OFC mit Roth gegen die Dreierkette ? Am Sonntag kommt Pfullendorf / Speth gesetzt
Die Spieler von Kickers Offenbach nutzten die zwei freien Tage nach dem 2:1 beim SV Waldhof Mannheim, um
sich zu entspannen. Erst gestern vormittag rief Coach Hans-Jürgen Boysen sie wieder zusammen.
Kickers-Geschäftsführer Jörg Hambückers und Klaus Gerster, Technischer Direktor, unternahmen in der freien
Zeit einen Abstecher nach Südspanien. Dort begutachteten sie mehrere Hotels und erkundeten bis heute die
Umgebung. Rein dienstlich und im Auftrag des OFC, der Anfang Februar ein achttägiges Trainingslager in der
Nähe von Malaga abhalten will.
Dort möchte Boysen als Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Süd auftreten. Das Programm vor der
Winterpause sieht günstig für die Kickers aus. Gerne geht Boysen beim Blick auf das Heimspiel gegen den
Drittletzten SC Pfullendorf am Sonntag (18 Uhr) noch einmal auf den Sieg beim Konkurrenten SV Waldhof ein.
Wenn es etwas zu bemängeln gäbe, dann, daß bei besserer Nutzung der Räume die Konter erfolgreicher hätten
abgeschlossen werden können. Und nach ein kleiner Seitenhieb: "Waldhof hatte Lunte gerochen, wollte die big
points am Samstag selbst machen, weil bei uns im Vorfeld nicht alles optimal lief, und daher wurde die
Partie trotz der schweren Bodenverhältnisse angepfiffen." Der Rest ist bekannt: Die Kickers kamen mit dem
Terrain besser zurecht, holten sich die Tabellenspitze zurück.
Lob vom Trainer, aber kein Freifahrtschein für die Spieler, die gegen den SVW erste Wahl waren. Bis auf die
Zusage für Oliver Speth ("Er spielt von Beginn an") ließ Boysen alles offen - wie immer. Weil die
Kickers-Abwehr mit Libero Dietmar Roth in Mannheim sehr gut stand, gibt es dort keinen Anlaß für
Veränderungen. Auch Publikumsliebling Oliver Roth - in Mannheim ein Opfer der Erfolgs-Taktik gegen die
Viererkette - dürfte im Heimspiel wieder (als Partner von Dirk Vollmar ?) dabei sein. Boysen:
"Schließlich spielt Pfullendorf nicht mit einer Viererkette." Aber mit einer unsicheren Dreierkette.
Weil die Langzeitverletzten Stefan Dolzer (begann mit Lauftraining) und Thomas Winter (wieder im Training)
zurück sind, freut sich Boysen: "Die personelle Situation ist hervorragend."
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"Gute Tat": OFC kommt ins Haus
"Jeden Tag eine gute Tat" bieten die Offenbacher Kickers an. Im Rahmen ihrer erweiterten Öffentlichkeitsarbeit
kommen die Kickers vom Bieberer Berg gern mit eins, zwei Regionalliga-Spielern bei Vereinen, in Schulen,
Heimen und bei Vereinigungen vorbei. Etwa eine Stunde lang kann gefragt, debattiert, gefachsimpelt werden.
Für diese Aktion schalten die Offenbacher am kommenden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr wieder eine Telefonleitung
frei: Unter 069/98190122 kann zwecks Termin angerufen werden.
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Kickers bei der Eintracht
Fußball-Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt ist zusammen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB)
Gastgeber beim Qualifikationsturnier für das DFB-Masters vom 20. bis 21. Januar in der Frankfurter Festhalle.
Neben dem Deutschen Meister 1. FC KaisersIautern sowie dem Bundesligisten MSV Duisburg sind noch die
Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, FC Gütersloh, FC St. Pauli und der FSV Mainz 05 gemeldet.
Der Tabellenführer der Regionalliga Süd, Kickers Offenbach, ergänzt traditionsgemäß das Teilnehmerfeld.
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"Weiß, was auf uns zukommt" Ohne Personalsorgen zum SVW
"Alles gesund" meldete gestern Kickers Offenbachs Trainer Hans-Jürgen Boysen vor dem Topspiel der
Fußball-Regionalliga Süd heute um 15 Uhr beim SV Waldhof Mannheim. Ausgenommen ist lediglich der
langzeitverletzte Stefan Dolzer; selbst Thomas Winter ist wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen, ohne
aber in den Kader zu rutschen.
Die Kickers bezogen gestern ein Trainigslager an einem geheimen Ort, gehen wie immer gut gerüstet in das
Spiel. "Auch von den Platzverhältnissen her ist ein Kampfspiel zu erwarten", sagt Boysen, der davon ausgeht,
daß die Partie über die Bühne gehen wird. "Entscheiden wird sein, wer den längsten Atem hat. Bei dem tiefen
Geläuf wird es schwer sein, längere Zeit Pressing zu spielen."
Wie immer ist das OFC-Trainergespann voll auf dem laufenden. Waldhof wurde fünf, sechs Mal beobachtet,
zuletzt beim 1:1 in Ditzingen. "Wir wissen, was auf uns zukommt, und sind darauf vorbereitet", so Boysen,
der wie immer keine Auskünfte über die personelle Besetzung gab. "Auf dem Platz wird sich zeigen, wer mit
der Situation am besten zurechtkommt. Waldhof will nicht ins offene Messer laufen und viel Geduld zeigen."
Für Boysen ist es wichtig, den Abstand in der Tabelle (zwei Punkte) nicht größer werden zu lassen.
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Stielike als bester Lehrer OFC-Neuzugang Michael Köpper spielte drei Jahre für Waldhof
Nicht nur aufgrund seiner weiten Einwürfe ist Michael Köpper ein Neuzugang bei den Offenbacher Kickers, der
sich auf Anhieb einen Stammplatz sichern konnte. Der dreifache Familienvater, der am 17. November 32 Jahre
alt wird, spielte drei Jahre lang für den SV Waldhof Mannheim, bevor er über den VfB Lübeck beim OFC landete.
Seine Lieblingsposition ist das zentrale defensive Mittelfeld oder Libero.
Frage: Sie hatten beim SV Waldhof in der 2. Liga Probleme mit Trainer Günther Sebert und galten als 'Unruheherd'.
Sind Sie ein unbequemer Spieler?
Frage: Wie gefällt es Ihnen bei den Kickers ?
Frage: Gegen Schweinfurt gelang Ihnen ein Traumtor. Sind Sie ein Abwehrspieler mit Torjägerqualitäten ?
Frage: In den letzten Spielen lief es nicht rund bei den Kickers. Woran liegt das ?
Frage: Was erwarten Sie als Waldhof-Insider vom Spiel am Samstag ?
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Überleben
Horst Ehrmantraut und Hans-Jürgen Boysen haben vor diesem Fußball-Wochenende einiges gemeinsam. Beide spielen
mit ihren Klubs gegen den TabellenfUhrer - Boysen mit den Kickers beim Regionalliga-Ersten SV Waldhof,
Ehrmantraut mit der Eintracht daheim gegen Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern.
Siegen Ehrmantrauts und Boysens Team, sitzen beide Trainer wieder sicherer im Sattel. Bei einer Niederlage
gilt: Gemeinsam sind sie einsam.
Ehrmantraut vertraut darauf, daß die Eintracht und ihr Präsident Rolf Heller zu ihm stehen. Er hofft auf
Ehrlichkeit in einem Geschäft, in dem die Lüge oft nicht nur aus der Not geboren ist. Erst unlängst zeigte
Werder Bremens Manager Willi Lemke bei der Entlassung Wolfgang Sidkas, was ein Wort wert sein kann. Felix
Magath nahm das Angebot dankend an.
Die Eintracht will sich schon vor dem Spiel bei den Bayern bedanken - für die Hilfe vor zwei Jahren, als es
den Frankfurtern dreckig ging und der Münchner Klub zu einem Freundschaftsspiel antrat; ohne Gegenleistung,
ohne Forderung. 300 000 Mark gab es damals für die knappe Eintracht-Kasse. Es half, das Überleben zu sichern.
Heute geht's für die Elf von Ehrmantraut sportlich ums Überleben - und für den Trainer um seinen Job. Eine
Niederlage käme wohl nicht überraschend, aber für Ehrmantraut wohl mit dem Ende seiner Amtszeit in
Frankfurt gleich.
Bei Boysen ist die Ausgangssituation ähnlich und doch ganz anders. Er führte die Kickers auf Platz zwei - und
als wenn dies nichts wäre, hagelte es zuletzt Kritik. Aber mit der Meisterschaft als ausgegebenes Ziel ist
der Vize-Titel eben zu wenig.
Der Wind blies Boysen ("Ich bin ein Mannemer Bub") voll ins Gesicht, und das lag nicht nur an den Sturmböen
der vergangenen Woche. Gut möglich, daß auf die Rückkehr Boysens in seine Heimatstadt nach dem Tief die
Renaissance der Kickers folgt.
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Umstände und Zustände OFC und SV Waldhof vor dem Derby im Vergleich / Teil 3 und Schluß der Serie
Die Überraschung kam gestern: Kickers-Anhänger, die noch gehofft hatten, eine Entscheidung über die Vergabe
der Meisterschaft könnte wie in der vergangenen Saison am grünen Tisch fallen, als der SV Waldhof Mannheim
wegen fehlender finanzieller Mittel auf den Lizenzantrag für den bezahlten Fußball verzichtete, wurden
enttäuscht. Waldhof Mannheim, Gastgeber im Regionalliga-Derby gegen den OFC (morgen, 15 Uhr; ab 17 Uhr
"Spiel des Tages" im Hessen Fernsehen), präsentierte gestern mit dem Münchner Medienunternehmen Kinowelt
Media AG einen neuen Hauptsponsor, dessen Börsenwert bei 1,3 Milliarden Mark liegen soll. Erste gute Tat
des neuen Partners: Er legte 400 000 Mark auf den Tisch und bezahlte somit die Hälfte des Betrages, den der
SV Waldhof noch an die Berufsgenossenschaft abführen muß.
Die Finanzen:
SV Waldhof Mannheim: Bei 5,6 Millionen liegt der Etat, von dem Trainer Uwe Rapolder 2,7 Millionen in die
Regionalliga-Mannschaft stecken darf. Das sind 600 000 Mark weniger, als ihm in der vergangenen Saison zur
Verfügung standen. Doch Waldhofs Hoffnungen ruhen auf dem neuen Großsponsor, konkrete Zahlen zu Zahlungen
soll es innerhalb der nächsten vier Wochen geben.
Das Umfeld:
SV Waldhof Mannheim: Schatzmeister Bernd Matthias wurde zum Sanierer und auf der Strecke blieben im März
dieses Jahres einige Arbeitsplätze und die Geschäftsstelle im schmucken Carl-Benz-Stadion. Die Geschäftsräume
im alten Stadion am Alsenweg wurden wieder bezogen. Der Fanladen im Carl-Benz-Stadion wird nur zu Heimspielen
geöffnet.
Das Stadion, die Fans:
SV Waldhof Mannheim: Das Carl-Benz-Stadion ist Mannheims Schmuckkästchen, bundesligareif und länderspielerprobt.
Weil das komplette Stadion überdacht ist, machen die im Schnitt 5000 Zuschauer Stimmung, als wären es doppelt
soviele.
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Boysen sucht die Ruhe
Hans-Jürgen Boysen hat genug vom Trubel der vergangenen Wochen. Vor dem Derby beim SV Waldhof sucht er die
Abgeschiedenheit und geht mit den Offenbacher Kickers in ein eintägiges Trainingslager in außerhalb
gelegenes Mannheimer Hotel.
Nach dem Abschlußtraining heute um 15 Uhr ist Regeneration angesagt, sportliche Übungen sind gestrichen.
"Individuelle und mentale Vorbereitung auf die Partie und einige Gespräche" hat Kickers-Coach Boysen auf
seinem Aufgabenzettel stehen.
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SVW kompakt
Anschrift: SV Waldhof Mannheim, Alsenweg, 68305 Mannheim, Telefon: 0621 / 751 364
Internet: http: // www.sv-waldhof-mannheim.de
Bekannteste Spieler: Jürgen Kohler, Fritz Walter, Maurizio Gaudino
Stadion: Carl-Benz-Stadion, Theodor-Heuss-Anlage
Preise: Sitzplätze 25 bis 40 Mark, Stehplätze 12 Mark
Anfahrt: Über die A 6 am Mannheimer Kreuz auf die A 656 Richtung Mannheim-Zentrum. An der
Anschlußstelle Mannheim-Mitte Richtung Stadtmitte den Schildern Stadion folgen.
Parken: Auf dem Platz schräg gegenüber dem Stadion
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Aufstieg oder Ausstieg ? OFC und SV Waldhof vor dem Derby im Vergleich / Teil 2 der Serie: die Trainer
Zwei Trainer, zwei Charaktere, ein Ziel: Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Süd und direkter Aufstieg
in die zweite Liga. Die Rückkehr in den bezahlten Fußball mit ihren Klubs Kickers Offenbach und SV Waldhof
Mannheim wäre für Hans-Jürgen Boysen (OFC) und Uwe Rapolder (SVW) jeweils der größte Erfolg ihrer
Trainerlaufbahn. Boysen stieg mit den Kickers in die Regionalliga auf, trainierte zuvor SV Sandhausen und
SV Mörlenbach.
Rapolder arbeitete in der Schweiz erfolgreich, schaffte mit St. Gallen den Sprung in die Nationalliga. Im
März 1997 übernahm er die Waldhöfer, rutschte mit dem Klub aber in die Regionalliga ab. Er setzte sich
selbst unter Druck, billigte sich vor Saisonbeginn maximal ein weiteres Jahr in der Drittklassigkeit zu:
Für ihn heißt die Alternative Aufstieg oder Ausstieg.
Hans-Jürgen Boysen: Der Bodenständige
Der "Mannemer Bub" (Boysen über Boysen), der früher auch für Waldhofs Lokalrivalen VfR spielte, gilt als
ruhiger Vertreter in der Branche, sagt eher weniger, als daß er ein Wort zuviel spricht. Auch das
derzeitige Wechselbad beim OFC kommentiert der Fußball-Lehrer (Prüfung 1991) nur knapp: "Es gibt Hochs und
Tiefs, das ist im Sport wie in einer Ehe." Fertig. Ansonsten gilt für Boysen und seinen Co-Trainer und
engsten Vertrauten Stephan Groß die Maxime: "Nur die Leistung auf dem Acker zählt."
Uwe Rapolder: Der Rhetoriker
Rapolder bestand nach seiner Aktivenzeit (TB Berlin, SC Freiburg, Lierse SK, RC Genk) seinen Trainerschein
1994 mit sehr gut und dem besten Jahresabschluß der Schweiz. Der Coach engagiert sich auch als Spielervermittler:
"Die Zeit ist vorbei, da Trainer nur altgewordene Fußballer sind."
Morgen lesen Sie: Zwei ehemalige Zweitligisten auf dem Weg zurück in den bezahiten Fußball? Umstände
und Zustände beim OFC und SVW.
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Kickers nur bei Torhütern vorn SV Waldhof und OFC vor dem Derby im Vergleich / Teil 1 der Serie: die Teams
Am Samstag (15 Uhr) empfängt Tabellenführer SV Waldhof Mannheim den Zweiten Kickers Offenbach zum Spitzenspiel
der Fußball-Regionalliga Süd. Der SVW rechnet mit 15 000 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion (Fassungsvermögen
26 000) - darunter 5000 Offenbacher. Der OFC setzt einen Sonderzug ein. Treffpunkt Offenbach-Hauptbahnhof
am Samstag um elf Uhr, Abfahrt (via Frankfurt, umsteigen in Regionalexpress 14213) um 11.25 Uhr. Der Preis
beträgt zwischen 20 Mark (Einzelfahrschein) und 35 Mark (Wochenendticket für fünf Personen). Karten zu
Sondertarifen gibt es nur am Samstag im Hauptbahnhof Offenbach.
Im ersten Teil unserer Serie stellen wir die Mannschaften, ihre Stärken und Schwächen gegenüber.
Die Torhüter:
SV Waldhof: Stefan Straub (27) genießt das uneingeschränkte Vertrauen von Trainer Uwe Rapolder. Noch, denn
der Druck wird größer, der ehemalige Offenbacher Marius Todericiu (28) wartet weiter auf seine erste Chance
in einem Punktspiel. Straub ist stets für einen Lapsus gut. Seine Stärke liegt in der Reaktionsschnelligkeit,
seine Schwächen in der Strafraumbeherrschung und in der Unsicherheit bei hohen Bällen.
Abwehr und Mittelfeld:
SV Waldhof: Die Abwehr mit der Viererkette Robert Ratkowski, den beiden Brasilianern Marcio Borges und
Vilmar Santos sowie Rüdiger Rehm gilt als Prunkstück der Mannheimer und Garant für nur elf Gegentore. Im
Mittelfeld überzeugt Yahaya Mallam, einst als Rohdiamant nach einigen Champions-League-Einsätzen für
Borussia Dortmund nach Mannheim gewechselt, zu den Stuttgarter Kickers weitergewandert und in die
Kurpfalz zurückgekehrt. Dariusz Pasieka und Werner Protzel sind die Abräumer, Co-Trainer Eugen Hach ist auf
der rechten Seite gesetzt, für die linke Seite sucht Trainer Uwe Rapolder noch eine sprintstarke Verstärkung.
Guido Hoßmann, von Omonia Nikosia geholt, ist keine.
Der Angriff:
SV Waldhof: Jörg Kirsten, von LR Ahlen zurückgekehrt, ist gesetzt. Er erzielte neun Tore und zusammen mit
Mallam (sieben) gut zwei Drittel der 23 Waldhof-Treffer. Publikumsliebling Atilla Birlik zeigt Einsatzwillen,
bisher aber mit wenig Erfolg.
Endstand: 2:1 für SVW
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Viel Balsam für Boysens Seele
Reaktionen, wie er sie beim ersten "Kickers-Fußball-Stammtisch" zu spüren bekam, müssen in der momentanen
Situation Balsam für die Seele von Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen sein. Nach den Handgreiflichkeiten
gegen den Coach beim 3:3 gegen Schweinfurt erhielt er am Montag abend keine weiteren Nackenschläge, sondern
Schulterklopfen. Etwa 120 Fans folgten der Einladung des Fußball-Regionalligisten in die Hanauer Stubb der
Hanauer Stadthalle. Klaus Gerster, Technischer Direktor des OFC, bezeichnete die Stammtisch-Premiere als
"vollen Erfolg".
Boysen stellte gleich zu Beginn des Abends klar: "Zu Spielern und ihrer Leistung will ich mich nicht äußern.
Es mißfiel mir, wie negativ ein Produkt wie der OFC zuletzt verkauft wurde." Boysen forderte volle Konzentration
aller Akteure auf den Sport. Es gehe nicht, daß "sie am Spieltag noch Kisten durch die Gegend tragen". Ein
Wink also in Richtung mancher Spieler, bei denen die Schwerpunkte von Job und Sport verschoben seien.
Nur einmal ging Boysen entgegen seiner Ankündigung auf Namen ein: Bei Horst Russ zeige die Kurve nach unten,
daher werde er nicht aufgestellt: "Er trainiert schwach und trifft auch in der zweiten Mannschaft nicht mehr.
Dirk Vollmar dagegen brennt und liefert hervorragende Arbeit ab."
Erneut bekam Gerster Kritik für die Zustände der Sanitäranlagen unter der Stehtribüne zu hören. Er reagierte
auf das Dauerthema mit Humor: "Wenn auch mal Papier fehlt, seid doch froh, daß die Türen wenigstens zu
verschließen sind." Kickers-TV überträgt eine Aufzeichnung vom "OFC-Stammtisch" morgen ab 20.30 Uhr im
offenen Kanal.
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VBG: OFC zeigt sich zufrieden
Zufrieden kehrte Klaus Gerster gestern abend aus Hamburg zurück. Die Kickers-Delegation mit dem Technischen
Direktor, Vize-Präsident Wilfried Kohls und Geschäftsführer Jörg Hambückers führte mit der Verwaltungsberufsgenossenschaft
ein gutes, weil sachliches Gespräch" über die Zahlungsmodalitäten der seit 1983 ausstehenden Beträge. Zu
Zahlen sagte Gerster nichts: "Das ist Teil der Vereinbarung." Doch soll die Forderung der VBG noch im
sechsstelligen Bereich liegen.
Bis Weihnachten werde die Sache geklärt sein, so Gerster. Je früher, desto besser. Denn sonst greift die
Drohung, daß Vereine, die bis 1. Mai nicht gezahlt haben, keine Spielgenehmigung mehr erhalten sollen.
Am Sonntag fliegen Gerster und OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen nach Spanien, um dort nach einem Trainingslager
zu suchen. Sie favorisieren Malaga, im Gespräch ist auch Zypern. Alles eine Frage des Preises: Mehr als
25 000 Mark will Gerster für die eine Woche Anfang Februar nicht ausgeben.
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Klein will OFC mit Japanreise belohnen
Kickers-Ehrenpräsident Waldemar Klein plant, die Mannschaft für den erwarteten Aufstieg in die zweite
Bundesliga mit einer Japanreise zu belohnen. Beim gestrigen Rathausempfang für eine 60köpfige Delegation
aus Offenbachs Partnerstadt Kawagoe sicherte sich Klein die Unterstützung von Oberbürgermeister Koichi
Funabashi.
Die Finanzierung will der Ehrenpräsident, der auf zahlreichen Japanreisen unter anderem mit Gerd und Dieter
Müller sowie Helmut Haller - Kontakte geknüpft hat, durch Sponsoren abdecken. Zwei Interessenten gebe es
bereits.
Die geplante Kickers-Reise reiht sich in eine Vielzahl partnerschaftlicher Aktivitäten ein. Nach
Einschätzungen von Werner Frei, der bei der Stadt für die Pflege der Beziehung zu den Partnerstädten
zuständig ist, sind seit 1983 mehrere hundert Offenbacher nach Kawagoe gereist. Der Austausch zwischen den
Bürgern habe sich längst verselbständigt und bedürfe kaum noch äußerer Anstöße. Oberbürgermeister Gerhard
Grandke freute sich, daß die große räumliche Distanz durch die engen Kontakte überbrückt worden sei.
Funabashi, der sich gestern in das Goldene Buch der Stadt Offenbach eintrug, betonte, daß vor ihm bereits
zahlreiche Schüler aus Kawagoe die Partnerstadt Offenbach besucht haben. Für sie sei der Austausch
besonders wichtig. "Junge Leute müssen in der globalen Welt bestehen."
Auch für 80 Offenbacher Schüler bahnt sich die Gelegenheit an, wertvolle Erfahrungen in Japan zu sammeln:
Der Edith-Stein-Schulchor plant für die nächsten Herbstferien eine Reise nach Kawagoe. Dank der japanischen
Gastfreundschaft sei die Unterbringung der Kinder und Jugendlichen bereits gesichert, freute sich gestern
Schulleiter Stürzer. OB Grandke sagte für die Reise organisatorische Unterstützung der Stadt zu.
Der dreitägige Besuch aus der 330000 Einwohner zählenden Partnerstadt verhalf den beiden Oberbürgermeistern
gestern zu ihrer ersten persönlichen Begegnung. Grandke sieht nun eine gute Grundlage, um die Beziehungen
weiter zu intensivieren.
Ansonsten staunte der hünenhafte Offenbacher über seine Anziehungskraft auf japanische Fotoapparate. "Wie
im Zoo" sei er sich vorgekommen, schwärmte Grandke über das Blitzlichtgewitter.
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Was muß OFC zahlen ? Die VBG wartet seit 1983 auf ihr Geld
Droht den Offenbacher Kickers nach der sportlichen nun auch eine finanzielle Krise ? Manager Klaus Gerster
spricht schon von der "Woche der Wahrheit".
Eine Niederlage bei Waldhof Mannheim würde den Kickers neben fünf Punkten Rückstand mit Sicherheit auch einen
Einbruch bei den Zuschauerzahlen bescheren. Zumal Gegner (Pfullendorf) und Zeitpunkt (Sonntag, 18 Uhr) des
nächsten Heimspiel nicht sehr zuschauerfreundlich sind.
Doch größere Sorgen bereitet den Kickers-Verantwortlichen ein Termin am Dienstag. Per Flugzeug
reisen Gerster, Vizepräsident Wilfried Kohls und Geschäftsführer Jörg Hambückers nach Hamburg, in die
Zentrale der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). Dort verhandeln sie mit VBG-Vertretern über einen laut
Gerster "sehr hohen Betrag", den die Kickers noch schuldig sind.
Seit 1983 hat der Verein alle Rechnungen der VBG ignoriert. "Das war hoffentlich die letzte Überraschung,
die wir in einer Ecke gefunden haben", hofft Gerster. Die VBG holte sich jedes Jahr vor Gericht einen Titel
gegen die Kickers. Gültigkeitsdauer: 30 Jahre. Mit Säumniszuschlägen und Zinsen dürften mindestens 500000
Mark zusammen kommen. "Zu Zahlen sage ich gar nichts", hüllte sich Gerster in geheimnisvolles Schweigen.
"Ich kann nur sagen, daß der sehr hohe Betrag die Zukunft des Vereins nicht gefährdet."
Warum dann aber gleich drei Kickers-Vertreter zu den Verhandlungen anreisen, wollte Gerster ("Ich glaube,
die VBG kommt uns sehr entgegen") nur mit einem Satz kommentieren: "Zusammen schaffen wir es." Schatzmeister
Zang hat zwar seit 1997 Geld für die VBG zurückgelegt, doch das wird mit Sicherheit nicht reichen.
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Auf der Durststrecke wird Trainer von "Fan" geschlagen Kickers sind in der Krise, aber besser als letzte Saison
Was ist los mit Kickers Offenbach ? Vor dem Blick in die Zukunft die Rückblende. Vor genau einem Jahr, nach
dem 14. Spieltag, hatten die Kickers als Tabellendritter (25 Punkte) acht Zähler Rückstand auf Borussia Fulda
und wurden nach der 0:5-Heimpleite gegen den FC Augsburg dennoch von einem begeisterten Publikum gefeiert.
Am Freitagabend haben die Kickers gegen Schweinfurt 3:3 gespielt, sind Tabellenzweiter (27 Punkte), nur zwei
Zähler hinter Waldhof Mannheim - und der gleiche Trainer wurde von OFC-Anhängern übelst beschimpft und von
einem Fan sogar mit der Faust geschlagen. Das neue Feeling Bieberer Berg ?
Hans-Jürgen Boysen nahm den Angriff locker hin ("Da müssen wir durch"), während Co-Trainer Stephan Groß nach
Aussage von Manager Klaus Gerster "geschockt war". Der "Schläger" machte sich sofort aus dem Staub, muß nun,
wenn die Kickers ihn ausfindig machen, mit Stadionverbot rechnen. "Es ist beschämend, daß sich Leute so
verhalten, wenn zum ersten Mal Gegenwind zu spüren ist", hat Gerster kein Verständnis für die kollektive
Unzufriedenheit nach dem 3:3 gegen Sehweinfurt.
Nach nur vier Punkten aus den letzten vier Spielen hat aber auch Daueroptimist Gerster erkannt, daß "wir
jetzt eine Durststrecke haben." Die Kickers stehen besser da als letzte Saison und stecken dennoch in der
Krise. "Wir sind verdammt dazu, zu gewinnen", weiß Gerster, welche Erwartungen erfüllt werden müssen.
Während der Frust auf den Rängen tief sitzt, versucht Trainer Boysen seine Mannschaft mit Streicheleinheiten
aufzubauen. "Aus meiner Sicht hat das Positive überwogen", lautete Boysens überraschende Analyse nach dem
enttäuschenden 3:3. Der Trainer will die Mannschaft in Schutz nehmen, die Verunsicherung abbauen. Ob die
Mannschaft dieses Angebot annimmt ?
Natürlich hat der Fußball-Lehrer ("Wir müssen Ruhe und Überblick bewahren") erkannt, daß es in allen
Mannsehaftsteilen hakt. Zehn Gegentore in den letzten vier Spielen schreien regelrecht nach Umstellungen.
Im Mittelfeld ist Stefan Simon auf der linken Seite überlastet. Die Aufgabenverteilung zwischen Offensive
und Defensive klappt nicht. Der Angriff leidet unter der unzureichenden Vorbereitung aus dem Mittelfeld.
Dazu läuft Oliver Roth seit vier Spielen seiner Form hinterher. Seine Auswechslung am Freitag ließ die
Volksseele kochen. "Die Auswechslung war im Prinzip in Ordnung. Ob es aber das falsche Signal für die
Mannschaft war, sollen andere beurteilen", meinte Roth. Bei seinen Umstellungen und Auswechslungen ist
Boysen derzeit sicher nicht so vom Glück verfolgt, wie zu Saisonbeginn, als er mit seinen Jokern Russ
(gegen KSC) und Stohn (in Ditzingen) ein glückliches Händchen hatte.
Ausdrücklich betonte Kapitän Roth, "das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft ist in Ordnung."
Jegliche Trainerdiskussion versucht auch Gerster schon im Keime zu ersticken. "17 Monate lang hat der
Trainer alles richtig gemacht und wir hatten nur Erfolg. Da können wir doch jetzt nicht alles in Frage
stellen. Das wäre keine gute Vereinspolitik."
Vor dem nicht nur für Gerster "sehr wichtigen Spiel" in Mannheim beziehen die Kickers bereits am Freitag
ein Trainingslager. Krisen-, Spieler- oder andere Sitzungen wird es in dieser Woche nicht geben. Gerster:
"Nur vom Reden hat noch keine Mannschaft besser gespielt. Wir brauchen jetzt einen Sieg." Eine klare
Forderung an Mannschaft und Trainer.
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Neuer Fan-Pavillion eröffnet
Mit der Eröffnung des neuen Fanartikel-Pavillons direkt vor dem Stadion am Bieberer Berg haben die
Kickers-Fans ab sofort die Gelegenheit, den ganzen Tag über Artikel ihres Lieblingsvereins zu kaufen. Vom
Schal über die Vereinswimpel bietet der Shop alles, was das Fanherz höher schlagen läßt. Aber nicht
nur die Fanartikel werden hier angeboten, auch die Kartenvorverkaufsstelle für die Spiele im heimischen
Stadion wurde von der Geschäftsstelle in den Pavillon verlegt. Paul Koutsoliakos, bemerkte, daß mit der
Neueröffnung die Geschäftsstelle bedeutend entlastet worden sei und die Besucher der Spieler schon
frühzeitig ihre Eintrittskarten erwerben könnten. Der Shop wirkt durch seine heile Glaskonstruktion
einladend für alle Fans und solche, die es noch werden wollen.
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Stagnation bei den Kickers Schwer erkämpftes Remis gegen Schweinfurt
Eine Woche vor dem Spitzenspiel beim Tebellenführer SV Waldhof Mannheim stecken die Offenbacher Kickers
weiter in der Krise. Nach den bitteren Auswärtsniederlagen in Reutlingen und Burghausen ließen die Offenbacher
nun auch im eigenen Stadion Federn. Gegen Aufsteiger 1. FC Schweinfurt 05 reichte es nur zu einem glücklichen
3:3 Unentschieden. "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis", sagte Trainer Hans-Jürgen Boysen nach dem Abpfiff.
Und schon gibt es Stimmen am Bieberer Berg, die den Trainer, der in der Vergangenheit so gute und
erfolgreiche Arbeit geleistet hat, in Frage stellen. Der Aufstieg ist halt das Maß aller Dinge.
Der OFC wirkte gehemmt
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OFC: Fan-Revolte gegen Trainer Boysen! Turbulenzen nach 3:3 gegen Schweinfurt
Bei den Offenbacher Kickers läuft ausgerechnet eine Woche vorm Schlager in Mannheim alles aus dem Ruder:
Selbst gegen Neuling Schweinfurt zu Hause nur ein 3:3, zuletzt zehn Gegentore in vier Spielen. Dabei gehört
Keeper Keffel noch zu den Besten. Mit dem Unentschieden am Freitag abend war der OFC sogar noch gut bedient.
Die Abwehr ohne Ordnung, nach vorne fehlte - wieder 'mal - jegliche spielerische Linie. Ein Verzweiflungsschuß
von Köpper aus 25 Metern rettete 120 Sekunden vor Schluß wenigstens den einen Punkt. Aber nach dem Schlußpfiff
schlugen die Wellen am Bieberer Berg erst so richtig hoch. Im Mittelpunkt:
Der bislang unantastbare (Erfolgs-)Trainer Hans-Jürgen Boysen. Schon in der 72. Minute handelte er sich mit
der Auswechslung von Kapitän Ollie Roth (gegen Stefan Ertl) ein gellendes Pfeifkonzert der 10.000 Fans ein.
Unglaublich nach fast zwei Jahren totaler Euphorie am Berg. Dabei war Boysen im Grunde gar kein Vorwurf zu
machen. Roth hatte schwach gespielt, gab selbst zu: "Die Entscheidung war gerechtfertigt". Die Zuschauer
sahen's beim Stand von 2:2 anders. Denn fürs Siegtor in der Schlußphase ist Roth schließlich immer gut. Und
nach dem Spiel wäre es Boysen um ein Haar sogar noch an den Kragen gegangen, als ein besoffener OFC-Rowdy
schon die Hand gegen den Chefcoach erhoben hatte. Während der Pressekonferenz immer noch keine Ruhe:
Kickers-Fans hämmerten von außen gegen die Glasscheiben, eine ging sogar zu Bruch. Auch Manager Klaus Gerster
mußte sich übelste Beschimpfungen gefallen lassen, saß kreidebleich seinem Trainer zur Seite. Für Wirbel hatte
Boysen auch mit seiner Entscheidung gesorgt, Manndecker-Urgestein Bernd Gramminger wegen Formschwäche auf
die Bank zu setzen. Die Gerüchte um eine mögliche Ablösung des Coaches wies Gerster unterdessen schärfstens
zurück: "Ganz dummes Zeug. Und auch Mannheim nächste Woche ist kein Schicksalsspiel."
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Schweinfurt siegte noch nie beim OFC Boysen will heute wieder Tabellenführer werden
Mit einem Sieg heute um 19.30 Uhr gegen Aufsteiger FC Schweinfurt 05 im Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga
Süd auf dem Bieberer Berg wollen die Offenbacher Kickers zumindest bis Sonntag die Tabellenführung wieder
übernehmen. "Wir wollen in Vorlage gehen und Waldhof unter Druck setzen", so der OFC-Coach.
Wobei der Gegner keinesfalls unterschätzt wird. "Schweinfurt hat sich nach einer Startphase von vier, fünf
Spielen akklimatisiert und verkauft sich sehr gut", weiß Boysen, der den Gegner beim 1:1 in Neukirchen
beobachtet hat. Mit 26 Toren können die Bayern die gleiche Trefferzahl vorweisen. In Seufert (7 Tore) und
Teofilovic besitzen sie das derzeit stärkste Angriffs-Duo der Liga. Auch das Mittelfeld ist derzeit gut
drauf. Problembereich ist die Abwehr, ansonsten das Prunkstück. Trainer Djurad Vasic, ein alter Bekannter
von Boysen aus Bürstädter Zeiten, kommt mit einer Mannschaft voller Selbstvertrauen, weil man durch die
gute Tabellensituation (Platz sechs) völlig unbelastet antreten kann. Obwohl Vasic nicht weiß, "wie die
Mannschaft mit den ungewohnten Verhältnissen auf dem Bieberer Berg zurechtkommt".
Mit dem Ex-Kickersspieler Diegmüller sowie Kulke und Scoric sind drei Spieler angeschlagen und bei Adolf
Katzenmaier in Behandlung. Dennoch wird der FC in der gleichen Besetzung wie beim 5:3-Erfolg über die TSF
Ditzingen auf dem Bieberer Berg einlaufen.
Dort haben die Schweinfurter noch nie gewonnen. Sieben Jahre lang spielten sie mit den Kickers bis 1972
gemeinsam in de Regionalliga, verloren dort 23 Mal, spielten zweimal remis. Vasic will diese Serie brechen.
Da wird Trainer Boysen allerdings nicht mitspielen. Mit den wiedergenesenen Köpper und Ertl soll der Gegner
unter Druck gesetzt werden. Ob die Gespräche mit den Spielern nach den zuletzt schwachen Leistungen fruchteten,
"wird sich im Spiel zeigen. Ich bin Optimist", sagt Boysen.
Voraussichtliche Aufstellung:
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Kickers am Montag in Hanau
Einen OFC-Stammtisch veranstalten die Offenbacher Kickers in Zusammenarbeit mit dem neuen Sponsor
Henninger-Bräu erstmals am kommenden Montag in Hanau. In der Stadthalle, Beginn 19.30 Uhr, stehen Manager
Klaus Gerster, Trainer Hans-Jürgen Boysen, OFC-Ehrenspielführer Hermann Nuber, Seppl Weilbächer
(DFB-Pokalsieger 1970) sowie Michael Köpper und Paul Koutsoliakos interessierten Anhängern Rede und Antwort.
"Wir beginnen diese Reihe in Hanau, weil in der dortigen Gegend eine besonders große Zahl von Kickers-Anhängern
beheimatet ist", hofft Gerster auf regen Zuspruch.
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"Bei uns muß richtig Feuer drin sein" Kolinger feste Größe beim OFC
"Seine Leistung muß der Maßstab für die anderen sein. An ihm müssen sich alle orientieren." Wenn ein Trainer
derartige Lobeshymnen über einen Spieler "singt", ist normalerweise einer der sogenannten Führungsspieler
gemeint. Die Sätze von Hans-Jürgen Boysen, Trainer der Offenbacher, gelten aber nicht einem der zahlreichen
Routiniers im OFC-Kader - sondern dem Benjamin, dem jüngsten Spieler. 22 Jahre jung ist Dubravko Kolinger,
spielt erst seit Saisonbeginn in Offenbach und wird vom Trainer schon "geadelt." Sicher nicht zu Unrecht.
Der Manndecker hat sich auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft, und hat alle Spiele von der 1. bis zur 90.
Minute durchgespielt, was außer ihm nur Keffel und Maier gelang.
"Ich bin bisher sehr zufrieden", lautet Kolingers Zwischenfazit. "Ich denke, ich habe mit meinem Wechsel
von Karlsruhe nach Offenbach den richtigen Schritt gemacht. Hier komme ich vielleicht weiter als beim KSC."
Dort hatte Kolinger nach acht Bundesligaspielen unter Schäfer-Nachfolger Jörg Berger keine Chance im
Profi-Kader mehr erhalten. Da kam das Angebot aus Offenbach gerade zur richtigen Zeit. "Für meine Entwicklung
ist wichtig, daß ich spiele", legte Kolinger mehr Wert auf den Stammplatz in der Regionalliga als auf die
Bank in der 2. Liga.
Berger-Nachfolger Rainer Ulrich hätte diesen Wechsel sicher nie zugelassen. Doch als Ulrich kam, war
Kolinger schon weg. Vor zwei Jahren wollte Ulrich "Dubi" schon zu den Amateuren des FC Bayern München holen.
Die Profi-Karriere ist das große Ziel von Kolinger. "Ich bin jung, habe noch alle Möglichkeiten."
Die nutzt er nicht nur als kompromißloser Manndecker sondern auch in der Offensive. Bei allen
Standardsituationen ist Kolinger im gegnerischen Strafraum, hat schon zwei Tore erzielt.
Daß es im Moment bei den Kickers nicht optimal läuft, ist für Kolinger kein Grund zur Besorgnis. "Jede
Mannschaft macht ein Wellental durch. Wir waren acht Spiele lang ungeschlagen, jetzt haben wir zweimal
verloren. Was ist daran so tragisch ?", ist Kolinger genau auf Vereins-Linie ("Ruhe bewahren"). Aber, und
daran läßt der kopfballstarke Abwehrspieler keinen Zweifel "aber wir müssen uns am Freitag gegen den starken
Neuling Schweinfurt gewaltig am Riemen reißen." Die Mainfranken sind seit sieben Spieltagen unbesiegt. "Bei
uns muß am Freitag richtig Feuer drin sein", verlangt Kolinger von seinen Mitspielern "ein Spiel mit
Leidenschaft und Kampf."
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Harmonie und Aggressivität Ertl und Köpper wieder fit
Ruhe bewahren. Unter diesem Motto steht bei den Offenbacher Kickers die Bewältigung der letzten Spiele. Von
Krise will man auf dem Bieberer Berg nichts wissen. Harmonie wird gepflegt. Ruhe ist die erste Bürgerpflicht,
"Wie immer in Harmonie und in einem ruhigen Ton" sei die Sitzung mit der Mannschaft am Montag verlaufen,
berichtet der Trainer Hans-Jürgen Boysen. Natürlich habe die Mannschaft in Burghausen eine schwache
Vorstellung abgeliefert, "aber ich sehe es als unnötig an, das hochzuspielen." Immerhin dauerte die Mannschaftssitzung
mit fast 45 Minuten erheblich länger als üblich und hatte mit Manager Klaus Gerster und Vizepräsident
Wilfried Kohls zwei interessierte Zuhörer.
Auf der gestrigen Pressekonferenz wurde dann ein starkes
Wir-Gefühl demonstriert. Keine Schuldzuweisungen. "Es gibt keinen Spieler, den ich nicht leiden kann",
betonte Boysen das gute Verhältnis zur Mannschaft. "Ich habe keinerlei Probleme mit der Mannschaft. Die
Spieler verhalten sich absolut korrekt, sie trainieren wunderbar." Selbst dem Wunsch der Spieler nach mehr
"Streicheleinheiten", wie von Bernd Gramminger angeregt, will der Trainer nachkommen. "Eigentlich ist der
Masseur dafür zuständig. Aber wir versuchen stets, den Wünschen der Spieler gerecht zu werden", versprach
Boysen mit ironischem Lächeln.
Doch bei allem Harmoniebedürfnis wird es in dieser Woche im Training vor dem Heimspiel gegen Schweinfurt 05
kräftig zur Sache gehen. Denn Boysen verlangt von seinen Spielern, daß die "körperliche Fitneß und die
Aggressivität zu spüren sein muß." Die konnte Tom Stohn nicht unter Beweis stellen, weil er mit Grippe
zuhause im Bett liegt. Dolzer, Winter und Speth fehlen weiterhin, dafür mischten Stefan Ertl und Michael
Köpper wieder mit, werden mit Sicherheit am Freitag zu einem Kader gehören, "der stark genug ist, einen
Heimsieg gegen Schweinfurt zu landen." Wie üblich will Boysen die Aufstellung vor dem Spieltag nicht
bekannt geben. Aber Veränderungen wird es bestimmt geben.
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Die Polizei greift ein
Aus Sicherheitsgründen lehnte die Mannheimer Polizei die Verlegung des Spitzenspiels Waldhof Mannheim - Kickers
Offenbach auf Donnerstagabend ab. Damit ist die fest geplante Live-Übertragung im Fernsehen geplatzt.
Gespielt wird jetzt am Samstag, 31. Oktober, 15.00 Uhr.
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"Wir müssen die ganze Situation viel lockerer sehen" Kickers-Manager sieht keinen Grund zur Besorgnis / Trainer Boysen: "Ich werde jetzt nicht mit dem Prügel reinschlagen"
Nach 48 Stunden Bedenkzeit versuchten gestern nachmittag Mannschaft und Trainer der Offenbacher Kickers die
1:3-Niederlage in Burghausen zu analysieren. Vor dem Training versammelte Hans-Jürgen Boysen seine Spieler
in der Kabine und wollte Erklärungen für die schwache Leistung am Samstag hören. "Alle hatten genügend Zeit,
sich alles durch den Kopf gehen zu lassen. Ich erwarte jetzt, daß sich jeder Spieler artikuliert, warum es
nicht so läuft", kündigte Boysen weitere intensive Gespräche ("aber nur intern") an. "Die aktive Mitarbeit
der Mannschaft ist jetzt sehr wichtig. Ich will wissen, warum so viele Spieler nicht in der Lage sind, ihre
optimale Leistung abzurufen." Konsequenzen müssen die Spieler nicht befürchten. "Ich werde doch jetzt nicht
mit dem Prügel reinschlagen."
Am Samstag hatte sich das noch anders angehört. Da hatte der Trainer angedroht, "mit der Mannschaft hart ins
Gericht zu gehen". Gestern klang das schon sanfter: "Mit der richtigen Ansprache werden wir das wieder auf
die Reihe kriegen und zu alten Tugenden zurückfinden." Versöhnliche Worte von Boysen, weil die Mannschaft
nicht als alleiniger Sündenbock herhalten will ?
Manager Klaus Gerster sieht weiterhin "keinen Anhaltspunkt zur Besorgnis. Die Situation", so Gerster,
"ist überhaupt nicht dramatisch." Jede Mannschaft habe während der Saison eine schwächere Phase. "Selbst die
Bayern werden das bald noch erleben." Von Schuldzuweisungen will Gerster nichts wissen. "Natürlich haben wir
unter unseren Möglichkeiten gespielt. Aber wir sind Tabellenzweiter, nur zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter.
Und die Saison ist noch lang. Wir müssen das alles viel lockerer sehen." Deshalb war Gerster über die Aussage
von Co-Trainer Stephan Groß ("Hier haben einige den Ernst der Situation nicht erkannt") auch sehr verwundert.
"Darüber muß ich mit ihm noch einmal reden."
Aber ganz so locker wie er behauptet, sieht Gerster die Situation wohl doch nicht, denn vier Spieler sollen
in Zukunft in ihrem Nebenjob kürzer treten. Betroffen sind Paul Koutsoliakos und Stefan Simon, auf der
OFC-Geschäftsstelle für Marketing und Fanartikel verantwortlich, sowie Bernd Gramminger und Stefan Dolzer,
unter deren Regie Stadion-Gaststätte und Getränkestände stehen. "Besonders an Spieltagen könnte das zu einer
unzumutbaren Belastung führen. Sie sollen und müssen sich voll auf ihre Aufgabe als Spieler konzentrieren.
Deshalb werden wir das entsprechend in die Arbeitsverträge aufnehmen", kündigte Gerster an, daß dieses
Quartett in Zukunft "die Arbeit etwas anders etwas organisieren muß. Denn vorrangig sind sie als Spieler
angestellt."
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Stohn will neue Freiheit besser nutzen Rückendeckung von Boysen
In seinem vierten Spiel für Kickers Offenbach hatte Tom Stohn gegen den SV Wehen mit der glänzenden
Vorarbeit zum 1:0 durch Kolinger zwar seinen bislang stärksten Aüftritt im rot-weißen Trikot, doch die
Meinungen über den als Spielmacher eingekauften 29jährigen gehen noch auseinander. Wer von Tom Stohn
überzeugt ist, wie Trainer Hans-Jürgen Boysen, stellt fest, "daß er den Anforderungen näher kommt." Der
Trainer glaubt, daß "auf diesem Niveau nicht viele spielen können."
Für den konditionell noch nicht topfitten Stohn hat Boysen sogar sein System umgestellt. Stohn bekommt im
Mittelfeld alle Freiheiten gewährt, wird durch eine Viererkette abgeschirmt. Den bisher üblichen zweiten
offensiven Mittelfeldspieler hat Boysen durch einen Defensivspieler ersetzt. "Natürlich kommt mir diese neue
Spielweise zugute", sagt Stohn. Gegen Wehen nutzte Stohn die Freiheiten zur Vorbereitung des ersten Treffers.
"So etwas tut gut." Besonders für das Selbstbewußtsein, das nach fünfmonatiger Verletzungspause stark
angekratzt war.
Als dann noch das blamable 2:3 von Reutlingen kam, hätte sich Stohn "am liebsten auf dem Platz eingegraben."
Doch langsam zeigt die Formkurve nach oben. "So eine lange Pause kann man nicht einfach aufholen, das dauert
seine Zeit." Den Konditionsrückstand ("Nach 20 Minuten kommen die ersten Krämpfe") bekämpft Stohn mit
zusätzlichen Waldläufen. Die Zweifel aus dem Umfeld sind auch dem Trainer nicht verborgen geblieben.
"Natürlich ist die Ungeduld groß", hat Boysen bemerkt. "Aber Stohn hat unsere volle Rückendeckung und zwar
aus Überzeugung." Das heißt aber nicht, daß Stohn nun unter Artenschutz steht. "Die Trainer nehmen mich
schon richtig her", weiß Stohn, daß besondere Fürsorge auch mit besonderer Leistung zurückgezahlt werden muß.
Schließlich steht im Hintergrund immer die Ablösesumme von 350 000 Mark. "Aber da kann ich doch nichts dafür",
sagt Stohn. "Ich will Fußball spielen und dabei immer mein Bestes geben. Mehr kann ich nicht tun."
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Zusammen in die 2. Liga
Zwar nicht mit dem Sonderzug wie letzte Saison aber dennoch mit einer stattlichen Zahl werden die OFC-Fans
am Samstag nach Burghausen reisen. Nachdem Hunderte von OFC-Fans im Mai auf der "Kerb" in der deutsch-österreichischen
Grenzstadt die 0:1-Niederlage verarbeiteten, will der Burghausener Fanclub "Die Treuen von der Badseite" in
der Sportgaststätte ein Fest organisieren. Das Motto der langen Burghausener Nacht: "Zusammen in die 2. Liga."
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SVW kompakt
Anschrift: SV Wacker Burghausen, Franz-Alexander-Straße 7, 84489 Burghausen, Tel.: 08677/837111
Internet: Fehlanzeige
Mitglieder: 5300
Stadion: Wacker-Stadion an der Liebigstraße, 7600 Zuschauer, 800 Sitzplätze, Zuschauerschnitt 97/98: 1784
Besonderheiten: Der bislang größte Vereinserfolg war der Gewinn des Weltpokals 1992 - im Faustball.
Trainer: Kurt Niedermayer
Bekanntester Spieler: Michael Kostner (früher OFC, 1. FC Köln)
Preise: Sitzplatz 16, Stehplatz 13 Mark.
Anfahrt: A3 Würzburg/Nürnberg/Regensburg, bei Kirchroth auf die B20 bis Burghausen, dort kurz nach der
Eisenbahnunterführung links in Franz-Alexander-Straße.
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Konkurs in Fulda würde OFC 150 000 Mark kosten Entscheidung über Rückzug soll am Wochenende fallen
Wieder einmal sorgt ein hessischer Verein in der Fußball-Regionalliga Süd für negative Schlagzeilen. Nachdem
Hessen Kassel vergangene Saison nach der Vorrunde Konkurs angemeldet und die Mannschaft aus dem Spielbetrieb
zurückgezogen hat, droht nun Borussia Fulda das gleiche Schicksal.
Kaum zu glauben, aber mit dem 0:9 gegen die Amateure von 1860 München war Fulda im Nachholspiel am
Dienstag noch gut bedient. "Ich habe nur unsere Chancenverwertung zu kritisieren", meinte "Löwen"-Trainer
Koschlik. Fuldas Trainer Klaus Dörner denkt trotz der sechsten Niederlage im sechsten Spiel (5:25 Tore)
nicht an Rücktritt. Ob es in Fulda überhaupt weitergeht, soll sich am Wochenende entscheiden. "Wir spielen
auf jeden Fall am Samstag noch gegen den FSV. Alles andere ist offen", erklärte gestern Fuldas Manager
Horst Ruland. "Die Situation ist dramatisch, aber wir wollen alle, daß es weitergeht."
Der Schuldenberg soll zwischen 1,3 und 1,8 Millionen Mark liegen. "Wir verschaffen uns gerade einen
Überblick", sagt Ruland: In der Kreide steht der Regionalligist bei Finanzamt und Krankenkasse. "Die müssen
natürlich ihre Pflicht erfüllen", weiß Ruland, daß der Verein kaum Verhandlungsspielraum hat.
Seit Wochen versucht ein elfköpfiger Wirtschaftsrat potentielle Sponsoren zu gewinnen. "Natürlich wird es
jetzt immer schwieriger Sponsoren zu mobilisieren", hat Ruland größte Bedenken, daß die Borussia noch zu
retten ist.
Bei Kickers Offenbaeh hofft man, daß es in Fulda weitergeht, zumindest bis zum 22. November. Denn an diesem
Sonntag soll Fulda in Offenbach spielen. Die Partie soll live im Hessen-Fernsehen übertragen werden.
Zuschauereinnahmen (kalkuliert sind etwa 8000 an der Tageskasse) und Fernsehgeld würden sich auf mindestens
150 000 Mark belaufen. Bereits letzte Saison mußten die Kickers auf ein Heimspiel gegen Hessen Kassel
verzichten. Damals war der Rückzug der Nordhessen sogar entscheidend für die Meisterschaft. Den
Kickers wurden drei Punkte für den 3:1-Auswärtssieg aberkannt. Ulm gab nur einen Punkt (0:0) ab, und wurde
mit einem Punkt Vorsprung Meister.
Während die Kickers noch nicht gegen Fulda gespielt haben, gelang Hauptkonkurrent Waldhof Mannheim ein
2:0-Sieg. Diese drei Punkte wären bei einem Fuldaer Konkurs weg. Aber noch, verkündet Ruland, "haben wir die
Hoffnung nicht aufgegeben." Allerdings werden bereits die ersten Spieler von anderen Vereinen gejagt.
Obwohl die Kickers vor der Saison mit Torjäger Fladung verhandelt hatten, winkt Trainer Boysen nun ab.
"Darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken. Unser Kader gibt genügend her."
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Boysen bis Freitag in der Klinik
Die Schulter-Operation von Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen am Dienstag ist gut verlaufen. "Zwei Sehnen
waren gerissen, die Kapsel war kaputt und das Schulterdach versteift. Der Professor hatte viel zu tun",
erklärte Boysen gestern. Trotz heftiger Schmerzen ("Das kriegen wir noch in den Griff") will Boysen die
Klinik in Heidelberg am Freitag verlassen und nach Burghausen reisen. "ich werde die Mannschaft am Samstag
betreuen", hat sich Boysen fest vorgenommen.
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Hermann Nuber in Jügesheim Berater ? Vertretung für Mann und Keller
Fußball-Oberligist SV Jügesheim hat derzeit ein Trainer-Problem: Cheftrainer Winfried "Django" Mann liegt
im Krankenhaus, Co-Trainer Günter Keller ist noch in den USA unterwegs. Bei der jüngsten 0:4-Niederlage in
Bürstadt coachten daher Spielausschußchef Willi Schönig und Wilfried Hepp (Spielausschußmitglied) den
Sportverein.
Am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Ederbergland könnte möglicherweise ein prominenter Interimstrainer das
sportliche Sagen haben: Kickers-Denkmal Hermann Nuber, zuletzt mehrfach bei den Heimspielen des SV Jügesheim
zu Gast, hat seine Hilfe angeboten und wird wahrscheinlich als "Berater" einspringen, bis "Django" Mann
wieder zur Verfügung steht. Eine endgültige Entscheidung steht allerdings noch aus. Am heutigen Donnerstag
wollen sich die SV-Verantwortlichen mit Nuber nochmals zusammensetzen.
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Klaus Gerster sucht den Maulwurf Kickers-Manager droht Spieler mit fristloser Kündigung
Seit Günter Horster den Rasen im Stadion auf dem Bieberer Berg pflegt und hegt, ist das Spielfeld in einem
optimalen Zustand. Unvorstellbar, daß dem Kickers-Platzwart ein Maulwurf ins Handwerk pfuschen könnte. Doch
seit dem vergangenen Wochenende sind die Kickers-Verantwortlichen auf der Suche nach einem Maulwurf, der auf
dem Bieberer Berg sein Unwesen treiben soll. Allerdings wird nicht nach einem der lichtscheuen Vierbeiner
gefahndet, sondern ein zweibeiniger Maulwurf steht auf der Fahndungsliste von Manager Klaus Gerster ganz
oben. Ein Spieler soll Interna aus der Mannschaftssitzung an Journalisten weitergegeben haben. So wurde
bekannt, daß der Fußball-Lehrer Hans-Jürgen Boysen die Leistung seiner Spieler beim 2:3 in Reutlingen sehr
schlecht benotet hat. Alle Spieler erhielten die Note sechs - Ausnahme der eingewechselte Kessler, dem
Boysen sogar die Note acht verpaßte. Daß dieser ungenügende Notendurchschnitt nun an die Öffentlichkeit
gelangte, hat bei den Kickers für unverständlich große Verstimmung gesorgt. Manager Klaus Gerster, in Sachen
Informanten und Informationen ansonsten immer bestens im Bild, will den Maulwurf entlarven und gleich
rausschmeißen. "Auch wenn er 500 Spiele für die Kickers gemacht hätte, fliegt er", droht Gerster dem
"Verräter" mit der fristlosen Kündigung. "Unsere Stärke war immer, daß wir eine Einheit waren, da darf keiner
ausscheren", begründet Gerster den harten Kurs der Vereinsführung.
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Boysen enttäuscht ins Krankenhaus Kickers-Trainer wird an der Schulter operiert
Als Manager Klaus Gerster nach dem 2:1-Sieg der Offenbacher Kickers gegen den SV Wehen ein "Riesenkompliment
an Mannschaft und Trainer" verteilte, nahm der so gelobte Hans-Jürgen Boysen die Huldigung mit süß-saurer
Miene entgegen. Der Kickers-Trainer freute sich zwar über den schwer erkämpften Sieg und die Tabellenführung,
war aber von der spielerischen Vorstellung seiner Mannschaft schwer enttäuscht. "Das kann mich nicht
begeistern", gestand Boysen ein, daß das spielerische Niveau der Kickers für einen Spitzenreiter der
Regionalliga nicht angemessen ist.
Zum dritten Mal hintereinander waren die Kickers ihrem Gegner in der Spielanlage unterlegen. Gegen die
Bayern-Amateure, Reutlingen und den SV Wehen ließen die Kickers trotz Führungen jede Souveränität vermissen.
"Bei uns fehlt ein ganzes Stück Glanz", bemängelt Boysen, daß seine sehr routinierte und erfahrene
Mannschaft seit Wochen nicht mehr ihren optimalen Leistungsstand erreicht. "Wir müßten eigentlich frisch,
fromm, fröhlich frei aufspielen. Aber das ist überhaupt nicht der Fall", ist Boysen intensiv auf der Suche
nach Gründen für die Verunsicherung und Zaghaftigkeit seiner Spieler.
Sicher gibt es Entschuldigungen. Immer wieder gerne genannt: die Verletzungsmisere. Die Achse Dolzer, Köpper,
Speth und Ertl fehlte gegen Wehen. Flügelflitzer Dama wird schmerzlich vermißt. Andere Spieler (Vollmar,
Hartmann, Winter, Simon) wurden durch Blessuren ständig aus dem Trainingsrhythmus geworfen und benötigen
dann wieder eine längere Eingewöhnungsphase.
Doch Boysen will die mäßigen Vorstellungen nicht nur auf körperliche Schwäche zurückführen. Der Trainer
beschäftigt sich vielmehr intensiv mit den psychischen Problemen, befürchtet, daß einige Spieler den Kopf
nicht frei haben. "Ich werde ein waches Auge auf die verschiedenen Nebentätigkeiten haben." Soll heißen,
daß die Leistungen einiger Spieler unter der Doppelbelastung Fußball/Beruf leiden. Immerhin acht der am
Sonntag eingesetzten 13 OFC-Spieler spielen "nebenberuflich" Fußball. "Man muß prüfen, inwieweit sich
schwächere Leistungen darauf zurückführen lassen", kündigt Boysen intensive Gespräche an.
Allerdings nicht in den nächsten Tagen, denn die Kickers müssen vorerst ohne ihren Cheftrainer auskommen.
Seit gestern liegt Boysen im Krankenhaus. In einer Klinik in Heidelberg wird der 41jährige heute vormittag
an der Schulter operiert. Folge eines Zusammenpralls in einem Fußballspiel. Verschlimmert hat sich die
Verletzung durch die innige Umarmung eines Kickers-Fans nach dem 2:1-Sieg gegen die Bayern-Amateure. Bis
Donnerstag wird Stephan Groß das Training leiten. Wenn die Operation planmäßig verläuft, will Boysen in
Burghausen wieder dabei sein.
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Ein Prosit auf SV Wehen
Ein neues Kapitel im schlechten Verhältnis zwischen dem FSV Frankfurt und den Kickers. Die
FSV-Stadiongaststätte "Sport Nation" lockte am Sonntag Gäste mit folgendem Sonderangebot an: Bei jedem Tor
für den SV Wehen gegen Kickers Offenbach gibt es das Bier zum Sonderpreis von 2,22 DM.
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Platzt Knoten gegen Ex-Verein ? Kickers-Neuzugang Tom Stohn konnte Erwartungen bisher noch nicht erfüllen
Ein Mann wird am Sonntag im Hessen-Derby zwischen den Offenbacher Kickers und dem SV Wehen im Mittelpunkt
stehen, obwohl er sich in der Rolle als Hauptdarsteller derzeit überhaupt nicht wohl fühlt. Ausgerechnet
gegen seinen Ex-Verein soll beim Kickers-Neuzugang Tom Stohn der Knoten platzen. Wenn er denn von Anfang an
spielt.
Seit seinem Wechsel von 1860 München nach Offenbach muß Tom Stohn einen besonderen Ballast mit sich
herumschleppen. Mit 350000 Mark Ablösesumme - in München wird immer noch behauptet, die Kickers hätten
400000 bezahlt - ist der 29jährige der teuerste Regionalliga-Einkauf. Die Ablösesumme konnte Stohn nicht
beeinflussen, er weiß aber, daß er, ob er will oder nicht, daran gemessen wird. Nach Ansicht von Experten,
und dazu darf man getrost auch die Kickers-Führung zählen, ist der Spielmacher mit Zweitliga-Erfahrung diese
Summe wert. Nur beweisen konnte er das noch nicht. Wegen einer Herzmuskelentzündung und einer anschließenden
Zerrung mußte er vier Monate pausieren. Als Teilzeitarbeiter (zweimal ein- und ausgewechselt) konnte er den
gehobenen Ansprüchen nicht gerecht werden.
Trainer Boysen ("er braucht Spielpraxis") und Manager Klaus Gerster ("Die Sprüche vom Millionen-Mann sind
absoluter Quatsch") nehmen Stohn in Schutz, gewähren ihm den Bonus eines Neuzugangs. Doch angesichts der
hohen Ziele, die sich die Kickers gesetzt, haben, darf die Experimentier- und Aufbauphase auch nicht mehr
zu lange dauern.
Zumal sich der sensible Stohn auch selbst gewaltig unter Druck setzt und dabei die nötige Lockerheit
vermissen läßt. Mit Simon, Hartmann und Winter stehen überdurchschnittliche Alternativen parat.
Wobei Simon wohl wieder im defensiven Mittelfeld eine Schwachstelle beheben muß. "Meine Lieblingsposition
ist zwar im offensiven Mittelfeld, wo ich auch meine besten Spiele gemacht habe. Aber im Sinne der
Mannschaft muß sich eben der einzelne zurücknehmen", akzeptiert Simon seiner Rolle als "Feuerwehrmann", der
in dieser Saison bereits auf drei Positionen gespielt hat.
Wie üblich will Boysen vor dem Spieltag keine Mannschaftsaufstellung nennen. Doch deutet sich an, daß es
nach dem 2:3 von Reutlingen Umstellungen geben wird. Köpper (Rückenbeschwerden) wird wahrscheinlich
ausfallen. Für ihn dürften Kastner oder Dietmar Roth in die Mannschaft rücken. Vollmar dürfte neben Oliver
Roth erste Wahl im Sturm sein.
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Neuer Kickers-Pavillon Einweihung am Sonntag
Mit einer Verlosungsaktion in der Halbzeitpause feiern die Offenbacher Kickers am Sonntag die Eröffnung des
neuen Verkaufspavillons an der Bieberer Straße. Drei Sparbücher im Gesamtwert von 1000 Mark sowie Trikots
und Dauerkarten werden unter den Zuschauern verlost. Unmittelbar vor dem Stadion steht den Kickers als
Entlastung der Geschäftsstelle eine Verkaufsfläche für Eintrittskarten und Fanartikel von rund 60
Quadratmetern zur Verfügung. Finanziert wurde der Pavillon nach Vereinsangaben von der Offenbacher Volksbank.
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OFC: Wehen in die Schranken weisen Stefan Ertls Einsatz noch offen
Und war die personelle Not noch so groß - der Weg, den der SV Waldhof ging, war für Kickers-Trainer
Hans-Jürgen Boysen nie ein Thema. Kontrahent Uwe Rapolder, Coach des Regionalliga-Tabellenführers,
beförderte wegen Personalmangel sogar seinen 37 Jahre alten Co-Trainer Eugen Hach zu einem ernsthaften
Kandidaten für die Anfangself. Boysen vertraut seinem Co-Trainer Stephan Groß (43) lieber als hilfreiche
Kraft an der Außenlinie. So auch im Derby gegen den SV Wehen, vor dem Boysen weiß, was die Fans von den
Kickers erwarten: "Wir werden Wehen in die Schranken weisen. Wir sind der Favorit, daß werden wir zeigen."
Da stört Boysen auch nicht, daß Wehen "vor Selbstvertrauen nur so strotzt". Denn auch die Kickers sind
siegessicher, nicht zuletzt wegen der Kulisse am Bieberer Berg (20.15 Uhr/live im HR). Boysen kann wieder
auf Tom Stohn (Grippe) und Michael Köpper (Rückenbeschwerden) zurückgreifen, die während der Woche pausierten.
Dirk Vollmar (Entzündung im Oberschenkel) ist wieder fit, Stefan Ertl nicht. Der Angreifer fehlt seit drei
Wochen (Knöchelverletzung). Er soll als Joker kommen. Aber nur, "wenn auf der Ersatzbank Platz ist".
Aber selbst wenn der Trainer wie gewohnt in seinem Sessel sitzt und Groß an der Außenlinie steht, wird es
auf der Bank eng. Denn bis auf den Langzeitverletzten Stefan Dolzer (und Ertl) sind alle dabei.
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Martin Hohmann: "Will nicht mit leeren Händen heimfahren" SV Wehens Trainer kommt optimistisch nach Offenbach
Auf den Bieberer Berg kommt Martin Hohmann sehr gerne. So wird es auch am Sonntag (20.15 Uhr) im Hessenderby
der Fußball-Regionalliga Süd zwischen den Offenbacher Kickers und dem SV Wehen sein. Der derzeit sehr
erfolgreich arbeitende Trainer des SVW erinnert sich noch gerne an den 2:0-Triumph mit Borussia Fulda, mit
dem er vor zwei Jahren als Oberliga-Meister den Aufstieg in die Regionalliga sicherstellte. "Vielleicht
ist das ein gutes Omen, denn ich will nicht mit leeren Händen am Sonntag heimfahren", sagt Hohmann, der
glaubt, daß es "für beide Mannschaften ein Schlüsselspiel wird."
Man habe in Reutlingen gesehen, erkannte Hohmann, daß der OFC noch keine Übermannschaft ist. Aber so etwas
wie in Reutlingen passiere immer einmal. Kein Team in der Regionalliga sei derzeit so weit, daß es konstant
durchspielen könne. Allerdings hätten die Offenbacher die besten Möglichkeiten, dieses Ziel zu schaffen.
Für Hohmann ist der OFC die Top-Mannschaft der Regionalliga Süd schlechthin.
Für seine Mannschaft sei es ärgerlich gewesen, daß die Partie gegen die TSF Ditzingen am vergangenen
Wochenende ausgefallen ist: "Hoffentlich kommen wir nicht aus dem Rhythmus." Andererseits konnten Schlußmann
Christian Lache (Faserriß) und Torjäger Michael Guht (Oberschenkelzerrung) ihre Blessuren auskurieren und
sind wahrscheinlich am Sonntag einsatzfähig.
Die Taktik wird in Offenbach keine große Rolle spielen, meint Hohmann: "Wer auf den 'Berg' fährt, weiß, was
ihn erwartet. 15000 Zuschauer werden die Kickers nach vorne treiben. Denen bleibt nichts anderes übrig, als
nach vorne zu spielen. Entscheidend wird die Zweikampfstärke sein. Für uns heißt das, wieviel Mut wir
aufbringen, um mitzuhalten."
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"Mutter Wagner": Kickers sind fast alles für mich Seit eineinhalb Jahrzehnten der gute Geist vom Bieberer Berg
Von Holger Appel
Waltraud Wagner, Mutter von vier Söhnen, ist seit 16 Jahren für den OFC im Einsatz. Ihr verstorbener
Ehemann Horst war Leiter der Box-Abteilung. Als der damalige Vorstand und Spielerobmann Karlo Herbert
anfragten, ob Waltraud Wagner mal für sechs Wochen aushelfen könne, war sie zur Stelle, stopfte erstmals die
Ausrüstung der Offenbacher Erstligakicker in die Waschmaschinen.
Aus sechs Wochen wurden viele Jahre - und mehrere Jobs kamen hinzu. Zu Beginn arbeitete die Heusenstammerin
noch ehrenamtlich, inzwischen gibt's von den Kickers eine kleine Aufwandsentschädigung.
"Fußball", sagt sie, "war eigentlich gar nicht mein Ding, sondern eher ein rotes Tuch. Doch die Zeiten haben
sich geändert. Meine Kickers sind fast alles für mich." Nur einmal hat sie in dieser langen Zeit gefehlt:
Ein Krankenhausaufenthalt zwang sie zu einer vierwöchigen Pause.
Inzwischen ist Waltraud Wagner fast rund um die Uhr in den Räumen unter der Stehtribüne im Einsatz. "Ich
komme als erste und gehe als letzte. Zwölf Stunden für die Kickers sind keine Seltenheit. Da gehört viel
Idealismus dazu", sagt sie.
"Mutter" Wagner ist überall dabei: Im Trainingslager in Israel, auf Zypern, in Bordeaux sowie im normalen
Punktspielalltag - ihre Dienste werden stets beansprucht. Zum Zuschauen kommt sie kaum - die Arbeiten im
Kabinentrakt laufen während des Spiels auf Hochtouren. "Gucken", sagt sie, "will. ich eh' nicht. Weil wir
sonst verlieren."
Wenn sie mal eine ruhige Minute hat, zieht sie es deshalb vor, Kreuzworträtsel zu lösen. Was ihre Freude
über Kickers-Siege aber nicht trübt. Zum Beispiel 1997 bei Triumph in Stuttgart, als die Kickers durch ein
2:0 gegen den FC Memmingen den Sprung zurück in die Regionalliga Süd schafften. "Normalerweise freue ich
mich heimlich, still und leise, wenn wir gewinnen. In Stuttgart aber habe ich vor lauter Begeisterung
geheult", erinnert sie sich. Nicht nur mit den aktuellen Spielern fiebert "Mutter Wagner", sondern auch zu
etlichen ehemaligen OFC-Akteuren und Trainern pflegt sie Kontakte. Einige Beispiele: Günter Albert ("Wie
mein fünfter Sohn"), Duisburgs Jörg Neun, dessen Autogrammkarten den Arbeitsplatz von Waltraud Wagner
zieren, und natürlich Reinhard Stumpf, den Dietesheimer, inzwischen Co-Trainer beim Deutschen Meister
Kaiserslautern. "Reinhard habe ich bei Auswärtsspielen im Bus immer einen extra Kuchen backen müssen." So
wie es sich für einen "guten Geist" gehört.
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Die Kickers zapfen Henninger-Bräu an Eine Million Mark in den nächsten zehn Jahren
Die Offenbacher Kickers haben dafür gesorgt, daß eine weitere (Geld-) Quelle nicht versiegt. Weil sich die
Kickers und die Henninger-Brauerei (Frankfurt) nach fast vier Jahrzehnten Zusammenarbeit über eine weitere
Kooperation einigten, erhält der Fußball-Regionalligist über die nächsten zehn Jahre verteilt insgesamt eine
Million Mark von dem Unternehmen. Dafür wird im Stadion am Bieberer Berg nur Henninger-Bier ausgeschenkt.
Mit dem Volumen von einer Million Mark zählt das in Sachsenhausen ansässige Unternehmen zusammen mit
Sportartikelhersteller Nike und der Volksbank Offenbach zum Pool der Co-Sponsoren. Hauptsponsor bleibt das
Unternehmen Portas, das nach Vereinsangaben 500000 Mark pro Saison zum 5,1-Millionen-Etat dazugibt. Dagegen
nehmen sich die 150000 Mark in fünf Jahren, die der Getränkeproduzent Coca Cola den Kickers zahlt, fast
bescheiden aus. Daher gab es wegen deren Vertrag auch keine offizielle Präsentation. Für Henninger gab's
gestern Nachmittag einen Empfang mit kaltwarmen Buffet. Dort erklärte OFC-Präsident Dr. Lothar Winkler,
warum sich die Verhandlungen etwas länger als gewünscht hinzogen. Hauptgrund: Bei den Frankfurtern gab es
einen Eigentümerwechsel. Der Weinheimer Werner Kindermann übernahm Vorstands-Vorsitz und Aktienmehrheit.
Kindermann gilt als sportinteressiert. Er trug maßgeblich dazu bei, daß der hochverschuldete Deutsche
Eishockey-Meister Mannheimer Adler nicht Konkurs anmelden mußte. "Die Henninger-Bräu fühlt sich dem Sport
in der Region verpflichtet", sagte Wolfgang Hutt, Generalbevollmächtigter für Vertrieb und Marketing.
Beispiele vor Ort: OFC, Eintracht Frankfurt und das Radrennen "Rund um den Henninger Turm".
Vertriebsdirektor Horst Hayn denkt über die Kirchturmspitze hinaus und an Testspiele einer Eintracht-OFC-Auswahl
gegen Barcelona und Real Madrid. Große Namen, da sei ein Blick auf die Ergebnisse des vergangenen
Spieltages erlaubt: Frankfurt holte in Bochum ein 0:0, Offenbach verlor in Reutlingen 2:3. Kickers-Coach
Hans-Jürgen Boysen verschwendet keinen Gedanken an das "Rhein-Main-Dream-Team": "Trainer wäre eh
Frankfurts Horst Ehrmantraut."
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Boysen: "Haben Niederlage abgehakt" Kickers-Trainer hat vor dem Wehen-Spiel bis auf Dolzer alle Mann dabei
Dem wirtschaftlichen Hoch soll kein weiteres sportliches Tief folgen. Darin sieht Trainer Hans-Jürgen Boysen
seine Aufgabe bei den Offenbacher Kickers vor dem Hessen-Derby in der Fußball-Regionalliga Süd am Sonntag
(20.15 Uhr/live in HR3) gegen den SV Wehen. "So schlecht wie beim 2:3 in Reutlingen haben wir uns noch nie
präsentiert", gibt der OFC-Coach zu, "aber das muß die Ausnahme b1eiben. Wir haben jede Menge
wiedergutzumachen. Solche Spiele gibt es immer wieder, aber ich habe keine Veranlassung, die Mannschaft zu
verdammen. Bei uns ist das Spiel abgehakt und alles in Ordnung. Das werden wir am Sonntag unter Beweis
stellen."
Seinen Optimismus schöpft Boysen aus seinem Spielerkader, der bis auf Libero Dolzer wieder komplett ist.
Zwar sind. Dama, Winter, Ertl sowie: Stohn, Simon und Vollmar noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, aber
am Sonntag sollen auf alle Fälle die drei Punkte auf dem Bieberer Berg bleiben. Dieses Ziel soll durch eine
disziplinierte Abwehrleistung ("Köpper und Gramminger waren maßgeblich an der Niederlage beteiligt") und eine
gute Chancenverwertung vor großer Kulisse (Manager Gerster rechnet mit 15000 Zuschauern) erreicht werden.
Seine Mannschaft habe die Pausen-Anweisung in Reutlingen, das Spiel mit elf Mann zu beenden, falsch verstanden.
Zwar fürchtete der Trainer, nach dem Platzverweis für Reutlingens Aduobe würde der Schiedsrichter auch die
gelb-belasteten Koutsoliakos und Dietmar Roth vom Platz schicken, doch dies hätte aber nicht zu einer
solchen Schwäche im Zweikampfverhalten führen dürfen.
Boysen - "wir dürfen nur auf uns schauen und nicht auf andere" - will in den fünf Trainingseinheiten bis
Sonntag das Selbstvertrauen seiner Mannschaft wieder aufbauen. Kapitän Oliver Roth: "Besonders die
Leistungsträger, und da schließe ich mich nicht aus, hatten in Reutlingen einen schwarzen Tag. Wir waren
einfach schlecht. Aber das werden wir gegen Wehen vergessen machen. Da werden wir ganz anders auftreten.
Wir haben das Zeug dazu, Meister zu werden."
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Anzeigetafel im Advent ? Pavillon ab Sonntag geöffnet
Kickers Offenbach erwartet den TSV 1860 München zu einem Freundschaftsspiel am Bieberer Berg. Wunschtermin
des OFC, der sich mit dem derzeitigen Zweiten der Fußball-Bundesliga mit HiHe des gemeinsamen Sponsors
Nike einigte, wäre der 14. Februar 1999, also eine Woche vor dem Ende der Winterpause und dem Start der
Sechziger daheim gegen Eintracht Frankfurt.
Spätestens bei diesem Spiel soll die neue Anzeigetafel funktionieren derzeit noch ein schwarzes Rechteck
über der Stahlrohrtribüne. Geht es nach Klaus Gerster, dem Technischen Direktor der Kickers, blinken und
glühen die Lämpchen bereits in der Vor-Weihnachtszeit. Zur Erinnerung: Die Einweihung war auch schon im
Februar und dann für Ostern dieses Jahres vorgesehen.
Ein weiterer Kickers-Termin steht auf der Kippe. Eigentlich war die Jahreshauptversammlung für Ende Oktober
oder Anfang Dezember geplant. Jetzt wurde der 3. Dezember (Donnerstag) genannt. Das Problem: An diesem Abend
ist die Offenbacher Stadthalle belegt. Immerhin ein Termin steht laut Gerster fest die Einweihung des neuen
Service-Pavillons vor dem Stadion, der bereits zum Heimspiel gegen den SV Wehen am Sonntag geöffnet sein
soll. Gekauft wurde das eckige Gebäude bei Heinrich Graeff, dem Präsidenten des Regionalliga-Rivalen VfR
Mannheim. Gesponsort wird es von der Volksbank Offenbach, die dort auch einen Geldautomaten installiert.
Von der Bieberer Straße aus existiert eine direkte Anfahrtmöglichkeit. Wer mehr Zeit mitbringt, kann sich
drinnen das gesamte Fan-Equipment der Kickers anschauen. Zudem gibt es dort Eintrittskarten. Im Pavillon
werden drehbare Fernsehmonitore installieit, über die bei Heimspielen die Pressekonferenz übertragen wird.
Außenwirkung will der OFC auch mit einem neuen Kickers-Henninger-Stammtisch erreichen, bei dem an vier
Abenden im Jahr Spieler, Trainer und Funktionäre besonders aktive und mitgliederstarke Fanklubs besuchen
sollen.
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OFC - Wehen live im Fernsehen Am Sonntag, 20.15 Uhr / Neuer Vertrag mit "Henninger"
Das Hessen-Derby in der Regionalliga zwischen den Offenbacher Kickers und dem SV Wehen findet nun definitiv
am Sonntagabend (Anstoß 20.15 Uhr) statt und wird live im Hessischen Fernsehen gesendet. Gestern Mittag wurden
in Frankfurt die Verhandlungen zwischen dem Süddeutschen Fußball-Verband und dem Fernsehsender erfolgreich
abgeschlossen und damit alle Spekulationen über den Spieltermin beendet. "Wir haben uns mit dem Verband über
eine weitere Zusammenarbeit geeinigt. Unser Ziel ist natürlich, weitere Spiele der Offenbacher Kickers live
zu übertragen", erklärte eine Sprecherin des Hessischen Fernsehens. Über die Details der Vereinbarungen
wurde Stillschweigen vereinbart.
Kein Geheimnis sind die Zahlen der letzten Saison, als das Hessische Fernsehen für ein Livespiel 60 000 Mark
bezahlen mußte. 30000 Mark kassierte der Heimverein, 18000 Mark der Gastverein. 9000 Mark wurden in einen
Regionalligatopf eingezahlt, der am Saisonende aufgeteilt wurde. 3000 Mark wurden an den Süddeutschen
Fußball-Verband überwiesen. Die Kickers haben in ihrem Etat für diese Saison 150 00 Mark für Live-Übertragungen
eingeplant.
Erfolgreich verliefen auch die Verhandlungen der Kickers mit "Henninger". Die Frankfurter Brauerei wird auch
in Zukunft das Stadion am Bieberer Berg mit Bier versorgen und soll langfristig als Sponsor die Kickers
unterstützen. Die entsprechende Vereinbarung soll heute im Rahmen einer Pressekonferenz unterzeichnet werden.
Die Verhandlungen über den sogenannten "Bier-Vertrag" hatten sich sehr lange hingezogen. Die Größenordnung
für den Zehn-Jahres-Vertrag dürfte sich auf mindestens eine halbe Million Mark belaufen.
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