Kickers Offenbach

News & Info's rund um den Bieberer Berg


 
News vom Fr. 28.04.2000

Die netten Typen sollen über ihren Schatten springen

Trainer Neururer fordert die Spieler der Offenbacher Kickers zu mehr Aggressivität in der Partie gegen Bochum auf

Am vergangenen Mittwoch feierte Peter Neururer seinen 45. Geburtstag. Viel Freude hatte der Fußball-Lehrer an seinem Jubeltag jedoch nicht. Die alltägliche Trainingsarbeit bei den Offenbacher Kickers verlief nämlich so gar nicht nach des Trainers Geschmack. Hier ein fröhliches Gesicht, dort ein kleiner Scherz. Und überhaupt, es hatte den Anschein, als seien sich die Zweitliga-Kicker von Biebers Höhen dem Ernst ihrer Lage nicht so recht bewusst. "Es herrschte eine gelöste Stimmung, wie beim Tabellenzehnten, für den es einen Spieltag vor Saisonende um gar nichts mehr geht", berichtet der erzürnte Coach.

Nun stehen die Kickers aber schon lange nicht mehr im gesicherten Mittelfeld, sondern hängen nach der 0:4-Klatsche gegen die Stuttgarter Kickers ganz tief drin im Abstiegskampf. Und gerade deshalb sollte es, so meint Neururer, auf dem Trainingsplatz derzeit alles andere als friedlich zugehen. "Jeder muss mit letztem Einsatz zeigen, dass er noch an den Klassenerhalt glaubt." Und dazu gehöre eben auch eine gehörige Portion Aggressivität. Selbst bei den Übungseinheiten.

Da diese aber eher gemütlich verliefen und die "20 netten Typen" (Neururer) in Kickers-Leibchen ihr Pensum eher locker abspulten, unterbrach der Coach die Trainingseinheit kurzerhand, um den Mitarbeitern seinen Unmut mitzuteilen. Es könne nämlich nicht sein, dass eine Mannschaft wie der OFC, die seit Wochen um das Überleben in der Zweitklassigkeit kämpft, immer noch zu den fairsten Teams der Liga zählt. Bezeichnenderweise hätten die Seinen auch im so wichtigen Spiel gegen den Namensvetter aus Stuttgart gerade mal eine gelbe Karte gesehen. Und dass auch nur wegen eines absichtlichen Handspiels.

Also forderte Neururer die Seinen auf, etwas härter zur Sache zu gehen. Denn nur wenn dies im Training der Fall sei, könne das auch im Spiel umgesetzt werden. Und siehe da, kaum hatte die Kickers den Kopf gewaschen bekommen, da klappte es plötzlich mit den Tacklings, Grätschen und Zweikämpfen. "Die sind danach so zur Sache gegangen, dass ich die Einheit abbrechen musste", erzählt Neururer.

Allen voran Oliver Speth, der Mittelfeldakteur, der sich zuletzt nur in der Oberliga Spielpraxis holen durfte, rackerte und kämpfte so sehr, dass es dem Trainer richtig warm ums Herz wurde. "Er hat genau die Einstellung gezeigt, die wir brauchen, um im Abstiegskampf bestehen zu können", sagt Neururer. Die Belohnung folgte prompt. Speth gehört dem Kader für die Partie am heutigen Freitag (19 Uhr) beim VfL Bochum (siehe Bericht auf dieser Seite) an. Dafür verzichtet der Coach auf Zeno Bundea, der angeblich "Verständigungsprobleme" haben soll und deswegen derzeit nicht zu der gewünschten Leistung finden würde.

Ob dieser Wechsel und die wiedergefundene Aggressivität allerdings ausreicht, um beim Aufstiegsaspiranten etwas ausrichten, sprich den einen oder anderen Punkt ergattern zu können, ist mehr als fraglich. Aber wenigstens Peter Neururer ist fest davon überzeugt, dass sein Team, das ohne die verletzten Goran Curko und Ion Vladoiu auskommen muss, selbst beim VfL Bochum "nicht chancenlos ist." Aber was bleibt dem Trainer auch anderes übrig, als weiterhin Optimismus zu verbreiten. Natürlich ist er sich der Schwere der Aufgabe bewusst. Das heißt, in den restlichen sechs Spielen müssen vier Siege her, um ganz sicher die Klasse halten zu können. "Neben den beiden Heimspielen müssen wir auch zwei Auswärtspartien gewinnen", bestätigt der Trainer die Rechnung.

Aber Siege in der Fremde sind ja bekanntlich nicht gerade die Stärke der Offenbacher Kickers. Kein einziges Mal haben sie in dieser Saison bislang des Gegners Platz als Sieger verlassen. Warum also soll dies ausgerechnet beim VfL Bochum gelingen? Ganz einfach, meint Neururer, irgendwann müsse der Knoten in der Fremde ja mal platzen. Und dass dies heute passiert, sei gar nicht mal so unwahrscheinlich. Immerhin habe der OFC beim 2:1-Sieg im Hinspiel eines seiner besseren Saisonspiele und die im Abstiegskampf so wichtige Aggressivität gezeigt.

(Von Stephan Brause, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Fr. 28.04.2000

Offenbach fährt ohne Curko und Vladoiu nach Bochum

Ausgerechnet beim Tabellenzweiten muss der abstiegsgefährdete Zweitligist Kickers Offenbach auf zwei Leistungsträger verzichten. Goran Curko und Ion Vladoiu fallen verletzungsbedingt aus.

Bittere Pille für den Zweitligisten Kickers Offenbach. Die abstiegsbedrohten Hessen müssen ausgerechnet im Spiel gegen den Tabellenzweiten VfL Bochum erneut auf Torwart Goran Curko und Stürmer Ion Vladoiu verzichten. Keeper Curko laboriert seit knapp zwei Wochen an einer Knöchelprellung, der Rumäne Vladoiu muss weiterhin wegen eines Muskelfaserrisses pausieren. Deshalb sind beide am Freitagabend (19.00 Uhr) nicht im Ruhrstadion dabei. Beide sollen im nächsten Heimspiel am 7. Mai gegen Tennis Borussia Berlin wieder zur Kickers-Elf gehören. Für Stürmer Marco Grevelhörster indes könnte die Saison bereits gelaufen sein. Der 30 Jahre alte ehemalige Profi des FSV Mainz 05 plagt sich mit hartnäckigen Bandscheibenproblemen

(Von Martin Batzel, Offenbach Post)

 
News vom Fr. 28.04.2000

"Katze" Zumdick setzt zum großen Sprung an

Zweiter Platz - das klingt prima. Der VfL Bochum befindet sich auf bestem Weg zurück in die Erste Bundesliga. Doch auf das Umfeld wirkt die Leistung des Traditionsklubs nicht unbedingt beruhigend. "Die Stimmung ist gespannt", berichtet Trainer Ralf Zumdick. Vor dem Spiel gegen die Offenbacher Kickers kollidieren nämlich die Hoffnungen und Ängste der Fans. Erst das Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach, dann die Niederlage gegen Waldhof Mannheim und schon waren leise Zweifel geweckt, ob es denn tatsächlich noch zum Aufstieg reicht.

Dass die Leistungsfähigkeit der Mannschaft nach der ansonsten recht zufrieden stellenden Saison hinterfragt wird, findet Zumdick aber gar nicht so schlimm. Da den Anhängern durchaus ein Gespür für die Situation zugebilligt werden kann, trägt der Fußball-Lehrer diese Bedenken gerne ins Team. "Nicht verkehrt" findet er es, die Spieler auf diese Weise in Alarmbereitschaft zu versetzen. Denn sechs Spieltage vor dem Ende der Runde wäre es fatal, würde sich Leichtsinn beim VfL einschleichen.

Von daher verspricht die "Katze", auch gegen den Abstiegskandidaten aus Offenbacher auf der Hut zu sein. Denn er hält das Spiel gegen die Kickers für eine äußerst heikle Aufgabe. "Wenn ich die Namen von den Leuten lese, die bei denen im Kader stehen, könnten die locker im Mittelfeld der Tabelle stehen", sagt der Bochumer Coach. Auch der Name seines Kollegen birgt seiner Meinung nach für Qualität. "Der Peter Neururer weiß, wie man eine Mannschaft heiß macht", erzählt Zumdick. Dass ihm das nicht schwer fallen wird, ist seinem Kollegen sonnenklar. Schließlich ginge es für die Hessen darum, ihre mittlerweile recht geringe Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Einen extrem bissigen Gegner erwartet er deswegen im Ruhrstadion. Doch das soll seine Jungs nicht im geringsten beeindrucken. "Wir müssen entsprechend dagegen halten. Die drei Punkte brauchen wir ganz dringend", sagt Zumdick.

Ist ja auch klar. Beim VfL wollen sie so langsam mal Nägel mit Köpfen machen was die Planung für die kommende Saison anbelangt. Bisher sind sie nur auf den Fall des Nichtaufstiegs vorbereitet. "Durch die Bank weg haben alle Spieler auch für die kommende Runde gültige Verträge", erklärt der Trainer. Selbst Peter Peschel, von dem es immer mal wieder heißt, er würde den Verein verlassen, sei noch nicht weg. Doch mit diesem Personal, dessen ist sich Zumdick bewusst, könne man in der Beletage des deutschen Fußballs keinen Staat machen. Im Falle des Aufstiegs wären "Umstrukturierungen" notwendig. Und die würde er liebend gerne vornehmen. Hieße das doch, er bliebe im Amt. Denn noch ist er auf der Basis seines Co-Trainer-Vertrages angestellt. Nur wenn die Mannschaft befördert wird, könnte sich auch Zumdick sicher sein, den Posten des Cheftrainers zu bekommen.

(Von "nib")

 
News vom Do. 27.04.2000

Verzichtet Neururer auf Bundea?

Offenbach (bam) Packt Kickers-Trainer Peter Neururer sechs Spieltage vor dem letzten Pfiff in der Zweiten Liga die Peitsche aus? "Quatsch, bei mir zählt nur Leistung." Deswegen denke er daran, ohne Zeno Bundea zum Auswärtsspiel morgen (19 Uhr) beim Zweiten VfL Bochum zu fahren. "Hacke, Spitze ist nicht gefragt", kommentierte der Coach Bundeas Trainingsleistung. Der Verzicht auf den offensiven Mittelfeldspieler könnte für Oliver Speth nach monatelanger Abstinenz (und guter Leistung in der Oberligamannschaft) die Rückkehr in die Anfangself der Profis bedeuten. Das Training in dieser Woche ist dosiert. Neururers Hauptaufgabe bestand darin, die Spieler trotz großer Abstiegsgefahr mit seinem Optimismus anzustecken.

Vieles ist offen, fest steht beim Tabellen-16. (29): Goran Curko (Tor) und Stürmer Ion Vladoiu fehlen wegen Verletzung, und eine Niederlage wäre wohl das Ende der Zweitklassigkeit. Der OFC sucht sein Heil in der (verbalen) Offensive - eine Wahl hat er nicht. "Zehn Punkte müssen bei", rechnet Neururer hoch, der leidenschaftliche Golfer wurde gestern 45 (von den Kickers gab's ein Golfset). Neururer kalkuliert mit Heimsiegen gegen Berlin und Cottbus sowie einem Sieg in Mannheim; dazu ein Unentschieden in Bochum, Mönchengladbach oder bei Fortuna Köln. Das Problem: Die Mitkonkurrenten Stuttgart (15., 31), Mainz (14., 33 Zähler), St. Pauli (13., 34), Chemnitz (12.), Greuther Fürth (11.) und Oberhausen (10., alle 35) dürfen nicht gewinnen oder müssen sich gegenseitig Punkte abnehmen.

(Von Martin Batzel, Offenbach Post)

 
News vom Do. 27.04.2000

Kickers Offenbach: Trotz der happigen Pleite gegen Konkurrent Stuttgart

Trainer Peter Neururer bleibt Optimist

Untergangsstimmung auf dem Bieberer Berg. Die Kickers waren erschüttert vom eigenen Versagen beim 0:4-Heim-Debakel gegen den Mitkonkurrenten aus Stuttgart. "Das war das Maximum an Fehlverhalten", gestand Trainer Peter Neururer konsterniert ein. Nach der desolaten Vorstellung besteht jetzt kaum noch Hoffnung auf den Ligaverbleib. Zumal das Restprogramm Duelle mit den Spitzenteams Bochum, TeBe Berlin, Mönchengladbach und Cottbus beschert. Entsprechend gedrückt war die Stimmung beim gemeinsamen Frühstück am gestrigen Ostermontag.

Dennoch predigt der Coach unentwegt Durchhalteparolen: "Wir werden nun auswärts punkten." Doch nach dem ernüchternden Oster-Auftritt steht Neururer mit seinem Optimismus weitestgehend allein da. In der derzeitigen Verfassung ist der Glaube an den ersten Auswärstsieg, ausgerechnet in Bochum, die reinste Utopie.

(Vom KICKER)

 
News vom Mi. 26.04.2000

Offenbacher aus Sachsen will an den Berg zurück

Offenbach (bam) Noch gut einen Monat bis Saisonende, die Zeit der Wechselspiele beginnt. OFC-Manager Klaus Gerster hat die Hoffnung, dass auch bei einem möglichen Abstieg der Offenbacher Kickers die Mannschaft zusammenbleibt. Die Mehrheit der Verträge jedenfalls gilt auch für die künftig zweigeteilte Regionalliga (unsere Zeitung berichtete). Dass aber über manche Vertragsinhalte und finanzielle Konditionen verhandelt werden muss, scheint außer Frage zu stehen. Der Etat soll in der dritten Liga um die 7,5 Millionen Mark betragen, etwa die Hälfte dessen, was der OFC für ein weiteres Jahr im Profifußball ausgeben würde.

Das Thema Geld sollte bei einer Verwaltungsratssitzung gestern besprochen werden, doch das Treffen wurde kurzfristig abgesagt: Zu viele Entscheidungsträger hatten keine Zeit. Neuer Termin: 16. Mai - zwei Tage nach dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach. Bis dahin dürften die Kickers wissen, wohin die Reise geht. Drei Spiele stehen nach der Partie bei Borussia noch aus: in Mannheim und bei Fortuna Köln sowie gegen Cottbus am Bieberer Berg.

Dorthin würde Dirk Vollmar (28) gerne zurückkehren, nachdem er mit seinen Toren den SV Wehen in die zweigleisige Regionalliga geschossen hat und die Kickers die Zweite Liga gehalten haben. "Das wäre mein Traum." Aber auch zu einem OFC in der dritten Liga würde Vollmar nicht "nein" sagen. Nur gefragt hat den Stürmer bisher von Kickers-Seite noch keiner. Im Winter, nach zwei Jahren OFC und langer Pause wegen einer Fersenverletzung, verließ der gebürtige Sachse den OFC, wechselte auf den Halberg mit der Vorgabe: "Finde zurück zu alter Stärke, sammel Spielpraxis." Weil's klappte, Vollmar zuletzt in vier Begegnungen von Beginn an spielte und drei Tore erzielte, empfahl er sich. Schafft der OFC den Klassenerhalt, greift Vollmars Anschlussvertrag. Wenn nicht, wäre er frei, würde dennoch gerne zurückkehren und erinnert an sein rot-weißes Glaubensbekenntnis: "Einmal Kickers, immer Kickers. Ich habe nach Offenbach eingeheiratet und wohne auch dort. Ich bin eben ein Offenbacher mit sächsischem Akzent."

(Von Martin Batzel, Offenbach Post)

 
News vom Fr. 21.04.2000

René Keffel wartet weiter auf Comeback

Offenbach (bam) René Keffel wartet auf sein Comeback - und wie es aussieht, sitzt er auch am Sonntag (15 Uhr) gegen die Stuttgarter Kickers auf der Bank und Goran Curko (Stauchung im Sprunggelenk) steht im Tor. "Wenn der Gesundungsprozess so weitergeht, kann Goran spielen", kündigte Peter Neururer vor dem Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten um den Zweitliga-Klassenerhalt an. So wird Publikumsliebling Keffel wohl weiter auf sein erstes Spiel am Bieberer Berg nach seinem Meniskusriss am 23. August vergangenen Jahres (1:3 gegen Nürnberg) warten müssen. Denn Neururer hat sich festgelegt: Curko, der die Nummer 26 auf dem Trikot trägt, ist seine Nummer eins. Keffel, auf dem Trikot die Nummer eins, ist die Nummer zwei. Fällt Curko doch aus, rückt Oberligatorwart Haberland auf.

Die "Nummer zwei" der Kickers will sich erst mit dem Thema "Nummer eins" befassen, wenn "der Trainer mit mir darüber redet". Alles andere sei Spekulation, sagte Keffel. Seit 1987 spielt er beim OFC, hat noch ein Jahr Vertrag und will in "zwei bis drei Jahren" seine Karriere beenden - bei den Kickers. An einen Vereinswechsel dachte er nach eigener Aussage trotz des Verlustes seines Stammplatzes durch Verletzung und der Spielgarantie für Curko nicht. "Ich fühle mich hier wohl. Die Entscheidung des Trainers muss ich akzeptieren." Neururer lobte soviel Sportsgeist: "Das erste, was er nach Curkos Verletzung sagte, war: 'Das ist schlecht, da fehlt uns ein Leistungsträger.'"

Es wäre nicht der einzige: Im Sturm fehlt Ion Vladoiu (Muskelfaserriss), über den Einsatz von Oliver Roth (Prellung) wird kurzfristig entschieden. Sollte er nicht neben Holger Gaißmayer stürmen können, rückt Matthias Becker in die Anfangself, in der auf die beiden Manndecker Dubravko Kolinger (gegen Eberhard Carl) und Dietmar Roth (gegen Carnevale, der beim 3:0 gegen Waldhof Mannheim zwei Tore schoss) schwierige Aufgaben warten.

Neururer gibt sich vor dem (vorentscheidenden) Heimspiel zuversichtlich. "Es wird kein zweites St. Pauli geben." Vor vier Wochen verloren harmlose Kickers das sogenante "Sechs-Punkte-Spiel" 0:1. Eine Niederlage würde auch nicht gut in Neururers persönlicher Statistik aussehen. Gegen Stuttgarts Trainer Dragoslav Stepanovic hat er noch nie verloren: "Weder auf dem Platz noch im Rededuell." Mit dem 1. FC Saarbrücken holte Neururer gegen die Frankfurter Eintracht (mit Stepanovic) ein Unentschieden. Mit dem 1. FC Köln schlug er die Eintracht 3:0 und schickte Frankfurt und Stepi in die Zweite Liga.

(Von Martin Batzel, Offenbach Post)

 
News vom Do. 20.04.2000

DFB genehmigt 15-Millionen-Etat für die Kickers

Manager Gerster: Oliver Roth soll bleiben

Offenbach (joko) Erfreuliche Nachricht vom Deutschen Fußball Bund (DFB) für die Offenbacher Kickers: Die Lizenz für die Saison 2000/2001 ist gesichert. Einzige Auflage für die Kickers: Sie müssen sich im eingereichten Rahmen bewegen. "Die Bedingungen sind besser als letzte Saison", jubelte OFC-Manager Klaus Gerster im Urlaubsdomizil Mallorca.

Nach Informationen unserer Zeitung planen die Kickers, wenn sie den Klassenerhalt schaffen, mit einem Etat von knapp über 15 Millionen Mark. Das wären etwa 2,5 Millionen Mark mehr als in dieser Saison. Die Steigerung soll durch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Städe Medien (DSM) finanziert werden. "Wir geben keine Zahlen bekannt, weil wir die endgültige Etatplanung für die neue Saison erst nächste Woche mit dem Verwaltungsrat festlegen werden", erklärte Gerster. Auf dieser Sitzung wird Gerster auch die Planung für die Regionalliga mit dem Verwaltungsrat abstimmen. In der dritten Liga würde sich der Etat voraussichtlich auf 7,5 Millionen Mark halbieren.

Durch die unsichere sportliche Situation haben die Kickers fast alle personellen Planungen auf Eis gelegt. Die große Ausnahme: Oliver Roth. Vor drei Wochen hatten Gerster und Roth eine weitere Zusammenarbeit noch ausgeschlossen. Doch nun wollen die Kickers den 32-jährigen Stürmer, "auf jeden Fall weiterhin in den Verein einbinden", erklärte Gerster. In welcher Form ist noch offen, "aber wir sind ständig dran", so Gerster.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)

 
News vom Mi. 19.04.2000

Curkos Fuß doch nicht gebrochen

Offenbach (bam) Die gute Nachricht für Goran Curko: Der Mittelfuß ist nicht gebrochen. Die schlechte: Vorerst muss er seinen Stammplatz an René Keffel abgeben. Eine Sprunggelenk-Stauchung zwingt den Zweitliga-Torwart von Kickers Offenbach zu einer Pause: im vorentscheidenden "Abstiegsendspiel" gegen Mitkonkurrent Kickers Stuttgart (Ostersonntag, 15 Uhr, Bieberer Berg) und am Freitag drauf beim Aufstiegskandidaten VfL Bochum. "Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Goran gegen TeBe Berlin am 7. Mai wieder dabei sein kann", sagte OFC-Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Banzer. Curko hat ebenso Trainingsverbot wie Ion Vladoiu (Muskelfaserriss). Dr. Banzer: "Wenn er gegen Berlin mitspielen könnte, wäre ich happy." Und Olli Roth? "Olli hat Glück, dass seine Bänder so locker sind, bei anderen wären sie vielleicht gerissen." Keine Neuigkeiten für den OFC vom DFB. Lizenz ja, ob mit oder ohne Auflagen ist noch offen. Kickers-Konkurrent Mainz 05 meldete nach dem überstürzten Abgang von Wolfgang Frank zu Bundesligist MSV Duisburg den Nachfolger für den Trainerposten: Es wird Ex-Co-Trainer Dirk Karkuth, mit dem sich Frank vor Monaten wegen unterschiedlicher Auffassung bei Menschenführung und Trainingsinhalten überworfen hatte.

(Von Martin Batzel, Offenbach Post)

 
News vom Di. 18.04.2000

Oliver Roth will unbedingt spielen

Offenbach (joko) Ohne Goran Curko und Ion Vladoiu, aber wahrscheinlich mit Oliver Roth spielen die Offenbacher Kickers am Sonntag gegen die Stuttgarter Kickers. Die drei OFC-Spieler hatten sich am Sonntag beim 1:1 gegen die SpVgg. Greuther Fürth verletzt. "Die Verletzungen sind nicht ganz so dramatisch, wie es noch am Sonntag ausgesehen hatte", meint Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Banzer.

Oliver Roth: Kapselriss und Überdehnung der Bänder im rechten Knöchel. Mit Spritzen und Tapeverband will der 32-Jährige am Sonntag spielen. "Es könnte klappen", so Dr. Banzer.

Goran Curko: Die genaue Diagnose über die Mittelfußverletzung ist erst heute möglich. Gestern konnte der Torwart nicht einmal auftreten. "Gegen Stuttgart fällt er mit Sicherheit aus, eine Woche später gegen Bochum vielleicht. Es kann aber auch drei bis vier Wochen dauern", so Dr. Banzer. Für Curko rückt Amateurtorwart Sorger in den Profikader.

Ion Vladoiu: Ein drei Zentimeter langer Muskelfaserriss zwingt den Rumänen mindestens zu einer zweiwöchigen Pause. ,,Vielleicht kann er gegen Tennis Borussia Berlin am 7. Mai wieder spielen", so Dr. Banzer.

Marco Grevelhörster fällt wegen eines Bandscheibenvorfalls noch länger aus.

Auch die Stuttgarter Kickers müssen in Offenbach wichtige Spieler ersetzen. Der Torschützenkönig der 2. Liga, Tomislav Maric, ist nach der fünften Gelben Karte gesperrt, genau wie Mittelfeldspieler Alexander Blessin.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)

 
News vom Di. 18.04.2000

Weil Neururer nicht darf, geht Frank zum MSV

Offenbach (joko) Schon wieder Verwirrung um Peter Neururer. 14 Tage nach seinem angeblichen "Zufallstreffen" mit der Vorstandschaft des MSV Duisburg wurde der Trainer der Offenbacher Kickers erneut mit dem MSV in Verbindung gebracht. Die Duisburger Verantwortlichen haben nach der Absage von Wunschkandidat Stefan Kuntz bereits am vergangenen Wochenende wieder intensiv mit Neururer über einen Wechsel gesprochen.

Nach dem Vormittagstraining wollte Neururer gestern Spekulationen über einen Wechsel "weder dementieren noch kommentieren. Ich habe in Offenbach einen Vertrag bis 2001. Ich werde alles tun, um diesen Vertrag auch zu erfüllen."

Dieser Vertrag, der bis 2001 läuft, und den Neururer nur im Falle des Abstiegs sofort auflösen kann, verhinderte offenbar den Wechsel zum MSV Duisburg. Neururer hatte im MSV-Vorstand einige Fürsprecher. Aus familiären Gründen wäre Neururer eine Rückkehr in den Westen, Frau und Kinder leben weiterhin in Gelsenkirchen, sicher entgegen gekommen. Doch die Duisburger standen unter Zeitdruck, konnten nicht warten, bis in Offenbach eine Entscheidung über den Abstieg fällt. Schließlich muss der neue Trainer nach dem fast perfekten Abstieg aus der Bundesliga in der 2. Liga eine neue Mannschaft zusammenstellen. Die Verpflichtung Neururers scheiterte nach Angaben von MSV-Manager Bernd Cullmann "auf Grund der schwierigen Konstellation bei Trainer und Verein in Offenbach".

Gestern am frühen Abend war das Thema Neururer für den MSV Duisburg endgültig beendet. Überraschend hat der designierte Bundesliga-Absteiger Wolfgang Frank (bisher Mainz 05) für die neue Saison als Chef-Trainer engagiert, was Neururer erleichtert zur Kenntnis nahm. "Na also, damit sind jetzt alle Spekulationen mit mir erledigt. Das einzige was zählt, ist der Klassenerhalt mit Offenbach."

Der 49-jährige Wolfgang Frank beendete gestern seine Tätigkeit bei Mainz 05. Wie der MSV mitteilte, wird Frank einen Zweijahresvertrag erhalten und ab 1. Mai beratend für den Club tätig sein.

Frank stand in Mainz noch bis 2001 unter Vertrag. Nach einer schwachen Rückrunde wurde die Kritik an Frank immer lauter. Nach dem 2:2 im ersten Rückrundenspiel bei den Offenbacher Kickers hatten die Mainzer noch Ambitionen auf Platz drei. Doch inzwischen stecken die Mainzer mitten im Abstiegskampf, nur drei Punkte vor dem OFC.

Am Donnerstag erwartet Mainz Rot-Weiß Oberhausen zum brisanten Abstiegsduell. Wer die Mainzer in diesem Spiel betreut, ist noch offen. Erster Kandidat ist der bisherige Amateurtrainer Manfred Lorenz, der die Mainzer schon zweimal interimsweise trainiert hat.

Der Abschied von Frank war der elfte Trainerwechsel in dieser Saison. Von den potenziellen Abstiegskandidaten haben bisher lediglich Greuther Fürth (Möhlmann), Chemnitz (Franke) und Oberhausen (Ristic) noch nicht den Trainer ausgetauscht.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)

 
News vom Fr. 14.04.2000

Ein nachträgliches Geschenk für "Tante Käthe"

Die Offenbacher Kickers wollen dem Wunsch von Rudi Völler nachkommen und drei Punkte aus Fürth mitnehmen

Rudi Völler einen Wunsch auszuschlagen ist schwer. Um nicht zu sagen, es geht nicht. Deswegen stehen die Spieler der Offenbacher Kickers nun auch gehörig unter Druck. Als Peter Neururer den Sportdirektor von Bayer Leverkusen nämlich am gestrigen Donnerstag anrief, um ihm zum 40. Geburtstag zu gratulieren, bat der darum, dass der OFC ihm zuliebe am kommenden Sonntag drei Punkte gegen die Spvgg. Greuther Fürth einfahren möge. Da konnte der Trainer natürlich nicht Nein sagen. Den Auftrag gab er gleich an die Mannschaft weiter. Und die habe ganz prima darauf reagiert. "Jetzt ist sie doppelt motiviert", verkündete der Coach am gestrigen Donnerstag mit Wohlwollen.

Was ja schließlich auch nicht schaden kann. Immerhin fehlte den Kickers bei den bisherigen Auftritten in der Fremde der Extra-Kick. Zwölfmal versuchten sie in dieser Saison ihr Glück auswärts, gefunden haben sie es noch nicht. Sieben Unentschieden und fünf Niederlagen sprangen dabei heraus. Zu wenig, um sich in der Klasse zu halten. Ein paar Bonuspunkte müssten es schon noch werden, um den Abstieg verhindern zu können. Die zu holen, damit können die Offenbacher gar nicht früh genug anfangen. Die Zeit drängt.

Die Aussichten, etwas Zählbares aus dem Playmobil-Stadion zu entführen, sind gar nicht einmal so schlecht. Für die Offenbacher besteht allerdings nur Anlass zur Hoffnung, weil die Greuther auf heimischem Terrain einfach nicht in Tritt kommen wollen. Ihre Heimbilanz nimmt sich äußerst mager aus. Bei 13 Heimspielen sprangen gerade mal zwei Siege heraus. Dagegen schlagen zehn Unentschieden und eine Niederlage in der Bilanz zu Buche. Auf ein Torverhältnis von 8:6 haben es die Bayern dabei gebracht. Bei solchen Zahlen ist man schwerlich angetan, beeindruckt zu sein.

Trotzdem warnt Neururer aber ausdrücklich vor den Offensivqualitäten der Fürther. Tatsächlich spricht er davon, dass sie das Tor wieder treffen würden. Was auch durchaus zutreffend ist, betrachtet man deren Leistungen auf gegnerischen Plätzen. Auf drei Tore in Mannheim, fünf in Stuttgart, zwei in Köln können die Franken verweisen. Warum es Zuhause nicht klappt, ist allen schleierhaft. Denn die Mannschaft von Benno Möhlmann stürmt zuweilen bedingungslos. Teilweise stehen vier Spitzen auf dem Platz, hat Neururer festgestellt. Zudem agiert in Nii Lamptey ein Mann im zentralen Mittelfeld, der selten etwas für das Tore verhindern tut. Dass sie trotz der Gelbsperren von Petr Skarabela und Mirko Reichel, zwei Stützen in der Abwehr, beinahe bedingungslos stürmen werden, davon ist der OFC-Coach felsenfest überzeugt. "Die haben in ihrer Kabine sicherlich auch irgendwo eine Tabelle hängen", sagt er, "daraus können sie schon ersehen, dass sie Zuhause gewinnen müssen."

Bei der zu erwartenden Offensivkraft des 13. der Tabelle sehen sich die Offenbacher genötigt, darauf zu reagieren. Mit einer ziemlich defensiv ausgerichteten OFC-Mannschaft ist daher am 27. Spieltag der Zweiten Bundesliga zu rechnen. Den Abwehrverbund werden Libero Manfred Binz und die zuletzt so souveränen Manndecker Dubravko Kolinger und Dietmar Roth bilden. Reichlich Unterstützung werden sie dazu aus dem Mittelfeld erhalten. Dort wird aller Voraussicht nach ein eher defensiv eingestellter Spieler die zentrale Position einnehmen. Sollte Lars Schmidt mitspielen können - wonach es zuletzt eher nicht aussah - würde Stefan Dolzer diesen Part übernehmen. Müsste der jedoch den Mannschaftskapitän im halbrechten Mittelfeld vertreten, stünden Matthias Dworschak und Michael Köpper bereit, in der Mitte aufzuräumen. Es ist halt nicht ganz einfach, die richtige Formation im Vorfeld zu bestimmen. Deswegen sagt Cheftrainer Neururer auch: "Wir werden ganz lange damit warten, die Aufstellung bekannt zu geben." Egal, wer dann letztlich aufläuft, alle Spieler werden wissen, um was es geht. Nur vordergründig um drei Punkte - Rudi Völler zufrieden zu stellen, das ist die wahre Kunst.

(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Fr. 14.04.2000

Fürth will gegen Offenbach dennoch den dritten Heimerfolg / Viele Profis angeschlagen

Trainer Möhlmann optimistisch: „Haben das bessere Potenzial“

FÜRTH (jos) – „Wir haben das bessere Potenzial als der OFC.“ Benno Möhlmann geht vor dem Heimspiel gegen die Offenbacher Kickers am Sonntag (15 Uhr) in die verbale Offensive. „Wir wollen, müssen und werden gewinnen“, fügt er hinzu.

Nun müssen nur noch Möhlmanns Schützlinge mit ähnlichem Schwung ins Spiel gehen, dann klappt es auch mit dem dritten Heimsieg der SpVgg Greuther Fürth in dieser Saison.

Der Trainer ist jedenfalls sicher, dass dem so sein wird. „Wir haben hervorragend trainiert. Die Art und Weise, wie wir gegen Bochum und Gladbach daheim gespielt haben, macht mich zuversichtlich. Denn Offenbach ist mit Sicherheit nicht so stark wie diese beiden Teams.“

Allerdings sind die Fürther gewarnt. Die Offenbacher haben zwar bisher auswärts noch keinen Sieg geschafft, aber ihre Leistungskurve zeigte in den vergangenen Wochen nach oben. In der Vorrunde durchbrach der OFC zudem gegen die SpVgg schon einmal eine Serie. Beim 1:0 Ende Oktober feierten die Hessen den ersten Saisonsieg.

Weil Möhlmann davon ausgeht, dass rund 2000 Anhänger die Offenbacher nach Fürth begleiten werden, appelliert der Coach an alle Kleeblatt-Fans, „uns am Sonntag zu unterstützen“. Pech ist für die Gastgeber, dass gerade vor dem richtungsweisenden Spiel gegen den Tabellenfünfzehnten eine Reihe von Spielern angeschlagen ist. Frank Türr, Carsten Klee und Rachid Azzouzi plagen sich mit Blessuren herum. Außerdem ist Daniel Felgenhauer erst gestern wieder ins Training eingestiegen. Gleiches gilt für Torjäger Günther Reichold, denn die Platzwunde am Mund nicht mehr behindert.

Der Coach ist sich jedoch sicher, dass jeder einzelne auf die Zähne beißen und sich, wenn es irgendwie geht, zur Verfügung stellen wird. Was schon vor dem Hintergrund des Ausfalls von Libero Petr Skarabela und seines möglichen Stellvertreters Mirko Reichel (beide Gelb-Sperre) sehr wichtig ist. Die Position des mittleren Mannes in der Abwehr-Dreierkette wird Möhlmann seinem Kapitän Nico Sbordone anvertrauen.

(Von (jos), NÜRNBERGER NACHRICHTEN)

 
News vom Fr. 14.04.2000

Vor dem Schlüsselspiel gegen Neuling Kickers Offenbach:

Fürths Trainer Möhlmann versprüht viel Optimismus

FÜRTH. – „Soll unser Trainer vielleicht missmutig durch die Gegend laufen?“, fragte Edgar Burkart, Vizepräsident der SpVgg Greuther Fürth. Im Prinzip hat er Recht. Jedenfalls gab sich Benno Möhlmann bei der gestrigen Pressekonferenz locker wie nie zuvor. Und vielleicht ist sein Part als „Guter-Laune-Mann“ vor dem schicksalsträchtigen Heimspiel gegen Kickers Offenbach (Sonntag 15 Uhr) auch nötiger als der des Zuchtmeisters.

Der „Kleeblatt“-Trainer versprüht auch grenzenlosen Optimismus. „Wir müssen gegen die Kickers gewinnen und wir werden auch gewinnen“, behauptet er im Brustton der Überzeugung. Woher der Mann diese ungemein positive Einstellung wohl nimmt? Immerhin gelang der letzte Heimsieg am 3. Oktober vergangenen Jahres. Er sei mit der Leistung und auch den Ergebnissen der letzten Wochen durchaus zufrieden, sagt er. Möhlmann wertet die beiden Heim-Unentschieden gegen die Aufstiegs-Anwärter VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach durchaus als Erfolge.

Vor allem imponierte ihm dabei die Einstellung der Truppe. Seine Schlussfolgerung: „Wenn wir mit demselben Elan in die Partie gehen, schaffen wir den heiß ersehnten Sieg, zumal wir besser besetzt als Offenbach sind.“ Benno, der Mutige spricht große Worte gelassen aus, obwohl er in personeller Hinsicht kaum aus dem Vollen schöpfen kann. Petr Skarabela, der Abwehrchef und dessen erster Stellvertreter Mirko Reichel sind gesperrt – und außerdem ist der Einsatz des einen oder anderen Leistungsträgers fraglich. Besonders der von Daniel Felgenhauer. Der Mittelfeld-Marschierer laboriert noch immer an seiner Knöchel-Verletzung und konnte in dieser Woche noch nicht ein einziges Mal trainieren.

Leicht verbessert hat sich dagegen die Situation der beiden Stürmer Frank Türr und Carsten Klee: Sie nahmen das Training wieder auf, so dass mit ihrem Einsatz zu rechnen ist. Zurückgemeldet hat sich nach seiner beim 3:3 gegen Waldhof erlittenen Gesichtsverletzung auch Torhüter Günther Reichold. Ob der „Oldie“ oder Mathias Hain am Sonntag zwischen den Pfosten stehen wird, will Benno Möhlmann erst nach dem Abschlusstraining entscheiden.

Seine neue Marschrichtung drückt sich auch in Formulierungen über die derzeitige Situation aus. „Wir kämpfen nicht gegen den Abstieg“, sagt er, „sondern um den Klassenverbleib“. Dass dieser geschafft wird, steht für ihn unwiderruflich fest. Angesichts der zu erwartenden rund 3000 Kickers-Fans rechnet Möhlmann mit leidenschaftlicher Unterstützung der eigenen Anhänger.

(Von Dieter Bracke)

 
News vom Fr. 14.04.2000

Trainer Benno Möhlmann ist vor dem Heimspiel gegen Offenbach sehr zuversichtlich Kleeblatt ist zum Siegen verdammt

Stimmung im Kader „sensationell gut“ – Der SpVgg-Coach hofft auf 10 000 Zuschauer am Sonntag

FÜRTH – Abstiegskampf pur ist am Sonntag (15 Uhr) für den Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth im Heimspiel gegen die Offenbacher Kickers angesagt. Von Sorgen war beim Kleeblatt aber nichts zu spüren. Trainer Benno Möhlmann gab sich betont optimistisch und zufrieden. „Wir müssen, wollen und werden auch siegen“, versprach er für dieses Kellerduell.

Der Coach läßt nichts unversucht, die Moral seiner Spieler zu stärken. „Mit den Spielen im März und April bin ich eigentlich zufrieden. Wenn man zu Hause gegen Spitzenteams wie Mönchengladbach und Bochum einen Punkt holt, ist das gut. Es ist aber auch normal, wenn man in Cottbus und Tennis Borussia Berlin, die um den Aufstieg spielen, verliert. Da darf man eigentlich nichts anderes als Niederlagen erwarten. Jeder weiß schließlich, dass wir in dieser Saison keinen Kader haben, der für Furore sorgen kann.“ Geärgert haben den Coach allerdings im Februar das 0:0 daheim gegen St. Pauli und das 0:1 gegen Oberhausen.

Ein Erfolg gegen Offenbach, das Möhlmann keineswegs stärker als sein Team einschätzt, würde auf einen Schlag die Situation beim Kleeblatt entspannen. Der Vorsprung auf den Neuling, der noch auf einem Abstiegsplatz steht, würde auf sechs Punkte anwachsen. Damit würde ein Teil von Möhlmanns Forderung – „Aus den drei noch ausstehenden Spielen in diesem Monat wollen wir sieben Punkte“ – in Erfüllung gehen.

Ein Grund für den Optimismus des Coaches ist die „sensationell gute Stimmung“ im Team. Allerdings gibt er auch zu: „Vom Charakter haben wir viele Spieler, die immer Friede, Freude, Eierkuchen haben wollen.“

Die Fans werden nichts dagegen haben, wenn „ihre“ Mannschaft gegen Offenbach den dritten Heimsieg dieser Punkterunde einfährt. Möhlmann nimmt den Anhang in die Pflicht. „Ich rechne mit 10 000 Zuschauern. Alles andere wäre für mich eine Enttäuschung“, sagte er gestern. Laut Vizepräsident Edgar Burkart läuft im Vorfeld dieser vorentscheidenden Partie „alles normal“.

Normale Verhältnisse gibt es für die Mannschaft und die Verantwortlichen zur Zeit trotz aller Beschwörungen allerdings nicht. Nach dem 13. Unentschieden in Mannheim schrumpfte der Vorsprung auf Offenbach auf nur drei Zähler zusammen. Eine Niederlage, die keineswegs herbeigeschrieben werden soll, gegen die auswärts bislang glücklosen Hessen würde nicht nur die Zukunft des Teams, sondern die des ganzen Vereins in Frage stellen. Möhlmann und seine Mannen sind somit am Sonntag zum Siegen verdammt. PETER HUREK

(Von Peter Hurek, Fürther Nachrichten)

 
News vom Di. 11.04.2000

„Endspiel“ der SpVgg Greuther Fürth gegen Offenbach / Das Kleeblatt in Nöten

Kickers besiegten Oberhausen 2:1 – Auswärts noch ohne Sieg

FÜRTH (rek/sid) – Die SpVgg Greuther Fürth steht in der Zweiten Fußball-Bundesliga mit dem Rücken zur Wand. Nach dem 13. Unentschieden der Saison beim SV Waldhof Mannheim (3:3) ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf ganze drei Punkte zusammengeschmolzen. Am Laubenweg läuten die Alarmglocken. Am Sonntag (15 Uhr) kommt es im Ronhof zum „Endspiel“ im Kampf um den Klassenverbleib gegen die Offenbacher Kickers.

In Mannheim erlebten Spieler und Fans ein Wechselbad der Gefühle. 2:0 lag das Kleeblatt zurück. Danach wurde die Partie nach Toren von Frank Türr (2) und Mirko Reichel noch zur 3:2-Führung umgebogen. Erst in der Nachspielzeit gelang Waldhof der Ausgleich. Wieder einmal rannten die Ronhofer einen Rückstand hinterher. Erst nach dem 0:2 besann sich das Team auf seine kämpferischen Qualitäten.

Die Frage sei erlaubt: Warum gehen Trainer Benno Möhlmann und vor allem natürlich seine Spieler nicht von Anfang an zur Sache, sondern lassen erst einmal den Gegner agieren? Die zweite Halbzeit im Badischen hat doch gezeigt, dass einiges Potenzial in der Mannschaft steckt. Dieses muss aber von Anfang an genutzt werden, und nicht erst dann, wenn fast alles schon zu spät ist.

Wunder wie beim 4:3 am dritten Spieltag in Oberhausen, oder jetzt in Mannheim, passieren nur selten. Wer schon mit zwei Treffern zurück liegt, muss am Ende mit einer Punkteteilung zufrieden sein. Letztlich wurden aber wieder einmal zwei wichtige Punkte offensichtlich wegen mangelnden Selbstvertrauens nach dem Anpfiff verschenkt.

Zwei Mann gesperrt
Schon seit Wochen betet Möhlmann einen Sieg herbei. Ob dieser wegen der bisherigen Heimschwäche am Sonntag gelingt bleibt abzuwarten. Ohne Reichel und Skarabela, beide sind gesperrt, wird das ohnehin schwer genug. Offenbach hat Dank des 2:1 daheim gegen Oberhausen Lunte gerochen, wird im Playmobil-Stadion alles unternehmen, um den 15. Abstiegsplatz zu verlassen. Die Kickers holten aber die meisten ihrer Punkte auf eigenem Platz. Auswärts sind sie noch ohne Sieg. Dabei muss es auch am Sonntag bleiben.

Mit dem ersten dreifachen Punktgewinn gegen Oberhausen nach zuvor drei Spielen ohne Sieg haben die Hessen wieder das rettende Ufer in Sichtweite und sind mit 28 Punkten nur noch drei Zähler von Chemnitz, Oberhausen und Fürth entfernt.

Den umjubelten Treffer zum hochverdienten Offenbacher Sieg erzielte der überragende Dubravko Kolinger mit einem Freistoß aus 18 Metern in der 39. Minute. Nur eine Minute später sah RW-Stürmer Lars Toborg die Gelbrote Karte wegen wiederholten Foulspiels. Zuvor hatte Frank Scharpenberg (29.) die glückliche Kickers-Führung durch ein Eigentor von Libero Sven Backhaus (21.) ausgeglichen.

Guter RW-Torwart
Die bereits vor dem Wechsel überlegenen Gastgeber bestimmten nach der Pause in Überzahl eindeutig das Geschehen vor 13 500 Zuschauern am Bieberer Berg. Doch das erlösende dritte Tor für die Mannschaft von OFC-Trainer Peter Neururer verhinderte mehrfach der gut aufgelegte Oberhausener Torwart Oliver Adler, zudem traf Ex-Nationalspieler Manfred Binz in der 67. Minute mit einem Freistoß nur die Lattenunterkante.

Neben Kolinger überzeugte bei Offenbach vor allem Verteidiger Dietmar Roth. Die Gästeelf von Coach Aleksandar Ristic, dessen Taktik nach dem Platzverweis über den Haufen geworfen war, hatte in Zlatko Basic und Backhaus ihre besten Spieler.

(Von rek/sid, FÜRTHER NACHRICHTEN)

 
News vom Di. 11.04.2000

Die Kapriolen im Tabellenkeller kommen dem OFC nicht ungelegen

Die Gruppe der gefährdeten Teams in der Zweiten Liga hat Zuwachs bekommen / Manager Gerster von Fans begeistert

Der Schlusspfiff auf dem Bieberer Berg war schon längst verhallt, da brandete noch einmal Jubel im Block der Treuesten auf. Wenigstens ein Ergebnisse von den anderen Plätzen der Zweiten Bundesliga versetzte die Fans der Offenbacher Kickers nach dem 2:1-Sieg über Rot-Weiß Oberhausen erneut in Verzücken. Mit äußerstem Wohlwollen nahmen sie zur Kenntnis, dass die Spvgg. Greuther Fürth in letzter Sekunde doch noch den Ausgleich hinnehmen musste. Ausgerechnet einen Punktgewinn des verhassten Nachbarn Waldhof Mannheim beklatschten die Hessen damit. Aber im Kampf um den Klassenerhalt ist alles erlaubt. Da freut man sich halt auch über Erfolge des Feindes - zumindest so lange sie einem selbst zu gute kommen. Solche Kapriolen schlägt halt nur der Abstiegskampf.

Und der hat nach dem 26. Spieltag noch einmal an Brisanz gewonnen. Ein bisschen enger sind die betroffenen Vereine zusammen gerückt. Zudem hat die Gruppe der gefährdeten Klubs Zuwachs erhalten. Bis einschließlich Platz zehn dürfen sich die Mannschaften Sorgen machen. Den just auf diesem Rang geführten FSV Mainz 05 trennen gerade mal vier Punkte von den Qualifikationsrängen für die Regionalliga. Dass die bedrohten Teams in ihrer Not so dicht zusammen rücken, darüber freut sich besonders Klaus Gerster. "Wenn es eng zugeht, ist das gut für uns", sagt der Technische Direktor der Kickers. Nur dann ist nämlich garantiert, dass es an den verbleibenden acht Spieltagen der Saison ein Hauen und Stechen um die Punkte geben würde, bei dem jeder Klub Federn lassen muss.

Insofern gab es beim jüngsten Spieltag auch nur Ergebnis, das Gerster störte. Die Niederlage des Karlsruher SC beim Chemnitzer FC passt ihm überhaupt nicht. Für die Badener gibt es nach der neuerlichen Pleite, da herrscht großer Konsens, nämlich keine Rettung mehr. Dennoch könnten sie noch einmal aktiv in den Kampf um den Klassenerhalt eingreifen. Gegen vier Mitkonkurrenten des OFC haben sie noch zu spielen. Bei den Kickers hofft man deswegen, dass sich die Spieler des KSC in diesen Begegnungen nicht hängen lassen.

Wer die Karlsruher beim Abgang begleitet, ist den Offenbachern letztlich egal, so lange sie selbst nicht unter den Mitreisenden sind. An Spekulationen, wen es denn noch treffen könnte, wollen sie sich allerdings nicht beteiligen. "Uns muss es egal sein, wie die anderen spielen, wir müssen zusehen, dass wir auf unsere Punkte kommen", sagt Gerster. Schon klar, nur, davon reden sie bei den anderen Klubs auch. Perspektive erhält die ganze Angelegenheit doch nur deshalb, weil sie alle hoffen, dass einige andere hinter diesen Erwartungen zurück bleiben werden. Der Einfachheit halber sind die ersten Kandidaten für diese undankbare Rolle die Mannschaften, die ohnehin schon hinter dem 16. der Tabelle stehen. Das sind neben dem KSC, Fortuna Köln und die Stuttgarter Kickers. Des weiteren zählt Gerster am ehesten auf den Beistand von der Spvgg. Greuther Fürth und dem FC St. Pauli. "Vom Spielplan her sind die noch bei uns", erklärt der Manager. Will meinen: Die beiden Vereine haben noch ein schwieriges Restprogramm. Damit haben sie etwas mit den Kickers gemein.

Da aber nicht das eigene, sondern nur das Können der anderen angezweifelt wird, steht das Stimmungsbarometer in Bieber weiterhin auf gute Laune. "Ich finde das total überragend, was jetzt noch kommt", schwärmt Gerster vor, "das macht doch den Fußball aus, dass es jetzt so spannend ist." Das gilt jedoch weniger für die Spieler als für die Fans. Eine ganze Region fiebert mit, während der Druck auf die Kicker immer größer wird. "Jedes weitere Spiel wird das spannendste der Saison sein. In der Endphase dieser Runde geht noch viel durcheinander", prognostizierte der Manager. Auch mit den Emotionen. So oft wird es wahrscheinlich nicht mehr passieren, dass die Offenbacher die Mannheimer beklatschen.

(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Di. 11.04.2000

Vorbei am "Eisernen Hermann"

Als die Zweitliga-Kicker von RW Oberhausen nach ihrer 1:2-Schlappe am Bieberer Berg die Katakomben verließen, schaute ihnen der "Eiserne Hermann" hinterher. Die Bronze-Statue verkörpert das Offenbacher Ur-Gestein Hermann Nuber. Und auch die RWO-Verantwortlichen um Hermann Schulz brauchen weiter eiserne Nerven im Abstiegskampf.

Zerknirscht zeigten sich die Rot-Weißen nach der Niederlage, die weitaus höher hätte ausfallen können. Der ausgewechselte Fabrizio Hayer ("Habe wirklich schon besser gespielt!") und der gar nicht zum Einsatz gekommene Daniel Ciuca ("Muss die Trainerentscheidung so akzeptieren!") brachten ihre Enttäuschung zum Ausdruck. Und auch Trainer Aleksandar Ristic ("Müssen die Schuld bei uns selbst suchen.") blieb in dieser Hinsicht Realist.

Wenig realistisch hingegen war die Antwort von Ristic auf die Frage des ZDF-Reporters Töpperwien, wie es um die Zukunft des erneut überragenden RWO-Keepers Oliver Adler bestellt sei. "Verhandlungen laufen. Unser Torwart will mehr Geld, und das könnte er kriegen. Eventuell auch von mir. . .", antwortete Ristic und erntete Lacher bei der Hörerschaft sowie Unverständnis bei seinem Präsidenten. "Bisher habe ich die Spieler noch immer selbst bezahlt", betont Hermann Schulz eisern ("Den Trainer übrigens auch") und reiht sich ansonsten in die Kette der Unzufriedenen ein: "Mit der Schiedsrichterleistung bin ich genauso unzufrieden wie mit dem Ergebnis", schimpfte der RWO-Präsident, der bestritt, dass die Schlappe im Offenbacher Ortsteil Bieber am Nervenkostüm nage. "Wir haben immer gesagt, dass es bis zum Ende gegen den Abstieg geht", unterstrich Schulz.

Natürlich auch um die Verlängerung der Verträge. Nachdem sich mit Hayer, Luginger und Lipinski drei Leistungsträger für weitere Spielzeiten gebunden haben, scheint Oliver Adler noch mit der Vertragsunterzeichnung zu zögern.

Doch die Zukunft des RWO-Keepers nach dem Schlusspfiff am Bieberer Berg stand nicht allein im Mittelpunkt des Medien-Interesses. Kickers-Trainer Peter Neururer - mit Ristic in mancherlei Hinsicht "verwandt" - hatte auf massivere Nachfragen zu reagieren. Irgendwie schloss sich da ein Kreis: Neururer, vor wenigen Monaten als Ristic-Nachfolger gehandelt, dann Offenbacher geworden, musste ausgerechnet nach der Partie gegen RWO sein volles Engagement für den OFC in Hessen unterstreichen. Weil Kontakte zum MSV Duisburg bestehen oder, wie er dies auslegen will, sich zufällig ergaben.

Das - wieder sportliche - Schlusswort lag bei Ristic: "Die kommenden Wochen werden sehr schwer und hart", so der RWO-Trainer. Sprach´s und passierte den "Eisernen Hermann". Nuber natürlich.

(RHEIN-RUHR-ZEITUNG)

 
News vom Di. 11.04.2000

Starke Kickers dürfen bis zum Schluss zittern

Offenbach Es darf weiter gezittert werden. Mit dem hochverdienten 2:1-Sieg gegen Rot-Weiß Oberhausen haben sich am Sonntag auch die Offenbacher Kickers dem Aufstand der Kellerkinder in der 2. Bundesliga angeschlossen. Der Neuling liegt noch zwei Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz, den die Kickers am nächsten Sonntag mit einem Sieg beim Leidensgenossen Spvgg. Greuther Fürth endlich verlassen könnten. Wie wichtig der "Dreier" gegen Oberhausen war, zeigen die Ergebnisse: Vom Tabellenvorletzten Stuttgarter Kickers (25 Punkte) bis zum Tabellenneunten Hannover (34) haben alle Abstiegskandidaten gepunktet - bis auf Oberhausen, das jetzt auch wieder mitten im Getümmel steckt.

Damit setzen die Kickers in den nächsten Wochen ihre Serie der Schicksalsspiele fort. Acht Mal noch muss um Siege und den Klassenerhalt gebangt werden. Manager Gerster: "Das ist doch ein Traum, wie spannend das ist. Die Hälfte der Liga spielt um den Aufstieg, der Rest gegen den Abstieg. Da wird bis zum Schluss gezittert."

Am Sonntag dauerte das Zittern nicht allzu lange. Zu überlegen waren die Kickers. Die kämpferische Einstellung, die Aggressivität in den Zweikämpfen und eine sehr sichere Abwehrleistung waren die Grundlagen für den sechsten Heimsieg. "Offenbach hat gut gekämpft und gut gespielt", ließ RWO-Trainer Ristic keine Zweifel am verdienten Erfolg.

Dazu taten die Oberhausener alles, um die Hoffnungen der Kickers nach immerhin drei sieglosen Spielen aufrecht zu erhalten. Nach Schapenbergs Volley-Lattenschuss (15.) demonstrierte Libero Backhaus, wie man eine Flanke elegant und unhaltbar verwandelt. Allerdings gelang Backhaus dieser Kunstschuss unbedrängt von Offenbacher Spielern nach Flanke von Kolinger ins eigene Netz (21.). Für diese unverhoffte Führung bedankte sich Stefan Simon, als er seinen Gegenspieler Scharpenberg am langen Pfosten völlig aus den Augen verlor - 1:1. Augenmaß war bei Dubravko Kolinger gefragt. Der Abwehrspieler krönte seine überragende Leistung mit einem Freistoßtreffer aus 20 Metern. Wie am Computer ausgerechnet, zischte der Ball zentimetergenau und unhaltbar ins lange Eck. Zentimeter, die in Köln gefehlt hatten, da war Kolingers Freistoß an die Latte geprallt.

War es Schock oder Frust? Als Oberhausens Toborg 30 Sekunden nach demn 2:1 den Ball an Kolinger verloren hatte, wollte er den Torschützen mit einem Zupfer am Trikot zurückhalten. Was der Schiedsrichter sofort als gelbwürdiges Foul ahndete. Weil es das zweite war, musste Toborg gehen und RWO war fortan ohne echte Chance.

Davon hatten die Kickers genügend. Doch der beste Oberhausener, Torwart Adler, rettete gegen O. Roth (50.), Kolinger (60./61.), Becker (89.), Backhaus klärte gegen Kolinger auf der Linie (59.), Oliver Roth stand bei einem Schuss des ansonsten harmlosen Vladoiu im Weg (78.), und Binz zirkelte einen 18m-Freistoß an die Unterkante der Latte (67.).

Nach 89 Minuten der obligatorische Black-Out von Maier. Wie schon in Aachen (1:2) und Köln (Elfmeter) ließ sich der ansonsten gute Maier im Rücken überlaufen, riss dann Luginger kurz vor dem Sechzehner um. Das war Rot-würdig - doch Schiedsrichter Kammerer ließ weiterspielen. "Unfassbar, wenn so ein Ding in die Hose geht", grollte Trainer Neururer, um dann wieder optimistisch in die Zukunft zu schauen: "Das Prinzip Hoffnung wird von Spiel zu Spiel mehr genährt."

(Vpn Jochen Koch, Offenbach Post)

 
News vom So. 09.04.2000

OFC in großer Not: Hilft nur noch Beten?

Offenbach (joko) Die Lage ist ernst, aber noch nicht hoffnungslos. Auch wenn die Verantwortlichen der Offenbacher Kickers vor dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen (Sonntag, 15 Uhr) die Hoffnung offenbar schon aufgegeben haben. Nach Ansicht von Manager Gerster ("Wer das Spiel Offenbach gegen St. Pauli verliert, steigt ab") ist der OFC nach der letzten 0:1-Heimniederlage schon abgestiegen.

Da hilft nur noch Beten, dachte sich Kickers-Vizepräsident Ulf Tunn und erfleht göttlichen Beistand für den abstiegsgefährdeten Zweitligisten. Der Professor hat sich in seinem Garten vor einer Buddha-Statue mit gefalteten Händen ins Bild setzen lassen und beteuert, dass er für einen Kickers-Sieg beten wird.

Sein "Vize-Kollege" Wilfried Kohls dachte da schon pragmatischer und forderte vom DFB eine neue Abstiegsregel. Bei Lizenzentzug für einen Klub soll der beste Absteiger in der Klasse bleiben. Diesen Antrag wollte Kohls für die Kickers beim DFB stellen, hat er während des Urlaubs von Gerster angekündigt. Doch der Manager hat den Vizepräsidenten offenbar "zurückgepfiffen". "Wir werden gar nichts unternehmen. Wir kehren vor unserer eigenen Tür", erklärte Gerster. "Der DFB wird schon richtig entscheiden."

Die nächsten drei Spiele im April werden zeigen, ob die Kickers dann im Mai überhaupt noch eine Chance haben, oder ob nicht einmal mehr Beten hilft. Das OFC-Programm: Rot-Weiß Oberhausen, bei der Spvgg. Greuther/Fürth und zu Hause gegen die Stuttgarter Kickers mit dem neuen Trainer Dragoslav Stepanovic. Die Wochen der Wahrheit. Nur mindestens sieben Punkte aus diesen drei Spielen gegen direkte Abstiegskonkurrenten helfen weiter. In den letzten sechs Spielen kommt es dann knüppeldick für die Neururer-Elf: Vier Mal auswärts (Bochum, Mönchengladbach, Mannheim, Fortuna Köln) und nur zwei Heimspiele gegen die Aufstiegsaspiranten TeBe Berlin und Cottbus.

"Es ist kein Endspiel", versucht Trainer Peter Neururer den Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. Gegen St. Pauli waren die Kickers dieser Belastung, unbedingt gewinnen zu müssen, nicht gewachsen. Gegen Oberhausen, mit 14 Punkten die viertbeste Rückrundenmannschaft, hofft Neururer auf die gleichen Spielanteile wie gegen St. Pauli. Bei 18:1 Ecken müsste dann am Sonntag etwas Zählbares herausspringen.

Doch gestern im Training zwei Hiobsbotschaften. Kapitän Schmidt (Entzündung im Fuß) fällt aus. Holger Gaißmayer musste wegen einer Wirbelverletzung im Brustbereich zum Arzt gefahren werden. Sein Einsatz ist unwahrscheinlich. Dafür wird Oliver Roth erstmals seit dem 29. November (0:0 bei Tennis Borussia Berlin) wieder von Beginn an spielen.

(Von Jochen Koch, Offenbach-Post)

 
News vom Fr. 07.04.2000

Die Hoffnungen ruhen auf Vladoiu und dem lieben Gott

OFC will gegen Oberhausen endlich die Misere im Sturm beheben und hofft auf die Rückkehr von Schmidt und Binz

Ein Platz in der Ahnengalerie der unverbesserlichen Optimisten dieser Welt ist Peter Neururer seit dem gestrigen Donnerstag nicht mehr zu nehmen. Kaum holt der Mann mit den Offenbacher Kickers einen Punkt beim 1.FC Köln, da ist der Abstieg aus der Zweiten Bundesliga kein Thema mehr für ihn. Nur den Zeitpunkt, wann der Klassenerhalt geschafft sein wird, stellt der Trainer noch in Frage. "Ich hoffe immer noch, dass wir ihn frühzeitig sicherstellen können", sagte er wenige Tage vor dem Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen.

So furchtbar lange Zeit haben die Kickers nun aber wahrlich nicht, um den Wünschen des Coaches gerecht zu werden. Neunmal heißt es noch bangen und zittern, dann steht auch schon die Endabrechnung. Da darf sich der 15. der Tabelle nicht mehr allzu viele Ausrutscher leisten. Gerade Zuhause nicht. "Wir brauchen gar nicht darüber reden, dass wir am Sonntag unbedingt drei Punkte holen müssen", erklärt denn auch Neururer.

Deswegen verlangt er volles Engagement von den Seinen. Als Orientierungsmarke für die Spieler hat der Fußball-Lehrer die Leistung aus der Partie gegen den FC St. Pauli ausgedeutet. Dieselben Ansätze wie bei der 0:1-Niederlage und die Sache wird schon schief gehen. Schließlich weiß er von seiner Mannschaft, dass sie nie dieselben Fehler zweimal macht.

Also wird sie es hoffentlich nicht noch einmal versäumen, Tore zu schießen. Die ziemlich geringe Quote - 24 Tore in 25 Spielen - ist ein unübersehbares Manko bei den Offenbachern. Bei ihnen muss man eigentlich um jeden Spieler dankbar sein, der bisher bewiesen hat, in die Maschen treffen zu können. Diese Spezies ist jedoch rar geworden am Bieberer Berg. Der Torschütze vom Köln-Spiel, Marco Grevelhörster, fällt zum Beispiel aus, Bandscheibenvorfall lautet die Diagnose. In Li Bing haben die Kickers erst kürzlich einen typischen Mittelstürmer abgegeben. Oliver Roth scheint keine Rolle mehr zu spielen. Der Publikumsliebling wird nicht einmal mehr sporadisch eingesetzt. Selbst der von den Amateuren rekrutierte Daniel Mingrone steht nicht zur Verfügung, weil er bei der Hessenauswahl weilt. Und Holger Gaißmayer, dem Neururer mal eine "eingebaute Torgarantie" angedichtet hatte, findet die Hütte nicht mehr. Von daher ruhen wieder einmal alle Hoffnungen auf Ion Vladoiu. Nach seiner Gelbsperre darf der mit fünf Treffern erfolgreichste Angreifer des OFC wieder mittun.

Sein ärgster Konkurrent im internen Kampf um die Torjägerkrone kann am Sonntag wahrscheinlich auch wieder auflaufen. Manfred Binz macht weiterhin wundersame Fortschritte. Drei Trainingseinheiten hat der verletzte Libero am Freitag und Donnerstag noch, um sich selbst, die Physiotherapeuten und Neururer davon zu überzeugen, dass er fit genug für einen Einsatz ist.

Gleiches gilt im übrigen für Lars Schmidt. Das Mittun des Spielführers ist allerdings unwahrscheinlicher als das des ehemaligen Nationalspielers. Doch von den beiden hängt in erster Linie die Aufstellung ab. Auch wenn ihre Stellvertreter zuletzt gute in Köln Arbeit leisteten, sind sie, im Falle das sie gesund sind, gesetzt.

Das heißt, Michael Köpper muss sich bereit halten, eventuell erneut als letzter Mann einzuspringen, wenn Not am Mann ist. Und im Mittelfeld gäbe es dann wieder die Variante, dass Stefan Dolzer vorrückt und Dietmar Roth dessen Manndecker-Part übernimmt.

Ansonsten bleibt nur noch eine Position in der Anfangsformation zu besetzen. Das ist nicht irgendeine, sondern die des zentralen Mittelfeldspielers.

Nach den bisherigen Trainingseindrücken zu urteilen, meint Neururer dort die Wahl zwischen drei seiner Strategen zu haben. Zeno Bundea, Tom Stohn und Matthias Becker kommen demnach für die reizvolle wie verantwortungsvolle Aufgabe hinter den Spitzen in Frage.

(Von Niels Barnhofer, Frankfurter Rundschau)

 
News vom Fr. 07.04.2000

OFC freut sich über Binz und Geld von der DSM

Offenbach. Sich Luft verschaffen im Abstiegskampf und den Gegner in die kritische Zone der Zweiten Fußball-Bundesliga schießen: Die Offenbacher Kickers setzen wieder einmal auf ihre Heimstärke vor dem Duell gegen Rot-Weiß Oberhausen am Sonntag (15 Uhr) auf dem Bieberer Berg.

Obwohl es während der Woche noch erhebliche atmosphärische Störungen beim OFC gegeben hatte, nach dem Bekanntwerden von Trainer Peter Neururers Vertragsverhandlungen mit dem MSV Duisburg. Als "puren Zufall" hatte der Kickers-Coach das Treffen mit der MSV-Führung in einem Krefelder Hotel abgetan. Tatsächlich hatte man aber konkret über eine Zusammenarbeit in der nächsten Saison geredet. Neururers Vertrag auf dem Bieberer Berg verlängert sich nur im Falle des Klassenerhalts. "Wenn sich der Trainer in unserer Situation nicht mehr mit dem Verein identifiziert, ist er der falsche Mann", lautet die einhellige Reaktion der OFC-Führung. Ein klärendes Gespräch steht aus, Fortsetzung folgt.

Die momentane Konzentration gilt jetzt dem Duell mit Rot-Weiß Oberhausen. Am Sonntag kann Neururer auf seine Stamm-Elf zurückgreifen. Manfred Binz (nach Außenbandanriss) und Lars Schmidt (nach Knöchelverletzung) kehren ins Team zurück, ebenso wie Ion Vladoiu nach seiner abgesessenen Gelbsperre.

"Wir können wieder aus dem Vollen schöpfen", freut sich der Coach vor allem über die Rückkehr seines Liberos Binz. Der Ex-Eintrachtler ist selbst erstaunt über den schnellen Heilungsprozess nach der Verletzung aus dem Spiel gegen St. Pauli vor zwei Wochen: "Ich dachte, ich falle über sechs Wochen aus." Auf die Position des Spielmachers will sich Neururer erst am Sonntagvormittag festlegen. In Frage kommen Zeno Bundea und die wiedererstarkten Reservisten Tom Stohn und Matthias Becker.

Nebenbei beendete Manager Klaus Gerster die monatelangen Verhandlungen mit einem "strategischen Partner". Der OFC hat einen Zehnjahres-Agenturvertrag mit der Deutschen Städte-Medien GmbH (DSM) unterschrieben. Der Kontrakt gilt unabhängig von der Spielklasse.

Die DSM vermarktet vom 1. Juli diesen Jahres an die vereinseigenen Werberechte der Kickers. Offenbach erhält eine einmalige Zahlung in die Vereinskasse in siebenstelliger Höhe. "Wir haben die Weichen für eine wirtschaftlich solide Zukunft gestellt", freute sich OFC-Vizepräsident Ulf Tunn nach dem Vertragsabschluss. Die DSM hatte bereits seit rund 25 Jahren im Werbebereich der Offenbacher Kickers mitgearbeitet.

(Von Holger Kliem, Frankfurter Neue Presse)

 
News vom Fr. 07.04.2000

Neururer will gegen RWO alle Angriffsmöglichkeiten nutzen

Offenbach (joko) "Einen wesentlichen Schritt nach vorne", erhofft sich Kickers-Trainer Peter Neururer am Sonntag mit einem Sieg gegen Rot-Weiß Oberhausen. Gleichzeitig könnten die Offenbacher (24 Punkte) ihren Gegner RWO (31 Punkte) wieder in den Abstiegskampf verwickeln.

"Dass wir drei Punkte brauchen, steht außer Frage", betont Neururer. Für einen Sieg sind Tore nötig. Doch da hapert es beim OFC gewaltig. Nur vier Treffer in den letzten fünf Spielen. Die Flaute im Sturm soll Ion Vladoiu nach abgelaufener Gelb-Sperre beheben.

Während der rumänische Nationalspieler außerhalb jeder Diskussion steht, werden immer mehr Zweifel an Sturmpartner Holger Gaißmayer laut. "Gaißmayer wird spielen", verteilt Neururer einen Freibrief an den in sechs Spielen noch erfolglosen Stürmer. Gegen seinen Ex-Verein Oberhausen (14 Spiele/3 Tore in der letzten Saison) soll der Knoten platzen. Dabei hofft Neururer auf den Überraschungseffekt. "Gaißmayer kennt die Laufwege seiner Gegenspieler." Vielleicht muss man sich das so vorstellen: Gaißmayer weiß, wann der Abwehrspieler nach rechts läuft, dann kann er sich nach links absetzen und steht frei. Dann muss nur noch der Ball hinkommen.

Nachdem Li Bing (drohte über Anwalt mit einem Prozess wegen seiner Vertragsauflösung) und Grevelhörster (Bandscheibenvorfall) nicht zur Verfügung stehen, bleiben nur noch Becker und Oliver Roth als Alternative. Nachdem Neururer gegen St. Pauli mit drei Manndeckern und nur einem Stürmer auf der Ersatzbank überraschte, wird er gegen die ebenfalls sehr defensiv spielenden Oberhausener sicher die beiden Stürmer für den Notfall auf der Bank haben. Neururer: "Wir werden alle Sturmmöglichkeiten nutzen." Für Binz und Schmidt, die beide wieder spielen, müssen Köpper und Dworschak auf die Bank. Dolzer soll für Dietmar Roth Manndecker spielen. Offen ist die Position im zentralen Mittelfeld: Bundea, Stohn oder Becker.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)

 
News vom Fr. 07.04.2000

erbevertrag: Fünf Millionen für die Kickers ?

Offenbach Nach monatelangen Verhandlungen haben die Offenbacher Kickers einen Werbevertrag in Millionen-Höhe abgeschlossen. Die DSM Deutsche Städte-Medien GmbH vermarktet ab 1. Juli 2000 für zehn Jahre die sogenannten vereinseigenen Werberechte der Kickers. Der Vertrag gilt für alle Spielklassen, also auch im Falle des Abstiegs in die Regionalliga.

Die Agentur darf in Zukunft alle Verträge für Trikotwerbung, Bandenwerbung, Stadionzeitung, Internetseite, OFC-Logo, Top 11-Sponsoren-Pool abschließen und kassiert dafür Provision. Für den Vertragsabschluss mit der DSM erhalten die Kickers eine einmalige Bonuszahlung, ein sogenanntes "signing fee". Übliche Praxis: Je höher die Bonuszahlung, umso höher die Provision der Agentur bei Werbeverträgen. Marktüblich sind 25 Prozent. OFC-Vizepräsident Ulf Tunn und DSM-Geschäftsführer Wolf Niederwipper: "Wir geben keine Zahlen bekannt."

Nach Informationen unserer Zeitung sollen die Kickers als Bonuszahlung rund fünf Millionen Mark erhalten. Diese Summe soll in zwei Raten, die erste noch in dieser Saison, ausbezahlt werden. Wie wichtig dieser Vertrag für die Kickers ist, dokumentiert Vizepräsident Tunn. "Wir können Altlasten alsbald abtragen und bleiben sportlich wettbewerbsfähig." Die Kickers werden den DSM-Vertrag in den nächsten Tagen beim DFB vorlegen, um die Planzahlen für die Lizenzerteilung abzusichern.

Unberührt vom Agenturvertrag bleiben die TV-Gelder, Zuschauereinnahmen, Fanartikel und Verpflegungsstände im Stadion. Die DSM hat nach Angaben von OFC-Vizepräsident Ulf Tunn "keine Beteiligung am Verein" erworben. "Wir sind nur Dienstleister", bestätigte DSM-Geschäftsführer Niederwipper. "Wir nehmen keinen Einfluss im Verein."

Die DSM hatte bis Mitte Januar auch mit Eintracht Frankfurt verhandelt. Dabei soll die DSM zehn Millionen Mark für die Vermarktung von Werberechten geboten haben. Eintracht-Schatzmeister Leben und Frankfurts Sportdezernentin Schenk verhinderten jedoch den Abschluss. "Die Verhandlungen mit Offenbach wurden unabhängig von der Eintracht geführt", verwies DSM-Geschäftsführer Niederwipper auf die "25-jährige Zusammenarbeit mit den Kickers". Neben der DSM hatten sich noch andere Agenturen um die Kickers bemüht. Die Entscheidung für die in Frankfurt ansässige Agentur traf die OFC-Führung erst nach Rücksprache mit OFC-Hauptsponsor Horst Jung.

Mit Hilfe der DSM will der OFC die Werbeeinnahmen auf vier Millionen Mark erhöhen. Dafür wird die DSM einen zusätzlichen Mitarbeiter für die OFC-Marketingabteilung einstellen. Bestehende Werbeverträge (Trikotwerbung Portas bis 2001) sollen nicht verändert werden.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)

 
News vom Fr. 07.04.2000

Gramminger bekommt 100 000 Mark vom OFC

Offenbach (joko) Teuer zu stehen kommt den Offenbacher Kickers die Trennung von Bernd Gramminger. Vor dem Arbeitsgericht Offenbach einigten sich die Kickers und der 33-jährige Abwehrspieler auf einen Vergleich und sofortige Vertragsauflösung. Der Verein muss Gramminger dafür bis zum 30. April genau 100 000 Mark nachzahlen. Darin enthalten sind 22 000 Mark Aufstiegsprämie aus der Regionalliga. Nach Angaben von Manager Gerster zieht der OFC auch die Räumungsklage für die Stadiongaststätte, die Gramminger seit 1998 gepachtet hat, zurück.

Die Kickers hatten Gramminger trotz bestehenden Vertrages vor Saisonbeginn vom Training der Profis freigestellt. Begründung: Nicht zweitligareif. Am 21. Juli 1999 folgte die fristlose Kündigung, weil Gramminger, so die OFC-Version, nicht beim Oberligateam trainiert habe. Zu diesem Zeitpunkt war er nach Knieoperation aber krank geschrieben. Als er sich am 30. Juli gesund meldete, ließ ihn der Verein nicht mittrainieren.

Gerster bot gestern vor dem Arbeitsgericht an, dem "verdienstvollen Spieler" das Regionalliga-Gehalt (48000 Mark/4000 pro Monat) nachzuzahlen, obwohl Grammingers Vertrag bei Aufstieg 72000 Mark (6000 im Monat ohne Prämien) vorsah, und sich bei 20 Spielen bis 2001 verlängert hätte. Nach dem Vergleichsvorschlag des Richters ("94 000 Mark") kam es schnell zur Einigung bei 100 000 Mark.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)

 
News vom Do. 06.04.2000

Regionalliga beim OFC Tabu-Thema

Offenbach Das "zufällige" Treffen von Peter Neururer mit der Vorstandschaft des MSV Duisburg hat bei den Offenbacher Kickers nicht nur für Unruhe, sondern auch für Diskussionen um die Zukunft des Vereins geführt. Was passiert auf dem Bieberer Berg, wenn die Kickers aus der 2. Bundesliga absteigen sollten? Eine Frage, mit der sich in der Kickers-Führung vor dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen offenbar niemand beschäftigt. Zumindest, wenn man Manager Klaus Gerster Glauben schenkt. "Wir konzentrieren uns nur auf die 2. Bundesliga." So haben Gerster und Trainer Neururer bereits eine Liste mit möglichen Neuzugängen für die 2. Liga erstellt.

Planung Regionalliga? Sieben Wochen vor Saisonende kein Thema. Bei drei Punkten Rückstand auf den Tabellen-14. Chemnitz, der ein Spiel weniger und noch sechs Heimspiele hat, sind die Kickers derzeit der Regionalliga aber ein ganzes Stück näher als einer weiteren Saison in der 2. Bundesliga.

Beim Deutschen Fußball-Bund haben die Kickers bisher lediglich ihren Etatplan für eine weitere Saison in der 2. Liga vorgelegt. Dabei wollen die Offenbacher rund 15 Millionen Mark erwirtschaften. Welche Auflagen der DFB erteilt, werden die Vereine Ende April erfahren.

Zahlen für die Regionalliga müssten die Kickers (Schuldenstand zum 30. Juni 1999: 1,7 Millionen Mark) erst vorlegen, wenn der Abstieg perfekt ist. Dann kämen schwere Zeiten auf den beruflich sehr eingespannten Schatzmeister Zang zu. Die Einnahmen würden drastisch sinken. Die fünf Millionen Mark Fernsehgeld werden zunächst ersatzlos gestrichen. Denn die 675000 Mark aus dem Fernseh-Vertrag werden vom DFB einbehalten, als Garantie für die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft. Der Zuschauerschnitt (bisher 15500) würde wohl um die Häfte sinken, Werbe- und Sponsorengelder nur noch beschränkt fließen. Ob es jemals zum Abschluss des Vertrags mit einer Vermarktungsagentur kommt, ist ungewisser denn je. Auf Nachfragen hat Gerster seit Monaten die gleiche Antwort: "Der Vertrag ist in Arbeit."

Unabhängig von der Klasse müssen die Kickers ab der kommenden Spielzeit "Altlasten" in Millionenhöhe abtragen. 300 000 Mark sind jährlich als Zins und Tilgung für den Stadionausbau zu bezahlen. Eine Million Mark muss der Verein in Raten an das Finanzamt nachzahlen. Am 1. Juli sind 105 000 Mark als zweite Rate für die Ablöse der Ex-Mainzer Grevelhörster und Sohler fällig. Für Ion Vladoiu müssen die Kickers noch ein zehntägiges Trainingslager für Dinamo Bukarest in Deutschland bezahlen. Dazu drohen Nachzahlungen an ehemalige Mitarbeiter.

Personell würde es in der Regionalliga einen großen Umbruch geben. Peter Neururer wird nur in der 2. Liga Trainer bleiben. Die Verträge von Curko, Binz, Bundea, Gaißmayer, Hartmann, Dietmar und Oliver Roth laufen aus. Curko, Binz, Bundea und Gaißmayer werden nur in der 2. Liga zu halten sein. Dietmar Roth soll möglichst bald verlängern. Mit Oliver Roth und Hartmann planen die Kickers nach Aussage von Gerster nicht mehr. Bei Vladoiu besitzen die Kickers eine Option auf Vertragsverlängerung, die sie für die Regionalliga kaum ziehen werden.

15 Spieler haben noch gut dotierte Verträge für die Regionalliga, wobei Dolzer und Dama offenbar eine Ausstiegsklausel besitzen und im Falle des Abstiegs wohl ebenso wenig zu halten sind wie Kolinger (Vertrag bis 2001). Immerhin könnten die Kickers dann Ablösesumme kassieren. Ob Incesu (Augsburg) und Vollmar (Wehen) zurückkehren, ist noch offen.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)

 
News vom Mi. 05.04.2000

Ein Kaffeehausbesuch sorgt für Gesprächsstoff

Peter Neururer kann es nicht mehr hören. Nur weil der Trainer der Offenbacher Kickers dabei gesehen wurde, wie er mit Bernd Cullmann, dem Manager des MSV Duisburg, einen Kaffee trank, musste sich der Fußball-Lehrer einen Tag lang permanent rechtfertigen, nicht mit dem abstiegsgefährdeten Erstligisten über eine Anstellung geredet zu haben. "Ich treffe mich andauernd mit Leuten aus der Bundesliga", sagt Neururer, "wenn da jedes Gespräch so brisant wäre, wie das immer gleich vermutet wird, müsste ich an jedem Wochenende zehn Angebote vorliegen haben."

Spekulationen waren jedoch genährt worden, weil zufällig auch MSV-Vizepräsident Helmut Sandrock und Duisburgs Geschäftsführer Dirk Keiper an dem Umtrunk teilgenommen haben sollen. Zudem hatte Neururer selbst die Diskussionen mit verworrenen Aussagen über seine Zukunft am Bieberer Berg angeheizt. Deswegen mühte er sich nun, ein für alle mal für Klarheit zu schaffen. "Ein Wechsel ist kein Thema. Wir steigen nicht ab. Und dann habe ich hier noch Vertrag", erklärte der Coach auf Anfrage der FR.

In Sachen Klassenerhalt sieht Neururer nach dem Punktgewinn in Köln wieder zuversichtlicher nach vorne. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft habe sich dadurch merklich verbessert, berichtet er. Dem Genesungsprozess einiger Leistungsträger scheint das auch förderlich zu sein. So absolvierte Manfred Binz am gestrigen Dienstag ein Sonderprogramm mit Physiotherapeut Karl-Heinz Ohland. Lars Schmidt wird hingegen am heutigen Mittwoch wieder mit dem Lauftraining beginnen und am morgigen Donnerstag voraussichtlich ins Mannschaftstraining einsteigen. Die Chancen, dass sie am nächsten Sonntag für das Spiel gegen Oberhausen zur Verfügung stehen, sind gestiegen.

Schlecht sieht es jedoch für Oliver Speth aus. Der Mittelfeldspieler zog sich bei seinem Einsatz in der Amateur-Mannschaft am Sonntag eine Zerrung zu. Der Youngster wird deswegen ein paar Tage kürzer treten müssen. Dafür fällt Marco Grevelhörster etwas länger aus. Ein Bandscheibenvorfall wirft ihn außer Gefecht. Was ärgerlich ist. Immerhin lobte Neururer auch ihn, als er in Köln sagte: "Die Wertigkeit der Leute aus dem zweiten Glied ist mit diesem Spiel gestiegen."

(Von Niels Barnhofer, Frankfurter Rundschau)

 
News vom Mi. 05.04.2000

Neururer-Treff mit Cullmann: Alles nur Zufall?

Das Dementi kam sofort: Ein Treffen mit MSV-Manager Bernd Cullmann am Montag in einem Krefelder Hotel habe zwar stattgefunden, sei aber rein zufällig gewesen. Mit diesen Worten spielte Trainer Peter Neururer von Zweitligist Kickers Offenbach angebliche Verhandlungen mit Bundesligist MSV Duisburg herunter. "Ich habe keine Vertragsverhandlungen geführt", wurde Neururer auf Nachfrage deutlich. Er habe vielmehr am trainingsfreien Tag in Krefeld Golf gespielt und danach im Hotel an der Anlage Kaffee getrunken. Dort habe er Cullmann, den er seit langem kenne, zufällig getroffen. Die bei dem Gespräch ebenfalls anwesenden Personen, MSV-Vizepräsident Helmut Sandrock und Geschäftsführer Dirk Keiper, habe er vorher gar nicht gekannt.

"Wenn das Verhandlungen gewesen sein sollen, wäre ich schon bei 40 Vereinen unter Vertrag. Aber für mich gibt es nur eins: den Klassenerhalt mit den Offenbacher Kickers", sagte Neururer, der beim Tabellen-15. zwar noch einen Vertrag bis 2001 besitzt, aber nach eigenen Aussagen nicht in der Regionalliga arbeiten wird.

Der MSV Duisburg sucht für die nächste Saison einen Coach, da Interimstrainer Seppo Eichkorn zum Saisonende aufhören will.

(Vom SID)

 
News vom Mi. 05.04.2000

Lange Pause für verletzten Grevelhörster ?

Offenbach (joko) Marco Grevelhörster hat sein erstes Saisontor beim 1:1 gegen den 1. FC Köln teuer bezahlt. Der Offenbacher Stürmer erlitt nach seinem Kopfballtor beim Zusammenprall mit Torwart Pröll einen Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich. Am Sonntag gegen Oberhausen fällt der Ex-Mainzer aus. Wie lange er pausieren muss, ist derzeit noch völlig offen. Nach Angaben von Mannschaftsarzt Dr. Banzer besteht Hoffnung, dass die verletzten Lars Schmidt und Manfred Binz am Sonntag wieder spielen können.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)

 
News vom Mi. 05.04.2000

OFC-Trainer Neururer auf dem Absprung zum MSV Duisburg ?

Offenbach (joko) Der designierte Bundesliga-Absteiger MSV Duisburg hat Interesse an einer Verpflichtung von Peter Neururer. Manager Bernd Cullmann, Vorstandsmitglied Helmut Sandrock und Geschäftsführer Dirk Keiper trafen sich am Montag mit dem 45 Jahre alten Trainer der Offenbacher Kickers in Krefeld. Auch wenn beide Seiten dieses Treffen als "Zufall" abwerten wollen - natürlich wurde über eine Zusammenarbeit in der neuen Saison gesprochen. Ausgerechnet der Trainer, der volle Konzentration auf den Kampf gegen den Abstieg fordert, sorgt nun in Offenbach vor dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen für neue Unruhe.

Neururer behauptet, er habe am trainingsfreien Montag nach einer Runde Golf in Krefeld (55 Kilometer von seinem Wohnort Gelsenkirchen entfernt) "rein zufällig" im Krefelder Dorint-Hotel die Duisburger Delegation getroffen. "Außer meinem alten Freund Cullmann kannte ich keinen von den Herren", so Neururer. "Wir haben uns zehn Minuten belanglos unterhalten. Das war's." Wer nimmt dem OFC-Trainer soviele Zufälle auf einmal ab?

MSV-Manager Bernd Cullmann tischte öffentlich auch die Geschichte vom Zufall auf. Doch gegenüber Freunden hat Cullmann, der 1996 als Manager beim 1. FC Köln Neururer schon einmal verpflichtet hat, gestern erklärt, dass das Treffen verabredet war. In dem halbstündigen Gespräch wurde die Vertragssituation von Neururer in Offenbach diskutiert. Neururers Vertrag läuft zwar bis 2001. Bei einem Abstieg in die Regionalliga hat Neururer jedoch eine Ausstiegsklausel. Duisburg hat vor zehn Tagen Friedhelm Funkel beurlaubt, und sucht für den Neuaufbau in der 2. Liga einen neuen Trainer. Wird das Peter Neururer sein? MSV-Manager Cullmann: "Neururer hat einen Vertrag in Offenbach. Was am Saisonende sein wird, muss man abwarten."

Kickers-Manager Gerster glaubt der Zufalls-Version von Neururer. Gerster kann sich nicht vorstellen, dass Neururer sich Gedanken über einen neuen Verein macht. "Wenn, dann wäre er sicher der falsche Mann für uns."

Für die Regionalliga wäre Neururer auf jeden Fall der falsche Mann. Denn schon mehrfach hat der 45-jährige Fußball-Lehrer anklingen lassen, dass er in der dritten Liga nicht arbeiten wird. Deshalb hatte Neururer auch Fortuna Düsseldorf nach dem Abstieg verlassen.

Während Neururer sich für den Fall des Abstiegs offenbar schon mit seiner Zukunft beschäftigt, wollen die OFC-Verantwortlichen von einer Planung für die Regionalliga nichts wissen. "Damit befassen wir uns nicht", sagt Gerster und wimmelt Fragen nach einem Trainer für die dritte Liga ab. "Um Gottes Willen. Kein Thema für uns. Wir bleiben in der 2. Bundesliga."

Nur zur Erinnerung: Die Offenbacher Kickers stehen auf einem Abstiegsplatz. Sie haben drei Punkte Rückstand auf den Tabellen-14. Chemnitz, das schlechtere Torverhältnis und nur noch vier Heimspiele. Für Gerster kein Grund, sich mit der Regionalliga zu befassen.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)

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