Die netten Typen sollen über ihren Schatten springen Trainer Neururer fordert die Spieler der Offenbacher Kickers zu mehr Aggressivität in der Partie gegen Bochum auf
Am vergangenen Mittwoch feierte Peter Neururer seinen 45. Geburtstag. Viel Freude
hatte der Fußball-Lehrer an seinem Jubeltag jedoch nicht. Die alltägliche Trainingsarbeit
bei den Offenbacher Kickers verlief nämlich so gar nicht nach des Trainers Geschmack.
Hier ein fröhliches Gesicht, dort ein kleiner Scherz. Und überhaupt, es hatte
den Anschein, als seien sich die Zweitliga-Kicker von Biebers Höhen dem Ernst
ihrer Lage nicht so recht bewusst. "Es herrschte eine gelöste Stimmung, wie beim
Tabellenzehnten, für den es einen Spieltag vor Saisonende um gar nichts mehr
geht", berichtet der erzürnte Coach.
Nun stehen die Kickers aber schon lange nicht mehr im gesicherten Mittelfeld,
sondern hängen nach der 0:4-Klatsche gegen die Stuttgarter Kickers ganz tief
drin im Abstiegskampf. Und gerade deshalb sollte es, so meint Neururer, auf dem
Trainingsplatz derzeit alles andere als friedlich zugehen. "Jeder muss mit letztem
Einsatz zeigen, dass er noch an den Klassenerhalt glaubt." Und dazu gehöre eben
auch eine gehörige Portion Aggressivität. Selbst bei den Übungseinheiten.
Da diese aber eher gemütlich verliefen und die "20 netten Typen" (Neururer) in
Kickers-Leibchen ihr Pensum eher locker abspulten, unterbrach der Coach die Trainingseinheit
kurzerhand, um den Mitarbeitern seinen Unmut mitzuteilen. Es könne nämlich nicht
sein, dass eine Mannschaft wie der OFC, die seit Wochen um das Überleben in der
Zweitklassigkeit kämpft, immer noch zu den fairsten Teams der Liga zählt. Bezeichnenderweise
hätten die Seinen auch im so wichtigen Spiel gegen den Namensvetter aus Stuttgart
gerade mal eine gelbe Karte gesehen. Und dass auch nur wegen eines absichtlichen Handspiels.
Also forderte Neururer die Seinen auf, etwas härter zur Sache zu gehen. Denn
nur wenn dies im Training der Fall sei, könne das auch im Spiel umgesetzt werden.
Und siehe da, kaum hatte die Kickers den Kopf gewaschen bekommen, da klappte
es plötzlich mit den Tacklings, Grätschen und Zweikämpfen. "Die sind danach so
zur Sache gegangen, dass ich die Einheit abbrechen musste", erzählt Neururer.
Allen voran Oliver Speth, der Mittelfeldakteur, der sich zuletzt nur in der Oberliga
Spielpraxis holen durfte, rackerte und kämpfte so sehr, dass es dem Trainer richtig
warm ums Herz wurde. "Er hat genau die Einstellung gezeigt, die wir brauchen,
um im Abstiegskampf bestehen zu können", sagt Neururer. Die Belohnung folgte
prompt. Speth gehört dem Kader für die Partie am heutigen Freitag (19 Uhr) beim
VfL Bochum (siehe Bericht auf dieser Seite) an. Dafür verzichtet der Coach auf
Zeno Bundea, der angeblich "Verständigungsprobleme" haben soll und deswegen derzeit
nicht zu der gewünschten Leistung finden würde.
Ob dieser Wechsel und die wiedergefundene Aggressivität allerdings ausreicht,
um beim Aufstiegsaspiranten etwas ausrichten, sprich den einen oder anderen Punkt
ergattern zu können, ist mehr als fraglich. Aber wenigstens Peter Neururer ist
fest davon überzeugt, dass sein Team, das ohne die verletzten Goran Curko und
Ion Vladoiu auskommen muss, selbst beim VfL Bochum "nicht chancenlos ist." Aber
was bleibt dem Trainer auch anderes übrig, als weiterhin Optimismus zu verbreiten.
Natürlich ist er sich der Schwere der Aufgabe bewusst. Das heißt, in den restlichen
sechs Spielen müssen vier Siege her, um ganz sicher die Klasse halten zu können.
"Neben den beiden Heimspielen müssen wir auch zwei Auswärtspartien gewinnen",
bestätigt der Trainer die Rechnung.
Aber Siege in der Fremde sind ja bekanntlich nicht gerade die Stärke der Offenbacher
Kickers. Kein einziges Mal haben sie in dieser Saison bislang des Gegners Platz
als Sieger verlassen. Warum also soll dies ausgerechnet beim VfL Bochum gelingen?
Ganz einfach, meint Neururer, irgendwann müsse der Knoten in der Fremde ja mal
platzen. Und dass dies heute passiert, sei gar nicht mal so unwahrscheinlich.
Immerhin habe der OFC beim 2:1-Sieg im Hinspiel eines seiner besseren Saisonspiele
und die im Abstiegskampf so wichtige Aggressivität gezeigt.
(Von Stephan Brause, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Offenbach fährt ohne Curko und Vladoiu nach Bochum
Ausgerechnet beim Tabellenzweiten muss der abstiegsgefährdete Zweitligist Kickers
Offenbach auf zwei Leistungsträger verzichten. Goran Curko und Ion Vladoiu fallen
verletzungsbedingt aus.
Bittere Pille für den Zweitligisten Kickers Offenbach. Die abstiegsbedrohten
Hessen müssen ausgerechnet im Spiel gegen den Tabellenzweiten VfL Bochum erneut
auf Torwart Goran Curko und Stürmer Ion Vladoiu verzichten. Keeper Curko laboriert
seit knapp zwei Wochen an einer Knöchelprellung, der Rumäne Vladoiu muss weiterhin
wegen eines Muskelfaserrisses pausieren. Deshalb sind beide am Freitagabend (19.00 Uhr) nicht im Ruhrstadion dabei.
Beide sollen im nächsten Heimspiel am 7. Mai gegen Tennis Borussia Berlin wieder
zur Kickers-Elf gehören. Für Stürmer Marco Grevelhörster indes könnte die Saison
bereits gelaufen sein. Der 30 Jahre alte ehemalige Profi des FSV Mainz 05 plagt
sich mit hartnäckigen Bandscheibenproblemen
(Von Martin Batzel, Offenbach Post)
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"Katze" Zumdick setzt zum großen Sprung an
Zweiter Platz - das klingt prima. Der VfL Bochum befindet sich auf bestem Weg
zurück in die Erste Bundesliga. Doch auf das Umfeld wirkt die Leistung des Traditionsklubs
nicht unbedingt beruhigend. "Die Stimmung ist gespannt", berichtet Trainer Ralf
Zumdick. Vor dem Spiel gegen die Offenbacher Kickers kollidieren nämlich die
Hoffnungen und Ängste der Fans. Erst das Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach,
dann die Niederlage gegen Waldhof Mannheim und schon waren leise Zweifel geweckt,
ob es denn tatsächlich noch zum Aufstieg reicht.
Dass die Leistungsfähigkeit der Mannschaft nach der ansonsten recht zufrieden
stellenden Saison hinterfragt wird, findet Zumdick aber gar nicht so schlimm.
Da den Anhängern durchaus ein Gespür für die Situation zugebilligt werden kann,
trägt der Fußball-Lehrer diese Bedenken gerne ins Team. "Nicht verkehrt" findet
er es, die Spieler auf diese Weise in Alarmbereitschaft zu versetzen. Denn sechs
Spieltage vor dem Ende der Runde wäre es fatal, würde sich Leichtsinn beim VfL einschleichen.
Von daher verspricht die "Katze", auch gegen den Abstiegskandidaten aus Offenbacher
auf der Hut zu sein. Denn er hält das Spiel gegen die Kickers für eine äußerst
heikle Aufgabe. "Wenn ich die Namen von den Leuten lese, die bei denen im Kader
stehen, könnten die locker im Mittelfeld der Tabelle stehen", sagt der Bochumer
Coach. Auch der Name seines Kollegen birgt seiner Meinung nach für Qualität.
"Der Peter Neururer weiß, wie man eine Mannschaft heiß macht", erzählt Zumdick.
Dass ihm das nicht schwer fallen wird, ist seinem Kollegen sonnenklar. Schließlich
ginge es für die Hessen darum, ihre mittlerweile recht geringe Chance auf den
Klassenerhalt zu wahren. Einen extrem bissigen Gegner erwartet er deswegen im
Ruhrstadion. Doch das soll seine Jungs nicht im geringsten beeindrucken. "Wir
müssen entsprechend dagegen halten. Die drei Punkte brauchen wir ganz dringend", sagt Zumdick.
Ist ja auch klar. Beim VfL wollen sie so langsam mal Nägel mit Köpfen machen
was die Planung für die kommende Saison anbelangt. Bisher sind sie nur auf den
Fall des Nichtaufstiegs vorbereitet. "Durch die Bank weg haben alle Spieler auch
für die kommende Runde gültige Verträge", erklärt der Trainer. Selbst Peter Peschel,
von dem es immer mal wieder heißt, er würde den Verein verlassen, sei noch nicht
weg. Doch mit diesem Personal, dessen ist sich Zumdick bewusst, könne man in
der Beletage des deutschen Fußballs keinen Staat machen. Im Falle des Aufstiegs
wären "Umstrukturierungen" notwendig. Und die würde er liebend gerne vornehmen.
Hieße das doch, er bliebe im Amt. Denn noch ist er auf der Basis seines Co-Trainer-Vertrages
angestellt. Nur wenn die Mannschaft befördert wird, könnte sich auch Zumdick
sicher sein, den Posten des Cheftrainers zu bekommen.
(Von "nib")
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Verzichtet Neururer auf Bundea?
Offenbach (bam) Packt Kickers-Trainer Peter Neururer sechs
Spieltage vor dem letzten Pfiff in der Zweiten Liga die Peitsche aus?
"Quatsch, bei mir zählt nur Leistung." Deswegen denke er daran,
ohne Zeno Bundea zum Auswärtsspiel morgen (19 Uhr) beim Zweiten
VfL Bochum zu fahren. "Hacke, Spitze ist nicht gefragt",
kommentierte der Coach Bundeas Trainingsleistung. Der Verzicht auf
den offensiven Mittelfeldspieler könnte für Oliver Speth nach
monatelanger Abstinenz (und guter Leistung in der
Oberligamannschaft) die Rückkehr in die Anfangself der Profis
bedeuten. Das Training in dieser Woche ist dosiert. Neururers
Hauptaufgabe bestand darin, die Spieler trotz großer Abstiegsgefahr
mit seinem Optimismus anzustecken.
Vieles ist offen, fest steht beim Tabellen-16. (29): Goran Curko
(Tor) und Stürmer Ion Vladoiu fehlen wegen Verletzung, und eine
Niederlage wäre wohl das Ende der Zweitklassigkeit. Der OFC sucht
sein Heil in der (verbalen) Offensive - eine Wahl hat er nicht. "Zehn
Punkte müssen bei", rechnet Neururer hoch, der leidenschaftliche
Golfer wurde gestern 45 (von den Kickers gab's ein Golfset).
Neururer kalkuliert mit Heimsiegen gegen Berlin und Cottbus sowie
einem Sieg in Mannheim; dazu ein Unentschieden in Bochum,
Mönchengladbach oder bei Fortuna Köln. Das Problem: Die
Mitkonkurrenten Stuttgart (15., 31), Mainz (14., 33 Zähler), St.
Pauli (13., 34), Chemnitz (12.), Greuther Fürth (11.) und
Oberhausen (10., alle 35) dürfen nicht gewinnen oder müssen sich
gegenseitig Punkte abnehmen.
(Von Martin Batzel, Offenbach Post)
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Kickers Offenbach: Trotz der happigen Pleite gegen Konkurrent Stuttgart Trainer Peter Neururer bleibt Optimist
Untergangsstimmung auf dem Bieberer Berg. Die Kickers waren erschüttert vom
eigenen Versagen beim 0:4-Heim-Debakel gegen den Mitkonkurrenten aus
Stuttgart. "Das war das Maximum an Fehlverhalten", gestand Trainer Peter
Neururer konsterniert ein. Nach der desolaten Vorstellung besteht jetzt kaum
noch Hoffnung auf den Ligaverbleib. Zumal das Restprogramm Duelle mit den
Spitzenteams Bochum, TeBe Berlin, Mönchengladbach und Cottbus beschert.
Entsprechend gedrückt war die Stimmung beim gemeinsamen Frühstück am gestrigen Ostermontag.
Dennoch predigt der Coach unentwegt Durchhalteparolen: "Wir werden nun
auswärts punkten." Doch nach dem ernüchternden Oster-Auftritt steht Neururer
mit seinem Optimismus weitestgehend allein da. In der derzeitigen Verfassung
ist der Glaube an den ersten Auswärstsieg, ausgerechnet in Bochum, die reinste Utopie.
(Vom KICKER)
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Offenbacher aus Sachsen will an den Berg zurück
Offenbach (bam) Noch gut einen Monat bis Saisonende, die Zeit der
Wechselspiele beginnt. OFC-Manager Klaus Gerster hat die
Hoffnung, dass auch bei einem möglichen Abstieg der Offenbacher
Kickers die Mannschaft zusammenbleibt. Die Mehrheit der Verträge
jedenfalls gilt auch für die künftig zweigeteilte Regionalliga (unsere
Zeitung berichtete). Dass aber über manche Vertragsinhalte und
finanzielle Konditionen verhandelt werden muss, scheint außer Frage
zu stehen. Der Etat soll in der dritten Liga um die 7,5 Millionen Mark
betragen, etwa die Hälfte dessen, was der OFC für ein weiteres Jahr
im Profifußball ausgeben würde.
Das Thema Geld sollte bei einer Verwaltungsratssitzung gestern
besprochen werden, doch das Treffen wurde kurzfristig abgesagt:
Zu viele Entscheidungsträger hatten keine Zeit. Neuer Termin: 16.
Mai - zwei Tage nach dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach. Bis
dahin dürften die Kickers wissen, wohin die Reise geht. Drei Spiele
stehen nach der Partie bei Borussia noch aus: in Mannheim und bei
Fortuna Köln sowie gegen Cottbus am Bieberer Berg.
Dorthin würde Dirk Vollmar (28) gerne zurückkehren, nachdem er mit
seinen Toren den SV Wehen in die zweigleisige Regionalliga
geschossen hat und die Kickers die Zweite Liga gehalten haben.
"Das wäre mein Traum." Aber auch zu einem OFC in der dritten Liga
würde Vollmar nicht "nein" sagen. Nur gefragt hat den Stürmer
bisher von Kickers-Seite noch keiner. Im Winter, nach zwei Jahren
OFC und langer Pause wegen einer Fersenverletzung, verließ der
gebürtige Sachse den OFC, wechselte auf den Halberg mit der
Vorgabe: "Finde zurück zu alter Stärke, sammel Spielpraxis." Weil's
klappte, Vollmar zuletzt in vier Begegnungen von Beginn an spielte
und drei Tore erzielte, empfahl er sich. Schafft der OFC den
Klassenerhalt, greift Vollmars Anschlussvertrag. Wenn nicht, wäre er
frei, würde dennoch gerne zurückkehren und erinnert an sein
rot-weißes Glaubensbekenntnis: "Einmal Kickers, immer Kickers. Ich
habe nach Offenbach eingeheiratet und wohne auch dort. Ich bin
eben ein Offenbacher mit sächsischem Akzent."
(Von Martin Batzel, Offenbach Post)
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René Keffel wartet weiter auf Comeback
Offenbach (bam) René Keffel wartet auf sein Comeback - und wie es
aussieht, sitzt er auch am Sonntag (15 Uhr) gegen die Stuttgarter
Kickers auf der Bank und Goran Curko (Stauchung im Sprunggelenk)
steht im Tor. "Wenn der Gesundungsprozess so weitergeht, kann
Goran spielen", kündigte Peter Neururer vor dem Heimspiel gegen den
direkten Konkurrenten um den Zweitliga-Klassenerhalt an. So wird
Publikumsliebling Keffel wohl weiter auf sein erstes Spiel am Bieberer
Berg nach seinem Meniskusriss am 23. August vergangenen Jahres
(1:3 gegen Nürnberg) warten müssen. Denn Neururer hat sich
festgelegt: Curko, der die Nummer 26 auf dem Trikot trägt, ist seine
Nummer eins. Keffel, auf dem Trikot die Nummer eins, ist die Nummer
zwei. Fällt Curko doch aus, rückt Oberligatorwart Haberland auf.
Die "Nummer zwei" der Kickers will sich erst mit dem Thema "Nummer
eins" befassen, wenn "der Trainer mit mir darüber redet". Alles
andere sei Spekulation, sagte Keffel. Seit 1987 spielt er beim OFC,
hat noch ein Jahr Vertrag und will in "zwei bis drei Jahren" seine
Karriere beenden - bei den Kickers. An einen Vereinswechsel dachte
er nach eigener Aussage trotz des Verlustes seines Stammplatzes
durch Verletzung und der Spielgarantie für Curko nicht. "Ich fühle
mich hier wohl. Die Entscheidung des Trainers muss ich akzeptieren."
Neururer lobte soviel Sportsgeist: "Das erste, was er nach Curkos
Verletzung sagte, war: 'Das ist schlecht, da fehlt uns ein Leistungsträger.'"
Es wäre nicht der einzige: Im Sturm fehlt Ion Vladoiu
(Muskelfaserriss), über den Einsatz von Oliver Roth (Prellung) wird
kurzfristig entschieden. Sollte er nicht neben Holger Gaißmayer
stürmen können, rückt Matthias Becker in die Anfangself, in der auf
die beiden Manndecker Dubravko Kolinger (gegen Eberhard Carl) und
Dietmar Roth (gegen Carnevale, der beim 3:0 gegen Waldhof
Mannheim zwei Tore schoss) schwierige Aufgaben warten.
Neururer gibt sich vor dem (vorentscheidenden) Heimspiel
zuversichtlich. "Es wird kein zweites St. Pauli geben." Vor vier
Wochen verloren harmlose Kickers das sogenante
"Sechs-Punkte-Spiel" 0:1. Eine Niederlage würde auch nicht gut in
Neururers persönlicher Statistik aussehen. Gegen Stuttgarts Trainer
Dragoslav Stepanovic hat er noch nie verloren: "Weder auf dem
Platz noch im Rededuell." Mit dem 1. FC Saarbrücken holte Neururer
gegen die Frankfurter Eintracht (mit Stepanovic) ein Unentschieden.
Mit dem 1. FC Köln schlug er die Eintracht 3:0 und schickte
Frankfurt und Stepi in die Zweite Liga.
(Von Martin Batzel, Offenbach Post)
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DFB genehmigt 15-Millionen-Etat für die Kickers Manager Gerster: Oliver Roth soll bleiben
Offenbach (joko) Erfreuliche Nachricht vom Deutschen Fußball Bund
(DFB) für die Offenbacher Kickers: Die Lizenz für die Saison
2000/2001 ist gesichert. Einzige Auflage für die Kickers: Sie müssen
sich im eingereichten Rahmen bewegen. "Die Bedingungen sind
besser als letzte Saison", jubelte OFC-Manager Klaus Gerster im Urlaubsdomizil Mallorca.
Nach Informationen unserer Zeitung planen die Kickers, wenn sie
den Klassenerhalt schaffen, mit einem Etat von knapp über 15
Millionen Mark. Das wären etwa 2,5 Millionen Mark mehr als in dieser
Saison. Die Steigerung soll durch die Zusammenarbeit mit der
Deutschen Städe Medien (DSM) finanziert werden. "Wir geben keine
Zahlen bekannt, weil wir die endgültige Etatplanung für die neue
Saison erst nächste Woche mit dem Verwaltungsrat festlegen
werden", erklärte Gerster. Auf dieser Sitzung wird Gerster auch die
Planung für die Regionalliga mit dem Verwaltungsrat abstimmen. In
der dritten Liga würde sich der Etat voraussichtlich auf 7,5 Millionen Mark halbieren.
Durch die unsichere sportliche Situation haben die Kickers fast alle
personellen Planungen auf Eis gelegt. Die große Ausnahme: Oliver
Roth. Vor drei Wochen hatten Gerster und Roth eine weitere
Zusammenarbeit noch ausgeschlossen. Doch nun wollen die Kickers
den 32-jährigen Stürmer, "auf jeden Fall weiterhin in den Verein
einbinden", erklärte Gerster. In welcher Form ist noch offen, "aber
wir sind ständig dran", so Gerster.
(Von Jochen Koch, Offenbach Post)
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Curkos Fuß doch nicht gebrochen
Offenbach (bam) Die gute Nachricht für Goran Curko: Der Mittelfuß ist nicht gebrochen.
Die schlechte: Vorerst muss er seinen Stammplatz an René Keffel abgeben. Eine
Sprunggelenk-Stauchung zwingt den Zweitliga-Torwart von Kickers Offenbach zu
einer Pause: im vorentscheidenden "Abstiegsendspiel" gegen Mitkonkurrent Kickers
Stuttgart (Ostersonntag, 15 Uhr, Bieberer Berg) und am Freitag drauf beim Aufstiegskandidaten
VfL Bochum. "Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Goran gegen TeBe Berlin
am 7. Mai wieder dabei sein kann", sagte OFC-Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Banzer.
Curko hat ebenso Trainingsverbot wie Ion Vladoiu (Muskelfaserriss). Dr. Banzer:
"Wenn er gegen Berlin mitspielen könnte, wäre ich happy." Und Olli Roth? "Olli
hat Glück, dass seine Bänder so locker sind, bei anderen wären sie vielleicht gerissen."
Keine Neuigkeiten für den OFC vom DFB. Lizenz ja, ob mit oder ohne Auflagen ist noch offen.
Kickers-Konkurrent Mainz 05 meldete nach dem überstürzten Abgang von Wolfgang
Frank zu Bundesligist MSV Duisburg den Nachfolger für den Trainerposten: Es wird
Ex-Co-Trainer Dirk Karkuth, mit dem sich Frank vor Monaten wegen unterschiedlicher
Auffassung bei Menschenführung und Trainingsinhalten überworfen hatte.
(Von Martin Batzel, Offenbach Post)
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Oliver Roth will unbedingt spielen
Offenbach (joko) Ohne Goran Curko und Ion Vladoiu, aber
wahrscheinlich mit Oliver Roth spielen die Offenbacher Kickers am
Sonntag gegen die Stuttgarter Kickers. Die drei OFC-Spieler hatten
sich am Sonntag beim 1:1 gegen die SpVgg. Greuther Fürth verletzt.
"Die Verletzungen sind nicht ganz so dramatisch, wie es noch am
Sonntag ausgesehen hatte", meint Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Banzer.
Oliver Roth: Kapselriss und Überdehnung der Bänder im rechten
Knöchel. Mit Spritzen und Tapeverband will der 32-Jährige am
Sonntag spielen. "Es könnte klappen", so Dr. Banzer.
Goran Curko: Die genaue Diagnose über die Mittelfußverletzung ist
erst heute möglich. Gestern konnte der Torwart nicht einmal
auftreten. "Gegen Stuttgart fällt er mit Sicherheit aus, eine Woche
später gegen Bochum vielleicht. Es kann aber auch drei bis vier
Wochen dauern", so Dr. Banzer. Für Curko rückt Amateurtorwart Sorger in den Profikader.
Ion Vladoiu: Ein drei Zentimeter langer Muskelfaserriss zwingt den
Rumänen mindestens zu einer zweiwöchigen Pause. ,,Vielleicht kann
er gegen Tennis Borussia Berlin am 7. Mai wieder spielen", so Dr. Banzer.
Marco Grevelhörster fällt wegen eines Bandscheibenvorfalls noch länger aus.
Auch die Stuttgarter Kickers müssen in Offenbach wichtige Spieler
ersetzen. Der Torschützenkönig der 2. Liga, Tomislav Maric, ist nach
der fünften Gelben Karte gesperrt, genau wie Mittelfeldspieler Alexander Blessin.
(Von Jochen Koch, Offenbach Post)
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Weil Neururer nicht darf, geht Frank zum MSV
Offenbach (joko) Schon wieder Verwirrung um Peter Neururer. 14
Tage nach seinem angeblichen "Zufallstreffen" mit der
Vorstandschaft des MSV Duisburg wurde der Trainer der
Offenbacher Kickers erneut mit dem MSV in Verbindung gebracht.
Die Duisburger Verantwortlichen haben nach der Absage von
Wunschkandidat Stefan Kuntz bereits am vergangenen Wochenende
wieder intensiv mit Neururer über einen Wechsel gesprochen.
Nach dem Vormittagstraining wollte Neururer gestern Spekulationen
über einen Wechsel "weder dementieren noch kommentieren. Ich
habe in Offenbach einen Vertrag bis 2001. Ich werde alles tun, um
diesen Vertrag auch zu erfüllen."
Dieser Vertrag, der bis 2001 läuft, und den Neururer nur im Falle des
Abstiegs sofort auflösen kann, verhinderte offenbar den Wechsel
zum MSV Duisburg. Neururer hatte im MSV-Vorstand einige
Fürsprecher. Aus familiären Gründen wäre Neururer eine Rückkehr in
den Westen, Frau und Kinder leben weiterhin in Gelsenkirchen, sicher
entgegen gekommen. Doch die Duisburger standen unter Zeitdruck,
konnten nicht warten, bis in Offenbach eine Entscheidung über den
Abstieg fällt. Schließlich muss der neue Trainer nach dem fast
perfekten Abstieg aus der Bundesliga in der 2. Liga eine neue
Mannschaft zusammenstellen. Die Verpflichtung Neururers scheiterte
nach Angaben von MSV-Manager Bernd Cullmann "auf Grund der
schwierigen Konstellation bei Trainer und Verein in Offenbach".
Gestern am frühen Abend war das Thema Neururer für den MSV
Duisburg endgültig beendet. Überraschend hat der designierte
Bundesliga-Absteiger Wolfgang Frank (bisher Mainz 05) für die neue
Saison als Chef-Trainer engagiert, was Neururer erleichtert zur
Kenntnis nahm. "Na also, damit sind jetzt alle Spekulationen mit mir
erledigt. Das einzige was zählt, ist der Klassenerhalt mit Offenbach."
Der 49-jährige Wolfgang Frank beendete gestern seine Tätigkeit bei
Mainz 05. Wie der MSV mitteilte, wird Frank einen Zweijahresvertrag
erhalten und ab 1. Mai beratend für den Club tätig sein.
Frank stand in Mainz noch bis 2001 unter Vertrag. Nach einer
schwachen Rückrunde wurde die Kritik an Frank immer lauter. Nach
dem 2:2 im ersten Rückrundenspiel bei den Offenbacher Kickers
hatten die Mainzer noch Ambitionen auf Platz drei. Doch inzwischen
stecken die Mainzer mitten im Abstiegskampf, nur drei Punkte vor dem OFC.
Am Donnerstag erwartet Mainz Rot-Weiß Oberhausen zum brisanten
Abstiegsduell. Wer die Mainzer in diesem Spiel betreut, ist noch
offen. Erster Kandidat ist der bisherige Amateurtrainer Manfred
Lorenz, der die Mainzer schon zweimal interimsweise trainiert hat.
Der Abschied von Frank war der elfte Trainerwechsel in dieser
Saison. Von den potenziellen Abstiegskandidaten haben bisher
lediglich Greuther Fürth (Möhlmann), Chemnitz (Franke) und
Oberhausen (Ristic) noch nicht den Trainer ausgetauscht.
(Von Jochen Koch, Offenbach Post)
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Ein nachträgliches Geschenk für "Tante Käthe" Die Offenbacher Kickers wollen dem Wunsch von Rudi Völler nachkommen und drei Punkte aus Fürth mitnehmen
Rudi Völler einen Wunsch auszuschlagen ist schwer. Um nicht zu sagen, es geht
nicht. Deswegen stehen die Spieler der Offenbacher Kickers nun auch gehörig unter
Druck. Als Peter Neururer den Sportdirektor von Bayer Leverkusen nämlich am gestrigen
Donnerstag anrief, um ihm zum 40. Geburtstag zu gratulieren, bat der darum, dass
der OFC ihm zuliebe am kommenden Sonntag drei Punkte gegen die Spvgg. Greuther
Fürth einfahren möge. Da konnte der Trainer natürlich nicht Nein sagen. Den Auftrag
gab er gleich an die Mannschaft weiter. Und die habe ganz prima darauf reagiert.
"Jetzt ist sie doppelt motiviert", verkündete der Coach am gestrigen Donnerstag mit Wohlwollen.
Was ja schließlich auch nicht schaden kann. Immerhin fehlte den Kickers bei den
bisherigen Auftritten in der Fremde der Extra-Kick. Zwölfmal versuchten sie in
dieser Saison ihr Glück auswärts, gefunden haben sie es noch nicht. Sieben Unentschieden
und fünf Niederlagen sprangen dabei heraus. Zu wenig, um sich in der Klasse zu
halten. Ein paar Bonuspunkte müssten es schon noch werden, um den Abstieg verhindern
zu können. Die zu holen, damit können die Offenbacher gar nicht früh genug anfangen. Die Zeit drängt.
Die Aussichten, etwas Zählbares aus dem Playmobil-Stadion zu entführen, sind
gar nicht einmal so schlecht. Für die Offenbacher besteht allerdings nur Anlass
zur Hoffnung, weil die Greuther auf heimischem Terrain einfach nicht in Tritt
kommen wollen. Ihre Heimbilanz nimmt sich äußerst mager aus. Bei 13 Heimspielen
sprangen gerade mal zwei Siege heraus. Dagegen schlagen zehn Unentschieden und
eine Niederlage in der Bilanz zu Buche. Auf ein Torverhältnis von 8:6 haben es
die Bayern dabei gebracht. Bei solchen Zahlen ist man schwerlich angetan, beeindruckt zu sein.
Trotzdem warnt Neururer aber ausdrücklich vor den Offensivqualitäten der Fürther.
Tatsächlich spricht er davon, dass sie das Tor wieder treffen würden. Was auch
durchaus zutreffend ist, betrachtet man deren Leistungen auf gegnerischen Plätzen.
Auf drei Tore in Mannheim, fünf in Stuttgart, zwei in Köln können die Franken
verweisen. Warum es Zuhause nicht klappt, ist allen schleierhaft. Denn die Mannschaft
von Benno Möhlmann stürmt zuweilen bedingungslos. Teilweise stehen vier Spitzen
auf dem Platz, hat Neururer festgestellt. Zudem agiert in Nii Lamptey ein Mann
im zentralen Mittelfeld, der selten etwas für das Tore verhindern tut. Dass sie
trotz der Gelbsperren von Petr Skarabela und Mirko Reichel, zwei Stützen in der
Abwehr, beinahe bedingungslos stürmen werden, davon ist der OFC-Coach felsenfest
überzeugt. "Die haben in ihrer Kabine sicherlich auch irgendwo eine Tabelle hängen",
sagt er, "daraus können sie schon ersehen, dass sie Zuhause gewinnen müssen."
Bei der zu erwartenden Offensivkraft des 13. der Tabelle sehen sich die Offenbacher
genötigt, darauf zu reagieren. Mit einer ziemlich defensiv ausgerichteten OFC-Mannschaft
ist daher am 27. Spieltag der Zweiten Bundesliga zu rechnen. Den Abwehrverbund
werden Libero Manfred Binz und die zuletzt so souveränen Manndecker Dubravko
Kolinger und Dietmar Roth bilden. Reichlich Unterstützung werden sie dazu aus
dem Mittelfeld erhalten. Dort wird aller Voraussicht nach ein eher defensiv eingestellter
Spieler die zentrale Position einnehmen. Sollte Lars Schmidt mitspielen können
- wonach es zuletzt eher nicht aussah - würde Stefan Dolzer diesen Part übernehmen.
Müsste der jedoch den Mannschaftskapitän im halbrechten Mittelfeld vertreten,
stünden Matthias Dworschak und Michael Köpper bereit, in der Mitte aufzuräumen.
Es ist halt nicht ganz einfach, die richtige Formation im Vorfeld zu bestimmen.
Deswegen sagt Cheftrainer Neururer auch: "Wir werden ganz lange damit warten,
die Aufstellung bekannt zu geben." Egal, wer dann letztlich aufläuft, alle Spieler
werden wissen, um was es geht. Nur vordergründig um drei Punkte - Rudi Völler
zufrieden zu stellen, das ist die wahre Kunst.
(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Fürth will gegen Offenbach dennoch den dritten Heimerfolg / Viele Profis angeschlagen Trainer Möhlmann optimistisch: „Haben das bessere Potenzial“
FÜRTH (jos) – „Wir haben das bessere Potenzial als der OFC.“ Benno Möhlmann geht
vor dem Heimspiel gegen die Offenbacher Kickers am Sonntag (15 Uhr) in die verbale
Offensive. „Wir wollen, müssen und werden gewinnen“, fügt er hinzu.
Nun müssen nur noch Möhlmanns Schützlinge mit ähnlichem Schwung ins Spiel gehen,
dann klappt es auch mit dem dritten Heimsieg der SpVgg Greuther Fürth in dieser Saison.
Der Trainer ist jedenfalls sicher, dass dem so sein wird. „Wir haben hervorragend
trainiert. Die Art und Weise, wie wir gegen Bochum und Gladbach daheim gespielt
haben, macht mich zuversichtlich. Denn Offenbach ist mit Sicherheit nicht so
stark wie diese beiden Teams.“
Allerdings sind die Fürther gewarnt. Die Offenbacher haben zwar bisher auswärts
noch keinen Sieg geschafft, aber ihre Leistungskurve zeigte in den vergangenen
Wochen nach oben. In der Vorrunde durchbrach der OFC zudem gegen die SpVgg schon
einmal eine Serie. Beim 1:0 Ende Oktober feierten die Hessen den ersten Saisonsieg.
Weil Möhlmann davon ausgeht, dass rund 2000 Anhänger die Offenbacher nach Fürth
begleiten werden, appelliert der Coach an alle Kleeblatt-Fans, „uns am Sonntag
zu unterstützen“. Pech ist für die Gastgeber, dass gerade vor dem richtungsweisenden
Spiel gegen den Tabellenfünfzehnten eine Reihe von Spielern angeschlagen ist.
Frank Türr, Carsten Klee und Rachid Azzouzi plagen sich mit Blessuren herum.
Außerdem ist Daniel Felgenhauer erst gestern wieder ins Training eingestiegen.
Gleiches gilt für Torjäger Günther Reichold, denn die Platzwunde am Mund nicht mehr behindert.
Der Coach ist sich jedoch sicher, dass jeder einzelne auf die Zähne beißen und
sich, wenn es irgendwie geht, zur Verfügung stellen wird. Was schon vor dem Hintergrund
des Ausfalls von Libero Petr Skarabela und seines möglichen Stellvertreters Mirko
Reichel (beide Gelb-Sperre) sehr wichtig ist. Die Position des mittleren Mannes
in der Abwehr-Dreierkette wird Möhlmann seinem Kapitän Nico Sbordone anvertrauen.
(Von (jos), NÜRNBERGER NACHRICHTEN)
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Vor dem Schlüsselspiel gegen Neuling Kickers Offenbach: Fürths Trainer Möhlmann versprüht viel Optimismus
FÜRTH. – „Soll unser Trainer vielleicht missmutig durch die Gegend laufen?“,
fragte Edgar Burkart, Vizepräsident der SpVgg Greuther Fürth. Im Prinzip hat
er Recht. Jedenfalls gab sich Benno Möhlmann bei der gestrigen Pressekonferenz
locker wie nie zuvor. Und vielleicht ist sein Part als „Guter-Laune-Mann“ vor
dem schicksalsträchtigen Heimspiel gegen Kickers Offenbach (Sonntag 15 Uhr) auch
nötiger als der des Zuchtmeisters.
Der „Kleeblatt“-Trainer versprüht auch grenzenlosen Optimismus. „Wir müssen gegen
die Kickers gewinnen und wir werden auch gewinnen“, behauptet er im Brustton
der Überzeugung. Woher der Mann diese ungemein positive Einstellung wohl nimmt?
Immerhin gelang der letzte Heimsieg am 3. Oktober vergangenen Jahres. Er sei
mit der Leistung und auch den Ergebnissen der letzten Wochen durchaus zufrieden,
sagt er. Möhlmann wertet die beiden Heim-Unentschieden gegen die Aufstiegs-Anwärter
VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach durchaus als Erfolge.
Vor allem imponierte ihm dabei die Einstellung der Truppe. Seine Schlussfolgerung:
„Wenn wir mit demselben Elan in die Partie gehen, schaffen wir den heiß ersehnten
Sieg, zumal wir besser besetzt als Offenbach sind.“ Benno, der Mutige spricht
große Worte gelassen aus, obwohl er in personeller Hinsicht kaum aus dem Vollen
schöpfen kann. Petr Skarabela, der Abwehrchef und dessen erster Stellvertreter
Mirko Reichel sind gesperrt – und außerdem ist der Einsatz des einen oder anderen
Leistungsträgers fraglich. Besonders der von Daniel Felgenhauer. Der Mittelfeld-Marschierer
laboriert noch immer an seiner Knöchel-Verletzung und konnte in dieser Woche
noch nicht ein einziges Mal trainieren.
Leicht verbessert hat sich dagegen die Situation der beiden Stürmer Frank Türr
und Carsten Klee: Sie nahmen das Training wieder auf, so dass mit ihrem Einsatz
zu rechnen ist. Zurückgemeldet hat sich nach seiner beim 3:3 gegen Waldhof erlittenen
Gesichtsverletzung auch Torhüter Günther Reichold. Ob der „Oldie“ oder Mathias
Hain am Sonntag zwischen den Pfosten stehen wird, will Benno Möhlmann erst nach
dem Abschlusstraining entscheiden.
Seine neue Marschrichtung drückt sich auch in Formulierungen über die derzeitige
Situation aus. „Wir kämpfen nicht gegen den Abstieg“, sagt er, „sondern um den
Klassenverbleib“. Dass dieser geschafft wird, steht für ihn unwiderruflich fest.
Angesichts der zu erwartenden rund 3000 Kickers-Fans rechnet Möhlmann mit leidenschaftlicher
Unterstützung der eigenen Anhänger.
(Von Dieter Bracke)
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Trainer Benno Möhlmann ist vor dem Heimspiel gegen Offenbach sehr zuversichtlich Kleeblatt ist zum Siegen verdammt Stimmung im Kader „sensationell gut“ – Der SpVgg-Coach hofft auf 10 000 Zuschauer am Sonntag
FÜRTH – Abstiegskampf pur ist am Sonntag (15 Uhr) für den Fußball-Zweitligisten
SpVgg Greuther Fürth im Heimspiel gegen die Offenbacher Kickers angesagt. Von
Sorgen war beim Kleeblatt aber nichts zu spüren. Trainer Benno Möhlmann gab sich
betont optimistisch und zufrieden. „Wir müssen, wollen und werden auch siegen“,
versprach er für dieses Kellerduell.
Der Coach läßt nichts unversucht, die Moral seiner Spieler zu stärken. „Mit den
Spielen im März und April bin ich eigentlich zufrieden. Wenn man zu Hause gegen
Spitzenteams wie Mönchengladbach und Bochum einen Punkt holt, ist das gut. Es
ist aber auch normal, wenn man in Cottbus und Tennis Borussia Berlin, die um
den Aufstieg spielen, verliert. Da darf man eigentlich nichts anderes als Niederlagen
erwarten. Jeder weiß schließlich, dass wir in dieser Saison keinen Kader haben,
der für Furore sorgen kann.“ Geärgert haben den Coach allerdings im Februar das
0:0 daheim gegen St. Pauli und das 0:1 gegen Oberhausen.
Ein Erfolg gegen Offenbach, das Möhlmann keineswegs stärker als sein Team einschätzt,
würde auf einen Schlag die Situation beim Kleeblatt entspannen. Der Vorsprung
auf den Neuling, der noch auf einem Abstiegsplatz steht, würde auf sechs Punkte
anwachsen. Damit würde ein Teil von Möhlmanns Forderung – „Aus den drei noch
ausstehenden Spielen in diesem Monat wollen wir sieben Punkte“ – in Erfüllung gehen.
Ein Grund für den Optimismus des Coaches ist die „sensationell gute Stimmung“
im Team. Allerdings gibt er auch zu: „Vom Charakter haben wir viele Spieler,
die immer Friede, Freude, Eierkuchen haben wollen.“
Die Fans werden nichts dagegen haben, wenn „ihre“ Mannschaft gegen Offenbach
den dritten Heimsieg dieser Punkterunde einfährt. Möhlmann nimmt den Anhang in
die Pflicht. „Ich rechne mit 10 000 Zuschauern. Alles andere wäre für mich eine
Enttäuschung“, sagte er gestern. Laut Vizepräsident Edgar Burkart läuft im Vorfeld
dieser vorentscheidenden Partie „alles normal“.
Normale Verhältnisse gibt es für die Mannschaft und die Verantwortlichen zur
Zeit trotz aller Beschwörungen allerdings nicht. Nach dem 13. Unentschieden in
Mannheim schrumpfte der Vorsprung auf Offenbach auf nur drei Zähler zusammen.
Eine Niederlage, die keineswegs herbeigeschrieben werden soll, gegen die auswärts
bislang glücklosen Hessen würde nicht nur die Zukunft des Teams, sondern die
des ganzen Vereins in Frage stellen. Möhlmann und seine Mannen sind somit am
Sonntag zum Siegen verdammt. PETER HUREK
(Von Peter Hurek, Fürther Nachrichten)
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„Endspiel“ der SpVgg Greuther Fürth gegen Offenbach / Das Kleeblatt in Nöten Kickers besiegten Oberhausen 2:1 – Auswärts noch ohne Sieg
FÜRTH (rek/sid) – Die SpVgg Greuther Fürth steht in der Zweiten Fußball-Bundesliga
mit dem Rücken zur Wand. Nach dem 13. Unentschieden der Saison beim SV Waldhof
Mannheim (3:3) ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf ganze drei Punkte
zusammengeschmolzen. Am Laubenweg läuten die Alarmglocken. Am Sonntag (15 Uhr)
kommt es im Ronhof zum „Endspiel“ im Kampf um den Klassenverbleib gegen die Offenbacher Kickers.
In Mannheim erlebten Spieler und Fans ein Wechselbad der Gefühle. 2:0 lag das
Kleeblatt zurück. Danach wurde die Partie nach Toren von Frank Türr (2) und Mirko
Reichel noch zur 3:2-Führung umgebogen. Erst in der Nachspielzeit gelang Waldhof
der Ausgleich. Wieder einmal rannten die Ronhofer einen Rückstand hinterher.
Erst nach dem 0:2 besann sich das Team auf seine kämpferischen Qualitäten.
Die Frage sei erlaubt: Warum gehen Trainer Benno Möhlmann und vor allem natürlich
seine Spieler nicht von Anfang an zur Sache, sondern lassen erst einmal den Gegner
agieren? Die zweite Halbzeit im Badischen hat doch gezeigt, dass einiges Potenzial
in der Mannschaft steckt. Dieses muss aber von Anfang an genutzt werden, und
nicht erst dann, wenn fast alles schon zu spät ist.
Wunder wie beim 4:3 am dritten Spieltag in Oberhausen, oder jetzt in Mannheim,
passieren nur selten. Wer schon mit zwei Treffern zurück liegt, muss am Ende
mit einer Punkteteilung zufrieden sein. Letztlich wurden aber wieder einmal zwei
wichtige Punkte offensichtlich wegen mangelnden Selbstvertrauens nach dem Anpfiff verschenkt.
Zwei Mann gesperrt
Mit dem ersten dreifachen Punktgewinn gegen Oberhausen nach zuvor drei Spielen
ohne Sieg haben die Hessen wieder das rettende Ufer in Sichtweite und sind mit
28 Punkten nur noch drei Zähler von Chemnitz, Oberhausen und Fürth entfernt.
Den umjubelten Treffer zum hochverdienten Offenbacher Sieg erzielte der überragende
Dubravko Kolinger mit einem Freistoß aus 18 Metern in der 39. Minute. Nur eine
Minute später sah RW-Stürmer Lars Toborg die Gelbrote Karte wegen wiederholten
Foulspiels. Zuvor hatte Frank Scharpenberg (29.) die glückliche Kickers-Führung
durch ein Eigentor von Libero Sven Backhaus (21.) ausgeglichen.
Guter RW-Torwart
Neben Kolinger überzeugte bei Offenbach vor allem Verteidiger Dietmar Roth. Die
Gästeelf von Coach Aleksandar Ristic, dessen Taktik nach dem Platzverweis über
den Haufen geworfen war, hatte in Zlatko Basic und Backhaus ihre besten Spieler.
(Von rek/sid, FÜRTHER NACHRICHTEN)
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Die Kapriolen im Tabellenkeller kommen dem OFC nicht ungelegen Die Gruppe der gefährdeten Teams in der Zweiten Liga hat Zuwachs bekommen / Manager Gerster von Fans begeistert
Der Schlusspfiff auf dem Bieberer Berg war schon längst verhallt, da brandete
noch einmal Jubel im Block der Treuesten auf. Wenigstens ein Ergebnisse von den
anderen Plätzen der Zweiten Bundesliga versetzte die Fans der Offenbacher Kickers
nach dem 2:1-Sieg über Rot-Weiß Oberhausen erneut in Verzücken. Mit äußerstem
Wohlwollen nahmen sie zur Kenntnis, dass die Spvgg. Greuther Fürth in letzter
Sekunde doch noch den Ausgleich hinnehmen musste. Ausgerechnet einen Punktgewinn
des verhassten Nachbarn Waldhof Mannheim beklatschten die Hessen damit. Aber
im Kampf um den Klassenerhalt ist alles erlaubt. Da freut man sich halt auch
über Erfolge des Feindes - zumindest so lange sie einem selbst zu gute kommen.
Solche Kapriolen schlägt halt nur der Abstiegskampf.
Und der hat nach dem 26. Spieltag noch einmal an Brisanz gewonnen. Ein bisschen
enger sind die betroffenen Vereine zusammen gerückt. Zudem hat die Gruppe der
gefährdeten Klubs Zuwachs erhalten. Bis einschließlich Platz zehn dürfen sich
die Mannschaften Sorgen machen. Den just auf diesem Rang geführten FSV Mainz
05 trennen gerade mal vier Punkte von den Qualifikationsrängen für die Regionalliga.
Dass die bedrohten Teams in ihrer Not so dicht zusammen rücken, darüber freut
sich besonders Klaus Gerster. "Wenn es eng zugeht, ist das gut für uns", sagt
der Technische Direktor der Kickers. Nur dann ist nämlich garantiert, dass es
an den verbleibenden acht Spieltagen der Saison ein Hauen und Stechen um die
Punkte geben würde, bei dem jeder Klub Federn lassen muss.
Insofern gab es beim jüngsten Spieltag auch nur Ergebnis, das Gerster störte.
Die Niederlage des Karlsruher SC beim Chemnitzer FC passt ihm überhaupt nicht.
Für die Badener gibt es nach der neuerlichen Pleite, da herrscht großer Konsens,
nämlich keine Rettung mehr. Dennoch könnten sie noch einmal aktiv in den Kampf
um den Klassenerhalt eingreifen. Gegen vier Mitkonkurrenten des OFC haben sie
noch zu spielen. Bei den Kickers hofft man deswegen, dass sich die Spieler des
KSC in diesen Begegnungen nicht hängen lassen.
Wer die Karlsruher beim Abgang begleitet, ist den Offenbachern letztlich egal,
so lange sie selbst nicht unter den Mitreisenden sind. An Spekulationen, wen
es denn noch treffen könnte, wollen sie sich allerdings nicht beteiligen. "Uns
muss es egal sein, wie die anderen spielen, wir müssen zusehen, dass wir auf
unsere Punkte kommen", sagt Gerster. Schon klar, nur, davon reden sie bei den
anderen Klubs auch. Perspektive erhält die ganze Angelegenheit doch nur deshalb,
weil sie alle hoffen, dass einige andere hinter diesen Erwartungen zurück bleiben
werden. Der Einfachheit halber sind die ersten Kandidaten für diese undankbare
Rolle die Mannschaften, die ohnehin schon hinter dem 16. der Tabelle stehen.
Das sind neben dem KSC, Fortuna Köln und die Stuttgarter Kickers. Des weiteren
zählt Gerster am ehesten auf den Beistand von der Spvgg. Greuther Fürth und dem
FC St. Pauli. "Vom Spielplan her sind die noch bei uns", erklärt der Manager.
Will meinen: Die beiden Vereine haben noch ein schwieriges Restprogramm. Damit
haben sie etwas mit den Kickers gemein.
Da aber nicht das eigene, sondern nur das Können der anderen angezweifelt wird,
steht das Stimmungsbarometer in Bieber weiterhin auf gute Laune. "Ich finde das
total überragend, was jetzt noch kommt", schwärmt Gerster vor, "das macht doch
den Fußball aus, dass es jetzt so spannend ist." Das gilt jedoch weniger für
die Spieler als für die Fans. Eine ganze Region fiebert mit, während der Druck
auf die Kicker immer größer wird. "Jedes weitere Spiel wird das spannendste der
Saison sein. In der Endphase dieser Runde geht noch viel durcheinander", prognostizierte
der Manager. Auch mit den Emotionen. So oft wird es wahrscheinlich nicht mehr
passieren, dass die Offenbacher die Mannheimer beklatschen.
(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Vorbei am "Eisernen Hermann"
Als die Zweitliga-Kicker von RW Oberhausen nach ihrer 1:2-Schlappe am Bieberer
Berg die Katakomben verließen, schaute ihnen der "Eiserne Hermann" hinterher.
Die Bronze-Statue verkörpert das Offenbacher Ur-Gestein Hermann Nuber. Und auch
die RWO-Verantwortlichen um Hermann Schulz brauchen weiter eiserne Nerven im Abstiegskampf.
Zerknirscht zeigten sich die Rot-Weißen nach der Niederlage, die weitaus höher
hätte ausfallen können. Der ausgewechselte Fabrizio Hayer ("Habe wirklich schon
besser gespielt!") und der gar nicht zum Einsatz gekommene Daniel Ciuca ("Muss
die Trainerentscheidung so akzeptieren!") brachten ihre Enttäuschung zum Ausdruck.
Und auch Trainer Aleksandar Ristic ("Müssen die Schuld bei uns selbst suchen.")
blieb in dieser Hinsicht Realist.
Wenig realistisch hingegen war die Antwort von Ristic auf die Frage des ZDF-Reporters
Töpperwien, wie es um die Zukunft des erneut überragenden RWO-Keepers Oliver
Adler bestellt sei. "Verhandlungen laufen. Unser Torwart will mehr Geld, und
das könnte er kriegen. Eventuell auch von mir. . .", antwortete Ristic und erntete
Lacher bei der Hörerschaft sowie Unverständnis bei seinem Präsidenten. "Bisher
habe ich die Spieler noch immer selbst bezahlt", betont Hermann Schulz eisern
("Den Trainer übrigens auch") und reiht sich ansonsten in die Kette der Unzufriedenen
ein: "Mit der Schiedsrichterleistung bin ich genauso unzufrieden wie mit dem
Ergebnis", schimpfte der RWO-Präsident, der bestritt, dass die Schlappe im Offenbacher
Ortsteil Bieber am Nervenkostüm nage. "Wir haben immer gesagt, dass es bis zum
Ende gegen den Abstieg geht", unterstrich Schulz.
Natürlich auch um die Verlängerung der Verträge. Nachdem sich mit Hayer, Luginger
und Lipinski drei Leistungsträger für weitere Spielzeiten gebunden haben, scheint
Oliver Adler noch mit der Vertragsunterzeichnung zu zögern.
Doch die Zukunft des RWO-Keepers nach dem Schlusspfiff am Bieberer Berg stand
nicht allein im Mittelpunkt des Medien-Interesses. Kickers-Trainer Peter Neururer
- mit Ristic in mancherlei Hinsicht "verwandt" - hatte auf massivere Nachfragen
zu reagieren. Irgendwie schloss sich da ein Kreis: Neururer, vor wenigen Monaten
als Ristic-Nachfolger gehandelt, dann Offenbacher geworden, musste ausgerechnet
nach der Partie gegen RWO sein volles Engagement für den OFC in Hessen unterstreichen.
Weil Kontakte zum MSV Duisburg bestehen oder, wie er dies auslegen will, sich zufällig ergaben.
Das - wieder sportliche - Schlusswort lag bei Ristic: "Die kommenden Wochen werden
sehr schwer und hart", so der RWO-Trainer. Sprach´s und passierte den "Eisernen
Hermann". Nuber natürlich.
(RHEIN-RUHR-ZEITUNG)
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Starke Kickers dürfen bis zum Schluss zittern
Offenbach Es darf weiter gezittert werden. Mit dem hochverdienten 2:1-Sieg gegen
Rot-Weiß Oberhausen haben sich am Sonntag auch die Offenbacher Kickers dem Aufstand
der Kellerkinder in der 2. Bundesliga angeschlossen. Der Neuling liegt noch zwei
Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz, den die Kickers am nächsten Sonntag mit
einem Sieg beim Leidensgenossen Spvgg. Greuther Fürth endlich verlassen könnten.
Wie wichtig der "Dreier" gegen Oberhausen war, zeigen die Ergebnisse: Vom Tabellenvorletzten
Stuttgarter Kickers (25 Punkte) bis zum Tabellenneunten Hannover (34) haben alle
Abstiegskandidaten gepunktet - bis auf Oberhausen, das jetzt auch wieder mitten im Getümmel steckt.
Damit setzen die Kickers in den nächsten Wochen ihre Serie der Schicksalsspiele
fort. Acht Mal noch muss um Siege und den Klassenerhalt gebangt werden. Manager
Gerster: "Das ist doch ein Traum, wie spannend das ist. Die Hälfte der Liga spielt
um den Aufstieg, der Rest gegen den Abstieg. Da wird bis zum Schluss gezittert."
Am Sonntag dauerte das Zittern nicht allzu lange. Zu überlegen waren die Kickers.
Die kämpferische Einstellung, die Aggressivität in den Zweikämpfen und eine sehr
sichere Abwehrleistung waren die Grundlagen für den sechsten Heimsieg. "Offenbach
hat gut gekämpft und gut gespielt", ließ RWO-Trainer Ristic keine Zweifel am verdienten Erfolg.
Dazu taten die Oberhausener alles, um die Hoffnungen der Kickers nach immerhin
drei sieglosen Spielen aufrecht zu erhalten. Nach Schapenbergs Volley-Lattenschuss
(15.) demonstrierte Libero Backhaus, wie man eine Flanke elegant und unhaltbar
verwandelt. Allerdings gelang Backhaus dieser Kunstschuss unbedrängt von Offenbacher
Spielern nach Flanke von Kolinger ins eigene Netz (21.). Für diese unverhoffte
Führung bedankte sich Stefan Simon, als er seinen Gegenspieler Scharpenberg am
langen Pfosten völlig aus den Augen verlor - 1:1. Augenmaß war bei Dubravko Kolinger
gefragt. Der Abwehrspieler krönte seine überragende Leistung mit einem Freistoßtreffer
aus 20 Metern. Wie am Computer ausgerechnet, zischte der Ball zentimetergenau
und unhaltbar ins lange Eck. Zentimeter, die in Köln gefehlt hatten, da war Kolingers Freistoß an die Latte geprallt.
War es Schock oder Frust? Als Oberhausens Toborg 30 Sekunden nach demn 2:1 den
Ball an Kolinger verloren hatte, wollte er den Torschützen mit einem Zupfer am
Trikot zurückhalten. Was der Schiedsrichter sofort als gelbwürdiges Foul ahndete.
Weil es das zweite war, musste Toborg gehen und RWO war fortan ohne echte Chance.
Davon hatten die Kickers genügend. Doch der beste Oberhausener, Torwart Adler,
rettete gegen O. Roth (50.), Kolinger (60./61.), Becker (89.), Backhaus klärte
gegen Kolinger auf der Linie (59.), Oliver Roth stand bei einem Schuss des ansonsten
harmlosen Vladoiu im Weg (78.), und Binz zirkelte einen 18m-Freistoß an die Unterkante der Latte (67.).
Nach 89 Minuten der obligatorische Black-Out von Maier. Wie schon in Aachen (1:2)
und Köln (Elfmeter) ließ sich der ansonsten gute Maier im Rücken überlaufen,
riss dann Luginger kurz vor dem Sechzehner um. Das war Rot-würdig - doch Schiedsrichter
Kammerer ließ weiterspielen. "Unfassbar, wenn so ein Ding in die Hose geht",
grollte Trainer Neururer, um dann wieder optimistisch in die Zukunft zu schauen:
"Das Prinzip Hoffnung wird von Spiel zu Spiel mehr genährt."
(Vpn Jochen Koch, Offenbach Post)
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OFC in großer Not: Hilft nur noch Beten?
Offenbach (joko) Die Lage ist ernst, aber noch nicht hoffnungslos.
Auch wenn die Verantwortlichen der Offenbacher Kickers vor dem
Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen (Sonntag, 15 Uhr) die
Hoffnung offenbar schon aufgegeben haben. Nach Ansicht von
Manager Gerster ("Wer das Spiel Offenbach gegen St. Pauli verliert,
steigt ab") ist der OFC nach der letzten 0:1-Heimniederlage schon abgestiegen.
Da hilft nur noch Beten, dachte sich Kickers-Vizepräsident Ulf Tunn
und erfleht göttlichen Beistand für den abstiegsgefährdeten
Zweitligisten. Der Professor hat sich in seinem Garten vor einer
Buddha-Statue mit gefalteten Händen ins Bild setzen lassen und
beteuert, dass er für einen Kickers-Sieg beten wird.
Sein "Vize-Kollege" Wilfried Kohls dachte da schon pragmatischer
und forderte vom DFB eine neue Abstiegsregel. Bei Lizenzentzug für
einen Klub soll der beste Absteiger in der Klasse bleiben. Diesen
Antrag wollte Kohls für die Kickers beim DFB stellen, hat er während
des Urlaubs von Gerster angekündigt. Doch der Manager hat den
Vizepräsidenten offenbar "zurückgepfiffen". "Wir werden gar nichts
unternehmen. Wir kehren vor unserer eigenen Tür", erklärte Gerster.
"Der DFB wird schon richtig entscheiden."
Die nächsten drei Spiele im April werden zeigen, ob die Kickers dann
im Mai überhaupt noch eine Chance haben, oder ob nicht einmal
mehr Beten hilft. Das OFC-Programm: Rot-Weiß Oberhausen, bei der
Spvgg. Greuther/Fürth und zu Hause gegen die Stuttgarter Kickers
mit dem neuen Trainer Dragoslav Stepanovic. Die Wochen der
Wahrheit. Nur mindestens sieben Punkte aus diesen drei Spielen
gegen direkte Abstiegskonkurrenten helfen weiter. In den letzten
sechs Spielen kommt es dann knüppeldick für die Neururer-Elf: Vier
Mal auswärts (Bochum, Mönchengladbach, Mannheim, Fortuna Köln)
und nur zwei Heimspiele gegen die Aufstiegsaspiranten TeBe Berlin
und Cottbus.
"Es ist kein Endspiel", versucht Trainer Peter Neururer den Druck von
seiner Mannschaft zu nehmen. Gegen St. Pauli waren die Kickers
dieser Belastung, unbedingt gewinnen zu müssen, nicht gewachsen.
Gegen Oberhausen, mit 14 Punkten die viertbeste
Rückrundenmannschaft, hofft Neururer auf die gleichen Spielanteile
wie gegen St. Pauli. Bei 18:1 Ecken müsste dann am Sonntag etwas
Zählbares herausspringen.
Doch gestern im Training zwei Hiobsbotschaften. Kapitän Schmidt
(Entzündung im Fuß) fällt aus. Holger Gaißmayer musste wegen einer
Wirbelverletzung im Brustbereich zum Arzt gefahren werden. Sein
Einsatz ist unwahrscheinlich. Dafür wird Oliver Roth erstmals seit
dem 29. November (0:0 bei Tennis Borussia Berlin) wieder von
Beginn an spielen.
(Von Jochen Koch, Offenbach-Post)
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Die Hoffnungen ruhen auf Vladoiu und dem lieben Gott OFC will gegen Oberhausen endlich die Misere im Sturm beheben und hofft auf die Rückkehr von Schmidt und Binz
Ein Platz in der Ahnengalerie der unverbesserlichen Optimisten dieser Welt ist
Peter Neururer seit dem gestrigen Donnerstag nicht mehr zu nehmen. Kaum holt
der Mann mit den Offenbacher Kickers einen Punkt beim 1.FC Köln, da ist der Abstieg
aus der Zweiten Bundesliga kein Thema mehr für ihn. Nur den Zeitpunkt, wann der
Klassenerhalt geschafft sein wird, stellt der Trainer noch in Frage. "Ich hoffe
immer noch, dass wir ihn frühzeitig sicherstellen können", sagte er wenige Tage
vor dem Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen.
So furchtbar lange Zeit haben die Kickers nun aber wahrlich nicht, um den Wünschen
des Coaches gerecht zu werden. Neunmal heißt es noch bangen und zittern, dann
steht auch schon die Endabrechnung. Da darf sich der 15. der Tabelle nicht mehr
allzu viele Ausrutscher leisten. Gerade Zuhause nicht. "Wir brauchen gar nicht
darüber reden, dass wir am Sonntag unbedingt drei Punkte holen müssen", erklärt
denn auch Neururer.
Deswegen verlangt er volles Engagement von den Seinen. Als Orientierungsmarke
für die Spieler hat der Fußball-Lehrer die Leistung aus der Partie gegen den
FC St. Pauli ausgedeutet. Dieselben Ansätze wie bei der 0:1-Niederlage und die
Sache wird schon schief gehen. Schließlich weiß er von seiner Mannschaft, dass
sie nie dieselben Fehler zweimal macht.
Also wird sie es hoffentlich nicht noch einmal versäumen, Tore zu schießen. Die
ziemlich geringe Quote - 24 Tore in 25 Spielen - ist ein unübersehbares Manko
bei den Offenbachern. Bei ihnen muss man eigentlich um jeden Spieler dankbar
sein, der bisher bewiesen hat, in die Maschen treffen zu können. Diese Spezies
ist jedoch rar geworden am Bieberer Berg. Der Torschütze vom Köln-Spiel, Marco
Grevelhörster, fällt zum Beispiel aus, Bandscheibenvorfall lautet die Diagnose.
In Li Bing haben die Kickers erst kürzlich einen typischen Mittelstürmer abgegeben.
Oliver Roth scheint keine Rolle mehr zu spielen. Der Publikumsliebling wird nicht
einmal mehr sporadisch eingesetzt. Selbst der von den Amateuren rekrutierte Daniel
Mingrone steht nicht zur Verfügung, weil er bei der Hessenauswahl weilt. Und
Holger Gaißmayer, dem Neururer mal eine "eingebaute Torgarantie" angedichtet
hatte, findet die Hütte nicht mehr. Von daher ruhen wieder einmal alle Hoffnungen
auf Ion Vladoiu. Nach seiner Gelbsperre darf der mit fünf Treffern erfolgreichste
Angreifer des OFC wieder mittun.
Sein ärgster Konkurrent im internen Kampf um die Torjägerkrone kann am Sonntag
wahrscheinlich auch wieder auflaufen. Manfred Binz macht weiterhin wundersame
Fortschritte. Drei Trainingseinheiten hat der verletzte Libero am Freitag und
Donnerstag noch, um sich selbst, die Physiotherapeuten und Neururer davon zu
überzeugen, dass er fit genug für einen Einsatz ist.
Gleiches gilt im übrigen für Lars Schmidt. Das Mittun des Spielführers ist allerdings
unwahrscheinlicher als das des ehemaligen Nationalspielers. Doch von den beiden
hängt in erster Linie die Aufstellung ab. Auch wenn ihre Stellvertreter zuletzt
gute in Köln Arbeit leisteten, sind sie, im Falle das sie gesund sind, gesetzt.
Das heißt, Michael Köpper muss sich bereit halten, eventuell erneut als letzter
Mann einzuspringen, wenn Not am Mann ist. Und im Mittelfeld gäbe es dann wieder
die Variante, dass Stefan Dolzer vorrückt und Dietmar Roth dessen Manndecker-Part übernimmt.
Ansonsten bleibt nur noch eine Position in der Anfangsformation zu besetzen.
Das ist nicht irgendeine, sondern die des zentralen Mittelfeldspielers.
Nach den bisherigen Trainingseindrücken zu urteilen, meint Neururer dort die
Wahl zwischen drei seiner Strategen zu haben. Zeno Bundea, Tom Stohn und Matthias
Becker kommen demnach für die reizvolle wie verantwortungsvolle Aufgabe hinter
den Spitzen in Frage.
(Von Niels Barnhofer, Frankfurter Rundschau)
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OFC freut sich über Binz und Geld von der DSM
Offenbach. Sich Luft verschaffen im Abstiegskampf und den Gegner in die kritische
Zone der Zweiten Fußball-Bundesliga schießen: Die Offenbacher Kickers setzen
wieder einmal auf ihre Heimstärke vor dem Duell gegen Rot-Weiß Oberhausen am
Sonntag (15 Uhr) auf dem Bieberer Berg.
Obwohl es während der Woche noch erhebliche atmosphärische Störungen beim OFC
gegeben hatte, nach dem Bekanntwerden von Trainer Peter Neururers Vertragsverhandlungen
mit dem MSV Duisburg. Als "puren Zufall" hatte der Kickers-Coach das Treffen
mit der MSV-Führung in einem Krefelder Hotel abgetan. Tatsächlich hatte man aber
konkret über eine Zusammenarbeit in der nächsten Saison geredet. Neururers Vertrag
auf dem Bieberer Berg verlängert sich nur im Falle des Klassenerhalts. "Wenn
sich der Trainer in unserer Situation nicht mehr mit dem Verein identifiziert,
ist er der falsche Mann", lautet die einhellige Reaktion der OFC-Führung. Ein
klärendes Gespräch steht aus, Fortsetzung folgt.
Die momentane Konzentration gilt jetzt dem Duell mit Rot-Weiß Oberhausen. Am
Sonntag kann Neururer auf seine Stamm-Elf zurückgreifen. Manfred Binz (nach Außenbandanriss)
und Lars Schmidt (nach Knöchelverletzung) kehren ins Team zurück, ebenso wie
Ion Vladoiu nach seiner abgesessenen Gelbsperre.
"Wir können wieder aus dem Vollen schöpfen", freut sich der Coach vor allem
über die Rückkehr seines Liberos Binz. Der Ex-Eintrachtler ist selbst erstaunt
über den schnellen Heilungsprozess nach der Verletzung aus dem Spiel gegen St.
Pauli vor zwei Wochen: "Ich dachte, ich falle über sechs Wochen aus." Auf die
Position des Spielmachers will sich Neururer erst am Sonntagvormittag festlegen.
In Frage kommen Zeno Bundea und die wiedererstarkten Reservisten Tom Stohn und Matthias Becker.
Nebenbei beendete Manager Klaus Gerster die monatelangen Verhandlungen mit einem
"strategischen Partner". Der OFC hat einen Zehnjahres-Agenturvertrag mit der
Deutschen Städte-Medien GmbH (DSM) unterschrieben. Der Kontrakt gilt unabhängig von der Spielklasse.
Die DSM vermarktet vom 1. Juli diesen Jahres an die vereinseigenen Werberechte
der Kickers. Offenbach erhält eine einmalige Zahlung in die Vereinskasse in siebenstelliger
Höhe. "Wir haben die Weichen für eine wirtschaftlich solide Zukunft gestellt",
freute sich OFC-Vizepräsident Ulf Tunn nach dem Vertragsabschluss. Die DSM hatte
bereits seit rund 25 Jahren im Werbebereich der Offenbacher Kickers mitgearbeitet.
(Von Holger Kliem, Frankfurter Neue Presse)
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Neururer will gegen RWO alle Angriffsmöglichkeiten nutzen
Offenbach (joko) "Einen wesentlichen Schritt nach vorne", erhofft sich Kickers-Trainer
Peter Neururer am Sonntag mit einem Sieg gegen Rot-Weiß Oberhausen. Gleichzeitig
könnten die Offenbacher (24 Punkte) ihren Gegner RWO (31 Punkte) wieder in den Abstiegskampf verwickeln.
"Dass wir drei Punkte brauchen, steht außer Frage", betont Neururer. Für einen
Sieg sind Tore nötig. Doch da hapert es beim OFC gewaltig. Nur vier Treffer in
den letzten fünf Spielen. Die Flaute im Sturm soll Ion Vladoiu nach abgelaufener Gelb-Sperre beheben.
Während der rumänische Nationalspieler außerhalb jeder Diskussion steht, werden
immer mehr Zweifel an Sturmpartner Holger Gaißmayer laut. "Gaißmayer wird spielen",
verteilt Neururer einen Freibrief an den in sechs Spielen noch erfolglosen Stürmer.
Gegen seinen Ex-Verein Oberhausen (14 Spiele/3 Tore in der letzten Saison) soll
der Knoten platzen. Dabei hofft Neururer auf den Überraschungseffekt. "Gaißmayer
kennt die Laufwege seiner Gegenspieler." Vielleicht muss man sich das so vorstellen:
Gaißmayer weiß, wann der Abwehrspieler nach rechts läuft, dann kann er sich nach
links absetzen und steht frei. Dann muss nur noch der Ball hinkommen.
Nachdem Li Bing (drohte über Anwalt mit einem Prozess wegen seiner Vertragsauflösung)
und Grevelhörster (Bandscheibenvorfall) nicht zur Verfügung stehen, bleiben nur
noch Becker und Oliver Roth als Alternative. Nachdem Neururer gegen St. Pauli
mit drei Manndeckern und nur einem Stürmer auf der Ersatzbank überraschte, wird
er gegen die ebenfalls sehr defensiv spielenden Oberhausener sicher die beiden
Stürmer für den Notfall auf der Bank haben. Neururer: "Wir werden alle Sturmmöglichkeiten
nutzen." Für Binz und Schmidt, die beide wieder spielen, müssen Köpper und Dworschak
auf die Bank. Dolzer soll für Dietmar Roth Manndecker spielen. Offen ist die
Position im zentralen Mittelfeld: Bundea, Stohn oder Becker.
(Von Jochen Koch, Offenbach Post)
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erbevertrag: Fünf Millionen für die Kickers ?
Offenbach Nach monatelangen Verhandlungen haben die Offenbacher Kickers einen
Werbevertrag in Millionen-Höhe abgeschlossen. Die DSM Deutsche Städte-Medien
GmbH vermarktet ab 1. Juli 2000 für zehn Jahre die sogenannten vereinseigenen
Werberechte der Kickers. Der Vertrag gilt für alle Spielklassen, also auch im
Falle des Abstiegs in die Regionalliga.
Die Agentur darf in Zukunft alle Verträge für Trikotwerbung, Bandenwerbung, Stadionzeitung,
Internetseite, OFC-Logo, Top 11-Sponsoren-Pool abschließen und kassiert dafür
Provision. Für den Vertragsabschluss mit der DSM erhalten die Kickers eine einmalige
Bonuszahlung, ein sogenanntes "signing fee". Übliche Praxis: Je höher die Bonuszahlung,
umso höher die Provision der Agentur bei Werbeverträgen. Marktüblich sind 25
Prozent. OFC-Vizepräsident Ulf Tunn und DSM-Geschäftsführer Wolf Niederwipper:
"Wir geben keine Zahlen bekannt."
Nach Informationen unserer Zeitung sollen die Kickers als Bonuszahlung rund fünf
Millionen Mark erhalten. Diese Summe soll in zwei Raten, die erste noch in dieser
Saison, ausbezahlt werden. Wie wichtig dieser Vertrag für die Kickers ist, dokumentiert
Vizepräsident Tunn. "Wir können Altlasten alsbald abtragen und bleiben sportlich
wettbewerbsfähig." Die Kickers werden den DSM-Vertrag in den nächsten Tagen beim
DFB vorlegen, um die Planzahlen für die Lizenzerteilung abzusichern.
Unberührt vom Agenturvertrag bleiben die TV-Gelder, Zuschauereinnahmen, Fanartikel
und Verpflegungsstände im Stadion. Die DSM hat nach Angaben von OFC-Vizepräsident
Ulf Tunn "keine Beteiligung am Verein" erworben. "Wir sind nur Dienstleister",
bestätigte DSM-Geschäftsführer Niederwipper. "Wir nehmen keinen Einfluss im Verein."
Die DSM hatte bis Mitte Januar auch mit Eintracht Frankfurt verhandelt. Dabei
soll die DSM zehn Millionen Mark für die Vermarktung von Werberechten geboten
haben. Eintracht-Schatzmeister Leben und Frankfurts Sportdezernentin Schenk verhinderten
jedoch den Abschluss. "Die Verhandlungen mit Offenbach wurden unabhängig von
der Eintracht geführt", verwies DSM-Geschäftsführer Niederwipper auf die "25-jährige
Zusammenarbeit mit den Kickers". Neben der DSM hatten sich noch andere Agenturen
um die Kickers bemüht. Die Entscheidung für die in Frankfurt ansässige Agentur
traf die OFC-Führung erst nach Rücksprache mit OFC-Hauptsponsor Horst Jung.
Mit Hilfe der DSM will der OFC die Werbeeinnahmen auf vier Millionen Mark erhöhen.
Dafür wird die DSM einen zusätzlichen Mitarbeiter für die OFC-Marketingabteilung
einstellen. Bestehende Werbeverträge (Trikotwerbung Portas bis 2001) sollen nicht verändert werden.
(Von Jochen Koch, Offenbach Post)
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Gramminger bekommt 100 000 Mark vom OFC
Offenbach (joko) Teuer zu stehen kommt den Offenbacher Kickers die Trennung von
Bernd Gramminger. Vor dem Arbeitsgericht Offenbach einigten sich die Kickers
und der 33-jährige Abwehrspieler auf einen Vergleich und sofortige Vertragsauflösung.
Der Verein muss Gramminger dafür bis zum 30. April genau 100 000 Mark nachzahlen.
Darin enthalten sind 22 000 Mark Aufstiegsprämie aus der Regionalliga. Nach Angaben
von Manager Gerster zieht der OFC auch die Räumungsklage für die Stadiongaststätte,
die Gramminger seit 1998 gepachtet hat, zurück.
Die Kickers hatten Gramminger trotz bestehenden Vertrages vor Saisonbeginn vom
Training der Profis freigestellt. Begründung: Nicht zweitligareif. Am 21. Juli
1999 folgte die fristlose Kündigung, weil Gramminger, so die OFC-Version, nicht
beim Oberligateam trainiert habe. Zu diesem Zeitpunkt war er nach Knieoperation
aber krank geschrieben. Als er sich am 30. Juli gesund meldete, ließ ihn der Verein nicht mittrainieren.
Gerster bot gestern vor dem Arbeitsgericht an, dem "verdienstvollen Spieler"
das Regionalliga-Gehalt (48000 Mark/4000 pro Monat) nachzuzahlen, obwohl Grammingers
Vertrag bei Aufstieg 72000 Mark (6000 im Monat ohne Prämien) vorsah, und sich
bei 20 Spielen bis 2001 verlängert hätte. Nach dem Vergleichsvorschlag des Richters
("94 000 Mark") kam es schnell zur Einigung bei 100 000 Mark.
(Von Jochen Koch, Offenbach Post)
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Regionalliga beim OFC Tabu-Thema
Offenbach Das "zufällige" Treffen von Peter Neururer mit der Vorstandschaft des
MSV Duisburg hat bei den Offenbacher Kickers nicht nur für Unruhe, sondern auch
für Diskussionen um die Zukunft des Vereins geführt. Was passiert auf dem Bieberer
Berg, wenn die Kickers aus der 2. Bundesliga absteigen sollten? Eine Frage, mit
der sich in der Kickers-Führung vor dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen offenbar
niemand beschäftigt. Zumindest, wenn man Manager Klaus Gerster Glauben schenkt.
"Wir konzentrieren uns nur auf die 2. Bundesliga." So haben Gerster und Trainer
Neururer bereits eine Liste mit möglichen Neuzugängen für die 2. Liga erstellt.
Planung Regionalliga? Sieben Wochen vor Saisonende kein Thema. Bei drei Punkten
Rückstand auf den Tabellen-14. Chemnitz, der ein Spiel weniger und noch sechs
Heimspiele hat, sind die Kickers derzeit der Regionalliga aber ein ganzes Stück
näher als einer weiteren Saison in der 2. Bundesliga.
Beim Deutschen Fußball-Bund haben die Kickers bisher lediglich ihren Etatplan
für eine weitere Saison in der 2. Liga vorgelegt. Dabei wollen die Offenbacher
rund 15 Millionen Mark erwirtschaften. Welche Auflagen der DFB erteilt, werden
die Vereine Ende April erfahren.
Zahlen für die Regionalliga müssten die Kickers (Schuldenstand zum 30. Juni 1999:
1,7 Millionen Mark) erst vorlegen, wenn der Abstieg perfekt ist. Dann kämen schwere
Zeiten auf den beruflich sehr eingespannten Schatzmeister Zang zu. Die Einnahmen
würden drastisch sinken. Die fünf Millionen Mark Fernsehgeld werden zunächst
ersatzlos gestrichen. Denn die 675000 Mark aus dem Fernseh-Vertrag werden vom
DFB einbehalten, als Garantie für die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft. Der Zuschauerschnitt
(bisher 15500) würde wohl um die Häfte sinken, Werbe- und Sponsorengelder nur
noch beschränkt fließen. Ob es jemals zum Abschluss des Vertrags mit einer Vermarktungsagentur
kommt, ist ungewisser denn je. Auf Nachfragen hat Gerster seit Monaten die gleiche Antwort: "Der Vertrag ist in Arbeit."
Unabhängig von der Klasse müssen die Kickers ab der kommenden Spielzeit "Altlasten"
in Millionenhöhe abtragen. 300 000 Mark sind jährlich als Zins und Tilgung für
den Stadionausbau zu bezahlen. Eine Million Mark muss der Verein in Raten an
das Finanzamt nachzahlen. Am 1. Juli sind 105 000 Mark als zweite Rate für die
Ablöse der Ex-Mainzer Grevelhörster und Sohler fällig. Für Ion Vladoiu müssen
die Kickers noch ein zehntägiges Trainingslager für Dinamo Bukarest in Deutschland
bezahlen. Dazu drohen Nachzahlungen an ehemalige Mitarbeiter.
Personell würde es in der Regionalliga einen großen Umbruch geben. Peter Neururer
wird nur in der 2. Liga Trainer bleiben. Die Verträge von Curko, Binz, Bundea,
Gaißmayer, Hartmann, Dietmar und Oliver Roth laufen aus. Curko, Binz, Bundea
und Gaißmayer werden nur in der 2. Liga zu halten sein. Dietmar Roth soll möglichst
bald verlängern. Mit Oliver Roth und Hartmann planen die Kickers nach Aussage
von Gerster nicht mehr. Bei Vladoiu besitzen die Kickers eine Option auf Vertragsverlängerung,
die sie für die Regionalliga kaum ziehen werden.
15 Spieler haben noch gut dotierte Verträge für die Regionalliga, wobei Dolzer
und Dama offenbar eine Ausstiegsklausel besitzen und im Falle des Abstiegs wohl
ebenso wenig zu halten sind wie Kolinger (Vertrag bis 2001). Immerhin könnten
die Kickers dann Ablösesumme kassieren. Ob Incesu (Augsburg) und Vollmar (Wehen) zurückkehren, ist noch offen.
(Von Jochen Koch, Offenbach Post)
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Ein Kaffeehausbesuch sorgt für Gesprächsstoff
Peter Neururer kann es nicht mehr hören. Nur weil der Trainer der Offenbacher
Kickers dabei gesehen wurde, wie er mit Bernd Cullmann, dem Manager des MSV Duisburg,
einen Kaffee trank, musste sich der Fußball-Lehrer einen Tag lang permanent rechtfertigen,
nicht mit dem abstiegsgefährdeten Erstligisten über eine Anstellung geredet zu
haben. "Ich treffe mich andauernd mit Leuten aus der Bundesliga", sagt Neururer,
"wenn da jedes Gespräch so brisant wäre, wie das immer gleich vermutet wird,
müsste ich an jedem Wochenende zehn Angebote vorliegen haben."
Spekulationen waren jedoch genährt worden, weil zufällig auch MSV-Vizepräsident
Helmut Sandrock und Duisburgs Geschäftsführer Dirk Keiper an dem Umtrunk teilgenommen
haben sollen. Zudem hatte Neururer selbst die Diskussionen mit verworrenen Aussagen
über seine Zukunft am Bieberer Berg angeheizt. Deswegen mühte er sich nun, ein
für alle mal für Klarheit zu schaffen. "Ein Wechsel ist kein Thema. Wir steigen
nicht ab. Und dann habe ich hier noch Vertrag", erklärte der Coach auf Anfrage der FR.
In Sachen Klassenerhalt sieht Neururer nach dem Punktgewinn in Köln wieder zuversichtlicher
nach vorne. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft habe sich dadurch merklich
verbessert, berichtet er. Dem Genesungsprozess einiger Leistungsträger scheint
das auch förderlich zu sein. So absolvierte Manfred Binz am gestrigen Dienstag
ein Sonderprogramm mit Physiotherapeut Karl-Heinz Ohland. Lars Schmidt wird hingegen
am heutigen Mittwoch wieder mit dem Lauftraining beginnen und am morgigen Donnerstag
voraussichtlich ins Mannschaftstraining einsteigen. Die Chancen, dass sie am
nächsten Sonntag für das Spiel gegen Oberhausen zur Verfügung stehen, sind gestiegen.
Schlecht sieht es jedoch für Oliver Speth aus. Der Mittelfeldspieler zog sich
bei seinem Einsatz in der Amateur-Mannschaft am Sonntag eine Zerrung zu. Der
Youngster wird deswegen ein paar Tage kürzer treten müssen. Dafür fällt Marco
Grevelhörster etwas länger aus. Ein Bandscheibenvorfall wirft ihn außer Gefecht.
Was ärgerlich ist. Immerhin lobte Neururer auch ihn, als er in Köln sagte: "Die
Wertigkeit der Leute aus dem zweiten Glied ist mit diesem Spiel gestiegen."
(Von Niels Barnhofer, Frankfurter Rundschau)
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Neururer-Treff mit Cullmann: Alles nur Zufall?
Das Dementi kam sofort: Ein Treffen mit MSV-Manager Bernd Cullmann am Montag
in einem Krefelder Hotel habe zwar stattgefunden, sei aber rein zufällig gewesen.
Mit diesen Worten spielte Trainer Peter Neururer von Zweitligist Kickers Offenbach
angebliche Verhandlungen mit Bundesligist MSV Duisburg herunter. "Ich habe keine
Vertragsverhandlungen geführt", wurde Neururer auf Nachfrage deutlich.
Er habe vielmehr am trainingsfreien Tag in Krefeld Golf gespielt und danach im
Hotel an der Anlage Kaffee getrunken. Dort habe er Cullmann, den er seit langem
kenne, zufällig getroffen. Die bei dem Gespräch ebenfalls anwesenden Personen,
MSV-Vizepräsident Helmut Sandrock und Geschäftsführer Dirk Keiper, habe er vorher gar nicht gekannt.
"Wenn das Verhandlungen gewesen sein sollen, wäre ich schon bei 40 Vereinen unter
Vertrag. Aber für mich gibt es nur eins: den Klassenerhalt mit den Offenbacher
Kickers", sagte Neururer, der beim Tabellen-15. zwar noch einen Vertrag bis 2001
besitzt, aber nach eigenen Aussagen nicht in der Regionalliga arbeiten wird.
Der MSV Duisburg sucht für die nächste Saison einen Coach, da Interimstrainer
Seppo Eichkorn zum Saisonende aufhören will.
(Vom SID)
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Lange Pause für verletzten Grevelhörster ?
Offenbach (joko) Marco Grevelhörster hat sein erstes Saisontor beim 1:1 gegen
den 1. FC Köln teuer bezahlt. Der Offenbacher Stürmer erlitt nach seinem Kopfballtor
beim Zusammenprall mit Torwart Pröll einen Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich.
Am Sonntag gegen Oberhausen fällt der Ex-Mainzer aus. Wie lange er pausieren
muss, ist derzeit noch völlig offen. Nach Angaben von Mannschaftsarzt Dr. Banzer
besteht Hoffnung, dass die verletzten Lars Schmidt und Manfred Binz am Sonntag
wieder spielen können.
(Von Jochen Koch, Offenbach Post)
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OFC-Trainer Neururer auf dem Absprung zum MSV Duisburg ?
Offenbach (joko) Der designierte Bundesliga-Absteiger MSV Duisburg hat Interesse
an einer Verpflichtung von Peter Neururer. Manager Bernd Cullmann, Vorstandsmitglied
Helmut Sandrock und Geschäftsführer Dirk Keiper trafen sich am Montag mit dem
45 Jahre alten Trainer der Offenbacher Kickers in Krefeld. Auch wenn beide Seiten
dieses Treffen als "Zufall" abwerten wollen - natürlich wurde über eine Zusammenarbeit
in der neuen Saison gesprochen. Ausgerechnet der Trainer, der volle Konzentration
auf den Kampf gegen den Abstieg fordert, sorgt nun in Offenbach vor dem Heimspiel
gegen Rot-Weiß Oberhausen für neue Unruhe.
Neururer behauptet, er habe am trainingsfreien Montag nach einer Runde Golf in
Krefeld (55 Kilometer von seinem Wohnort Gelsenkirchen entfernt) "rein zufällig"
im Krefelder Dorint-Hotel die Duisburger Delegation getroffen. "Außer meinem
alten Freund Cullmann kannte ich keinen von den Herren", so Neururer. "Wir haben
uns zehn Minuten belanglos unterhalten. Das war's." Wer nimmt dem OFC-Trainer
soviele Zufälle auf einmal ab?
MSV-Manager Bernd Cullmann tischte öffentlich auch die Geschichte vom Zufall
auf. Doch gegenüber Freunden hat Cullmann, der 1996 als Manager beim 1. FC Köln
Neururer schon einmal verpflichtet hat, gestern erklärt, dass das Treffen verabredet
war. In dem halbstündigen Gespräch wurde die Vertragssituation von Neururer in
Offenbach diskutiert. Neururers Vertrag läuft zwar bis 2001. Bei einem Abstieg
in die Regionalliga hat Neururer jedoch eine Ausstiegsklausel. Duisburg hat vor
zehn Tagen Friedhelm Funkel beurlaubt, und sucht für den Neuaufbau in der 2.
Liga einen neuen Trainer. Wird das Peter Neururer sein? MSV-Manager Cullmann:
"Neururer hat einen Vertrag in Offenbach. Was am Saisonende sein wird, muss man abwarten."
Kickers-Manager Gerster glaubt der Zufalls-Version von Neururer. Gerster kann
sich nicht vorstellen, dass Neururer sich Gedanken über einen neuen Verein macht.
"Wenn, dann wäre er sicher der falsche Mann für uns."
Für die Regionalliga wäre Neururer auf jeden Fall der falsche Mann. Denn schon
mehrfach hat der 45-jährige Fußball-Lehrer anklingen lassen, dass er in der dritten
Liga nicht arbeiten wird. Deshalb hatte Neururer auch Fortuna Düsseldorf nach dem Abstieg verlassen.
Während Neururer sich für den Fall des Abstiegs offenbar schon mit seiner Zukunft
beschäftigt, wollen die OFC-Verantwortlichen von einer Planung für die Regionalliga
nichts wissen. "Damit befassen wir uns nicht", sagt Gerster und wimmelt Fragen
nach einem Trainer für die dritte Liga ab. "Um Gottes Willen. Kein Thema für
uns. Wir bleiben in der 2. Bundesliga."
Nur zur Erinnerung: Die Offenbacher Kickers stehen auf einem Abstiegsplatz. Sie
haben drei Punkte Rückstand auf den Tabellen-14. Chemnitz, das schlechtere Torverhältnis
und nur noch vier Heimspiele. Für Gerster kein Grund, sich mit der Regionalliga zu befassen.
(Von Jochen Koch, Offenbach Post)
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