Kickers Offenbach

News & Info's rund um den Bieberer Berg


 
News vom Mi. 15.12.99

Den Ball weggenommen

Neururer bremst OFC-Spieler vor der Partie in Cottbus

An guten Vorsätzen hat es den Fußballern der Offenbacher Kickers in diesem Jahr nicht gemangelt. Viele dieser selbstgesteckten Ziele konnten sie auch erfüllen. Doch nun, da sich 1999 dem Ende nähert, wächst bei den Kickern die Erkenntnis, dass sie eine Vorgabe wohl nicht mehr erfüllen können. Die 18 Punkte, die zu Beginn des neuen Millenniums auf dem Konto des OFC stehen sollten, sind nur noch schwer zu erreichen. Zwei Siege müsste der Tabellenletzte der Zweiten Bundesliga in den verbleibenden beiden Spielen einfahren, um dieser Vorgabe nachzukommen. Vor der Begegnung am heutigen Mittwoch bei Energie Cottbus ist aber kaum jemand so vermessen, die Einhaltung dieses Versprechens zu fordern. Zwang auszuüben, ist auch nicht das Ding von Trainer Peter Neururer. Ehe er seine Recken mit derartigen Pflichten zur Verkrampfung treibt, lässt der Mann lieber ein wenig locker. Das Versprechen, die Mannschaft nur nach der Leistung und nicht nach dem Ergebnis zu beurteilen, steht. Das Laisser-faire à la Kickers Offenbach liegt in des Fußball-Lehrers gutem Glauben begründet, es nur mit ehrgeizigen Profis zu tun zu haben. Die jüngsten Eindrücke bestätigen ihn in seiner Meinung. "Ich musste das Training frühzeitig beenden, weil einige Leute zu beherzt zur Sache gegangenen sind", erzählte er am Dienstagnachmittag.

Den Jungs den Ball wegzunehmen, war jedoch keineswegs als Strafe gedacht. Nein, so aggressiv wünscht sich Neururer seine Mannschaft. Aber ihr Pulver sollen sie nicht zu Übungszwecken verschießen, wenn es zählt, heute ab 19 Uhr im Stadion der Freundschaft, dann sollen sie geladen sein. Das den Spielern zu verklickern, ist für den Trainer nicht schwierig. "Es muss immer unser Bestreben sein, das Optimum rauszuholen", lautet seine einzige Forderung. Und das balltretende Personal ist diesem Anspruch soweit recht nahe gekommen. Zumindest zeigt sich ihr Vorgesetzter ziemlich zufrieden. Der sieht nämlich derzeit keinen Anlass, die Startformation zu ändern. Den elf Spielern, die auch gegen Waldhof Mannheim aufliefen, schenkt Neururer in der Vorweihnachtszeit sein Vertrauen.

Lediglich eine Bitte hat er an sie: "Wir müssen konsequenter und besser nach vorne spielen." Mut redet er seinen Pappenheimern deswegen ein. "Cottbus ist keine Übermannschaft - auch wenn sie derzeit in anderen Regionen steht. Wir dürfen uns auf gar keinen Fall verstecken. Auch gegen sie werden wir uns Chancen erspielen." Also: Alles wird gut.

Das gilt anscheinend für alle Mitglieder des Kickers-Kaders - bis auf einen. Torsten Rohrbach wurde nahegelegt, sich in der Winterpause nach einem neuen Verein umzuschauen. Weitere Kandidaten, die einen Beitrag zur Entlastung der Gehaltsliste der Offenbacher liefern sollen, gibt es laut Auskunft des Technischen Direktors Klaus Gerster nicht. Das Argument, mit 30 Spielern zu viel spielendes Personal unter Vertrag zu haben, ist für ihn nicht schlüssig. Mit Steven Kessler, Necip Incesu und Daniel Mingrone spielten drei von ihnen nur noch in der eigenen Amateur-Mannschaft. Zudem hätten die Kickers mit Michael Köpper, Dirk Vollmar, René Keffel und Stefan Ertl vier Langzeitverletzte zu beklagen. Womit die Teamstärke dauerhaft auf eine Größe geschrumpft sei, die keineswegs weiter reduziert werden müsse. "Wir wollen grundsätzlich niemanden los werden. Erst wenn ein Spieler oder ein Verein auf uns zukommt, werden wir uns Gedanken darüber machen", sagt der Manager. Weder mit dem einen oder dem anderen Fall müsste er sich derzeit jedoch beschäftigen. Da liebäugelt Gerster eher mit einem Geschäft in die entgegengesetzten Richtung. "Wir strecken unsere Fühler zwar nicht mehr so intensiv aus, aber wenn wir bis zum 15. Januar noch einen Top-Mann kriegen können, werden wir noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv", sagt er. Was nicht verwundern würde. Schließlich wollen die Offenbacher im neuen Jahr alle ihre gute Vorsätze erfüllen.

 

 
News vom Mi. 15.12.99

Offenbach hofft auf Bonuspunkte

Aufwärtstrend dank Trainer Peter Neururer und Dribbelkönig Ion Vladoiu

"Auswärtspunkte sind Bonuspunkte", sagt Peter Neururer. Vor allem auf dem heimischen Bieberer Berg will der Coach der Offenbacher Kickers die Punkte für den Klassenerhalt holen. Doch dieses Konzept ging nur bedingt auf. In den letzten beiden Heimspiele gegen Mönchengladbach und Mannheim ließen die Kickers jeweils in der Schlussphase noch den 1:1-Ausgleich zu. Vier Zähler fehlen nun ­ Offenbach rangiert weiterhin auf dem letzten Platz. In Cottbus müssen somit Bonuspunkte her, fordert der Trainer. Bis auf die beiden bitteren Ausgleichstreffer kann Peter Neururer jedoch ein positives Fazit seiner bisherigen Arbeit in Offenbach ziehen. "Der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen hat sich fortgesetzt", analysiert er durchaus begründet. Nach neun Spielen hat der 44-Jährige den OFC übernommen ­ nach drei mageren Unentschieden unter Hans-Jürgen Boysen schien der Aufsteiger bereits abgeschlagen. Gleich zum Einstand gelang dem als Sprücheklopfer verschrieenen Neururer mit den Kickers gegen Fürth der erste Saisonsieg. Nach insgesamt neun Punkten in sechs Spielen unter seiner Leitung ist der Anschluss inzwischen wieder hergestellt.

Mit Ion Vladoiu traf gegen Mannheim nun zum ersten Mal sogar ein OFC-Stürmer ins Netz, wenn auch unter starker Mithilfe des Gästekeepers und eines Erdhügels. Vladoiu, einst beim 1. FC Köln in der 1. Liga aktiv, wurde erst vor zwei Wochen verpflichtet. Der Dribbelkönig gilt als neuer Hoffnungsträger. Die beiden etatmäßigen Stürmer Marco Grevelhörster und Matthias Becker sind zwar durchaus spiel- und laufstark ­ doch das Tor haben beide noch nicht getroffen.

In der Abwehr hat Neururer als erste Amtshandlung von der Viererkette wieder auf ein Manndecker-System umgestellt ­ Ex-Nationalspieler Manfred Binz gibt wieder den klassischen Libero. Nach Cottbus ist der Routinier allerdings noch nie zu einem Pflichtspiel gereist ­ nach Möglichkeit will der Altinternationale das Novum mit Bonuspunkten veredeln.

 

 
News vom Di. 14.12.99

Warten auf den Befreiungsschlag

Die Offenbacher Kickers können sich über vier Spiele ohne Niederlage nicht so recht freuen / Thorsten Rohrbach gedopt ?

Am gestrigen, eigentlich trainingsfreien Montag, hat Peter Neururer seine Offenbacher Kickers nochmals zu einem längeren Gespräch gebeten. Das sei dringend nötig gewesen, so der Trainer des Fußball-Zweitligisten, denn am Tag nach dem 1:1 gegen Waldhof Mannheim musste er noch einiges loswerden. "Erstmal habe ich die tief enttäuschten Spieler wieder aufgerichtet, um dann die gemachten Fehler in aller Deutlichkeit anzusprechen", berichtet Neururer.

Zumindest der erste Punkt dürfte ihm nicht sonderlich schwer gefallen sein. Immerhin ist Neururer ja dafür bekannt, dass er selbst einem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit und somit zwei verlorenen Punkten noch etwas Positives abgewinnen kann. So auch nach dem Mannheim-Spiel. "Das Unentschieden gegen einen bärenstarken Gegner war für uns kein Rückschritt. Im Gegenteil, wir haben erneut nicht verloren", sagt der Trainer. Es gehe jetzt nur darum, die Dinge "andersherum", also positiv, zu sehen. "Immerhin sind wir seit vier Spielen ungeschlagen." Allein der endgültige Befreiungsschlag durch einen Sieg sei den Kickers wieder nicht gelungen.

Weshalb ? Dafür hat der Trainer eine simple Erklärung. Zum einem habe es seine Mannschaft nicht verstanden, sich dem Dauerdruck der Gäste konstruktiv zu erwehren, zum anderen hätten sich ausgerechnet in der Schlussphase die leichten Fehler gehäuft. "Erst vergibt Marco Grevelhörster leichtfertig eine Konterchance und somit wichtige Zeit, dann stimmt bei einem Eckball die Zuordnung nicht und Dietmar Roth verliert das entscheidene Kopfballduell." Das sei zwar kein Vorwurf an eben diese Spieler, aber solche individuellen Fehler dürfe es in Zukunft einfach nicht mehr geben.

Aber was heißt in Zukunft ? Bereits am morgigen Mittwoch (19 Uhr) müssen die Kickers ihre Fehlerquote weiter minimieren. Denn dann gastiert das Tabellenschlusslicht beim FC Energie Cottbus. Kein leichter Gang, denn Peter Neururer kann sich kaum daran erinnern, wann das Team von Trainer Eduard Geyer zum letzten Mal im heimischen Stadion der Freundschaft verloren hat. "Was soll's ? Wir wollen auch dort offensiv spielen", sagt Neururer. Denn das seine Mannschaft, die wohl in unveränderter Besetzung auflaufen wird, in der Abwehr gut organisiert ist, habe sie ja gegen Mannheim bewiesen. "Aber eben nur bis zur Nachspielzeit."

Einer wird die Reise nach Ostdeutschland möglicherweise nicht antreten. Ersatztorhüter Thorsten Rohrbach wurde nach dem Spiel gegen Waldhof Mannheim zur Dopingprobe bestellt und erwartet eine positive Analyse. Wegen einer Handverletzung hatte der Keeper ein Schmerzmittel eingenommen, das wohl eine Substanz enthielt, die auf der "roten Liste" der Doping-Fahnder steht.

Noch ist allerdings nicht abzusehen welche Folgen ein positiver Befund für Rohrbach und die Offenbacher Kickers mit sich bringen würde. Denn der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will erst einmal die schriftlichen Ergebnisse der Untersuchung abwarten, die in rund zwei Wochen erwartet werden. Sollte sich Rohrbachs Berfüchtung bestätigen wird es laut DFB eine Verhandlung geben. Denn einen Fall, in dem ein Ersatzspieler gedopt gewesen sei, habe es in der deutschen Fußball-Geschichte noch nie gegeben.

Und auch Peter Neururer will abwarten, ehe er sich zu diesem Thema äußert. Allerdings, so ließ er verlauten, könne er sich nicht vorstellen, das seinem Team der Punktgewinn gegen Mannheim aberkannt werde. "Um eine Sperre und eine Geldstrafe wird Rohrbach jedoch kaum herumkommen."

 

 
News vom Di. 14.12.99

Doping-Verwirrung um Kickers-Keeper Rohrbach - Neururer: Ist mir ein Rätsel

Einen Tag nach dem bitteren 1:1 gegen den SV Waldhof und zwei Tage vor dem Gastspiel in Cottbus war bei den Offenbacher Kickers das Chaos perfekt. Empfand das Zweitliga-Schlusslicht nach dem späten Mannheimer Ausgleich schon das Remis wie eine Niederlage, muss der OFC jetzt sogar noch um den einen Punkt bangen. Hintergrund: Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung soll der zur Dopingprobe ausgeloste Ersatztorwart Thorsten Rohrbach am Spieltag wegen einer Handverletzung ein Schmerzmittel eingenommen haben, das mindestens eine verbotene Substanz enthält.

Gleichzeitig wird Kickers-Trainer Peter Neururer zitiert: "Wenn sich der Verdacht bestätigt, schmeiße ich Rohrbach raus." Auf Nachfrage unserer Zeitung äußerte Neururer gestern allerdings, von dem ganzen Vorgang selbst nur aus der Zeitung erfahren zu haben. "Deshalb kann ich die Geschichte auch überhaupt nicht kommentieren; wie ein solcher Artikel zustandekommt, ist mir selbst ein Rätsel."

Auch Rohrbach selbst wollte keinerlei Stellung nehmen. In der "Bild"-Zeitung wird der 23-Jährige noch mit folgender Ausrede zitiert: "Ich dachte, dass nur die Spieler zur Dopingprobe müssen, die auch eingesetzt werden." Dagegen behauptete Rohrbach gestern: "Ich habe mit keinem über die Sache gesprochen, war völlig überrascht, als ich die Zeitung aufgeschlagen habe." Wer sich da außer Neururer oder Rohrbach öffentlich verplappert haben könnte, lässt sich allenfalls vermuten.

Unterdessen bestätigte DFB-Pressesprecher Niersbach auf Anfrage lediglich, dass Rohrbach zur Dopingkontrolle ausgelost worden war. Das Ergebnis sei in zwei bis drei Wochen zu erwarten. Auch in Bezug auf ein mögliches Strafmaß für Verein und Spieler hielt sich der DFB gestern bedeckt.

Vor einem kurzfristigen Erfolg steht derweil der 1. FC Köln. Der Tabellenführer benötigt am Mittwoch beim wieder erstarkten FC St. Pauli nur noch einen Zähler für die Halbzeitmeisterschaft. Sollte es am Millerntor nicht klappen, kann die Lienen-Mannschaft am Samstag im Heimspiel gegen den unmittelbaren Verfolger Energie Cottbus das Versäumnis nachholen. Die Lausitzer sind nach zwei Niederlagen in Serie etwas aus dem Tritt geraten. Gegen die Offenbacher Kickers bietet sich die Gelegenheit, die 30-Punkte-Grenze zu überschreiten.

 

 
News vom Di. 14.12.99

Totenstille in den Katakomben auf dem Bieberer Berg

Totenstille in den Katakomben auf dem Bieberer Berg. Mit hängenden Köpfen saß die frustrierte Elf von Trainer Peter Neururer in ihrer Kabine - draußen ließ sich der SV Waldhof feiern. Das 1:1, ein herber Rückschlag für den Tabellenletzten, der nun fünf Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze hat. "Katastrophal! Zum zweiten Mal in Folge kriegen wir in den Schlussminuten noch das Ausgleichstor", ärgerte sich ein konsternierter OFC-Kapitän Lars Schmidt (34). Die Kickers vergaben bereits in der Vorwoche gegen Mönchengladbach den sicher geglaubten Sieg. So konnte auch keine Freude ob Ion Vladoius (31) Treffer - das erste Stürmertor nach 114 Tagen in der 2. Liga - aufkommen.

Coach Neururer reagierte verständnislos. "Ich bin am Boden zerstört. Das Team ist in der Endphase nicht im Stande, sich vor dem eigenen Tor zu befreien. Zumal ich einen konstruktiven Spielaufbau ohnehin vermisst habe", kritisierte der 44-Jährige und fordert nun sechs Punkte aus den verbleibenden zwei Spielen (Cottbus, Fortuna Köln) vor der Pause.

Die Rückennummer 22 war ein Glücksgriff. Uwe Wassmer, in der 75. Minute von Waldhof-Trainer Uwe Rapolder eingewechselt, rettete den Auswärtspunkt für Mannheim, erzielte im dritten Saisoneinsatz seinen ersten Treffer. Der 33- Jährige war erst am 30. November für 90 000 Mark vom SC Freiburg zum SVW gekommen. "Ich freue mich wahnsinnig, denn das Tor gibt mir Selbstvertrauen", jubelte der Stürmer im Offenbacher Dauerregen. Wassmer - vor und während der laufenden Runde auch mit dem OFC im Gespräch - laborierte lange an einer Knieverletzung und wurde zuletzt beim Bundesligisten nicht mehr berücksichtigt.

Jetzt kämpft der Torschütze um einen Stammplatz. Wassmer: "Ich setze auf die Vorbereitung in der Winterpause, um dann meine konditionellen Mängel auszugleichen." Das hofft auch sein Trainer, denn der sucht ein Mittel gegen die Mannheimer Abschluss-Schwäche. Rapolder: "Ich plane mit Uwe zur Rückrunde als Sturmspitze neben Klausz. Sascha Licht würde dann ins Mittelfeld rücken." Gute Aussichten für Uwe Wassmer.

 

 
News vom Fr. 10.12.99

Auf einmal spielen die Kickers auf Ball halten

Neuer Stürmer ist am Bieberer Berg angeblich kein Thema / Trotzdem Interesse an Li Bing

Kommando zurück. Bei den Offenbacher Kickers hat die wochenlange Suche nach einem weiteren Stürmer zumindest offiziell ein jähes Ende gefunden. Nicht etwa, weil der Fußball-Zweitligist einen neuen Torjäger verpflichtet hat, nein, aber bei der turnusmäßigen Pressekonferenz wartete Manager Klaus Gerster mit einer Überraschung auf: "Um es nochmals in aller Klarheit zu sagen: Der Verein Kickers Offenbach ist nicht auf der Suche nach einem neuen Stürmer." Eine klare Absage also an die Kritiker, die dem vorhandenen Offensivpersonal des OFC, das in dieser Saison noch kein einziges Mal in des Gegners Tor getroffen hat, mangelnde Zweitliga-Tauglichkeit vorgeworfen hatten. "Wir vertrauen weiterhin auf unseren derzeitigen Kader", sagt Gerster. Der sei nämlich stark und erfahren genug, um den Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga zu sichern. Und deshalb seien die Personalplanungen der Kickers mit der Verpflichtung von Ion Vladoiu endgültig abgeschlossen. "Außerdem haben wir in dieser Saison mit den Spielern Curko, Bundea, Jovic und eben Vladoiu schon viermal nachgebessert."

Doch irgendwie klingt das Dementi des Managers ein wenig halbherzig. Zumal Peter Neururer fast zeitgleich zugibt, dass der Verein mit der Sichtung neuer Akteure schon sehr weit fortgeschritten sei. "Das soll aber nicht heißen, dass wir unbedingt einen Spieler brauchen", sagt der Trainer. Aber wenn die Kickers eben einen fänden, der hundertprozentig zu ihnen passen würde, dann müssten sie eben doch noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen. "Und um das beurteilen zu können, müssen wir, wie alle anderen Profiklubs auch, den Markt weiterhin im Auge behalten", sagt Neururer.

Und das haben sie scheinbar getan. Denn kaum war der Nigerianer Rasheed Yekini nach einem einwöchigen Probetraining für ungeeignet befunden worden, tauchte ein neuer Name auf. Der chinesische Nationalspieler Li Bing soll nun ganz oben auf der Offenbacher Wunschliste stehen. Die gibt es zwar seit dem gestrigen Donnerstag offiziell nicht mehr, doch dennoch musste Klaus Gerster eingestehen, dass der OFC zumindest über eine Verpflichtung des 31-jährigen 60-fachen Nationalspielers nachdenkt. "Er ist uns von Klaus Schlappner empfohlen worden und soll irgendwann einmal zu uns ist Probetraining kommen." Wann genau das der Fall sein wird, steht allerdings noch nicht fest. Vermutlich nicht mehr in diesem Jahr, denn laut Gersters Informationen weilt Bing derzeit bei einem Lehrgang der Nationalmannschaft. Sollte er Anfang Januar nach Offenbach kommen, müsste die Entscheidung über seine Verpflichtung ziemlich schnell fallen. Denn am 15. Januar schließt die Transferliste des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), auf der Bing bereits in dieser Woche erschienen ist.

Warum sie das Thema Neuzugänge auf dem Bieber Berg fortan am liebsten unter den Teppich kehren würden, ist klar. Denn Peter Neururer befürchtet, dass durch die ständigen Diskussionen in der Öffentlichkeit allmählich Unruhe in seine Mannschaft kommt. Und die kann das Tabellen-Schlusslicht vor dem so wichtigen Heimspiel gegen Waldhof Mannheim am Sonntag (14 Uhr) nun wahrlich nicht gebrauchen. Denn dann will das Team den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortsetzen und endlich wieder einen Sieg einfahren. Und das wäre auch für Klaus Gerster der beste Beweis, dass die Offenbacher Kickers derzeit tatsächlich keine neuen Spieler brauchen.

 

 
News vom Fr. 10.12.99

"Es ist ein Spiel wie jedes andere"

Wenn die Offenbacher Kickers auf Waldhof Mannheim treffen, droht der Fußball zur Nebensache zu verkommen. Spätestens seit der jüngsten Begegnung der beiden sportlichen Erzrivalen auf dem Bieberer Berg am 13. Mai, der als "blutiger Himmelfahrtstag" von Offenbach selbst überregional in die Fußball-Annalen eingegangen ist. Im und rund um das Stadion lieferten sich Hooligans aus beiden Lagern, unterstützt von Schlachtenbummlern in des Wortes schlimmster Bedeutung aus ganz Deutschland und selbst aus Holland, Ausschreitungen in von keinem für möglich gehaltenen Ausmaß. Ein Thema, das vor Spiel am Sonntag nicht totgeschwiegen werden kann.

Auch wenn sich OFC-Manager Klaus Gerster gestern nur zu sportlichen Fragen konkret äußern wollte. "Wir haben eine sehr gute Absprache mit der Polizei, mehr gibt es nicht zu sagen. Es ist ein Spiel wie jedes andere." Bleibt zu hoffen, dass solche Aussagen wirklich nur dazu dienen, Hooligans nicht zusätzlich zu animieren. Mannheims PR-Manager Horst Reber appelliert aus gutem Grund "auch an die Fürsorgepflicht des Vereins Kickers Offenbach für jeden wirklichen Fußballfan im Stadion. Die Sicherheit muss höchste Priorität besitzen." Vor gerade einer Woche hatte schließlich ausgerechnet Klaus Gerster die Offenbacher Polizei wegen angeblich übertriebener und kundenunfreundlicher Fahrzeugkontrollen im Vorfeld des Heimspiels gegen Mönchengladbach in die Kritik genommen.

Derweil scheut der SV Waldhof keinerlei Bemühungen, schon von vornherein zu einer Deeskalation beizutragen. "Aus den Ereignissen am 13. Mai haben wir natürlich Konsequenzen gezogen", berichtet Reber. So hat der Verein ein eigenes Fan-Projekt ins Leben gerufen, in dessen Rahmen sich mehrere Fan-Beauftragte und Sozialarbeiter mit potenziellen und bekannten Gewalttätern sowie deren Motiven auseinander setzen. Reber: "Wenn ich mir die Ereignisse von damals in Erinnerung rufe, bekomme ich immer noch Schock-Zustände." Einem Großteil der Waldhof-Fans scheint es nicht anders zu gehen. "Maximal 1500", erwartet Reber, werden die Fahrt nach Offenbach antreten, "auf einen Sonderzug haben wir ganz bewusst verzichtet." Obschon alle Beteiligten immer wieder beteuern, aus der Vergangenheit gelernt zu haben - ausschalten lassen sich die Zweifel nicht. "Wenn die Polizei und Kickers Offenbach mögliche Ausschreitungen wieder nicht in den Griff bekommen", sagt Reber, "gibt es dafür keine Entschuldigung mehr."

 

 
News vom Fr. 10.12.99

Die Kickers strotzen vor Selbstbewusstsein

Wenn sich mit Kickers Offenbach und Waldhof Mannheim am Sonntag auch das Schlusslicht und die schlechteste Auswärtsmannschaft der Zweiten Fußball-Bundesliga gegenüberstehen - die Trainer Peter Neururer und Uwe Rapolder erwarten auf dem Bieberer Berg ein Fußballfest. Beim OFC basiert der Optimismus auf sieben Punkten aus den letzten drei Heimpartien. Derweil holte Waldhof in sieben Spielen auf fremdem Platz bislang ganze zwei Zähler, doch Rapolder verkündet: "Wer sich gegen Bayern München wacker geschlagen und mit Cottbus eine Spitzenmannschaft besiegt hat, kann auch in Offenbach bestehen." Selbstbewusst geben sich freilich auch die Kickers, von einem Schockzustand trotz des späten Mönchengladbacher Ausgleichs vor einer Woche keine Spur.

Neururer: "Die Mannschaft präsentiert sich im Training hervorragend. Nicht nach dem Motto: Wir müssen gewinnen. Sondern: Wir werden gewinnen." Neururer selbst hat sich bereits weitestgehend auf die gleiche Ausgangsformation wie gegen Gladbach festgelegt: "Die einzige Überlegung ist, ob Bundea oder Stohn hinter den Spitzen spielt." Im defensiven Mittelfeld sollen Schmidt und Simon wechselweise Waldhofs Spielmacher Vincze ausschalten.

 

 
News vom Fr. 10.12.99

Waldhof in Offenbach - gibt es erneut ein Desaster?

Böse Erinnerungen an Himmelfahrt / Gegenmaßnahmen von Verein und Polizei sollen Wiederholung verhindern

Die schrecklichen Bilder sind noch gegenwärtig. Ein ganzer Stadtteil war durch Banden von Hooligans verwüstet. Trümmer brannten - aus der Tür eines Krankenwagens wurde tags danach gar eine Kugel herausoperiert. Statt Himmelfahrt erlebte Offenbach Bieber am 13. Mai dieses Jahres einen Volkstrauertag. Ein neuer Höhepunkt der Gewaltspirale stand zum Abschluss eines Tages, der mit dem 0:0 im Fußball-Regionalligaduell zwischen den Kickers und dem SV Waldhof, den direkten Aufstieg Mannheims ermöglichte, während der hessische Konkurrent den Weg über die Relegation einschlagen musste.

Den Sprung in die zweite Liga schafften letztlich beide und so kommt es am Sonntag (14 Uhr) an der Stätte des Frühsommer-Dramas zum Wiedersehen unter neuen Bedingungen. Auch eine Neuauflage des Desasters? Die Beteiligten hoffen und glauben es nicht. "Das war damals schon eine äußerst ungünstige Ansetzung am Vatertag", ist Waldhofs Trainer Uwe Rapolder eher der Meinung, dass die Begegnung diesmal unter alltäglichen Bedingungen ablaufen wird. Pressesprecher Horst Reber erzählt, dass "der OFC in Zusammenarbeit mit der Polizei diesmal strategisch ganz anders an die Sache herangehen wird. Die Tribüne ist umgestaltet, da gibt es keine Holzbänke mehr zum Werfen. Es sind außerdem große Sicherheitszonen installiert worden". Walter Pradt, Fan-Beauftragter beim SVW, berichtet, dass die organisierten Fans mit der Bahn nach Offenbach fahren. So sind sie besser zu kontrollieren oder auch zu schützen. Mannheims Polizei wird mit szenekundigen Beamten dabei sein, die die hessischen Kollegen notfalls unterstützen. Dass all diese Maßnahmen Gewalt nicht ausschließen können, weiß auch Pradt. "Diejenigen, die Randale machen wollen, sind letztlich schwer greifbar." Bekannte Gesichter, so ist zu hören, würden jedoch schon aus dem Verkehr gezogen, sobald sie nur ihre Nase zeigen.

Dass es am Bieberer Berg aber auch in friedlicher Lage "brennen" kann, gefällt Trainer Rapolder. "Die Atmosphäre in dem Stadion ist heiß. Sie ist uns jedoch aus den letzten beiden Jahren vertraut und ich hoffe, dass wir uns diesmal besser präsentieren, als bei den Auswärtsspielen in Gladbach, Bochum oder Köln."

Nach der guten Leistung gegen Bayern München und dem darauf folgenden Sieg über Cottbus sei die Zeit reif für einen Erfolg. "Am Sonntag müssen wir punkten und auch am nächsten Mittwoch bei Fortuna Köln. Das sind Mannschaften, die hinter uns stehen, da dürfen wir auf keinen Fall verlieren." Sorgen bereiten dem Trainer allerdings die Sperre des zuletzt gut in die Defensive integrierten Boukadida und eine Bauchmuskelzerrung von Torwart Todericiu. Just zu dem Zeitpunkt, an dem Ersatztorwart Straub sich wegen einer weichen Leiste operieren lässt. Sollte Todericiu nicht zeitig fit werden, müsste Verbandsliga-Keeper Michael Zoll in den Kasten.

In Bezug auf die vermeintlich zehn Millionen Mark Schulden des SVW vor dem Engagement des Dr. Michael Kölmel betrieb Geschäftsführer Eberhard Ruf gestern Aufklärung. Aufsichtsrat Wolfgang Bielmeier habe Bilanzsummen falsch addiert. Vorm Einstieg der Kinowelt habe der Verein etwa 5,6 Millionen Verbindlichkeiten gehabt, dazu sind noch einmal 1,8 hinzugekommen. Das Endergebnis ist gleich. Mit Gründung der Spielbetriebs GmbH ist der SV Waldhof e.V. schuldenfrei.

 

 
News vom Fr. 10.12.99

Bei Südschlager Angst vor Gewalt

Kickers Offenbach erwartet den SV Waldhof

Gemeinsam kamen sie nach oben. Auf keinen Fall wollen sie zusammen wieder nach unten. Doch vor dem ewig brisanten Süd-Derby am Sonntag (14 Uhr) zwischen Kickers Offenbach und SV Waldhof Mannheim schweben die Aufsteiger der Zweiten Fußball-Bundesliga schon wieder in höchster Abstiegsgefahr. Mit nur elf Punkten hat der Tabellenletzte Offenbach bereits einen Rückstand von vier Zählern auf einen Nichtabstiegsplatz. „Für uns zählt nur ein Sieg“, sagt OFC-Trainer Peter Neururer vor dem Südschlager, zu dem 20000 Zuschauer auf dem Bieberer Berg erwartet werden.

Besondere Aufmerksamkeit erhält die Partie aber auch durch das letzte Duell der beiden Rivalen. Am 13. Mai 1999 kam es nach dem 0:0 im Regionalligaspiel zu Ausschreitungen rund um das Stadion in Offenbach. Mannheimer Hooligans hatten die damals marode Stehtribüne demoliert. Nach dem Spiel lieferten die Hooligans der Polizei Straßenschlachten mit über 40 Verletzten und einem Sachschaden in sechsstelliger Höhe.

Die Kickers mussten nach dem Aufstieg über zwei Millionen Mark in das Stadion investieren, um alle Sicherheitsauflagen zu erfüllen. Allerdings war es bereits vor vier Wochen gegen den 1. FC Köln erneut zu Ausschreitungen gekommen, weil Kölner Fans über eine Stunde in ihrem Block festgehalten worden waren. Daraufhin hatte der Vorstand des 1. FC Köln Anzeige gegen die Offenbacher Polizei erstattet. Auf Anordnung der Polizei wird das Spiel am Sonntag um 14 Uhr angepfiffen, damit eventuelle Ausschreitungen bei Tageslicht sofort unter Kontrolle zu bekommen sind.

 

 
News vom Mi. 08.12.99

OFC verzichtet auf Yekini

Der OFC wird den nigerianischen Stürmer Rashed Yekini nicht verpflichten.

Die Entscheidung fiel nach einem einwöchigen Probetraining des 97-maligen Nationalspielers am Bieberer Berg. OFC-Manager Klaus gerster äußerte Zweifel, dass Yekini dem Tabellenletzten weiterhelfen könne. Der 36-jährige spielte zuletzt in Saudi-Arabien.

Beim 7:2-Sieg der Kickers im Testspiel beim Landesligisten Mühlheim hatte Yekini gestern abend 3 Treffer erzielt.

 

 
News vom Di. 07.12.99

OFC fühlt Rasheed Yekini gründlich auf den Zahn

Soll er nun kommen, oder nicht ? Auch an ihrem trainingsfreien Montag wussten die Offenbacher Kickers noch keine Antwort auf die Frage, ob Rasheed Yekini fortan die Sturmmisere beim Fußball-Zweitligisten beheben soll. Denn in den nächsten Tagen soll dem nigerianischen Nationalspieler erst einmal noch gründlicher auf den Zahl gefühlt werden.

So bereits am heutigen Dienstag abend (19 Uhr), wenn die Kickers zu einem kurzfristig einberaumten Testspiel beim Landesligisten Kickers-Viktoria Mühlheim antreten. Allerdings nicht in Bestbesetzung. Denn neben Yekini will Trainer Peter Neururer vor allem die Spieler einsetzen, die zuletzt aufgrund von Verletzungen nicht zum Einsatz kamen. "Diesen Akteuren, wie beispielsweise Tom Stohn, fehlt einfach die nötige Spielpraxis, um in der zweite Liga mithalten zu können."

Aber wie gesagt, genaustens will Neururer in dieser Partie seinen potenziellen Neuzugang unter die Lupe nehmen. Denn bislang, so sagt er, habe er sich trotz des guten Eindrucks, den Yekini im Probetraining hinterließ, noch nicht entschieden, ob der den angeblich 36 Jahre alten Nigerianer auch wirklich haben will. "Immerhin haben wir auch noch andere, bislang nicht genannte Kandidaten im Auge", sagt der Trainer. Die Namen allerdings will er noch nicht verraten.

Sollte die Wahl dann schlussendlich dennoch auf Rasheed Yekini fallen, gäbe es allerdings noch ein Problem mit der Vertragsverhandlung. Denn will der Stürmer, der das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach auf der Tribüne verfolgte, einen langfristigen Vertrag unterschreiben. Dagegen will Klaus Gerster, Manager der Offenbacher Kickers, den Nigerianer vorerst nur bis zum Saisonende an den Verein binden. Doch auch dafür müsste Rasheed Yekini auf der Transferliste des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erscheinen, die allerdings erst am heutigen Dienstag veröffentlich wird.

Vorrangig konzentriert sich der OFC aber schon auf sein nächstes Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Waldhof Mannheim, in dem durch einen Sieg der Abschied vom letzten Tabellenplatz gelingen soll. Denn dadurch, so meint Neururer, würde sein Team "zusätzlichen Kick" bekommen. Einen, der dafür sorgt, dass die Kickers nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern müssen.

 

 
News vom Mo. 06.12.99

Neururer erwartet Yekini heute auf der Transferliste - Einigung mit Boysen?

Über das 1:1 der Offenbacher Kickers gegen Borussia Mönchengladbach konnten sich die OFC-Spieler nicht so recht freuen. "Wenn man drei Minuten vor Schluss in Führung geht, muss man einfach gewinnen", ärgerte sich Libero Binz trotz seines ersten Treffers im Kickers-Dress. Das Offenbacher Umfeld empfand das Remis indes nicht als allzugroßen Rückschlag. Hauptsponsor Jung: "Dass es schwer wird, wussten wir sowieso. Aber der Einsatz der Mannschaft hat mich bestärkt, dass wir es schaffen."

Im Interesse des Erfolgs hat Jung auch mit Manager Gerster vorübergehend das Kriegsbeil begraben. In einer "äußerst harmonischen Sitzung", so Jung, hat man sich darauf geeinigt, dass Vizepräsident Tunn die Geschäfte des verstorbenen Vorsitzenden Winkler bis Ende 2000 kommissarisch weiterführt. Dass der OFC auch dann noch zweitklassig ist, dazu könnte ab dem kommenden Heimspiel gegen Mannheim Stürmer Yekini beitragen. Trainer Neururer: "Ich gehe davon aus, dass er am Montag auf der Transferliste erscheint." Für den zur Verpflichtung nötigen finanziellen Spielraum könnte ausgerechnet der beurlaubte Ex-Coach Boysen sorgen, der vor einem Wechsel zum FC Augsburg steht und sich mit Gerster dieser Tage auf eine vorzeitige Vertragsauflösung einigen will.

 

 
News vom Mo. 06.12.99

Mühsam setzen die Kickers ihren Aufwärtstrend fort

Ums Haar wäre dem Neuling gegen Mönchengladbach ein Erfolg gelungen / Eintracht + OFC = Liebe

Verschmitzt lächelnd lehnte sich Hans Meyer in seinem Sessel zurück. "Ich muss dem Herrn Meyer ein dickes Lob zollen. Er hat heute hervorragend ausgewechselt", urteilte der Coach des Fußball-Zweitligisten Borussia Mönchengladbach. Ein nicht ganz ernstzunehmendes Eigenlob, das nach dem glücklichen 1:1 bei den Offenbacher Kickers allerdings durchaus seine Berechtigung gehabt hätte. Denn eigentlich hatte niemand mehr daran gezweifelt, dass die Kickers an diesem stürmischen Abend den Bieberer Berg als Sieger und somit auch den letzten Tabellenplatz verlassen würden. Lange Zeit die spielbestimmende Mannschaft, gelang Libero Manfred Binz vier Minuten vor dem Schlusspfiff per "Hinterkopfball" der lang ersehnte Führungstreffer. Ausgerechnet der ehemalige Eintrachtler Binz, dachten wohl die knapp 3000 mitgereisten Gladbacher Fans und entrollten schnell ein zynisches Transparent mit der Aufschrift "Eintracht + OFC = Liebe".

Ob es dieser haltlose Vorwurf oder doch einfach nur der überschwängliche Jubel war, konnte letztlich nicht geklärt werden. Fest steht jedoch, dass die Kickers nach dem Treffer völlig die Orientierung verloren. Denn kaum war die Partie wieder freigegeben, da landete der Ball auch schon im Offenbacher Netz. Bernd Korzynietz nutzte die Konfusion der Kickers und sorgte mit seinem Treffer für Meyers Lobeshymne über sich selbst. Denn der Vertragsamateur war erst zehn Sekunden zuvor eingewechselt worden. "Das nennt man dann wohl ein ziemlich glückliches Händchen", freute sich Meyer.

Dagegen sah man beim OFC nach dem Schlusspfiff zunächst nur betretene Gesichter. Verständlich, denn eigentlich, so sah es auch Mittelfeldspieler Stefan Simon, müsse so ein Spiel gewonnen werden: "Das lässt sich doch leicht über die Zeit schaukeln." Dem konnte auch Trainer Peter Neururer nur beipflichten, der nach dem Tor einige Unkonzentriertheiten und fehlende Zuordnung bemängelte.

Doch wie dem auch sei. Die Offenbacher Kickers haben eben nur einen Punkt geholt und sitzen auch weiterhin am Tabellenende fest. Aber wie es sich für ein Schlusslicht gehört, versuchen sie auch aus solchen Partien das Positive mitzunehmen. "Der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen hat sich fortgesetzt", sagte Neururer. Vor allem sei es beeindruckend gewesen, wie seine Mannschaft über weite Strecken Druck entwickelt habe. "Vor allem in der ersten Halbzeit war das sehr gut, und deshalb sehe ich den kommenden Spielen auch optimistisch entgegen."

Doch bei all ihren Angriffsbemühungen haben die OFC-Stürmer eben mal wieder das Toreschießen vergessen. Übrigens im 14. Spiel nacheinander. Selbst der rumänische Neuzugang Ion Vladoiu, konnte die Angriffsmisere nicht beheben. Dennoch war Neururer vom Debüt des Nationalspielers angetan. "Er hat viel gearbeitet und gezeigt, dass er eine Verstärkung ist." Doch es würde noch bis zu drei Wochen dauern, ehe Vladoiu endgültig in die Mannschaft integriert sei. Aber dann ist ja ohnehin erstmal Winterpause.

In dieser Zeit will Peter Neururer dann auch bekanntgeben, welche 22 Spieler er mit ins Trainingslager nach Portugal nehmen wird. Da derzeit jedoch 29 Akteure in seinem Kader stehen, will der Trainer bis dahin noch kräftig ausmisten: "Einige Spieler sollen ihre Perspektiven realistisch einschätzen und genau überlegen, ob es nicht besser wäre, sich einen neuen Verein zu suchen." Rausschmeißen wolle er beim OFC allerdings niemanden.

Wer auf des Trainers roter Liste steht, darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Allerdings scheint absehbar, dass Peter Neururer wohl nicht mehr auf Oliver Roth setzen will. Der Stürmer, schon vor der Saison zwischenzeitlich ausgemustert, müht sich zwar redlich, doch seine Chancen auf einen Stammplatz sind eher gering. Vor allem, wenn der OFC den nigerianischen Nationalspieler Rasheed Yekini verpflichtet, der das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach bereits auf der Tribüne verfolgte und wohl auch bemerkt haben dürfte, dass den Offenbacher Kickers weiterhin ein echter Torjäger fehlt.

 

 
News vom Fr. 03.12.99

Borussias General schickt Spieler ins Kino

Neururer-Intimfeind Polster wird fehlen

Borussia Mönchengladbach hat sich gefangen: Nach drei sieglosen Spielen unter Ex-Trainer Rainer Bonhof kann Nachfolger Hans Meyer seit Sonntag eine positive Bilanz aufweisen. Das 2:0 gegen Waldhof Mannheim war der vierte "Meyer-Sieg". Drei Remis und drei Schlappen unter der Leitung des "Generals" stehen dem gegenüber.

Startet die Borussia nun zur großen Aufholjagd? Es darf bezweifelt werden. Nicht nur der Sieg gegen die Mannheimer war wenig glorreich. Meyer macht keinen Hehl daraus, dass mit diesem Spielerkader der Aufstieg utopisch ist. Dennoch hat jeder Borusse seine eigene Rechnung. Der Kroate Zejlko Sopic gibt das "drei Mal drei" der Mannschaft preis: "Wir wollen aus den letzten vier Spielen bis zur Winterpause, neun Punkte holen. Also drei Mal gewinnen, um dann im Frühjahr Platz drei anpeilen zu können".

Gegen Offenbach soll das erste Erfolgserlebnis her. Das wöchentliche Trainingsspiel sagte Meyer ab. "Zu kraftraubend", befand der Coach das Duell Stamm gegen Reserve und schickte seine Kicker statt dessen ins Kino. Personell wird der VfL-Trainer gegen den OFC einiges ändern. Peter Nielsen ist nach seiner Matchsperre wieder spielberechtigt, aber eine Knöchelverletzung macht dem dänischen Libero zu schaffen. "Gladbachs Zukunft" (Trainer Meyer), die Flügelzange mit Bernd Korzynietz (20) und Marcel Ketelaer (22), ist komplett und soll Arie van Lent im Sturmzentrum mit Flanken füttern. Auf die Dienste eines anderen verzichtet Meyer derweil. Der Trainer teilte dem "Alpenbomber" mit, dass er für Auswärtsspiele nicht mehr berücksichtigt wird. Aber auch am Bökelberg wird Polster immer seltener eingesetzt. Obwohl es im Rücken zwickt, wäre der Österreicher gerade gegen die Kickers gerne dabei. Denn unter seinem Intimfeind Peter Neururer begann zu gemeinsamen Kölner Zeiten Polsters Demontage. Der jetzige Ki-ckers-Coach hatte es als erster gewagt, den Publikumsliebling auf die Bank zu verbannen.

 

 
News vom Fr. 03.12.99

Der Sonnenseite unfreiwillig den Rücken gekehrt

Matthias Hagner erlebt bei der Borussia die schwerste Zeit seiner Karriere / Heute beim OFC

"Ich bin mir bewusst, dass man als Fußball-Profi nicht immer nur auf der Sonnenseite, sondern schnell auch auf der Schattenseite stehen kann." Vor fast genau drei Jahren hat Matthias Hagner diesen Satz gesagt, seinerzeit mit beiden Beinen noch fest auf der sonnigen Seite des Kicker-Lebens. Beim VfB Stuttgart, wohin er im Sommer 1996 von der Frankfurter Eintracht gewechselt war, hatte er sich schnell einen Stammplatz erspielt und auch im Notizbuch von Bundestrainer Berti Vogts war sein Name aufgrund seiner konstant guten Leistungen bereits dick unterstrichen. Doch Matthias Hagner schien schon damals zu ahnen, dass es so glatt wohl kaum weiterlaufen werde. Und er sollte recht behalten. Denn mittlerweile ist es ruhig geworden um den quirligen Mittelfeldspieler, der einst als eines der größten deutschen Fußball-Talente gehandelt wurde. Derzeit macht der 25-jährige, der beim FC Burgsolms das Kicken erlernte, seine bislang schwerste Zeit als Fußball-Profi durch. Über sporadische Kurzeinsätze kommt er bei Borussia Mönchengladbach nicht mehr hinaus. "Klar, dass diese Situation für mich nicht zufriedenstellend ist", sagt Hagner.

Doch der Reihe nach. Der steile Abstieg des Boris Becker-Fans begann bereits vor eineinhalb Jahren. Als bekannt wurde, dass Winfried Schäfer in der Saison 98/99 neuer Trainer des VfB Stuttgart werden würde, entschied sich Hagner für einen vorzeitigen Abschied aus dem Schwabenländle. "Der Verein hat sich nicht mehr sonderlich um ihn bemüht. So war uns klar, dass der neue Trainer nicht mit ihm plant", erinnert sich Bernd Reisig, Präsides FSV Frankfurt und Hagners Berater.

Allerdings ließen ein neuer Interessent nicht lange auf sich warten. Die Borussia aus Mönchengladbach, gerade auf den allerletzten Drücker dem Abstieg entgangenen, lockte Matthias Hagner vor der vergangenen Saison an den Rhein. Und damit fing das Ungemach erst so richtig an. Von Beginn an konnte er, der in 102 Bundesligaspielen 22 Tore erzielte, dort nicht so richtig Fuß fassen. Von Trainer Friedel Rausch kaum berücksichtigt, musste er tatenlos mit ansehen, wie die "Fohlen" in die Zweitklassigkeit stürzten. "Für mich eine sehr schlimme Zeit", sagt Hagner heute. Und die wollte er liebend gerne schnell hinter sich lassen und bat deshalb auch um seine Freigabe. "Ich hatte ein Angebot aus dem Ausland und auch zu Eintracht Frankfurt gab es Kontakte."

Doch aus der Rückkehr zur Eintracht, wo er sich einst mit zwei Toren gegen die Münchener Bayern in die Herzen der Fans schoss, wurde nichts, da die Frankfurter nicht bereit waren, Ablöse zu zahlen. Und so muss Hagner halt auch in dieser Saison weiter seinen Platz auf der harten Auswechselbank einnehmen. Und wenn er dann doch einmal vom neuen Trainer Hans Meyer eine Bewährungschance erhält, bleibt diese meist ungenutzt. Für Bernd Reisig keine Überraschung: "Matthias braucht eben das volle Vertrauen seines Trainers, um gute Leistungen zu bringen." Da diese Rückendeckung jedoch fehle, habe sich Hagner mittlerweile ziemlich "runterziehen" lassen.

Doch Matthias Hagner will noch lange nicht aufgeben. Zwar läuft sein Vertrag noch bis 2001, doch liebend gern möchte er dem Bökelberg schon nach dieser Saison verlassen. Und obwohl er den Spähern sein Können nur eingeschränkt demonstrieren kann, glaubt er fest daran, dass ein lukratives Angebot kommen und die Borussia ihm die vorzeitige Freigabe erteilen wird. Denn immerhin, so fügt er selbstbewusst an, sei er noch gut genug, um jedes Erstliga-Team zu verstärken.

Dem kann auch Bernd Reisig nur zustimmen. "Er wird bestimmt seinen Weg gehen und irgendwann den endgültigen Durchbruch schaffen", meint der FSV-Präsident. Und dafür seien die negativen Erfahrungen des vergangenen Jahres gar nicht mal das Schlechteste. Denn, so sagt Reisig, daraus könne er viel lernen. Zum Beispiel, dass der Wechsel von der Sonnen- auf die Schattenseite auch für einen Profi-Fußballer sehr schnell gehen kann.

 

 
News vom Fr. 03.12.99

116 Tage ohne Stürmertor

Nach 116 (!) Tagen ohne Stürmertor besteht Aussicht auf Besserung. Am Freitag wird die Rückennummer 29 ihr Debüt auf dem Bieberer Berg geben: Ion Vladoiu (31, früher 1. FC Köln) - für 300 000 Mark von Dinamo Bukarest verpflichtet. Mit dem dritten Nachkauf für die Schwachstelle Offensive (zuvor Bundea und Jovic), hoffen die Kickers endlich einen treffsicheren Stürmer gefunden zu haben.

Und nach dem Trauma der vergangenen Wochen plant die Offenbacher Führung bereits den Transfer eines weiteren Angreifers: Rasheed Yekini (36). Zwar mauert OFC-Manager Klaus Gerster: "Wir wollen erst dem vorhandenen Kader das Vertrauen schenken." Doch Trainer Peter Neururer bestätigt dem zweifachen nigerianischen WM- Teilnehmer (97 Länderspiele) beste Trainingseindrücke: "Am Wochenende fällt die Entscheidung. Sollten die Gehaltsvorstellungen nicht zu weit auseinander liegen, wäre ein Vertrag denkbar." Yekini spielte unter anderem bereits für Vitoria Setubal, Olympiakos Piräus, Sporting Gijon, FC Zürich und zuletzt in Saudi-Arabien bei Al Shabab. Da er momentan vereinslos ist, wäre der afrikanische Stürmer ablösefrei.

 

 
News vom Mi. 01.12.99

Vladoiu träumt schon vom Bundesliga-Aufstieg

Die Offenbacher Kickers haben ihren neuen Hoffnungsträger: Gestern Nachmittag absolvierte Ion Vladoiu sein erstes Training bei dem Fußball-Zweitligisten. Auf einer Pressekonferenz präsentierte der rumänische Stürmer bereits seine großen Zukunftsvisionen. Der Schritt in die Zweitklassigkeit ist für den 31-Jährigen, der nach eigenen Angaben eine Offerte des belgischen Erstligisten KV Mechelen ausschlug, zwar Neuland, aber: "Angst davor habe ich nicht. Auch wenn wir jetzt noch Letzter sind: Der OFC wird den Klassenerhalt 100-prozentig schaffen. Und warum sollten wir dann nicht nächstes Jahr um den Aufstieg in die Erste Bundesliga mitspielen?"

Allerdings weiß Vladoiu um die Bedeutung der kurzfristig anstehenden Aufgaben. "Das Wichtigste für den Club sind natürlich am Freitag Abend die drei Punkte gegen Mönchengladbach." Auch in Bezug auf Vladoius Zukunft. Dass sein Vertrag bis 2001 (die Kickers haben sich zudem die Option auf eine weitere Spielzeit festschreiben lassen) der Papierform nach auch für die Regionalliga gilt, bedeutet für Offenbach lediglich die Sicherheit, den Torjäger nach einem möglichen Abstieg nicht gänzlich ohne Ablöse ziehen lassen zu müssen. Manager Klaus Gerster betonte im Namen Vladoius: "In der Dritten Liga wird er auf gar keinen Fall spielen. Das muss von vornherein klar sein." Derweil dürfte der nigerianische Ex-Nationalspieler Rasheed Yekini, der gestern ein Probetraining beim OFC absolvierte, nach Lage der Dinge nicht für die Kickers auflaufen: "Als wir Yekini eingeladen haben, war der Vladoiu-Transfer noch nicht klar", erklärte Gerster. Deshalb sei die Verpflichtung des 36-Jährigen Afrikaners kein ernsthaftes Thema mehr.

 

 
News vom Mi. 01.12.99

Licht am Ende des Tunnels wird heller

Die Offenbacher Kickers präsentieren Neuzugang Ion Vladoiu / Yekini im Probetraining

Jetzt ist er also da. Am gestrigen Dienstag stellten die Offenbacher Kickers offiziell ihren Neuzugang Ion Vladoiu vor. Und der 31-jährige rumänische Nationalspieler weiß anscheinend ganz genau, wie er schnell die Sympathien der Fans gewinnen kann. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schafft", sagte er. Und er könne sich sogar gut vorstellen, dass die Kickers dank seiner Mithilfe in der kommenden Saison ganz oben mitspielen und sogar in die Erste Bundesliga aufsteigen können. Ehrgeizige Äußerungen, die Manager Klaus Gerster und Trainer Peter Neururer natürlich gerne hören. Aber so recht daran glauben können sie derzeit noch nicht. "Wir sehen das realistisch. Immerhin sind wir derzeit noch Tabellenletzter in der zweiten Bundesliga", sagt Gerster. Stimmt, aber das soll sich ja schnellstens ändern. Am besten schon an diesem Freitag (19 Uhr), wenn der Bundesliga-Absteiger Borussia Mönchengladbach auf dem Bieberer Berg vorstellig wird. "Eine sehr konterstarke Mannschaft, die in den vergangenen Wochen endlich zueinandergefunden hat und seitdem wieder erfolgreich spielt", urteilt Neururer.

Angst und Bange wird den Offenbacher Kickers deshalb aber noch lange nicht. Sieben Punkte aus den vergangenen vier Spielen haben dem Selbstbewußtsein des Aufsteigers nämlich merklich gut getan. "Wir wollen das Spielgeschehen in die gegnerische Hälfte verlagern", sagt der Trainer. Denn das wollten die Fans ja schließlich sehen. Diese Offensiv-Bemühungen soll dann vermutlich auch Ion Vladoiu unterstützen, der, wenn alles glatt läuft, sein Debüt im Trikot mit der Nummer 29 geben wird. "Wenn er körperlich fit ist, wovon ich eigentlich ausgehe, gehört er zur Anfangsformation", sagt Neururer. Denn sein "Wunschspieler" sei eine Führungspersönlichkeit, die schnell neuen Schwung in den bislang ziemlich lauen Kickers-Sturm bringen werde.

Dass es so einen international erfahrenen Spieler ausgerechnet in die Niederungen der Zweitklassigkeit verschlagen hat, konnte Klaus Gerster auch am Tag der offziellen Präsentation noch nicht so ganz begreifen: "Ich hatte zunächst große Bedenken, ob er überhaupt zu uns kommen will." Denn eigentlich sei diese Verpflichtung für den OFC doch utopisch gewesen. Warum sich Vladoiu, der unbedingt bei der Europameisterschaft 2000 für Rumänien spielen will, für den OFC entschied, kann er leicht erklären: "Die Kickers haben das erste Angebot unterbreitet und außerdem halte ich sehr viel von Herrn Neururers Arbeit und habe großen Respekt vor ihm", sagt der Stürmer, der beim 1. FC Köln bereits zwei Jahre unter seinem neuen Trainer trainiert hatte. "Aus dieser Zeit kennt er alle meine Charakterschwächen", scherzt Neururer. Deshalb sei er froh, dass sich der Stürmer dennoch für den OFC entschieden habe.

Dank des neuen Stürmers wollen die Kickers also den positiven Trend der vergangenen Wochen fortsetzen. Dass dies auch gelingt und die Kickers vielleicht schon bald auf einen Nicht-Abstiegsplatz klettern, davon ist Peter Neururer überzeugt. Denn, so sagt der Trainer, allmählich sähen alle im Verein Licht am Ende des Tunnels, das stetig heller werde. "Und das, obwohl wir vor einigen Wochen noch nicht mal den Tunnel gesehen haben."

Doch dies sei nicht allein sein Verdienst. "Der Dank muss auch dem Management gelten, das eingesehen hat, dasswir dringend Verstärkungen brauchen", sagt Neururer. Zudem hätten die Fans durch die Verpflichtung Vladoius erkannt, dass der Klub nichts unversucht lässt, um den sofortigen Wieder-Abstieg zu verhindern. Und es scheint durchaus denkbar, dass die Offenbacher Verantwortlichen schon bald einen neuerlichen Beweis für ihre Bemühungen erbringen. Denn neben Vladoiu trainiert derzeit ein zweiter Neuling beim OFC. Der 36-jährige nigerianische Nationalspieler Rasheed Yekini war bereits vor ein paar Wochen zum Probetraining eingeladen worden.

Allerdings will sich Gerster nicht festlegen, ob es bei den Offenbacher Kickers schon bald einen rumänisch-nigerianischen "Traumsturm" geben wird: "Wir werden nur über seine Verpflichtung nachdenken, wenn sich unser Coach klar für ihn ausspricht." Peter Neururer will deshalb auch erstmal die Trainingseindrücke abwarten, um dann darüber zu entscheiden, ob Yekini, der 1994 das erste nigerianischen Tor bei einer Weltmeisterschaft erzielte, tatsächlich eine Verstärkung für die Offenbacher Kickers ist.

 

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Seite wurde am 15.12.99 aktualisiert