Regionalliga-Süd Saison'98/'99

Spielpaarung vom 8. Spieltag

Kickers Offenbach - FC Augsburg
Endergebnis: 3:1 (2:1)


Spielbericht vom 18.09.98

In souveräner Manier verteidigten die Offenbacher Kickers gestern abend die Tabellenführung in der Regionalliga Süd. Nach einem schnellen 0:1-Rückstand trumpften die Kickers gegen den FC Augsburg stark auf und feierten mit dem 3:1 bereits den sechsten Saisonsieg. Damit bleiben die Kickers als einziges Team in der Regionalliga Süd unbesiegt.

Vor 12000 Zuschauern war der Ex-Aschaffenburger Günther Maier der beste Offenbacher. Der 26jährige erzielte den Augleich, bereite das 3:1 von Stefan Simon vor und sorgte auf der rechten Seite ständig für gefährliche Situationen.

Auch die Abwehr wußte trotz des Fehlens von Libero Dolzer - fällt nach Schulteroperation bis Ende des Jahres aus und wurde gestern durch Koutsoliakos ersetzt - zu gefallen. Torwart Keffel mußte keinen gefährlichen Ball halten.

Bereits in der vierten Spielminute wurden auf dem Bieberer Berg Erinnerungen an den 24. Oktober 1997 wach. Damals hatten die Augsburger in einem denkwürdigen Spiel den Kickers mit 0:5 die erste Niederlage im Jahr 1997 beigebracht. Und gestern abend führten die Augsburger schon nach 200 Sekunden 1:0. Gleich die erste Ecke nutzten die Gäste zur Führung. Am kurzen Pfosten mit dem Kopf verlängert, am langen Pfosten mit einem Flugkopfball eingenickt - so leicht wurde Henrich das 0:1 ermöglicht.

Wie schon beim 0:5 berannten die Kickers sofort das Augsburger Tor, erspielten sich auch wieder zahlreiche Chancen. Roths Drehschuß aus acht Metern wurde von einem Augsburger Abwehrspieler von der Linie gekratzt - 1997 gelang das den Augsburger nicht weniger als Kinfmal -, Maier traf nur den Pfosten.

Schnell zeigte sich, daß die Augsburger Mannschaft nicht mehr die Qualität des Vorjahres besitzt. Sajaia (Reutlingen), Ex-Profi Dieter Eckstein (Regensburg) und U-21-Nationaltorwart Darius Kampa (1. FC Nürnberg) sind nicht zu ersetzen. Und die Qualitätsverbesserung der Kickers machte sich gestern bezahlt.

Der wieder ungemein agile Maier "beruhigte" die stimmungsvolle Kulisse, als er in der 20. Minute ein dynamisches Solo mit einem coolen Abschluß krönte und den Ball aus zehn Metern unhaltbar zum 1:1 einschoß.

Der Sturmlauf der Kickers wurde nach einer halben Stunde zum zweiten Mal belohnt. Kapitä Roth bewies, daß er nicht nur im Strafraum Torjägerqualitäten besitzt. Sein plazierter 18-Meter-Schuß rauschte flach ins rechte Eck - 2:1, und die Erinnerungen an das 0:5 schwanden langsam aber sicher.

Es war eine hochverdiente Pausenführung für die Kickers, die den frühen Rückstand sehr selbstbewußt wegsteckten und sich eine Vielzahl von Möglichkeiten herausarbeiteten. Probleme hatten die Gastgeber lediglich auf der linken Seite. Die Angriffe waren sehr rechtslastig aufgebaut, weil Maier eine dominierende Rolle spielte. Trainer Boysen reagierte in der Pause, brachte Simon und Neueinkauf Tom Stohn, der seine Heimpremiere auf dem Bieberer Berg feierte. Stohn führte sich mit einigen gelungenen Zuspielen gleich sehr gut ein. Noch effektiver spielte Stefan Simon, der in der 70. Minute mit Kopfball nach Maier-Flanke auf 3:1 erhöhte. In der Schlußphase vergab der OFC einige Konterchancen (Vollmar) allzu leichtfertig, verschleuderte einen Kantersieg.

Die Enttäuschung der Augsburger dokumentierte Henrich, der nach einem Foul an Roth mit gelb-rot den Platz verlassen mußte.

Die Kickers sind trotz der Verletztenmisere gut gerüstet für die nächsten Spiele. Nach dem Heimspiel gegen die Bayern-Amateure (25.9.) kommt es zum Spitzenspiel beim Mitfavoriten SSV Reutlingen. Das Heimspiel gegen den SV Wehen wird von Samstag auf Sonntag (11. Oktober, 20 Uhr) verlegt, weil das Hessen-Fernsehen (sendet heute 17 Uhr Ausschnitte vom Augsburg-Spiel) live übertragen wird.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 19.09.98)

 

"Mehr war nicht drin"

Hans-Jürgen Boysen (OFC-Trainer):
"Nach dem 0:1 wurden unangenehme Erinnerungen wach. Da erschrickt man. Wir mußten einen hohen Aufwand betreiben, und haben in der 2. Halbzeit ein wenig den Faden verloren. Ein Gesamtlob für meine Mannschaft. Wir werden weiter an unserer Chancenverwertung arbeiten."

Gerd Schwickert (Trainer FC Augsburg):
"Der Sieg geht zu Hundert Prozent in Ordnung. Wir hatten Glück, daß er nicht noch höher ausfiel. Ich bin nicht traurig, weil nicht mehr drin war."

Stefan Ertl (verletzter OFC-Spieler):
"Nach dem 1:1 war mir klar, daß wir das Spiel gewinnen."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 19.09.98)

 

Mehr Kickers, mehr Eintracht?
OP: Lob, Tadel, unverzichtbar

Die sportinteressierten Leser riefen und regten an, die Sportredaktion antwortete und reagierte schnell. Manche der Fragen, die unsere Leser während der Telefon-Sprechstunden stellten, konnten unkompliziert und informativ beantwortet werden. So auch die Frage nach den Zu- und Abgängen des Handball-Bundesligisten SG W/M Frankfurt.

Es wurde bemängelt, daß Ergebnisse und Tabellen der lokalen Kegel-, Tischtennis- und Handball-Szene zu spät veröffentlicht würden.

Zu unserer Umstellung in der Berichterstattung über die lokalen Fußball-Klassen gab es Lob und Tadel. Das Extra-Spiel sei zu groß, die übrigen Begegnungen würden zu klein gehalten. Rudi Ball, Pressewart des Fußball-Kreises Offenbach und Klassenleiter der B-Ligen, hielt dagegen. Ihm gefalle die neue Form, sie biete neue Aspekte; nur wünscht er sich, daß künftig auch von den Reserve-Teams die Ergebnisse und Tabellen veröffentlicht werden.

Kickers Offenbach und Eintracht Frankfurt waren ebenfalls bestimmende Themen. "Warum berichtet ihr nicht mehr über die Kickers und weniger über die Eintracht ?", so ein Leser aus Sachsenhausen. "Mehr Eintracht, und bitte nicht mehr so viel über den OFC", wünscht die andere Seite. Wir werden den Mittelweg finden. Insgesamt bekam die Offenbach-Post viel Lob - für ihren überregionalen und für den lokalen (Sport-) Teil. Das netteste Kompliment: "Sie ist als Tageszeitung unverzichtbar."

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 19.09.98)

 

"Solche Vorderleute machen es leicht"
Paul Koutsoliakos mit Comeback zufrieden

Die ersten fünf Minuten gab es noch skeptische Gesichter, anschließend aber des öfteren Szenenapplaus. Paul Koutsoliakos feierte als Libero beim 3:1-Sieg der Offenbacher Kickers am Freitag gegen den FC Augsburg ein gelungenes Comeback auf dieser Position. "Für das erste Spiel bin ich zufrieden", sagte der mit 32 Jahren älteste Spieler im OFC-Kader, gab das Kompliment aber weiter: "Bei solchen Vorderleuten ist es leicht, die nehmen einem viel Arbeit ab. Was sonst noch kam, habe ich abgeräumt", so der Deutsch-Grieche.

Obwohl Koutsoliakos fast fünf Monate nicht gespielt hatte, war er keinen Moment nervös. Aber: "Ein gewisses Kribbeln ist bei dieser Kulisse immer da." Vom frühen Rückstand habe er sich nicht beeindrucken lassen, "das ist in Offenbach nichts ungewöhnliches. Die Zuschauer haben ein Riesenspiel gesehen, weil wir versucht haben, den Ball laufen zu lassen. Das 3:1 fiel noch zu niedrig aus."

Koutsoliakos, tagsüber auf der OFC-Geschäftsstelle mit dem Marketing beschäftigt, vergleicht seine Situation mit der des Vorjahres. Auch hier hatte er sich erst in der Rückrunde in die Stamm-Elf gespielt, mußte dann durch eine Verletzung wieder raus und konnte die Saisonvorbereitung nicht richtig mitmachen. "Es tut mir leid für Stefan Dolzer, aber seine Verletzung ist diesmal mein Glück. Auf meiner Stammposition im rechten defensiven Mittelfeld habe ich Maier und Köpper vor mir, bei denen es derzeit sehr gut läuft." Koutsoliakos sieht der Zukunft bei "20.gleichwertigen Spielern in einem überdurchschnittlich besetzten Kader, in dem auch die jungen Leute wachsen können", zuversichtlich entgegen.

Pauls Zufriedenheit teilt Oliver Roth: "Spielerisch geht's aufwärts, das macht inzwischen richtig Spaß. Es herrscht eine gute Stimmung in der Mannschaft. Leider kommt manchmal noch ein Bruch ins Spiel."

Trotz seiner Auswechslung war auch Youngster Steven Keßler in guter Laune: "Ich weiß, daß ich mehr nach vorne hätte machen müssen, aber ich bin froh, überhaupt 'da oben' dabei zu sein. Meine Devise: 'Immer positiv denken!'"

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 21.09.98)


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachFC Augsburg
Keffel, Koutsoliakos, Gramminger, Kolinger, Maier, Kastner (46. Stohn), Köpper, Speth, Kessler (46. Simon), Roth (83. Russ), Vollmar. Krieglmeier, Miskovic, Gartmann, Henrich, Arslan (61. Innocentin), Peuker, Burghartswieser, Remmert, Müller, Rank, Güvenisik (81. Okoli).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Kiefer (Kassel)0:1 Henrich (4.),
1:1 Maier (20.),
2:1 Roth (30.),
3:1 Simon (70.)
Speth, Vollmar (OFC) / Henrich, Burghartswieser, Innocentin (Augsburg)Henrich (78.)- 12000
Alle Angaben ohne Gewähr


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Seite wurde am 19.09.98 aktualisiert