Wieder können die Kickers zu Hause nicht gewinnen
Offenbach teilt sich mit Siegen die Punkte / Mehr als über das 2:2 wird über den künftigen Trainer diskutiert
Die Offenbacher Kickers können offenbar vor heimischer Kulisse nicht mehr
gewinnen. Auch im fünften Saisonspiel auf dem Bieberer Berg reichte es nur zu
einem 2:2 (2:1)-Unentschieden, diesmal gegen die ebenfalls vor sich hinkriselnden
Sportfreunde aus Siegen. Zwar zeigten sich die Offenbacher an diesem Abend im
Vergleich zu den vergangenen Wochen deutlich verbessert, doch auch nach
diesem Remis dürften die Trainer beim Zweitliga-Absteiger nicht gerade Schlange stehen.
Und zunächst war es eben diese Suche nach einem neuen Coach, die die nur
5000 Zuschauer auf dem Bieberer Berg interessierte. "Dreimal", so bestätigte
OFC-Manager Klaus Gerster, habe er im Laufe des Tages mit dem Schweinfurter
Trainer und Offenbacher Wunschkandidaten Djuradj Vasic telefoniert, allerdings
habe er dabei keine nennenswerte Fortschritte erzielen können. Am morgigen
Sonntag wird der Manager wohl nochmals Kontakt mit der Schweinfurter
Führungsetage aufnehmen, um Vasic vielleicht doch vorzeitig aus seinem bis zum
Saisonende laufenden Vertrag zu bekommen.
Leicht allerdings dürfte das nicht werden, immerhin bekräftigte der sportliche Leiter
der Schweinfurter, Heinz Schrötte, nachdrücklich, dass der Tabellenführer aus
Bayern seinen Erfolgstrainer, der durchaus Interesse an einem Engagement in
Offenbach bekundet hatte, unter keinen Umständen ziehen lasse wolle. "Ganz
Deutschland würde über uns lachen, wenn wir ihn jetzt einfach so nach Offenbach
gehen lassen", sagte Schrötte. Da könnte Herr Gerster noch so viel Ablösesumme
bieten, für einen Mann wie Vasic gäbe es keine "finanzielle Schmerzgrenze".
Und zunächst hatte es den Anschein, als wollte sich auch das kickende Personal
des OFC in das Gerangel einmischen und Vasic einen Wechsel auf den Bieberer
Berg schmackhaft machen. Von Beginn an versuchten die Gastgeber nämlich zu
beweisen, dass sie im heimischen Stadion doch noch gewinnen können. Und
gerade einmal drei Minuten waren gespielt, da zappelte der Ball auch schon im
Netz. Nach einer Flanke des starken Patrick Glöckner hatte Nazir Saridogan wenig
Mühe, aus fünf Metern einzuköpfen.
Doch das fünfte Saisontor des Stürmers verlieh den Kickers nicht die erhoffte
Sicherheit. Zwar hatten sie auch weiterhin die besseren Möglichkeiten, wie durch
Glöckner, der mit seinen Distanzschüssen ein Mal an Siegens Torhüter Koch und
ein anderes Mal an der Querlatte scheiterte, doch in der Defensive wirkten der OFC
ein wenig unkonzentriert. Und eben eine solche Unachtsamkeit von Lars Schmidt
führte zum Ausgleich. Der Kapitän zupfte nach einem Eckball am Trikot von Til
Bettenstaedt, und Schiedsrichter Josef Maier entschied auf Strafstoß. Die erste
nennenswerte Möglichkeit der Gäste, die sich Zorislav Jonjic nicht entgehen ließ.
Dass die Kickers, deren Angriffsbemühungen weiterhin ziemlich planlos und vor
allem über die rechte Seite vorgetragen wurden, letztlich dennoch frohen Mutes in
die Pause gehen konnten, hatten sie Matthias Dworschak zu verdanken. Der
Mittelfeldspieler, bis dahin eher schwach, schnappte sich nämlich Sekunden vor
der Halbzeit das Leder und traf aus 18 Metern in den Winkel.
Doch auch nach dem Seitenwechsel hatte man nicht das Gefühl, als könnte der
OFC den so hart erarbeiteten Vorsprung über die Zeit retten. Weiterhin hinterließ
die Abwehr einen schwachen Eindruck. Erst kratzte Köpper einen Schuss von
Kotula von der Linie, dann schoss Bettenstaedt freistehend am Tor vorbei. Besser
machte es da schon Jonjic. Neun Minuten vor dem Schluss zirkelte er einen 25
Meter-Freistoß in den Winkel, erzielte somit den Ausgleich und machte den
Kickers die Suche nach einem neuen Trainer somit nicht leichter.
(Von Stephan Brause, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
Wieder kein Heimsieg für Offenbach
Auch unter dem dritten Trainer in dieser Saison können die Offenbacher ihren Heimkomplex in der
Fußball- Regionalliga Süd nicht ablegen. Gegen die SF Siegen reichte es für die Hessen am Freitagabend
nur zu einem 2:2 (2:1). Vor 7 000 Zuschauern erzielten Nazir Saridogan (5.) und Matthias Dworschak (45.)
die Tore für die Hausherren. Zorislav Joncic (24. Foulelfmeter/81.) konnte zwei Mal für die Gäste ausgleichen.
Die Offenbacher hatten einen Auftakt nach Maß. Schon in der 5. Minute köpfte Saridogan auf Flanke von
Kolinger das 1:0 für die Offenbacher, die nach dem Rücktritt von Dragoslav Stepanovic im zweiten Spiel
von A-Jugend-Trainer Knut Hahn betreut wurden. Die Gastgeber bestimmten fortan zwar das Spiel, mussten
aber in der 24. Minute durch einen umstrittenen Foulelfmeter das 1:1 hinnehmen. Der beste Offenbacher,
Matthias Dworschak, krönte seine starke Leistung mit einem Traumtor aus 16 Metern zur 2:1-Führung.
Joncics erneuter Ausgleich machte jedoch alle Hoffnungen auf den zweiten Heimsieg zu Nichte.
(Von ?, SPORT1 ONLINE)
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