Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Kickers Offenbach - Jahn Regensburg
Endergebnis: 0:1 (0:1)


Spielbericht vom 17.11.2000 - Anstoß: 19:30 Uhr
Sturzflug der Kickers setzt sich rasant fort
Auch mit drei Stürmern haben die Offenbacher Jahn Regensburg nichts entgegen zu setzen und unterliegen mit 0:1

Der Sturzflug der Offenbacher Kickers setzt sich fort, im freien Fall rast das mittlerweile nur noch zu bemitleidende Schlusslicht der Fußball-Regionalliga der Oberliga Hessen entgegen. Im Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg setzte es am gestrigen Freitagabend trotz des fünften Trainerwechsels seit Saisonbeginn, dem 29. Juli, eine 0:1 (0:1)-Niederlage, womit die Kickers im zehnten Spiel hintereinander ohne Sieg blieben. Die Fans waren bedient und skandierten: "Wir haben die Schnauze voll." OFC-Manager Klaus Gerster wollte gar nichts kommentieren.

Dabei hatte das neue Duo auf der Trainerbank, Dieter Müller und Oliver Roth, vor dem so wichtigen, schicksalsträchtigen Spiel gegen den SSV Jahn Regensburg nichts unversucht gelassen, um den schlingernden Kickers-Kahn wieder flott zu bekommen. An die Ehre der zuletzt mangelhaft kickenden Spieler hatten die beiden früher so gefüchteten Torjäger appelliert, jeder müsse für jeden fighten, das Team solle sich endlich wieder als Einheit präsentieren. Und um zu unterstreichen, dass der, wie Cheftrainer Dieter Müller sagte, "lebenswichtige Sieg" mit aller Macht angestrebt werden sollte, hat der 46-Jährige gleich drei Stürmer aufs Feld geschickt, Marcio, Saridogan und Würll sollten dem Aufsteiger, als schwächstes Asuwärtsteam der Regionalliga Süd an den Bieberer Berg gereist, keine Luft zum Atmen lassen.

Und der OFC, der auf den am Rücken verletzten Stefan Dolzer verzichten musste, begann forsch und engagiert, versuchte, sich die Anspannung, die Verkrampfung, die Unsicherheit aus den müden Knochen zu laufen. Sonderlich zwingend und gefährlich war es freilich nicht, was die Offenbacher darboten, was auch daran lag, dass die Bayern tief und massiert in der eigenen Hälfte standen, die Räume geschickt zustellten. Die Kickers indes, spielerisch ohnehin erschreckend schwach, fanden kein Mittel, um ein Loch in das Abwehrbollwerk des Neulings brechen, einfallslos und stupide rannten sie an, was jedoch nichts so furchtbar Neues ist.

So mussten erst 17 Minuten vergehen, ehe die Hausherren, denen man den Willen und die Kampfeslust nicht absprechen konnte, überhaupt das erste Mal so etwas wie Gefahr vor dem Jahn-Tor herauf beschwören konnten, Günther Maier hatte aus 20 Meter abgezogen, doch sein abgefälschter Schuss hoppelte knapp am Kasten vorbei. Nun ja, und dann, nach 26 Minuten, tat sich etwas schier Unglaubliches, die Regensburger machten sich auf, in die Hälfte der Hessen vorzudringen, und da sie sich dort bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht so häufig aufhielten, beschlossen sie, eine Duftmarke zu setzen, und was für eine; Tölcseres hatte mit der Brust den Ball prallen lassen und Torjäger Seufert bedankte sich mit dem 1:0. Ein Stich, der mitten ins Kickers-Herz traf.

Auch in den zweiten 45 Minuten änderte sich nichts am Bild, die Offenbacher fighteten, rackerten und grätschten, waren feldüberlegen und drängten die Bayern in die eigene Hälfte zurück, holten 15:2 Ecken heraus, doch all das ohne jeglichen Esprit, ohne Überraschungsmoment, ohne jegliches spielerische Element. Die Gäste hatten daher auch relativ wenig Mühe, den knappen Vorsprung mit Mann und Maus zu verteidigen, und in der 76. Minute hätten sie den OFC um ein Haar endgültig zu Boden gestreckt, der eingewechselte Mokhtari, in hiesigen Gefilden noch aus seiner Zeit beim FSV Frankfurt bekannt, tauchte alleine vor Keeper Thier auf, lupfte den Ball aber am Tor vorbei. In der Schlussphase wurde es dann nochmals richtig turbulent, erst vergaben die Kickers durch Saridogan (85.) und Glöckner (87.) zwei gute Möglichkeiten, ehe Gfreiter (88.) auf der Gegenseite das Gehäuse um Zentimeter verfehlte. Das war's, und es bleibt dabei: An den Bieberer Berg, dem Selbstbedienungsladen der Regionalliga, kommt jeder Gegner gern.

(Von Ingo Durstewitz, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

0:1 - OFC-Fans haben "die Schnauze voll"

Offenbach. Die Abstiegsangst geht am Bieberer Berg um. Nach der 0:1-Niederlage vom gestrigen Freitagabend gegen Aufsteiger Jahn Regensburg sind die Kickers nun schon seit neun Spielen in der Fußball-Regionalliga Süd ohne Sieg und bleiben Tabellenletzter. "Wir haben die Schnauze voll", skandierten daraufhin die wütenden Kickers-Fans. Die sechste Heimniederlage in dieser Saison wollten nur noch 4500 Zuschauer sehen, so wenige kamen zuletzt vor dreieinhalb Jahren, als Offenbach noch in der Oberliga spielten.

"Die Mannschaft hat verstanden, um was es geht", hatte der neue OFC-Coach Dieter Müller noch vor der Partie über seine Schützlinge gesagt. Und tatsächlich traten die OFC-Akteure zumindest in der ersten Viertelstunde so auf, als hätten sie den Willen wieder gefunden, gegen die eigene Misere anzukämpfen. Offensiv ausgerichtet stürmten sie auf das Tor von Jahn Regensburg. Doch die Mühe war vergebens. Außer zwei ansprechenden Chancen für Günther Maier, jeweils per Weitschuss, sprang aus den Bemühungen nichts heraus.

Das neue Trainergespann Dieter Müller/Oliver Roth hatte Team neu formiert. Patrick Würll kam von Beginn an im neben Nazir Saridogan zum Einsatz. Marcio, ansonsten Angreifer, spielte diesmal im Mittelfeld. Und Stefan Simon rückte von dort auf die Manndeckerposition, wo Lars Meyer als zweiter Bewacher sein Saisondebüt von Beginn an gab. Doch der anfängliche Elan verflachte schnell und versiegte mit dem 0:1 in der 26. Minute völlig. Thorsten Seufert hatte mit einem beherzten Schuss von der 16-Meter-Linie Kickers-Keeper Cesar Thier überwunden. Was dann bis zur Pause folgte, war für die OFC-Fans nicht Neues mehr. Offenbach spielte ideenlos und ohne Konzept.

Nach dem Wiederanpfiff versuchten die Gastgeber, den Rückstand aufzuholen und zeigten dabei zumindest einen Hauch von Engagement. Der Aufsteiger aus Regensburg wurde mehr und mehr in die Defensive gedrängt. Doch die Gästeabwehr hielt dem Ansturm stand. Dieter Müller hatte mittlerweile Tom Stohn eingewechselt, der eigentlich schon aus dem Kader gestrichen war. Und Stohn bedankte sich für das Vertrauen, forcierte die Offenbacher Vorwärtsbewegung. Doch vor dem Tor blieben die Kickers gewohnt uneffektiv. Immer wieder wurde versucht, mit Weitschüssen zum Ausgleich zu kommen. Meistens gingen die Bälle jedoch weit am Tor vorbei.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Auch Müller/Roth können freien Fall nicht stoppen

Offenbach. Die Offenbacher Kickers warten weiter auf einen Sieg. Auch am letzten Spieltag der Vorrunde der Fußball-Regionalliga Süd klappte es nicht - 0:1 gegen den bayrischen Aufsteiger Jahn Regensburg. Für Regensburg war es erst der zweite Auswärtssieg (zuvor 4:2 in Erfurt). Vor der Reise an den Bieberer Berg kam der SSV nur zu fünf Punkten auf gegnerischem Platz.

Nach dem Resultat und der miserablen Hinrunde wird sich das Präsidium mit seinem Sprecher Professor Ulf Tunn und dem sportlichen Leiter Klaus Gerster bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am nächsten Mittwoch (19.30 Uhr, Stadthalle) unangenehme Fragen anhören müssen.

Als selbst ernannter Aufstiegsfavorit gestartet, steht der Zweitligaabsteiger auf dem letzten Tabellenplatz in der dritten Liga. Seit neun Spieltagen sind die Offenbacher mittlerweile ohne Sieg. Zuletzt gewannen sie in Aalen. Das war vor zwei Monaten. Trainer damals: Der als Ex-Frankfurter ungeliebte Dragoslav Stepanovic, mit drei Siegen aber immer noch der erfolgreichste Kickers-Coach in dieser Saison.

Das neue Trainerduo des OFC mit Dieter Müller in der Verantwortung und Oliver Roth als Co-Trainer wirbelte die Mannschaft wie angekündigt ordentlich durcheinander, setzte auf Offensive und vorne auf Nazir Saridogan, Patrick Würll und Rodrigo Marcio. In der Defensive fehlten Stefan Dolzer (Zerrung im Rücken) und Michael Köpper (Grippe).

Matthias Dworschak als Libero sowie Lars Meyer (erstmals von Beginn an) und Stefan Simon als Manndecker bildeten die neu formierte Abwehr. Im Mittelfeld hofften Müller/Roth auf Oliver Speth als Ideengeber - vergebens.

20 Minuten lang spielten die Kickers ordentlich, hielten dagegen, hatten aber nur eine echte Torchance. Einen Schuss von Günther Maier lenkte Regensburgs Keeper Florian Ermler zur Ecke (18.).

Dann der Schock: 0:1 durch den ehemaligen Schweinfurter Torschützenkönig der Bayernliga Thorsten Seufert (26.).

Offenbach kam mit dem Konzept von Regensburg nicht klar. Der Aufsteiger spielte im Mittelfeld Mann gegen Mann. Nur eine Viertelstunde lang nahmen die Kickers den Kampf an, wie es Oliver Roth während der Woche vehement gefordert hatte. "Nur so wird es gelingen, dass der Funke von uns auf die Fans überspringt."

Nach der Halbzeitpause gaben die 5 000 Fans den Kickers ihre Forderung mit auf dem Weg in die zweiten 45 Minuten: Sie wollten ihre Mannschaft kämpfen sehen.

Ihre Erwartungen wurden nur zum Teil erfüllt. Trotz eines Eckenverhältnisses von 15:2 für die Kickers - Offenbach rannte Ball und Gegner meist hinterher, der sich in der zweiten Halbzeit zurückzog und auf Konter wartete.

Nach einem solchen vergab der eingewechselte Youssef Mokhtari, gerade von Eintracht Frankfurts A-Jugend nach Regensburg gewechselt, die größte Chance zum 2:0 (76.), als er über das Tor schoss.

Die Schlussoffensive, zu Glanzzeiten eines Stürmers wie Oliver Roth die Stärke der Offenbacher am Bieberer Berg, kam nicht. Wieder einmal.

So mussten sich die verletzten Spieler wie Binz und Dolzer sowie einige Spielerfrauen nach dem Spiel wüste verbale Beschimpfungen auf der Sitztribüne von aufgebrachten Fans anhören. Sogar Ordner mussten hier schützend eingreifen.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

STIMMEN ZUM OFC
Waldemar Klein: Brauchen einen Stürmer

Einer muss auf den Tisch hauen

Matthias Dworschak (Kickers-Libero): "Es würde mich freuen, wenn hier mal einer richtig auf den Tisch hauen würde. Wir haben alle zwei Wochen einen neuen Trainer und werden nur in Watte gepackt. So wachen wir nie auf!"

Dieter Müller (Kickers-Interimstrainer): "Ich bin nicht ganz unzufrieden und habe nicht nur Negatives gesehen. Wir haben sehr viel Arbeit vor uns. Die Mannschaft hat den Kopf nicht frei."

Carsten Wettberg (Trainer Jahn Regensburg): "Nach dem Tor sind wir sicherer geworden. In der Abwehr haben wir gut gestanden. Mir läuft es immer noch kalt den Rücken runter, wenn ich mit meiner Mannschaft auf dem Bieberer Berg spielen darf."

Waldemar Klein (OFC-Ehrenpräsident): "Die Mannschaft braucht einen Stürmer, koste es, was es wolle. Wir haben keinen durchschlagskräftigen Sturm, nicht in der Regionalliga und hatten ihn auch in der 2. Bundesliga nicht."

Klaus Gerster (Technischer Direktor der Offenbacher Kickers): "Kein Kommentar."

"Wir haben die Schnauze voll!" (Block 2, Stehtribüne) jm/bam

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Offenbach verliert auch mit Trainer Nr. 6

Gewohntes Bild zum Abschluß der Vorrunde am Bieberer Berg: Mit 0:1 unterlagen die Offenbacher Kickers dem starken Aufsteiger Jahn Regensburg. Im zweiten Spiel des Freitagabend trennten sich Aalen und Darmstadt 1:1-Unentschieden.

So dunkel sich die Wolken über dem Bieberer Berg zusammenbrauen, so hell scheint die Sonne über dem Spitzenreiter Karlsruher SC. Stefan Kuntz und seine Jungs reisen am Samstag zum abstiegsgefährdeten FC Carl Zeiss Jena. Die Verteidigung der Spitzenposition scheint dort nur Formsache. Der einzige hartnäckige Verfolger des KSC heißt Schweinfurt 05, dessen Trainer Vasic mit Offenbach liebäugelt.. Die Unterfranken empfangen den bayerischen Konkurrenten Wacker Burghausen im Willy-Sachs-Stadion. Wacker, bisher auswärts nur braver Punktelieferant, befindet sich unter dem neuen Coach Rudi Bommer deutlich im Aufwind, ist also ein durchaus ernst zu nehmender Gegner.

Auch der Sonntag hat noch drei interessante Begegnungen zu bieten. Die VfB-Amateure bekommen es mit dem Tabellennachbarn aus Trier zu tun. Dem Verlierer droht der Sturz ins graue Mittelfeld. Dort möchten die andern vier Teams gerne hin. Sowohl die Siegener Sportfreunde, als auch Pfullingen und die Münchner Amateur-Klubs stehen am Sonntag mit dem Rücken zur Wand.

(Von ?, KICKER ONLINE)  

 

Offenbacher Niedergang hält an

Der Niedergang der Offenbacher Kickers in der Fußball-Regionalliga Süd konnte auch durch den fünften Trainerwechsel in dieser Saison nicht gestoppt werden.

Im ersten Spiel unter dem neuen Trainerduo Dieter Müller und Oliver Roth verloren die Offenbacher am Freitagabend ihr Heimspiel gegen Jahn Regensburg 0:1 (0:1).

Entscheidung nach 25 Minuten

In einem schwachen Regionalligaspiel erzielte der vor vier Wochen vom Zweitligisten SV Reutlingen verpflichtete Thorsten Seufert bereits in der 25. Minute mit einem Flachschuss aus 14 Metern das entscheidende Tor.

Der Aufsteiger hatte auch ohne seinen verletzten elffachen Torschützen Fersch bei dem verdienten Auswärtssieg wenig Mühe. Mit einem kompakten Abwehr hielten die Gäste aus Bayern die Hessen sicher in Schach und vertrauten auf ihre wenigen gefährlichen Konter.

Zuschauer-Minusrekord

Die total verunsicherten Offenbacher berannten zwar 90 Minuten das Regensburger Tor, kamen aber erst in der 85. Minute zu ihrer ersten Torchance. Doch Regensburgs Torwart Ermler hielt den Kopfball von Saridogan.

Nach dem neunten Spiel in Folge ohne Sieg ist der Absteiger aus der Zweiten Liga als Tabellenletzter aus der Vorrunde nun auf dem direkten Weg in die Oberliga. Die sechste Heimniederlage in dieser Saison wollten nur noch 4500 Zuschauer sehen, so wenige kamen zuletzt vor dreieinhalb Jahren, als die Offenbacher noch in der Oberliga spielten.

(Von ?, SPORT 1)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachJahn Regensburg
Thier - Dworschak - Meyer, Simon - Maier, Schmidt (75. Glückner), Speth, Dama - saridogan, marcio (63. Stohn), Würll (56. Ertl). Ermler - Stieglmair - Grasser, Rosenwirth - Zellner, Gfreiter, Altmann Radlspeck (71. Youssef Mokhtari), Pflug - Tölcseres (75. Peter), Seufert (90. Huber).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Wezel (Tübingen)0:1 Seufert (26.)Schmidt, Saridogan (OFC) / Grasser (Regensburg)--5000
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2000/2001
Alle Ergebnisse vom 17.Spieltag (17.11.- 19.11.00)
Tabellenstand nach dem 17.Spieltag (17.11.- 19.11.00)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2000/2001 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2000/2001
Tabellenplatzstatistik Saison 2000/2001
Ergebnisse Saison 2000/2001
Kickers Offenbach Homepage

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