die Regionalliga auf, trainierte zuvor SV Sandhausen und SV Mörlenbach.

Rapolder arbeitete in der Schweiz erfolgreich, schaffte mit St. Gallen den Sprung in die Nationalliga. Im März 1997 übernahm er die Waldhöfer, rutschte mit dem Klub aber in die Regionalliga ab. Er setzte sich selbst unter Druck, billigte sich vor Saisonbeginn maximal ein weiteres Jahr in der Drittklassigkeit zu: Für ihn heißt die Alternative Aufstieg oder Ausstieg.

Hans-Jürgen Boysen: Der Bodenständige
"Jawohl, ich bin bodenständig." Der Begriff ist für Boysen nicht negativ besetzt, sondern ein Indiz für Konstanz. Trotz des personellen Engpasses der Kickers durch viele Verletzungen wich Boysen nicht von seiner Grundhaltung ab; Dietmar Roth (kam vom FSV Frankfurt) war die einzige Neu-Verpflichtung während der laufenden Spielzeit, weil die Gelegenheit allzu günstig. Ansonsten glaubt der 41 Jahre alte Ex-Profi (Karlsruher SC, l. FC Saarbrücken): "Vor der Saison gibt es eine Personalplanung, welche Besetzung ausreicht, um den Ansprüchen zu genügen." Und die Planung muß reichen, um das selbstgesteckte Ziel Boysens zu realisieren: Aufstieg mit dem OFC.

Der "Mannemer Bub" (Boysen über Boysen), der früher auch für Waldhofs Lokalrivalen VfR spielte, gilt als ruhiger Vertreter in der Branche, sagt eher weniger, als daß er ein Wort zuviel spricht. Auch das derzeitige Wechselbad beim OFC kommentiert der Fußball-Lehrer (Prüfung 1991) nur knapp: "Es gibt Hochs und Tiefs, das ist im Sport wie in einer Ehe." Fertig. Ansonsten gilt für Boysen und seinen Co-Trainer und engsten Vertrauten Stephan Groß die Maxime: "Nur die Leistung auf dem Acker zählt."

Uwe Rapolder: Der Rhetoriker
Der Trainer besitzt beim SV Waldhof Narrenfreiheit. Seinem Coach und dessen Sprachgewandtheit hat es Präsident Wilfried Gaul zu verdanken, daß er bei der Jahreshauptversammlung der Mannheimer wiedergewählt wurde. Als Gaul sich in der Klemme befand, griff Rapolder nach dem Mikrophon - und der Präsident erhielt die Stimmen-Mehrheit. Zum Dank bekam Rapolder einen 2,7-Millionen-Etat, über den er in seiner Doppelfunktion Trainer/Sportdirektor frei verfügen darf. Der Trainer, der einen Abschluß in Betriebs- und Volkswirtschaft vorweisen kann, vor dem Trainerjob bei der "Credit Suisse" arbeitete, sowie ab und zu an der Hochschule St. Gallen über betriebliche Führungsprobleme referierte, zitiert Nietzsche (fehler-)frei, empfiehlt seinen Spielern gerne den Griff zu einem guten Buch statt Fingerübungen an einem Flipperautomaten. Der 40 Jahre alte Freund des geschliffenen Wortes gilt als experimentier- und entscheidungsfreudig, neigt zu Spontaneität. Er verzichtet auf Spieler schneller als er sie zuvor verpflichtete. Theo Georgiadis, während der laufenden Runde kurzfristig aus der zweiten griechischen Liga geholt (Rapolder damals: "Ein Mann für 15 Tore"), bekommt selten eine a Chance. Aber Rapo1der denkt auch wirtschaftlich: Georgiadis' Vertrag endet Weihnachten, das finanzielle Risiko war von vornherein begrenzt.

Rapolder bestand nach seiner Aktivenzeit (TB Berlin, SC Freiburg, Lierse SK, RC Genk) seinen Trainerschein 1994 mit sehr gut und dem besten Jahresabschluß der Schweiz. Der Coach engagiert sich auch als Spielervermittler: "Die Zeit ist vorbei, da Trainer nur altgewordene Fußballer sind."

Morgen lesen Sie: Zwei ehemalige Zweitligisten auf dem Weg zurück in den bezahiten Fußball? Umstände und Zustände beim OFC und SVW.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 29.10.98)

 
News vom Mi. 28.10.98

Kickers nur bei Torhütern vorn

SV Waldhof und OFC vor dem Derby im Vergleich / Teil 1 der Serie: die Teams

Am Samstag (15 Uhr) empfängt Tabellenführer SV Waldhof Mannheim den Zweiten Kickers Offenbach zum Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga Süd. Der SVW rechnet mit 15 000 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion (Fassungsvermögen 26 000) - darunter 5000 Offenbacher. Der OFC setzt einen Sonderzug ein. Treffpunkt Offenbach-Hauptbahnhof am Samstag um elf Uhr, Abfahrt (via Frankfurt, umsteigen in Regionalexpress 14213) um 11.25 Uhr. Der Preis beträgt zwischen 20 Mark (Einzelfahrschein) und 35 Mark (Wochenendticket für fünf Personen). Karten zu Sondertarifen gibt es nur am Samstag im Hauptbahnhof Offenbach.

Im ersten Teil unserer Serie stellen wir die Mannschaften, ihre Stärken und Schwächen gegenüber.

Die Torhüter:
Kickers Offenbach: Rene Keffel (30) ist die unumstrittene Nummer eins - trotz der 16 Gegentore in 13 Spielen. Andreas Clauß (29, Ex-Waldhof) ist verletzt, Thorsten Rohrbach (22) noch keine Konkurrenz. In dieser Saison bisher fast fehlerfrei, leistete sich Keffel seinen einzigen schweren Patzer beim 2:1 gegen die FC Bayern-Amateure auf dem Bieberer Berg, als er nach einem Rückpaß von Bernd Gramminger den Ball zum 1:1 ins eigene Tor lenkte. Doch Keffels Leistung garantierte zuletzt, daß die Kickers beim 1:3 in Burghausen nicht zweistellig verloren. Seine Vorzüge: gute Reaktion, schnell auf der Linie; Keffel hat seine Unsicherheiten beim Herauslaufen abgelegt.

SV Waldhof: Stefan Straub (27) genießt das uneingeschränkte Vertrauen von Trainer Uwe Rapolder. Noch, denn der Druck wird größer, der ehemalige Offenbacher Marius Todericiu (28) wartet weiter auf seine erste Chance in einem Punktspiel. Straub ist stets für einen Lapsus gut. Seine Stärke liegt in der Reaktionsschnelligkeit, seine Schwächen in der Strafraumbeherrschung und in der Unsicherheit bei hohen Bällen.
Fazit: Punkt für OFC

Abwehr und Mittelfeld:
Kickers Offenbach: Trainer Hans-Jürgen Boysen bevorzugt das klassische System mit Libero und Manndeckern. Doch die Defensive war in den vergangenen Spielen die entscheidende Schwachstelle beim OFC. Seit der schweren Verletzung von Stammlibero Stefan Dolzer wackelt das ehemalige Bollwerk. Dolzers Vertreter Paul Koutsoliakos ist kein Ersatz, weil zu langsam. Als Lösung für das kompromißlose Spiel auf der Position des letzten Mannes gilt der Ex-FSVler Dietmar Roth. Im Defensivbereich überzeugte zuletzt nur Dubravko Kolinger. Die Außenbahnen sind mit Günther Maier und Stefan Simon gut besetzt, Michael Köpper zeigt sich als der erwartet zuverlässige Abräumer und ruhende Pol. Hoffnungsträger Tom Stohn erfüllte die hohen Erwartungen bisher bei weitem nicht.

SV Waldhof: Die Abwehr mit der Viererkette Robert Ratkowski, den beiden Brasilianern Marcio Borges und Vilmar Santos sowie Rüdiger Rehm gilt als Prunkstück der Mannheimer und Garant für nur elf Gegentore. Im Mittelfeld überzeugt Yahaya Mallam, einst als Rohdiamant nach einigen Champions-League-Einsätzen für Borussia Dortmund nach Mannheim gewechselt, zu den Stuttgarter Kickers weitergewandert und in die Kurpfalz zurückgekehrt. Dariusz Pasieka und Werner Protzel sind die Abräumer, Co-Trainer Eugen Hach ist auf der rechten Seite gesetzt, für die linke Seite sucht Trainer Uwe Rapolder noch eine sprintstarke Verstärkung. Guido Hoßmann, von Omonia Nikosia geholt, ist keine.
Fazit: Punkt für SVW

Der Angriff:
Kickers Offenbach: Drei Tore zuletzt (aber nur eines durch einen Stürmer), insgesamt 29 Treffer (und damit die beste Bilanz zusammen mit den Bayern-Amateuren). Aber: Kapitän Oliver Roth läuft seit vier Spielen seiner Form hinterher, Dirk Vollmar fehlt Selbstvertrauen, Stefan Ertl ist nach seiner Verletzung noch nicht in der alten Form, Horst Russ - zu Saisonbeginn gefeierte Alternative - nach seiner Roten Karte in der OFC-Reserve gesperrt.

SV Waldhof: Jörg Kirsten, von LR Ahlen zurückgekehrt, ist gesetzt. Er erzielte neun Tore und zusammen mit Mallam (sieben) gut zwei Drittel der 23 Waldhof-Treffer. Publikumsliebling Atilla Birlik zeigt Einsatzwillen, bisher aber mit wenig Erfolg.
Fazit: Punkt für SVW

Endstand: 2:1 für SVW
Morgen lesen Sie: Uwe Rapolder und Hans-Jürgen Boysen, zwei Trainer, zwei Systeme - ein Ziel: die Meisterschaft.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 28.10.98)

 
News vom Mi. 28.10.98

Viel Balsam für Boysens Seele

Reaktionen, wie er sie beim ersten "Kickers-Fußball-Stammtisch" zu spüren bekam, müssen in der momentanen Situation Balsam für die Seele von Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen sein. Nach den Handgreiflichkeiten gegen den Coach beim 3:3 gegen Schweinfurt erhielt er am Montag abend keine weiteren Nackenschläge, sondern Schulterklopfen. Etwa 120 Fans folgten der Einladung des Fußball-Regionalligisten in die Hanauer Stubb der Hanauer Stadthalle. Klaus Gerster, Technischer Direktor des OFC, bezeichnete die Stammtisch-Premiere als "vollen Erfolg".

Boysen stellte gleich zu Beginn des Abends klar: "Zu Spielern und ihrer Leistung will ich mich nicht äußern. Es mißfiel mir, wie negativ ein Produkt wie der OFC zuletzt verkauft wurde." Boysen forderte volle Konzentration aller Akteure auf den Sport. Es gehe nicht, daß "sie am Spieltag noch Kisten durch die Gegend tragen". Ein Wink also in Richtung mancher Spieler, bei denen die Schwerpunkte von Job und Sport verschoben seien.

Nur einmal ging Boysen entgegen seiner Ankündigung auf Namen ein: Bei Horst Russ zeige die Kurve nach unten, daher werde er nicht aufgestellt: "Er trainiert schwach und trifft auch in der zweiten Mannschaft nicht mehr. Dirk Vollmar dagegen brennt und liefert hervorragende Arbeit ab."

Erneut bekam Gerster Kritik für die Zustände der Sanitäranlagen unter der Stehtribüne zu hören. Er reagierte auf das Dauerthema mit Humor: "Wenn auch mal Papier fehlt, seid doch froh, daß die Türen wenigstens zu verschließen sind." Kickers-TV überträgt eine Aufzeichnung vom "OFC-Stammtisch" morgen ab 20.30 Uhr im offenen Kanal.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 28.10.98)

 
News vom Mi. 28.10.98

VBG: OFC zeigt sich zufrieden

Zufrieden kehrte Klaus Gerster gestern abend aus Hamburg zurück. Die Kickers-Delegation mit dem Technischen Direktor, Vize-Präsident Wilfried Kohls und Geschäftsführer Jörg Hambückers führte mit der Verwaltungsberufsgenossenschaft ein gutes, weil sachliches Gespräch" über die Zahlungsmodalitäten der seit 1983 ausstehenden Beträge. Zu Zahlen sagte Gerster nichts: "Das ist Teil der Vereinbarung." Doch soll die Forderung der VBG noch im sechsstelligen Bereich liegen.

Bis Weihnachten werde die Sache geklärt sein, so Gerster. Je früher, desto besser. Denn sonst greift die Drohung, daß Vereine, die bis 1. Mai nicht gezahlt haben, keine Spielgenehmigung mehr erhalten sollen.

Am Sonntag fliegen Gerster und OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen nach Spanien, um dort nach einem Trainingslager zu suchen. Sie favorisieren Malaga, im Gespräch ist auch Zypern. Alles eine Frage des Preises: Mehr als 25 000 Mark will Gerster für die eine Woche Anfang Februar nicht ausgeben.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 28.10.98)

 
News vom Mi. 28.10.98

Klein will OFC mit Japanreise belohnen

Kickers-Ehrenpräsident Waldemar Klein plant, die Mannschaft für den erwarteten Aufstieg in die zweite Bundesliga mit einer Japanreise zu belohnen. Beim gestrigen Rathausempfang für eine 60köpfige Delegation aus Offenbachs Partnerstadt Kawagoe sicherte sich Klein die Unterstützung von Oberbürgermeister Koichi Funabashi.

Die Finanzierung will der Ehrenpräsident, der auf zahlreichen Japanreisen unter anderem mit Gerd und Dieter Müller sowie Helmut Haller - Kontakte geknüpft hat, durch Sponsoren abdecken. Zwei Interessenten gebe es bereits.

Die geplante Kickers-Reise reiht sich in eine Vielzahl partnerschaftlicher Aktivitäten ein. Nach Einschätzungen von Werner Frei, der bei der Stadt für die Pflege der Beziehung zu den Partnerstädten zuständig ist, sind seit 1983 mehrere hundert Offenbacher nach Kawagoe gereist. Der Austausch zwischen den Bürgern habe sich längst verselbständigt und bedürfe kaum noch äußerer Anstöße. Oberbürgermeister Gerhard Grandke freute sich, daß die große räumliche Distanz durch die engen Kontakte überbrückt worden sei. Funabashi, der sich gestern in das Goldene Buch der Stadt Offenbach eintrug, betonte, daß vor ihm bereits zahlreiche Schüler aus Kawagoe die Partnerstadt Offenbach besucht haben. Für sie sei der Austausch besonders wichtig. "Junge Leute müssen in der globalen Welt bestehen."

Auch für 80 Offenbacher Schüler bahnt sich die Gelegenheit an, wertvolle Erfahrungen in Japan zu sammeln: Der Edith-Stein-Schulchor plant für die nächsten Herbstferien eine Reise nach Kawagoe. Dank der japanischen Gastfreundschaft sei die Unterbringung der Kinder und Jugendlichen bereits gesichert, freute sich gestern Schulleiter Stürzer. OB Grandke sagte für die Reise organisatorische Unterstützung der Stadt zu.

Der dreitägige Besuch aus der 330000 Einwohner zählenden Partnerstadt verhalf den beiden Oberbürgermeistern gestern zu ihrer ersten persönlichen Begegnung. Grandke sieht nun eine gute Grundlage, um die Beziehungen weiter zu intensivieren.

Ansonsten staunte der hünenhafte Offenbacher über seine Anziehungskraft auf japanische Fotoapparate. "Wie im Zoo" sei er sich vorgekommen, schwärmte Grandke über das Blitzlichtgewitter.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 28.10.98)

 
News vom Mo. 26.10.98

Was muß OFC zahlen ?

Die VBG wartet seit 1983 auf ihr Geld

Droht den Offenbacher Kickers nach der sportlichen nun auch eine finanzielle Krise ? Manager Klaus Gerster spricht schon von der "Woche der Wahrheit".

Eine Niederlage bei Waldhof Mannheim würde den Kickers neben fünf Punkten Rückstand mit Sicherheit auch einen Einbruch bei den Zuschauerzahlen bescheren. Zumal Gegner (Pfullendorf) und Zeitpunkt (Sonntag, 18 Uhr) des nächsten Heimspiel nicht sehr zuschauerfreundlich sind.

Doch größere Sorgen bereitet den Kickers-Verantwortlichen ein Termin am Dienstag. Per Flugzeug reisen Gerster, Vizepräsident Wilfried Kohls und Geschäftsführer Jörg Hambückers nach Hamburg, in die Zentrale der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). Dort verhandeln sie mit VBG-Vertretern über einen laut Gerster "sehr hohen Betrag", den die Kickers noch schuldig sind.

Seit 1983 hat der Verein alle Rechnungen der VBG ignoriert. "Das war hoffentlich die letzte Überraschung, die wir in einer Ecke gefunden haben", hofft Gerster. Die VBG holte sich jedes Jahr vor Gericht einen Titel gegen die Kickers. Gültigkeitsdauer: 30 Jahre. Mit Säumniszuschlägen und Zinsen dürften mindestens 500000 Mark zusammen kommen. "Zu Zahlen sage ich gar nichts", hüllte sich Gerster in geheimnisvolles Schweigen. "Ich kann nur sagen, daß der sehr hohe Betrag die Zukunft des Vereins nicht gefährdet."

Warum dann aber gleich drei Kickers-Vertreter zu den Verhandlungen anreisen, wollte Gerster ("Ich glaube, die VBG kommt uns sehr entgegen") nur mit einem Satz kommentieren: "Zusammen schaffen wir es." Schatzmeister Zang hat zwar seit 1997 Geld für die VBG zurückgelegt, doch das wird mit Sicherheit nicht reichen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 26.10.98)

 
News vom Mo. 26.10.98

Auf der Durststrecke wird Trainer von "Fan" geschlagen

Kickers sind in der Krise, aber besser als letzte Saison

Was ist los mit Kickers Offenbach ? Vor dem Blick in die Zukunft die Rückblende. Vor genau einem Jahr, nach dem 14. Spieltag, hatten die Kickers als Tabellendritter (25 Punkte) acht Zähler Rückstand auf Borussia Fulda und wurden nach der 0:5-Heimpleite gegen den FC Augsburg dennoch von einem begeisterten Publikum gefeiert. Am Freitagabend haben die Kickers gegen Schweinfurt 3:3 gespielt, sind Tabellenzweiter (27 Punkte), nur zwei Zähler hinter Waldhof Mannheim - und der gleiche Trainer wurde von OFC-Anhängern übelst beschimpft und von einem Fan sogar mit der Faust geschlagen. Das neue Feeling Bieberer Berg ?

Hans-Jürgen Boysen nahm den Angriff locker hin ("Da müssen wir durch"), während Co-Trainer Stephan Groß nach Aussage von Manager Klaus Gerster "geschockt war". Der "Schläger" machte sich sofort aus dem Staub, muß nun, wenn die Kickers ihn ausfindig machen, mit Stadionverbot rechnen. "Es ist beschämend, daß sich Leute so verhalten, wenn zum ersten Mal Gegenwind zu spüren ist", hat Gerster kein Verständnis für die kollektive Unzufriedenheit nach dem 3:3 gegen Sehweinfurt.

Nach nur vier Punkten aus den letzten vier Spielen hat aber auch Daueroptimist Gerster erkannt, daß "wir jetzt eine Durststrecke haben." Die Kickers stehen besser da als letzte Saison und stecken dennoch in der Krise. "Wir sind verdammt dazu, zu gewinnen", weiß Gerster, welche Erwartungen erfüllt werden müssen.

Während der Frust auf den Rängen tief sitzt, versucht Trainer Boysen seine Mannschaft mit Streicheleinheiten aufzubauen. "Aus meiner Sicht hat das Positive überwogen", lautete Boysens überraschende Analyse nach dem enttäuschenden 3:3. Der Trainer will die Mannschaft in Schutz nehmen, die Verunsicherung abbauen. Ob die Mannschaft dieses Angebot annimmt ?

Natürlich hat der Fußball-Lehrer ("Wir müssen Ruhe und Überblick bewahren") erkannt, daß es in allen Mannsehaftsteilen hakt. Zehn Gegentore in den letzten vier Spielen schreien regelrecht nach Umstellungen. Im Mittelfeld ist Stefan Simon auf der linken Seite überlastet. Die Aufgabenverteilung zwischen Offensive und Defensive klappt nicht. Der Angriff leidet unter der unzureichenden Vorbereitung aus dem Mittelfeld. Dazu läuft Oliver Roth seit vier Spielen seiner Form hinterher. Seine Auswechslung am Freitag ließ die Volksseele kochen. "Die Auswechslung war im Prinzip in Ordnung. Ob es aber das falsche Signal für die Mannschaft war, sollen andere beurteilen", meinte Roth. Bei seinen Umstellungen und Auswechslungen ist Boysen derzeit sicher nicht so vom Glück verfolgt, wie zu Saisonbeginn, als er mit seinen Jokern Russ (gegen KSC) und Stohn (in Ditzingen) ein glückliches Händchen hatte.

Ausdrücklich betonte Kapitän Roth, "das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft ist in Ordnung." Jegliche Trainerdiskussion versucht auch Gerster schon im Keime zu ersticken. "17 Monate lang hat der Trainer alles richtig gemacht und wir hatten nur Erfolg. Da können wir doch jetzt nicht alles in Frage stellen. Das wäre keine gute Vereinspolitik."

Vor dem nicht nur für Gerster "sehr wichtigen Spiel" in Mannheim beziehen die Kickers bereits am Freitag ein Trainingslager. Krisen-, Spieler- oder andere Sitzungen wird es in dieser Woche nicht geben. Gerster: "Nur vom Reden hat noch keine Mannschaft besser gespielt. Wir brauchen jetzt einen Sieg." Eine klare Forderung an Mannschaft und Trainer.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 26.10.98)

 
News vom So. 25.10.98

Neuer Fan-Pavillion eröffnet

Mit der Eröffnung des neuen Fanartikel-Pavillons direkt vor dem Stadion am Bieberer Berg haben die Kickers-Fans ab sofort die Gelegenheit, den ganzen Tag über Artikel ihres Lieblingsvereins zu kaufen. Vom Schal über die Vereinswimpel bietet der Shop alles, was das Fanherz höher schlagen läßt. Aber nicht nur die Fanartikel werden hier angeboten, auch die Kartenvorverkaufsstelle für die Spiele im heimischen Stadion wurde von der Geschäftsstelle in den Pavillon verlegt. Paul Koutsoliakos, bemerkte, daß mit der Neueröffnung die Geschäftsstelle bedeutend entlastet worden sei und die Besucher der Spieler schon frühzeitig ihre Eintrittskarten erwerben könnten. Der Shop wirkt durch seine heile Glaskonstruktion einladend für alle Fans und solche, die es noch werden wollen.

(Bericht aus der Sunday vom 25.10.98)

 
News vom So. 25.10.98

Stagnation bei den Kickers

Schwer erkämpftes Remis gegen Schweinfurt

Eine Woche vor dem Spitzenspiel beim Tebellenführer SV Waldhof Mannheim stecken die Offenbacher Kickers weiter in der Krise. Nach den bitteren Auswärtsniederlagen in Reutlingen und Burghausen ließen die Offenbacher nun auch im eigenen Stadion Federn. Gegen Aufsteiger 1. FC Schweinfurt 05 reichte es nur zu einem glücklichen 3:3 Unentschieden. "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis", sagte Trainer Hans-Jürgen Boysen nach dem Abpfiff. Und schon gibt es Stimmen am Bieberer Berg, die den Trainer, der in der Vergangenheit so gute und erfolgreiche Arbeit geleistet hat, in Frage stellen. Der Aufstieg ist halt das Maß aller Dinge.

Der OFC wirkte gehemmt
Wer die Kickers gegen Schweinfurt gesehen hat, mag daran nicht so recht glauben. Der selbsternannte Titelfavorit wirkte völlig verunsichert, ohne Esprit, mannschaftlich nicht geschlossen, einfach gehemmt. Dabei hatte er es mit einem Gegner zu tun, der sich in der ersten Halbzeit vor lauter Respekt kaum einmal nach vorn traute. Dubravko Kolinger brachte die Kickers früh (33. in Führung, doch nur sechs Minuten später schaffte Popov den Ausgleich. Die 10.000 Zuschauer hatten bei diesem Treffer eine Abseitsstellung gesehen und fortan war der Schiedsrichter der "Sündenbock". Doch nach dem Wechsel zeigte sich schnell, daß der Unparteiische bei weitem nicht so schnell war wie die Offenbacher Spieler an diesem Tag. Zweimal (53. und 74.) konnte Schweinfurt durch Teofilovic in Führung gehen. Dirk Vollmar (60.) und Michael Köpper (86.) schafften wenigstens noch den Ausgleich. Mehr hatten die Kickers an diesem trüben Freitagabend auch nicht verdient. Auch wenn Manager Klaus Gerster glaubt, "daß wir keine Krise haben", stecken die Kickers mitten drin. Denn schon in den vorangegangenen Heimspielen hatte es nur zwei glückliche Erfolge gegen die Bayern-Amateure und den SV Wehen gegeben. Die Konkurrenz scheint den Respekt amor dem Bieberer Berg und den Kickers langsam zu verlieren. Und dies liegt ganz bestimmt nicht am Publikum, das mit unerschütterlicher Treue zu Mannschaft steht.

(Bericht aus der Sunday vom 25.10.98)

 
News vom So. 25.10.98

OFC: Fan-Revolte gegen Trainer Boysen!

Turbulenzen nach 3:3 gegen Schweinfurt

Bei den Offenbacher Kickers läuft ausgerechnet eine Woche vorm Schlager in Mannheim alles aus dem Ruder: Selbst gegen Neuling Schweinfurt zu Hause nur ein 3:3, zuletzt zehn Gegentore in vier Spielen. Dabei gehört Keeper Keffel noch zu den Besten. Mit dem Unentschieden am Freitag abend war der OFC sogar noch gut bedient. Die Abwehr ohne Ordnung, nach vorne fehlte - wieder 'mal - jegliche spielerische Linie. Ein Verzweiflungsschuß von Köpper aus 25 Metern rettete 120 Sekunden vor Schluß wenigstens den einen Punkt. Aber nach dem Schlußpfiff schlugen die Wellen am Bieberer Berg erst so richtig hoch. Im Mittelpunkt:

Der bislang unantastbare (Erfolgs-)Trainer Hans-Jürgen Boysen. Schon in der 72. Minute handelte er sich mit der Auswechslung von Kapitän Ollie Roth (gegen Stefan Ertl) ein gellendes Pfeifkonzert der 10.000 Fans ein. Unglaublich nach fast zwei Jahren totaler Euphorie am Berg. Dabei war Boysen im Grunde gar kein Vorwurf zu machen. Roth hatte schwach gespielt, gab selbst zu: "Die Entscheidung war gerechtfertigt". Die Zuschauer sahen's beim Stand von 2:2 anders. Denn fürs Siegtor in der Schlußphase ist Roth schließlich immer gut. Und nach dem Spiel wäre es Boysen um ein Haar sogar noch an den Kragen gegangen, als ein besoffener OFC-Rowdy schon die Hand gegen den Chefcoach erhoben hatte. Während der Pressekonferenz immer noch keine Ruhe: Kickers-Fans hämmerten von außen gegen die Glasscheiben, eine ging sogar zu Bruch. Auch Manager Klaus Gerster mußte sich übelste Beschimpfungen gefallen lassen, saß kreidebleich seinem Trainer zur Seite. Für Wirbel hatte Boysen auch mit seiner Entscheidung gesorgt, Manndecker-Urgestein Bernd Gramminger wegen Formschwäche auf die Bank zu setzen. Die Gerüchte um eine mögliche Ablösung des Coaches wies Gerster unterdessen schärfstens zurück: "Ganz dummes Zeug. Und auch Mannheim nächste Woche ist kein Schicksalsspiel."

(Bericht aus dem Äppler vom 25.10.98)

 
News vom Fr. 23.10.98

Schweinfurt siegte noch nie beim OFC

Boysen will heute wieder Tabellenführer werden

Mit einem Sieg heute um 19.30 Uhr gegen Aufsteiger FC Schweinfurt 05 im Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga Süd auf dem Bieberer Berg wollen die Offenbacher Kickers zumindest bis Sonntag die Tabellenführung wieder übernehmen. "Wir wollen in Vorlage gehen und Waldhof unter Druck setzen", so der OFC-Coach.

Wobei der Gegner keinesfalls unterschätzt wird. "Schweinfurt hat sich nach einer Startphase von vier, fünf Spielen akklimatisiert und verkauft sich sehr gut", weiß Boysen, der den Gegner beim 1:1 in Neukirchen beobachtet hat. Mit 26 Toren können die Bayern die gleiche Trefferzahl vorweisen. In Seufert (7 Tore) und Teofilovic besitzen sie das derzeit stärkste Angriffs-Duo der Liga. Auch das Mittelfeld ist derzeit gut drauf. Problembereich ist die Abwehr, ansonsten das Prunkstück. Trainer Djurad Vasic, ein alter Bekannter von Boysen aus Bürstädter Zeiten, kommt mit einer Mannschaft voller Selbstvertrauen, weil man durch die gute Tabellensituation (Platz sechs) völlig unbelastet antreten kann. Obwohl Vasic nicht weiß, "wie die Mannschaft mit den ungewohnten Verhältnissen auf dem Bieberer Berg zurechtkommt".

Mit dem Ex-Kickersspieler Diegmüller sowie Kulke und Scoric sind drei Spieler angeschlagen und bei Adolf Katzenmaier in Behandlung. Dennoch wird der FC in der gleichen Besetzung wie beim 5:3-Erfolg über die TSF Ditzingen auf dem Bieberer Berg einlaufen.

Dort haben die Schweinfurter noch nie gewonnen. Sieben Jahre lang spielten sie mit den Kickers bis 1972 gemeinsam in de Regionalliga, verloren dort 23 Mal, spielten zweimal remis. Vasic will diese Serie brechen.

Da wird Trainer Boysen allerdings nicht mitspielen. Mit den wiedergenesenen Köpper und Ertl soll der Gegner unter Druck gesetzt werden. Ob die Gespräche mit den Spielern nach den zuletzt schwachen Leistungen fruchteten, "wird sich im Spiel zeigen. Ich bin Optimist", sagt Boysen.

Voraussichtliche Aufstellung:
Keffel - D. Roth - Gramminger, Kolinger - Maier, Köpper, Dama - Hartmann (Ertl), Simon - Roth, Ertl (Vollmar)

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.10.98)

 
News vom Fr. 23.10.98

Kickers am Montag in Hanau

Einen OFC-Stammtisch veranstalten die Offenbacher Kickers in Zusammenarbeit mit dem neuen Sponsor Henninger-Bräu erstmals am kommenden Montag in Hanau. In der Stadthalle, Beginn 19.30 Uhr, stehen Manager Klaus Gerster, Trainer Hans-Jürgen Boysen, OFC-Ehrenspielführer Hermann Nuber, Seppl Weilbächer (DFB-Pokalsieger 1970) sowie Michael Köpper und Paul Koutsoliakos interessierten Anhängern Rede und Antwort.

"Wir beginnen diese Reihe in Hanau, weil in der dortigen Gegend eine besonders große Zahl von Kickers-Anhängern beheimatet ist", hofft Gerster auf regen Zuspruch.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.10.98)

 
News vom Do. 22.10.98

"Bei uns muß richtig Feuer drin sein"

Kolinger feste Größe beim OFC

"Seine Leistung muß der Maßstab für die anderen sein. An ihm müssen sich alle orientieren." Wenn ein Trainer derartige Lobeshymnen über einen Spieler "singt", ist normalerweise einer der sogenannten Führungsspieler gemeint. Die Sätze von Hans-Jürgen Boysen, Trainer der Offenbacher, gelten aber nicht einem der zahlreichen Routiniers im OFC-Kader - sondern dem Benjamin, dem jüngsten Spieler. 22 Jahre jung ist Dubravko Kolinger, spielt erst seit Saisonbeginn in Offenbach und wird vom Trainer schon "geadelt." Sicher nicht zu Unrecht. Der Manndecker hat sich auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft, und hat alle Spiele von der 1. bis zur 90. Minute durchgespielt, was außer ihm nur Keffel und Maier gelang.

"Ich bin bisher sehr zufrieden", lautet Kolingers Zwischenfazit. "Ich denke, ich habe mit meinem Wechsel von Karlsruhe nach Offenbach den richtigen Schritt gemacht. Hier komme ich vielleicht weiter als beim KSC." Dort hatte Kolinger nach acht Bundesligaspielen unter Schäfer-Nachfolger Jörg Berger keine Chance im Profi-Kader mehr erhalten. Da kam das Angebot aus Offenbach gerade zur richtigen Zeit. "Für meine Entwicklung ist wichtig, daß ich spiele", legte Kolinger mehr Wert auf den Stammplatz in der Regionalliga als auf die Bank in der 2. Liga.

Berger-Nachfolger Rainer Ulrich hätte diesen Wechsel sicher nie zugelassen. Doch als Ulrich kam, war Kolinger schon weg. Vor zwei Jahren wollte Ulrich "Dubi" schon zu den Amateuren des FC Bayern München holen. Die Profi-Karriere ist das große Ziel von Kolinger. "Ich bin jung, habe noch alle Möglichkeiten."

Die nutzt er nicht nur als kompromißloser Manndecker sondern auch in der Offensive. Bei allen Standardsituationen ist Kolinger im gegnerischen Strafraum, hat schon zwei Tore erzielt.

Daß es im Moment bei den Kickers nicht optimal läuft, ist für Kolinger kein Grund zur Besorgnis. "Jede Mannschaft macht ein Wellental durch. Wir waren acht Spiele lang ungeschlagen, jetzt haben wir zweimal verloren. Was ist daran so tragisch ?", ist Kolinger genau auf Vereins-Linie ("Ruhe bewahren"). Aber, und daran läßt der kopfballstarke Abwehrspieler keinen Zweifel "aber wir müssen uns am Freitag gegen den starken Neuling Schweinfurt gewaltig am Riemen reißen." Die Mainfranken sind seit sieben Spieltagen unbesiegt. "Bei uns muß am Freitag richtig Feuer drin sein", verlangt Kolinger von seinen Mitspielern "ein Spiel mit Leidenschaft und Kampf."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 22.10.98)

 
News vom Mi. 21.10.98

Harmonie und Aggressivität

Ertl und Köpper wieder fit

Ruhe bewahren. Unter diesem Motto steht bei den Offenbacher Kickers die Bewältigung der letzten Spiele. Von Krise will man auf dem Bieberer Berg nichts wissen. Harmonie wird gepflegt. Ruhe ist die erste Bürgerpflicht, "Wie immer in Harmonie und in einem ruhigen Ton" sei die Sitzung mit der Mannschaft am Montag verlaufen, berichtet der Trainer Hans-Jürgen Boysen. Natürlich habe die Mannschaft in Burghausen eine schwache Vorstellung abgeliefert, "aber ich sehe es als unnötig an, das hochzuspielen." Immerhin dauerte die Mannschaftssitzung mit fast 45 Minuten erheblich länger als üblich und hatte mit Manager Klaus Gerster und Vizepräsident Wilfried Kohls zwei interessierte Zuhörer.

Auf der gestrigen Pressekonferenz wurde dann ein starkes Wir-Gefühl demonstriert. Keine Schuldzuweisungen. "Es gibt keinen Spieler, den ich nicht leiden kann", betonte Boysen das gute Verhältnis zur Mannschaft. "Ich habe keinerlei Probleme mit der Mannschaft. Die Spieler verhalten sich absolut korrekt, sie trainieren wunderbar." Selbst dem Wunsch der Spieler nach mehr "Streicheleinheiten", wie von Bernd Gramminger angeregt, will der Trainer nachkommen. "Eigentlich ist der Masseur dafür zuständig. Aber wir versuchen stets, den Wünschen der Spieler gerecht zu werden", versprach Boysen mit ironischem Lächeln.

Doch bei allem Harmoniebedürfnis wird es in dieser Woche im Training vor dem Heimspiel gegen Schweinfurt 05 kräftig zur Sache gehen. Denn Boysen verlangt von seinen Spielern, daß die "körperliche Fitneß und die Aggressivität zu spüren sein muß." Die konnte Tom Stohn nicht unter Beweis stellen, weil er mit Grippe zuhause im Bett liegt. Dolzer, Winter und Speth fehlen weiterhin, dafür mischten Stefan Ertl und Michael Köpper wieder mit, werden mit Sicherheit am Freitag zu einem Kader gehören, "der stark genug ist, einen Heimsieg gegen Schweinfurt zu landen." Wie üblich will Boysen die Aufstellung vor dem Spieltag nicht bekannt geben. Aber Veränderungen wird es bestimmt geben.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 21.10.98)

 
News vom Mi. 21.10.98

Die Polizei greift ein

Aus Sicherheitsgründen lehnte die Mannheimer Polizei die Verlegung des Spitzenspiels Waldhof Mannheim - Kickers Offenbach auf Donnerstagabend ab. Damit ist die fest geplante Live-Übertragung im Fernsehen geplatzt. Gespielt wird jetzt am Samstag, 31. Oktober, 15.00 Uhr.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 21.10.98)

 
News vom Di. 20.10.98

"Wir müssen die ganze Situation viel lockerer sehen"

Kickers-Manager sieht keinen Grund zur Besorgnis / Trainer Boysen: "Ich werde jetzt nicht mit dem Prügel reinschlagen"

Nach 48 Stunden Bedenkzeit versuchten gestern nachmittag Mannschaft und Trainer der Offenbacher Kickers die 1:3-Niederlage in Burghausen zu analysieren. Vor dem Training versammelte Hans-Jürgen Boysen seine Spieler in der Kabine und wollte Erklärungen für die schwache Leistung am Samstag hören. "Alle hatten genügend Zeit, sich alles durch den Kopf gehen zu lassen. Ich erwarte jetzt, daß sich jeder Spieler artikuliert, warum es nicht so läuft", kündigte Boysen weitere intensive Gespräche ("aber nur intern") an. "Die aktive Mitarbeit der Mannschaft ist jetzt sehr wichtig. Ich will wissen, warum so viele Spieler nicht in der Lage sind, ihre optimale Leistung abzurufen." Konsequenzen müssen die Spieler nicht befürchten. "Ich werde doch jetzt nicht mit dem Prügel reinschlagen."

Am Samstag hatte sich das noch anders angehört. Da hatte der Trainer angedroht, "mit der Mannschaft hart ins Gericht zu gehen". Gestern klang das schon sanfter: "Mit der richtigen Ansprache werden wir das wieder auf die Reihe kriegen und zu alten Tugenden zurückfinden." Versöhnliche Worte von Boysen, weil die Mannschaft nicht als alleiniger Sündenbock herhalten will ?

Manager Klaus Gerster sieht weiterhin "keinen Anhaltspunkt zur Besorgnis. Die Situation", so Gerster, "ist überhaupt nicht dramatisch." Jede Mannschaft habe während der Saison eine schwächere Phase. "Selbst die Bayern werden das bald noch erleben." Von Schuldzuweisungen will Gerster nichts wissen. "Natürlich haben wir unter unseren Möglichkeiten gespielt. Aber wir sind Tabellenzweiter, nur zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter. Und die Saison ist noch lang. Wir müssen das alles viel lockerer sehen." Deshalb war Gerster über die Aussage von Co-Trainer Stephan Groß ("Hier haben einige den Ernst der Situation nicht erkannt") auch sehr verwundert. "Darüber muß ich mit ihm noch einmal reden."

Aber ganz so locker wie er behauptet, sieht Gerster die Situation wohl doch nicht, denn vier Spieler sollen in Zukunft in ihrem Nebenjob kürzer treten. Betroffen sind Paul Koutsoliakos und Stefan Simon, auf der OFC-Geschäftsstelle für Marketing und Fanartikel verantwortlich, sowie Bernd Gramminger und Stefan Dolzer, unter deren Regie Stadion-Gaststätte und Getränkestände stehen. "Besonders an Spieltagen könnte das zu einer unzumutbaren Belastung führen. Sie sollen und müssen sich voll auf ihre Aufgabe als Spieler konzentrieren. Deshalb werden wir das entsprechend in die Arbeitsverträge aufnehmen", kündigte Gerster an, daß dieses Quartett in Zukunft "die Arbeit etwas anders etwas organisieren muß. Denn vorrangig sind sie als Spieler angestellt."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 20.10.98)

 
News vom Fr. 16.10.98

Stohn will neue Freiheit besser nutzen

Rückendeckung von Boysen

In seinem vierten Spiel für Kickers Offenbach hatte Tom Stohn gegen den SV Wehen mit der glänzenden Vorarbeit zum 1:0 durch Kolinger zwar seinen bislang stärksten Aüftritt im rot-weißen Trikot, doch die Meinungen über den als Spielmacher eingekauften 29jährigen gehen noch auseinander. Wer von Tom Stohn überzeugt ist, wie Trainer Hans-Jürgen Boysen, stellt fest, "daß er den Anforderungen näher kommt." Der Trainer glaubt, daß "auf diesem Niveau nicht viele spielen können."

Für den konditionell noch nicht topfitten Stohn hat Boysen sogar sein System umgestellt. Stohn bekommt im Mittelfeld alle Freiheiten gewährt, wird durch eine Viererkette abgeschirmt. Den bisher üblichen zweiten offensiven Mittelfeldspieler hat Boysen durch einen Defensivspieler ersetzt. "Natürlich kommt mir diese neue Spielweise zugute", sagt Stohn. Gegen Wehen nutzte Stohn die Freiheiten zur Vorbereitung des ersten Treffers. "So etwas tut gut." Besonders für das Selbstbewußtsein, das nach fünfmonatiger Verletzungspause stark angekratzt war.

Als dann noch das blamable 2:3 von Reutlingen kam, hätte sich Stohn "am liebsten auf dem Platz eingegraben." Doch langsam zeigt die Formkurve nach oben. "So eine lange Pause kann man nicht einfach aufholen, das dauert seine Zeit." Den Konditionsrückstand ("Nach 20 Minuten kommen die ersten Krämpfe") bekämpft Stohn mit zusätzlichen Waldläufen. Die Zweifel aus dem Umfeld sind auch dem Trainer nicht verborgen geblieben. "Natürlich ist die Ungeduld groß", hat Boysen bemerkt. "Aber Stohn hat unsere volle Rückendeckung und zwar aus Überzeugung." Das heißt aber nicht, daß Stohn nun unter Artenschutz steht. "Die Trainer nehmen mich schon richtig her", weiß Stohn, daß besondere Fürsorge auch mit besonderer Leistung zurückgezahlt werden muß. Schließlich steht im Hintergrund immer die Ablösesumme von 350 000 Mark. "Aber da kann ich doch nichts dafür", sagt Stohn. "Ich will Fußball spielen und dabei immer mein Bestes geben. Mehr kann ich nicht tun."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 16.10.98)

 
News vom Fr. 16.10.98

Zusammen in die 2. Liga

Zwar nicht mit dem Sonderzug wie letzte Saison aber dennoch mit einer stattlichen Zahl werden die OFC-Fans am Samstag nach Burghausen reisen. Nachdem Hunderte von OFC-Fans im Mai auf der "Kerb" in der deutsch-österreichischen Grenzstadt die 0:1-Niederlage verarbeiteten, will der Burghausener Fanclub "Die Treuen von der Badseite" in der Sportgaststätte ein Fest organisieren. Das Motto der langen Burghausener Nacht: "Zusammen in die 2. Liga."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 16.10.98)

 
News vom Fr. 16.10.98

SVW kompakt

Anschrift: SV Wacker Burghausen, Franz-Alexander-Straße 7, 84489 Burghausen, Tel.: 08677/837111

Internet: Fehlanzeige

Mitglieder: 5300

Stadion: Wacker-Stadion an der Liebigstraße, 7600 Zuschauer, 800 Sitzplätze, Zuschauerschnitt 97/98: 1784

Besonderheiten: Der bislang größte Vereinserfolg war der Gewinn des Weltpokals 1992 - im Faustball.

Trainer: Kurt Niedermayer

Bekanntester Spieler: Michael Kostner (früher OFC, 1. FC Köln)

Preise: Sitzplatz 16, Stehplatz 13 Mark.

Anfahrt: A3 Würzburg/Nürnberg/Regensburg, bei Kirchroth auf die B20 bis Burghausen, dort kurz nach der Eisenbahnunterführung links in Franz-Alexander-Straße.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 16.10.98)

 
News vom Do. 15.10.98

Konkurs in Fulda würde OFC 150 000 Mark kosten

Entscheidung über Rückzug soll am Wochenende fallen

Wieder einmal sorgt ein hessischer Verein in der Fußball-Regionalliga Süd für negative Schlagzeilen. Nachdem Hessen Kassel vergangene Saison nach der Vorrunde Konkurs angemeldet und die Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hat, droht nun Borussia Fulda das gleiche Schicksal.

Kaum zu glauben, aber mit dem 0:9 gegen die Amateure von 1860 München war Fulda im Nachholspiel am Dienstag noch gut bedient. "Ich habe nur unsere Chancenverwertung zu kritisieren", meinte "Löwen"-Trainer Koschlik. Fuldas Trainer Klaus Dörner denkt trotz der sechsten Niederlage im sechsten Spiel (5:25 Tore) nicht an Rücktritt. Ob es in Fulda überhaupt weitergeht, soll sich am Wochenende entscheiden. "Wir spielen auf jeden Fall am Samstag noch gegen den FSV. Alles andere ist offen", erklärte gestern Fuldas Manager Horst Ruland. "Die Situation ist dramatisch, aber wir wollen alle, daß es weitergeht."

Der Schuldenberg soll zwischen 1,3 und 1,8 Millionen Mark liegen. "Wir verschaffen uns gerade einen Überblick", sagt Ruland: In der Kreide steht der Regionalligist bei Finanzamt und Krankenkasse. "Die müssen natürlich ihre Pflicht erfüllen", weiß Ruland, daß der Verein kaum Verhandlungsspielraum hat.

Seit Wochen versucht ein elfköpfiger Wirtschaftsrat potentielle Sponsoren zu gewinnen. "Natürlich wird es jetzt immer schwieriger Sponsoren zu mobilisieren", hat Ruland größte Bedenken, daß die Borussia noch zu retten ist.

Bei Kickers Offenbaeh hofft man, daß es in Fulda weitergeht, zumindest bis zum 22. November. Denn an diesem Sonntag soll Fulda in Offenbach spielen. Die Partie soll live im Hessen-Fernsehen übertragen werden. Zuschauereinnahmen (kalkuliert sind etwa 8000 an der Tageskasse) und Fernsehgeld würden sich auf mindestens 150 000 Mark belaufen. Bereits letzte Saison mußten die Kickers auf ein Heimspiel gegen Hessen Kassel verzichten. Damals war der Rückzug der Nordhessen sogar entscheidend für die Meisterschaft. Den Kickers wurden drei Punkte für den 3:1-Auswärtssieg aberkannt. Ulm gab nur einen Punkt (0:0) ab, und wurde mit einem Punkt Vorsprung Meister.

Während die Kickers noch nicht gegen Fulda gespielt haben, gelang Hauptkonkurrent Waldhof Mannheim ein 2:0-Sieg. Diese drei Punkte wären bei einem Fuldaer Konkurs weg. Aber noch, verkündet Ruland, "haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben." Allerdings werden bereits die ersten Spieler von anderen Vereinen gejagt. Obwohl die Kickers vor der Saison mit Torjäger Fladung verhandelt hatten, winkt Trainer Boysen nun ab. "Darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken. Unser Kader gibt genügend her."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 15.10.98)

 
News vom Do. 15.10.98

Boysen bis Freitag in der Klinik

Die Schulter-Operation von Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen am Dienstag ist gut verlaufen. "Zwei Sehnen waren gerissen, die Kapsel war kaputt und das Schulterdach versteift. Der Professor hatte viel zu tun", erklärte Boysen gestern. Trotz heftiger Schmerzen ("Das kriegen wir noch in den Griff") will Boysen die Klinik in Heidelberg am Freitag verlassen und nach Burghausen reisen. "ich werde die Mannschaft am Samstag betreuen", hat sich Boysen fest vorgenommen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 15.10.98)

 
News vom Do. 15.10.98

Hermann Nuber in Jügesheim Berater ?

Vertretung für Mann und Keller

Fußball-Oberligist SV Jügesheim hat derzeit ein Trainer-Problem: Cheftrainer Winfried "Django" Mann liegt im Krankenhaus, Co-Trainer Günter Keller ist noch in den USA unterwegs. Bei der jüngsten 0:4-Niederlage in Bürstadt coachten daher Spielausschußchef Willi Schönig und Wilfried Hepp (Spielausschußmitglied) den Sportverein.

Am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Ederbergland könnte möglicherweise ein prominenter Interimstrainer das sportliche Sagen haben: Kickers-Denkmal Hermann Nuber, zuletzt mehrfach bei den Heimspielen des SV Jügesheim zu Gast, hat seine Hilfe angeboten und wird wahrscheinlich als "Berater" einspringen, bis "Django" Mann wieder zur Verfügung steht. Eine endgültige Entscheidung steht allerdings noch aus. Am heutigen Donnerstag wollen sich die SV-Verantwortlichen mit Nuber nochmals zusammensetzen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 15.10.98)

 
News vom Di. 13.10.98

Klaus Gerster sucht den Maulwurf

Kickers-Manager droht Spieler mit fristloser Kündigung

Seit Günter Horster den Rasen im Stadion auf dem Bieberer Berg pflegt und hegt, ist das Spielfeld in einem optimalen Zustand. Unvorstellbar, daß dem Kickers-Platzwart ein Maulwurf ins Handwerk pfuschen könnte. Doch seit dem vergangenen Wochenende sind die Kickers-Verantwortlichen auf der Suche nach einem Maulwurf, der auf dem Bieberer Berg sein Unwesen treiben soll. Allerdings wird nicht nach einem der lichtscheuen Vierbeiner gefahndet, sondern ein zweibeiniger Maulwurf steht auf der Fahndungsliste von Manager Klaus Gerster ganz oben. Ein Spieler soll Interna aus der Mannschaftssitzung an Journalisten weitergegeben haben. So wurde bekannt, daß der Fußball-Lehrer Hans-Jürgen Boysen die Leistung seiner Spieler beim 2:3 in Reutlingen sehr schlecht benotet hat. Alle Spieler erhielten die Note sechs - Ausnahme der eingewechselte Kessler, dem Boysen sogar die Note acht verpaßte. Daß dieser ungenügende Notendurchschnitt nun an die Öffentlichkeit gelangte, hat bei den Kickers für unverständlich große Verstimmung gesorgt. Manager Klaus Gerster, in Sachen Informanten und Informationen ansonsten immer bestens im Bild, will den Maulwurf entlarven und gleich rausschmeißen. "Auch wenn er 500 Spiele für die Kickers gemacht hätte, fliegt er", droht Gerster dem "Verräter" mit der fristlosen Kündigung. "Unsere Stärke war immer, daß wir eine Einheit waren, da darf keiner ausscheren", begründet Gerster den harten Kurs der Vereinsführung.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.10.98)

 
News vom Di. 13.10.98

Boysen enttäuscht ins Krankenhaus

Kickers-Trainer wird an der Schulter operiert

Als Manager Klaus Gerster nach dem 2:1-Sieg der Offenbacher Kickers gegen den SV Wehen ein "Riesenkompliment an Mannschaft und Trainer" verteilte, nahm der so gelobte Hans-Jürgen Boysen die Huldigung mit süß-saurer Miene entgegen. Der Kickers-Trainer freute sich zwar über den schwer erkämpften Sieg und die Tabellenführung, war aber von der spielerischen Vorstellung seiner Mannschaft schwer enttäuscht. "Das kann mich nicht begeistern", gestand Boysen ein, daß das spielerische Niveau der Kickers für einen Spitzenreiter der Regionalliga nicht angemessen ist.

Zum dritten Mal hintereinander waren die Kickers ihrem Gegner in der Spielanlage unterlegen. Gegen die Bayern-Amateure, Reutlingen und den SV Wehen ließen die Kickers trotz Führungen jede Souveränität vermissen. "Bei uns fehlt ein ganzes Stück Glanz", bemängelt Boysen, daß seine sehr routinierte und erfahrene Mannschaft seit Wochen nicht mehr ihren optimalen Leistungsstand erreicht. "Wir müßten eigentlich frisch, fromm, fröhlich frei aufspielen. Aber das ist überhaupt nicht der Fall", ist Boysen intensiv auf der Suche nach Gründen für die Verunsicherung und Zaghaftigkeit seiner Spieler.

Sicher gibt es Entschuldigungen. Immer wieder gerne genannt: die Verletzungsmisere. Die Achse Dolzer, Köpper, Speth und Ertl fehlte gegen Wehen. Flügelflitzer Dama wird schmerzlich vermißt. Andere Spieler (Vollmar, Hartmann, Winter, Simon) wurden durch Blessuren ständig aus dem Trainingsrhythmus geworfen und benötigen dann wieder eine längere Eingewöhnungsphase.

Doch Boysen will die mäßigen Vorstellungen nicht nur auf körperliche Schwäche zurückführen. Der Trainer beschäftigt sich vielmehr intensiv mit den psychischen Problemen, befürchtet, daß einige Spieler den Kopf nicht frei haben. "Ich werde ein waches Auge auf die verschiedenen Nebentätigkeiten haben." Soll heißen, daß die Leistungen einiger Spieler unter der Doppelbelastung Fußball/Beruf leiden. Immerhin acht der am Sonntag eingesetzten 13 OFC-Spieler spielen "nebenberuflich" Fußball. "Man muß prüfen, inwieweit sich schwächere Leistungen darauf zurückführen lassen", kündigt Boysen intensive Gespräche an.

Allerdings nicht in den nächsten Tagen, denn die Kickers müssen vorerst ohne ihren Cheftrainer auskommen. Seit gestern liegt Boysen im Krankenhaus. In einer Klinik in Heidelberg wird der 41jährige heute vormittag an der Schulter operiert. Folge eines Zusammenpralls in einem Fußballspiel. Verschlimmert hat sich die Verletzung durch die innige Umarmung eines Kickers-Fans nach dem 2:1-Sieg gegen die Bayern-Amateure. Bis Donnerstag wird Stephan Groß das Training leiten. Wenn die Operation planmäßig verläuft, will Boysen in Burghausen wieder dabei sein.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.10.98)

 
News vom Di. 13.10.98

Ein Prosit auf SV Wehen

Ein neues Kapitel im schlechten Verhältnis zwischen dem FSV Frankfurt und den Kickers. Die FSV-Stadiongaststätte "Sport Nation" lockte am Sonntag Gäste mit folgendem Sonderangebot an: Bei jedem Tor für den SV Wehen gegen Kickers Offenbach gibt es das Bier zum Sonderpreis von 2,22 DM.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 13.10.98)

 
News vom Sa. 10.10.98

Platzt Knoten gegen Ex-Verein ?

Kickers-Neuzugang Tom Stohn konnte Erwartungen bisher noch nicht erfüllen

Ein Mann wird am Sonntag im Hessen-Derby zwischen den Offenbacher Kickers und dem SV Wehen im Mittelpunkt stehen, obwohl er sich in der Rolle als Hauptdarsteller derzeit überhaupt nicht wohl fühlt. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein soll beim Kickers-Neuzugang Tom Stohn der Knoten platzen. Wenn er denn von Anfang an spielt.

Seit seinem Wechsel von 1860 München nach Offenbach muß Tom Stohn einen besonderen Ballast mit sich herumschleppen. Mit 350000 Mark Ablösesumme - in München wird immer noch behauptet, die Kickers hätten 400000 bezahlt - ist der 29jährige der teuerste Regionalliga-Einkauf. Die Ablösesumme konnte Stohn nicht beeinflussen, er weiß aber, daß er, ob er will oder nicht, daran gemessen wird. Nach Ansicht von Experten, und dazu darf man getrost auch die Kickers-Führung zählen, ist der Spielmacher mit Zweitliga-Erfahrung diese Summe wert. Nur beweisen konnte er das noch nicht. Wegen einer Herzmuskelentzündung und einer anschließenden Zerrung mußte er vier Monate pausieren. Als Teilzeitarbeiter (zweimal ein- und ausgewechselt) konnte er den gehobenen Ansprüchen nicht gerecht werden.

Trainer Boysen ("er braucht Spielpraxis") und Manager Klaus Gerster ("Die Sprüche vom Millionen-Mann sind absoluter Quatsch") nehmen Stohn in Schutz, gewähren ihm den Bonus eines Neuzugangs. Doch angesichts der hohen Ziele, die sich die Kickers gesetzt, haben, darf die Experimentier- und Aufbauphase auch nicht mehr zu lange dauern.

Zumal sich der sensible Stohn auch selbst gewaltig unter Druck setzt und dabei die nötige Lockerheit vermissen läßt. Mit Simon, Hartmann und Winter stehen überdurchschnittliche Alternativen parat.

Wobei Simon wohl wieder im defensiven Mittelfeld eine Schwachstelle beheben muß. "Meine Lieblingsposition ist zwar im offensiven Mittelfeld, wo ich auch meine besten Spiele gemacht habe. Aber im Sinne der Mannschaft muß sich eben der einzelne zurücknehmen", akzeptiert Simon seiner Rolle als "Feuerwehrmann", der in dieser Saison bereits auf drei Positionen gespielt hat.

Wie üblich will Boysen vor dem Spieltag keine Mannschaftsaufstellung nennen. Doch deutet sich an, daß es nach dem 2:3 von Reutlingen Umstellungen geben wird. Köpper (Rückenbeschwerden) wird wahrscheinlich ausfallen. Für ihn dürften Kastner oder Dietmar Roth in die Mannschaft rücken. Vollmar dürfte neben Oliver Roth erste Wahl im Sturm sein.
Voraussichtliche OFC-Aufstellung:
Keffel - Koutsoliakos - Gramminger, Kolinger - Maier, Speth, Kastner (D. Roth), Stohn (Hartmann), Simon - O. Roth, Vollmar. Bank: Rohrbach (TW), Giesch, Hartmann, D. Roth, Kessler, Winter, Russ, Ertl.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 10.10.98)

 
News vom Sa. 10.10.98

Neuer Kickers-Pavillon

Einweihung am Sonntag

Mit einer Verlosungsaktion in der Halbzeitpause feiern die Offenbacher Kickers am Sonntag die Eröffnung des neuen Verkaufspavillons an der Bieberer Straße. Drei Sparbücher im Gesamtwert von 1000 Mark sowie Trikots und Dauerkarten werden unter den Zuschauern verlost. Unmittelbar vor dem Stadion steht den Kickers als Entlastung der Geschäftsstelle eine Verkaufsfläche für Eintrittskarten und Fanartikel von rund 60 Quadratmetern zur Verfügung. Finanziert wurde der Pavillon nach Vereinsangaben von der Offenbacher Volksbank.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 10.10.98)

 
News vom Fr. 09.10.98

OFC: Wehen in die Schranken weisen

Stefan Ertls Einsatz noch offen

Und war die personelle Not noch so groß - der Weg, den der SV Waldhof ging, war für Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen nie ein Thema. Kontrahent Uwe Rapolder, Coach des Regionalliga-Tabellenführers, beförderte wegen Personalmangel sogar seinen 37 Jahre alten Co-Trainer Eugen Hach zu einem ernsthaften Kandidaten für die Anfangself. Boysen vertraut seinem Co-Trainer Stephan Groß (43) lieber als hilfreiche Kraft an der Außenlinie. So auch im Derby gegen den SV Wehen, vor dem Boysen weiß, was die Fans von den Kickers erwarten: "Wir werden Wehen in die Schranken weisen. Wir sind der Favorit, daß werden wir zeigen."

Da stört Boysen auch nicht, daß Wehen "vor Selbstvertrauen nur so strotzt". Denn auch die Kickers sind siegessicher, nicht zuletzt wegen der Kulisse am Bieberer Berg (20.15 Uhr/live im HR). Boysen kann wieder auf Tom Stohn (Grippe) und Michael Köpper (Rückenbeschwerden) zurückgreifen, die während der Woche pausierten. Dirk Vollmar (Entzündung im Oberschenkel) ist wieder fit, Stefan Ertl nicht. Der Angreifer fehlt seit drei Wochen (Knöchelverletzung). Er soll als Joker kommen. Aber nur, "wenn auf der Ersatzbank Platz ist".

Aber selbst wenn der Trainer wie gewohnt in seinem Sessel sitzt und Groß an der Außenlinie steht, wird es auf der Bank eng. Denn bis auf den Langzeitverletzten Stefan Dolzer (und Ertl) sind alle dabei.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 09.10.98)

 
News vom Fr. 09.10.98

Martin Hohmann: "Will nicht mit leeren Händen heimfahren"

SV Wehens Trainer kommt optimistisch nach Offenbach

Auf den Bieberer Berg kommt Martin Hohmann sehr gerne. So wird es auch am Sonntag (20.15 Uhr) im Hessenderby der Fußball-Regionalliga Süd zwischen den Offenbacher Kickers und dem SV Wehen sein. Der derzeit sehr erfolgreich arbeitende Trainer des SVW erinnert sich noch gerne an den 2:0-Triumph mit Borussia Fulda, mit dem er vor zwei Jahren als Oberliga-Meister den Aufstieg in die Regionalliga sicherstellte. "Vielleicht ist das ein gutes Omen, denn ich will nicht mit leeren Händen am Sonntag heimfahren", sagt Hohmann, der glaubt, daß es "für beide Mannschaften ein Schlüsselspiel wird."

Man habe in Reutlingen gesehen, erkannte Hohmann, daß der OFC noch keine Übermannschaft ist. Aber so etwas wie in Reutlingen passiere immer einmal. Kein Team in der Regionalliga sei derzeit so weit, daß es konstant durchspielen könne. Allerdings hätten die Offenbacher die besten Möglichkeiten, dieses Ziel zu schaffen. Für Hohmann ist der OFC die Top-Mannschaft der Regionalliga Süd schlechthin.

Für seine Mannschaft sei es ärgerlich gewesen, daß die Partie gegen die TSF Ditzingen am vergangenen Wochenende ausgefallen ist: "Hoffentlich kommen wir nicht aus dem Rhythmus." Andererseits konnten Schlußmann Christian Lache (Faserriß) und Torjäger Michael Guht (Oberschenkelzerrung) ihre Blessuren auskurieren und sind wahrscheinlich am Sonntag einsatzfähig.

Die Taktik wird in Offenbach keine große Rolle spielen, meint Hohmann: "Wer auf den 'Berg' fährt, weiß, was ihn erwartet. 15000 Zuschauer werden die Kickers nach vorne treiben. Denen bleibt nichts anderes übrig, als nach vorne zu spielen. Entscheidend wird die Zweikampfstärke sein. Für uns heißt das, wieviel Mut wir aufbringen, um mitzuhalten."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 09.10.98)

 
News vom Do. 08.10.98

"Mutter Wagner": Kickers sind fast alles für mich

Seit eineinhalb Jahrzehnten der gute Geist vom Bieberer Berg

Von Holger Appel
Sie ist der gute Geist vom Bieberer Berg, hat in eineinhalb Jahrzehnten 17 Trainer, acht Masseure und vier Präsidenten erlebt: Waltraud Wagner, von Spielern und Fans meist als "Mutter Wagner" bezeichnet. "Ich bin das Mädchen für alles", sagt die 56jährige, beim Regionalliga-Team der Offenbacher Kickers für Trikots, Fußballschuhe, Handtücher, Getränke und Kuchenbacken verantwortlich. Helfend stehen ihr dabei Mannschaftsbetreuer Herbert Grebner, Hausmeister Gerd Tragert, Platzwart Günter Horster und Filius Harald zur Seite.

Waltraud Wagner, Mutter von vier Söhnen, ist seit 16 Jahren für den OFC im Einsatz. Ihr verstorbener Ehemann Horst war Leiter der Box-Abteilung. Als der damalige Vorstand und Spielerobmann Karlo Herbert anfragten, ob Waltraud Wagner mal für sechs Wochen aushelfen könne, war sie zur Stelle, stopfte erstmals die Ausrüstung der Offenbacher Erstligakicker in die Waschmaschinen.

Aus sechs Wochen wurden viele Jahre - und mehrere Jobs kamen hinzu. Zu Beginn arbeitete die Heusenstammerin noch ehrenamtlich, inzwischen gibt's von den Kickers eine kleine Aufwandsentschädigung.

"Fußball", sagt sie, "war eigentlich gar nicht mein Ding, sondern eher ein rotes Tuch. Doch die Zeiten haben sich geändert. Meine Kickers sind fast alles für mich." Nur einmal hat sie in dieser langen Zeit gefehlt: Ein Krankenhausaufenthalt zwang sie zu einer vierwöchigen Pause.

Inzwischen ist Waltraud Wagner fast rund um die Uhr in den Räumen unter der Stehtribüne im Einsatz. "Ich komme als erste und gehe als letzte. Zwölf Stunden für die Kickers sind keine Seltenheit. Da gehört viel Idealismus dazu", sagt sie.

"Mutter" Wagner ist überall dabei: Im Trainingslager in Israel, auf Zypern, in Bordeaux sowie im normalen Punktspielalltag - ihre Dienste werden stets beansprucht. Zum Zuschauen kommt sie kaum - die Arbeiten im Kabinentrakt laufen während des Spiels auf Hochtouren. "Gucken", sagt sie, "will. ich eh' nicht. Weil wir sonst verlieren."

Wenn sie mal eine ruhige Minute hat, zieht sie es deshalb vor, Kreuzworträtsel zu lösen. Was ihre Freude über Kickers-Siege aber nicht trübt. Zum Beispiel 1997 bei Triumph in Stuttgart, als die Kickers durch ein 2:0 gegen den FC Memmingen den Sprung zurück in die Regionalliga Süd schafften. "Normalerweise freue ich mich heimlich, still und leise, wenn wir gewinnen. In Stuttgart aber habe ich vor lauter Begeisterung geheult", erinnert sie sich. Nicht nur mit den aktuellen Spielern fiebert "Mutter Wagner", sondern auch zu etlichen ehemaligen OFC-Akteuren und Trainern pflegt sie Kontakte. Einige Beispiele: Günter Albert ("Wie mein fünfter Sohn"), Duisburgs Jörg Neun, dessen Autogrammkarten den Arbeitsplatz von Waltraud Wagner zieren, und natürlich Reinhard Stumpf, den Dietesheimer, inzwischen Co-Trainer beim Deutschen Meister Kaiserslautern. "Reinhard habe ich bei Auswärtsspielen im Bus immer einen extra Kuchen backen müssen." So wie es sich für einen "guten Geist" gehört.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.10.98)

 
News vom Mi. 07.10.98

Die Kickers zapfen Henninger-Bräu an

Eine Million Mark in den nächsten zehn Jahren

Die Offenbacher Kickers haben dafür gesorgt, daß eine weitere (Geld-) Quelle nicht versiegt. Weil sich die Kickers und die Henninger-Brauerei (Frankfurt) nach fast vier Jahrzehnten Zusammenarbeit über eine weitere Kooperation einigten, erhält der Fußball-Regionalligist über die nächsten zehn Jahre verteilt insgesamt eine Million Mark von dem Unternehmen. Dafür wird im Stadion am Bieberer Berg nur Henninger-Bier ausgeschenkt.

Mit dem Volumen von einer Million Mark zählt das in Sachsenhausen ansässige Unternehmen zusammen mit Sportartikelhersteller Nike und der Volksbank Offenbach zum Pool der Co-Sponsoren. Hauptsponsor bleibt das Unternehmen Portas, das nach Vereinsangaben 500000 Mark pro Saison zum 5,1-Millionen-Etat dazugibt. Dagegen nehmen sich die 150000 Mark in fünf Jahren, die der Getränkeproduzent Coca Cola den Kickers zahlt, fast bescheiden aus. Daher gab es wegen deren Vertrag auch keine offizielle Präsentation. Für Henninger gab's gestern Nachmittag einen Empfang mit kaltwarmen Buffet. Dort erklärte OFC-Präsident Dr. Lothar Winkler, warum sich die Verhandlungen etwas länger als gewünscht hinzogen. Hauptgrund: Bei den Frankfurtern gab es einen Eigentümerwechsel. Der Weinheimer Werner Kindermann übernahm Vorstands-Vorsitz und Aktienmehrheit. Kindermann gilt als sportinteressiert. Er trug maßgeblich dazu bei, daß der hochverschuldete Deutsche Eishockey-Meister Mannheimer Adler nicht Konkurs anmelden mußte. "Die Henninger-Bräu fühlt sich dem Sport in der Region verpflichtet", sagte Wolfgang Hutt, Generalbevollmächtigter für Vertrieb und Marketing. Beispiele vor Ort: OFC, Eintracht Frankfurt und das Radrennen "Rund um den Henninger Turm".

Vertriebsdirektor Horst Hayn denkt über die Kirchturmspitze hinaus und an Testspiele einer Eintracht-OFC-Auswahl gegen Barcelona und Real Madrid. Große Namen, da sei ein Blick auf die Ergebnisse des vergangenen Spieltages erlaubt: Frankfurt holte in Bochum ein 0:0, Offenbach verlor in Reutlingen 2:3. Kickers-Coach Hans-Jürgen Boysen verschwendet keinen Gedanken an das "Rhein-Main-Dream-Team": "Trainer wäre eh Frankfurts Horst Ehrmantraut."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 07.10.98)

 
News vom Mi. 07.10.98

Boysen: "Haben Niederlage abgehakt"

Kickers-Trainer hat vor dem Wehen-Spiel bis auf Dolzer alle Mann dabei

Dem wirtschaftlichen Hoch soll kein weiteres sportliches Tief folgen. Darin sieht Trainer Hans-Jürgen Boysen seine Aufgabe bei den Offenbacher Kickers vor dem Hessen-Derby in der Fußball-Regionalliga Süd am Sonntag (20.15 Uhr/live in HR3) gegen den SV Wehen. "So schlecht wie beim 2:3 in Reutlingen haben wir uns noch nie präsentiert", gibt der OFC-Coach zu, "aber das muß die Ausnahme b1eiben. Wir haben jede Menge wiedergutzumachen. Solche Spiele gibt es immer wieder, aber ich habe keine Veranlassung, die Mannschaft zu verdammen. Bei uns ist das Spiel abgehakt und alles in Ordnung. Das werden wir am Sonntag unter Beweis stellen."

Seinen Optimismus schöpft Boysen aus seinem Spielerkader, der bis auf Libero Dolzer wieder komplett ist. Zwar sind. Dama, Winter, Ertl sowie: Stohn, Simon und Vollmar noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, aber am Sonntag sollen auf alle Fälle die drei Punkte auf dem Bieberer Berg bleiben. Dieses Ziel soll durch eine disziplinierte Abwehrleistung ("Köpper und Gramminger waren maßgeblich an der Niederlage beteiligt") und eine gute Chancenverwertung vor großer Kulisse (Manager Gerster rechnet mit 15000 Zuschauern) erreicht werden.

Seine Mannschaft habe die Pausen-Anweisung in Reutlingen, das Spiel mit elf Mann zu beenden, falsch verstanden. Zwar fürchtete der Trainer, nach dem Platzverweis für Reutlingens Aduobe würde der Schiedsrichter auch die gelb-belasteten Koutsoliakos und Dietmar Roth vom Platz schicken, doch dies hätte aber nicht zu einer solchen Schwäche im Zweikampfverhalten führen dürfen.

Boysen - "wir dürfen nur auf uns schauen und nicht auf andere" - will in den fünf Trainingseinheiten bis Sonntag das Selbstvertrauen seiner Mannschaft wieder aufbauen. Kapitän Oliver Roth: "Besonders die Leistungsträger, und da schließe ich mich nicht aus, hatten in Reutlingen einen schwarzen Tag. Wir waren einfach schlecht. Aber das werden wir gegen Wehen vergessen machen. Da werden wir ganz anders auftreten. Wir haben das Zeug dazu, Meister zu werden."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 07.10.98)

 
News vom Mi. 07.10.98

Anzeigetafel im Advent ?

Pavillon ab Sonntag geöffnet

Kickers Offenbach erwartet den TSV 1860 München zu einem Freundschaftsspiel am Bieberer Berg. Wunschtermin des OFC, der sich mit dem derzeitigen Zweiten der Fußball-Bundesliga mit HiHe des gemeinsamen Sponsors Nike einigte, wäre der 14. Februar 1999, also eine Woche vor dem Ende der Winterpause und dem Start der Sechziger daheim gegen Eintracht Frankfurt.

Spätestens bei diesem Spiel soll die neue Anzeigetafel funktionieren derzeit noch ein schwarzes Rechteck über der Stahlrohrtribüne. Geht es nach Klaus Gerster, dem Technischen Direktor der Kickers, blinken und glühen die Lämpchen bereits in der Vor-Weihnachtszeit. Zur Erinnerung: Die Einweihung war auch schon im Februar und dann für Ostern dieses Jahres vorgesehen.

Ein weiterer Kickers-Termin steht auf der Kippe. Eigentlich war die Jahreshauptversammlung für Ende Oktober oder Anfang Dezember geplant. Jetzt wurde der 3. Dezember (Donnerstag) genannt. Das Problem: An diesem Abend ist die Offenbacher Stadthalle belegt. Immerhin ein Termin steht laut Gerster fest die Einweihung des neuen Service-Pavillons vor dem Stadion, der bereits zum Heimspiel gegen den SV Wehen am Sonntag geöffnet sein soll. Gekauft wurde das eckige Gebäude bei Heinrich Graeff, dem Präsidenten des Regionalliga-Rivalen VfR Mannheim. Gesponsort wird es von der Volksbank Offenbach, die dort auch einen Geldautomaten installiert. Von der Bieberer Straße aus existiert eine direkte Anfahrtmöglichkeit. Wer mehr Zeit mitbringt, kann sich drinnen das gesamte Fan-Equipment der Kickers anschauen. Zudem gibt es dort Eintrittskarten. Im Pavillon werden drehbare Fernsehmonitore installieit, über die bei Heimspielen die Pressekonferenz übertragen wird. Außenwirkung will der OFC auch mit einem neuen Kickers-Henninger-Stammtisch erreichen, bei dem an vier Abenden im Jahr Spieler, Trainer und Funktionäre besonders aktive und mitgliederstarke Fanklubs besuchen sollen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 07.10.98)

 
News vom Di. 06.10.98

OFC - Wehen live im Fernsehen

Am Sonntag, 20.15 Uhr / Neuer Vertrag mit "Henninger"

Das Hessen-Derby in der Regionalliga zwischen den Offenbacher Kickers und dem SV Wehen findet nun definitiv am Sonntagabend (Anstoß 20.15 Uhr) statt und wird live im Hessischen Fernsehen gesendet. Gestern Mittag wurden in Frankfurt die Verhandlungen zwischen dem Süddeutschen Fußball-Verband und dem Fernsehsender erfolgreich abgeschlossen und damit alle Spekulationen über den Spieltermin beendet. "Wir haben uns mit dem Verband über eine weitere Zusammenarbeit geeinigt. Unser Ziel ist natürlich, weitere Spiele der Offenbacher Kickers live zu übertragen", erklärte eine Sprecherin des Hessischen Fernsehens. Über die Details der Vereinbarungen wurde Stillschweigen vereinbart.

Kein Geheimnis sind die Zahlen der letzten Saison, als das Hessische Fernsehen für ein Livespiel 60 000 Mark bezahlen mußte. 30000 Mark kassierte der Heimverein, 18000 Mark der Gastverein. 9000 Mark wurden in einen Regionalligatopf eingezahlt, der am Saisonende aufgeteilt wurde. 3000 Mark wurden an den Süddeutschen Fußball-Verband überwiesen. Die Kickers haben in ihrem Etat für diese Saison 150 00 Mark für Live-Übertragungen eingeplant.

Erfolgreich verliefen auch die Verhandlungen der Kickers mit "Henninger". Die Frankfurter Brauerei wird auch in Zukunft das Stadion am Bieberer Berg mit Bier versorgen und soll langfristig als Sponsor die Kickers unterstützen. Die entsprechende Vereinbarung soll heute im Rahmen einer Pressekonferenz unterzeichnet werden. Die Verhandlungen über den sogenannten "Bier-Vertrag" hatten sich sehr lange hingezogen. Die Größenordnung für den Zehn-Jahres-Vertrag dürfte sich auf mindestens eine halbe Million Mark belaufen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 06.10.98)

Alle Angaben ohne Gewähr


News, Zeitungsberichte 1998/1999
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 04.11.98 aktualisiert