Regionalliga-Süd Saison'98/'99

Mit dem letzten Aufgebot zum bisher klarsten Sieg. Nicht schön gespielt, aber deutlich gewonnen. Die Offenbacher Kickers gewannen gestern abend im Nachholspiel der Fußball-Regionalliga Süd gegen den SC Neukirchen mit 3:0 (1:0) Toren und verbesserten sich wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Die gut 10000 Zuschauer waren zwar phasenweise nicht mit dem Spiel des OFC zufrieden, am Ende herrschte aber aufgrund des klaren Ergebnisses helle Freude auf dem Bieberer Berg.

Die stellenweise spielerischen Mängel der "Rumpftruppe" (Hartmann, Roth, Dama, Stohn, Simon, Köpper, Winter und Torwart Clauß fehlten) machte die Mannschaft mit hohem Negagement und einer starken, konzentrierten Abwehrleistung wieder wett. Ersatz-Kapitän Bernd Gramminger blühte sichtlich auf, "Dubi" Kolinger überragte, Steven Kessler warf seine anfängliche Nervosität immer mehr ab, und Kai-Uwe Giersch stellte im Mittelfeld blendend die Räume zu.

Immerhin bekam das Kickers-"Funktionsteam" Stefan Ertl trotz Kapselverletzung wieder hin. Das zahlte sich bereits nach fünf Minuten aus, als der Neuzugang aus der Pfalz den ersten OFC-Eckball aus fünf Metern - wo war die Neukirchener Abwehr? - mit dem Kopf zum 1:0, seinem vierten Saisontor, einwuchtete.

Diese frühe Führung brachte aber wie gegen Weismain abermals keine Sicherheit in das Offensivspiel der Kickers. Nach Kastners Freistoßknaller in der 13. Minute herrschte die große Flaute. Allein Oliver Speth versuchte, System ins Spiel zu bringen. Da sich auch Neukirchen als erschreckend schwacher Gegner erwies, gab es erste Pfiffe bei einzelnen Zuschauern. Die aber waren, was die Kickers betrifft, völlig unberechtigt, denn die OFC-Elf spielte das, was sie kann, und letztlich mit optimalem Erfolg.

Die Gäste brachten bis zum Pausenpfiff keine einzige torgefährliche Aktion zustande, während beim OFC immerhin Kessler aus 16 Metern knapp vorbeischoß und Schönewolf nach der fünften Kickers-Ecke den Ball beinahe ins eigene Tor geköpft hätte.

Der zweite Abschnitt begann wiederum mit einem Paukenschlag. Kessler marschierte auf der linken Seite durch, und seine Hereingabe drosch Giersch volley aus 14 Metern zum 2:0 für den OFC ins Tor.

Anschließend verpaßten Günther Maier und Kolinger mit ihren Schüssen knapp das Ziel. 8:1 Ecken nach einer Stunde Spielzeit belegten die klare Offenbacher Überlegenheit. Auch die Einwechslungen der Offensivkräfte Höhle und Liebers brachten auf seiten der Gäste keine Verbesserung.

Lediglich Dirk Vollmar, der sich so viel vorgenommen hatte, fiel etwas ab. Kurz nach seiner einzig starken Aktion in der 66. Minute, als Hoffmeister seinen Schuß parierte, durfte er gehen.

Der eingewechselte Horst Russ erwies sich einmal mehr als "Joker". Auch der zweite "Blonde" im Kickers-Team kam zum Torerfolg. In der 77. Minute staubte er in echter Torjägermanier einen zu kurz abgewehrten Schuß von Kolinger zum 3:0 ab.

Einen noch höheren Sieg verpaßten die Kickers, als Markus Gaubatz, gerade erst eingewechselt, bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den OFC nach der neunten Ecke von Speth den Ball an die Lattenunterkante des Neukirchener Tores köpfte. Zuvor hatte der offensivstarke Kolinger einen seiner gefährlichen Hinterhaltschüsse angesetzt.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 09.09.98)