Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Kickers Offenbach - Karlsruher SC
Endergebnis: 0:0 (0:0)


Spielbericht vom 20.10.2000 - Anstoß: 19:30 Uhr
Mit Kamikaze-Fußball den Favoriten ruhig gestellt
Offenbacher Kickers kämpfen und rackern gegen den Karlsruher SC, doch auf beiden Seiten fällt kein Tor

Nicht Fisch, nicht Fleisch, sagt man schon mal, wenn man nicht weiß, ob man sich freuen oder ärgern soll - und so etwas Ähnliches könnten am gestrigen Freitagabend auch die Fußballspieler von Kickers Offenbach gedacht haben. Zwar spielten sie gegen den Karlsruher SC nun wirklich nicht schlecht, rackerten aufopferungsvoll bis zur letzten Sekunde, doch am Ende sollte es wieder nicht zum zweiten Heimsieg reichen; der OFC und die neue Doppelspitze Kohls / Gerster mussten sich gegen den KSC mit einem 0:0 zufrieden geben.

Wilfried Kohls, ein Teil des neuen Trainergespanns, machte noch wenige Minuten vor dem Anpfiff einen auf Geheimniskrämerei, versprach er aber eines schon mal, eine Offenbacher Mannschaft, die sich zerreißen, um jeden Grashalm kämpfen werde. "Wir müssen mit viel Mut spielen, denn wer mit Mut spielt, darf auch Fehler machen", sagte er und fügte an: "Der kann aber auch ganz furchtbar bestraft werden." Hörten sich die Worte zu diesem Zeitpunkt noch arg kryptisch an, folgte die Auflösung quasi mit dem Anpfiff, denn die beiden OFC-Coaches hatten ihre Elf mit einer Taktik versehen, die einige Münder auf dem Bieberer Berg doch arg weit offen stehen ließ und die mit Vokabeln wie Harakiri oder Kamikaze ganz gut beschrieben ist. "Wir wollten auf hohes Risiko gehen", erklärte Kapitän Lars Schmidt später, "weil das Volk schon verrückt spielt." Gerster und Kohls ließen in der Abwehr, wenn man so will, mit einer Zweier-Kette spielen, boten tatsächlich nur zwei Recken auf, ließen Dworschak und Köpper Mann gegen Mann gegen die beiden KSC-Spitzen Cetin und Nagorny spielen. Kein Libero, keine zusätzliche Absicherung - nichts. Dafür tummelten sich im Mittelfeld fünf Spieler, und auch die Besetzung des Angriffs ließ nur eine Interpretation zu: Die Kickers sollten stürmen, auf Teufel komm raus, und sie sollten siegen.

Die Hessen legten auch heftig los, kämpften und rackerten und nahmen ihr Herz in beide Hände, wirkten nun wirklich nicht so, als hätten sie vorher schon viermal in dieser Saison auf heimischem Terrain den Kürzeren gezogen und binnen drei Monaten drei Trainer verschlissen. Sonderlich zwingend war das Offenbacher Spiel indes nicht, was vor allem an der Ideenlosigkeit lag; da wurde kaum einmal kombiniert, ein Doppelpass war eine Rarität; vielmehr wurde der Ball zumeist hoch und weit in des Gegners Hälfte geschlagen, was so neu nun nicht ist. Und der KSC, der turmhohe Titelfavorit ? Nun, der konnte aus der riskanten Offenbacher Ausrichtung kein Kapital schlagen, da die Mannen von Trainer Stefan Kuntz ganz einfach zu passiv, zu verhalten spielten, sich voll und ganz auf ihre starke Defensive verließen. Torchancen waren daher im ersten Durchgang auch Mangelware.

Auf Karlsruher Seite war es Nagorny, der OFC-Keeper Thier aussteigen ließ, dann aber ans Außennetz schoss (13.), und im anderen Strafraum wurde es ebenfalls nur einmal gefährlich, doch Ertls Schuss landete am Außennetz (20.).

Mit dem Halbzeitpfiff hätte es dann doch noch etwas werden können mit der Gäste-Führung, doch Fabus konnte eine Hereingabe von Birk nicht verwerten.

Wer nun dachte, das Kickers-Tandem auf der Trainerbank würde Angst vor der eigenen Courage bekommen und die waghalsige Taktik über Bord werfen, der irrte. Wacker bekämpften zwei Offenbacher Verteidiger zwei Karlsruher Stürmer, und die Platzherren spielten weiter mutig nach vorne, drängten den KSC in die eigene Hälfte zurück und versuchten alles Menschenmögliche, um doch noch ein Tor zu schießen. Kolinger (52.) und Graf (54.) vergaben allerdings gute Möglichkeiten. Die Gäste verlegten sich ganz aufs Kontern, was sie zwar nicht ungefährlich, aber letzten Endes doch erfolglos taten.

Das 0:0 und die ansprechende Leistung dürfte übrigens auch Manager Klaus Gerster gut getan haben, denn der war vorher von Horst Jung, Hauptsponsor und mächtiger Mann hinter den Kulissen, attackiert und zum Rücktritt aufgefordert worden. Gerster zeigte sich bestürzt, fand es traurig, "dass man mir bei Misserfolg so schnell in den Rücken fällt".

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

OFC-Serie hält auch mit neuem Trainerduo: 0:0 gegen den KSC

Offenbach Die Serie hielt. Kickers Offenbach punktet in der Fußball-Regionalliga Süd nach dem Eichhörnchenprinzip mühsam, aber stetig. Das 0:0 gegen den Karlsruher SC war das vierte Unentschieden in Folge. Unter Interimstrainer Knut Hahn machte der OFC den Anfang, unter dem neuen Duo an der Außenlinie, Wilfried Kohls und Klaus Gerster, ging's weiter. Es war das erste torlose Unentschieden in dieser Saison am Bieberer Berg, dennoch waren die Zuschauer zufrieden. Offenbach zeigte den Willen, was die Zuschauer honorierten. Denn die unbedingte Bereitschaft war in dieser Saison nicht immer erkennbar.

Vor Spielbeginn machte Wilfried Kohls einen Wunsch öffentlich: "Ich hoffe, dass wir gewinnen, weil wir viel Mut haben." Den zeigten die Kickers besonders am Anfang. In dieser Phase des Spiels machten sie Druck. Klar offensiv ausgerichtet, brachten sie die Karlsruher Abwehr mehrfach in Verlegenheit. Aber ein Tor fiel nicht gegen die mit Abstand sicherste Hintermannschaft der Regionalliga Süd.Kohls und Gerster hatten im Sturm umgestellt. Marcio saß auf der Bank. Für ihn kam Daniel Graf zu seinem ersten Einsatz von Beginn an nach mehr als einem halben Jahr Verletzungspause. Eine gute Entscheidung, denn der ehemalige Kaiserslauterer machte seine Sache trotz der langen Spielpause gut, wirkte spritzig. Der ehemalige Torschützenkönig der Regionalliga Südwest ließ bei seinem zweiten Punktspieleinsatz im Kickers-Trikot erahnen, was er am Ball kann.

Offenbach hatte vor dem Seitenwechsel mehr Ballkontakte, aber Karlsruhe die erste gute Chance. Und dazu lud der OFC die Gäste ein. Die Kickers-Abwehr sah nur zu, als Vitus Nagorny bei einem KSC-Freistoß schnell reagierte. Doch Kickers-Torwart Cesar Thier hatte als einziger Offenbacher aufgepasst, verkürzte den Winkel, drängte den Angreifer ab (13.). Die erste und einzige Möglichkeit für Offenbach vergab Stefan Ertl, der nach 21 Minuten um Zentimeter am Tor vorbei schoss. Es war kein schönes Spiel, aber spannend und kampfbetont. Und im Vergleich der Leistungen der vergangenen Wochen bedeutete das Spiel der Kickers eine klare Steigerung.

Über eine Frage muss sich Kohls erst wieder ab dem nächsten Spiel Gedanken machen. Was denn passieren würde, sollten die Kickers mit dem neuen Duo eine Siegesserie starten, wird erst wieder in einer Woche aktuell, wenn der OFC in Saarbrücken gegen Elversberg spielt. Bis dahin gilt: Der OFC ist seit vier Spieltagen unbesiegt. Und er muss wohl zahlen, denn nach dem KSC-Spiel sollte abgerechnet werden. Seit vier Wochen behält die sportliche Führung die Gehälter ein, will erst in der nächsten Woche entscheiden, welchem Spieler wieviel ausgezahlt wird.Die Regionalliga-Spieler des OFC haben Hoffnung, ihr Geld zu bekommen. Die Reserve hat ihre Zweifel. Angeblich sollen die Landesligaspieler in dieser Saison erst einmal Geld erhalten haben und darüber nachdenken, zu streiken. Eine Entscheidung darüber soll in einer Sitzung Anfang der Woche fallen.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Kickers mit neuem Trainer-Duo nur 0:0 gegen KSC

Offenbach. Nur einen Teilerfolg feierte das neue Trainergespann von Kickers Offenbach bei der Premiere am Freitag in der Fußball-Regionalliga Süd. Im Duell der Zweitliga-Absteiger trennten sich die Hessen und der Karlsruher SC torlos 0:0. Vizepräsident Wilfried Kohls und Manager Klaus Gerster hatten am Donnerstag auch die sportliche Leitung bei den Kickers übernommen.

Das Duo Kohls/Gerster schaffte es nicht, die Kickers zum zweiten Heimsieg in dieser Saison zu führen. Die Nachfolger von Peter Neururer, Dragoslav Stepanovic und Übergangslösung Knut Hahn wagten gegen den Tabellenzweiten eine Taktik ohne Libero, entsprechend offensiv agierten die Offenbacher.

Die Gastgeber hatten vor 8000 Zuschauern die besseren Torchancen, doch Stefan Ertl (23.), Dubravko Kolinger (52.) und der früherer Kaiserslauterer Daniel Graf (55.) scheiterten entweder am besten Karlsruher, Torwart Thomas Walter, oder ein KSC-Abwehrspieler klärte auf der Linie.

(Von dpa, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Kick. Offenbach - Karlsruher SC 0:0

Das neue Offenbacher Trainerduo Klaus Gerster und Wilfried Kohls wartete mit einer taktischen Neuerung auf: Der etatmäßige Libero Stefan Dolzer rückte vor ins Mittelfeld, wodurch eine Zweier-Abwehrkette Mann gegen Mann und ohne Absicherung agierte. Zudem stürmte Graf nach seinem Kreuzbandriss zum ersten Mal von Beginn an, Ertl und Dama ersetzten Glöckner und Sarfo. Beim Tabellenzweiten Karlsruhe erhielt Nagorny erneut von Coach Stefan Kuntz den Vorzug vor Fabus, Rothenbach ersetzte wie erwartet den Rot-gesperrten Zepek.

Offenbach trat von Beginn an mit viel Engagement und Offensivkraft auf, um die schlechten Heimvorstellungen der jüngeren Vergangenheit vergessen zu machen, musste aber eine frühe Schrecksekunde überstehen. Der nach einem schnell ausgeführten Freistoß durchgebrochene Nagorny wurde jedoch von Keeper Thier abgedrängt (17.).

Danach hatte der OFC bis in die Mitte der zweiten Halbzeit hinein deutliche Feldvorteile, während bei den zu passiven Badenern nur Birk für Entlastung sorgte. Jedoch schoss Ertl links daneben, Kolingers Kopfball klärte Rothenbach auf der Linie. Der agile Graf, der viel rochierte und mit Speth und Dama über die linke Seite einige gute Angriffe vortrug, fand in KSC- Keeper Walter seinen Meister.

Ein Bruch ging durch das Spiel der Offenbacher, nachdem die Kuntz- Elf durch Thijs Waterinks Kopfball, den Speth von der Linie kratzte, beinahe in Führung gegangen wäre. Der KSC kam in der Folgezeit zu einigen viel versprechenden Kontermöglichkeiten, wobei der eingewechselte Martin Fabus eine unglückliche Rolle spielte: Zunächst wurde er frei am Strafraum stehend von Teo Rus nicht angespielt, dann rutschte er um Zentimeter am Ball vorbei und schließlich köpfte der 23-jährige Slowake knapp neben das Tor.

(Von Jürgen Mai, KICKER ONLINE)  

 

Neues OFC-Trainerduo mit Teilerfolg

Nur einen Teilerfolg feierte das neue Trainergespann von Kickers Offenbach bei der Premiere am Freitag in der Fußball-Regionalliga Süd.

Im Duell der Zweitliga-Absteiger trennten sich die Hessen und der Karlsruher SC torlos 0:0. Vizepräsident Wilfried Kohls und Manager Klaus Gerster hatten am Donnerstag auch die sportliche Leitung bei den Kickers übernommen.

Offensive Taktik ohne Erfolg

Das Duo Kohls/Gerster schaffte es nicht, die Kickers zum zweiten Heimsieg in dieser Saison zu führen. Die Nachfolger von Peter Neururer, Dragoslav Stepanovic und Übergangslösung Knut Hahn wagten gegen den Tabellenzweiten eine Taktik ohne Libero, entsprechend offensiv agierten die Offenbacher.

Die Gastgeber hatten vor 8 000 Zuschauern die besseren Torchancen, doch Stefan Ertl (23.), Dubravko Kolinger (52.) und der früherer Kaiserslauterer Daniel Graf (55.) scheiterten entweder am besten Karlsruher, Torwart Thomas Walter, oder ein KSC-Abwehrspieler klärte auf der Linie.

Die Karlsruher kamen nur selten zu Entlastungsangriffen und konnten die Offenbacher Abwehr kaum in Bedrängnis bringen.

(Von ?, SPORT 1 ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachKarlsruher SC
Thier - Dworschak, Köpper - Schmidt, Kolinger, Dolzer, Speth, Dama - Ertl, Saridogan (90. Marcio), Graf. Walter - Grimm, Waterink, Rothenbach - Heinzen, Rus, Seitz, Brik (61. Manga), Weis, Cetin (71. Fengler), Nagorny (33. Fabus)

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Berg (Konz)Fehlanzeige (OFC) / Rus, Grimm (KSC)--8000
Alle Angaben ohne Gewähr


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