Kickers Offenbach
News, Info's und Zeitungsberichte über den OFC
März 2001

31.03.2001: Berndroths Kampf gegen Heimkomplex
31.03.2001: VfR Aalen will LR Ahlen folgen
30.03.2001: Vom ungewöhnlichen Start einer neuen Partnerschaft
30.03.2001: Kickers wollen ihren Heimkomplex gegen Aalen ablegen - Neuer Ausrüster
30.03.2001: Ramon Berndroth will den Heimkomplex ignorieren
30.03.2001: Neue rote Trikots in britischem Stil
24.03.2001: Neuer Vertrag für Oliver Speth
23.03.2001: Olli Roth sagt Hilfe zu: OFC für Speth da
23.03.2001: Oliver Speth erlitt Kreuz- und Innenbandriss
23.03.2001: OFC gibt seiner Jugendarbeit eine neue Struktur
23.03.2001: Mindestens sechs Monate Zwangspause
22.03.2001: Old: Erst Ausbildung, dann Entschädigung
22.03.2001: Lars Schmidt löst Knut Hahn als Trainer der A-Jugend ab
21.03.2001: Ein schneller Wechsel zwischen Licht und Schatten
20.03.2001: Stefan Dolzer sagt am Saisonende ade
20.03.2001: Berndroth behält die Ruhe
19.03.2001: Abschied nach 13 Jahren bei Kickers: Stefan Dolzer geht am Saisonende
19.03.2001: Rechtsfuß Glöckner fühlt sich links liegen gelassen
19.03.2001: Der Kapitän ist sich für die Drecksarbeit nicht zu schade
05.03.2001: Bouffier und Grandke stellen Offenbacher Fanprojekt vor
03.03.2001: Wir dürfen nicht zu ungeduldig sein
03.03.2001: OFC startet vor dem Heimspiel sein Fan-Projekt
02.03.2001: In Nuber-Manier gegen Stuttgart
02.03.2001: Im Nuber-Stil soll der Schwaben-Riegel geknackt werden
01.03.2001: Der Faktor Zeit spielt gegen Lars Schmidt

 
News vom Sa. 31.03.2001

Berndroths Kampf gegen Heimkomplex

Offenbach (bam). Der Heimkomplex der Offenbacher Kickers: Seit Ende November 2000 gab's am Bieberer Berg keinen Sieg für den OFC. Acht Punkte aus vier Spielen lautet Berndroths Bilanz nach der Winterpause - Unentschieden daheim gegen die Amateure des VfB Stuttgart und in Pfullendorf, jeweils drei Punkte beim VfR Mannheim und FC Schweinfurt. "Auswärtssiege sind schön", sagt Kickers-Trainer Ramon Berndroth. Aber mehr auch nicht. "Der Abstiegskampf ist aber nur über Heimsiege zu schaffen."

Deswegen fordert er am Samstag (15 Uhr) gegen den VfR Aalen von seiner Mannschaft: "laufintensiven Angriffsfußball, Kampf, Disziplin. Und das ist nicht zuviel." Genügen soll es, um die erwarteten 8000 Zuschauer zu begeistern.

Noch überlegt der sechste Trainer des OFC in dieser Spielzeit, was er tun kann, damit seine Spieler den Heimkomplex ablegen. Eine Variante: ein frühes Tor, das gäbe Sicherheit. Nur hat der Trainer darauf wenig Einfluss. "Wenn das Spiel angepfiffen ist, kannste wenig machen." Und vorher? Die abschließende Mannschaftssitzung wollte er gestern auf dem Rasen des Hauptfeldes am Bieberer Berg abhalten. Gestrichen. Zuviele Zuschauer. Aber zum Abschlusstraining bat er ins Stadion. Auch das sei eine Möglichkeit, um den Spielern zu zeigen: "Der Berg ist unser Zuhause, unser Tempel."

Bei allen Versuchen, die eigene Psyche zu festigen, vergisst Berndroth nicht die Warnung vor den Stärken des Gegners: "Da kommt 'ne absolute Profitruppe. Die wollen noch in die Zweite Liga." Umgekehrte Vorzeichen also: Aalen steht auf einem Platz, mit dem Kickers vor der Saison nur im schlimmsten Fall gerechnet hatte. Der OFC kämpft um den Klassenerhalt - eigentlich eine Situation, die Aalen erwartete.

Heimsiege Mangelware, Auswärtssiege gleich zwei - darunter das 1:0 in Schweinfurt. Neben der Einstellung stimmte gegen den Aufstiegskandidaten beim OFC auch die Aufstellung. Deswegen wird Berndroth nicht viel verändern: Für Speth (Kreuzbandriss) rückt Meyer in den Kader auf, für Becker kommt im Angriff Brendel.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Sa. 31.03.2001

VfR Aalen will LR Ahlen folgen

Aalen Fehlgeleitet war der Busfahrer, der vor kurzem die Fans von Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Nürnberg zum Gastspiel des "Club" beim westfälischen LR Ahlen chauffieren sollte, stattdessen aber vorm Aalener Waldstadion auf der schwäbischen Ostalb vorfuhr. Falscher Ort, doch ganz daneben lag die fränkische Reisegesellschaft indes nicht. Denn Regionalligist VfR Aalen setzt derzeit alles daran, dem Klub aus Westfalen von Ex-OFC-Trainer Peter Neururer in die Zweite Liga zu folgen.

Für die Ostälbler ging es zuletzt steil bergauf - vom sportlichen Mittelmaß in der baden-württembergischen Oberliga bis ins obere Drittel der Regionalliga Süd. Schnell hatte Johannes Moser nach der Übernahme des Vereinsvorsitzes vor knapp fünf Jahren erkannt, dass die weitere Sicherung der Existenz des damals finanziell angeschlagenen Vereins nur über den sportlichen Erfolg führen kann. Und über's Geld. Mit einem Drei-Millionen-Etat startete Aalen in diese Saison. Zweimal wurde nachgebessert - über 4,1 Millionen Mark auf jetzt geschätzte knapp fünf Millionen.

In seiner Amtszeit führte Moser in der Fußball-Abteilung professionelles Denken ein, bildete ein Präsidium mit dem millionenschweren Sportmäzen Berndt-Ulrich Scholz (die Scholz-Gruppe ist Europas größter privater Schrottverwerter) als Moser-Stellvertreter, holte in Ex-Profi Helmut Dietterle (VfB Stuttgart) einen hauptberuflichen Sportmanager und in Ex-Bundesligacoach Willi Entenmann einen bekannt akribisch arbeitenden Trainer. Momentan bremst Entenmann noch die Erwartungen, er will sich mit der Mannschaft in der laufenden Runde in der Regionalliga Süd "lediglich etablieren". Doch Vereinsboss Moser lässt sich nicht beirren: Die Zweite Liga soll her.

Auf Anhieb eine Säule im Aalener Spielaufbau ist Martin Braun (32) geworden. Der Ex-Profi (u.a. SC Freiburg, zuletzt Karlsruher Sportclub) kam in der Winterpause. Paradeabteilung ist die Defensive mit Abwehrchef Sascha Theres (zuvor SV Wacker Burghausen) und einer Dreierkette mit Patrick Neumann (er wird von den Profiklubs Wolfsburg und St. Pauli umworben) in der zentralen Position sowie den profierfahrenen Außenverteidigern Uwe Schneider (kam während der Runde von Bundesligist Eintracht Frankfurt) und Michael Bochtler (Ex-VfB Stuttgart, zuletzt Sturm Graz). Mit Kapitän Erol Sabanov verfügt man zudem über einen reaktionsstarken Torwart.

www.vfr-aalen.de

(Von Thomas Schittenhelm (Aalen), OFFENBACH-POST)

 
News vom Fr. 30.03.2001

Vom ungewöhnlichen Start einer neuen Partnerschaft

Offenbach. Eine nette Anekdote: Es war im Juni 1997 und Karsten Maier auf der Fahrt in die Firma; die Offenbacher Kickers waren auf dem Wege zum Relegationsspiel nach Stuttgart und aus der Ober- in die Regionalliga. Da kreuzten sich die Wege erstmals. Im Stau sah Maier viele Autos, aus denen Schals in Kickers-Farben hingen. Eine Begegnung mit Folgen - für beide. Maier, Marketing-Service-Manager des Sportartikel-Ausrüsters uhlsport, blieb am OFC dran. Sein Pech: Nike war vorher da und schon im Geschäft mit dem Regional- und späteren Zweitligisten. Jetzt ist Nike draußen - und der "Fußball-Komplettanbieter" (Eigenwerbung) uhlsport drin. Die Kickers haben für die kommenden drei Jahre einen Ausrüster, der sie unterstützt - gleich, ob der OFC in die Oberliga absteigt (wollen Klub und Firma aus verständlichen Gründen verhindern) oder die Bundesliga beglückt (fällt unter die Kategorie Fernziel).

100 Mitarbeiter; Firmensitz Balingen; 100 Millionen Mark Umsatz weltweit; zwei Drittel der Waren werden exportiert; im deutschen Profifußball war uhlsport bisher nur zweitklassig vertreten (Duisburg, Bielefeld, Oberhausen). Offenbach ist der erste Drittligist; hinzu kommen Vitesse Arnheim (Niederlande), AJ Auxerre (Frankreich) und die Fußball-Nationalmannschaft Jamaikas.

Gute Laune auch bei den Verantwortlichen der Kickers: "Der Vertrag ist besser als der, den wir mit Nike hatten", sagte Teammanager Oliver Roth. Wie Nike auch rüstet uhlsport komplett aus - von der ersten Mannschaft bis zur Jugend. Zahlen? OFC-Präsident Dieter Müller: "Wir veröffentlichen doch keine Vertragsinhalte." Wie durchsickerte, räumte Nike zu Zweitligazeiten dem OFC freies Einkaufen (zu Verkaufskonditionen) im Volumen von 120 000 Mark ein. In der Regionalliga sank die Summe angeblich auf 80 000. Im Gegensatz zu Nike bliebe uhlsport dem OFC auch in der Oberliga treu. Morgen gegen VfR Aalen (6., 36 Punkte) wird Marketing-Manager Maier auf das Feeling Bieberer Berg (Beginn 15 Uhr) verzichten. Eigene Interessen, er spielt Fußball. Macht nichts, denn noch laufen die Kickers (15., 26) in zehn Pflichtspielen in den alten Trikots auf.

Neu wird dagegen die Küche im VIP-Raum sein. So hat sich gestern der bisherige VIP-Versorger Uli Hartleb auf Anfrage geäußert. Er hört sofort auf. Der Vorschlag des OFC, bis Saisonende sollen Hartlebs Party-Service und die Betreiber der Vereinsgaststätte "Offenbacher Haus" sich mit dem Catering abwechseln, ist für ihn nicht akzeptabel. Nach "mindestens 15 Jahren" entschloss sich Hartleb, die Offerte abzulehnen, mit der die Kickers - so Vize-Präsident Thomas Kalt - einen Konkurrenten testen wollten. Anlass war laut Vereinsauskunft Kritik, die es an Quantität und Qualität des Essens gegeben haben soll. Hartleb vermutet eine Retourkutsche. Vor einem Jahr leitete er seine offenen Rechnungen gegenüber Kickers von mehr als 60 000 Mark an ein Inkasso-Unternehmen weiter. "Auf meine Forderungen reagierte beim OFC ja niemand." Die Inkassofirma aber arbeitete erfolgreich.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Fr. 30.03.2001

Kickers wollen ihren Heimkomplex gegen Aalen ablegen - Neuer Ausrüster

Offenbach. "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen." Der Ausspruch von Dieter Müller, Präsident des abstiegsbedrohten und finanziell angeschlagenen Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach, bei der gestrigen Vorstellung des neuen Ausrüsters "Uhl Sport" (Drei-Jahres-Vertrag unabhängig der Liga-Zugehörigkeit) gilt nicht nur für die schwierige Suche nach neuen Sponsoren, sondern ebenso für die sportliche Lage. Trotz einer Serie von vier Spielen ohne Niederlage steht das Team von Trainer Ramon Berndroth nach wie vor auf einem Abstiegsplatz zur Oberliga Hessen. Doch nachdem die Kickers lange Zeit abgeschlagen waren, scheint jetzt wieder Licht am Ende des Tunnels. Acht von zwölf möglichen Punkten machen Mut, und so könnte am Wochenende der Sprung ans rettende Ufer gelingen: mit einem Sieg gegen den Tabellensechsten VfR Aalen (Samstag: 15 Uhr).

Doch die schlechte Heimserie drückt den Optimismus am Bieberer Berg. Erst drei Siege vor eigener Kulisse sind zu wenig aus Sicht von Ramon Berndroth: "Erfolge zu Hause sind die Voraussetzung zum Klassenerhalt." Besonders schwer, wenn mit Aalen ein Gegner kommt, der, so Berndroth, "kompakten Fußball auf höchstem Niveau spielt". Die Marschrichtung des neuen Kickers-Coaches heißt: "Laufintensiver und engagierter Angriffs-Fußball, mit Disziplin und Kampfbereitschaft als Basis." Vor erwarteten 8000 Zuschauern wird Berndroth dann dem Team vertrauen, das zuletzt Aufstiegsaspirant FC Schweinfurt 1:0 besiegte. Thier im Tor, Binz, Dolzer, Fossi in der Defensive, Ertl, Köpper, Maier, Dworschak und Dama im Mittelfeld. Im Sturm ist Würll mit drei Toren nach der Winterpause gesetzt. Einzig die zweite Spitze ist vakant. "Brendel könnte zum Einsatz kommen", überlegt Berndroth. Dann müsste Becker auf die Bank.

Das Programm: Pfullendorf - Schweinfurt, Burghausen - Darmstadt (beide Freitag: 19 Uhr), Mannheim - Jena (Freitag: 19.30 Uhr), Erfurt - München 1860 (Samstag: 14 Uhr), Regensburg - Elversberg (Samstag: 14.30 Uhr), Offenbach - Aalen, Trier - Karlsruhe (beide Samstag: 15 Uhr), VfB Stuttgart - Wehen, Bayern MünchenSiegen (beide Sonntag: 15 Uhr).

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)

 
News vom Fr. 30.03.2001

Ramon Berndroth will den Heimkomplex ignorieren

Gegen den VfR Aalen erwartet der Trainer der Offenbacher Kickers "laufintensiven Angriffsfußball"

Natürlich sind Zahlen nüchtern, bisweilen trocken, doch sie lügen nicht. Sagt man so. Also lohnt vor dem Spiel der Offenbacher Kickers am morgigen Samstag gegen den VfR Aalen (15 Uhr) ein Blick auf die Statistik. Nehmen wir aus gegebenem Anlass die Heimbilanz des nach der Winterpause so furios gestarteten OFC. Zwölf Mal durften die Herren Fußballspieler in dieser Saison schon auf dem einst so gefürchteten Bieberer Berg ihre Kontrahenten empfangen, genau die Hälfte der Partien haben sie dabei verloren, viermal einen Punkt ergattert und zweimal das Feld als Sieger verlassen. Das ist eine nicht ganz so glanzvolle Bilanz, es ist, schärfer formuliert, eine erschütternde und kümmerliche. Einen Heimkomplex hat Trainer Ramon Berndroth bei seinen Schützlingen ausgemacht, was ja auch irgendwie auf der Hand liegt, doch vor der Partie gegen die Schwaben hat der Fußballlehrer eine ganz raffinierte Methode ausgeklügelt: "Um den Heimkomplex abzubauen, ignoriere ich ihn einfach." Ob es seinen Spieler nutzen wird? Wer weiß es schon.

Vielleicht schlackern denen ja schon die Knie, wenn sie an Samstag denken, und vielleicht flüstern sie sich zu: "Oh je, schon wieder ein Heimspiel." Fest steht, dass die Offenbacher von den acht nach der Winterpause ergatterten Punkte sieben auf auswärtigem Terrain geholt haben, wobei fairerweise nicht unerwähnt bleiben sollte, dass sie dreimal in der Fremde und nur einmal zu Hause antreten durften. Im bislang einzigen Heimauftritt unter Berndroths Ägide mussten sich die Hessen gegen die Amateure des VfB Stuttgart mit einem schmeichelhaften 1:1 begnügen, und warum sollte sich eigentlich der VfR Aalen, immerhin Tabellensechster, als gern gesehener Aufbaugegner erweisen? Das weiß am Bieberer Berg niemand so recht zu beantworten, eventuell haben ja die zuletzt überzeugenden Darbietungen den Spielern die nötige Sicherheit gegeben und für ein weniger angegriffenes Nervenkostüm gesorgt.

Der VfR Aalen, sagt Berndroth, müsse auf jeden Fall mit null Punkten auf die Heimreise geschickt werden, egal wie, "denn der Abstiegskampf lässt sich nur über Heimsiege erfolgreich bewältigen". Aus diesem Grund überlegt der 49-Jährige, ob er die abschließende Spielersitzung auf dem Rasen des Hauptfeldes am Bieberer Berg abhalten soll, damit jeder einzelne Fußballer merke: "Mensch, das hier ist unser Tempel, hier sind wir zu Hause." Wunderdinge erwartet der Coach von seinen Recken ohnehin nicht, sie sollen nicht zaubern oder spektakulär spielen, "sondern laufintensiven Angriffsfußball zeigen, und das ist wohl nicht zu viel verlangt". Im Vergleich zum 1:0-Sieg in Schweinfurt wird Berndroth keine großen Veränderungen vornehmen, überlegt nur noch, ob er Stürmer Thomas Brendel mal eine Chance von Beginn an geben sollte.

Den Gegner erachtet Berndroth als "unangenehme Mannschaft", die kompakten Fußball spiele, "auf höchstem Niveau angreifen und verteidigen kann". In gewissem Sinne seien die Schwaben "ein Vorbild" für den OFC, "denn die wollen in die Zweite Liga". Ein Ansinnen, mit dem die Kickers die Saison begonnen haben.

Auf ein Geduldsspiel, dessen ist sich Berndroth sicher, werden sich die Zuschauer einstellen müssen, im Grunde müsse seine Elf aufpassen, dem Team von Trainer Willi Entenmann nicht ins offene Messe zu laufen, "doch das werde ich meinen Jungs nicht sagen, denn wenn ich es sagen, dann laufen sie gar nicht mehr".

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Fr. 30.03.2001

Neue rote Trikots in britischem Stil

Das rote Trikot, mit dem Kickers Offenbach in der neuen Saison auflaufen wird, ist dann doch recht schlicht ausgefallen, ein bisschen erinnert es an das englischer Klubs, an Arsenal London etwa. Verantwortlich dafür ist Uhlsport, der neue OFC-Ausrüster, der am gestrigen Donnerstag offiziell vorgestellt worden ist. In den kommenden drei Jahren wird der Fußball-Regionalligist mit dem Unternehmen aus Süddeutschland, das einen jährlichen Umsatz von 100 Millionen Mark aufweist, gemeinsame Sache machen - unabhängig von der Klassenzugehörigkeit.

"Uhlsport hat uns das Gefühl gegeben, mehr zu sein als ein im Abstiegskampf steckender Regionalligist", sagte Vizepräsident Thomas Kalt. Karsten Maier, Marketing-Manager bei Uhlsport, verwies auf die große Bedeutung des Traditionsvereins: "Kickers Offenbach ist etwas Besonderes." Das Unternehmen hoffe, "einen kleinen Teil dazu beizutragen, dass der OFC in Ruhe die Zukunft planen kann". Über die finanziellen Eckdaten wurde Stillschweigen vereinbart. Präsident Dieter Müller ließ sich lediglich entlocken: "Wir sind sehr zufrieden."

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Sa. 24.03.2001

Neuer Vertrag für Oliver Speth

Offenbach (app). Krasse Gegensätze: Während die Zugänge Thomas Brendel, Angelo Barletta und Frank Mager gestern nach dem Training in der Umkleidekabine mit einem Imbiss ihren Einstand bei den Offenbacher Kickers feierten, saß Mittelfeldspieler Oliver Speth in Warte- und Behandlungszimmern. Fazit nach diversen Arztbesuchen: Speth, der sich am Mittwoch das hintere Kreuzband und das Innenband im linken Knie gerissen hat, soll nicht operiert, sondern nach der konservativen Methode behandelt werden. Er fällt sechs bis acht Monate aus.

Speths Kontrakt beim OFC endet zum Saisonende. Über seine Zukunft, versicherte Teammanager Oliver Roth, muss sich Speth aber keine Sorgen machen, denn "wir werden ihn mit einem neuen Vertrag ausstatten".

Der zweite Verletzte: Torwart Rene Keffel (Nasenbeinbruch). Er soll bereits in der kommenden Woche an der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den VfR Aalen (Samstag, 15 Uhr, Bieberer Berg) teilnehmen.

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Fr. 23.03.2001

Olli Roth sagt Hilfe zu: OFC für Speth da

Offenbach (bam/leo). Schock für Kickers Offenbach: Mittelfeldspieler Oliver Speth (25) fällt für mindestens sechs Monate aus. Verdacht auf Riss des hinteren Kreuzbandes im linken Knie und Innenbandriss. Die Verletzung, die bei Fußballern als eine der schwersten gilt, ist die Folge eines Zweikampfes mit einem Gastspieler im Sichtungsspiel am Mittwochabend (unsere Zeitung berichtete). Kickers-Manager Oliver Roth sicherte Speth, dessen Vertrag beim OFC am Saisonende ausläuft, unbürokratisch Unterstützung zu: "Er wird von uns die Hilfe bekommen, die er braucht, um wieder fit zu werden. Der OFC ist für Oliver Speth da." Im Februar hatte sich OFC-Angreifer Nazir Saridogan das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen.

Abgesehen von Speths Verletzung waren Berndroth und die Chefscouts Hermann Nuber und "Django" Mann mit dem ersten Talentsichtungstraining des Fußball-Süd-Regionalligisten zufrieden. "Dafür, dass die Jungs das erste Mal zusammen gespielt haben, war das sehr ordentlich. Wir werden diese Spieler nicht gleich holen, aber weiter beobachten", sagte Berndroth nach dem 0:3 der "Talente" gegen die OFC-Regionalliga-Mannschaft (Tore: Brendel, Schindler, Becker). Der OFC-Coach weiter: "Das war eine sehr gelungene Sache, die wir sicher wiederholen werden. Unsere Scouts haben sehr seriös gehandelt und die Trainer der betreffenden Klubs gleich mit eingeladen." Die Trainer Hellmuth Zajber (Seligenstadt), Andy Koch (Oberrad 05) und "Django" Mann (SV Jügesheim) waren unter den 70 Schaulustigen. Einen sehr guten Eindruck hinterließ Bastian Czintalan, Stürmer bei der 05 Oberrad. "Wenn ihm die Kickers ein Angebot machen, legen wir ihm keine Steine in den Weg", sagte Koch.

Solidarität mit dem OFC allerorten? Es scheint fast so. "Wir müssen den OFC wieder hoch bringen", sagte "Django" Mann. Daher würde er Marcus Henning, an dem auch Regionalligist Darmstadt 98 Interesse zeigt, zum OFC ziehen lassen. "Es ist gut, dass der OFC endlich ein Auge auf die Talente aus dem Rhein-Main-Gebiet wirft", sagte Cengiz Elcioglu, Spielmacher der SF Seligenstadt. Doch der auffälligste Spieler kam nicht aus der Region: Nino Milenkovic (23, zuletzt Dynamo Dresden) bringt die internationale Erfahrung von vier Uefa-Cup-/Champions-League-Spielen mit. Der körperlich robuste Linksfuß aus Jugoslawien könnte auf der linken Seite Patrick Dama ersetzen, wenn dieser wie geplant zum Zweitligisten LR Ahlen wechselt.

(Von Martin Batzel + leo, OFFENBACH-POST)

 
News vom Fr. 23.03.2001

Oliver Speth erlitt Kreuz- und Innenbandriss

Schlechte Nachricht für Kickers Offenbach. Der Fußball-Regionalligist muss im Abstiegskampf auf unbestimmte Zeit auf Mittelfeldspieler Oliver Speth verzichten, der sich im Training bei einem unglücklichen Zusammenprall mit einem Testspieler einen Kreuzband- sowie einen Innenbandriss zugezogen hat.

Glück im Unglück hatte der schmächtige Spielmacher dabei noch, denn bei einer ersten Untersuchung stellte sich heraus, dass "nur" das hintere Kreuzband in Mitleidenschaft gezogen wurde, wodurch eine Operation nicht zwingend erforderlich ist und gegebenenfalls die konservative Behandlung ausreicht. Eine genaue Diagnose wird allerdings erst eine in den nächsten Tagen durchzuführende Kernspintomographie bringen.

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Fr. 23.03.2001

OFC gibt seiner Jugendarbeit eine neue Struktur

Offenbach. Not macht erfinderisch. Nach dem Ausscheiden des bisherigen A-Jugend-Trainers Knut Hahn, der aus beruflichen Gründen von seinem Amt zurücktritt, soll die Verantwortung für den Nachwuchsbereich beim Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach künftig auf mehrere Schultern verteilt werden.

Das nahezu vollständig angetretene Präsidium stellte am Mittwoch eine neue Mannschaft vor, die sich fortan um die Belange der Jugendabteilung kümmern soll. Hahns Nachfolge als Coach der A 1-Jugend wird der bisherige Regionalliga-Spieler Lars Schmidt antreten, der seine aktive Laufbahn auf Grund einer langwierigen Sprunggelenkverletzung wohl beenden muss.

Änderungen gibt es aber nicht nur auf personeller Ebene. A- und B-Jugend sollen künftig gemeinsam mit der Zweiten Mannschaft, die in der Landesliga spielt, eine eigene Abteilung bilden. Diese wird von Manfred Skowronek geleitet, durch dessen Hände solch bekannte ehemalige Kickers-Jugendliche wie Rudi Völler, Uwe Bein, Ralf Weber und Uwe Bindewald gingen. Ab der C-Jugend abwärts tragen fortan Stefan Weigand und Uwe Herbert die Verantwortung. Zusammenlaufen sollen die Fäden schließlich bei Michael Dämgen, dem Co-Trainer der Regionalliga-Mannschaft und neuen Jugendkoordinator.

"Das Ziel muss es sein, künftig wieder mehr Spieler aus dem Jugendbereich an den Kader der Ersten Mannschaft heranzuführen", fasst Dämgen die selbst gestellten Aufgaben zusammen. Daran, bestätigte auch Skowronek, werde man sich messen lassen müssen. Zwei bis drei Jahre, so rechnen die Verantwortlichen, werde es aber mindestens dauern, bis erste Früchte eingebracht werden könnten. Als kurzfristiges Ziel hat man den Aufstieg der derzeit in der Landesliga spielenden A-Jugend in die Regionalliga ins Auge gefasst.

Letztlich, machte der ehemals selbst in der Jugend der Offenbacher aktive Präsident Dieter Müller deutlich, gehe es aber darum, den Club wieder dahin zu bringen, "wo unser Platz ist, nämlich im bezahlten Fußball."

Um ein für diese Aufgabe geeignetes Team auf die Beine zu stellen, sollen künftig auch Sichtungsspiele mit Talenten aus der Region wieder eine feste Einrichtung werden. Beim ersten Anlauf am Mittwoch Abend standen unter anderem die Landesliga-Akteure Peter Sprung und Cengiz Elcioglu (beide Sportfreunde Seligenstadt) sowie Bastian Csintalan (Spvgg, Oberrad) auf dem Prüfstand.

(Von rst, FRANKFURTER NEUE PRESSE)

 
News vom Fr. 23.03.2001

Mindestens sechs Monate Zwangspause

Oliver Speth schwer verletzt

Die Offenbacher Kickers müssen im Kampf um den Klassenerhalt auf Oliver Speth verzichten. Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler zog sich bei einem Sichtungsspiel einen Kreuz- und Innenbandabriss im linken Knie zu.

Speth, der 1993 von Teutonia Hausen an den Bieberer Berg wechselte, wird seinem Verein voraussichtlich sechs Monate nicht zur Verfügung stehen.

(Von rst, FRANKFURTER NEUE PRESSE)

 
News vom Do. 22.03.2001

Old: Erst Ausbildung, dann Entschädigung

Lars Schmidt trainiert ab der neuen Saison die A-Jugend des OFC: Weiter bilden den Trainerstab im Jugendbereich: Andreas Krug (A2), Roland Gerhardt (B1), Peter Murrmann (B2), Carlo Wöll (C1), Christian Steinbacher (D1), Karl Potter (D2), Claus Mensinger (E1), Ihsan Davulcu (E2), Sharan Sahi (F1) und Paul Regenfuß (F2).

Offenbach (bam/leo). Lars Schmidt übernimmt den Job des A-Jugendtrainers bei Kickers Offenbach und wird somit Nachfolger von Knut Hahn, der diese Position aus beruflichen Gründen abgibt. Für Schmidt bedeutet das auch: Der 35-Jährige, der wegen einer Sprunggelenksverletzung seit Monaten fehlt, wird seine aktive Laufbahn wohl beenden. So war gestern Michael Dämgen zu verstehen, Co-Trainer der Kickers und Jugendkoordinator.

Vize-Präsident Edgar Old brachte die neue Vorgehensweise bei der offiziellen Vorstellung des neuen Teams im Amateur- und Jugendbereich auf den Punkt: "Primär ist die Ausbildung, erst dann kommt die Aufwandsentschädigung." Es werde künftig nur versprochen, was die Abteilung auch halten könne, sagte Old. "Wir müssen Ehrlichkeit reinbringen." Ein Hieb gegen die Anfang März abgetretene Ex-Abteilungsführung mit Karl-Heinz Kohls an der Spitze.

A- und B-Jugend werden dem Bereich des B-Teams zugeordnet, verantwortlich hier ist künftig Manfred Skowronek (unsere Zeitung berichtete). Für den Bereich ab C-Jugend abwärts tragen Stefan Weigand und Uwe Herbert die Verantwortung. Um die Finanzen der Jugend aufzubessern, wurde ein Förderkreis gegründet, den Matthias Winter betreut. 100 Mitglieder sind das Ziel. Das würde bedeuten, dass 80 000 Mark in die Jugendkasse fließen. Präsident Dieter Müller lobte das neue Konzept: "Nur in der Jugend liegt die Zukunft."

E Sichtungsspiele, zu denen die Kickers interessante Akteure anderer Vereine einladen, sollen eine feste Einrichtung werden. Zur Premiere gestern Abend kamen Peter Sprung, Cengiz Elcioglu (beide Sportfreunde Seligenstadt), Marcus Henning (SV Jügesheim), Bastian Czintalan (SpVgg Oberrad) und Sascha Maul (FSV Bad Orb).

(Von Martin Batzel + leo, OFFENBACH-POST)

 
News vom Do. 22.03.2001

Lars Schmidt löst Knut Hahn als Trainer der A-Jugend ab

Offenbacher Kickers wollen der Nachwuchsarbeit wieder höheren Stellenwert beimessen / "Wunder dauern etwas länger"

Lars Schmidt wird in der neuen Saison Trainer der A1-Jugend von Kickers Offenbach. Der 35 Jahre alte Mittelfeldspieler, der auf Grund einer langwierigen Verletzung seine Karriere in aller Stille beendet hat, beim OFC aber einen Anschlussvertrag als Coach im Jugendbereich besitzt, löst Knut Hahn ab, der aus zeitlichen Gründen das Traineramt niederlegen wird.

Gymnasiallehrer Hahn, der zwischenzeitlich auch die Regionalligamannschaft der Kickers coachte, sieht sich nicht mehr in der Lage, Beruf und Hobby unter einen Hut zu bekommen, zumal er an der Schule auch noch die Betreuung der Referendare übernommen hat. Hahns Weggang wird die Kickers schwer treffen, genoss der Pädagoge doch hohes Ansehen und zeichnete sich durch seine fachliche Kompetenz aus.

In jedem Fall will der Traditionsklub der Jugendarbeit zukünftig wieder einen höheren Stellenwert beimessen. Aus diesem Grund sind auch einige strukturelle und personelle Änderungen vorgenommen worden, die es ermöglichen sollen, talentierte Fußballer aus der eigenen Jugend in die Erste Mannschaft zu integrieren, so wie es derzeit bei Dario Fossi der Fall ist, der den Sprung in die Mannschaft von Chefcoach Ramon Berndroth schaffte.

Hauptverantwortlich wird der Co-Trainer des Regionalligateams, Michael Dämgen, sein, bei dem als Jugendkoordinator die Fäden zusammen laufen.. "Der Nachwuchs ist in der Vergangenheit vernachlässigt worden", führte Präsident Dieter Müller aus und Michael Dämgen ergänzte: "Das Vertrauen ist erschüttert, innerhalb und außerhalb des Vereins. Wir müssen es zurückgewinnen." Für den am 1. März offiziell zurückgetretenen Jugendleiter Karl-Heinz Kohls wird es keinen Ersatz geben, die Jugendarbeit soll, wie Manfred Skowronek sagte, "auf viele Säulen gestützt sein". Skowronek, durch dessen Hände in den 70er Jahren Stars wie Rudi Völler, Uwe Bein, Ralf Weber oder Uwe Bindewald liefen, wird Abteilungsleiter der A- und B-Jugend sowie der Amateure.

Und eben dort wird der Hebel angesetzt, die A- und B-Jugend wird aus dem Jugendbereich ausgegliedert und soll zusammen mit der in der Landesliga Süd spielenden Zweiten Mannschaft eine Einheit bilden. "Leistungsbezogen", so Skowronek, solle künftig gearbeitet werden, man müsse sich daran messen lassen, "wie viele Spieler wir an die Erste heranführen können". Hals über Kopf, dessen sind sich alle bewusst, werden sich keine Erfolge erzielen lassen, "Wunder dauern etwas länger", sagte Skowronek. Der OFC, befand Michael Dämgen, müsse, da finanziell alles andere als auf Rosen gebettet, langsam verloren gegangenen Boden gutmachen. In zwei bis drei Jahren hofft er, "die ersten Erfolge abschöpfen" zu können.

Eines stellte Skowronek klar: "Wenn hier wie früher geblockt werden sollte und Talente keine Chance bekommen, werden wir massiv unseren Standpunkt vertreten. Es kann nicht sein, dass die Leute ehrenamtlich arbeiten und viel Zeit investieren und das ganze Ding dann wie eine Seifenblase platzt." Vizepräsident Edgar Old ist guter Dinge: "Hier sind Leute mit Herzblut am Werk, die den Kickers-Geist wieder aufleben lassen. Hier soll wieder Ehrlichkeit Einzug halten."

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Mi. 21.03.2001

Ein schneller Wechsel zwischen Licht und Schatten

Offenbachs Strafraumwühler Patrick Würll hat die schlimme Hinrunde noch nicht vergessen

Der Mann ist, bildlich gesprochen, durch die Hölle gegangen, sieben dürre Monate lang. Finster und trist war das (Fußballer-)Leben des Patrick Würll, selbst wenn die Sonne vom Himmel lachte, tappte der Stürmer von Kickers Offenbach durch den Schatten. Seit der junge Kerl aus Bayern im Sommer des zurückliegenden Jahres am Bieberer Berg seinen Spind eingeräumt hat, ist so gut wie alles schief gegangen, was schief gehen kann. Ex-Trainer Dragoslav Stepanovic etwa fällte ein vernichtendes Urteil über den 22-Jährigen, zu unerfahren sei der, nicht dynamisch, nicht robust genug, ein halbes Hemd eben, das schon umfällt, wenn der Gegner laut hustet. Würll solle den Verein verlassen, so schnell wie möglich, "der", hat "Stepi" gesagt, "macht hier kein Spiel mehr".

Na ja, das Ende ist bekannt: Stepanovic hat nicht mehr viele Spiele als Trainer von Offenbach bestreiten dürfen, dafür steht der von ihm Aussortierte momentan im Blickpunkt, auf der Sonnenseite. Der heutige OFC-Coach, Ramon Berndroth, spricht von Würll in den höchsten Tönen, der Schlaks sei gesetzt, ein Arbeiter, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt, dem kein Weg zu weit ist. In den vier Spielen nach der Winterpause stand Würll jedes Mal in der Anfangself, und er trifft den Kasten wieder, endlich. Drei Tore hat er in den vier Partien erzielt, vor allem ungeheuer wichtige. In Mannheim etwa das wegweisende 1:0. Gegen die Amateure des VfB Stuttgart den 1:1-Ausgleich zwei Minuten vor dem Abpfiff, und jetzt, am Samstag, bei seinem Heimatverein, dem FC Schweinfurt, den Siegtreffer zum 1:0. Das kann sich sehen lassen.

Der Angreifer kommt dennoch ganz schön unaufgeregt daher. "Ich bleibe ganz sachlich", sagt er trocken. Diese schlimme Hinrunde habe er nämlich nicht vergessen. Erstmals in seiner Karriere ging es nicht voran, sondern bergab, steil bergab. Bisher, befindet er, habe immer alles geklappt, es lief stets in seinem Sinne, und auf einmal? Stammplatz auf der Bank und der Tribüne, Torausbeute? Null! "Das", sagt er, "gab's noch nie."

Er habe in Offenbach "die andere Seite" kennen gelernt, "und das war sehr lehrreich". Gerade bei den Kickers sei der Grat schmal, "hier gibt es nur Extreme, egal ob positiv oder negativ". Würll hält sich aus diesem Grund zurück, das Blatt könne sich im Nu ändern, "heute ist man der Held, und morgen wollen sie dich in die Wüste schicken. Erst war alles super, und dann bin ich der Blinde".

Würll, der vor der Runde mit großen Ambitionen von den Amateuren des FC Bayern München an den Bieberer Berg gekommen war, hatte sich in der Winterpause eine letzte Frist gesetzt, für sich einen persönlichen Neuanfang proklamiert. "Wenn ich jetzt nicht angreife, packe ich es nicht mehr", habe er gedacht, "denn wenn ich ein Jahr auf der Bank versaure, kann ich irgendwoanders neu beginnen".

Seit Ramon Berndroth das Sagen bei den Kickers übernommen hat, läuft es indes besser für den lange Zeit verhinderten Torjäger, Typ: Strafraumwühler, er glaube schon, "dass der Trainer auf mich baut", aber "im Fußball weiß man ja nie". Auf jeden Fall sei ein anderer Zug im Team, was der Spieler allerdings als normal ansieht: "Jeder Einzelne wusste doch, dass er es besser kann." Doch bei sechs Trainern in fünf Monaten... "Es war Zeit, alle unter einem Haupt zusammenzubringen".

Bis jetzt habe der OFC aber noch nichts erreicht, spielerisch seien die Darbietungen eher unterdurchschnittlich, "da dürfen wir uns nichts vormachen", also müsse sich das Team auf andere, kämpferische Tugenden besinnen. Darüber hinaus müsse man abwarten, was passiert, wenn es mal nicht so rund läuft, wenn Misserfolg Einzug hält. "Rückschläge werden kommen", sagt er, "und dann bin ich gespannt, wie wir damit umgehen." Den Klassenerhalt, dessen ist sich Würll aber sicher, werde der OFC packen: "Hundertprozentig".

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Di. 20.03.2001

Stefan Dolzer sagt am Saisonende ade

Am Saisonende ist Schluss. Definitiv. Nach 13 Jahren Vereinszugehörigkeit wird Stefan Dolzer Kickers Offenbach verlassen. "Ja, ich bin auf dem Absprung", bestätigte der 24-Jährige, "ich suche eine neue Herausforderung, möchte mich bei einem Profiverein beweisen." Selbst, wenn der OFC den Abstieg in die Oberliga vermeiden könnte, würde der Abwehrspieler dem Klub den Rücken kehren, "es würde ja zwei bis drei Jahre dauern, bis wir wieder eine gute Mannschaft hätten, die oben angreifen kann." Er habe aber "nur noch Fußball im Kopf" und aus diesem Grund auch seine Diskothek und sein Cateringunternehmen abgestoßen. Nach 13 Jahren am Bieberer Berg sei es zudem an der Zeit, "etwas Neues kennen zu lernen".

Bis dahin würde er sich freilich voll für die Kickers einsetzten, "wir müssen die Klasse halten, das sind wir dem Verein schuldig". Wohin Dolzer, dessen Vertrag am Ende der Spielzeit ausläuft, wechseln wird, steht noch nicht fest. Armin Veh, Trainer des Zweitligisten SSV Reutlingen, hat ein Auge auf den technisch beschlagenen Akteur geworfen, bezeichnet ihn als "interessanten Mann". Auch Ex-OFC-Coach Peter Neururer, mittlerweile beim Zweitligisten LR Ahlen beschäftigt, ist von den Fähigkeiten Dolzers überzeugt. Er habe, sagte der Spieler, jedoch von keinem Verein "ein konkretes Angebot vorliegen".

OFC-Manager Oliver Roth indes ist von den öffentlich bekannt gemachten Wechselabsichten des Abwehrspielers nicht angetan gewesen, da Dolzer noch kein Gespräch mit den Offenbacher Verantwortlichen geführt habe. "Das ist schlechter Stil", sagte Roth, der von der Entwicklung allerdings nicht überrollt wurde. "Stefans Vertrag läuft aus, also mussten wir damit rechnen, dass er uns verlässt", so der Manager, der bereits einen Nachfolger ins Auge gefasst hat. Die Kickers, so Roth, hätten den Verteidiger zwar gerne gehalten, "aber wenn einer weg will, soll er gehen. Wir halten keinen auf." Auch bei den übrigen zwölf Spielern, deren Kontrakte auslaufen, vermutet der Manager, dem ein "Neuanfang ohne Kahlschlag" vorschwebt, "dass sie uns verlassen werden". Daher laufen die Planungen auf Hochtouren. Einen Mann musste der OFC aber wieder von der Liste streichen: Mittelfeldspieler Thomas Drescher vom KSV Klein-Karben wechselt zum 1. FC Kaiserlsautern.

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Di. 20.03.2001

Berndroth behält die Ruhe

Offenbach (bam). "Wir denken zweigleisig", sagt Ramon Berndroth, Trainer der Offenbacher Kickers. Und ergänzt: "Ich kümmere mich um das kurzfristige Ziel, den Klassenerhalt in der Regionalliga Süd." Und zusammen mit Manager Oliver Roth sowie den Talentscouts des OFC sucht er nach Spielern für die neue Saison, um eine neue Mannschaft aufzubauen. "Eine gesunde Mischung aus Leuten mit Regionalligaerfahrung und Spielern, die ihren Zenit noch nicht überschritten haben." Der für heute geplante Test beim FC Eschborn fällt aus. Für morgen (17 Uhr, Trainingsplatz Bieberer Berg) ist ein Sichtungsspiel angesetzt. Dazu erwartet Berndroth mehrere Talente aus der Region, darunter auch Landesliga-Stürmer Peter Sprung (Sportfreunde Seligenstadt).

Acht Punkte aus den vergangenen vier Spielen bringen den Trainer nicht aus der Ruhe. Trotz der Serie ohne Niederlage - er denkt zweigleisig: "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, brauchen wir für die nächste Saison ein ähnliches Konzept, um in der Drittklassigkeit zu bestehen, als wenn wir in der Oberliga den direkten Wiederaufstieg planen würden. Wenn auch die Viertklassigkeit etwas preisgünstiger wäre."

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Mo. 19.03.2001

Abschied nach 13 Jahren bei Kickers: Stefan Dolzer geht am Saisonende

Offenbach (bam) Im Sommer endet das Kapitel Kickers Offenbach für Stefan Dolzer - nach 13 Jahren. "Ich will weg und werde den Verein verlassen", kündigte der 24-Jährige an. Sein Vertrag läuft aus.

Keine Frage: Hätte der OFC sein ursprüngliches Saisonziel nicht überdenken müssen - statt direkte Rückkehr in den Profibereich Verbleib in der Regionalliga Süd - wäre eine Vertragsverlängerung für Dolzer ein Thema gewesen. Doch so? "Ich suche die Herausforderung, will in den großen Fußball." Angebote, Nachfragen? "Noch nichts Konkretes", hält sich Dolzer zurück. Doch Armin Veh, Trainer des SSV Reutlingen, bestätigte, sich mit Dolzer schon beschäftigt zu haben (unsere Zeitung berichtete).

Kapitän, Mitglied im Mannschaftsrat, Manndecker, Libero, Mittelfeldmotor: Die Aufgaben, die Dolzer in 13 Jahren OFC übernahm, sind vielfältig wie bei keinem anderen Spieler des aktuellen Kaders. Aber der dienstälteste Akteur hinter René Keffel (kam 1987 an den Bieberer Berg) verkennt nicht die Situation: Profifußball mit Offenbach wird auf absehbare Zeit nicht möglich sein. Und mit fast 25 Jahren ist es an der Zeit, den Absprung zu schaffen. Viele Chancen werden nicht mehr kommen. Geht er nach Reutlingen, wo der frühere OFC-Torhüter Goran Curko spielt? "Das wäre so eine Herausforderung." Oder vielleicht doch zu Peter Neururer nach Ahlen wie im Winter schon Stefan Simon und in wenigen Wochen vielleicht Patrick Dama? "Auch das wäre interessant." Das eine Jahr Zweite Liga mit Offenbach hat Dolzer auf den Geschmack gebracht - als Profifußballer sieht er seine Zukunft. "Ich will nur Fußball im Kopf haben." Deswegen zog er sich aus seinen übrigen Geschäften (Diskothek, Cateringunternehmen) zurück. Kurzfristig, um den Kopf "frei zu haben für den Abstiegskampf, denn ich will mit diesem Team in dieser Liga bestehen". Langfristig für die Profikarriere. Zweite Liga sieht er als realistisch, die Bundesliga als "Traum".

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Mo. 19.03.2001

Rechtsfuß Glöckner fühlt sich links liegen gelassen

OFC-Spieler versteht nicht, warum er aus dem Kader fliegt / "Pädagogischer Prozess"

In Mannheim - Ersatz. Gegen die Amateure des VfB Stuttgart - Bankdrücker. In Pfullendorf - aus dem Kader geflogen. Es läuft, zweifelsfrei, momentan nicht ganz im Sinne von Patrick Glöckner, Mittelfeldspieler von Kickers Offenbach, wobei das noch ein wenig untertrieben ist; der 24-Jährige versteht die Welt nicht mehr. Er habe in den zurückliegenden Wochen sehr gut trainiert, sei "top drauf" und habe eigentlich gedacht, "nahe an der Stammmannschaft zu sein - und dann fliege ich aus dem Kader". Dabei habe Trainer Ramon Berndroth stets erklärt, wer im Training Leistung zeige, erhalte auch seine Chance. Zudem habe der ehemalige Eintracht-Spieler, der voraussichtlich auch beim Auswärtsspiel am heutigen Samstag in Schweinfurt (14.30 Uhr) mit einem Platz auf der Tribüne vorlieb nehmen muss, keine Erklärung erhalten, warum er gegen Pfullendorf nicht zu den ersten 18 zählte, was der Spieler nicht gerade als "feine Art" verstand.

Ramon Berndroth sieht das ein klein wenig anders: "Herr Glöckner bekommt von mir bestimmt keine Erklärung, ich nehme ihn nicht am Händchen. Andere Trainer reden gar nicht mit ihren Spielern." Glöckner müsse endlich "ein Kerl, ein echter Profi werden, denn die stecken so was weg. Oben, in der Bundesliga, geht es ganz anders zu." Glöckner durchlaufe zur Zeit "einen pädagogischen Prozess", und er müsse mit der Nichtberücksichtigung leben, schließlich könne er, Berndroth, nichts dafür, "dass Patrick irgendwann mal zu hoch gehandelt worden ist". Er solle lieber zusehen, dass er "seinen linken Fuß verbessert". Im Entferntesten sei es aber nicht so, dass der Rechtsfuß "links liegen gelassen wird, er ist außerdem sehr einsichtig und trainiert auch gut", sagt Berndroth.

Glöckner indes will im Training "mächtig Gas geben", sich voll reinhängen, "denn ich glaube schon, dass ich in der Form bin, um der Mannschaft weiterzuhelfen". Ein Wechsel stehe noch nicht zur Debatte, "denn Kickers Offenbach ist einfach ein genialer Verein". Nichtsdestotrotz wird es laut Johny Baez, Glöckners Berater, in der kommenden Woche ein Gespräch mit OFC-Manager Oliver Roth geben, "denn es kann ja nicht sein, dass Patrick nur auf der Tribüne sitzt", sagt Baez.

In jedem Fall hat Zweitligist LR Ahlen, der von dem ehemaligen OFC-Coach Peter Neururer trainiert wird, der Patrick Glöckner vor der Saison an den Bieberer Berg holte, Interesse an einer Verpflichtung signalisiert - allerdings nur, wenn Glöckner regelmäßige Einsätze beim OFC zu verzeichnen hätte. Zudem soll der Nord-Regionalligist KFC Uerdingen seine Fühler nach Patrick Glöckner ausgestreckt haben.

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Mo. 19.03.2001

Der Kapitän ist sich für die Drecksarbeit nicht zu schade

In den vergangenen Partien hat Manfred Binz angedeutet, wie wertvoll er für Kickers Offenbach sein kann

Das stete Klopfen und Scharren an der Tür der Trainerkabine hat Ramon Berndroth irgendwann stutzig gemacht. Also erhob sich der Coach der Offenbacher Kickers von seinem Schreibtischstuhl, drückte die Klinke herunter - und schon blickten sich Trainer und Torwart, mit Besen in der Hand, verdutzt an. Cesar Thier hatte gerade den Gang gefegt, und hinter dem Schlussmann drängelte schon der nächste Ausputzer, der auf dem Feld die Rolle ganz anders interpretiert, Manfred Binz - bewaffnet mit Wischmopp und Putzeimer. Da das Reinigungspersonal krankheitsbedingt die Kabinen nicht säubern konnte, beseitigten die Kicker ihre Spuren selbst, was Berndroth "bemerkenswert" findet. Für Manfred Binz, 349facher Bundesliga- und 14maliger Nationalmannschaftsspieler, eine Selbstverständlichkeit. So ist er, der Manni, auf dem Boden geblieben, sich für die Drecksarbeit nicht zu schade.

Von den Arenen Europas hat es den gebürtigen Frankfurter mittlerweile auf die Dorfsportplätze verschlagen, Galaauftritte mit der Frankfurter Eintracht in der großen Welt des Fußballs existieren nur noch in der Erinnerung, Regionalliga Süd, Abstiegskampf, das ist die Realität. Den Libero ficht das nicht an, schließlich hat er schon 35 Jahre auf dem Buckel, und außerdem: "Was soll's ? Darüber sollte man sich gar keine Gedanken machen", befindet er und schiebt nach: "Ich kicke halt gerne." Egal, ob in der deutschen Beletage, mit Frankfurt oder Dortmund, im Ausland, bei Brescia Calcio, oder beim OFC. "In der Regionalliga wird sehr guter Fußball gespielt, das haben wir am eigenen Leib erfahren müssen." Bislang konnte Binz den Kickers noch nicht so recht weiterhelfen, auf acht Einsätze brachte er es diese Saison erst, da ihn eine Hüft- und eine Wadenbeinverletzung auf Eis legten. Viereinhalb Monate musste er zusehen, wie sich seine Kollegen blamierten, das lässt einen wie Binz fast die Wände hochkrabbeln: "Aber ich konnte ja noch nicht mal laufen, an Fußball war gar nicht zu denken."

Die Vorbereitung absolvierte der Vollblutfußballer, der die Gabe besitzt, ein Spiel zu lesen, jedoch problemlos, und in den drei Partien nach der Winterpause deutete er an, wie wertvoll er für die verunsicherte Mannschaft der Kickers sein kann. Umsichtig organisiert Binz, der intuitiv, antizipierend spielt und daher zu Glanzzeiten selten grätschen musste, die Abwehr, war in Mannheim und gegen Stuttgart überragend; in Pfullendorf schleppte sich der feine Techniker mit einer Grippe aufs Feld, was er natürlich nicht verriet. "Das ist typisch für den Manni", sagt der Trainer über den Kapitän.

Natürlich ist Binz, der ob seiner eleganten Spielweise einst mit Franz Beckenbauer verglichen wurde, in der Lage, einem Team wie dem der Offenbacher wichtige Impulse geben, es mit Erfahrung und Ruhe führen. "Manni kann uns viel geben", urteilt Berndroth, "auf und neben dem Platz." Er, Binz, scheue sich auch nicht vor Verantwortung, ist sich seiner Rolle als Vorbild durchaus bewusst, "doch nur wer Leistung bringt, hat auch die Berechtigung, was zu sagen. Groß rumlabern und nix bringen - das geht nicht", sagt er. Nun war Binz nie ein Mann der großen Töne, er war nie der Führungsspieler, und daher bedeutet er auch jetzt: "Ich alleine kann doch nichts bewirken, die Mannschaft muss zusammenhalten." Gerade die schlimme Vorrunde müsse das Team jetzt hinter sich lassen, "nicht mehr zurückblicken, sondern bei Null anfangen". Jeder Spieler müsse bereit sein, mehr als 100 Prozent in die Waagschale zu werfen, "die Hierarchie muss stimmen", so Binz. Mit Berndroth, erzählt er, habe Kontinuität Einzug gehalten, die beiden 1:1 endenden Spiele gegen Stuttgart und Pfullendorf "hätten wir vor ein paar Monaten noch 2:1 verloren". Die Mannschaft müsse aber noch "mehr Initiative auf dem Platz ergreifen, mehr riskieren, mehr Vertrauen in sich selbst haben", dann sei der Klassenerhalt keine Utopie.

Und dann ? Wie geht es weiter mit dem Frankfurter, der seit seinen drei Toren beim 4:3-Sieg über Fortuna Köln im Dezember 1999 von den Fans akzeptiert wird ("Da sind alle Dämme gebrochen") ? Schließlich hat er noch eine einseitige Option auf eine Vertragsverlängerung, die aber nicht für die Oberliga gelte, "und wer das nicht glaubt, kann ja auf die Geschäftsstelle gehen und in den Vertrag gucken". Noch wisse er nicht, ob er die Option, die bis 30. April gilt, auch ziehen werde. Vorher will Binz, der sich bei den Kickers "pudelwohl fühlt", Gespräche mit dem Trainer, Manager Oliver Roth und dem Präsidium führen. "Ich möchte wissen, wie der Verein plant. Denn es kann nur funktionieren, wenn alle eine Einheit bilden." Auch das Gerede von hoch dotierten Abzockern in Offenbach nervt ihn. Er habe sehr wohl auf Geld verzichtet, "ich habe es sogar von mir aus angeboten".

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Mo. 05.03.2001

Bouffier und Grandke stellen Offenbacher Fanprojekt vor

Cld. OFFENBACH. Der hessische Innenminister Volker Bouffier und der Offenbacher Oberbürgermeister Gerhard Grandke haben am Sonntag unmittelbar vor dem Heimspiel der Kickers gegen die Amateure des VfB Stuttgart das Offenbacher Fanprojekt eröffnet. Das Projekt, für das Internationale Bund als Träger gewonnen werden konnte, geht auf eine Initiative des hessischen Innenministeriums, der Stadt Offenbach und des Deutschen Fußball-Bundes zurück und soll helfen, "Die Gewalt und Fremdenfeindlichkeit" am Bieberer Berg abzubauen. Auslöser, so Bouffier, sei jenes Spiel gegen Waldhof Mannheim gewesen, bei dem zu Ausschreitungen gekommen war. "Ich hoffe, daß dieses Projekt ein Erfolgsmodell wird", sagte der Innenminister.

Jeweils ein Drittel des 180 000 Mark, die für das Projekt bereitstehen, tragen das Land, die Stadt sowie der DFB. Die vier Sozialarbeiter, die sich die 1,3 Stellen zur Betreuung der Szene teilen, verstehen sich allerdings primär als "Netzwerker", deren Aufgabe es sei, die verschiedenen Beteiligten .Klub, Stadt, Polizize8-ins Gespräch zu bringen, denn als reine Gewaltverhinderer. In diesem Jahr soll das Fundament für eine längerfristige Arbeit gelegt werden. Allerdings reicht die finanzielle Unterstützung des DFB nur bis in die Dritte Liga. Sollte der OFC absteigen, würde sich damit zumindest eine große Lücke in der Finanzierung des Fanprojekts auftun.

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Sa. 03.03.2001

Wir dürfen nicht zu ungeduldig sein

Offenbach (app). In dieser Saison hat er schon viele Positionen inne gehabt: Stürmer in der Fußball-Regionalligamannschaft der Offenbacher Kickers, Torjäger im B-Team - Matthias Becker saß aber auch schon auf der Bank oder der Tribüne. "Das letzte halbe Jahr", sagt der 26-Jährige, "war nicht unbedingt leistungsfördernd. Da wurde alles durcheinander gewirbelt - jeder Trainer wollte etwas anderes sehen. Nun hatten wir endlich mal sechs Wochen Zeit, uns einzuspielen." Unter Ramon Berndroth, dem sechsten Trainer des OFC in dieser Saison, hat sich Becker in der Vorbereitungsphase auf die letzten 14 Spiele aufgedrängt. Der Coach des Tabellen-16. gab dem sensiblen Stürmer vergangenen Samstag in Mannheim das Vertrauen. Mit Erfolg. Becker, seit Sommer 1999 beim OFC, erzielte beim 3:0-Sieg seinen ersten Saisontreffer.

"Ich hatte mit ihm ein längeres Gespräch", sagt Berndroth. "Er war im B-Team stets ein Vorbild. Oben in der Regionalliga hat er Mätzchen gemacht. Ich habe ihm gesagt, unten gefällst du mir, oben nicht. Er hat es verstanden." Und bildet nun mit Patrick Würll das Angriffsduo der Kickers.

Am Sonntag, 17.30 Uhr, geht Becker im ersten Punktspiel 2001 am Bieberer Berg auf Torjagd - gegen die Amateure seines ehemaligen Vereins, des VfB Stuttgart. In der Spielzeit 1997/98 hatte Becker für die Schwaben acht Mal in der Fußball-Bundesliga gespielt, ehe er über Hannover zum OFC wechselte. Der Stürmer, wegen seiner Eintracht-Vergangenheit (bis 1996) und manchmal pomadig wirkenden Spielweise bei den Fans des OFC in der Kritik, erwartet, "dass wir mutig nach vorne spielen und wie in Mannheim gut in der Defensive stehen. Wir dürfen aber nicht zu ungeduldig sein, müssen auf unsere Chance warten. Uns reicht auch ein 1:0".

Das Spiel in Mannheim sei der erste Schritt in die richtige Richtung gewesen, sagt Becker. Allerdings will er den Erfolg nicht überbewerten. Er meint: "Erst nach dem Spiel in einer Woche in Pfullendorf können wir ein kleines Fazit ziehen und sehen, ob wir uns gefangen haben."

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Sa. 03.03.2001

OFC startet vor dem Heimspiel sein Fan-Projekt

Seit 1. Januar dieses Jahres existiert es, vor dem Spiel in der Fußball-Regionalliga Süd am morgigen Sonntag zwischen Kickers Offenbach und den Amateuren des VfB Stuttgart (17.30 Uhr) wird es am Bieberer Berg offiziell gestartet: das Fan-Projekt Offenbach. Um 16 Uhr stellen der Offenbacher Oberbürgermeister Gerhard Grandke, der hessische Innenminister Volker Bouffier sowie Wolfgang Bauer-Schneider vom Internationalen Bund (IB) das Projekt vor, das zu gleichen Teilen vom Land Hessen, der Stadt Offenbach sowie dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) finanziert wird. Für die Arbeit mit den Anhängern sind 1,3 Personalstellen geschaffen worden.

Als Treffpunkt soll den Fans des OFC künftig ein Container am Stadion dienen, der einmal pro Woche und an Spieltagen geöffnet wird. Nach Angaben von Bauer-Schneider soll das Projekt "ein Klima von weniger Fremdenhass, von weniger Fremdenfeindlichkeit erzeugen".

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Fr. 02.03.2001

In Nuber-Manier gegen Stuttgart

Offenbach (app). Der Trainer erinnert an OFC-Größen aus der Vergangenheit, um in der tristen Gegenwart die Weichen für eine positive Zukunft zu stellen. Sein Team können nicht in eleganter Uwe-Bein-Manier, sondern müssen im "Hermann-Nuber-Stil antreten. Wir müssen uns die Punkte erkämpfen", sagt Ramon Berndroth, Trainer der Offenbacher Kickers, inzwischen Tabellen-16. der Fußball-Regionalliga Süd. Der 3:0-Sieg am vergangenen in Mannheim sei schon ein guter Anfang gewesen.

Die OFC-Spieler, die gegen den VfR in der Startformation standen, haben auch gute Chancen, am Sonntag, 17.30 Uhr, gegen die Amateure des VfB Stuttgart aufzulaufen. "Ich bin nunmal kein Freund von großen Fluktuationen", sagt Berndroth.

Bedeutet für das erste Punktspiel des Jahres am Bieberer Berg: Cesar Thier steht gegen den Tabellenfünften im Tor, Ex-Nationalspieler Manfred Binz wird mit Dario Fossi und Stefan Dolzer verteidigen. Da der VfB mit drei Angreifern den Bieberer Berg stürmen will, wird der Trainer wohl Michael Köpper aus dem defensiven Mittelfeld zurückbeordern. Im Sturm sind Matthias Becker und Patrick Würll gefordert, den OFC zu einer Premiere zu schießen: In dieser Saison gelangen den Kickers nie sechs Punkte in Folge.

Patrick Dama und Tobias Schindler sollen die Angreifer von den Außenbahnen mit Flanken füttern, Günter Maier und Matthias Dworschak in den zentralen Positionen agieren. "In einer homogenen Mannschaft", sagt Berndroth, "ist nicht unbedingt ein klassischer Spielmacher gefragt - auch wenn ich diese Akteure gerne sehe."

Oliver Speth wäre so ein Spielertyp. Doch der Hausener ist nach einer Grippe und Problemen an der Achillesferse nicht zu 100 Prozent fit. Gleiches gilt für Stefan Ertl, der nach seiner Sperre aber in den Kader zurückkehrt. Tom Stohn (Rote Karte in Erfurt) muss weiter auf der Tribüne Platz nehmen. Zudem fallen die verletzten Lars Schmidt und Nazir Saridogan sowie Lars Meyer und Dietmar Roth (beide krank) aus.

Das Spiel des OFC in Wehen wurde vom 7. April auf Sonntag, 8. April, 17.30 Uhr, verlegt.

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Fr. 02.03.2001

Im Nuber-Stil soll der Schwaben-Riegel geknackt werden

Kickers-Trainer Ramon Berndroth setzt auch gegen die Amateure des VfB Stuttgart auf die Offenbacher Ur-Tugend Kampf

Um anschaulich darzulegen, wie Kickers Offenbach gedenkt, sein Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr) gegen die Amateure des VfB Stuttgart zu gewinnen, hat Ramon Berndroth einen netten, griffigen Satz gesprochen. "Wir werden die Sache im Hermann Nuber-Stil angehen", befand der Trainer des OFC und ergänzte augenzwinkernd: "Die Uwe Bein-Nummer ist eher Zukunftsmusik." Kraft anstelle von Kunst, Wille anstelle von Genialität also; Berndroth hätte sich den hübschen Vergleich zwischen den beiden früheren Kickers-Spielern Nuber, dem alten Haudegen, dem Idol, und Uwe Bein, der quasi das Urheberrecht auf den tödlichen Pass besitzt, auch schenken und stattdessen folgendes formulieren können: "Es zählt nur eines: Kampf, Kampf, Kampf."

Prinzipiell, sagte der 48-Jährige, habe er ja gar nichts gegen Schönspielerei, doch seine Elf werde wohl kaum über "spielerische Feinheiten" zum Erfolg kommen, "Glanzpunkte" seien nicht zu erwarten, im Abstiegskampf müsse man sich die Siege erkämpfen, mit eisernem Willen und unbändigem Einsatz, "mit einem kühlen Kopf und einem heißen Herz".

Das erste und so erlösende Erfolgserlebnis auf dem langen Weg zum Klassenerhalt haben die Kickers ja bereits hinter sich, am zurückliegenden Wochenende entführten sie beim VfR Mannheim durch einen souveränen 3:0-Sieg alle drei Zähler, und nun gelte es eben, diesen Schwung mit in die Begegnung gegen die jungen Hüpfer aus dem Schwabenland zu nehmen. Das Spiel gegen den VfB wird, da macht sich Berndroth nichts vor, sicherlich ein ganz anderes, als das gegen die starr und kompakt spielenden Mannheimer, "gegen Stuttgart werden uns andere Dinge abverlangt".

Die Mannen von Trainer Rainer Adrion spielen nämlich für gewöhnlich einen äußerst gepflegten Fußball, variabel, technisch hochwertig, taktisch weit entwickelt. Die Viererkette gehört da schon fast zwangsläufig zum Repertoire, genauso wie die drei Spitzen, und also sagte Berndroth: "Ich muss im Training mit anderen Übungsinhalten darauf reagieren, und ich muss meine Mannschaft psychisch auf die neue Situation vorbereiten."

Seine Elf wird der Coach im Vergleich zum Spiel in Mannheim vermutlich nicht ändern, es sei schließlich kein Geheimnis, dass der Trainer nach einem Sieg nicht unter dem Druck stehe, "sieben Positionen zu verändern, ich bin ohnehin kein Freund von großer Fluktuation".

Schlechte Karten haben daher zunächst einmal die kreativen Köpfe im Team, der wieder genesene Oliver Speth zum Beispiel, der laut Berndroth untergewichtig ist, oder, nach Ablauf seiner Rotsperre, auch Tom Stohn. Denn Berndroth will im Laufe der Jahre festgestellt haben, "dass der klassische Spielmacher im Abstiegskampf nicht unbedingt von Nöten ist", eine homogene, eingespielte und disziplinierte Mannschaft sei da bedeutend wichtiger.

Gewundert hat sich Berndroth indessen über die unbändige Freude seiner Recken nach jedem der drei Tore in Mannheim, denn die ganze Zeit über hatte er das Gefühl, er trainiere eine Mannschaft, die im Mittelfeld der Tabelle steht, die sich so gab, als ginge sie das Ganze herzlich wenig an, "richtig begeistert war das Team nie bei der Sache", sagte der Trainer - und dann diese Explosion der Emotionen, "das hat mich wirklich verblüfft".

Verblüfft ob des couragierten Auftretens war auch Präsident Dieter Müller, der sogar eine "Aufbruchstimmung" ausgemacht haben will. "Ramon hat gute Arbeit geleistet, er hat den Spielern den Glauben an sich selbst zurückgegeben", erklärte der OFC-Boss, bevor er verbal zurückruderte und sagte: "Wir sollten jetzt alle den Ball flachhalten."

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Do. 01.03.2001

Der Faktor Zeit spielt gegen Lars Schmidt

Offenbach (app). Die Offenbacher Kickers kämpfen um den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Süd und haben durch den 3:0-Erfolg in Mannheim neue Hoffnung geschöpft. Der ehemalige Kapitän freute sich als Zuschauer im Rhein-Neckar-Stadion - Ablenkung von der eigenen, frustrierenden Situation für Lars Schmidt, immerhin 197 Mal für den Karlsruher SC in der Fußball-Bundesliga im Einsatz.

Eine hartnäckige Verletzung im rechten Fußgelenk, zugezogen im vergangenen Jahr in der Zweiten Liga beim 0:1 gegen den FC St. Pauli Hamburg und im Lauf dieser Saison wieder aufgebrochen, lässt keine Belastung zu beim 35-jährigen Mittelfeldspieler. Schmidt, in dieser Saison nur zwölf Mal für den OFC aktiv, ist krank geschrieben, Besserung trotz Reha-Maßnahmen nicht in Sicht. Sein Kontrakt bei den Kickers läuft bis zum Saisonende. Das Karrierende droht.

Vor zwölf Jahren hatte er in Karlsruhe wegen Adduktorenproblemen schon einmal eine ähnliche Phase durchlebt. Der große Unterschied: "Damals war ich 23 Jahre jung und habe wieder die Kurve gekriegt. Inzwischen bin ich 35 Jahre alt - der Faktor Zeit spielt gegen mich. Auch wenn ich gerne wieder eingreifen würde, ich muss zwangsläufig an Sportinvalidität denken", sagt Schmidt, der beim OFC einen Anschlussvertrag für zwei weitere Jahre als Trainer im Amateur- oder Jugendbereich besitzt.

Der zweite Routinier der Kickers, der früher für den KSC spielte und mit gesundheitlichen Problemen kämpft, ist Dietmar Roth. Der 37-jährige Abwehrspieler, der beim VfR Mannheim auf Grund einer Grippe fehlte, hat einen Rückschlag erlitten. Er fällt wohl auch am Sonntag, 17.30 Uhr, im Heimspiel gegen die Amateure des VfB Stuttgart aus.

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)

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