Testspiel 2000 in Offenbach / Stadion am Bieberer Berg

Offenbach. Die U20-Auswahl des DFB war für Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach eine Nummer zu groß. Die Mannschaft von Trainer Uli Stielike gewann gestern Abend das Testspiel auf dem Bieberer Berg mit 4:1 (2:1) und deckte vor 300 Zuschauern große Schwächen in der Defensiveabteilung des OFC auf.

Landesliga-Torwart Sascha Sorger (die angeschlagenen Keeper Cesar Thier und René Keffel wurden geschont) verhinderte mit einigen guten Paraden eine höhere Niederlage gegen den spielfreudigen Nachwuchs.

Fünf Tage vor dem Regionalligaspiel am Sonntag bei den Amateuren des TSV 1860 München registrierte Helmut Reuscher, der aus Hanau-Steinheim stammende Talentscout der "Löwen", nur eine "ordentlich spielende Auswahlmannschaft des DFB". Sein Kommentar zu den Kickers: "In normaler Formation ist die Mannschaft besser. Man merkt die fehlende Abstimmung zwischen Stammkräften und Ersatzspielern."

Positiv aus Offenbacher Sicht: Daniel Graf, einst 1. FC Kaiserslautern und zuletzt beim Ex-Zweitligisten Fortuna Köln am Ball, trug erstmals nach seinem Kreuzbandriss am 9. April 2000 das OFC-Trikot. Seit Anfang Oktober trainiert er mit der Mannschaft. Gestern wurde er in der 46. Minute für Patrick Würll eingewechselt, scheiterte in der 70. Minute nach gelungenem Sololauf an Torwart Timo Ochs (Hannover 96). In der 80. Minute köpfte der Stürmer eine Flanke von Dubravko Kolinger am Tor vorbei.

Weiter erfreulich: Nachwuchsakteur Andrew Sarfo spielte wieder auf der linken Seite (wie zuletzt in Jena und gegen Siegen) und bot erneut eine engagierte Leistung.

Das einzige Tor der Kickers erzielte Tobias Schindler in der 45. Minute.

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)
 

Offenbach. Die U20-Auswahl des DFB war für Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach eine Nummer zu groß. Die Mannschaft von Trainer Uli Stielike gewann gestern Abend ihr Testspiel auf dem Weg zur WM 2001 in Argentinien auf dem Bieberer Berg mit 4:1 (2:1) und deckte vor 300 Zuschauern einige Schwachstellen des OFC auf. Landesliga-Torwart Sascha Sorger (der angeschlagene Keeper Cesar Thier wurde geschont, Ersatz René Keffel hat sich im Training eine leichte Ellbogenverletzung zugezogen) verhinderte eine höhere Niederlage. "Wir haben sehr viele Bälle in der Vorwärtsbewegung verloren", bemängelte OFC-Trainer Knut Hahn. "Die DFB-Auswahl hingegen hat uns gezeigt, wie man modernen Fußball spielt."

Fünf Tage vor dem Regionalligaspiel am Sonntag bei den Amateuren des TSV 1860 München registrierte Helmut Reuscher, der aus Steinheim stammende Talentscout der "Löwen", somit nur eine "prima spielende Auswahl". Sein Kommentar zu den Kickers: "Man sah öfter, dass die Feinabstimmung fehlt."

Positiv aus Offenbacher Sicht: Daniel Graf, vom Zweitliga-Mitabsteiger Fortuna Köln zu den Kickers gewechselt, trug erstmals nach seinem Kreuzbandriss am 9. April 2000 das OFC-Trikot. Seit Anfang Oktober trainiert er mit der Mannschaft. Gestern wurde er in der 46. Minute für Patrick Würll eingewechselt. Graf war zufrieden: "Der Bewegungsablauf stimmt. Mein erstes Tor ist nur eine Frage der Zeit." Weiter erfreulich: Nachwuchsakteur Andrew Sarfo spielte wieder auf der linken Seite (wie in Jena und gegen Siegen) und bot eine engagierte Leistung. Tobias Schindler traf für den OFC.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

Die Offenbacher Kickers sollten sich an den Anblick leerer Ränge schon einmal gewöhnen. Mit einer über weite Strecken indiskutablen Leistung verlor der Zweitliga-Absteiger am Dienstagabend in einem Testspiel gegen die U 20-Nationalelf auf dem Bieberer Berg vor vielleicht 300 frustrierten Zuschauern mit 1:4. Es ist nicht so sehr das Ergebnis, das für die nächsten Aufgaben des derzeitigen Tabellen-Zwölften der Regionalliga Süd Böses erahnen lässt, als die Spielweise und Einsatzbereitschaft des OFC. Dem Klub sollte klar sein, dass er in dieser Saison entgegen aller Erwartungen gegen den Abstieg spielen.

Das Spiel gegen das Team von Uli Stielike offenbarte die technischen und spielerischen Unzulänglichkeiten der Offenbacher, die in keinem Belang überzeugen konnten. Im Vergleich dazu wusste der DFB-Nachwuchs mit sicherer Ballbehandlung, flotten Kombinationen und viel Laufarbeit zu gefallen. Einzig die Abwehr offenbarte einige Konzentrationsschwächen, die vom OFC aber nicht bestraft wurden.

Schon in der ersten Halbzeit präsentierten sich die Gastgeber erschreckend schwach. Von der ersten Minute an setzte das junge DFB-Team, in dem auch die beiden Eintracht-Nachwuchsspieler Christoph Preuss und Guiseppe Gemiti standen, die Akzente. Technisch versiert und ballsicher marschierte die DFB-Elf ein ums andere Mal in Richtung von OFC-Ersatz-Ersatzkeeper Sascha Sorger. Bereits nach drei Minuten hatte Christian Fickert die Gelegenheit zur Führung. Doch sein Schuss strich knapp über den Querbalken. Drei Minuten später musste sich der Torwart erneut sehr strecken, um den Ball nach schönem Schuss von Andreas Fischer noch über die Latte zu lenken. In der 21. Minute hatte dann auch Sorger keine Chance. Einer der vielen Steilpässe aus dem U20-Mittelfeld erreichte Thorsten Burkhardt. Der Stürmer lief beinahe allein auf das Offenbacher Gehäuse zu und schob aus zehn Meter überlegen ein.

Ein krasser Abwehrfehler vom schwach spielenden Dubravko Kolinger sorgte dann in der 29. Minuten für den zweiten Treffer der DFB-Elf. In der Vorwärtsbewegung verlor der Offenbacher den Ball. Burkhardt lief aufs Tor zu, flankte auf den mitgelaufenen Benjamin Lauth: 2:0. In der Folgezeit kam die Mannschaft von Interims-Coach Knut Hahn etwas besser in Tritt, ohne aber Spiel oder Gegner in den Griff zu kriegen. Doch wenigstens gab es nach einer Einzelleistung vom ansonsten blassen Tobias Schindler (45.) direkt vor dem Pausenpfiff den einzigen Kickers-Treffer.

Er hatte sich das Leder an der Mittellinie erkämpft und den Konter mit einem kräftigen Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:2 abgeschlossen. Fast direkt nach der Pause stellte der eingewechselte Selim Teber (50.) den alten Abstand wieder her. Danach fiel der OFC völlig in sich zusammen. Logische Folge: das 1:4 durch Benjamin Auer (58.) aus kurzer Distanz. Die DFB-Jugend hatte bereits zuvor zwei, drei ähnlich gute Chancen ausgelassen. In der Folgezeit vergab die U 20 klarste Chancen. Es hätte ein richtiges Debakel werden können für die Kickers. Knut Hahn wird bis Sonntag all seine pädagogischen Fähigkeiten aufbieten müssen, um den OFC auf das Spiel bei den Amateuren von 1860 München vorzubereiten. Das Team von Uli Stielike ist hingegen auf dem richtigen Weg bei seiner Vorbereitung auf die WM im kommenden Juni in Argentinien.

(Von Steffen Hebestreit, FRANKFURTER RUNDSCHAU)