Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Kickers Offenbach - Sportfreunde Siegen
Endergebnis: 2:2 (2:1)


Spielbericht vom 06.10.2000 - Anstoß: 19:30 Uhr
Auch gegen Siegen kann der OFC nicht siegen - 2:2

Offenbach. Die Offenbacher Kickers dümpeln in der Fußball-Regionalliga Süd weiter vor sich hin. Trotz einer spielerischen Steigerung reichte es gegen die Sportfreunde Siegen gestern Abend nur zu einem 2:2.

Dabei hatte es für den OFC gut angefangen. "Wir müssen offensiver zu Werke gehen als letzte Woche beim 0:0 in Jena", forderte OFC-Interimstrainer Knut Hahn. Und der Zweitliga-Absteiger begann forsch, ging nach drei Minuten durch Saridogan in Führung. Die Kickers, seit langer Zeit wieder ein Mal mit effektivem Zusammenspiel, dominierten die Begegnung. Aber in der 21. Minute kam der Rückschlag. Schmidt ging im eigenen Strafraum zu ungestüm in einen Zweikampf, sein Gegenspieler Bettenstaedt ging daraufhin zu Boden. Schiedsrichter Meier entschied auf Elfmeter. Den verwandelte Jonjic (21.) im zweiten Anlauf zum 1:1.

Der OFC kam aber schnell wieder ins Spiel, und nacheinander scheiterten Kolinger, Glöckner und Marcio in aussichtsreicher Position. Die alte Schwäche bei der Chancenverwertung trat wieder zu Tage. Wobei auch Siegens Keeper Koch einen glänzenden Abend erwischt hatte. Doch schließlich musste sich auch er erneut geschlagen geben, als Dworschak kurz vor der Pause das 2:1 erzielte. Auch nach dem Wiederanpfiff blieb der OFC spielbestimmend, tauchte immer wieder gefährlich vor dem Siegener Tor auf. In der 70. Minute hätte dann Kotula den Ausgleich erzielen können, doch der starke Köpper rettete in höchster Not. Nun häuften sich die Nachlässigkeiten in der OFC-Defensive, schließlich kam der Gegenschlag der Siegener. Kolinger stoppte Bettenstaedt mit unfairen Mitteln, den Freistoß zirkelte Jonjic aus 25 Metern in den Winkel zum 2:2.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Der Freitag am Bieberer Berg gehört weiter den OFC-Gegnern

Offenbach. Die Kickers-Fans müssen weiter warten: Der Freitagabend am Bieberer Berg gehört den Gegnern. Nach dem 2:2 (2:1) gegen die Sportfreunde Siegen sind die Hoffnungen auf eine wiedererstarkte Bastion Bieberer Berg vorerst vollends geschwunden. Zum ersten Regionalliga-Sieg unter Interimstrainer Knut Hahn fehlten nur neun Minuten. Siegens Kapitän Zorislav Jonjic zerstörte die Hoffnungen der 4500 Zuschauer (Minusrekord in dieser Saison) mit seinem Freistoßtor in der 81. Minute. Die Mauer stand richtig, doch Offenbachs Torwart Cesar Thier stand falsch und Jonjic traf mit dem linken Fuß aus fast unmöglichem Winkel ins Torwarteck zum Ausgleich, der den OFC mehr als nur zwei Punkte kostete.

An Interimstrainer Knut Hahn liegt es nun, in der einen Woche bis zum Spiel bei den Amateuren von 1860 die Mannschaft moralisch zu festigen. Denn das Selbstvertrauen, das wurde am Freitag mehrfach deutlich, ist weg. Nicht nur wegen der miserablen Heimbilanz: Am Bieberer Berg gab es je einen Sieg und Unentschieden, aber vier Niederlagen.

Die Hoffnungen des OFC-Präsidiums wurden zerstört, mit einem Sieg gegen Siegen die Diskussionen um die Nachfolge des zurückgetretenen Dragoslav Stepanovic in den Hintergrund drängen zu können. Die Debatte wird andauern. "Wir wollen Djuradj Vasic, er will zu uns", bekräftigte Kickers-Manager Klaus Gerster nochmals das große Interesse der Offenbacher am Coach des FC Schweinfurt.

Zur Halbzeit war die Fußball-Welt am Bieberer Berg zumindest vom Ergebnis her in Ordnung; Matthias Dworschak weckte die fast eingeschlafenen OFC-Fans Sekunden vor dem Halbzeitpfiff mit dem 2:1. Gegen seinen Schuss aus 20 Metern halb-rechter Position war Siegens Torwart Andreas Koch machtlos. Zuvor aber schienen sich die Kickers selbst um den Lohn ihrer Mühen zu bringen. Lars Schmidt zog den zum Kopfball hochspringenden Til Bettenstaedt am Trikot. Schiedsrichter Maier (München) entschied auf Elfmeter. Im ersten Versuch verwandelte Zorislav Jonjic, der Unparteiische ließ wiederholen. Auch der zweite Schuss saß: 1:1 (24.). Der Aufwand der Kickers schien nicht belohnt zu werden.

Dabei war der OFC so gut gestartet. Dritte Minute, Zuspiel von Oliver Speth auf Dubravko Kolinger, dessen Flanke drückte Nazir Saridogan ein. Die Führung hätte den Gastgebern Sicherheit geben müssen. Aber von Souveränität keine Spur. Stattdessen flatterten die Nerven. Auch auf der Tribüne, vor allem nach dem Abpfiff. Ein Mitglied des Ordnungsdienstes reagierte überzogen im Zwist mit einem jungen Fan, auch Verwaltungsratsmitglied Thomas Kalt bekam die Kraft des Mitgliedes des Ordnungsdienstes zu spüren.

Schöner Fußball wurde nicht gespielt, aber damit hatte auch keiner gerechnet. Dennoch hatte der OFC Chancen und Patrick Glöckner gleich zweimal Pech. In der 27. Minute parierte Keeper Koch den Schuss des in den ersten 45 Minuten besten Offenbachers, in der 34. Minute klatschte der Ball nur an die Latte.

Die Hoffnungen auf den zweiten Heimsieg hielten bis zur 81. Minute. Bleibt die Frage, was tiefer sitzt: Der Frust bei den Fans oder Versagensängste bei der Mannschaft?

Die Kickers trauern um Udo Klug, der am 3. Oktober im Alter von 72 Jahren starb. Klug trainierte den OFC von November 1976 bis Juni 1978 in der Zweiten Bundesliga Süd. Klug war auch Manager bei den Kickers.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Wieder können die Kickers zu Hause nicht gewinnen
Offenbach teilt sich mit Siegen die Punkte / Mehr als über das 2:2 wird über den künftigen Trainer diskutiert

Die Offenbacher Kickers können offenbar vor heimischer Kulisse nicht mehr gewinnen. Auch im fünften Saisonspiel auf dem Bieberer Berg reichte es nur zu einem 2:2 (2:1)-Unentschieden, diesmal gegen die ebenfalls vor sich hinkriselnden Sportfreunde aus Siegen. Zwar zeigten sich die Offenbacher an diesem Abend im Vergleich zu den vergangenen Wochen deutlich verbessert, doch auch nach diesem Remis dürften die Trainer beim Zweitliga-Absteiger nicht gerade Schlange stehen.

Und zunächst war es eben diese Suche nach einem neuen Coach, die die nur 5000 Zuschauer auf dem Bieberer Berg interessierte. "Dreimal", so bestätigte OFC-Manager Klaus Gerster, habe er im Laufe des Tages mit dem Schweinfurter Trainer und Offenbacher Wunschkandidaten Djuradj Vasic telefoniert, allerdings habe er dabei keine nennenswerte Fortschritte erzielen können. Am morgigen Sonntag wird der Manager wohl nochmals Kontakt mit der Schweinfurter Führungsetage aufnehmen, um Vasic vielleicht doch vorzeitig aus seinem bis zum Saisonende laufenden Vertrag zu bekommen.

Leicht allerdings dürfte das nicht werden, immerhin bekräftigte der sportliche Leiter der Schweinfurter, Heinz Schrötte, nachdrücklich, dass der Tabellenführer aus Bayern seinen Erfolgstrainer, der durchaus Interesse an einem Engagement in Offenbach bekundet hatte, unter keinen Umständen ziehen lasse wolle. "Ganz Deutschland würde über uns lachen, wenn wir ihn jetzt einfach so nach Offenbach gehen lassen", sagte Schrötte. Da könnte Herr Gerster noch so viel Ablösesumme bieten, für einen Mann wie Vasic gäbe es keine "finanzielle Schmerzgrenze".

Und zunächst hatte es den Anschein, als wollte sich auch das kickende Personal des OFC in das Gerangel einmischen und Vasic einen Wechsel auf den Bieberer Berg schmackhaft machen. Von Beginn an versuchten die Gastgeber nämlich zu beweisen, dass sie im heimischen Stadion doch noch gewinnen können. Und gerade einmal drei Minuten waren gespielt, da zappelte der Ball auch schon im Netz. Nach einer Flanke des starken Patrick Glöckner hatte Nazir Saridogan wenig Mühe, aus fünf Metern einzuköpfen.

Doch das fünfte Saisontor des Stürmers verlieh den Kickers nicht die erhoffte Sicherheit. Zwar hatten sie auch weiterhin die besseren Möglichkeiten, wie durch Glöckner, der mit seinen Distanzschüssen ein Mal an Siegens Torhüter Koch und ein anderes Mal an der Querlatte scheiterte, doch in der Defensive wirkten der OFC ein wenig unkonzentriert. Und eben eine solche Unachtsamkeit von Lars Schmidt führte zum Ausgleich. Der Kapitän zupfte nach einem Eckball am Trikot von Til Bettenstaedt, und Schiedsrichter Josef Maier entschied auf Strafstoß. Die erste nennenswerte Möglichkeit der Gäste, die sich Zorislav Jonjic nicht entgehen ließ.

Dass die Kickers, deren Angriffsbemühungen weiterhin ziemlich planlos und vor allem über die rechte Seite vorgetragen wurden, letztlich dennoch frohen Mutes in die Pause gehen konnten, hatten sie Matthias Dworschak zu verdanken. Der Mittelfeldspieler, bis dahin eher schwach, schnappte sich nämlich Sekunden vor der Halbzeit das Leder und traf aus 18 Metern in den Winkel.

Doch auch nach dem Seitenwechsel hatte man nicht das Gefühl, als könnte der OFC den so hart erarbeiteten Vorsprung über die Zeit retten. Weiterhin hinterließ die Abwehr einen schwachen Eindruck. Erst kratzte Köpper einen Schuss von Kotula von der Linie, dann schoss Bettenstaedt freistehend am Tor vorbei. Besser machte es da schon Jonjic. Neun Minuten vor dem Schluss zirkelte er einen 25 Meter-Freistoß in den Winkel, erzielte somit den Ausgleich und machte den Kickers die Suche nach einem neuen Trainer somit nicht leichter.

(Von Stephan Brause, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Wieder kein Heimsieg für Offenbach

Auch unter dem dritten Trainer in dieser Saison können die Offenbacher ihren Heimkomplex in der Fußball- Regionalliga Süd nicht ablegen. Gegen die SF Siegen reichte es für die Hessen am Freitagabend nur zu einem 2:2 (2:1). Vor 7 000 Zuschauern erzielten Nazir Saridogan (5.) und Matthias Dworschak (45.) die Tore für die Hausherren. Zorislav Joncic (24. Foulelfmeter/81.) konnte zwei Mal für die Gäste ausgleichen.

Die Offenbacher hatten einen Auftakt nach Maß. Schon in der 5. Minute köpfte Saridogan auf Flanke von Kolinger das 1:0 für die Offenbacher, die nach dem Rücktritt von Dragoslav Stepanovic im zweiten Spiel von A-Jugend-Trainer Knut Hahn betreut wurden. Die Gastgeber bestimmten fortan zwar das Spiel, mussten aber in der 24. Minute durch einen umstrittenen Foulelfmeter das 1:1 hinnehmen. Der beste Offenbacher, Matthias Dworschak, krönte seine starke Leistung mit einem Traumtor aus 16 Metern zur 2:1-Führung. Joncics erneuter Ausgleich machte jedoch alle Hoffnungen auf den zweiten Heimsieg zu Nichte.

(Von ?, SPORT1 ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachSportfreunde Siegen
Thier - Dolzer - Köpper, Kolinger - Glöckner (82. Maier), Speth, Dworschak, Schmidt, Sarfo (69. Mingrone), Marcio, Saridogan. Koch - Hasa, Germann, Waegner (68. Nauroth) - Kotula, Knoche (46. Egler), Vysniauskas, Willmann, Klein (68. Gockel) - Bettenstaedt, Jonjic.

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Maier (München)1:0 Saridogan (3.),
1:1 Jonjic (24. Foulelfmeter),
2:1 Dworschak (45.)
2:2 Jonjic (81.)
Schmidt, Speth, Kolinger, Mingrone (OFC) / Bettenstaedt, Germann (Siegen)--4500
Alle Angaben ohne Gewähr


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Seite wurde am 08.10.2000 aktualisiert