Regionalliga Süd Saison 2000/2001

SV Darmstadt 98 - Kickers Offenbach
Endergebnis: 0:1 (0:0)


Spielbericht vom Donnerstag, 17.05.2001 - Anstoß: 19:00 Uhr
Müllers Traum wird wahr: OFC siegt in Darmstadt

Darmstadt - Es passiert selten, dass beide Seiten einer Niederlage etwas Positives abgewinnen können: Thomas Delhougne, Schatzmeister der Offenbacher Kickers, und Uwe Wiesinger, Manager des SV Darmstadt 98, aber freuten sich auf eine gute Kasse im nächsten Jahr. Das 1:0 der Offenbacher im Derby beim SV Darmstadt könnte auch in der nächsten Regionalliga-Spielzeit volles Haus für beide Klubs bedeuten.

Darmstadt darf nach der Niederlage gestern Abend endlich fest für die dritte Liga planen, der Aufstieg in den Profifußball wird nach dem 0:1 kein Thema mehr sein.

Und Offenbach? Die Kickers können jetzt im Heimspiel gegen Burghausen am nächsten Mittwoch am Bieberer Berg (18.30 Uhr) alles klar machen und das Zittern bei ihrem Anhang beenden.

Gut 2 500 OFC-Fans reisten gestern mit nach Darmstadt (dazu Bericht auf dieser Seite). Sie sahen ein 0:0 zur Halbzeit, das den Spielanteilen entsprach. Doch Kickers-Manager Oliver Roth warnte: "Darmstadt wird in den zweiten 45 Minuten aufmachen, das wird noch ein ganz heißer Tanz für uns."

OFC-Trainer Ramon Bernd-roth hatte seine Mannschaft nach dem 0:1 gegen Elversberg auf zwei Positionen verändert. Stefan Ertl (Leistenzerrung) und Matthias Becker (Grippe, saß aber als Joker auf der Bank) mussten passen, für sie kamen Lars Meyer und Thomas Brendel, der die erste große Chance der Gäste hatte. Nach 18 Minuten und einer sehenswerten Einzelaktion hatte er Pech.

Darmstadts Antwort: Zwei Möglichkeiten durch Kapitän David Wagner und Sekunden später durch Alexandro de Freitas (24.). Darmstadt hinterließ nicht den Eindruck, als ob das Team um seine letzte Aufstiegschance kämpfen würde.

Ihre beste Szene in den ersten 45 Minuten hatten die "Lilien" Sekunden vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Peter Sippel. Offenbachs kaum beschäftigter Torwart Cesar Thier rettete gegen Wagner, der Nachschuss von Evandro ging, von Lars Meyer abgefälscht, weit über das Tor.

Offenbach spielte gemessen an seinen Möglichkeiten solide, unauffällig und mit den bekannten Mängeln im Spielaufbau. "100 Prozent Kampf, 100 Prozent Einsatz und genauso viel Willen", formulierte Roth, was Management und Trainer von ihrer Mannschaft derzeit erwarten.

Kampf und Einsatz waren die Trümpfe der Offenbacher gestern Abend. Besonders, als Darmstadt nach dem Seitenwechsel den Druck erhöhte und aufmachte. Die Kickers hatten Platz für Konter.

Den ersten schlossen sie gleich mit dem 1:0 ab. Langer Pass von Patrick Dama auf Patrick Würll, der Alexandro de Freitas davonlief - es war der achte Saisontreffer des Torjägers.

Der Angreifer war auch an der Szene beteiligt, die Darmstadt noch beschäftigen wird. Würll war in der 74. Minute erneut durchgelaufen, Zivojin Juskic (spielte trotz einer gebrochenen Hand) foulte ihn - die Rote Karte für den letzten Mann der "Lilien" war die Konsequenz.

Die Niederlage bedeutet für Darmstadt den Abschied von allen Aufstiegsträumen. Eintracht Trier kann heute vorlegen und bei OFC-Präsident Dieter Müller für ein glückliches Erwachen sorgen. "Ich hatte einen Traum", hatte er in dieser Woche erzählt, "dass wir in Darmstadt gewinnen." Der nächste Traum des Kickers-Bosses soll vom Klassenerhalt handeln.

Titelverteidiger SV Wehen und der SV Darmstadt 98 bestreiten am Mittwoch, 30. Mai (18.30 Uhr) im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion das Endspiel um den hessischen Fußball-Pokal. Wehen besiegte im Halbfinale den KSV Klein-Karben mit 5:0.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Für unsere Fans machen wir alles
STIMMEN ZUM OFC

Thomas Kalt (OFC-Vize): "Jetzt haben wir die große Chance, gegen Burghausen alles, aber auch alles klar zu machen."

Thomas Delhougne (OFC-Schatzmeister): "Ich bin froh, dass wir ausgerechnet hier im Derby einen entscheidenden Schritt gemacht haben."

Oliver Roth (OFC-Teammanager): "Der Derbycharakter war für mich nicht wichtig, es ging hier um drei Punkte. Es war ein wichtiger Sieg für unsere Fans, und für unsere Fans machen wir alles."

Patrick Würll (Torschütze): "Es war das Spiel des Jahres für mich, wir standen hier mit dem Rücken zur Wand. Wir haben aus einer starken Defensive gespielt, ansonsten haben wir derzeit halt nicht die spielerischen Mittel."

Ramon Berndroth (OFC-Trainer): "Die Darmstädter hatten mehr Chancen, so gesehen war der Sieg glücklich. Ein Extralob für Spieler wie Lars Meyer und Patrick Glöckner, die unter mir noch nie spielten, aber im Training stets mitzogen. Heute hat man gesehen, wie wichtig das ist."

Michael Feichtenbeiner (Trainer Darmstadt): "Wir haben es wieder nicht verstanden, aus der Feldüberlegenheit etwas zu machen. Zum Fußball gehören Zweikämpfe, und für ein Heimspiel haben wir zu wenig entscheidende Zweikämpfe in der Offensive gewonnen."

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Polizei hat Fans im Griff

Darmstadt (bam). Vor dem Spiel: Anspannung, aber Ruhe. Ein Großaufgebot an Polizei kontrolliert die Zufahrtsstraßen zum Böllenfalltorstadion, schon am Bahnhof werden die OFC-Fans erwartet und von dort aus zum Stadion geleitet. Vor der Arena geben sich die Polizisten betont unauffällig, die Wagen stehen oft in zweiter Reihe, die Beamten locker daneben.

Innerhalb des Stadions aber ein anderes Bild: Beamte in Schutzkleidung; ein Ordnungsdienst, der massiv durchgreift. Selbst Schlüssel werden abgenommen. Die Polizei hat aus den Krawallen nach den Spielen der Darmstädter gegen den KSC und Eintracht Frankfurt gelernt.

Während des Spiels ein überraschendes Bild. Die OFC-Fans unterstützen ihr Team, halten sich mit Schmährufen in Richtung der Darmstädter zurück. Anders eine große Gruppe Darmstädter Fans auf der Haupttribüne: Statt ihr Team anzufeuern, konzentrieren sie sich meist auf Beleidigungen der Offenbacher Anhänger. Die reagieren gewaltlos und entrollen zu Beginn der zweiten Halbzeit ein Banner: "Wo wir hintreten, wachsen Blumen."

Nach dem Abpfiff: Der OFC-Bus wird Zielscheibe von Wurfgeschossen. Hass und Enttäuschung der Lilien-Anhänger entladen sich verbal und mangels OFC-Anhängern auch gegeneinander. Die Polizei greift ein und durch. 21.45 Uhr: Der Kickers-Bus verlässt das Stadion.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Würll schießt den OFC in Richtung Tabellenmitte
Offenbacher landen "etwas glücklichen" 1:0-Sieg beim Regionalligaderby in Darmstadt / Rote Karte für Juskic

Den Offenbacher Kickers ist ausgerechnet im Hessenderby der Regionalliga Süd beim SV Darmstadt 98 der möglicherweise entscheidene Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt gelungen. Am gestrigen Donnerstagabend gewann das Team von Trainer Ramon Berndroth vor 7833 Zuschauern bei den Lilien mit 1:0 (0:0), erreichte somit zwei Spieltage vor Saisonende die 40-Punkte-Grenze und revanchierte sich zudem für die 1:2-Heimniederlage in der Hinrunde. "Aber jeder im Stadion hat gesehen, dass unser Sieg heute etwas glücklich war", urteilte Berndroth nach der Partie, schließlich hätten die Gastgeber mehr vom Spiel gehabt. Aber auch das dürfte dem OFC-Coach angesichts des so wichtigen Erfolges schlussendlich egal gewesen sein.

Was war im Vorfeld der Partie nicht alles gesagt und geschrieben worden. Etwas ganz Besonderes sei dieses Derby; ein Spiel, das alle Beteiligten kaum noch ruhig schlafen lässt und das man natürlich mit allen Mittel gewinnen muss. Zumal es für beide Teams ja auch noch um einiges ging. Die Lilien wollten durch einen Sieg ihre allerletzte Chance auf den Aufstieg wahren, und der OFC brauchte im Abstiegskampf jeden Punkt.

Doch von all dem war zunächst nichts, aber auch gar nichts zu spüren. Vielmehr gingen die 22 Protagonisten in der ersten Halbzeit so zu Werke, als hätten sie sich an diesem lauen Maiabend zufällig zu einem gemütlichen Feierabendkick getroffen. Sie verhielten sich merkwürdig zurückhaltend, und selbst das kämpferische Element, das ja schon so manches spielerisch magere Derby zumindest ansehnlich gemacht hatte, kam vor der Pause gänzlich zu kurz.

Sicherlich war dies der Hauptgrund dafür, dass auch auf den Rängen zu keinem Zeitpunkt die im Vorfeld viel zitierte Derby-Stimmung aufkam. Und so dauerte es bis zur 44. Minute, ehe sich auf dem Rasen etwas Nennenswertes tat. Der bis dahin völlig untergetauchte David Wagner setzte sich an der Strafraumgrenze gegen Stefan Dolzer durch und steuerte vollkommen allein auf das OFC-Gehäuse zu, scheiterte allerdings ebenso an Schlussmann Thier wie Sturmkollege Evandro im Nachsetzen.

Doch scheinbar waren beide Mannschaften durch diesen minimalen Höhepunkt ein wenig auf den Geschmack gekommen. Denn nach dem Seitenwechsel wurde es zwar nicht unbedingt gut, aber zumindest besser. Beide Teams gingen aggressiver zu Werke. Und zumindest die verletzungsgeplagten Kickers, bei denen Manndecker Lars Meyer zu seinem ersten Regionalliga-Einsatz kam, wurden schnell für ihr gesteigertes Bemühen belohnt. Nach einem langen Pass von Dolzer lief Patrick Würll seinem Gegenspieler Matthias Hohmann davon, umkurvte SV-Keeper Andreas Clauss und erzielte, obwohl er noch mächtig ins Straucheln geriet, seinen achten Saisontreffer. Einen Gegentreffer, den zumindest Michael Feichtenbeiner schon in der ersten Halbzeit hatte kommen sehen. "Mir war eigentlich klar, dass wir uns in der Hintermannschaft eine Unachtsamkeit leisten werden, die dann möglicherweise bestraft wird", so der Darmstädter Coach. Das ändere aber nichts daran, dass das Tor so nicht fallen dürfe.

Und es sollte noch schlimmer kommen für die Lilien. Nach einer Flanke von Matthias Örüm kam Elton da Costa zwei Meter vor dem Offenbacher Tor völlig frei an den Ball, aber der Brasilianer, der wieder für den zuletzt formschwachen Roland Nagy in die Anfangsformation gerutscht war, drosch das Leder unbedrängt in die Wolken. "Das war bezeichnend für unser Spiel. Es war wohl schwerer, diese Chance nicht reinzumachen", haderte Feichtenbeiner, der in den restlichen Saisonspielen vermutlich auf Zivojin Juskic verzichten muss. Der defensive Mittelfeldspieler sah nach einer Notbremse an Würll die Rote Karte. "Und das schmerzt uns eigentlich noch mehr als die Niederlage", so Feichtenbeiner. Sicherlich genauso wie die Tatsache, dass es nach der Partie trotz eines großen Polizeiaufgebots rund ums Stadion wieder zu kleineren Auseinandersetzungen gewaltbereiter Fans kam.

(Von Stephan Brause, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Glückliches 1:0 des OFC in Darmstadt

Darmstadt. Aufatmen bei Kickers Offenbach nach dem glücklichen 1:0-Sieg in der Fußball-Regionalliga Süd beim SV Darmstadt 98, mit dem die Gäste dem Klassenerhalt einen großen Schritt näher kamen. War es während der Partie "ruhig" geblieben, so gerieten nach dem Anpfiff die Fangruppen beider Seiten aneinander und lieferten sich vor dem Stadion heftige Schlägereien. Mehrere "Fans" wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen.

Für beide Teams stand gestern Abend vor 7800 Zuschauern einiges auf dem Spiel. Offenbach hatte den drohenden Abstieg im Rücken, Darmstadt hingegen die Hoffnung, vielleicht doch noch auf den Aufstiegszug aufspringen zu können.

OFC-Trainer Ramon Berndroth musste sein Team umbauen. Für Stefan Ertl (Leistenprobleme) kam nicht Dietmar Roth, sondern Lars Meyer als Manndecker zum Einsatz. Angelo Barletta rückte dementsprechend ins Mittelfeld. Und auch im Sturm gab es eine Veränderung im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen Elversberg. Matthias Becker drückte die Bank, Thomas Brendel spielte von Beginn an.

In den ersten 20 Minuten überließ Darmstadt dem Abstiegskandidaten die Initiative. Erst danach kamen dann auch die ersten Vorstöße der "Lilien". Alexander De Freitas gab in der 23. Minute den ersten Warnschuss auf den Kasten von OFC-Keeper Cesar Thier ab. Kurz vor Schluss der ersten Hälfte hatte David Wagner die Führung für die Gastgeber auf dem Fuß, scheiterte aber an Thier, den Nachschuss vergab der Brasilianer Evandro.

In der zweiten Hälfte waren neun Minuten gespielt, da konnten die knapp 2000 OFC-Anhänger jubeln. Patrick Würll ließ Matthias Hohmann aussteigen und traf zu seinem achten Saisontor. Doch Ruhe kehrte dadurch ins OFC-Spiel nicht ein. Darmstadt lockerte nun die Abwehr, nur Zivojin Juskic sicherte noch nach hinten ab, und suchte die Offensive. In der 66. Minute vergab Elton da Costa aus kürzester Distanz den Ausgleich. Wenig später schwächten sich die "Lilien" selbst. Juskic sah "Rot" nach Notbremse an Würll (74.). Doch der OFC konnte daraus kein Potenzial schlagen und sich kaum befreien. Darmstadt stürmte vehement, doch die Gäste hatten das Glück auf ihrer Seite.

Darmstadt 98: Clauss - Hohmann, Örüm, De Freitas (59./Nagy) - Lense, Juskic, Da Costa, Lorenz - Kolb (72/Hoop), Evandro (85./Beigang), Wagner. -

Kickers Offenbach: Thier - Stohn - Dolzer, Meyer, Barletta - Dworschak, Maier (46./Glöckner), Schindler (89./Fossi), Dama - Brendel (72./Becker), Würll. -

SR: Sippel (München). -

Zuschauer: 7800. -

Tor: 0:1 Würll (54.). -

Rote Karte: Juskic (74.).

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Darmstadts Aufstiegstraum endet im Derby
0:1-Heimniederlage des SV 98 vor 10000 Zuschauern gegen Kickers Offenbach - Juskic sieht die rote Karte

HIER FREUD, DA LEID: Die Offenbacher Lars Meyer (links) und Torschütze Patrick Würll bejubeln den entscheidenden Treffer, Sascha Lense und Matthias Hohmann (rechts) vom SV Darmstadt 98 betreiben Fehlersuche. Der SV 98 verlor am Donnerstag Abend gegen die Kickers mit 0:1.

Der Traum vom Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga ist für den SV Darmstadt 98 endgültig ausgeträumt. Die Mannschaft um Trainer Michael Feichtenbeiner hat Donnerstagabend die Chance vergeben, sich durch einen Erfolg im Derby der Fußball-Regionalliga Süd gegen Kickers Offenbach noch einmal ins Rennen einzumischen. Stattdessen unterlagen sie dem Nachbarn durch ein Kontertor von Patrick Würll (54.) mit 0:1 (0:0).

Es war die erste Heimniederlage in diesem Jahr und die zweite der Saison. Die Offenbacher hingegen sind ihrem Ziel Klassenerhalt einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Gewinnt am Freitag der Tabellenzweite Trier gegen die Amateure des FC Bayern München, dürften die Kickers den Ligaerhalt wohl sicher haben.

Die rund 10000 Zuschauer im Stadion am Böllenfalltor, darunter Hessens Innenminister Volker Bouffier, erlebten zunächst ein wenig aufregendes, wenig spektakuläres Spiel. Beide Mannschaften zeigten sich zwar bemüht, vermochten sich aber nicht entscheidend durchzusetzen. Meist war mit den Angriffsversuchen an der Strafraumgrenze Endstation.

So blieben Weitschüsse des Offenbachers Würll (12. Minute) und des Darmstädters de Freitas (24.) lange Zeit die gefährlichsten Aktionen. Hatten die Kickers in der Anfangsphase optische Vorteile, so setzten sich die Achtundneunziger - diesmal mit Matthias Örüm als Abwehrchef - in der Schlussphase der ersten Hälfte nachhaltiger in Szene. Und tatsächlich eröffnete sich ihnen unmittelbar vor dem Pausenpfiff auch die große Gelegenheit zur Führung, die einzig zwingende in den ersten 45 Minuten: Wagner scheiterte aus kurzer Distanz an OFC-Schlussmann Thier, den Nachschuss vergab Evandro.

Als die entschlossenere Elf kam der SV 98 aus der Kabine. Er wagte sich nun weiter (und wohl auch sorgloser) vor. Damit wuchs die Gefahr, bei einem Konter überlaufen zu werden. Und genauso geschah es, freilich aus heiterem Himmel.

Offenbachs schneller Stürmer Patrick Würll zog nach einem Pass kurz hinter der Mittellinie los, lief de Freitas davon, überspielte Torhüter Clauss und hob die Kugel aus spitzem Winkel zum 0:1 (54.) ins Netz.

Die Gästeführung erhöhte das Spannungsmoment in dieser Begegnung. Der SV 98, nun wieder mit Hohmann in der Abwehrmitte, antwortete mit Gegenattacken, die Kickers lauerten auf weitere Konter. Nachdem da Costa aus nächster Nähe den Ausgleich vergeben hatte, lagen den Gästen aus anderem Grund unverhofft alle Vorteile auf den Füßen: Nach der Notbremse von Juskic am herausragenden Würll blieb Bundesliga-Schiedsrichter Sippel kaum eine andere Wahl, als die rote Karte zu ziehen. Dabei war Juskic neben Örüm bis dahin wieder einmal Darmstadts Stärkster gewesen.

Die Achtundneunziger versuchten auch in Unterzahl noch einmal alles, um auszugleichen. Die Offenbacher jedoch retteten die für sie im Abstiegskampf lebensnotwendigen drei Punkte über die Zeit und wurden von ihrem Anhang - rund 2000 OFC-Fans hatten ihr Team zum Nachbarn begleitet - entsprechend lautstark und ausgelassen gefeiert.

Nein, für den SV 98 war das letztlich kein guter Tag gewesen: Schon das Vorspiel hatte die E-Jugend der Lilien gegen den OFC mit 3:6 verloren. Und am Morgen hatte ein möglicher Hauptsponsor abgesagt.

SV Darmstadt 98: Clauss - Hohmann, Örüm, de Freitas (59. Nagy) - Lense, Juskic, da Costa, Lorenz - Kolb (73. Hoop), Evandro, Wagner.

Kickers Offenbach: Thier - Stohn - L. Meyer, Dolzer, Barletta - Dworschak, G. Maier (46. Glöckner), Schindler (90. Fossi), Dama - Brendel (73. Becker), Würll.

Schiedsrichter: Sippel (München)

Tor: 0:1 Würll (54.)

Zuschauer: 10000

Rote Karte: Juskic (Notbremse/74.).

(Von ?, DARMSTÄDTER ECHO)  

 

Ausschreitungen in Darmstadt
25 Festnahmen im Lokalderby

Am Donnerstagabend kam es nach der Regionalliga-Partie zwischen dem SV Darmstadt 98 und den Offenbacher Kickers (0:1) zu Ausschreitungen rivalisierender Fans beider Lager. Rund 300 Randalierer lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei und beschädigten parkende Autos. Dabei wurden zwei Beamte leicht verletzt, 25 Hooligans wurden festgenommen.

Schon vor dem Spiel hatte die Polizei verstärkte Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet und dabei fünf Darmstädter Anhänger in Gewahrsam genommen.

(Von ?, KICKER-ONLINE)  

 

Darmstadt 98 - Kick. Offenbach 0:1 (0:0)

Das Hessenderby verlief lange Zeit zähflüssig. Darmstadt stand sicher in der Defensive, Offenbach - mit Meyer für Ertl und Brendel für Becker - ebenfalls. Erst Würlls Treffer nach Zuspiel von Dama, knapp zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff, heizte die Partie an. Darmstadt warf alles nach vorne, schwächte sich jedoch im Endspurt, als Juskic nach Foul an Würll vom Platz ging. Der OFC schöpft neuen Mut, die 98er haben in puncto Aufstieg ausgeträumt.

(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)  

 

Hessenderby: SV Darmstadt 98 - Kickers Offenbach
Kampf ums Prestige

Derbyfieber in Darmstadt. Heute, Donnerstag (19 Uhr), steht der "Hessen-Schlager" auf dem Programm. Darmstadt 98 empfängt Kickers Offenbach vor erwarteten 8000 Zuschauern. "Alles andere als der reine Kampf ums Prestige", bekennt sowohl "Lilien"-Trainer Michael Feichtenbeiner als auch OFC-Coach Ramon Berndroth. Darmstadt will mit einem Sieg die letzte Chance nutzen, doch nochmal ins Rennen um den Aufstieg einzugreifen. "So lange rechnerisch noch etwas geht, sollten wir diese Möglichkeit nicht verspielen." Feichtenbeiner hat nach der 2:4-Schlappe in Stuttgart versucht, die Konzentration im Team aufrecht zu halten. "Wir werden engagiert und couragiert auftreten."

Offenbach dagegen zittert um den Klassenerhalt. Und einmal mehr kommen Hiobsbotschaften aus dem Personallager. Antreiber Stefan Ertl fällt aus. Die Beschwerden in der Leiste wurden zu heftig. Berndroth fehlen in der Offensive die Alternativen nachdem Marcio, Speth und Saridogan ohnehin lange ausfallen. Einzig Thomas Brendel steht als regionalligaerfahrener Akteur mit Vorwärtsdrang noch zur Auswahl. "Es hilft nichts. Auf uns warten drei Endspiele", so der OFC-Coach. Nicht ganz so ruhig sieht Präsident Dieter Müller die Lage. Der frühere Nationalspieler träumt nach eigenen Aussagen bereits vom Existenzkampf seines Klubs - derzeit sind das allerdings eher Albträume.

Darmstadt kann dagegen schon weiter planen, sportlich ist die Zukunft gesichert. Deshalb sollen Benny Lense (22, Dynamo Dresden) und Richard Hasa (31, SF Siegen) in der kommende Saison die "Lilien"- Defensive verstärken. Doch SVD- Präsidiumsberater Uwe Wiesinger will keinen Vollzug melden: "Ich habe schon Dinge platzen sehen, die zu 99 Prozent sicher waren."

Um Sicherheit beim Traditionsderby zu garantieren, haben Darmstadt und Offenbach zusammengearbeitet. Wiesinger und Müller im Einklang: "Ein Katalog wurde von den Klubs mit Polizei und Sicherheitsdiensten erstellt."

(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)  

 

Vorbericht OFC

Aufstellung: Thier - Dolzer - Roth, Barletta - Schindler, Maier, Stohn, Dworschak, Dama - Würll, Becker

Reserve: Keffel (Tor), Fossi, Brendel, Mager, Glöckner, Meyer, Tajjiou

Es fehlen: Ertl (Leistenprobleme), Speth, Saridogan, Marcio (alle Kreuzbandriss), Binz (Rot-Sperre), Köpper (Oberschenkelprellung).

Zum Spiel: Der Einsatz von Patrick Würll als Sturmspitze neben Becker ist fraglich. Der 22-Jährige hat Probleme in der Wadenmuskulatur. Für ihn käme wohl Brendel.

(Von ?, KICKER-ONLINE)  

 

Vorbericht Darmstadt

Aufstellung: Clauß - Örüm, Hohmann, de Freitas - Lang, Juskic, da Costa, Lorenz - Lense, Wagner, Kolb

Reserve: Arras (Tor), Corrochano, Hoop, Brancourt, Nagy, Evandro, Beigang, Leifermann

Es fehlen: Schmidt (Muskelfaserriss), Franck (Knorpelschaden), Maier (Aufbautraining), Nadaroglu (Adduktorenprobleme).

Zum Spiel: Trainer Michael Feichtenbeiner plant im Hessenderby kontrollierte Offensive, um die 2:4-Pleite von Stuttgart wieder gutzumachen.

(Von ?, KICKER-ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

SV Darmstadt 98Kickers Offenbach
.Clauss - Hohmann, Örüm, de Freitas (59. Nagy) - Lense, Juskic, da Costa, Lorenz - Kolb (73. Hoop), Evandro, Wagner. Thier - Stohn - L. Meyer, Dolzer, Barletta - Dworschak, G. Maier (46. Glöckner), Schindler (90. Fossi), Dama - Brendel (73. Becker), Würll.

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
-0:1 Würll (54.)Hohmann, Wagner (SVD) / Barletta (OFC)-Juskic (Notbremse/74.)9000
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2000/2001
Alle Ergebnisse vom 32.Spieltag (17.05.- 20.05.01)
Tabellenstand nach dem 32.Spieltag (17.05.- 20.05.01)
Spiele des OFC in der Rückrunde 2000/2001 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2000/2001
Tabellenplatzstatistik Saison 2000/2001
Ergebnisse Saison 2000/2001
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 18.05.2001 aktualisiert