OFC holt Chinesen Li Bing
Kurz vor Ende der Transferperoide haben die Offenbacher Kickers den 12. Neuzugang der Saison verpflichtet.
Der chinesische Nationalspieler Li Bing von Sichuan Quanxing wird künftig für den OFC stürmen.
Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart.
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Vollmar wird an Wehen ausgeliehen
Wie heute bekannt wurde, wird Dirk Vollmar bis Saisonende an den Regionalligisten SV Wehen ausgeliehen.
Heute im Testspiel gegen den 1.FC Kaiserslautern wird erstmals Holger Gaismeyer für den OFC auf Torejagd gehen.
Und vielleicht wird Rene Keffel wieder mal im Tor der Kickers stehen.
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Wilde Spielersuche geht unvermindert weiter
Was gibt's Neues am Bieberer Berg ? "Wir haben schönes Wetter und Sonnenschein",
weiß Peter Neururer darauf nur zu antworten. Und etwa auch 25 Grad ? "Nur im
Pizza-Ofen." Dann kann wirklich nicht allzu viel Berauschendes bei den Offenbacher
Kickers passiert sein. Aber da unterschätzt der Trainer das Interesse an seinem
Verein.
Immerhin herrscht jetzt - hoffentlich endgültig - Klarheit im Fall Dirk Schuster.
Der Defensivspezialist wird nicht den Zweitligisten verstärken. "Antalyaspor
lässt ihn nicht aus dem Vertrag raus", berichtet Neururer. Womit Kofi Amoaka
nun wohl die besten Chancen besitzt, beim OFC anheuern zu können. Seit dem gestrigen
Donnerstag trainiert er auch mit der Mannschaft mit. Wobei sich Neururer jedoch
noch kein erstes Urteil über die Fähigkeiten des Ghanaers erlauben wollte. "Wir
sind nur gelaufen, weil wir dem Magath ja jetzt alles nachmachen", witzelt der
Fußball-Lehrer. "Ansonsten hat er sich akklimatisiert. Am Samstag wird er gegen
den VfR Kesselstadt 45 Minuten spielen und am Montag kriegt er gegen den 1. FC
Kaiserslautern eine weitere Chance."
Wer in den beiden Testspielen seine Fähigkeiten als Torwart beweisen darf, ist
noch offen. Aber nur in soweit als Goran Curko am gestrigen Mittwoch mit dem
Training pausieren musste. Ein neuer Schlussmann ist hingegen noch nicht in Sicht.
Gerüchte, wonach der ehemaliger Kölner Michael Kraft im Gespräch sei, dementierte
Neururer. Dagegen bestätigte er, mit Zsolt Petry, dem Torwart der Frankfurt Eintracht,
der seit einem halben Jahr auf der DFB-Transferliste steht, Kontakt aufgenommen
zu haben. Was aber angeblich nichts zu bedeuten hat. Einen guten zweiten Mann,
so meint der Coach, könne er auch noch kurzfristig in der dritten oder vierten
Liga finden.
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Der einstige Publikumsliebling schlägt auch das Hintertürchen zu Oliver Roth verkündet seinen definitiven Abschied vom OFC zum Saisonende, lehnt aber einen sofortigen Wechsel ab
Die Aussage steht. Fest und unumstößlich. Oliver Roth gibt sich gar nicht erst
die Mühe, irgendwelche Brücken zu bauen oder Hintertürchen aufzustoßen. "Am 30.
Juni ist Schluss in Offenbach. Ich werde die Kickers definitiv verlassen", sagt
er. Selbst wenn der OFC in die Regionalliga zurückkehren sollte, wäre das kein
Argument für ihn, noch ein Jahr auf dem Bieberer Berg dranzuhängen. Lediglich
seinen laufenden Vertrag gedenkt der mittelstürmende Publikumsliebling noch beim
Zweitligisten zu erfüllen, dann will er die Fans eines anderen Vereins mit seinen
Toren beglücken.
Klingt das nach Verbitterung ? Soll es zumindest nicht. Für die Entscheidung,
den Kickers den Rücken zu kehren, macht der bald 32 Jahre alte Roth "berufliche
und private Gründe" geltend. Für das Abenteuer Zweite Bundesliga hatte sich der
Angreifer extra ein Jahr von seinem Beruf freistellen lassen. Beliebig oft kann
und will der derzeitige Vollprofi darum jedoch nicht bitten. "Ab dem 1. Juli
bin ich wieder an der Börse", kündigt er also an.
Den Verdacht, dass der Entschluss zur Trennung in Zusammenhang mit seiner sportlichen
Entwicklung in dieser Saison steht, kann Roth nicht so ohne weiteres von der
Hand weisen. "So wie die Runde bisher für mich gelaufen ist, klingt das plausibel",
gibt er zu. Dennoch sei dieser Ansatz prinzipiell falsch. Von der Schwere der
Aufgabe habe er schließlich von Anfang an gewusst. Die Schwierigkeiten mit Trainer
Hans-Jürgen Boysen zu Beginn der Spielzeit, die geringen Einsatzzeiten, das alles
sei seiner Meinung nach absehbar gewesen. Selbst als Peter Neururer an den Bieberer
Berg gekommen ist, hat er angeblich nicht erwartet, einen Stammplatz zu erhalten.
Von daher sieht es Roth auch äußerst gelassen, dass ihm jetzt wahrscheinlich
in Holger Gaißmayer und Li Bing noch einmal zwei Stürmer vor die Nase gesetzt werden.
Trotz der bitteren Erkenntnis, womöglich vom zweiten ins dritte Glied gedrängt
zu werden, ist für Resignation kein Platz bei ihm. Dabei wäre es ein Leichtes
für Roth gewesen, die Brocken bei den Kickers hinzuschmeißen. "Natürlich gab
es zwischenzeitlich immer wieder Anfragen von anderen Vereinen, aber denen habe
ich allen abgesagt", erzählt er. Abzuhauen wäre zu einfach für einen wie ihn.
Ob das nun im Sinne der Vereinsverantwortlichen ist oder nicht, das lässt er
wohl ganz geflissentlich offen. "Ich weiß nicht, was der Verein aus der Situation macht."
Doch wie er selbst mit der Situation umzugehen hat, das weiß Oliver Roth ganz
genau. Den Ehrgeiz, sich in Offenbach noch einmal durchzubeißen, besitzt er allemal.
"Ich bin Profi. Ich weiß, mich zu motivieren." Und an Zielen mangelt es ihm auch
nicht. "Ich warte darauf, mal meine Torchance zu bekommen. Denn wenn ich auch
sonst nichts kann, die Dinger mache ich."
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Stürmer Gaißmayer bindet sich an die Offenbacher Kickers Erfolgreiche Sticheleien
Wäre die Nadel nur ein bisschen tiefer vorgedrungen, Holger Gaißmayer hätte sich
einen neuen Ring durch seine Ohren ziehen können. Mit dem Piercing wurde es aber
dann doch nichts, weil die Mitarbeiter des Rehazentrums mit geübter Hand nur
einen Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen abzapften. Zwecks Laktatwertbestimmung.
Die werden bei dem Stürmer in Ordnung gewesen sein, so locker wie er die Runden
beim Vier-Stufen-Test ablief. Deswegen durfte der Neuzugang der Offenbacher Kickers
auch anschließend einen Vertrag beim Zweitligisten unterschreiben. Für eine ungenannte
Leihgebühr wird er den Rest der Saison am Bieberer Berg spielen. Anschließend
besitzt der OFC eine Option, ihn für weitere zwei Jahre fest zu verpflichten.
Mit dieser Lösung ist vor allen Dingen der Spieler zufrieden. Er hat im vergangenen
Jahr nämlich eine ziemliche Odyssee hinter sich gebracht. Vor zwölf Monaten noch
beim 1. FC Köln unter Vertrag, wechselte er während der Runde zu Rotweiß Oberhausen,
um im Sommer den Klub in Richtung VfB Leipzig zu verlassen. Aber auch im Osten
hielt er es nicht lange aus und wechselte im Herbst zu Casino Bregenz, von wo
er nun zu den Kickers ging. Seine Beweggründe für den jüngsten Transfer sind
simpel. "Ich wollte wieder näher an meiner Familie sein, die immer noch in Oberhausen
wohnt", sagt Gaißmayer. "Außerdem hat mir die Art, wie in Österreich Fußball
gespielt wird, nicht so sehr behagt. Zudem bereitet es auch keinen sonderlich
großen Spaß, vor rund 2000 Zuschauern zu spielen." Von daher kam die Anfrage
von seinem ehemaligen und neuen Trainer, Peter Neururer, zum richtigen Zeitpunkt.
Seinem alten Arbeitgeber den Transfer schmackhaft zu machen, war ein Leichtes.
"Für die sind 100 000 oder 200 000 Mark schon enorm viel Geld. Das sind ganz
andere Dimensionen dort", berichtet der Angreifer.
Jetzt muss er nur noch zeigen, dass er sein Geld wert ist. Als Beweismittel sind
Tore erwünscht, davon haben Offenbacher Stürmer in den bisherigen 17 Punktspielen
der Saison noch nicht allzu viele erzielt. Doch Neururer ist mittlerweile guten
Mutes, dass sich das bald ändern wird. Schließlich habe sich die Konkurrenzsituation
im Angriff erheblich geändert. Dort streiten nun Matthias Becker, Marco Grevelhörster,
Dirk Vollmar, Ion Vladoiu und Oliver Roth (siehe nebenstehenden Bericht) um die
Plätze. Und vielleicht kommt noch ein Spieler hinzu, der sich um die Plätze mitstreitet.
Der Chinese Li Bing hinterließ nämlich laut Neururer einen "ganz hervorragenden
Eindruck" im Probetraining. Wenn seine Laktatwerte in Ordnung sein sollten und
er sich auch im Testspiel an diesem Samstag gegen den VfR Kesselstadt hervortun
kann, steht seiner Verpflichtung nichts mehr im Wege.
Ein klein wenig komplizierter sieht die Sache hingegen im Fall Dirk Schuster
aus. Obwohl dessen Name nicht auf der letzten DFB-Transferliste erschien (die
FR berichtete), ist Neururer weiterhin felsenfest davon überzeugt, ihn kurzfristig
nach Offenbach holen zu können. "Sollten wir uns in dieser Woche mit Antalyaspor
einigen können, kriegen wir das noch hin", behauptet er. Derweil ist jedoch Kofi
Amoaka in Offenbach eingetroffen. Der Manndecker darf nun endlich zeigen, wie
gut er wirklich ist. Die Erwartungen sind zumindest schon einmal hoch. Denn es
heißt, der Hamburger SV habe Interesse an ihm gehabt, und auch der AC Mailand
hätte schon einmal seine Späher ausgesandt, um ihn beobachten zu lassen.
Und nur um das Personalwirrwar komplett zu machen, bekannte Neururer jetzt, dass
die Kickers es in Erwägung ziehen, einen Torwart zu verpflichten. Weil Keffel
nicht fit ist, Rohrbach in die Amateurmannschaft verbannt wurde und Haberland
die Reife fehlt, scheint nun Not am Schlussmann. Aber bei der Verpflichtung eines
Keepers können sie sich ja ruhig Zeit lassen, der muss seine Tauglichkeit nämlich
nicht unbedingt mit guten Laktatwerten unter Beweis stellen.
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Gaißmayer zum OFC - Test gegen FCK am Montag
Fußball-Zweitligist Kickers Offenbach hat kurz vor der am kommenden
Montag endenden Wechselfrist nochmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Die
abstiegsbedrohten Hessen verpflichteten am Mittwoch den Stürmer Holger Gaißmayer.
Der ehemalige Angreifer des 1. FC Köln unterschrieb einen Kontrakt bis zum 30.
Juni 2000. Zudem sicherten sich die Kickers eine Option auf eine Vertragsverlängerung
bis zum Jahr 2002.
Gaißmayer spielte zuletzt beim österreichischen Erstligisten SW Bregenz, wurde
dort aber nicht mehr berücksichtigt. Informationen über die Höhe der zu zahlenden
Ablöse teilten die Kickers nicht mit. Eine wichtige Voraussetzung für den Wechsel
war erfüllt worden, nachdem der Angreifer seit Montag auf der DFB-Transferliste stand.
Unklar ist weiterhin, ob der OFC kurzfristig noch einen zweiten Torhüter verpflichtet
oder auf die baldige Genesung des ehemaligen Stammtorwarts Rene Keffel setzt.
"In der Torwartfrage ist noch keine Entscheidung gefallen", sagte Kickers-Trainer
Peter Neururer am Mittwoch. Keffel, der am Freitag seinen 32. Geburtstag feiern
wird, hatte sich während der Saison verletzt und seinen Platz an den kurzfristig
unter Vertrag genommenen Goran Curko verloren.
Das ursprünglich für den kommenden Samstag geplante Testspiel gegen den 1. FC
Kaiserslautern findet nun am nächsten Montag (17. Januar) auf dem Bieberer Berg
statt. Der Anstoss erfolgt um 19 Uhr.
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Eine Sache von Minuten Fußball-Profi Dirk Schuster verbummelt den Transferschluss und darf nicht zum OFC
Probleme können so viele Wendungen nehmen. Die einen lösen sich von selbst. Die
anderen bleiben immer bestehen. Und dann gibt es noch solche, die einfach nur
neue Schwierigkeiten verursachen. Davon können die Verantwortlichen der Offenbacher
Kickers ein Lied singen. Ein leidvolles. Denn bei der Suche nach neuen Spielern
mussten sie schmerzvolle Erfahrungen machen. Die größte Enttäuschung verursachte
dabei wohl Dirk Schuster.
Lebhaft beteuerte der zweifache Nationalspieler, den Zweitligist im Kampf um
den Klassenerhalt verstärken zu wollen. Die Zelte beim türkischen Erstligisten
Antalyaspor wollte der Defensivspezialist unbedingt abbrechen, um sie am Bieberer
Berg wieder aufzustellen. Auch gegen den Widerstand seines Arbeitgebers. Vor
Freude haben sie deswegen beim OFC in die Hände geklatscht. Doch zu früh gefreut.
Am Montagnachmittag um 15 Uhr konnten die Kickers die Hoffnungen auf den prominenten
Neuzugang bereits begraben. Schuster ließ schlicht und einfach die Frist ungenutzt
verstreichen, sich auf die letzte DFB-Transferliste dieser Saison setzen zu lassen.
Kickers-Manager Klaus Gerster berichtete er zwar, er habe seinen Antrag rechtzeitig
losgefaxt und könne das auch mit dem Sendebericht belegen, doch diese Geschichte
konnte man so beim Verband nicht bestätigen. Aus dem Hauptquartier des Deutschen
Fußball-Bundes verlautete, dass das Schriftstück Schusters dort einging, allerdings
einige Minuten zu spät. Ob dieses Fauxpas wolle man auch nicht ein und erst recht
nicht zwei Augen zudrücken. Schuster nachträglich auf die Transferliste aufzunehmen,
wäre eine nicht zu verantwortende Ungleichbehandlung. Nun stehen die Kickers
also da und haben immer noch keinen neuen Verteidiger. "Wir arbeiten an einem
Alternativprogramm", sagte Trainer Peter Neururer daraufhin.
Das könnte am heutigen Mittwoch bereits beginnen. Denn dann soll endgültigKofi
Amoaka zum Probetraining eintreffen. Der 20 Jahre alte Ghanaer hatte Probleme,
sein Visum zu erhalten. Der Nationalspieler dürfte dann allerdings nicht sofort
sein fußballerisches Können unter Beweis stellen. Am Vormittag steht für die
OFC-Profis nämlich ein Vier-Stufen-Test mit Laktat-Messung an. Diese Übungen
werden auch Holger Gaißmayer und Li Bing über sich ergehen lassen müssen. Und
dass zunächst einmal unentgeltlich. Einen Vertrag besitzen beide nämlich noch
nicht. Das letzte Wort, ob sie nun wirklich einen Spind dauerhaft auf dem Bieberer
Berg belegen dürfen, hat sich Neururer vorbehalten. Der möchte beide aber noch
ein bisschen in Aktion sehen, bevor er seinen Daumen hebt oder senkt.
Sollte der OFC bis zum kommenden Montag dann tatsächlich noch einmal irgendwelche
Fußballer unter Vertrag nehmen, stünden schon bald die nächsten schwerwiegenden
Entscheidungen an. Da Neururer stets betonte, nur mit 22 Spielern die tägliche
Arbeit verrichten zu wollen, müssten erneut einige Kicker aus dem aufgeblähten
Kader aussortiert werden. Über Verkäufe lässt sich diese Reduktion jedoch nicht
mehr bewerkstelligen. Die Kickers haben keinen einzigen ihrer Spieler auf die
Transferliste gesetzt. Noch nicht einmal der Name von Aleksandar Jovic ist dort
zu finden, obwohl dem Stürmer angeblich schon vor einigen Wochen nahegelegt wurde,
sich nach einem neuen Verein umzuschauen. Nur Publikumsliebling Oliver Roth hat
jetzt angekündigt, dass er den OFC am Ende der Saison definitiv verlassen wird.
Ob es an der guten Luft auf Biebers Höhen liegt, weshalb sich die Spieler so
schwer von dem Klub trennen können ?
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Drei Verstärkungen an der Hand OFC will Li Bing, Holger Gaißmayer und Dirk Schuster holen
Peter Neururer hatte darum gebeten. Zwei Neuzugänge, einen Stürmer und einen
Defensivspezialisten, wollte der Trainer der Offenbacher Kickers noch haben.
Und zwar hurtig, nicht erst auf den letzten Drücker, kurz vor Schließung der
Transferliste am 17. Januar. Seinen Wünschen wird anscheinend entsprochen. Ja,
sie werden wahrscheinlich sogar übererfüllt. Denn der Technische Direktor Klaus
Gerster steht kurz davor, Einigung mit drei Profi-Fußballern zu erzielen.
Am heutigen Dienstag wird es sich weisen, ob alles klappt, wie sie sich das am
Bieberer Berg ausgemalt haben. Dann kommt nämlich Holger Gaißmayer nach Offenbach
gereist, um letzte vertragliche Details zu klären. Am Nachmittag, so ist es vorgesehen,
soll der Angreifer, an dessen Verpflichtung der OFC schon vor einigen Monaten
interessiert war, als er noch für den VfB Leipzig wider den Ball trat, bereits
mit der Mannschaft trainieren. Vorgesehen ist, ihn für den Rest der Saison vom
österreichischen Erstligisten Casino Bregenz, wo Gaißmayer mittlerweile in Lohn
und Brot steht, auszuleihen. Außerdem wollen sich die Kickers eine Option sichern,
ihn nach dieser Spielzeit längerfristig an den Verein zu binden. Zu exakt denselben
Konditionen, Leihgeschäft mit Option auf Weiterverpflichtung, soll sich auch
Li Bing in den Dienst des OFC stellen. Laut Gerster besteht auch mit dem chinesischen
Stürmer weitgehend Einigkeit über das Engagement beim abstiegsbedrohten Zweitligisten.
Unklar ist indes noch, wer die vakante Position im Defensivbereich füllt. Erster
Anwärter ist Dirk Schuster. "Ich hoffe, dass er sich noch auf die Transferliste
hat setzen lassen können", sagte Gerster am gestrigen Montag. Wobei das nicht
das einzige Problem bei dem Wechsel des ehemaligen Nationalspielers wäre. "Wir
kochen auf kleiner Flamme", erklärt der Technische Direktor. Womit er bedeuten
will, dass die Kickers nicht gewillt sind, auch nur einen Pfennig zu zahlen,
um ihn bei Antalyaspor auszulösen. Und weil niemand dafür garantieren kann, dass
die Kickers bei dieser Pokerpartie gewinnen, haben sie schon Plan B ausgeheckt.
Wenn Schuster nicht kommt, hat der Ghanaer Kofi Amoaka die besten Karten für
eine Anstellung bei den Offenbachern.
Das Geld das durch die Mehrkosten für die neuen Spieler entsteht, soll auch bald
da sein. "In acht bis zehn Tagen sollten gewisse Entscheidungen getroffen sein",
kündigt Gerster Fortschritte in den Verhandlungen mit den Rechtevermarktern an.
Hoffentlich klappt's. Schließlich warten Offenbacher Fußballer - auch wenn sie
es aus der Vergangenheit kennen - ungern auf ihre Gehälter.
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Engagiert die Einladung nach München ausgeschlagen Kickers Offenbach erreicht das "kleine Finale" in Riesa und kann sich nun ganz auf den Klassenerhalt konzentrieren
Jetzt kann es Peter Neururer ohne Bedenken sagen. "Ja, ich bin froh, dass wir
aus der Halle raus sind", erklärte der Trainer der Offenbacher Kickers, nachdem
seine Mannschaft beim Turnier in Riesa den vierten Platz belegte und somit die
Qualifikation zur Endrunde um den DFB-Hallenpokal verpasste. Anders als manch
etablierterer Verein muss sich der abstiegsbedrohte Zweitligist nämlich nicht
den Vorwurf gefallen lassen, die lästige Pflicht auf dem Kunstrasen halbherzig
oder gar lustlos angegangen zu sein. Der OFC lieferte guten Sport. Am Ende fehlte
nur das nötige Quentchen Glück, um ein besseres Ergebnis zu erzielen, oder gar
die Tickets nach München buchen zu können.
Etwas mehr als "nur" das Spiel um den dritten Platz war für die Kickers auf jeden
Fall drin. Vor allen Dingen nach dem ersten Turniertag durften sich die Offenbacher
berechtigte Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden machen. Mit zwei Siegen
über die beiden Bundesligisten Hamburger SV (5:0) und Arminia Bielefeld (3:2)
gelang dem souverän aufspielenden Außenseiter die vorzeitige Qualifikation fürs
Halbfinale. Dass die Hessen am zweiten Tag nicht an diese Leistung anknüpfen
konnten, ist leicht zu erklären. Mit Manfred Binz fiel ihr bester Spieler aus.
Eine Sprunggelenkverletzung und dazu noch Knieprobleme zwangen den Routinier
zur Aufgabe. Zwar hielten die Kickers auch ohne ihren Besten noch gut mit, dennoch
setzte es im letzten Gruppenspiel gegen Hannover 96 (1:2) im Halbfinale gegen
Energie Cottbus (0:3) und im Platzierungsspiel erneut gegen den Ligakonkurrenten
aus Hannover (3:5) nur noch Niederlagen.
Ein Grund, sich zu grämen, war deshalb noch lange nicht gegeben. Ganz im Gegenteil.
Das Fazit von Neururer fiel durchweg positiv aus. "Wir haben uns sehr gut verkauft,
sogar besser als das im Vorfeld zu erwarten war. Das Auftreten der Mannschaft
war bestimmt gut für die Außendarstellung", sagte der Cheftrainer. Zufrieden
war er aber nicht nur was das Sportliche betraf. Die Sorge um die Gesundheit
seiner Spieler erwies sich fast als unbegründet. Außer Binz trugen zwar noch
Michael Hartmann und Matthias Dworschak kleinere Blessuren davon, aber in allen
drei Fällen gab der Doktor Entwarnung: "Nichts Schlimmes." Von daher kann der
OFC die Vorbereitungen für die Mission Klassenerhalt planmäßig und mit beinahe
allen Spielern fortsetzen. Das heißt, zwei Kleinigkeiten bedürfen noch der Klärung.
Zum einen ist immer noch offen, wann der 1. FC Kaiserslautern zum Testspiel auf
dem Bieberer Berg antritt. Am 15. oder am 22. Januar? Neururer wäre der frühere
Termin lieber. "Ich hoffe, die Lauterer schaffen es auch nicht, sich für den
DFB Hallenpokal in München zu qualifizieren. Das wäre doch auch in deren Sinne.
Das Rein und Raus aus der Halle ist in der Vorbereitung Gift", argumentierte
er. Nach dem Stuttgarter Turnier, am heutigen Montagabend, werden beide Vereine
wissen, wann sie sich auf dem Sportplatz treffen können.
Und bis sich die Pfälzer mit den Hessen im Fußballspielen messen, werden die
Offenbacher vielleicht auch endlich Klarheit darüber haben, welcher Spieler sie
für den Rest der Saison verstärkt. Zwei Anwärter sind mittlerweile in Offenbach
eingetroffen. Li Bing und Kofi Amoaka werden ein Probetraining absolvieren. Von
beiden konnte sich Neururer auch schon ein Bild machen. Der chinesische Stürmer
spielte schon einmal für einen Tag vor. Den Ghanaer kennt der Trainer von den
Auftritten bei diversen Jugendweltmeisterschaften. Doch auch wenn der Manndecker
das Plus der Erfahrung aus zahlreichen internationalen Einsätzen mitbringt, so
scheint er bei den Kickers doch eher zweite Wahl auf dieser Position zu sein.
Denn das Thema Dirk Schuster ist noch einmal aktuell geworden. "Er hat die Nase
voll von Antalyaspor und will unbedingt zu uns", berichtet Neururer. Derselbe
Neururer, der vergangene Woche noch glaubte, das Thema sei erledigt. Doch mittlerweile
klingt er in diesem Fall wieder hoffnungsvoll. "Der Dirk würde absolut in die
Struktur unserer Mannschaft passen", behauptet der OFC-Coach. Allerdings, und
das ist mittlerweile offensichtlich, lässt sich der Transfer nicht so leicht
realisieren. "Für einen Spieler, der 32 Jahre alt ist, kann man heutzutage keine
Ablösesumme mehr zahlen", sagt Neururer. Um den zweimaligen Nationalspieler vom
türkischen Erstligisten loszueisen, ist also das ganze Verhandlungsgeschick des
technischen Direktors Klaus Gerster verlangt.
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Wird Gaißmayer der dritte Neue bei Kickers Offenbach?
Fußball-Zweitligist Kickers Offenbach bleibt auf der Suche nach Verstärkungen
weiter am Ball. Nächster Kandidat für eine Verpflichtung ist erneut ein alter
Bekannter von OFC-Trainer Peter Neururer. Wie gestern bekannt wurde, sind die
Kickers jetzt an einer Verpflichtung des früheren Kölner Bundesligastürmer Holger
Gaißmayer interessiert, der bereits vor der laufenden Spielzeit mit dem hessischen
Club in Verbindung gebracht wurde. Im Moment ist der 29-Jährige beim österreichischen
Erstligisten Casino Bregenz aktiv. Neururer hoffnungsvoll: "Ein Probetraining
wäre bei ihm nicht notwendig, bis Mitte der Woche wird die Sache entschieden."
Damit könnten dann auch die von Kickers-Manager Gerster kürzlich angekündigten
drei Neuzugänge bereits unter Dach und Fach sein. Mit dem chinesischen Nationalstürmer
Li Bing (30) und der 20-jährigen Defensivkraft Kofi Amoaka aus Ghana besteht
nämlich offenbar Einigkeit über die Wechselmodalitäten. Allerdings sollen sich
beide ab heute noch ein Mal einem Leistungstest am Bieberer Berg unterziehen.
Mit dem Training vorübergehend aussetzen müssen dagegen die beim Hallenturnier
in Riesa lädierten Manni Binz (Kapselverletzung im Knie), Matthias Dworschak
(Verdacht auf Gehirnerschütterung) und Michael Hartmann, der an einer Oberschenkelblessur
laboriert. Dass sich der OFC am zweiten Turniertag nach Pleiten gegen Cottbus
im Halbfinale (0:3) und zwei Mal gegen Hannover (1:2 im Gruppenspiel/Tor: Speth
- 3:5 im Spiel um Platz 3/Tore: Speth, Kolinger, Dolzer) mit Platz vier und 10
000 Mark Prämie zufrieden geben mussten, nahm Neururer weniger tragisch.
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