Relegationsspiel zur 2.Bundesliga 1999

Die Offenbacher Kickers haben den ersten Schritt in Richtung 2. Fußball-Bundesliga getan. Zum Auftakt der Relegationsrunde besiegte der OFC gestern den Zweiten der abgelaufenen Saison in der Regionalliga West/Südwest, Eintracht Trier, mit 2:0 (0:0). Die Kickers gastieren nun am 19. Juni beim Nordmeister VfL Osnabrück, der ebenfalls gestern beim Titelträger der Regionalliga Nordost, dem Chemnitzer FC, mit 0:2 unterlag. Chemnitz hat damit das 0:1 aus dem Hinspiel wettgemacht und den Aufstieg in die 2. Liga geschafft. Osnabrück muß dagegen am kommenden Sonntag bei Eintracht Trier antreten, ehe das Heimspiel gegen den OFC ansteht. Trier hat indes die schlechtesten Chancen der drei Aufstiegsanwärter.

Dabei begann das Team von Trainer Peter Vollmann auf dem Bieberer Berg im Stil einer Spitzenmannschaft. Der OFC fand hingegen anfangs überhaupt nicht zu seinem Spiel und hatte einige bange Momente zu überstehen. So beispielsweise, als Triers Kapitän Thömmes allein vor Kickers-Schlußmann Keffel scheiterte (28.). "In der ersten halben Stunde hat uns Trier in arge Verlegenheit gebracht", gestand Offenbachs Trainer Hans-Jürgen Boysen, der allerdings mildernde Umstände für sein Team reklamierte, da ihm mit Kapitän Oliver Roth, Ertl und Gramminger drei Stammspieler fehlten.

Der Wendepunkt in einem bis dahin von den Gästen diktierten Spiel war schließlich die 36. Minute, als der bereits verwarnte Trierer Heinzen den Ball mit der Hand spielte und von Schiedsrichter Strampe die Gelb-Rote Karte präsentiert bekam. "Das war der Knackpunkt", meinte auch Boysen, der sich darüber freute, "daß wir heute in der Lage waren, nach einem Platzverweis das Spiel zu kippen."

Der OFC kam nun in der Offensive besser zur Geltung, und Kolingers Kopfball aus vier Metern verfehlte das Trierer Tor nur knapp (49.). In der 54. Minute fiel dann endlich das erlösende 1:0 für den OFC. Nach einer Ecke von Speth traf Simon aus kurzer Distanz. Der Allround-Spieler der Offenbacher war es auch, der in der Nachspielzeit das Leder aus spitzem Winkel zum 2:0 unter die Latte setzte und somit zum "Helden des Tages" auf dem Bieberer Berg avancierte. Wenig heldenhaft war zuvor der Abgang des eingewechselten Trier Stürmers Czakon, der nach einer Tätlichkeit gegen Köpper die Rote Karte sah (89.).