2.Bundesliga Saison 1999/2000

SpVgg Greuther Fürth - Kickers Offenbach
Endergebnis: 1:1 (1:1)


Spielbericht vom 16.04.00 - Anstoß: 15:00 Uhr
Teuer erkämpftes 1:1 der Offenbacher Kickers

Fürth. Die Offenbacher haben ihren Auswärts-Komplex in der Zweiten Fußball-Bundesliga wieder nicht ablegen können und machten im Kampf um den Klassenerhalt keinen Boden gut. Die Mannschaft von Trainer Peter Neururer spielte bei der Spielvereinigung Greuther Fürth 1:1 und bleibt damit auf Platz 15 der Liga, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt weiterhin zwei Punkte. Aber auch den gastgebenden Franken half das Remis nicht weiter. Sie verharrten auf Rang 13 und stecken ebenfalls noch tief im Abstiegskampf.

Die Offenbacher gingen in der 22. Minute in Führung, als der später wegen einer Blessur gegen den ehemaligen Kölner Holger Gaißmayer ausgewechselte Oliver Roth mit einem Linksschuss aus neun Metern traf. Aber Carsten Klee gelang schon nach 34 Minuten der Ausgleich, als er nach einer Flanke von Daniel Felgenhauer per Kopf zur Stelle war. Bei dieser Szene zog sich Kickers-Torhüter Goran Curko ohne Einwirkung eines Gegenspielers eine Verletzung (Verdacht auf Mittelfußbruch) zu und musste neun Minuten später durch Ersatztorwart Rene Keffel ersetzt werden. Die Gäste, die nach 75 Minuten wegen einer Verletzung von Ion Vladoui (Muskelfaserriss) und des ausgeschöpften Auswechselkontingents dem Ansturm der Gastgeber mit nur zehn Spielern Stand halten mussten, gestalteten die ersten 35 Minuten des "Kellerduells" überlegen. Doch die Franken, bei denen sich die Gelb-Sperren von Petr Skarabela und Mirko Reichel negativ bemerkbar machten, hatten nach einer deutlichen Leistungssteigerung die besseren Möglichkeiten, die aber alle nicht verwertet wurden. So scheiterte der eingewechselte Henry Onwuzuruike mit einem Kopfball in der 75. Minute an der Unterkante der Latte. Beste Spieler der Franken waren Frank Türr, Martin Meichelbeck und Felgenhauer. Bei den Gästen überzeugten Kapitän Lars Schmidt im Mittelfeld und Stefan Dolzer im Defensivverband der Hessen.

"Wir haben den schwer erkämpften Punkt heute sehr teuer bezahlt", meinte Offenbachs Trainer Peter Neururer angesichts der schweren Verletzungen von Curko und Vladoui.

(Von ?, Frankfurter Neue Presse)  

 

Einen Punkt gewonnen, drei Spieler verloren

Die Offenbacher Kickers hadern nach dem 1:1 bei der Spvgg. Greuther Fürth mit ihrem Verletzungspech / Curko knickt um

Ein Unentschieden - was sonst? Wie schon zehn andere Mannschaften in dieser Saison zuvor, so holten auch die Offenbacher Kickers einen Punkt bei der Spvgg. Greuther Fürth. Mit dem 1:1 setzen sich die Hessen also nicht von der Konkurrenz im Rennen um den Klassenerhalt ab. Was bitter sein könnte, den der Tabellensechzehnte zahlte für den einen Zähler mit drei verletzten Spielern. Immerhin war Manager Klaus Gerster "froh, unter diesen Voraussetzungen einen Punkt geholt zu haben, denn damit haben wir den Abstand gleich gehalten."

Die Angst vor dem Abstieg versuchten beide Mannschaften, mit mutigem Vorwärtsdrang zu bekämpfen. In dem flotten Schlagabtausch hielten sich die Protagonisten keine Sekunde zu lange mit langwierigem Geplänkel um den Mittelkreis auf, sondern suchten den direkten Weg zum Erfolg. Dabei versuchten sie sich aber ausgerechnet in einer Übung, in der es ihnen am nötigen Talent zu fehlen scheint. Das Toreschießen haben sie wahrlich nicht erfunden. Dem Mangel an Kaltblütigkeit verdanken es auch beide Parteien, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt der Saison noch Sorgen um den Klassenerhalt machen müssen.

Immerhin belegten sie ihre Unfähigkeit im Playmobil-Stadion in einer äußerst sehenswerten Art. Enorm die Zahl der Torraumszenen, die sich hüben wie drüben eröffneten. Ein gutes Dutzend hochkarätiger Chancen gab es zu verzeichnen. Die Kickers erarbeiteten sich in dieser Kategorie sogar ein kleines Plus. So scheiterte Stefan Simon gleich in der vierten Minute mit einem Kopfball an dem auf der Torlinie stehenden Christian Hassa. Ein Szene, die sich in ähnlicher Weise mit exakt den selben Hauptdarstellern in der 16. Minute wiederholte.

Dazwischen lagen noch zwei Erfolg versprechende Schussmöglichkeiten für Oliver Roth (9.) und Ion Vladoiu (10.), danach folgte das Führungstor für die Gäste. Mit einer Volleyabnahme erzielte Publikumsliebling Oliver Roth (21.) seinen ersten Saisontreffer. Die Greuther blieben den Gästen jedoch in nichts schuldig. Die Offensivbemühungen der Franken waren nicht minder beherzt.

Doch auch ihren Aktionen mangelte es an Effektivität. Carsten Klee (6.) brachte es beispielsweise fertig, freistehend aus zehn Metern an Goran Curko zu scheitern. War es schon überflüssig, diese Gelegenheit auszulassen, so muss Faouzi Rouissi der Fahrlässigkeit bezichtigt werden. In aussichtsreicher Position zog es der Spielmacher (25.) vor, einen Hackentrick ins Nichts zu spielen, statt auf das Tor abzuziehen.

Derartige Generosität kannte Klee in der 35. Minute nicht mehr. Nach einer weiten Flanke war der Stürmer einen Schritt schneller am Ball als sein Gegenspieler Dietmar Roth und köpfte zum Ausgleich ein. Doppeltes Pech für die Offenbacher, denn in dieser Szene knickte Schlussmann Curko um und musste sich wenig später mit Schmerzen am Mittelfuß auswechseln lassen. Während seine Verletzung wahrscheinlich von längerer Dauer sein wird, musste zwar auch Oliver Roth ausgetauscht werden, weil er umgeknickt war, jedoch kann der Mittelstürmer bald wohl wieder mitmachen. Trotz dieser Handicaps eröffnete sich den Kickers erneut die Chance zur Führung, doch nach einem Bilderbuchkonter über Ion Vladoiu und Stefan Dolzer versagten Günther Maier (44.) im Abschluss die Nerven.

Anschließend verloren die Hessen den Faden. Fast ausschließlich beschränkten sie sich fortan, sich der Angriffe der Platzherren zu erwehren. Mit Verstand und einigem Glück gelang ihnen das auch recht gut. Denn dafür, dass der eingewechselte Henry Onwuzuruike in der 75. Minute nur die Latte traf, konnten sie nichts. Ebenso ungewollt mussten die Kickers dann die Restspielzeit in Unterzahl verbringen. Nachdem Neururer bereits zum dritten Mal ausgewechselt hatte, musste Vladoiu verletzungsbedingt den Platz verlassen.

(Von Niels Barnhofer , FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

In Unterzahl bringt OFC 1:1 über die Zeit

Fürth Im 13. Versuch hat es für die Offenbacher Kickers gestern beim 1:1 gegen die Spvgg. Greuther Fürth wieder nicht zum ersten Auswärtssieg in dieser Saison gereicht. Der OFC zeigte ein Spiel voller Leidenschaft. Kämpferisch waren die Gäste besser. Auch spielerisch überzeugten sie zumindest in der ersten Halbzeit.

Zwar holten die Kickers ihren achten Auswärtspunkt - für Trainer Peter Neururer "ein Bonuspunkt, der Gold wert sein kann" - aber mit drei verletzten Spielern war der Zähler teuer erkauft. Zumal Goran Curko und Ion Vladoiu möglicherweise einige Wochen ausfallen.

Trübe Aussichten für die restlichen sieben Spiele? "Wir können mit unseren Alternativen einiges kompensieren", sagt Neururer vor dem Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers am Ostersonntag. In vermeintlicher Bestbesetzung waren die Kickers 45 Minuten lang die bessere Mannschaft. Im Fünf-Minuten-Takt erspielten sich die Gäste ihre Torchancen. Zweimal klärte Hassa gegen Simon auf der Torlinie (5., 15.), Torwart Reichold wehrte einen Vladoiu-Schuss (10.) ab.

Im vierten Versuch die OFC-Führung. Vladoiu verlängerte eine Flanke von Dietmar Roth mit dem Hinterkopf auf Oliver Roth, der direkt mit dem linken Fuß aus zehn Metern zum 0:1 traf (22.). Überraschend der Ausgleich (34.). Eine Flanke von Felgenhauer durfte Klee aus fünf Metern einköpfen. Wo war Curko? Er war mit dem rechten Fuß im Rasen hängengeblieben, lag auf dem Boden und musste neun Minuten später mit Verdacht auf Mittelfußbruch ausgewechselt werden.

Nach seiner hervorragenden ersten Halbzeit musste Oliver Roth wegen einer Kapselverletzung in der Kabine bleiben. Nun fehlte beim in der Defensive starken OFC die Entlastung aus Mittelfeld und Sturm. Immer wieder kamen hohe Flanken in den OFC-Strafraum. Doch nur einmal drohte wirklich Gefahr. Nach einem Eckball köpfte "Sir" Henry Onwozuruike den Ball an die Lattenunterkante (74.). Nachdem Vladoiu beim Konter zusammen brach, musste er mit Verdacht auf Muskelfaserriss raus. Die Kickers hatten schon drei Mal ausgewechselt, mussten jetzt die letzten 16 Minuten mit zehn Spielern überstehen.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)  

 

Keeper Curko sowie die Stürmer Roth und Vladoiu auf der Krankenstation

Fürth (joko) "Ich glaube, wir haben einen Stürmerfluch." Oliver Roth konnte es nicht fassen. Zehn Monate nach seinem letzten Treffer für den OFC, im Juni im Aufstiegsspiel gegen den VfL Osnabrück, war er wieder erfolgreich. Sein erstes Bundesliga-Tor und dann musste er verletzt ausgewechselt werden. Vor zwei Wochen hatte es Marco Grevelhörster nach seinem ersten OFC-Tor mit einem Bandscheibenvorfall schwer erwischt. Diesmal humpelte Oliver Roth mit dick bandagiertem rechten Knöchel aus dem Playmobil-Stadion. Schon vor seinem Tor ("Am meisten freut mich, dass der Treffer einen Punkt wert war") war Roth umgeknickt. Trotz Bänderdehnung hielt er 45 Minuten lang durch und war bester Offenbacher Spieler. "Vielleicht kriegen wir Roth bis Sonntag gegen die Stuttgarter Kickers wieder hin", hoffte Dr. Wolfgang Banzer. Eine längere Pause droht Goran Curko, der unmittelbar vor dem 1:0 mit dem Schuh im Rasen steckenblieb. "Es hat geknackt", berichtete der 32-jährige Serbe dem Mannschaftsarzt. Heute muss Curko geröntgt werden. Mehrere Wochen Pause drohen.

"René Keffel hatte heute den schwierigsten Job zu erledigen. Für einen Torwart ist wahnsinnig schwer, wenn er nach so langer Pause direkt ins Spiel geworfen wird, aber er hat eine Superleistung geboten", lobte Trainer Peter Neururer seinen 32-jährigen Mann mit der Nummer 1, der nach acht Monaten Verletzungspause erstmals seit August (1:3 gegen den 1. FC Nürnberg) wieder spielte. Nach anfänglichen Unsicherheiten bot Keffel eine souveräne Leistung. Während die Kickers auf der Torwartposition kaum Probleme bekommen werden, wird der dritte verletzte Offenbacher nicht zu ersetzen sein. Ion Vladoiu zog sich vermutlich einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu. Auch wenn heute erst die genauen medizinischen Untersuchungen durchgeführt werden, ist mit mindestens zwei Wochen Pause zu rechnen. Der Rumäne konnte den Muskel nicht einmal mehr anspannen. Im schlimmsten Fall (Muskelriss) wäre die Saison für den besten Offenbacher Trorschützen beendet.

(Von Jochen Koch, Offenbach Post)  

 

Greuther Fürth - Kickers Offenbach: Trainer Möhlmann mit Seelenmassage / Ion Vladoiu droht eine längere Pause

Nach Schlusspfiff saßen die Spieler von Greuther Fürth frustiert auf dem Spielfeld des Playmobil-Stadions. Verständlich, denn gerade hier musste sich die SpVgg schon elf Mal die Punkte teilen. "Ich bin total deprimiert", fasste Martin Meichelbeck die Stimmung im Team zusammen. Doch den Kopf in den Sand steckt er nicht. "Mir ist im Abstiegskampf nicht bange."

Trotzdem wird für Trainer Benno Möhlmann in den nächsten Tagen vor allem Seelenmassage auf dem Programm stehen. "Ich werde die positiven Schlüsse aus dem heutigen Spiel ziehen und meine Mannschaft vor der Aufgabe bei Fortuna Köln dementsprechend einstellen", so Möhlmann zuversichtlich.

Zuversicht heißt derzeit auch das Überlebens-Motto bei den Offenbachern. Genau wie die SpVgg wollten die Kickers ihre Unentschieden-Serie (auswärts acht Remis) brechen. "Wir wollten hier unbedingt unsere ersten drei Punkte auf fremden Boden einfahren. Doch nach den widrigen Umständen bin ich auch mit einem zufrieden", bilanzierte Trainer Peter Neururer.

Die Umstände - das waren vor allem Verletzungen. Oliver Roth, Goran Curko und Ion Vladoiu schieden mit Blessuren aus. Der rumänische Stürmer (Verdacht auf Muskelfaser-Riss im Oberschenkel) gar, nachdem das Wechselkontingent erschöpft war. "Wenn alle drei auf einmal ausfallen, haben wir ein Problem", legt Neururer die Stirn in Falten. Dann nämlich, wenn die eigentlich passable Auswärtsbeute nicht mit einem Sieg gegen die Stuttgarter Kickers getoppt wird. "Nur dann ist das 1:1 in Fürth ein Bonuspunkt", blickt Neuruer auf den Ostersonntag. Zuversichtlich.

(Vom KICKER)  


Mannschaftsaufstellungen:

SpVgg Greuther FürthKickers Offenbach
Reichold - Schmidt (88. Ruman), Sbordone, Meichelbeck - Hassa, I. Walther (64. Lamptey), Surmann, Felgenhauer - Rouissi (73. Onwuzuruike) - Klee, Türr. Curko (43. Keffel) - Dietmar Roth, Binz, Kolinger - Dolzer, Schmidt (71. Dworschak) - Maier, Dama - Simon - Vladoiu, Oliver Roth (46. Gaißmayer).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Werthmann (Dortmund)0:1 Oliver Roth (22.),
1:1 Klee (34.)
(Fürth) / Dolzer (4) (OFC)--8400
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 1999/2000
Alle Ergebnisse vom 27.Spieltag (14.04.- 17.04.2000)
Tabellenstand nach dem 27.Spieltag (14.04.- 17.04.2000)
Spiele des OFC in der Rückrunde 1999/2000 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 1999/2000
Tabellenplatzstatistik Saison 1999/2000
Ergebnisse 1999/2000
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