2.Bundesliga Saison 1999/2000

Kickers Offenbach - Rot-Weiß Oberhausen
Endergebnis: 2:1 (2:1)


Spielbericht vom 09.04.2000 - Anstoß: 15:00 Uhr
Kickers Offenbach - Rot-Weiß Oberhausen 2:1 (2:1)
Kickers Offenbach schöpft Hoffnung: Sieg gegen RW Oberhausen

Offenbach (dpa) - Kickers Offenbach schöpft wieder Hoffnung im Abstiegskampf der Zweiten Fußball-Bundesliga. Der Aufsteiger besiegte am Sonntag RW Oberhausen mit 2:1 (2:1) und stürzte die Gäste damit selbst in Abstiegsnöte.

Vor 12 000 Zuschauern war der überragende Dubravko Kolinger nach 39 Minuten Schütze des Siegtreffers. Für die Offenbacher Führung hatte Oberhausens Sven Backhaus in der 21. Minute mit einem Eigentor gesorgt. Zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf Frank Scharpenberg nach 29 Minuten. Die Offenbacher bleiben trotz des Sieges weiter auf einem Abstiegsplatz, verkürzten aber den Abstand zur mitbedrohten Konkurrenz.

Die Hessen begannen engagiert, brauchten aber Glück zur Führung. Oberhausens Libero Backhaus lenkte eine Flanke von Kolinger mit der Fußspitze ins eigene Tor. Doch die Gäste trafen mit Hilfe der Kickers auch ins richtige Gehäuse. Nach einem Deckungsfehler kam Scharpenberg frei zum Schuss und ließ sich die Chance nicht entgegen. Die erneute Führung besorgte der agile Kolinger, dem mit einem Freistoß in den Winkel ein Sonntagsschuss glückte. Nur eine Minute später sah RW- Stürmer Toborg nach seinem zweiten Foul in der OFC-Hälfte die Gelb- Rote Karte.

Der Aufsteiger gab auch nach dem Wechsel weiter den Ton an, vergaß aber, den erlösenden dritten Treffer zu erzielen. Kolinger und Libero Manfred Binz mit einem Freistoß an die Latte vergaben die besten Möglichkeiten zur Resultatsverbesserung. Die Oberhausener taten zu wenig, um das Blatt wenden zu können.

(Von dpa)  

 

Kolinger krönt seinen Auftritt mit dem Siegtreffer zum 2:1

Offenbach. "Wer so gut kämpft, steigt nicht ab." Match-Winner Dubravko Kolinger war nach dem 2:1-Heimsieg seiner Offenbacher Kickers gegen Rot-Weiß Oberhausen fest davon überzeugt, dass der Abstiegskampf in der Zweiten Fußball-Bundesliga für den OFC ein gutes Ende nehmen wird. Der Manndecker hatte mit seiner besten Saisonleistung den Grundstein des Offenbacher Erfolgs gelegt. Standfest in der Defensivarbeit und zudem durchschlagskräftig in der Vorwärtsbewegung - so krönte Kolinger seine Vorstellung mit dem Siegtreffer in der 39. Minute, als er einen Freistoß unhaltbar für RWO-Keeper Adler aus 20 Metern ins lange Eck hämmerte.

Offenbach war vor 13 500 Zuschauern offensiv gestartet. Personelle Überraschung: Publikumsliebling Oliver Roth stand erstmals seit dem 28. November wieder in der Anfangself, ersetzte Holger Gaißmayer, der sich im Training am Donnerstag eine Halswirbelverletzung zugezogen hatte. Roth bot eine engagierte Darbietung, war vor allem in den ersten 45 Minuten ein ständiger Unruheherd im gegnerischen Strafraum. "Leider habe ich nicht getroffen", lautete das Fazit des Stürmers, der den Verein am Saisonende verlassen wird. OFC-Trainer Peter Neururer, glücklich über einen "wichtigen Sieg", war ebenfalls nach dem Abpfiff unzufrieden mit der Chancenverwertung. So hatten Kolinger, Binz und Vladoiu mehrfach Pech im Abschluss. Doch da lagen die Hessen bereits mit 2:1 vorne. In der 20. Minute war die Neururer-Elf in Führung gegangen, eine Hereingabe von Kolinger hatte RWO-Libero Backhaus unglücklich ins eigene Tor gelenkt (20.). Oberhausen, das zunächst Abstimmungsprobleme im Mittelfeld und in der Abwehr hatte, wachte nun auf, und bereits zehn Minuten später fiel der Ausgleich, als Scharpenberg traf. Offenbach wurde nervöser, behielt jedoch die Oberhand. Folgerichtig fiel die frühe Entscheidung für die Kickers durch Kolinger. Eine Minute später war der Widerstand der Gäste endgültig gebrochen, als Schiedsrichter Kammerer Toborg nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte zeigte. Mit einem Mann weniger konnte die Mannschaft von Trainer Ristic sich nicht mehr entscheidend aufbäumen. "Das waren die längsten 90 Minuten, die wir erlebt haben", sah Ristic keine Möglichkeit mehr, das Spiel zu wenden. Sein Pendant Neururer war dagegen verständlicherweise im Anschluss an die Partie auf dem Bieberer Berg besser gelaunt. "Ich bleibe dabei, wir steigen nicht ab." In dieser Woche will der Coach verstärkt Offensivarbeit trainieren, um sich im Torabschluss zu verbessern und Sicherheit zu gewinnen, wenn am kommenden Wochenende das Gastspiel bei der Spvgg. Greuther Fürth auf dem Programm steht. Einziger Wermutstropfen in der Offenbacher Jubelstimmung: Die Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg punktete ebenfalls.

(Von Holger Kliem, Frankfurter Neue Presse)  

 

Die Kickers wittern wieder Morgenluft
Mühsam erkämpfter 2:1-Sieg über RW Oberhausen nährt bei den Offenbachern die Hoffnung auf den Klassenerhalt

Die wirtschaftlichen Voraussetzungen für den weiteren Verbleib in der Zweiten Bundesliga haben die Offenbacher Kickers mit dem Verkauf der vereinseigenen Werberechte in der vergangenen Woche gesichert. Jetzt machten sie auch aus sportlicher Sicht einen Schritt nach vorne. Beim 2:1 (2:1)-Sieg über Rot-Weiß Oberhausen sicherte das abstiegsgefährdete Team drei eminent wichtige Punkte. "Durch diesen Dreier", sprudelte es aus Trainer Peter Neururer hervor, "erhält der Bonuspunkt von Köln erst seine Wertigkeit." Man hätte es auch einfacher sagen können, und das tat der zufriedene Coach dann auch: "Das Prinzip Hoffnung wird größer."

Dass für beide Mannschaften viel auf dem Spiel stand, war von vorneherein klar. Für die Platzherren galt es, den Kontakt zu den Mannschaften auf den Nichtabstiegsplätzen wieder herzustellen. Die Gäste wollten hingegen den Abstand zu den Abstiegsrängen nicht schmelzen lassen. Eine Last, die beiden Teams merklich zu schaffen machte.

Zumindest ging es recht schleppend los auf dem Bieberer Berg.

Die Kickers waren bemüht, vor heimischen Publikum das Spiel zu machen, doch mehr als ein Strohfeuer brannten sie in den ersten beiden Minuten nicht ab.

Der Elan der Kickers war schnell dahin, weil die Gäste sehr massiv in der Abwehr standen. Wenn ein Offenbacher Stürmer, zu denen Holger Gaißmayer auf Grund einer Rückenverletzung nicht gehörte, einmal den Deckungsverband überwinden konnte, war das gleichbedeutend mit einer Abseitsstellung des OFC. Immer wieder tappte der in die Falle der Oberhausener.

Und weil die Elf vom Niederrhein hinten so wenig Probleme hatte, konnte sie es auch einmal riskieren, ganz bewusst den Vorwärtsgang einzulegen.

Eine Reihe von Ecken erarbeiteten sich die Gäste auf diese Weise. Womit sie die Offenbacher doch arg in Bedrängnis brachten. Denn nach 13 Minuten hatten die OFC-Defensivstrategen den Überblick verloren. Zu ihrem Glück bewahrte sie beim Volleyschuss von Frank Scharpenberg die Latte vor einem Rückstand.Die Warnung kam an. Plötzlich wirkten die Kickers verunsichert.

Nur einer im rot-weißen Dress scheint derzeit überhaupt keine Selbstzweifel zu kennen. Dubravko Kolinger, seit Wochen der beständigste Akteur seiner Mannschaft, schickte sich an, die Begegnung zu entscheiden. Mit einem beherzten Lauf über rechts machte der Manndecker den Anfang. Auf die scharfe Hereingabe in der 21. Minute stürzten vier Spieler beider Seiten, und letztlich war es wohl Sven Backhaus, der die Stiefelspitze an den Ball bekamen. Allerdings zum Entsetzen seiner Mitspieler - er traf ins eigene Tor.

Danach offenbarte die Hintermannschaft des OFC nämlich Schwächen, als in der 28. Minute ein Freistoß von Judt in den Strafraum segelte und der Ball auf dem Fuß von Scharpenberg landete und der keine Probleme hatte einzuschießen.

Doch zum Glück für die Kickers spielte ja Kolinger. Schon in der 39. Minute sorgte er wieder für die Führung, als er einen Freistoß vom rechten Strafraumeck ins Tor drosch. Wie ein Strich flog der Ball. Unter den Offensivqualitäten Kolingers mussten noch nicht einmal seine Defensivaufgaben leiden. Seinen Gegenspieler Lars Toborg frustrierte er. Der Oberhausener Stürmer wusste sich nach zwei verlorenen Zweikämpfen jeweils nur mit Fouls zu revanchieren und flog deshalb in der 40. Minute vom Platz. Für Neururer eine Aktion, die spielentscheidend war, denn der Platzverweis "bevorteilte uns. Vor Toborg hatten wir großen Respekt.""

Die so entstandenen Freiräume versuchte vor allem Kolinger zu nutzen. Zeitweise ohne direkten Gegenspieler kristallisierte er sich als ständiger Unruheherd in des Gegners Strafraum heraus. Ein weiterer Treffer blieb ihm jedoch verwehrt. Zunächst kratzte Backhaus seinen Kopfball (59.) von der Linie, mit einem weiteren Kopfball (60.) verfehlte er das Ziel knapp und schließlich wehrte Adler (61.) ab. Zudem prallte ein Freistoß von Manfred Binz (66.) von der Latte ins Feld zurück. Und weil es mit dem dritten Tor nicht mehr klappen wollte, mussten die Kickers bis zum Schluss zittern, ehe der Erfolg sichergestellt war.

(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Ausgemusterter ist die Zuverlässigkeit in Person

Offenbach (joko) Sein 13. Saisonspiel war die vorläufige Krönung. Ausgemustert von Ex-Trainer Boysen, zurückgeholt von Neururer, jetzt unersetzlich. Die Berg- und Talfahrt des Dubravko Kolinger, der gestern sein bestes Spiel im OFC-Trikot absolviert hat. Der Vorlage zur 1:0-Führung folgte der Siegtreffer zum 2:1. Im 13. Spiel der vierte Treffer für den Manndecker, der in der Torjägerliste nur von Vladoiu und Binz (5 Tore) übertroffen wird.

Nach dem Siegtreffer gegen Greuther/Fürth (1:0), dem 1:2 in Stuttgart, dem 2:2 gegen Mainz sicherte der 24-Jährige mit seinem Freistoßtor bereits fünf Punkte für den OFC. "Er ist die Zuverlässigkeit in Person", würdigte Trainer Neururer auch die fehlerlose Defensivarbeit von Kolinger, der Obad und Vier abmeldete. "Eine hervorragende Saison" bescheinigt Manager Gerster dem früheren Karlsruher. "Nicht nur auf dem Platz hat er sich gut entwickelt. Auch innerhalb der Mannschaft ist er als positiver Faktor sehr wichtig."

"Ich kann zufrieden sein", meinte Kolinger, dessen Vertrag noch bis 2001 läuft. Der aber, genau wie Dolzer, Dama und Vladoiu, mit seinen konstant guten Leistungen längst schon andere Profivereine auf sich aufmerksam gemacht hat. "Interessiert mich jetzt nicht. Wichtig ist doch nur, dass wir drinbleiben. Wenn wir die Heimspiele gewinnen, habe ich keine Bedenken." Schließlich hat Kolinger auch den ersten Auswärtssieg eingeplant. "In Aachen waren wir dran, in Köln auch, jetzt ist der erste Sieg eben in Fürth fällig."

Neben Kolinger wurde gestern besonders Oliver Roth, der für den verletzten Gaißmayer erstmals seit 29. November 1999 von Beginn an spielte, von den Fans gefeiert. Aus der Vergangenheit bekannt, aber in Zukunft nicht mehr oft möglich. "Die größte Motivation sind natürlich diese tollen Fans", meinte Roth, der wohl nur noch drei Mal die Gelegenheit hat, auf dem Bieberer Berg zu spielen. Denn obwohl der Ex-Kapitän in seinem 14. Saisonspiel eine gute Leistung zeigte, ist sein Abschied aus Offenbach beschlossene Sache. "Ich werde wieder an der Börse arbeiten." Mit dem Klassenerhalt und seinem ersten Tor in der 2. Liga würde der Abschied sicher leichter fallen.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachRot-Weiß Oberhausen
Curko - Binz - Kolinger, Dietmar Roth - Maier, Dolzer, Bundea (71. Becker), Simon (71. Sohler), Dama - Vladoiu, Oliver Roth (84. Stohn). Adler - Backhaus - Basic, Scheinhardt - Lipinski (59. Vier), Luginger, Scharpenberg, Hayer (46. Tschipew), Judt - Toborg, Obad (72. Rus).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Kammerer (Karlsruhe)1:0 Backhaus (21. Eigentor),
1:1 Scharpenberg (29.),
2:1 Kolinger (39.)
Simon (2) (OFC) / Scheinhardt (5/2), Backhaus (5/1), Lipinski (5), Adler (4) (RWO)Toborg (40. wiederholtes Foulspiel)-13500
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 1999/2000
Alle Ergebnisse vom 26.Spieltag (07.04.- 10.04.2000)
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Spiele des OFC in der Rückrunde 1999/2000 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 1999/2000
Tabellenplatzstatistik Saison 1999/2000
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