OFC-Beschwerde gegen die Lizenz-Auflagen Einnahmen aus TV-Modell als stabiler Faktor des Etats umstritten / Hennig zu teuer
Lars Schmidt hat derzeit viel zu besprechen. Der Manager des Regionalligisten Kickers Offenbach muss versuchen, die Spieler des aktuellen Kaders, mit denen auch in Zukunft geplant wird, an den OFC zu binden. Ferner soll das Aufgebot des derzeitigen Tabellenfünften frisches Blut erhalten. In dieser Hinsicht hat der Kickers-Manager am gestrigen Montag einen Rückschlag erlitten. Bei einer Unterredung mit Bernd Reisig, dem Berater des beim Ligakonkurrenten VfR Mannheim unter Vertrag stehenden Abwehrspielers Carsten Hennig, hat Schmidt erkennen müssen, dass es für den OFC wohl nicht möglich sein wird, den Defensivakteur nach Offenbach zu locken. "Bei den Konditionen können wir nicht mitbieten", sagt Schmidt. Einerseits habe Hennig noch einen Vertrag in Mannheim, außerdem überstiegen die Gehaltsvorstellungen des 25-Jährigen das, was der OFC anbieten könne, so Schmidt.
Denn dem Manager sind finanziell die Hände gebunden. Zumal noch nicht feststeht, zu welchen Bedingungen der OFC die Lizenz für die neue Saison erhalten wird. Zunächst hat der Klub gegen die Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) schriftlich "Beschwerde eingelegt und neue Tatsachen vorgebracht", so Schatzmeister Thomas Delhougne.
Mit Unverständnis reagiert Delhougne darauf, dass sich der DFB offenbar an der Einarbeitung des OFC-TV-Modells in den Etat gestört hat, da diese Gelder vermeintlich nicht gesichert seien. Nachdem die Kickers bisher durch den Verkauf von TV-Erlösbeteiligungen 500 000 Euro eingenommen haben und "die Tendenz stetig steigend ist", hält Delhougne es durchaus für legitim, das TV-Modell als stabilen Posten in die Planungen einfließen zu lassen. Einerlei, die Kickers müssen nun darauf warten, in welcher Höhe der DFB Bürgschaften sehen will. "Dann wissen wir, wie hoch die Hürde ist", sagt Delhougne. Bis zum 5. Juni müssten diese vorliegen. Das bringt den OFC in die Lage, eventuell noch die Einnahmen aus der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals in den Etat einbringen zu können. Dazu muss das Team von Ramon Berndroth aber erst am 29. Mai das Hessenpokalfinale gegen den SC Neukirchen gewinnen. Dann könnte der OFC 50 000 Euro plus Zuschauereinnahmen zusätzlich veranschlagen.
Geld war auch das Thema, über das Lars Schmidt gestern nochmals mit Matthias Dworschaks Berater Alfred Morgner gesprochen hat. Der Mittelfeldspieler hat zwar die Konditionen des OFC-Angebotes akzeptiert, aber nur für die Regionalliga. Sollte Offenbach in der kommenden Saison den Aufstieg in die zweite Liga schaffen, hätte Dworschak seine Bezüge gerne angehoben. "Ich bin ihm da ein wenig entgegen gekommen", erklärt Schmidt. Damit sind aber noch nicht alle Unklarheiten beseitigt, einen Punkt gebe es noch, "den ich mir durch den Kopf gehen lassen muss", sagt Schmidt. Konkreter wollte der OFC-Manager nicht werden, ließ aber durchblicken, dass über die Vertragsdauer noch keine Einigkeit besteht.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Post an den DFB: OFC legt Beschwerde ein
Offenbach (bam). Heute geht der Brief raus. Absender: Kickers Offenbach, Bieberer Straße 282, 63071 Offenbach. Empfänger: Deutscher Fußball-Bund (DFB), Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt. Inhalt: Beschwerde gegen die Auflagen und Bedingungen, unter denen der Verband dem OFC die Lizenz für die Spielzeit 2002/03 erteilte.
"Bedingung für das Rechtsmittel der Beschwerde sind neue Tatsachen", wie Thomas Delhougne erklärte. Und welche neuen Tatsachen fand oder schuf der OFC? Dazu schwieg der Kickers-Schatzmeister, will erst nach der Stellungnahme des DFB an die Öffentlichkeit gehen. In einer Woche werde es soweit sein.
Worüber der Schatzmeister nicht gerne redet: Der DFB stieß sich (auch) am Offenbacher TV-Modell, das laut Delhougne bis Saisonende Einkünfte in Höhe von 500 000 Euro bringt. Aber die Summe ist noch nicht gesichert. "Wir sind nicht der einzige Regionalligist mit Schwierigkeiten", verweist Delhougne auf die Probleme anderer Klubs. Ähnliche Probleme wie der OFC? In vielen Fällen verlangt der DFB die Absicherung prognostizierter Einnahmen, am liebsten sieht er Bankbürgschaften. Die Kickers sind, im Gegensatz zu manch anderem Verein, in der komfortablen Lage, selbst dafür zu sorgen, dass noch etwas Geld in die Kasse kommt. So garantiert die Teilnahme an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals 50 000 Euro (plus Zuschauereinnahmen). Doch dazu muss der OFC das Hessenpokalfinale gegen den SC Neukirchen (29. Mai) gewinnen. Über den Austragungsort wird noch verhandelt. Neukirchen würde (gegen Bezahlung) am Bieberer Berg spielen, was OFC-Geschäftsführer Jörg Hambückers ablehnt: "Dafür werden wir nichts zahlen."
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Uwe Wiesinger sucht seinen Nachfolger
Offenbach (bam). Endet die Zeit von Uwe Wiesinger als Manager des SV Darmstadt 98? Es sieht so aus. Wiesinger, der schon nach dem 2:2 gegen Fulda heftig beschimpft wurde und öffentlich betonte, er hänge nicht an dem Amt ("Aber den Zeitpunkt des Abgangs bestimme immer noch ich"), suchte auch gestern das Gespräch am Zaun. Ein Dialog mit der aufgebrachten Menge aber war kaum möglich. Seine Eindrücke fasste Wiesinger zusammen: "Schwierig."
Wie die Situation zu lösen sei? Lange Gespräche habe er geführt, sagte der Manager, und meinte diesmal nicht die am Zaun, sondern die mit dem Präsidium. Fazit: Er wird sich wohl zurückziehen. Darmstadts Präsident Walter Grimm bekräftigte aber den Willen der Vereinsführung, nicht auf Wiesingers Dienste verzichten zu wollen. Bei Fragen wie der Lizenzierung solle er weiter mitarbeiten, für seine übrigen Aufgaben wird ein Nachfolger gesucht. "Mit Kandidaten habe ich schon gesprochen", sagte Wiesinger. Ebenso wie mit Trainer-Kandidaten. Dazu gehören die Ex-OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen, der in Sandhausen um ein Jahr verlängert, aber eine Ausstiegsklausel hat und Ronny Borchers (zuletzt FSV Frankfurt).
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Turbulenzen in Darmstadt Wiesinger zieht sich zurück
Rien ne va plus, nichts geht mehr. Die Situation beim sportlich und vor allem auch finanziell in Schieflage geratenen SV Darmstadt 98 wird immer brenzliger. Auch die Entlassung von Trainer Michael Feichtenbeiner in der vergangenen Woche brachte nicht die ersehnte Wende zum Guten. Zwar präsentierten sich die Lilien im Derby bei Kickers Offenbach endlich wieder als Mannschaft, zeigten sich zumindest kämpferisch verbessert, doch der Ertrag war gleich null. Mit 0:1 unterlag das Team bei der Premiere von Michael Müller als Cheftrainer und konnte somit nicht verhindern, dass die ohnehin schon mächtige Wut der Fans auf Mannschaft, Vorstand und Präsidium weiter gestiegen ist.
Das Plakat, das einige Anhänger auf der Stahlrohrtribüne in die Höhe hielten, war unmissverständlich: "Wiesinger raus", hieß es darauf. Eine Forderung, die nach der Partie, nach der die Mannschaft mit Pfiffen und wüsten Beschimpfungen bedacht wurde, auch mit lautstarken Sprechchören unterstrichen wurde. Jetzt, da der mehr und mehr ungeliebte Trainer Michael Feichtenbeiner nicht mehr im Amt ist, konzentriert sich der Zorn der Lilienfans offenbar noch mehr auf Manager Uwe Wiesinger. Er, so die weit verbreitete Meinung, solle ebenfalls die Konsequenzen aus der sportlich und wirtschaftlich enttäuschend verlaufenden Saison ziehen und nach fast zwölf Jahren beim SV Darmstadt 98 seinen Schreibtisch räumen.
Es scheint, als würde dieser Wunsch tatsächlich alsbald in Erfüllung gehen. "Die Leute, die meinen Rücktritt fordern, sollen sich nur noch ein wenig gedulden. Bis es soweit ist, sollen sie sich freuen, dass ich mich bemühe, ihnen ihr Lieblings-Spielzeug, also den SV Darmstadt 98, zu erhalten", sagt Wiesinger. Hört sich an, als habe der seit Wochen reichlich gelassen daher kommende Steuerberater, der sich in den zurückliegenden Jahren am Böllenfalltor reichlich Einfluss erarbeitet und sich daher eigentlich unverzichtbar gemacht hat, bereits mit dem Thema SV Darmstadt 98 abgeschlossen hat. Als versuche er nur noch, die ganze Angelegenheit zu einem einigermaßen soliden Ende zu bringen, um keinen totalen Scherbenhaufen zu hinterlassen und sich einen achtbaren Abgang zu verschaffen. "Es gibt derzeit noch reichlich Probleme zu lösen und das werde ich tun. Ich laufe nicht davon, sondern stelle mich", beteuert Wiesinger. Schließlich gelte es, für die kommende Saison eine junge, kostengünstige Mannschaft zu formen und zudem einen neuen, ebenfalls nicht allzu teuren Trainer zu verpflichten. "Es werden derzeit sehr viele Gespräche geführt, um an diesen Problemen zu arbeiten", berichtet der Manager.
Doch im Gegenteil zu früheren Jahren, auch das ist ein deutliches Zeichen, dass sich Wiesinger ("Eigentlich sind für mich mehr als nur ein Nachfolger nötig") zurückziehen wird, führt er diese Gespräche nicht mehr allein oder gemeinsam mit dem Trainer. "Ein geeigneter Nachfolger" für die sportlichen Belange seiner Arbeit, so verrät Wiesinger, sei bereits gefunden und werde in der derzeitigen Phase eingearbeitet. Einen Namen allerdings will der Noch-Manager ("Meine Zusammenarbeit mit der Presse wird bald deutlich weniger werden"), der sich gerne in der Öffentlichkeit sieht, noch nicht nennen.
Ob Uwe Wiesinger dem SV Darmstadt 98, der ihm nach eigenen Angaben "viel mehr am Herzen liegt, als einige dieser Wiesinger-raus-Rufer denken", völlig den Rücken kehren wird, bleibt abzuwarten. Möglich scheint auch, dass sich der Manager nur ein wenig aus der ersten Reihe zurückziehen und im Hintergrund weiterarbeiten wird. Zum Beispiel im Aufsichts- oder Verwaltungsrat. Fest zu stehen scheint nur, dass Uwe Wiesinger und der SV Darmstadt 98 auch in den kommenden Tagen noch für einigen Gesprächstoff sorgen werden.
(Von Stephan Brause, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Derby am Berg zur besten Brunch-Zeit
Offenbach (bam). Treffen um sieben Uhr; vorgezogenes Frühstück; lockerer Waldlauf zur Einstimmung, denn um diese Zeit ist die Welt rund um den Bieberer Berg noch in Ordnung; Umstellung des Trainingsplans, um den Körper auf die Wettkampfzeit einzustellen. Überlegungen, wie OFC-Trainer Ramon Berndroth seine Mannschaft auf das Regionalliga-Derby am Sonntag einstimmen wollte. Michael Müller, Übergangstrainer von Darmstadt 98, setzt auf Hilfe von außen: "Spätestens wenn der Schiedsrichter um kurz vor elf ordentlich in die Pfeife bläst, sind wir hellwach."
Für Müller selbst dürfte es nicht schwer werden. Elf Uhr morgens, das ist die Zeit, wenn gewöhnlich die A-Jugend der Lilien spielt. Und die trainierte Müller bisher, wenn er nicht neben Michael Feichtenbeiner auf der Bank saß. Nun ist Feichtenbeiner weg, und Müller soll für vier Spiele dessen Aufgabe und die Verantwortung übernehmen. Ausgerechnet Müller, der nach dem 30. Juni arbeitslos wäre, außer vielleicht: Mit ihm als verantwortlicher Trainer endet Darmstadts Auswärtsserie ohne Sieg auf fremden Plätzen. Der Bieberer Berg wird auch für Müller eine Bühne sein, sich zu präsentieren. Bei den Fans besitzt er eine Lobby - das war bei einem Treffen am Donnerstagabend zu merken. Sein Rückhalt im Präsidium ist eher gering. Auch das war zu spüren. Wie sonst ist zu werten, dass der Klub die Option auf eine Vertragsverlängerung ungenutzt ließ, obwohl Müller zwar zu den Vielarbeitern am Böllenfalltor aber zu den eher Geringverdienern gehört?
Aufstieg hieß das Ziel der Darmstädter zu Saisonbeginn, auch weil das weit verfehlt wurde, musste Michael Feichtenbeiner gehen. Platz elf, 41 Punkte. Abstieg theoretisch möglich.
Klassenerhalt lautete die Vorgabe an Berndroth - frühzeitig geschafft. Da hat sich der Trainer für die verbleibenden vier Spiele neue Ziele gesetzt. Vier, fünf Zähler sollen es noch sein, die 50-Punkte-Grenze erreicht werden, am Ende ein Platz unter den ersten Sieben.
Zur besten Brunch-Zeit hat noch kein Derby zwischen Kickers Offenbach und Darmstadt 98 begonnen. Die Live-Sendung im (Hessen-)Fernsehen macht's möglich - und nötig. Eine andere Zeit war mit dem Hinweis auf die Übertragungen des Profifußballs, wegen der Amateurspiele und der Sicherheitsbedenken wegen möglicher Krawalle nicht drin. "Wegen der Brisanz des Derbys" gebe es, so Kickers-Geschäftsführer Jörg Hambückers, strenge Kontrollen, und auf Drängen der Polizei sei das Bier alkoholreduziert. "Aber wer trinkt Sonntagmorgen schon Bier?"
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Das Hessen-Derby in der Fußball Regionalliga Süd OFC-Präsident Dieter Müller: Vaterfigur, nicht Selbstdarsteller
OFFENBACH. Dieter Müller sucht regelmäßig die Nähe der Offenbacher Mannschaft. Wie an diesem Samstag trainiert der Kickers-Präsident gerne bei den Spielern des Fußball-Regionalligavereins mit, die an diesem Sonntag (11 Uhr) den SV Darmstadt 98 zum Hessenderby empfangen. Der ordnungsliebende Cheftrainer Ramon Berndroth findet die Teilnahme des 48 Jahre alten früheren Nationalspielers in Ordnung - auch wenn Müller bei der Laufschule häufig ein bißchen den Anschluß verliert. Berndroth bewertet die Trainingsintensität des Präsidenten als "französische", als sehr "leger". "Wenn ich 12 Kilo weniger hätte, könnte ich in der Regionalliga ab und zu noch mitspielen", sagt Müller mit einem Zwinkern in den Augen.
Für Berndroth ist der ehemalige Bundesligastürmer ein "vollkommen untypischer Präsident. Die meisten haben keine Ahnung." Müller jedoch kann man im Fußballgeschäft nur schwer etwas vormachen. In den achtziger Jahren war er ein überaus erfolgreicher Torjäger. In der Bundesliga erzielte der frühere Kölner und Stuttgarter Angreifer 178 Tore. In Bordeaux kam er in drei Jahren auf achtzig Treffer. Später versuchte sich Müller auch als Manager bei Dynamo Dresden. "Meine große Stärke ist meine große Lebenserfahrung. Und den Dieter Müller kennt halt jeder." Auch bei Berndroth genießt Müller hohe Anerkennung. "Obwohl der Dieter zwei Jahre jünger ist als ich, macht er auf mich einen väterlichen Eindruck." Der Präsident bezeichnet es als seine "beste und wichtigste Entscheidung", Berndroth und Michael Dämgen zum Trainergespann berufen zu haben. Wie sein Darmstädter Kollege Grimm den Trainer öffentlich in Frage zu stellen, kommt für Müller nicht in Frage. Auch zwischen Berndroth und dem Präsidenten traten schon Spannungen auf. Der Trainer hatte sich vor einiger Zeit öffentlich darüber geärgert, daß Müller den Aufstieg zum Ziel erklärte. "Ich hätte da auch Theater machen können." Der Präsident zog es jedoch vor, die Angelegenheit intern zu klären. "Ich bin kein Selbstdarsteller und brauche die Öffentlichkeit nicht."
Im November kommt es zu Neuwahlen. Müller weiß noch nicht, ob er seinen Ehrenamt fortsetzt. Er habe "oft Spannungen ausgleichen müssen. Meine Aufgabe ist auch mit viel Ärger verbunden." Er sei "überrascht, wer in einem Verein alles mitreden will". Die Ideen zur Gesundung des Vereins wie zum Beispiel das Offenbacher "TV-Modell" haben Vizepräsident Thomas Kalt und Schatzmeister Thomas Delhounge entwickelt. Ohne die wären wir nicht mehr da." Müller, der fast täglich mit beiden telefoniert, wirft vor allem seinen sportlichen Sachverstand und seinen guten Namen in die Waagschale, um Kontakte zu knüpfen. "Überall, wo ich war, kann ich wieder hinkommen." Mit den Kickers käme Müller am liebsten wieder in die Bundesliga. Das wäre sein Traum. Deshalb soll der OFC spätestens in zwei Jahren zumindest zweitklassig sein. "Regionlliga können wir hier auf Dauer nicht verkaufen." Sollte der Präsident nicht mehr in Amt und Würden sein, würde er es anders handhaben als Ehrenpräsident Waldemar Kein. Die Kickers würden Müller zwar weiterhin interessieren. "Das Kapitel OFC wäre aber dann für mich im großen und ganzen abgeschlossen."
(Von Jörg Daniels, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)
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Hoffnung auf den Einsatz von da Costa
SV Darmstadt 98: Am Sonntagvormittag Derby bei Kickers Offenbach - Keine großen taktischen Änderungen - Trainer Müller überdenkt allenfalls Angriffsvarianten - Selbstkritischer Clauss.
Taktisch wird Michael Müller nicht viel verändern. "In diesem Stadium der Saison bringt das nichts", sagt der Interimstrainer des Fußball-Regionalligisten SV Darmstadt 98 vor dem Derby bei Kickers Offenbach (Sonntag, 11.00 Uhr/live im Hessenfernsehen). In der Abwehr bleibt es bei der Dreierkette, allenfalls im Angriff überdenkt der 36 Jahre alte A-Lizenz-Inhaber, der in dieser Woche den entlassenen Michael Feichtenbeiner für den Rest der Runde beerbte, Varianten. Hauptsache, es ändert sich etwas an den Ergebnissen. "Wir müssen unbedingt noch ein paar Punkte holen, um in der Tabelle zu klettern", sieht er die Verpflichtung des Teams gegenüber Verein und Anhängern. Ein zweistelliger Tabellenplatz kann es nicht sein, was diese Mannschaft zu leisten imstande ist.
Anzuspornen braucht Müller die Spieler nicht. Sie wissen um den Prestigegewinn im Falle eines Erfolges beim hessischen Rivalen. Sie wissen auch, dass sie ihren Teil tragen an der Misere, wie Torhüter Andreas Clauss selbstkritisch zugibt. Der Mannheimer, selber einmal in Offenbach unter Vertrag, verspricht, "alles dafür zu tun, dass hinterher ein bisschen mehr Ruhe im Umfeld herrscht". Man wird sehen.
Auf seinen besten Torschützen muss Müller wohl nicht verzichten: Mittelfeldmann Elton da Costa (13 Treffer) trainierte nach der gegen Fulda erlittenen Sprunggelenksverletzung am Freitag erstmals wieder mit. Zwar trifft der Trainer erst nach dem Abschlusstraining heute Vormittag seine Entscheidung, aber er sagt: "Es sieht ganz gut aus." Während David Wagner ebenfalls wieder mittrainiert, fehlt Nico Beigang. Er weilt mit der Hessenauswahl beim U-20-Länderpokalturnier in Duisburg.
Mögliche Aufstellungen:
SV Darmstadt 98: Clauss - B. Lense, Leifermann, Mihajlovic - Brancourt, Juskic, da Costa (Kolb), Nagy - Simon - Maier, Rüppel.
(Von ?, DARMSTÄDTER ECHO)
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Ein ganz normaler Fußballerjunge Obwohl sein Abschied eigentlich beschlossen ist, will Interimscoach Michael Müller seine Chance bei Darmstadt 98 nutzen
Am Mittwoch nach Ostern ist für Michael Müller eine Welt zusammengebrochen. Aus heiterem Himmel wurde ihm offenbart, dass sein am 30. Juni auslaufender Vertrag als Co- und Jugendtrainer beim SV Darmstadt 98 nicht verlängert, der Verein die Option, ihn ein weiteres Jahr zu halten, nicht ziehen wird. Aus finanziellen Gründen, wie es heißt. Zwei Jahre lang hat der 36 Jahre alte Westfale tagtäglich bis zu zwölf Stunden für die Lilien gearbeitet, Cheftrainer Michael Feichtenbeiner reichlich Arbeit abgenommen, die A-Jugend mit wenigen Mitteln, dafür einer Menge Herzblut in die Regionalliga geführt und, wie er sagt, eigentlich "alles auf die Karte Profifußball in Darmstadt gesetzt". So richtig gewürdigt scheint dies am Böllenfalltor allerdings niemand zu haben.
Umso schizophrener mutet es an, dass der ehemalige Oberliga-Kicker aus dem Sauerland, der in der Jugend bei Borussia Dortmund spielte, auf seine letzten Tage bei den 98ern noch einmal befördert worden ist. Seit dem vergangenen Mittwoch, seit der Trennung von Feichtenbeiner, ist "Brehme", wie er wegen seiner Spielweise und seinem Vorbild genannt wird, nämlich Chefcoach bei den Lilien. "Das ist eine total schwierige Situation für mich", sagt er. Nicht nur, weil er für die Spieler, mit denen er sich bislang aus Platzgründen in einer Kabine umgezogen und zu denen er ein kumpelhaftes Verhältnis aufgebaut hat, auf einmal der Vorgesetzte ist, sondern vor allem, weil er eben weiß, dass seine Zeit in Darmstadt alsbald enden wird. Denn damit, dass Michael Müller, der vor zwei Jahren nach Darmstadt kam und dafür einen sicheren Job beim Badeamt in Neuss ausschlug, auch in der kommenden Saison noch auf dem Trainerstuhl der Lilien sitzt, ist kaum zu rechnen. Auch nicht, wenn das Team die letzten vier Saisonpartien unter seiner Regie gewinnt und die verkorkste Spielzeit zu einem halbwegs versöhnlichen Ende bringt.
Dabei trifft das Anforderungsprofil, das der neue Coach der Lilien erfüllen soll, genau auf den sympathischen Westfalen, dem eine "Feldwebel-Mentalität" als Trainer fremd ist und der immer einen lustigen Spruch auf den Lippen hat, zu. Der Nachfolger von Feichtenbeiner soll sich, so die offizielle Beschreibung, gut im Nachwuchsbereich auskennen, "mit jeder Faser" (Manager Uwe Wiesinger) ein Bindeglied zwischen Jugend und Erster Mannschaft sein. Müller, der sich als "ganz normalen Fußballerjungen" bezeichnet, der immer gewinnen will, hat an der Sporthochschule in Köln das Schwerpunktfach Jugendfußball gehabt, durch seine Arbeit mit der Darmstädter A-Jugend schon einige Kontakte geknüpft, und dass er in der Regionalliga-Mannschaft ein hohes Ansehen genießt, ist auch kein Geheimnis. "Dennoch haben wir uns darauf verständigt, dass wir zur kommenden Saison einen neuen Trainer holen werden", sagt Uwe Wiesinger. Um schnell anzufügen, dass "wir uns im Fußball bewegen", und in diesem Geschäft sei ja alles möglich.
Eine Chance ist das Kurz-Engagement als Cheftrainer für Müller, der den Entschluss, seinen Vertrag nicht zu verlängern, als "strategischen Fehler des Vereins" bezeichnet, allemal. "Für mich ist das eine gute Bühne, ich werde Vollgas geben", sagt er, schließlich könne er sich in den kommenden Wochen für einen neuen Job empfehlen. Den benötigt er, der 1996 für ein Jahr nach Japan ging, um dort als Sportwissenschaftler an Universitäten Vorträge zu halten und eine Frauenmannschaft aufzubauen, auf jeden Fall. "Ich habe die Verantwortung für meine kleine Familie", sagt der Vater einer Tochter. Doch eigentlich ist er optimistisch, dass sich schon irgendeine Aufgabe für ihn finden wird. Entweder doch noch bei Darmstadt 98 oder eben einem anderen Verein. Und wenn daraus nichts wird, gibt es ja noch eine andere Möglichkeit. Michael Müller ist nicht nur Fußballtrainer, Diplom-Sportlehrer und Wirtschafts-Sportreferent, sondern auch gelernter Karosseriebauer.
(Von Stephan Brause, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Hallo, ich stelle mich vor: Ich bin der Michael Müller
Offenbach (bam). Was macht ein Trainer, der von einem Tag auf den anderen Verantwortung bei einem Fußball-Regionalligisten übernehmen und seine Mannschaft auch noch auf das Derby der Liga (Sonntag, 11 Uhr) vorbereiten soll? Was macht er anders als sein Vorgänger, der wegen sportlicher Erfolgslosigkeit entlassen wurde (unsere Zeitung berichtete)? Nicht viel! "Wir werden trainieren, viel mit dem Ball arbeiten. Wir wollen Spaß haben. Und über den Rest hatte ich noch keine Zeit nachzudenken."
Und weil vieles neu ist für den Mann, der schon vorher auf der Trainerbank des SV Darmstadt 98 saß, begann er sein Statement gestern bei der gemeinsamen Pressekonferenz von Kickers Offenbach und Darmstadt 98, ausgenommen höflich: "Ja, hallo, ist stelle mich mal vor: Ich bin der Michael Müller."
Die Vita in Kurzform:
Alter: 36:
Herkunft: Aus dem Sauerland:
die wichtigsten Stationen als Spieler: Borussia Dortmund (A-Jugend), Iserlohn (Oberliga), Menden:
Auslandserfahrung: Ein Jahr beim japanischen Fußball-Verband:
gelernter Job: Karosseriebauer:
Job seit Mittwoch: Trainer des SV Darmstadt 98:
Job bis Mittwoch: Co-Trainer SV 98 und Coach der A-Jugend:
Job nach dem 30. Juni 2002: Weiß er noch nicht.
Denn Müller ging davon aus, ab 1. Juli arbeitslos zu sein. Bis Dienstagabend, eben bis der Fußball-Lehrer Michael Feichtenbeiner rausflog und A-Lizenz-Inhaber Müller für vier Spiele die Verantwortung bekam. Ob es mehr werden? Als Cheftrainer wohl nicht. Ob als Co-Trainer hängt davon ab, wen der (neue) Chefcoach mitbringt. Heute, so kündigte 98-Manager Uwe Wiesinger an, werde er mit einem Kandidaten sprechen. Mit Müller hat er noch nicht gesprochen.
Und wie will Kumpel-Typ Müller seine Mannschaft dahin bringen, ausgerechnet am Bieberer Berg ihren ersten Auswärtssieg zu landen? "Wie wir spielen werden? Mit Abwehr, Mittelfeld und Sturm, so wie bisher auch." Die Antwort, durchaus ernst gemeint, gehört zu den Bemerkungen, die Wiesinger so beschreibt: "Man weiß bei ihm nie, was kommt."
Was will der Mann für Überraschungen ändern? Schon vor dem Derby zumindest einen Teil seiner Gewohnheiten. Bisher zog er sich Müller - aus Platzmangel und aus Loyalität gegenüber den Spielern - in der Mannschaftskabine um. Nach Feichtenbeiners Demission ist Platz in den Katakomben des Stadions am Böllenfalltor.
So viel Neues bei Darmstadt 98. Und welche Änderungen gibt's bei Kickers? Wenige, warum auch? Nach drei Spielen ohne Niederlage denkt Trainer Ramon Berndroth an Veränderungen auf "ein, zwei Positionen" gegenüber der Formation vom 3:1 in Kaiserslautern. Bedeutet: Mounir Zitouni Manndecker, Angelo Barletta ins Mittelfeld.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Fußballerischer Urgedanke zum Frühschoppen Am Sonntag kommt es mal wieder zum Derby zwischen Kickers Offenbach und Darmstadt 98
Zugegeben, ein Spiel zwischen dem Fünften und Elften der Fußball-Regionalliga Süd entbehrt für gewöhnlich jeglicher Brisanz. Vor allem dann, wenn sich, so wie jetzt im April, die Saison dem Ende entgegenneigt. Am kommenden Sonntag allerdings wird das ausnahmsweise mal ein bisschen anders sein. Dann nämlich treffen die Kickers aus Offenbach auf dem heimischen Bieberer Berg auf den SV Darmstadt 98. Und dieses Hessenderby ist immer brisant, auch, wenn der OFC derzeit eben "nur" Fünfter und der Darmstädter Sportverein enttäuschender Elfter ist. "In so einem Spiel", sagt der Darmstädter Manager Uwe Wiesinger, "steckt immer viel drin. Da geht es niemals nur um die Goldene Ananas."
Einige Stühle weiter links auf dem Podium sitzt Ramon Berndroth und nickt zustimmend. Derbys, sagt der Kickers-Trainer, hätten schon als Kind einen ganz besonderen Reiz auf ihn ausgeübt. Nicht nur die großen, wie Inter gegen AC Mailand oder Real gegen Athletico Madrid, nein, auch die Zweitligaspiele zwischen dem VfR Bürstadt und Waldhof Mannheim seien für ihn stets etwas ganz Besonderes gewesen. "In solchen Spielen wird der Urgedanke des Fußballspiels in einer ganz besonderen Intensität ausgelebt", schwärmt der OFC-Coach.
Zwischen Berndroth und Wiesinger sitzt bei der gemeinsamen Pressekonferenz der beiden Klubs Michael Müller. Der, gerade mal gut 24 Stunden als Cheftrainer bei den Darmstädter Lilien im Amt, muss sich zunächst mal zurechtfinden. "Hallo erst mal. Viele kennen mich noch nicht. Ich bin also der Michael Müller", sagt er in seiner herzerfrischenden Art und grinst in die Runde. Welch Unterschied zu seinem Vorgänger Michael Feichtenbeiner. Der nämlich hätte, wäre er am Dienstagabend nicht entlassen worden, sicherlich auch wieder einige Minuten darüber referiert, wie wichtig das Derby für ihn und seine zuletzt so schwach agierende Mannschaft sei.
Müller macht das nicht. Im Gegenteil. Er sagt lediglich, dass es eigentlich keine schönere Premiere für ihn als Cheftrainer gibt als das Gastspiel auf Biebers Höhen, dass er sich erst noch ein wenig in seine neue Rolle hineinleben muss und dass er im Vergleich zu seinem bisherigen Chef eigentlich nur wenig ändern wird, weder trainings-technisch noch taktisch. "Wir werden weiterhin mit Abwehr, Mittelfeld und Sturm spielen und nicht ins offene Messer rennen", sagt er. "Und sollte der Ball dann da rumliegen, werden wir ihn auch irgendwie reinmachen."
Erstmals in seiner Geschichte wird das Hessenderby, das live vom hessenfernsehen übertragen wird, bereits vormittags angepfiffen, zur besten Frühschoppenzeit, um elf Uhr. Aus Sicherheitsgründen, denn morgens, so die Annahme der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS), ist die Gefahr, dass es am Rande der Partie zu Randale zwischen rivalisierenden Fans kommt, deutlich geringer als an einem "normalen" Spieltermin. Ob dem wirklich so ist, bleibt abzuwarten, und deshalb wird die Polizei die Partie auch wieder unter Sicherheitsstufe eins stellen.
Für die Herren Kicker bedeutet die ungewohnte Anstoßzeit indes eine große Umgewöhnung. "Ich habe lange überlegt, ob wir uns früh morgens treffen, einen lockeren Waldlauf machen und dann gemeinsam frühstücken sollen", verrät Berndroth. Das sei aus sportmedizinischer Sicht sicherlich richtig, doch letztlich habe er davon abgesehen und lieber auf den "Gewöhnungs-Effekt" gesetzt. Seit Montag trainiere der OFC jeweils um elf Uhr. Und da die Leistungen in diesen Einheiten "durchaus okay" gewesen seien, ist Berndroth optimistisch, dass sein Team den jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen kann.
Die Darmstädter hingegen werden am Sonntag eben "mal viel früher" (Müller) als sonst aus den Federn müssen. Das sei aber nicht weiter schlimm, sagt der neue Coach, denn "spätestens, wenn der Schiedsrichter ordentlich in seine Pfeife bläst, sind die sicher wach". Und bereit für das Derby.
(Von Stephan Brause, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Berndroth setzt auch im Derby auf die Jugend
Offenbach. Sportlich steht eigentlich nicht viel auf dem Spiel, wenn am Sonntag um elf Uhr auf dem Bieberer Berg das Derby der Fußball-Regionalliga Süd zwischen Offenbach und Darmstadt angepfiffen wird. Für die Kickers ist der Aufstieg kein Thema mehr, die "Lilien" stellen nur noch graues Mittelmaß dar und haben am vergangenen Dienstag ihren Trainer Michael Feichtenbeiner entlassen.
Und dennoch glauben die Verantwortlichen beider Clubs nicht, dass Langeweile aufkommen wird. Darmstadts Manager Uwe Wiesinger: "Für uns geht es in den ausstehenden Partien darum, Wiedergutmachung bei den Fans zu betreiben. Und das fängt natürlich mit einer guten Leistung in diesem Prestigeduell an." Offenbachs Trainer Ramon Berndroth ist da ähnlicher Meinung. "Derbys haben immer ihren eigenen Flair." Doch da das hessenfernsehen die Partie live überträgt, scheint sich das Interesse der Zuschauer in Grenzen zu halten. "Der Vorverkauf läuft normal", meinte OFC-Geschäftsführer Jörg Hambückers.
Für beide Mannschaften soll die Begegnung bereits ein ersten Schritt in die Zukunft sein. Die Darmstädter Spieler sollen sich unter der Leitung des bisherigen Co-Trainers Michael Müller für den Kader der kommende Runde empfehlen. Das gleiche beim OFC: Berndroth will einmal mehr der Jugend eine Chance geben. So soll das Team der letzten Wochen nur punktuell verändert werden. Ansonsten wird erneut Dario Fossi statt Manfred Binz als Abwehrchef fungieren. Zuvor soll heute ein weiterer Schritt in Sachen Personalplanungen auf dem Bieberer Berg unternommen werden. Berndroth wird versuchen, Patrick Würll zum Bleiben zu überreden. Zudem wird Manager Lars Schmidt auf Matthias Dworschak und dessen Berater treffen, um Klarheit in Sachen Vertragsverlängerung zu schaffen.
(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Hessen-Derby: Darmstadt ohne Trainer zum OFC
GELNHAUSEN (kr/'lh). Die Hoffnung stirbt zuletzt - so auch im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga Süd: Vier Spieltage vor Schluss scheint das rettende Ufer für die Amateure des 1. FC Kaiserslautern bei sieben Zählern Rückstand auf die Stuttgarter Kickers nahezu unerreichbar. Doch nicht nur in der Pfalz, auch bei den Amateuren des VfB Stuttgart (sechs Punkte Rückstand) hofft man auf die Hintertür. "Unser Ziel muss sein, die VfB-Amateure zu überholen und Rang 15 zu erreichen. Dann wären wir sportlich zwar abgestiegen, aber es kann ja durchaus sein, dass eine Mannschaft wegen Misswirtschaft keine Lizenz bekommt", will FCK-Trainer Uwe Stöver nicht aufstecken. Doch so oder so wird Stöver nächste Saison ein neues Team formen müssen, da die halbe Mannschaft vor dem Absprung steht: Rainer Hauck hat zwei Angebote aus der Bundesliga, Michael Mifsud steht vor dem Wechsel ins Profiteam der Lauterer und Sebastian Pelzer hat das große Los bereits gezogen. Der 20-Jährige wechselt in die englische Premiere-League zu Blackburn Rovers. Die Partie der "kleinen Teufel" in Siegen (am Dienstag) wurde wie vier weitere Spiele verlegt.Dadurch platzt auch der Dreikampf an der Tabellenspitze: Regensburg (erst am 8. Mai gegen die Amateure von Bayern München) kann sich am Wochenende erholen und zuschauen was die Konkurrenten im Aufstiegskampf machen. Bevor die Regensburger morgen nach Fulda schielen (dort spielt der Dritte Wehen) steht die Begegnung der Trierer heute gegen im Blickpunkt. Die Thüringer können befreit aufspielen - die Saison ist im Mittelfeld weitgehend gehalten. "Von wegen", entgegnet Stürmer Henri Fuchs, "ein Platz zwischen vier und sechs ist nicht nur ein finanzieller Anreiz. Wir werden es Trier schwer machen", verspricht Fuchs. Verzichten müssen die Trierer auf Angreifer Joseph Aziz. Der fünfmalige ghanaische Nationalspieler wird nach seinem Muskelfaserriss womöglich zwei Wochen ausfallen.Den Sprung in die erste Bundesliga wagt Gravor Gibson. Der Mittelfeldspieler aus Elversberg wechselt in der neuen Saison zum designierten Aufsteiger Mainz 05. Die Spielvereinigung hat bereits die Suche nach einem Nachfolger gestartet. Objekt der Begierde ist Rudi Rancz vom kommenden Gegner Wacker Burghausen. Am Rande der Partie am Freitag sollen die Verhandlungen mit Verein und dem 25-Jährigen aufgenommen werden.Am Sonntag Vormittag (11 Uhr) steigt dann am Bieberer Berg das brisante Hessen-Derby zwischen Kickers Offenbach und Darmstadt 98 (hessen 3). Allerdings geht es in diesem Duell nur noch um die "Goldene Ananas", da beide Teams durch Negativ-Serien ihre Aufstiegschancen verspielt haben. Der OFC gewann zuletzt zwar in Kaiserslautern, bei sieben Punkten Rückstand auf Trier OFC testet Herzberger ist der Aufstiegszug aber ohne die Kickers abgefahren. Nichtsdestotrotz bastelt Trainer Berndroth an der Elf für die nächste Saison: Defensivspieler Steffen Herzberger (31 Jahre, zuletzt FSV Mainz 05) wird derzeit im Probetraining getestet, Patrick Falk (Oberhausen) gilt als wahrscheinlicher Neuzugang. Zudem versucht Berndroth den von Nürnberg und Fürth umworbenen Torjäger Patrick Würll unbedingt zu halten und auch den Kontrakt mit Dworschak zu verlängern. Zur personellen Situation: Becker, Speth, Mager, Incesu, Becht und Binz fallen aus, Youngster Dario Fossi wird wieder als Abwehrchef auflaufen.Gekracht hat es derweil bei Gegner Darmstadt: Nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen musste Trainer Michael Feichtenbeiner in dieser Woche gehen - und das, obwohl sein Vertrag erst im März um ein Jahr verlängert worden war. Co-Trainer Müller leitet derzeit das Training und wird die Lilien auch auf dem Bieberer Berg betreuen.
(Von kr/'lh, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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Chance für Müller und die Mannschaft SV Darmstadt 98: Im Derby am Sonntag bei Kickers Offenbach geht es darum, Kredit zurückzugewinnen
Für die einen geht es um weiteres Einspielen für den finalen Saisonhöhepunkt, das Hessenpokalfinale am 29. Mai gegen Neukirchen. Für die anderen geht es darum, Kredit und Vertrauen bei ihrem verärgerten Anhang zurück zu gewinnen. Daher ist das Punktspiel der Fußball-Regionalliga Süd Kickers Offenbach - SV Darmstadt 98 (Sonntag, 11.00 Uhr/live im Hessenfernsehen) weit mehr als nur der Vergleich zwischen dem Tabellenfünften und -elften. Es ist das seit jeher prestigegeladene Derby hessischer Rivalen und Nachbarn. Solche Spiele üben auf Kickers-Trainer Ramon Berndroth besondere Faszination aus: "Da wird der Urgedanke des Spiels in besonderer Intensität ausgelebt."
Nach drei Niederlagen in Folge Ende März/Anfang April haben sich die Offenbacher längst wieder konsolidiert und sind auf dem aufsteigenden Ast. "Die Mannschaft zeigt Charakter, geht Schritt für Schritt wieder voran. Wir müssen sehen, dass wir bis zum 29. Mai topfit sind oder bleiben", sagt Berndroth. Denn mit einem Triumph über Neukirchen wollen die Kickers in die Fußstapfen des entthronten Cup-Verteidigers SV 98 treten und wie die Darmstädter im DFB-Pokal für Furore sorgen. Wenn dazu in der Regionalliga am Ende ein fünfter oder sechster Platz herausspringt, "dann war die Saison mehr als ordentlich", merkt Berndroth an.
Wenn das der SV 98 von sich auch nur behaupten könnte. Zu gerade mal acht Punkten hat es nach der Winterpause gereicht, das Team ist in zweistellige Tabellenbereiche durchgerutscht, in dieser Woche musste Trainer Michael Feichtenbeiner gehen. Nun soll Co-Trainer Michael Müller versuchen, in den restlichen vier Spielen die verkorkste Runde zu einem halbwegs versöhnlichen Ende zu bringen. Der Mann geht die Sache unbefangen, aber hoch engagiert an: "Ich gebe Vollgas." Mit seinem unverwechselbaren westfälischen Humor, der bei den Spielern so gut ankommt, erheiterte der 36-Jährige gestern auch die Journalistenrunde in Offenbach. Kostprobe gefällig? Auf die Frage nach der Aufstellung folgte die Antwort: "Wir spielen mit einer Abwehr, mit einem Mittelfeld und einem Sturm."
Doch Spaß beiseite - so lustig ist die Situation am Böllenfalltor derzeit nicht. Und Müller, zugleich A-Jugendtrainer beim SV 98, steckt selbst in zwiespältiger Lage. Der Verein hat - wie berichtet - die Option auf Verlängerung seines Vertrages nicht gezogen, so muss der Mann mit drei erlernten Berufen (Diplom-Sportlehrer, Wirtschafts-Sportreferent, Karosseriebauer) damit rechnen, bald ohne Verein dazustehen. "Ich habe im Hinterkopf: Was mache ich ab 1. Juli? Ich habe eine kleine Familie, das ist eine total schwierige Situation." Daran gedacht, ihn zum Cheftrainer zu befördern, ist beim SV 98 offenbar nicht. Jedenfalls habe man darüber noch keine Gedanken ausgetauscht, bestätigte Manager Uwe Wiesinger. Einen Namen kann Wiesinger von der Liste möglicher Trainerkandidaten zudem streichen: Gerhard Kleppinger wechselt zum FC Schalke 04 II (Oberliga).
Aktuell hat Michael Müller ein ganz anderes Problem zu bewältigen: Den richtigen Ton bei den Spielern zu treffen. Als Co-Trainer war er ihr Kumpel, nun ist er ihr Chef. Kasernenhof-Ansprache ist da nicht drin. "Wenn ich mich siezen lasse oder die Peitsche schwinge, zeigen sie mir den Vogel." Aber er erkennt auch, dass in der jetzigen Situation bei guten Ergebnissen eine Chance liegt - für sich (ob am Böllenfalltor oder anderswo) und ebenso für das Team. Nur braucht er dessen Hilfe. Deshalb nimmt Müller die Spieler auch in die Pflicht: "Jetzt muss die Mannschaft zeigen, das sie eine ist. Sie muss beweisen, dass die herein interpretierte Qualität auch tatsächlich vorhanden ist."
Mögliche Aufstellungen:
SV Darmstadt 98: Clauss - B. Lense, Leifermann, Mihajlovic - Brancourt, Juskic, Simon, da Costa (Kolb), Nagy - Maier, Rüppel.
(Von ?, DARMSTÄDTER ECHO)
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Kickers bieten Thier Dreijahresvertrag
Offenbach (bam). Die Offenbacher Kickers wollen Cesar Thier längerfristig an den Verein binden. Manager Lars Schmidt will dem Torhüter einen Dreijahresvertrag anbieten. Darin enthalten wären die zwölf Monate, um die sich Thiers Kontrakt nach 25 Spielen in dieser Saison automatisch verlängerte. Seit fast zwei Jahren spielt der Brasilianer beim OFC. Schmidt: "Wir schätzen ihn wegen einer Konstanz und seiner Qualität."
Mit Thiers Alter - er wird im Oktober 35 - hat der Manager keine Probleme. "Torleute spielen heute doch eh länger." Unterschreibt Thier, wäre Offenbach aber wohl seine letzte Station als (Profi-)Fußballer. Vor seinem Wechsel zum OFC spielte er bei Borussia Fulda, Holstein Kiel und dem brasilianischen Klub FC Santa Cruz.
Thier bliebe die Nummer eins, René Keffel und Yannis Takidis müssten um den Platz dahinter kämpfen. Mit Keffel wollen die Kickers um ein Jahr verlängern und ihm helfen, am Bieberer Berg eine Torwartschule aufzubauen. Aber auch das Talent Takidis (bisher zweite Mannschaft) soll gehalten werden. Lars Schmidt: "Der Bessere wird zum Regionalliga-Kader gehören."
Erst legte Kickers-Trainer Ramon Berndroth seine Zurückhaltung bei den Bemühungen um den abwanderungswilligen Patrick Würll ab ("Werde um ihn kämpfen"), dann gab auch Schmidt zu verstehen, dass er noch nicht aufgegeben hat, wenngleich es keine weiteren Verhandlungen geben soll. Die Grenzen sind gesteckt. "Mir hat er abgesagt, ich werde nicht mehr auf ihn zugehen", sagte Schmidt, ergänzte aber: "Patrick weiß, dass er immer auf uns zukommen kann, wenn sich eine andere Möglichkeit zerschlägt." Beispielsweise der geplante Wechsel zu Zweitligist SSV Reutlingen, der von der Deutschen Fußball-Liga keine Lizenz erhalten hat. Oder ein Wechsel zum 1. FC Nürnberg. Der hat zwar Interesse an dem Torjäger, jedoch wohl nur, sollte er aus der Bundesliga absteigen. Die Entscheidung könnte erst am letzten Spieltag fallen - vielleicht zu spät für einen Verbleib beim OFC. Schmidt: "Wenn wir Ersatz haben, ist die Position zu."
Derweil interessieren sich die Kickers für Mike Busch. Der 22-jährige Stürmer hat einen Vertrag beim Bundesligisten VfL Wolfsburg, ist aber an Zweitligist VfL Bochum ausgeliehen und befindet sich nach einer Verletzung derzeit im Aufbautraining.
Der Stand der Verhandlungen mit Patrick Falk: Er erhält in dieser Woche ein konkretes Angebot und käme wohl ablösefrei aus seinem Vertrag (bis 2003) bei Rot-Weiß Oberhausen heraus. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler (früher Eintracht Frankfurt) ist ein Wunschkandidat von Trainer Berndroth. Kommt Falk, ist die Verpflichtung von Silvio Adzic (21) von den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern wohl vom Tisch.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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OFC auch im Derby ohne Binz
Offenbach (bam). War's das für Manfred Binz bei Kickers Offenbach? Der Einsatz des Kapitäns im Derby gegen Darmstadt 98 (Sonntag, 11.00 Uhr) ist ausgeschlossen. Danach kommen nur noch drei Spiele, dann ist die Saison vorbei. Ob Binz (36) nochmals eingesetzt wird, ist fraglich. Denn der teuerste Spieler im Kickers-Kader (Grundgehalt knapp 8000 Euro) dürfte auch mit vorne liegen, wenn es um die Einsatzprämien geht. Und Kickers Offenbach muss sparen, nicht nur mit Blick auf die unter Auflagen und Bedingungen erteilte Lizenz ...
Beim 0:3 in Hoffenheim spielte Binz noch, gegen die Bayern-Amateure (0:0) und in Kaiserslautern (3:1) fehlte er - offiziell wegen Verletzung. Am Montag trainierte Binz voll mit. Gestern dann die Absage: Mindestens einen Tag Pause, weil die Sprunggelenksverletzung wieder aufbrach. Hinzu kamen muskuläre Probleme. "Er ist gegen Darmstadt nicht dabei", legt sich OFC-Coach Ramon Berndroth schon jetzt fest - gleich ob Binz fit wäre oder nicht. Im Derby wird wieder Dario Fossi Libero spielen, der sich vom Ersatz immer mehr zum Vertreter des Ex-Nationalspielers entwickelt. Trotz seiner Schwächen im Stellungsspiel. Aber weil die durch Spielpraxis auszugleichen sind, stützt Berndroth die Akteure, mit denen er für die nächste Saison plant. Und Manfred Binz, dessen Vertrag nicht verlängert wird, gehört nicht mehr dazu.
Das Testspiel beim Dieburger A-Ligisten TSV Klein-Umstadt gewannen die Kickers gestern Abend 14:0. Tore: Saridogan (4), Würll (2), Langen (2), Schindler (2), Alderigi, Fossi, Kagiouzis, Barletta.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Lilien trennen sich von Feichtenbeiner
Es war eigentlich nur noch reine Formsache. Erwartungsgemäß hat sich Fußball-Regionalligist SV Darmstadt 98 von Trainer Michael Feichtenbeiner getrennt. Diese Entscheidung gab der Verein am gestrigen Dienstagabend bekannt, nachdem der Verwaltungsrat bei einer Sitzung der Empfehlung des Präsidiums gefolgt war, den Coach mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben zu entbinden. Beide Parteien, so hieß es in einer offiziellen Pressemitteilung, würden diese Entwicklung zwar bedauern, müssten aber erkennen, dass eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit in vielerlei Hinsicht nicht mehr möglich ist. Bis zum Saisonende wird die Mannschaft, die in diesem Jahr erst ein Pflichtspiel gewinnen konnte und somit den ursprünglich angestrebten Aufstieg deutlich verpasste, nunmehr wohl vom bisherigen Co-Trainer Michael Müller trainiert.
Bereits am Nachmittag hatten sich Manager Uwe Wiesinger und Feichtenbeiner in Wiesingers Steuerkanzlei getroffen und dreieinhalb Stunden über die Modalitäten einer möglichen Auflösung des erst vor wenigen Wochen um ein Jahr verlängerten Vertrages beratschlagt. Dabei einigte sich das Duo darauf, dass der Coach, so er denn eine neue Anstellung findet, auf die ihm vertraglich zugesicherte Abfindungssumme verzichtet. Eine Tatsache, die den finanziell ohnehin etwas klammen Lilien die Entscheidung zur Trennung leichter gemacht haben dürfte.
Nach den zuletzt schwachen Leistungen der Mannschaft und der jüngsten Trainer-Schelte von Präsident Walter Grimm, der seit Wochen kein Wort mehr mit dem Coach gesprochen hat, spätestens aber nach dem peinlichen 2:2 am vergangenen Sonntag gegen Fulda hatte sich eine Beurlaubung von Michael Feichtenbeiner angedeutet. "Ich kann das nicht mehr kitten", musste auch Uwe Wiesinger einsehen.
(Von sb, OFFENBACH-POST)
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Herzberger trainiert mit
Offenbach (bam). Trainingsgast bei Kickers Offenbach: Steffen Herzberger (32). Der Abwehrspieler löste seinen Vertrag bei Zweitligist Mainz auf, ist ablösefrei. Heute testet der OFC bei A-Ligist TSV Klein-Umstadt (18.30 Uhr).
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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DFB gibt OFC Lizenz unter Bedingungen
Offenbach (bam/dpa). Der Deutsche Fußball-Bund hat Kickers Offenbach die Lizenz für die Spielzeit 2002/03 erteilt - allerdings unter Auflagen und Bedingungen. Werden diese nicht erfüllt, besteht Gefahr, dass die Spielgenehmigung zurückgezogen wird. Keinem der 57 Vereine aus Ober-, Regional- und Zweiter Liga, die ihre vollständigen Unterlagen fristgemäß einreichten, werde die Zulassung verweigert, teilte der DFB mit. 18 Vereine erhielten die Zulassung mit Auflagen, die im Laufe der Saison 2002/03 zu erfüllen sind. 39 Klubs müssen kurzfristig Bedingungen (vor Spielzeitbeginn) und Auflagen während der Saison erfüllen.
Die Situation ist für das OFC-Präsidium nicht neu. Auch im April 2001 gab es die Lizenz unter Auflagen und Bedingungen. Auflagen: Eine Monatsbilanz der Soll/Ist-Zahlen, das Einhalten des Etats. Der DFB verlangte, dass angekündigte Einnahmen aus der Invaliditätsversicherung von Marco Grevelhörster (178 700 Euro) realisiert und verbucht sowie das Bußgeld (153 400 Euro) für ein Steuerstrafverfahren bezahlt werden konnte, das sich auf die Jahre 1992 bis 1995 bezog. Außerdem musste der OFC die Einnahmen aus der Aktion "Ein Verein zum Leben" nachweisen. Insgesamt lag die Liquiditätsforderung bei etwa 818 000 Euro.
Das war vor einem Jahr. Und wie steht es heute? Kickers-Vize-Präsident Thomas Kalt gibt zu, überrascht gewesen zu sein, als er vom DFB über die Bedingungen informiert wurde. Aber er wollte sich nicht äußern, nur soweit: Es geht natürlich um Liquidität, also darum, ob Kickers Offenbach - wie zur Erteilung der Lizenz gefordert - für die kommende Spielzeit bis 30. Juni seine Verpflichtungen erfüllen kann. Das bedeutet: Die Kickers dürfen ihren Etat (etwa 2,7 Millionen Euro) nicht überziehen und müssen gewährleisten, ihre Zahlungen auch leisten zu können. Am liebsten sieht der DFB in solchen Fällen Bankbürgschaften.
Auch OFC-Schatzmeister Thomas Delhougne sah sich von den Anforderungen überrascht, glaubt das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Wir müssen die Bedingungen prüfen." Der DFB hat wohl seine Anforderungen im Zuge der Kirch-Krise und der Ungewissheit bei TV-Geldern erhöht. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Einnahmen aus dem Verkauf von Fernsehrechten einen maßgeblichen Teil im Etat der meisten Regionalligisten darstellen. Gut 400 000 Euro waren die Übertragungsrechte an der dritten Liga wert - pro Klub. Der DFB dürfte auch Nachfragen zum TV-Model des OFC haben. Die Attraktivität der Scheine, mit denen Anteile an Einnahmen aus dem Verkauf von TV-Rechten erworben werden, hängt stark davon ab, in welcher Liga der OFC spielt.
Nicht bemängelt wurden - laut Schatzmeister - die Schulden von 785 470 Euro. "Hier sah der DFB, dass wir ordentlich abgebaut haben." Delhougne will sich um einen Termin beim DFB noch in dieser Woche bemühen. Die Frist laufe zwar bis 5. Juni, doch ein Selbstläufer ist die Lizenz auch nicht."
(Von Martin Batzel/dpa, OFFENBACH-POST)
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Reutlingen ohne Lizenz - bleibt Würll?
Reutlingen (dpa/bam). Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat dem SSV Reutlingen die Lizenz für die Zweite Fußball-Bundesliga entzogen. Wegen "schwerwiegender Verstöße" im Lizenzierungsverfahren für die laufende Saison wird der Verein vom Spielbetrieb 2002/2003 ausgeschlossen und rückt am Saisonschluss ans Tabellenende. Damit steht Reutlingen als erster Absteiger aus der Zweiten Liga fest.
Die Lizenzverweigerung für Reutlingen könnte auch für Kickers Offenbach Konsequenzen haben, OFC-Stürmer Patrick Würll wollte (wie unsere Zeitung exklusiv berichtete) ablösefrei zum SSV wechseln. Der Vertrag war unterschriftsreif. Die Situation sei nun natürlich anders, sagte Würll. "Ich werde erst einmal nichts unterschreiben - weder heute, noch morgen oder übermorgen." Bleibt er in Offenbach, wie Kickers-Coach Ramon Berndroth gefordert hatte ("Ich werde um Patrick kämpfen")? Der Stürmer: "Ich möchte nichts sagen, bevor ich nicht mit Berndroth gesprochen habe."
Reutlingen ist nach der Lizenzverweigerung auf jeden Fall kein Thema mehr. Alle bisher absolvierten Spiele der Reutlinger, die innerhalb einer Woche Beschwerde gegen die Entscheidung der DFL einlegen können, bleiben jedoch in der Wertung. Auch die noch ausstehenden Partien des SSV, der angeblich eine Liquiditätslücke von 450 000 bis 500 000 Euro aufweist, gegen Schweinfurt und Saarbrücken werden ausgespielt.
Wie die DFL mitteilte, erhalten 15 der 36 Vereine der 1. und 2. Liga die Lizenz für die nächste Spielzeit ohne Einschränkung. Neun Vereine müssen Auflagen beachten. Für elf weitere Klubs - darunter der vom Abstieg bedrohte Erstligist 1. FC Nürnberg - ist die Erteilung der Lizenz an Bedingungen geknüpft, die bis zum 29. Mai zu erfüllen sind. Nürnberg muss nach Angaben von Präsident Michael A. Roth einen neuen Hauptsponsor nachweisen, der bisherige Geldgeber (Adecco) hört auf.
(Von Martin Batzel/dpa, OFFENBACH-POST)
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Für Reutlingen ist Schluss Zweitligist bekommt keine Lizenz / Auflagen für die Eintracht
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat dem SSV Reutlingen die Lizenz für die zweite Fußball-Bundesliga entzogen. Wegen "schwerwiegender Verstöße" im Lizenzierungsverfahren für die laufende Saison wird der Klub vom Spielbetrieb 2002/2003 ausgeschlossen und rückt zum Ende dieser Spielzeit automatisch ans Tabellenende. Damit steht Reutlingen neben Babelsberg, 1. FC Saarbrücken und 1. FC Schweinfurt als Zweitliga-Absteiger fest. Alle bisher absolvierten Spiele der Reutlinger, die innerhalb einer Woche Beschwerde gegen die Entscheidung der DFL einlegen können, bleiben jedoch in der Wertung. Auch die noch ausstehenden Partien des SSV, der angeblich eine Liquiditätslücke von 450 000 bis 500 000 Euro aufweist, gegen Schweinfurt und Saarbrücken werden noch durchgeführt.
Wie die DFL weiter mitteilte, erhalten 15 der insgesamt 36 Vereine der ersten und zweiten Liga die Lizenz für die nächste Spielzeit ohne Einschränkung. Neun Vereine müssen bestimmte Auflagen beachten. Für elf weitere Vereine - darunter der vom Abstieg bedrohte Erstligist 1. FC Nürnberg - ist die Erteilung der Lizenz zunächst an bestimmte Bedingungen geknüpft, die bis zum 29. Mai zu erfüllen sind. Nürnberg muss nach Angaben von Präsident Michael A. Roth bis Ende Mai einen neuen Hauptsponsor nachweisen, nachdem der Vertrag mit dem bisherigen Geldgeber Adecco ausläuft.
Für zehn weitere Zweitligisten ist die Lizenzerteilung kurzfristig an wirtschaftliche Bedingungen geknüpft. Vor allem die finanziell schwächelnde Frankfurter Eintracht, die in den vergangenen Jahren rund 30 Millionen Euro eines Investors ohne sichtbaren Erfolg verpulverte, ringt derzeit um einen neuen Geldgeber. Sollte das Geld nicht fließen, "gehen hier die Lichter aus", beschrieb Eintracht-Präsident Peter Fischer bereits das mögliche Horror-Szenario. Die Frankfurter erhielten von der DFL die Lizenz unter der Auflage, eine Bankgarantie oder einen entsprechenden Liquiditätsnachweis aufzubringen. Dem Vernehmen nach beläuft sich die Summe auf etwa fünf Millionen Euro. In dieser Woche, sagt Präsident Fischer, wolle die Eintracht zudem den großen Investor vorstellen. Wie es heißt, soll ein Sponsor aus Ungarn Interesse zeigen, 15 Prozent der vom ausgestiegenen Strategischen Partner Octagon kostenlos zurückgegebenen Anteile der Eintracht Frankfurt Fußball-AG zu übernehmen. "Das wird eine sehr, sehr spannende Woche", findet Fischer.
Die Lage in den Profiligen könnte sich sogar noch verschlimmern, denn die DFL ist in ihrem Lizenzierungsverfahren davon ausgegangen, dass die ausstehenden Zahlungen der KirchMedia für diese Saison (100 Millionen Euro) und die nächste Spielzeit (360,5 Millionen Euro) gesichert sind. Nach den jüngsten Äußerungen von Insolvenzverwalter Michael Jaffe sind daran allerdings wieder Zweifel aufgekommen.
(Von dpa/sid/kil, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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OFC kämpt um den Stürmer Berndroth: "Würll will ich überreden!"
Das Thema Patrick Würll ist beim OFC noch nicht durch. Entgegen der Ankündigung des Toptorjägers, zum Saisonende zu gehen, wollen die Kickers um ihren besten Stürmer kämpfen. Die lizenzbedrohten Reutlinger oder Greuther Fürth will Trainer Ramon Berndroth als ernstzunehmende Verhandlungs-Konkurrenz nicht akzeptieren: "Der OFC ist nicht unattraktiver. Ich werde mit allen Mitteln argumentieren, habe mir in den Kopf gesetzt, ihn zum Bleiben zu überreden." Zudem zögert Top-Interessent Nürnberg. So ist der Stürmer wieder offen: "Man sollte niemals nie sagen."
Unterdessen wird der Kontakt zu Patrick Falk (Oberhausen) und Carsten Hennig (VfR Mannheim) intensiviert. Ebenso glüht der Draht zu Alexander Lorenz (Darmstadt), wie der kicker bereits am 27. März berichtete.
(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)
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Alderigi verlässt OFC, was ist mit Hennig?
Offenbach (bam). Mögliche Verpflichtungen und Abgänge bestimmen beim Regionalliga-Fünften Kickers Offenbach (43) auch vor dem Spiel bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 15 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) die Diskussionen. Die Bundesliga-Reserve kann eigentlich für die Oberliga Südwest planen, hat sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Auf dem Betzenberg - gespielt wird aus Sicherheitsgründen auf dem Hauptfeld - will OFC-Coach Ramon Berndroth die gleiche Elf auflaufen lassen, die zuletzt eine kleinere Serie startete: 0:0 gegen die Amateure des FC Bayern, Sieg im Hessenpokal-Halbfinale gegen Braunfels (2:1). Verändert Berndroth die Aufstellung nicht, bedeutet dies, dass Raffael Tonello wieder nur auf der Bank sitzt. Beim Angreifer vermisste der Trainer zuletzt die Konstanz: "Das geht schon an die Grenze der Geduld." Ergänzungsspieler oder Führungsspieler? Diese Frage kann Berndroth bei Tonello derzeit nicht beantworten. Auch deshalb ist der Vertrag mit dem Stürmer noch nicht verlängert.
In Kaiserslautern wird auch Michael Alderigi von Beginn an spielen. Dennoch wird der 23 Jahre alte Franzose den OFC am Saisonende verlassen und aus privaten Gründen in seine Heimat zurückkehren. Der Mittelfeldspieler kam erst zu Beginn der laufenden Spielzeit zu den Kickers, setzte sich aber nicht durch.
Matthias Becker (Kreuz-bandriss) dauerverletzt, Alderigi (wahrscheinlich) weg - die Kickers suchen eine Alternative für die linke Außenbahn und glauben sie in Alexander Lorenz gefunden zu haben. Der 23-Jährige ist noch bis Saisonende bei Darmstadt 98 unter Vertrag, die Lilien aber lassen den früheren Aschaffenburger ziehen.
Ebenfalls für Kickers Offenbach interessant: Carsten Hennig (25). Der Plan: Er soll Manfred Binz auf der Liberoposition ersetzen. Vor dieser Saison wechselte Hennig vom FSV Frankfurt zum VfR Mannheim, hat seinen Vertrag aber zum 30. Juni wegen ausgebliebener Zahlungen gekündigt. "Nächste Woche werden wir uns zusammensetzen", kündigte Hennigs Berater Bernd Reisig an. Nur wird der OFC dann nicht zu den Gesprächspartnern gehören. Reisig und Hennig wollen mit dem VfR verhandeln, "denn Carsten will hier gar nicht weg", sagt Reisig. Einigen sich Hennig und der VfR über die Finanzen, "dann gibt es keinen Grund für einen Vereinswechsel". Offenbach war da bei seinen Planungen schon weiter, für Reisig unverständlich. Denn bis auf ein Telefonat habe es keinen Kontakt gegeben - "weder mit Hennig noch mit mir". Über einen Wechsel zum OFC zu spekulieren sei unseriös, sagt Hennigs Berater, in Personalunion auch hauptamtlicher Manager der FSV Frankfurt.
Es geht ums Geld, das Hennig vom VfR und Mannheim vom neuen Verein (Ablöse, denn aus Vereinssicht hat Hennigs Vertrag noch Gültigkeit) will und Kickers nicht zahlen wollen. Berndroth: "Wir werden niemanden aus einem Vertrag kaufen. Das ist nicht möglich, das haben wir nicht nötig."
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Fußball Patrick Falk zum OFC: Nur die Unterschrift fehlt
GELNHAUSEN (oi). Der "verlorene Sohn" kehrt heim nach Hessen. Patrick Falk, Fußball-Profi aus Gelnhausen und derzeit in Diensten des Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen, unterschreibt nach eigener Aussage am kommenden Mittwoch bei Regionalligist Kickers Offenbach. "Zu 95 Prozent ist alles klar, es müssen nur noch Kleinigkeiten geklärt werden", sagte der 22-Jährige gestern im Gespräch mit dem GT. Der ehemalige Jugendnational- und Bundesligaspieler der Frankfurter Eintracht, der einst als das größte Talent des deutschen Fußballs galt, spielte bereits für Bayer Leverkusen und Eintracht Braunschweig und war zuletzt in Oberhausen kaum noch berücksichtigt worden. "Keine Frage: Wenn man eine Klasse tiefer geht, ist das ein Rückschritt", sagt Patricks Vater Karlheinz Falk, Trainer des Gelnhäuser Bezirksligisten SV Salmünster. Ausgeredet hat er seinem Filius das Engagement beim OFC dennoch nicht: "Ich bin zwar Eintrachtler, aber trotzdem Patriot, habe nie auf Offenbach oder Darmstadt geschimpft und bin selbst oft genug freiwillig auf den Bieberer Berg gefahren. Natürlich hat Patrick mindestens das Zeug dazu, in der 2. Liga zu spielen. Aber was nutzt es ihm, wenn er so wie in Oberhausen von Ristic zwar gelobt wird, der Trainer ihn aber nicht stellt. Am wichtigsten ist, dass er wieder spielen kann. Und diese Möglichkeit ist in Offenbach gegeben. Grundsätzlich bin ich froh, dass der Patrick wieder nach Hause kommt und ich nicht mehr so weit fahren muss, um ihn spielen zu sehen." So sieht es auch der torgefährliche Spielmacher: "Ich habe drei Jahre lang keine Saison auch nur halbwegs durchgespielt. OFC-Trainer Ramon Berndroth, den ich sehr schätze und schon seit der Eintracht-Zeit kenne, will mir helfen, meine alte Stärke zurückzugewinnen."
(Von oi, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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"Endlich auf gutem Rasen" Fußball: FCK-Amateure empfangen Kickers Offenbach im Stadion
Gewinnen und hoffen, so lautet die Devise: Wenn die Amateure des 1. FC Kaiserslautern ihr heutiges Heimspiel (15 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) gegen Kickers Offenbach erfolgreich gestalten und die Stuttgarter Kickers gleichzeitig bei Rot-Weiß Erfurt verlieren, kommt die Mannschaft von Trainer Uwe Stöver bis auf vier Punkte an die Kickers auf Platz 14 heran.
Das würde die Ausgangsposition der stark abstiegsbedrohten Lauterer erheblich verbessern, da sie am 11. Mai noch selbst bei den Stuttgarter Kickers ran müssen (dürfen). "Dann wäre noch alles möglich", sagt Stöver, der aus den letzten fünf Spielen mindestens vier Siege holen will (muss). Gleichzeitig brauchen die FCK-Amateure aber auch die Schützenhilfe anderer Teams. Und falls dies alles nicht klappen sollte, will der Trainer zumindest den 15. Platz halten - der VfB Stuttgart (28 Punkte) und Ansbach (25) sitzen den Lauterern (29) im Nacken -, um bei einem eventuellen Lizenzentzug eines Vereins als eigentlich sportlich abgestiegene Mannschaft die Klasse halten zu können.
Rechenspiele hin oder her: Erstmal muss heute ein Sieg gegen die Kickers aus Offenbach her. Und das wird kein leichtes Unterfangen, trotz des 2:1-Erfolges im Hinspiel. Offenbach "firmiert" immerhin als Tabellenfünfter, hat 43 Punkte auf den Konto. Der Aufstiegszug ist für die Hessen jedoch abgefahren, zu groß der Rückstand auf die zweitplatzierte Eintracht aus Trier (52 Punkte) und Spitzenreiter Burghausen (59). "Vielleicht ist es ein Vorteil für uns, dass bei denen der Zug raus ist", hofft Stöver auf einen Gegner, der vielleicht nicht mehr ganz hundertprozentig bei der Sache ist.
Fehlen wird bei Offenbach wohl Routinier Manfred Binz (Zerrung). Dennoch hat Stöver Respekt vor der Abwehr des heutigen Gegners. Aber auch das Mittelfeld (mit Naciri und Chef Dworschak) und der Sturm (unter anderem mit dem 14-maligen Torschützen Würll) ist nicht zu verachten. "Aber im Grunde ist das wurscht, wir müssen unser Spiel durchdrücken. Wenn wir das geschafft haben, sah es bisher immer gut aus", fordert der FCK-Coach von seinen Spielern, dass sie das Geschehen dominieren.
Fehlen wird heute Thomas Drescher, der nach seiner Gelb-Roten Karte eine Sperre abbrummt. Für ihn rückt Kristjan Glibo als linkes Glied in die Vierer-Abwehrkette. "Er ist ein Spieler, auf den ich mich immer verlassen und den ich jederzeit in die erste Elf befördern kann", sieht Stöver den 20-Jährigen nicht als Notnagel, sondern als wichtigen Teil des Teams. In punkto Schnelligkeit ist er Thomas Drescher zwar etwas unterlegen. "Doch das macht der Kristjan mit seiner Übersicht wett", lobt der Coach.
Das Spiel gegen die Kickers aus Offenbach, die üblicherweise mit einer ansehnlichen Fanschar anreisen, geht heute über den Rasen des Fritz-Walter-Stadions; der ramponierte Platz vier bleibt verschont. Ein Vorteil? "Das weiß ich nicht", sagt Stöver, "aber es freut sich jeder, mal wieder auf einem richtig guten Rasen und im großen Stadion zu spielen." (ffg)
(Von ffg, DIE RHEINPFALZ)
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Die Mutter aller Stadion-Katastrophen Vor 100 Jahren starben 25 Fußballfans, als im Ibrox Park von Glasgow eine Tribüne barst
Plötzlich krachte es inmitten dieser brodelnden Masse, und mit diesem Krachen kam der Tod. Sechs Minuten war das Spiel des Jahres 1902 alt, das vor 70 000 Fußballfans im Glasgower Ibrox Park abgehalten wurde. 70 000, die am 5. April in die Heimstätte der Rangers geströmt waren, um sich das ewig junge Duell Schottland gegen England anzuschauen. Seit der Premiere anno 1872 traten sie nun schon zum 27. Mal gegeneinander an, und wie gewohnt sollte die Partie zum krönenden Abschluss des traditionell im Frühjahr abgehaltenen Ländervierkampfs zwischen Irland, Wales, England und Schottland geraten. Und diese Begegnung elektrisierte die Zuschauer sogar noch mehr als alle Matches zuvor. Zum ersten Mal nämlich traten ausschließlich Professionals gegeneinander an. Spieler, die wie sie vorwiegend dem Proletariat entstammten.
Die schottischen Anhänger galten damals als fanatischstes Publikum der Welt. Nirgendwo gingen mehr Fans zum Fußball als in Schottland, nirgendwo waren sie impulsiver, lauter, schwerer zu kontrollieren. An diesem Samstag im April 1902 feuerten die Wüstesten von ihnen ihre Lieblinge vom neu erbauten West Stand hinterm Tor aus an. Ein dunkler Pulk von 33 000 Leuten stand auf dieser Tribüne aus Holz, dicht an dicht auf 96 Reihen, die jeweils einen Höhenunterschied von 10 Zentimetern aufzuweisen hatten. Es war eng. So eng, dass die nur 15 Ordner vor Anpfiff nur mit größter Mühe eine Panik hatten verhindern können. Natürlich existierte damals noch kein Kartensystem, von speziellen Platzkarten ganz zu schweigen.
Waren die Ränge ihrer Ansicht nach voll, reckten die Stewards ein großes Schild mit der Aufschrift "Full" in die Höhe. Der West Stand war überfüllt, keine Frage. Nie, so berichtete der "Scotsman" in seiner Montagsausgabe, sei dieser Teil des Stadions voller gewesen. Und wohl nie wogte die Masse stärker hin und her. Gerade startete das schottische Team einen vielversprechenden Angriff, da kam noch mehr Bewegung in die Menschenmenge. Und dann krachte es - ziemlich weit oben.
Ein Augenzeuge sagte später aus, es sei noch ein gespenstischer Moment vergangen, bevor ein Teil der Holztribüne kollabierte. In Sekundenbruchteilen barsten zahlreiche Bretter, es tat sich ein Schlund von etwa zehn mal vier Metern auf, und wie durch eine Falltür stürzten die Menschen in die Tiefe. Aus 15 Metern Höhe fielen etwa 200 bis 300 Zuschauer zu Boden, den Verletzungen zufolge viele mit dem Kopf voraus. Und über ihnen, denen kaum zu helfen war, entstand neuerlich eine Panik, der die Ordner nun nicht mehr Herr wurden. Alles drängte auf den Rasen. Die Bilanz: 25 Tote, mehr als 500 Verletzte.
An 17 Verbindungsstellen hatte das Holz nachgegeben. Das Material soll von extrem schlechter Qualität gewesen sein. Wer aber auf alten Fotos den Schlund und die umliegende, noch unversehrte Holzkonstruktion wahrnimmt, erkennt die mangelnde Statik, den provisorischen Charakter dieser offenbar in aller Eile zusammengezimmerten Traverse des Todes. Die Architekten des frühen Stadionbaus hatten die Wucht unterschätzt, mit der das Publikum dem neuen Volkssport zujubeln würde. Eine tragische Fehleinschätzung, die 26 Männer das Leben kostete.
Es war nicht das erste Mal, dass die Situation in einem Fußballstadion gefährlich eskalierte. Schon 1896 war in Blackburn ein Teil einer Tribüne eingestürzt und hatte fünf Menschen verletzt. Kurze Zeit später, in Newcastle, verlor ein Junge seinen Fuß, als er ihn einem umgerissenen Geländer stecken blieb. Das Desaster von Glasgow aber ist zweifelsohne die Mutter aller Stadionunglücke im Fußball - und dennoch weitgehend in Vergessenheit geraten. Nicht einmal der berühmte und umstrittene Taylor-Report aus dem Jahre 1989 erinnert an diese traurige Premiere. Acht Fälle der britischen Fußballgeschichte, in denen eine Panik unter Zuschauern einen tödlichen Ausgang nahm, zählt der Bericht auf, der den Tod von 95 Liverpool-Fans beim FA-Cup-Halbfinale in Sheffield gegen Nottingham Forest nicht wirklich aufklären konnte.
Auch viele der Vorgänge 1902 in Glasgow blieben ungeklärt. Überliefert ist, dass die Partie nach nur 20 Minuten Unterbrechung fortgesetzt wurde, nachdem man die Toten abtransportiert und die Verletzten halbwegs versorgt hatte. "Nicht einmal das Schreien der Menschen, die mit dem Tode rangen, nicht einmal der schreckliche Anblick von Hunderten gebrochener Beine und Arme konnte das rasende und verrückte Publikum dazu verleiten, den Blick von ihrem geliebten Sport abzuwenden", beschrieb ein entgeisterter Beobachter hinterher die bizarre Situation. In Wahrheit hatten die meisten Zuschauer und Spieler nicht bemerkt, dass Todesopfer und viele Schwerverletzte zu beklagen waren. So entschieden die Offiziellen auf Weiterspielen.
In der zweiten Halbzeit, als die Akteure um den Ernst der Lage wussten, liefen sie wie paralysiert über den Platz. Ein Zeitzeuge nannte das gespenstische Treiben eine "mechanische Scharade". Ein Rätsel für alle, die nicht dabei gewesen waren.
Die Partie vom 5. April 1902 endete 1:1-Unentschieden. Angesichts der schrecklichen Umstände rangen sich die beiden Verbände dazu durch, das Remis nicht in die Statistiken aufzunehmen. Für den 3. Mai wurde eine Partie in Birmingham angesetzt. Die Einnahmen dieses Matches, das 2:2 endete, kamen ausschließlich Opfern und Angehörigen der Katastrophe von Glasgow zugute.
(Von Erik Eggers, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Falk für OFC interessant
Offenbach (bam). Vieles deutet darauf hin, dass Regionalligist Kickers Offenbach den Ex-Frankfurter Patrick Falk (22) verpflichten will. Der offensive Mittelfeldspieler ist bei Zweitligist RW Oberhausen unter Vertrag. Auch interessant für den OFC: Christian Knappmann (Oberligist Ratingen), laufstark, Linksfuß, 20 Jahre.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Ein weiteres Schrittchen vorwärts OFC will sich auf dem Kaiserslauterner Betzenberg erneut steigern / Dworschak bleibt wohl
"Nix aber." Ramon Berndroth lässt keinen Widerspruch gelten. Jeden vorsichtigen Versuch, die Qualität der Leistung von Kickers Offenbach beim 0:0 im Regionalligaspiel am vergangenen Freitag gegen die Amateure des FC Bayern München herabzuwürdigen, stößt beim Trainer des OFC auf vehementen Widerspruch. Berndroth hat nämlich im Vergleich zu den Darbietungen zuvor Fortschritte im Spiel seiner Mannschaft erkannt, die ihn zuversichtlich stimmen, dass der OFC allmählich aus dem Leistungsloch herausfindet. "Die Jungs haben gegen die Bayern sicherer als zuvor gespielt und die eklatanten Mängel im Aufbauspiel abgestellt", sagt der 50 Jahre alte Coach.
Bei allem Wohlwollen, mit dem Berndroth dieser Tage seine gebeutelten Kicker beurteilt, ist der OFC-Trainer allerdings auch kein Phantast. So weiß er sehr wohl, dass seine Mannschaft noch lange nicht wieder auf dem Niveau angelangt ist, das sie in der Vorrunde der laufenden Saison erreicht und das sie in die Nähe der Aufstiegsplätze gebracht hat. Doch Berndroth hat erkannt, dass er derzeit mit kleinen Erfolgen zufrieden sein muss. Und nach drei Pleiten hintereinander ist ein torloses Unentschieden eben schon ein Fortschritt.
Berndroth weiß aber auch, dass der OFC am morgigen Samstag (15 Uhr), im Spiel bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern, einen weiteren Schritt nach vorne machen muss, wenn anstelle eines Punktes wieder mal ein Sieg herausspringen soll. Denn noch, sagt Berndroth, spiele sein Team nicht so, wie er sich das vorstelle. "Wir sind zwar wieder ballsicherer geworden, aber spielen noch zu oft nach hinten anstatt nach vorne." Die von ihm geforderte Risikobereitschaft müsse sich allerdings erst wieder entwickeln. "Das geht nur mit Selbstvertrauen", sagt Berndroth. Und das konnten die OFC-Kicker zuletzt nicht gerade im Übermaß tanken.
Größer als in der Offensive sind derweil die Fortschritte in der Abwehr. Die hat Berndroth, auch aus der Not heraus, gegen Bayern-Amateure umformiert. Die Dreierreihe mit Dario Fossi, Angelo Barletta und dem jungen Fouad Brighache hat sich bewährt, so dass Berndroth auf dem Betzenberg wieder seinem jungen Defensivtrio vertrauen wird. Und das, obwohl die routinierteren Mounir Zitouni und Lars Meyer nach ihren Verletzungen wieder spielfähig sind. "Unser Abwehrverhalten war gegen die Bayern konzentrierter als vorher", begründet der Offenbacher Trainer, der in Kaiserslautern auf Thorsten Becht (Leistenbeschwerden), Dexter Langen (Bauchmuskelprellung), Manfred Binz (Muskelfaserriss) und eventuell auch auf den angeschlagenen Stürmer Raffael Tonello verzichten muss, seine Entscheidung.
Auf Matthias Dworschak kann Berndroth indes am Samstag wieder zählen. Und wahrscheinlich auch über das Ende der laufenden Saison hinaus. Denn die Unterschrift des Mittelfeldspielers unter den vom OFC angebotenen Zweijahresvertrag steht unmittelbar bevor. Dworschak möchte lediglich noch eine Ausstiegsklausel in das Vertragswerk aufgenommen haben, die ihm zusichert, dass er zu einem Profiklub wechseln darf, wenn es dem OFC in der kommenden Saison wieder nicht gelingt, in die zweite Liga aufzusteigen.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Patrick Falk zu Kickers Offenbach? Gelnhäuser gilt als möglicher Nachfolger von Patrick Würll, der den OFC verlässt - Wehens Idrissou heiß umworben
GELNHAUSEN (kr). Die Bundesliga macht Jagd auf Mohamadou Idrissou: Alles deutet darauf hin, dass der Stürmer von Fußball-Regionalligist SV Wehen in der nächsten Saison erstklassig spielen wird. Nach Eintracht Frankfurt und Hannover 96 haben nun auch Mainz 05 und der VfB Stuttgart ihr Interesse bekundet. Vorher will der Kameruner seine Wehener aber noch im Heimspiel gegen Elversberg einen Schritt näher an die zweite Liga schießen.Sein Trainer Gerd Schwickert warnt den 22-Jährigen, die Gefahren eines Vereinswechsels zu erkennen. "Die nächsten zwei Jahre sind die wichtigsten in seiner Entwicklung. Da ist es wichtig, möglichst viel Spielpraxis zu sammeln. Aber wenn die Kohle auf dem Tisch liegt, dann hilft oft kein Reden mehr." Große Aussichten können sich die Taunussteiner kaum machen: Denn einerseits gilt Idrissou, der für 250000 Euro zu haben wäre, als Schnäppchen, andererseits legt Idrissous Berater, Ex- Bundesligaspieler Thomas Strunz, seinem Schützling den Wechsel nahe.Ebenfalls heiß umworben ist der beste Torschütze der Liga. 14-mal traf Patrick Würll für die Offenbacher Kickers bisher ins Schwarze. Dennoch scheint sein Wechsel zum FSV Mainz fast geplatzt. Denn der Tabellenzweite der zweiten Liga will den Stürmer nur verpflichten, wenn man weiter in der zweiten Liga bleibt. Nach dem Erfolg gegen Bielefeld (4:1) am Montag haben sich Würlls Aussichten erheblich verschlechtert. Doch der 23-Jährige gibt nicht auf: Am Samstag will er sich mit weiteren Toren bei den Amateuren des 1.FC Kaiserslautern erneut empfehlen - vielleicht für die weiteren Interessenten SSV Reutlingen oder Greuther Fürth.So oder so: Würll wird den OFC definitiv verlassen. "Ich will mich weiter entwickeln", ließ der Angreifer seinen Manager Lars Schmidt wissen. Damit ist die Suche nach einem Nachfolger eröffnet. Erste Kandidaten am Bieberer Berg: Der aus Gelnhausen stammende Patrick Falk von Rot-Weiß Oberhausen, sowie Carsten Hennig vom Ligakonkurrenten VfR Mannheim.Der muss mit seinem VfR am Samstag zum Spitzenreiter Wacker Burghausen. Das Rechnen fällt den Niederbayern im Aufstiegsrennen leicht: Aus den verbleidenden fünf Spielen fehlen Wacker noch zwei Siege, dann ist das Team von Trainer Rudi Bommer auch rechnerisch nicht mehr einzuholen.Verfolger Trier muss nach Ansbach: Beim Neuling lief es zuletzt ähnlich wie bei Borussia Fulda: Auch in Ansbach musste man am eigenen Leib erfahren, dass die Regionalliga unter Amateurbedingungen nicht zu halten ist. Verliert das Team am Wochenende und die Stuttgarter Kickers punkten in Erfurt, dann ist auch Ansbach abgestiegen.Auch im Verbands-Pokal gab es eine Parallele: Wie Fulda (0:1 in Braunfels) schied auch Ansbach unter der Woche gegen ein unterklassiges Team aus. Gegen Bayernligist Schwabach setzte eine 4:6-Pleite im Elfmeterschießen. Nach der Winterpause holte die Spielvereinigung nur drei Punkte und schoss magere zwei Tore: "Der Hauptgrund ist, dass die Gegner jetzt alle unsere Schwächen kennen", so Trainer Bartusch.
(Von kr, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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Würll sagt servus Torjäger verlässt den OFC / Kommen Falk und Hennig?
Am gestrigen Mittwochvormittag erhielt Lars Schmidt Gewissheit. Exakt um 10.41 Uhr teilte Torjäger Patrick Würll dem Manager des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach mit, dass er den OFC zum Saisonende verlassen wird. "Es sind einzig und allein sportliche Gründe, weswegen ich gehe", begründet Würll seinen Entschluss und betont, dass "es mir schwer fällt, Offenbach zu verlassen". Doch der 23-Jährige, der vor zwei Jahren von den Amateuren des FC Bayern München zum OFC wechselte, ist der Meinung "dass es an der Zeit ist, einen weiteren Schritt nach oben zu gehen." Nach oben heißt für Würll, in der Zweiten Bundesliga sein Glück zu versuchen. Am liebsten, so sagt der blonde Stürmer, wäre er mit OFC aufgestiegen, doch nachdem das Team von Trainer Ramon Berndroth zuletzt sämtliche Chancen verspielte, vollzieht Würll seinen Aufstieg mit einem anderen Klub. Wo er in der kommenden Saison spielen wird, will Würll noch nicht preisgeben. "Ich habe noch nirgendwo unterschrieben", sagt er nur. Die Spvgg. Greuther Fürth und der SSV Reutlingen haben Interesse, wobei Fürth als Favorit des Franken Würll gilt.
Dagegen wird Matthias Dworschak aller Voraussicht nach auch im nächsten Jahr in Offenbach spielen. Noch seien Kleinigkeiten zu klären, sagt Manager Schmidt, "doch Matthias hat mir gesagt, dass er bleibt." Sein Verweilen beim OFC hat auch Raffael Tonello angekündigt. Auch bei dem 26 Jahre alten Stürmer seien nur noch ein paar Retuschen am Vertragsentwurf vorzunehmen, sagt Schmidt. Tonellos neuer Kontrakt soll bis zum 30. Juni 2003 gelten, im Falle eines Aufstiegs des OFC in die zweite Liga soll er sich automatisch um ein weiteres Jahr verlängern, falls Tonello in der kommenden Runde eine festgelegte Mindestzahl an Spielen bestreitet. Definitiv zugesagt haben Angelo Barletta und Tobias Schindler. Defensivspezialist Barletta bleibt bis zum 30. Juni 2003, Schindler bis zum 30. Juni 2004.
Unterdessen bemühen sich die Verantwortlichen, dem Kader frisches Blut zuzuführen. Auf der Wunschliste der Kickers stehen Patrick Falk (22), derzeit in Diensten des Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen, und Abwehrspieler Carsten Hennig (25/VfR Mannheim). Mit Falk, der für Eintracht Frankfurt in der Saison 1999/2000 13 Einsätze in der ersten Liga absolvierte, ist laut Manager Schmidt bereits gesprochen worden. Der Offensivspieler sei nicht abgeneigt, zum OFC zu wechseln.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Auch Würll wird die Kickers verlassen
Offenbach. Die Personalplanungen beim Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach laufen auf Hochtouren. Vor der Partie am Samstag bei den Amateuren des 1.FC Kaiserslautern (15 Uhr), die im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg ausgetragen wird, stehen Gespräche mit den Spielern im Vordergrund. So setzte gestern Stürmer Patrick Würll (23) Manager Lars Schmidt von seinem Entschluss in Kenntnis, das Angebot zur Vertragsverlängerung nicht wahrzunehmen.
Der Torjäger (14 Saisontreffer) will den Sprung in den Profifußball wagen. Würll: "Es lag nicht so sehr an dem OFC-Angebot, als daran, dass ich mit 23 die Chance sehe, mich weiter zu entwickeln. Die zwei Jahre in Offenbach haben mir dabei schon sehr geholfen. Aber nun muss ich den Schritt nach oben machen." Angebote aus der Zweiten Liga liegen vor. Zuletzt waren der SSV Reutlingen und Greuther Fürth im Gespräch.
Nach Kapitän Manfred Binz steht mit Würll also der Abgang des zweiten Stammspielers fest. Dagegen unterschrieb Defensivmann Angelo Barletta einen neuen Ein-Jahres-Vertrag. Gleiches soll in den nächsten Tagen bei Stürmer Raffael Tonello und Tobias Schindler geschehen. Auch Matthias Dworschak, der Mittelfeldchef, soll demnächst unterschreiben. Wenngleich sich Trainer Ramon Berndroth in diesem Fall ein wenig unerfreut zeigt. Denn der Coach hatte gehofft, Dworschak würde mit Ablauf des Ultimatums, das Schmidt den Akteuren für gestern gestellt hatte, unterschrieben haben.
Eine Verpflichtung des Saarbrückers Manni Bender (229 Erstliga-Einsätze für Karlsruhe, Bayern und 1860 München), die zuletzt zur Diskussion stand, ist dagegen abgehakt. Berndroth und Schmidt kamen überein, der 35-Jährige würde nicht ins Konzept passen.Das Programm: Burghausen - Mannheim, Erfurt - Stuttgarter Kickers (Sa., 14 Uhr); Ansbach - VfB Stuttgart Am., Wehen - Elversberg (Sa., 14.30 Uhr); Aalen - Trier, 1. FC Kaiserslautern Am. - Offenbach, TSG Hoffenheim - Regensburg (Sa., 15 Uhr); Bayern München Am. - Siegen, Darmstadt - Fulda (So., 15 Uhr).
(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Berater ein großes Ärgernis der Kickers Trotz des Erfolgs eine Blamage im Hessenpokal gegen Braunfels / Angreifer Würll wechselt zu den Profis
Bei den Offenbacher Kickers scheint im Augenblick vieles eine Kopfsache zu sein. "Am Ende muß ich den Kopf hinhalten, sagte Ramon Berndroth nach dem mühsamen 2:1-Erfolg des Fußball-Regionalligavereins nach Verlängerung im Halbfinale des Hessenpokals gegen den FSV Braunfels. Um nicht selbst in Schwierigkeiten zu geraten und seiner Verantwortung als Cheftrainer gerecht zu werden, wechselte Berndroth Stürmer Patrick Würll unmittelbar vor der Halbzeitpause aus. "Im Moment steht Patrick neben sich. Es ist nur ein Abklatsch von dem, was er früher gespielt hat". Berndroth kennt den Grund für das Leistungstief des hochveranlagten Angreifers. Würll habe
"große Probleme mit seiner sportlichen Zukunft. Zur Zeit hat er vor allem seinen Berater im Kopf und die Angebote anderer Vereine".
Rund fünf Wochen lang hatten die Offenbacher in einem Pflichtspiel kein Tor mehr geschossen. Gegen den Tabellenzweiten der Landesliga Mitte gelangen immerhin Mittelfeldspieler Christos Kagiouzis zwei Treffer. "Über das Ende der Torflaute bin ich sehr froh. Wir haben im Sturm große Probleme." Über die in den vergangenen Wochen stattfindenden Vertragsverhandlungen der Spieler ist Berndroth alles andere als glücklich. "Die Spielerberater pfuschen mir in die Arbeit" sagte er verärgert. Bis zu diesem Mittwoch hatte Manager Lars Schmidt den Spielern, bei denen die Verträge auslaufen, eine Frist gesetzt, sich zu erklären. Patrick Würll sagte den Kickers am Mittwoch ab. Der Angreifer wird in der kommenden Saison in den Profifußball wechseln. Im Moment verhandelt er aussichtsreich mit drei Vereinen. "Das Angebot des OFC war akzeptabel. Es geht mir allein um die sportliche Perspektive." Matthias Dworschak dagegen sieht seine Zukunft trotz Angeboten aus der
zweiten Liga wohl weiter auf dem Bieberer Berg. Bei dem Ersatz-Kapitän geht es nur noch um die Laufzeit des Vertrages. Dworschak favorisiert einen Einjahresvertrag mit einer Option auf ein weiteres Jahr. Auch Raffel Tonello, Tobias Schindler und Angelo Barletta werden den Offenbachern aller Voraussicht nach
erhalten bleiben. An Zugängen hat Schmidt den früheren Bornheimer Carsten Hennig (VfR Mannheim) und den ehemaligen Eintracht-Akteur Patrick Falk (RW Oberhausen) ins Auge gefaßt.
Auf die Spielerberater sind die Offenbacher derzeit überhaupt nicht gut zu sprechen. "Sie sind wie das Niveau in der Regionalliga. Die Berater gehören in der dritthöchsten Klasse verboten", fordert Präsident Müller. Vor allem mit dem Vertrauensmann von Tonello hat Lars Schmidt unangenehme
Erfahrungen gemacht. Im Fall des Stürmers werde nur noch um "finanzielle Kleinigkeiten geschachert". Das sogenannte "Signingfee" eines Beraters sei im Vergleich jedoch höher, kritisiert der Manager. "Ich bin ein bißchen verärgert und verstehe die Spieler nicht" Die Spieler sollten sich überlegen "ob sie Kleinigkeiten nicht selber regeln können".
Die Partie gegen den Außenseiter Braunfels bekamen die Offenbacher spielerisch lange nicht geregelt. Ehrenpräsident Waldemar Klein fand den Auftritt des großen Favoriten in der Halbzeitpause gar "beschämend". Berndroth bemühte sich hinterher jedoch um eine positive Sichtweise der Dinge. "Wir haben die Zähne gezeigt. Seit meinem Amtsandtritt haben wir noch nie
gegen eine unterklassige Mannschaft verloren". Aber auch dem Trainer war nicht entgangen, daß die Pokalbegegnung Verlierer hervorgebracht hatte. "Man sieht in so einem Spiel, auf wen man sich verlassen kann und wer sich versteckt, wenn man sich blamieren kann" Keinen guten Eindruck hinterließ vor allem der Angriff mit Würll, Tonello und Nazir Saridogan. Deshalb hat
Berndroth an diesem Donnerstag morgen ein "Sondertraining" für die offensive Abteilung angesetzt. Ein Sonderlob hatte Berndroth für Naciri und den zweifachen Torschützen Christos Kagiouzis übrig. Lars Schmidt war wichtig, daß die Sondereinnahme in Höhe von etwa 70 000 Euro durch die Teilnahme an der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal weiter erzielt werden kann. Zum
Geldverdienen müssen die Kickers aber das Hessenpokal-Finale am 29. Mai gegen den SC Neukirchen gewinnen.
(Von Jörg Daniels, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)
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Viele Fußballer verdanken ihm ihre Karriere Winfried "Django" Mann ist tot / Dem Trainer des SV Jügesheim entging selten ein Talent
Alles Hoffen und Bangen hat nichts genutzt. Winfried "Django" Mann, eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Amateurfußballs im Rhein-Main-Gebiet, ist tot. Der an Leukämie erkrankte Trainer und Talentspäher verstarb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 53 Jahren in einer Wiesbadener Klinik.
Winfried Mann, der wegen seiner Erkrankung in dieser Saison sein Traineramt beim Oberligisten SV Jügesheim niedergelegt hatte, war es zuletzt immer schlechter gegangen. Obwohl sich ein geeigneter Knochenmarkspender fand, lag er bereits seit zehn Tagen auf der Intensivstation, wo er schließlich im Beisein seiner Frau verstarb. Hans Sahm, Präsident des SV Jügesheim und enger Freund des Verstorbenen, zeigte sich geschockt: "Ganz Jügesheim ist erschüttert, alle im Verein sind total deprimiert. Die hinterlassene Lücke wird nie ganz zu schließen sein."
In "Django" Mann verliert der Fußball im Rhein-Main-Gebiet jedoch nicht nur einen geschätzten Trainer, der außer beim SV Jügesheim (seit 1994) bei der Spvgg. Bad Homburg, der Spvgg. Oberrad und Germania 94 Frankfurt arbeitete. Mann, der einst selbst aktiv für Kickers Offenbach und den FSV Frankfurt, mit dem er 1972 deutscher Amateurmeister wurde, spielte, galt als allseits anerkannter Talentspäher. Seinem zielsicheren Fußballinstinkt und seinem geschulten Auge haben es zahlreiche Spieler zu verdanken, dass sie für den Profifußball entdeckt wurden.
So verhalf Mann unter anderem Jörg Neun (Offenbach, Borussia Mönchengladbach), dem jetzigen OFC-Manager Lars Schmidt (Karlsruher SC, FSV Mainz 05), Michael Thurk (Mainz) und Abderrahim Ouakili (Mainz, 1860 München, jetzt Griechenland) zur Bundesliga-Karriere. Darüber hinaus holte Mann ungezählte Spieler aus unteren Klassen, die er in Jügesheim zu gestandenen Oberliga- oder Regionalliga-Akteuren formte. Mit harter Hand und deutlich in der Ansprache, aber auch mit viel Gefühl bildete er die Nachwuchskicker aus, deren Vorankommen für den bisweilen ein wenig raubeinig wirkenden, aber mit einem großen Herz ausgestatteten Menschen Winfried Mann stets das Wichtigste war. Sich selbst setzte er dabei nie in Szene. "Django" Mann ließ Taten sprechen, und dabei entging ihm kaum einer, "der was an der Kugel kann".
(Von FR, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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"Django" Mann am Montag verstorben
GELNHAUSEN (gt). Winfried Mann, den alle nur "Django" nannten, ist tot. Der bekannte Fußballtrainer verstarb am Montag nach langer, schwerer Krankheit. Mann, der zu Saisonbeginn noch den Fußball Oberligisten SV Jügesheim trainierte und vor einigen Jahren auch beim SV Bernbach als Coach im Gespräch war, erlag einem Krebsleiden. In den vergangenen Wochen und Monaten hatten zahlreiche Benefizspiele zu Gunsten des bekannten Fußball-Trainers stattgefunden, auch Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach hatten sich für Mann engagiert. Für den kommenden Samstag war ein weiteres Benefizspiel am Bornheimer Hang in Frankfurt geplant gewesen, wo die "Altstars" des FSV Frankfurt - unter anderem mit Karl-Heinz Volz und Peter Rübenach - auflaufen wollten.
(Von gt, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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Kickers mit Mühe ins Pokalfinale
Offenbach (bam). Mit Mühe erreichten die Offenbacher Kickers das Finale um den Hessenpokal. Der Fußball-Regionalligist schlug gestern den FSV Baunfels mit 2:1 nach Verlängerung. Den Siegtreffer vor 800 Zuschauern auf dem Bieberer Berg erzielte Christos Kagiouzis in der 107. Minute. Damit treffen die Kickers im Finale im Mai auf den SC Neukirchen - der Sieger spielt im DFB-Pokal. Das Erreichen der ersten Hauptrunde ist mindestens 50 000 Euro wert. Der OFC tat sich trotz des frühen 1:0, das ebenfalls Kagiouzis erzielte (10.), schwer gegen den mit Kontern gefährlichen Tabellenzweiten der Landesliga Mitte. Braunfels kam zwar kaum aus der eigenen Hälfte, aber die Kickers verstolperten auch beste Möglichkeiten. Die Quittung gab es, als Schiedsrichter Gundolf Hofmann dem Außenseiter einen Elfmeter schenkte. Er sah ein Foul von Fouad Brighache an Marco Ketter, Dirk Wallbott verwandelte (31.). Braunfels hatte danach eigentlich nur ein Ziel: Die Amateure, die in der Woche auf drei Trainingseinheiten kommen (inklusive Auslaufen nach Pflichtspielen) wollten gegen die Regionalliga-Profis lange ein Remis halten. Das gelang dank der OFC-Abschlussschwäche. Kickers Offenbach: Thier - Fossi - Brighache, Barletta - Schindler (70. Saridogan), Corrochano (104. Zitouni), Dworschak, Kagiouzis, Alderigi - Würll (45. Tonello), Naciri. (Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST) |
OFC mit viel Mühe gegen Braunfels
Nachdem Eintracht Frankfurts Amateure im ersten Semifinale um den Hessenpokal 2001/2002 vor acht Tagen gegen Neukirchen (1:2) gepatzt hatten, war auch beim zweiten Halbfinale zwischen dem Regionalligisten Kickers Offenbach und dem krassen Außenseiter FSV Braunfels (Landesliga Mitte) lange eine Überraschung möglich. Erst in der Verlängerung konnte sich der Favorit mit 2:1 (1:1, 1:1) durchsetzen. Jetzt kommt es am 29. Mai zum Finale Offenbach gegen Neukirchen.
Am Schluss setzte sich der Favorit vor 800 Zuschauern zu Recht durch, weil er ein deutliches Chancen-Plus hatte, mehrfach Latte und Pfosten traf. Ins Tor hatten zunächst aber nur Christos Kagiouzis (7.) sowie Wallbott (31.) mit umstrittenem Foulelfmeter getroffen. Erneut Kagiouzis (107.) beendete in der Verlängerung das große Zittern. Dabei hatte Trainer Ramon Berndroth die Mannschaft vom Samstag gegen Bayern München aufgeboten, aber diese bestätigte ihre Abschlussmängel, wenngleich Dario Fossi und Matthias Dworschak bei Pfostentreffern kein Glück hatten. Torwart Kortz rettete den Underdog in die Verlängerung.
(Von hdp, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Diskussionen um Profis und Trägerschaft gehen weiter
Nein, sagt Uwe Wiesinger, ein Erfolg seien die Resultate, die die Regionalliga-Reformkommission am vergangenen Freitag erzielen konnte, nicht unbedingt. "Das wären sie erst, wenn die Kompromissvorschläge auf dem Außerordentlichen Verbandstag am 3. Mai auch wirklich durchgehen", so der Manager von Darmstadt 98.
Doch ein Misserfolg sei die Zusammenkunft in Frankfurt deshalb auch nicht gewesen, meint der Sprecher der Regionalligisten innerhalb der Arbeitsgruppe. Denn nachdem die umstrittenen Reformvorschläge des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die dritte Liga laut Wiesinger zunächst dazu angetan waren, "dass man sich fühlte, als fiele man aus dem 17. Stock", sei allein die Bildung der Kommission schon ein Fortschritt. Alles geklärt sei deshalb aber noch lange nicht, sagt Wiesinger. "Wir können noch keinen weißen Rauch aufsteigen lassen." Auch wenn sich auf die Besetzung der Teamkader nach Altersvorgaben verständigt werden konnte und die von den Klubs vorgeschlagene Lösung der Ausländerfrage - sechs ausländische Spieler, egal ob Nicht-EU-Europäer oder Nicht-Europäer, dürfen fortan im Aufgebot stehen - beim DFB Gehör fand, gibt es doch Hindernisse, die nicht überwunden werden konnten.
Höchste Hürde ist der von der Deutschen Fußball Liga (DFL) geforderte, uneingeschränkte Einsatz von Lizenzspielern in den Amateurteams der Profiklubs. "Das ist nicht verhandelbar", sagt Wiesinger. Die Forderung sei "kontraproduktiv" zum Grundgedanken der Reform, den Nachwuchs zu fördern. Außerdem, so Kommissionsmitglied Kurt Gaugler (Burghausen), werde dadurch der Wettbewerb beeinflusst. Eine Annäherung scheint nicht möglich, also "muss der Antrag auf dem Bundestag notfalls abgelehnt werden", sagt Wiesinger. Zumal die angebliche Absicht der Profivereine, zugunsten der Regionalligisten auf das Fernsehgeld ihrer Amateurteams zu verzichten, so Kommissionsmitglied Günter Ritter (SG Wattenscheid), "nicht thematisiert worden" sei.
Keinen Konsens gibt es über die Gültigkeit der Reform für die Oberligen. Der DFB will die Änderungen auch für die vierte Liga bindend einführen, die Klubvertreter könnten sich bestenfalls mit der Reform als Kann-Bestimmung anfreunden. Hoffnung gibt es beim Thema zweites Transferfenster. Die Drittligisten verlangen, dass es ihnen wie den Profiklubs erlaubt ist, im Januar personell nachzubessern. Wiesinger: "Wir haben die Zusage des DFB, dass er sich dafür stark macht."
Bleibt das Thema Regionalliga-Trägerschaft. Darüber beratschlagen am morgigen Mittwoch Vertreter des Süddeutschen (SFV), des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) und des DFB in Stuttgart. Als Kompromiss existiert der Vorschlag, die Zuständigkeit dem DFB zu übertragen, Klubs und Regionalverbänden in einem Regionalliga-Ausschuss aber eine Mitsprache-Möglichkeit einzuräumen. Ferner sollen die Geschäftsstellen des SFV und des NOFV in München und Berlin als so genannte Außenstellen die Verwaltung abwickeln. hunz
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Nach Aufholjagd fliegen die Fäuste
Dramatik bis zum Schluss nach anfänglicher Lehrstunde und zwischenzeitlichem zwei-Tore-Rückstand: Das Spitzenspiel der Landesliga zwischen Et. Wald-Michelbach und KV Mühlheim (3:3) bot nicht Alltägliches und das auch nach dem Abpfiff.
Geendet hatte die Partie mit einem Zweikampf zwischen Michael Köpper und Gästespieler Enrico Melis, bei dem sich Letzterer den Fuß brach und zwischenzeitlich bewußtlos war. Als die Akteure den Platz verließen, wurde gespuckt und geschlagen: Noch bis in den Kabinengang flogen in einem unüberschaubaren Durcheinander die Fäuste. Nach wenigen Minuten traf die Polizei zur Beweisaufnahme am Ort des Geschehens ein.
Sportlich bot sich Köpper nach einer Aufholjagd in der Nachspielzeit sogar die Chance zum Wald-Michelbacher Siegtor.
(Von ?, BA)
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Dworschak: Sieht gut aus
Offenbach (bam). Bis Mittwoch will er sich entscheiden, doch wie es aussieht, bleibt Matthias Dworschak bei Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach. "Pro OFC heißt eine Entscheidung mit Herz für Nestwärme und nicht unbedingt für das Geld", sagte er. Knackpunkt des Vertrages (Laufzeit bis 2004) ist wohl eine Ausstiegsklausel mit festgeschriebener Ablöse, sollte ein Angebot eines Profiklubs kommen.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Gartenarbeit für die Gruppendynamik
Offenbach (bam). Was gibt es nicht alles für Methoden, um Fußballer zu motivieren: Klaus Toppmöller brachte einst einen Adler, das Vereinssymbol, mit in die Kabine der Frankfurter Eintracht - keinen gerupften, sondern ein prachtvolles Federvieh. Michael Feichtenbeiner scheuchte zu Saisonbeginn - damals noch mit Hoffnung auf den Aufstieg in die Zweite Liga - die Spieler des SV Darmstadt 98 durchs Allgäu und einen Berg hinauf. Motto: Gemeinsam zu ungeahnten Höhen. Kickers Offenbach, schon durch die exponierte Lage des Stadions an Höhenluft gewöhnt, geht andere Wege.
Was ist passiert? Platzwart Günter Horster hat ein Problem, will aus einer unbehandelten Fläche am Nebenfeld des Bieberer Bergs eine Rasenfläche machen, die des Fußballs würdig ist. Ohne fremde Hilfe würde es wohl Wochen dauern. Damit's schneller geht, packen die Kickers-Spieler der ersten Mannschaft heute zu und an. Jeder bekommt einen Eimer - und los geht's. Steine sammeln für einen neuen Trainingsplatz bedeutet nicht Steine schleppen wegen des 0:0 gegen die Amateure des FC Bayern München. Schließlich war Berndroth mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, denn eigentlich begann schon hier die Sammelaktion: Erstmals seit drei Spielen holte der OFC wieder einen Punkt.
Außer auf die reine Gartenpflege und den Gewinn neuer Trainingsmöglichkeiten verweist der Trainer auf den pädagogischen Aspekt der Aktion: Gruppendynamik, Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls. Das gelte für Verein, Mannschaft, Trainer, Fans - und natürlich auch den Platzwart. Denn erst Horster habe eine Vorbereitung unter Wettkampf-Bedingungen aufs Bayern-Spiel ermöglicht. Sechs Einheiten durften die Kickers im Stadion absolvieren - eine volle Trainingswoche, eine Seltenheit. Alles wurde getan, um Punkte zu sammeln für das Ende der ungeliebten Serie von drei Niederlagen. Das Steinesammeln also auch ein Dankeschön an den Platzwart? "Klar", sagt Berndroth, "und das bei jedem Wetter. Regen? Schwere Steine? Da lachen wir drüber." Da haben die Offenbacher in den vergangenen Monaten schon ganz andere Hindernisse aus dem Weg geräumt. Und schließlich fiel Berndroth und allen anderen der Kickers-Fan-Gemeinde mehr als nur ein Stein vom Herzen, als der Unparteiische abpfiff. 0:0, ein Punkt. Gut, dass der OFC schon vorher eifrig sammelte. 42 waren es vor dem Freitag, das reicht für den Klassenerhalt. Und mehr war nie das Ziel, für andere Höhen reicht die Luft nicht. Sagt Berndroth schon die ganze Zeit.
Keine Spiel-, sondern Spielerbeobachtung war gestern für OFC-Trainer Berndroth angesagt. Der Weg führte gen Osten. Dort besonders interessant die Partie Jena gegen Dynamo Dresden. Gleich drei Torjäger wecken dort das Interesse: Denis Koslov (12) sowie Steffen Heiderich (10, beide Dynamo) und Olaf Holetschek (10, Jena).
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Unattraktiver Neuanfang OFC-Coach Berndroth bewertet das 0:0 gegen die Bayern-Amateure als Fortschritt / Würlls Abschied scheint sicher
Ramon Berndroth hat ein gutes Gespür. Auch, wenn es darum geht, bedrohliche Situationen zu erkennen und für Entspannung zu sorgen. Und so nahm der Trainer des Regionalligisten Kickers Offenbach allen Kritikern, die nach dem trost- und torlosen Heimspiel gegen die Amateure von Bayern München ansetzten, die Leistung und Spielweise seines Teams zu bemängeln, den Wind aus den Segeln. "Ich muss jetzt mal ein Plädoyer für unsere Mannschaft halten", sagte er nach dem Schlusspfiff, so schlecht, wie viele es gesehen hatten, sei die Vorstellung der Seinen doch gar nicht gewesen. "Wir haben hinten endlich mal wieder zu Null und viel zielstrebiger nach vorne gespielt. Ich denke, auf dieser Leistung kann man aufbauen."
Auf den ersten Blick, eine doch eher gewagte Prognose. Hatte der OFC zuvor doch nur herzlich wenig zu Stande gebracht, den Ball lieber zurück, als nach vorne gespielt und war dafür von einigen Fans auch mit Pfiffen bedacht worden. Allerdings war es verständlich, dass Ramon Berndroth keine große Lust hatte, die Leistung seines Teams, das nunmehr schon seit 363 Spielminuten auf einen Treffer wartet, schlecht reden zu lassen.
Schließlich standen an diesem Abend Spieler wie Fouad Brighache (19), Christos Kagiouzis (21) und später auch A-Jugend-Stürmer Samel Sabanovic und nicht die weitaus routinierteren, aber derzeit eben verletzten Manfred Binz, Mounir Zitouni, Matthias Becker, Thorsten Becht oder Raffael Tonello auf dem Feld. "Durch die vielen Verletzungen waren wir gezwungen, ein neues Konzept zu wählen und auf noch jüngere Spieler zu setzen. Das war ein Neuanfang und ich denke, der ist trotz des unattraktiven 0:0 gelungen", urteilte Berndroth. Gut möglich, dass Spieler wie Brigache oder Sabanovic in der neuen Saison des Öfteren zur Startformation gehören. Denn nach der laufenden Runde werden einige wichtige Spieler die Kickers wohl verlassen. Das Vertragsangebot an Binz wurde von Vereinsseite bekanntlich wieder zurückgezogen, Matthias Dworschak denkt über einen Wechsel nach und auch der Abschied von Patrick Würll, mit Abstand gefährlichster Stürmer des OFC, scheint so gut wie sicher. Zweitligist Greuther Fürth bekundet weiterhin reges Interesse an dem 23 Jahre alten Angreifer. Der MSV Duisburg, der Würll gegen München beobachten ließ, hat dagegen wohl kein Interesse mehr.
"Bis Mittwoch wird eine endgültige Entscheidung fallen, ob Patrick bleibt oder nicht", sagt Co-Trainer Michael Dämgen. Das sei dringend nötig, schließlich müsse auch der OFC beginnen, den Kader für die neue Saison zusammenzustellen.
Ob Dämgen selbst dann noch an der Seitenlinie sitzen wird, ist ebenfalls noch nicht ganz sicher. Zwar hat der Co-Trainer seinen Vertrag bereits um eine weitere Spielzeit verlängert, doch bis Ende April kann er noch von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen. Ob er dies tun wird, hängt davon ab, wie die Personalplanungen beim OFC vorankommen. "Ich hoffe, dass es voran geht", sagt Dämgen, der als Assistent beim von Rudi Bommer trainierten Regionalliga-Spitzenreiter Wacker Burghausen im Gespräch sein soll, "wir haben hier Aufbauarbeit geleistet und wollen jetzt weiterkommen". Denn mit einer Mannschaft, wie sie gegen Bayern auflief, da macht sich Dämgen nichts vor, "können wir nicht sechs oder sieben Spiele nacheinander erfolgreich spielen".
(Von sb, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Berndroth setzt auf die Jugend und ist zufrieden
Offenbach. Nur 0:0 gegen die Amateure der FC Bayern München: Die Stagnation der Offenbacher Kickers in der Fußball-Regionalliga Süd geht weiter. Nur zwei Siege in den letzten zehn Partien lassen die Spieler von Trainer Ramon Berndroth weiter auf der Stelle treten. Dabei war der Coach sogar zufrieden mit seinem Team: "Das war eine Vorstellung, auf der wir aufbauen können."
Gemeint war dabei im wesentlichen die Hoffnung der finanzschwachen Kickers auf den eigenen Nachwuchs. So hatte Berndroth vor dem Auftritt auf dem Bieberer Berg verletzungsbedingt auf die Hälfte seines etatmäßigen Personals verzichten müssen. Dafür spielte eine Notelf, die in der Abwehr mit Brighache, Fossi und Barletta eine völlig neue Besetzung fand. Zudem kam seit langem wieder Youngster Kagiouzis von Beginn an im offensivem Mittelfeld zum Einsatz.
Honoriert wurde das Bemühen einer uneingespielten Truppe von rund 4000 Fans, die ihre Mannschaft trotz teilweise schwachen Aufbauspiels von der ersten bis zur letzten Minute anfeuerten. Und beinahe hätte es nach einer Stunde Grund zum Jubeln gegeben, doch der Treffer von Patrick Würll, unter Beobachtung einiger Zweitligaclubs, wurde von Schiedsrichter Fandel wegen einer Abseitsstellung des Stürmers aberkannt. So oder so, es war trotz allem ein versöhnlicher Auftritt trotz einer nicht gerade berauschenden Partie. Die eifrigen Bemühungen der Hessen ließen über die deutlichen Mängel hinwegsehen, jetzt da der Aufstieg in die zweite Liga bei den Offenbachern abgehakt ist. Nun sollen die Vertragsverhandlungen weiter vorangetrieben werden. Manager Lars Schmidt hat den Spielern, die bereits ein Angebot vorliegen haben, ein Ultimatum bis Mittwoch gesetzt. Dann sollen sich Kandidaten wie Würll oder Matthias Dworschak entschieden haben, ob sie bleiben oder gehen. Während der 23-jährige Würll wohl den Sprung in den Profifußball wagen will, scheint Routinier Dworschak zu verlängern. In der kommenden Saison soll um den ehemaligen Profi von Eintracht Frankfurt und Hannover 96 dann eine neue Mannschaft aufgebaut werden.
(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Pfiffe nach dem torlosen Remis gegen die Bayern / OFC-Trainer Ramon Berndroth findet ein Fundament Zum Saisonende ein holpriger Neuanfang
OFFENBACH. Die Dramaturgie dieser Saison meint es nicht eben gut mit den Offenbacher
Kickers. Fünf Spieltage vor Toresschluß und nach dem 0:0 gegen die Amateure
des FC Bayern München hat sich die Mannschaft von Trainer Ramon Berndroth im
oberen Tabellendrittel der Fußball-Regionalliga Süd eingenistet. Eine
Position, die ihr vor einem halben Jahr niemand zugetraut hatte und mit der alle
zufrieden gewesen wären, als seinerzeit rund um den Bieberer Berg einzig und
allein vom Klassenverbleib gesprochen wurde. Doch die Zeiten haben sich geändert
und damit auch die Ansprüche. Wirklich zufrieden ist mit der jetzigen
Situation kaum jemand.
Völlig unerwartet mischte der OFC in der Hinrunde die Konkurrenz auf und
blickte vorübergehend gar von der Pole Position auf die Gegner herab. Das
Unmögliche schien möglich, und Präsident Müller ging im Winter gar so weit, von
einer teilweise aus unerfahrenen Nachwuchsleuten bestehenden Auswahl den
Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga unverhohlen einzufordern. Davon ist heute
bei ihm keine Rede mehr, die Realität hat Müller eingeholt, die Kickers haben
ihre Illusionen verloren. Allen voran ihr Sportlicher Leiter Berndroth und
sein Assistent Michael Dämgen sind gegenwärtig froh, wenigstens den
Leistungsabfall gestoppt zu haben. Mit dem freudlosen Remis gegen die Münchner,
immerhin der erste Punktgewinn nach drei Niederlagen in Serie, war kaum einer der
rund 4000 Zuschauer am Freitag abend einverstanden: Mit dem Schlußpfiff von
Schiedsrichter Herbert Fandel pfiffen auch sie auf ihre Lieblinge, die seit
Wochen anhaltend schwächeln. Nur zwei der letzten zehn Partien hat der OFC
siegreich beendet. Berndroth, der im Zweifel immer eine plausibel scheinende
Entschuldigung für das zaghafte Auftreten seiner Mannen findet, war auch gegen
München sehr angetan vom Spiel einer abermals verjüngten Ef.
Auch wenn es phrasenhaft klingt, auf diesem Fundament können wir
aufbauen , sagte er. Gegen die kleinen Bayern räumte er dem erst
19 Jahre alten Fouad Brighache in der Verteidigung eine Chance ein, der
zwanzigjährige Christos Kagiouzis durfte sich wieder einmal mit mäßigem Erfolg im
Mittelfeld bewähren, während der routinierte, aber zum Wechsel im Sommer
entschlossene frühere Profi Manfred Binz auf der Tribüne Platz nehmen mußte. Alles
in allem war es ein holpriger Neuanfang , wie Berndroth mit
Blick auf die Umstellung sagte, zu denen er auch aus der Not heraus gezwungen
scheint. In der kommenden Spielzeit werden die Kickers ihren Etat noch einmal
reduzieren, den Worten von Vizepräsident Thomas Kalt zufolge vermutlich auf 1,
3 Millionen Euro. Weniger Geld bedeutet in diesem Fall für die Planungen des
Trainers: Weniger Möglichkeiten bei Vertragsverlängerungen und den
bevorstehenden sommerlichen Einkaufstouren auf dem Transfermarkt.
Ob die erfahrenen Stammkräfte wie Kapitän Matthias Dworschak oder Torjäger
Patrick Würll bereit sind, zu reduzierten Bezügen aufzulaufen, entscheidet
sich spätestens an diesem Mittwoch, wenn das Ultimatum von Manager Lars Schmidt
an alle 13 Spieler, deren Verträge auslaufen, zu Ende geht. Bei Würll scheint
sich abzuzeichnen, daß er den Offenbachern den Rücken kehren wird. Er
liebäugelt mit einem lukrativen Angebot des möglichen Erstliga-Aufsteigers Greuther
Fürth. Zudem haben weitere Späher ein Auge auf den quirligen und
treffsichersten Angreifer der Kickers (15 Tore) geworfen. Mit Torsten Wohlert, dem
langjährigen Spielführer und heutigen Scout des MSV Duisburg, sowie Andreas
Rettig, dem neuen Sportdirektor des 1. FC Köln, saßen zwei aufmerksame Beobachter
auf der Tribüne, die neben den Münchner Talenten auch Würlls Aktionen auf
Schritt und Tritt verfolgten.
Wie seinen Kollegen gelang aber dem Dreiundzwanzigjährigen gegen die
defensivstarken Bayern-Amateuren kaum etwas Erbauliches. Seiner einzigen gelungenen
Aktion, mit der er in der 63 Minute auf sich aufmerksam machte, blieb der
krönende Abschluß versagt: Der Treffer zum vermeintlichen 1:0 fand keine
Anerkennung. Schiedsrichter Fandel entpuppte sich als Spielverderber und entschied
auf Abseits.
(Von Marc Heinrich, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)
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Ersatzbank des OFC gerade mal volljährig
Offenbach (bam). Das klingt, als wolle Ramon Berndroth die Rollen tauschen. "Nicht immer gewinnt der Favorit", sagt der Kickers-Trainer vor dem Regionalliga-Heimspiel der Offenbacher gegen die Amateure des FC Bayern München (heute, 19.30 Uhr). Der OFC-Coach begründet seine Meinung - Außenseiter Kickers (6., 42), Favorit FC Bayern (11., 39) - mit zwei Ergebnissen: Dem 1:4 des OFC im Hinspiel in München, dem 9:0 der Bayern zuletzt gegen Fulda.
Berndroth muss sein 0:3-Team von Hoffenheim fast komplett umbauen. Knackpunkt könnte die Abwehr sein, hier bleibt nichts wie es war: Libero spielt nun Dario Fossi (für Manfred Binz/Muskelfaserriss), Manndecker Oscar Corrochano und Fouad Brighache (für Mounir Zitouni/Nasenbeinbruch und Lars Meyer/Innenbanddehnung). Dexter Langen sitzt wegen Formschwäche draußen. Verletzt? Formschwäche? Wer fehlt, interessiert nicht. Berndroth: "Wichtig sind nur die, die auflaufen." Die Bayern gelten (Ausnahme Ex-Profi Hansi Pflügler/42) als jüngste Truppe der Liga, der OFC kann sie schlagen. Die fünf Ersatzfeldspieler (Langen, Müller, Sabanovic, Sarfo, Schulz) sind im Schnitt gerade mal 19,8 Jahre alt.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Patrick Würll nach Fürth?
Offenbach (bam). Wie gestern aus gewöhnlich gut informierten Fürther Kreisen zu erfahren war, soll ein Wechsel von Kickers-Stürmer Patrick Würll zum Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth unmittelbar bevorstehen. Der 23 Jahre alte Torjäger der Offenbacher hat in der laufenden Saison bereits 14 Treffer in der Regionalliga Süd erzielt. Würll spielt seit zwei Jahren beim OFC.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Ein Tor zum Wiedersehen Begehrter OFC-Stürmer Würll trifft heute alte Bekannte
Am heutigen Freitagabend trifft Patrick Würll seinen Lehrmeister. Spätestens, wenn der Stürmer von Kickers Offenbach den Rasen des Stadions am Bieberer Berg betritt, um seinen Kreislauf für die Partie der Regionalliga Süd zwischen dem OFC und den Amateuren von Bayern München (19.30 Uhr) in Schwung zu bringen, wird er Gerd Müller, den Co-Trainer der Bayern-Amateure, herzlich begrüßen.
Schließlich ist der legendäre "Bomber der Nation" nicht nur Würlls Lehrmeister. "Gerd ist einer der liebsten Kerle, die ich kenne", sagt der 23 Jahre alte Stürmer. Seit Würll 1997 beim FC Bayern aus der A-Jugend ins Amateurteam aufrückte und Müller kennen lernte, schätzt er ihn. Von Deutschlands Torjäger-Ikone hat Patrick Würll fachlich enorm profitiert. "Immer den Ball ins Tor schießen, das war im Training seine Maxime. Man hat in jeder Sekunde gespürt, dass er der Vollblutstürmer schlechthin war", erinnert sich Würll. Doch es war auch der Mensch Gerd Müller, der ihn nachhaltig beeindruckte.
Doch nicht wegen Müller verbindet der Offenbacher Torjäger, der in dieser Saison bislang 14 Treffer erzielte , schöne Erinnerungen an seine Zeit in München. "Weltklasse" nennt er rückblickend die Verhältnisse bei den Bayern. Trainingsbedingungen und medizinische Betreuung seien außergewöhnlich gewesen, "außerdem haben sie sich um schulische Belange gekümmert und für ihre Amateurspieler auch noch Klubs gesucht, wenn sie den Sprung in den Profi-Kader nicht geschafft haben", sagt Würll. Der 1,84 Meter große Offensivspezialist lernte an der Säbener Straße aber auch, dass der große Name Verpflichtung ist: "Wenn es mal nicht gelaufen ist, dann wurden wir sehr deutlich darauf hingewiesen, dass wir für den FC Bayern spielen", erinnert er sich.
Der Name Bayern München und die guten Bedingungen verhinderten jedoch nicht, dass für Würll zum Ende der Saison 1999/2000 die Zeit gekommen war, den bayerischen Renommierklub zu verlassen. "Ich hatte keine Chance, bei den Profis zu spielen, also musste ich weg." Angebote für den lauf- und kopfballstarken Angreifer gab es, auch aus dem Profifußball. Die Spielvereinigung Unterhaching, damals in der Ersten Bundesliga, und Zweitligist Greuther Fürth buhlten um Würll, doch der entschied sich für Offenbach, "weil ich dort die Möglichkeit hatte zu spielen." Außerdem habe ihn bei den Gastspielen mit den Bayern auf dem Bieberer Berg die Atmosphäre begeistert. "In München haben wir immer vor 200 Zuschauern gespielt, da zählen nur der FC Bayern oder 1860." Trotz schlechten Starts - nach dem Abstieg aus der zweiten Liga regierte beim OFC in der Vorrunde der vergangenen Saison das Chaos und Würll erlebte insgesamt sechs Trainerwechsel - hat Würll den Wechsel zum OFC nicht bereut. "Ich habe mir hier einen Stellenwert erarbeitet", sagt der Angreifer.
Ob der blonde Toremacher aber auch über das Ende der Saison hinaus am Bieberer Berg bleiben wird, ist noch unklar. Wie schon vor zwei Jahren, sind es auch jetzt wieder die Fürther, die ihre Fühler nach Würll ausgestreckt haben. Und die Aussicht, in der neuen Saison eventuell gar in der ersten Liga tätig zu sein, reizt Würll schon. Schließlich ist es sein Ziel, Profi zu werden. Dennoch würde Würll auch weiter in der Regionalliga spielen, wo "der OFC für mich die beste Adresse ist." Anfang der kommenden Woche will Würll noch einmal mit dem Offenbacher Manager Lars Schmidt reden. "Nicht, um das Angebot des OFC hoch zu pokern", sagt er, "das ist akzeptabel". Den Stürmer interessieren "die sportlichen Perspektiven".
Erstmal will Patrick Würll jedoch heute gegen die Bayern-Amateure dazu beitragen, dass der OFC nach drei Niederlagen in Folge wieder punktet. Wenn ihm dabei ein Tor gelingt, wird es vielleicht auch Gerd Müller auf der Bayern-Bank ein wenig freuen.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Offenbacher Jugendstil Der OFC muss gegen die Bayern-Amateure einige Stammspieler ersetzen / Dworschak will Samstag entscheiden, ob er bleibt
Am gestrigen Mittwoch tagten auf dem Bieberer Berg das Präsidium und die sportliche Leitung des Regionalligisten Kickers Offenbach. Erörtert wurden die momentane Lage und die Perspektiven für die Zukunft. "Jedem ist bewusst, wo wir derzeit wirklich stehen", sagt Trainer Ramon Berndroth. Zwischen dem Vorstand und Trainerschaft bestehe Einigkeit darüber, dass der OFC eben noch keine Spitzenmannschaft ist und nur so lange um den Aufstieg in die zweite Liga mitspielen konnte, wie das Team körperlich und mental auf der Höhe war.
Zuletzt war das allerdings nicht mehr so und der Einbruch somit keine große Überraschung. Zumindest nicht für Berndroth, der weiß, dass Kickers Offenbach in der Saison 2002 / 2003 mehr Potenzial benötigt, vor allem spielerisches. Diese Perspektiven hat er dem Vorstand auch aufgezeigt, allerdings sind sich in Offenbach alle darüber im Klaren, dass den Kickers, die weiterhin etwa 800 000 Euro Schulden drücken, die Hände gebunden sind. "Trotzdem", meint Vizepräsident Thomas Kalt, "werden wir auch im nächsten Jahr eine ordentliche Regionalliga-Mannschaft haben", wobei, so Kalt, "die Grundvoraussetzung, unter der wir antreten, wird in der kommenden Saison die gleiche sein, wie in der laufenden Runde." Ein Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld werde angestrebt, die zweite Liga sei zwar weiter ein Ziel, "aber wir können zurzeit wirtschaftlich nicht die Basis dafür schaffen."
Verärgert reagiert Kalt indes auf Berichte, wonach der OFC Posten im Verwaltungsrat verkaufen wolle, um zusätzliches Geld einzunehmen. Die vom Vorsitzenden des Gremiums, Thomas Zahn, geäußerte Idee sei "keine von Kickers Offenbach" und auch überhaupt nicht realistisch. "Deswegen habe ich kein Verständnis dafür, dass man damit an die Öffentlichkeit geht", sagt Kalt.
Ramon Berndroth hat derweil andere Sorgen. Er muss den Boden für ein erfolgreiches Heimspiel am morgigen Freitag (19.30 Uhr) gegen die Amateure des FC Bayern München bereiten. Kein einfaches Unterfangen, denn der OFC-Trainer muss in Raffael Tonello (Gehirnerschütterung), Manfred Binz (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Thorsten Becht (Leistenprobleme), Lars Meyer (Knieprobleme) und Mounir Zitouni (Operation nach einem Nasenbeinbruch) fünf Stammkräfte ersetzen. Notgedrungen setzt Berndroth auf "eine blutjunge Mannschaft" mit Michael Alderigi (23), Christos Kagiouzis (20) und Fouad Brighache (19), der sein Regionalliga-Debüt geben wird, in der Anfangsformation. In Samel Sabanovic rückt zudem nach Christian Müller ein weiterer A-Jugendlicher in den Kader. Berndroth vollzieht damit eine Abkehr von seiner Strategie der vergangenen Wochen, als er immer wieder angeschlagene Akteure aufbot, "um das Gefüge nicht auseinander zu reißen". Es sei ein Fehler gewesen, so der Coach, "dass ich zu lange an die Mannschaft geglaubt habe, die Regensburg geschlagen hat. Wenn wir nicht im Vollbesitz unserer Kräfte sind, haben wir keine Chance."
Unterdessen ist Manager Lars Schmidt weiter bemüht, mit den Akteuren des aktuellen Aufgebotes Klarheit über ihre Zukunft zu erreichen. Von Tonello, Tobias Schindler und Angelo Barletta hat Schmidt "Signale erhalten, dass sie in Offenbach bleiben wollen". Der vom FSV Mainz 05, Eintracht Trier und dem VfB Lübeck) umworbene Matthias Dworschak, mit dessen Berater Alfred Morgner sich Schmidt am Freitag treffen will, hat angekündigt, am Samstag endgültig mitteilen zu wollen, ob er dem OFC erhalten bleibt oder nicht. René Keffel wird wohl bleiben. Der 34 Jahre alte Ersatztorhüter hat ein Vertragsangebot für ein weiteres Jahr vorliegen, außerdem beabsichtigen die Kickers, Keffel beim Aufbau einer Torwartschule behilflich zu sein.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Der SC Neukirchen erreicht das Finale
Aus einem Endspiel zwischen Eintracht Frankfurt Amateure und Kickers Offenbach wird es im Hessenpokal der Saison 2001/2002 nichts. Die Riederwälder mussten sich im Halbfinale am gestrigen Abend überraschend ihrem Oberliga-Rivalen SC Neukirchen auf eignem Platz mit 1:2 (0:1) beugen, wodurch die Gäste als Erster das Finale erreichten. Der Neukirchener Gegner wird am kommenden Dienstag zwischen Kickers Offenbach OFC und dem Landesligisten FSV Braunfels ermittelt.
Das Halbfinale gegen das zuletzt schwächelnde Neukirchen hatten einige Spieler in Reihen der Eintracht-Amateure offenbar bereits vor dem Anpfiff als gewonnen abgehakt. Vor 200 Zuschauern im Stadion am Riederwald zeigte sich Neukirchen allerdings von Beginn an mutig und ging durch den Treffer von Appel in Führung (36.). nach der Pause kamen die Gastgeber auf und konnten durch Sprung nach 67 Minuten ausgleichen. Ein von Keim verwandelten Foulelfmeter (80.) brachte schließlich das 2:1 und damit die Entscheidung zu Gunsten des SC Neukirchen. Die Eintracht musste die Partie indes mit neun Akteuren beenden, da Deißenberger die Gelb-Rote (89.) und Lars Weissenfeldt gar die Rote Karte sah (90.). hdp
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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OFC mit Rumpfelf gegen die Bayern
Offenbach. Die sportliche Situation der Offenbacher Kickers verschlechtert sich täglich. Zur Krise mit nur zwei Siegen aus neun Partien wird vor dem Spiel gegen die Amateure von Bayern München (Freitag, 19.30 Uhr) die Personalsituation immer schwieriger. Zusätzlich zu den Langzeitverletzten Becker, Keffel, Mager und Incesu wird die Liste der Verletzten durch Binz (Zerrung), Tonello (Gehirnerschütterung), Becht (Adduktoren-Probleme), Meyer (Innenband-Dehnung) und Zitouni (Nasen-Operation) immer länger.
Besonders wegen des Ausfalls des Manndeckers ist Trainer Berndroth verärgert. Die Ärzte hatten bei Zitouni einen Nasenbein-Bruch diagnostiziert. Der
OFC-Trainer hatte der Operation trotz der Personalsorgen zugestimmt. Die Absprache, den Eingriff unter örtlicher Betäubung vorzunehmen, wurde jedoch von medizinischer Seite nicht eingehalten, die eine Vollnarkose vornahm. Die Folge: Zwangspause für den Abwehrmann. Berndroth muss nun eine Not-Elf aufbieten.
Währenddessen traf sich gestern die Vereinsführung mit Manager Schmidt und dem Trainerteam, um die aktuelle Situation und die Perspektiven für die kommende
Runde zu erörtern. Schmidt will nun einen Stichtag für die Vertragsverlängerung einberufen, da sich Würll, Dworschak & Co. bislang zu keiner Entscheidung hinsichtlich eines Abschieds oder Weiterengagements entschließen konnten. Nur Binz ist einen Schritt weiter. Der Abschied steht fest, Aufstiegsaspirant SV Wehen umwirbt den 36-Jährigen.
Das Programm: Elversberg - Darmstadt (Freitag, 18 Uhr), VfB Stuttgart - Burghausen (Freitag, 18.30 Uhr), Aalen - Ansbach (Freitag, 19 Uhr), Offenbach - München, Fulda - Kaiserslautern (beide Freitag, 19.30 Uhr), Regensburg - Erfurt (Samstag, 14.30 Uhr), Trier - Kickers Stuttgart, Mannheim - Wehen (beide Samstag, 15 Uhr), Siegen - Hoffenheim (Sonntag, 15 Uhr).
(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Kein "Traumfinale" im Hessenpokal
Frankfurt. Das vermeintliche Traumfinale Eintracht gegen OFC ist geplatzt. Im Halbfinale des Fußball-Hessenpokals unterlagen die Amateure der Frankfurter Eintracht am gestrigen Abend vor eigenem Publikum dem SC Neukirchen mit 1:2 (0:1). Somit trifft Neukirchen nun auf den Sieger der Begegnung Kickers Offenbach gegen FSV Braunfels, die am kommenden Dienstag (19Uhr) auf dem Bieberer Berg ausgetragen wird.
Die 150 Zuschauer am Riederwald sahen im ersten Abschnitt einen ganz schwachen Oberliga-Tabellenführer, weswegen die Führung der Gäste durch Appel, der eine Flanke von Ernst verwertete (36.), auch verdient war.
Nach dem Seitenwechsel steigerte sich die Eintracht, ohne jedoch überzeugen zu können. Dennoch gelang Sprung der Ausgleich, den er allerdings regelwidrig mit der Hand erzielte (67.). Acht Minuten später hatte Deißenberger Pech bei einem Kopfball an die Latte. Es war ohnehin nicht der Tag des Frankfurter Mittelfeldakteurs, der in der 80. Minute an Ernst den entscheidenden Strafstoß verursachte. Keim verwandelte zum Siegtreffer für den Oberliga-Neunten. Zu allem Überfluss sah Deißenberger in der Schlussminute auch noch die Gelb-Rote Karte. Ärgerlicher für die Eintracht ist allerdings die Rote Karte für Weißenfeldt (90., grobes Foulspiel an Battenberg), der nun im Titelkampf erst einmal ausfällt.Eintracht Frankfurt: Sven Schmitt - Houbtchev - Ndjoumeck, Maljkovic - Mutzel, Rosen, Deißenberger, Weißenfeldt, Paetzold (85. Speranza) - Ropic (46. Ralf Schmitt), Sprung (68. Goll). - SC Neukirchen: Brill - Matthaei - Markesic, Muradaoglu - Kirchner (69. Ritter), Keim, Schmidt, Battenberg, Ernst - Petersohn, Appel. - SR: Imhof (Messel). - Zuschauer: 150. - Tore: 0:1 Appel (36.), 1:1 Sprung (67.), 1:2 Keim (80., Foulelfmeter). - Gelb-Rote Karte: Deißenberger (90.). - Rote Karte: Weißenfeldt (90.).
(Von fri, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Wehener Siege sollen Eintracht unter Druck setzen/Interesse an Binz Hoffen auf Trierer Patzer
Beim Regionalligisten SV Wehen schaut man dieser Tage fast genau so gebannt auf die Ergebnisse des Aufstiegskonkurrenten Eintracht Trier wie auf die eigene Leistung. Denn nur ein Ausrutscher des Teams von der Mosel könnte den Taunussteinern noch den ersehnten Aufstiegsplatz bescheren.
Dieser erhoffte Ausrutscher ist nach Meinung von Wehens Trainer Gerd Schwickert langsam auch fällig: "In den vergangen Partien war Trier vom Glück mehr als gesegnet." Und er hofft, dass Trier ähnlich wie in der vergangenen Saison im Schlussspurt die Luft ausgeht. Derzeit sind die Wehener gegenüber der Eintracht allerdings noch mit drei Punkten im Hintertreffen, dazu kommt das wesentlich schlechtere Torverhältnis der Taunussteiner von plus sieben gegenüber den 17 Toren, die Trier mehr geschossen als kassiert hat. Immerhin kann Wehen den dritten Kandidaten auf den zweiten Tabellenplatz, Jahn Regensburg, mit einem Sieg im letzten Spiel am 18. Mai aus eigener Kraft auf Distanz halten. So wird wohl alles auf ein Finale um Platz zwei zwischen Wehen und Trier hinauslaufen. Das erste Kapitel im sechsteiligen Aufstiegskrimi hat seine Handlungsorte in Mannheim und Trier, wo die Eintracht auf die Stuttgarter Kickers trifft.
Die Wehener haben die vermeintlich schwerere Aufgabe gegen das wiedererstarkte Team von VfR Mannheim. Was die Mannschaft im Rhein-Neckar-Stadion wirklich erwartet, ist allerdings ungewiss. Zu unbeständig haben sich die Gastgeber in dieser Spielzeit präsentiert. Nach den vier Toren gegen Stuttgart ist Schwickert allerdings zuversichtlich, dass seine Stürmer ihre Schwächephase hinter sich haben und Mannheim derart unter Druck setzen, dass deren Sturmduo Enis Dzihic und Carsten Lakis wenig Unterstützung ihrer Mannschaftskollegen erhalten werden. Lakis war übrigens vor der Saison auch bei Wehen im Gespräch. Damals gab die sportliche Leitung aber Mohammadou Idrissou und Saber Ben Neticha den Vorzug.
Für die kommende Spielzeit überlegt Wehen die Verpflichtung des Offenbachers Manfred Binz, es gab schon ein Gespräch mit Binz-Berater Klaus Gerster. "Bei den Problemen, die wir im Spielaufbau aus der Abwehr haben, könnte uns ein Mann von seinem Format weiter helfen", glaubt Schwickert. Ob der ehemalige Nationalspieler in das Gehaltsgefüge der Taunussteiner passt, muss aber noch geklärt werden. Schwickert: "In Frage kommt nur ein stark leistungsbezogener Vertrag."
(Von Carsten Dietel, WIESBADENER KURIER)
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Verkaufen Kickers bald das Amt des Verwaltungsrates?
Offenbach - Not macht erfinderisch: Und beim Thema Geld herrscht bei Kickers Offenbach fast schon traditionell große Not. Deswegen ist Erfindungsreichtum gefragt, soll der Klub aus seinen Liquiditätsschwierigkeiten befreit werden. Und die Ideenschmiede der Offenbacher Kickers scheint nicht zu bremsen - kein Wunder ob der immer noch drückenden Schuldenlast von 785 470 Euro (Stand 31. Dezember 2001). Die neueste Idee:
"Verkauf" von Verwaltungsratsposten: Wer genügend zahlt, wird aufgenommen. Derzeit gehören sieben Mitglieder dem Gremium an - und es ist noch Platz. "Warum nicht?" fragt Thomas Zahn zurück und hält die Lösung für denkbar. Das Prozedere bisher: Das Präsidium schlägt Kandidaten für den Verwaltungsrat vor, die Mitglieder wählen. Nicht auszuschließen, dass bald ein Schritt zwischengeschaltet wird: Das Präsidium schlägt Kandidaten vor (darunter solche, die sich in das Amt kaufen und zuvor einen noch nicht festgelegten Betrag geleistet haben), erst dann wählen die Mitglieder.
Weitere Beispiele für Phantasie und Konsequenz bei Kickers:
Die Aktion "Ein Verein zum Leben" - der Klub warb auf seinen Trikots für sich selbst - brachte Luft zum Durchatmen, 664 690 Euro, die Lizenz für die laufende Spielzeit und ersetzte den fehlenden Hauptsponsor.
Das TV-Modell: Interessenten erwerben schon jetzt Optionsscheine auf künftige, möglicherweise zu erzielende Einnahmen aus TV-Rechten. Die Variante brachte etwa 400 000 Millionen Euro. Das Modell war in Deutschland einmalig, jetzt übernahmen es die Sportfreunde Siegen - Regionalligakonkurrent der Kickers.
Spielerverträge: Die Akteure müssen sich künftig auf stark leistungsbezogene Bezahlung einrichten - oder eben gehen. Manfred Binz bekam das zu spüren. Als auch noch sein Berater Klaus Gerster die Gehaltszahlen öffentlich machte, zog der OFC sein Vertragsangebot zurück. Das Binz'sche Problem: Der 36-Jährige fühlt sich fit für ein weiteres Jahr Fußball, will aber nicht - wie von Offenbach angeboten - für 3830 Euro Grundgehalt im Monat spielen. Und umziehen will der Libero auch nicht. Deswegen sucht Gerster jetzt für ihn einen neuen Verein, rief gleich am Freitag - unmittelbar nach dem OFC-Rückzug - bei Klubs im Rhein-Main-Gebiet an. Immerhin: Beim SV Wehen, Regionalliga-Dritter mit Aufstiegschancen, bekommt Binz nächste Woche ein Gespräch, wobei SV-Manager Bruno Hübner gleich den Wind aus den Segeln nahm. Gehaltsvorstellungen, wie Binz sie in Offenbach äußerte (7500 Euro), seien auch in Wehen nicht machbar.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Dämgen bleibt und Schindler wohl auch
Ramon Berndroth weiß, wie es seinen Jungs zurzeit geht. "Sie fühlen sich als Versager", hat der Trainer des Regionalligisten Kickers Offenbach nach der Pleite in Hoffenheim festgestellt. "Reine Kopfsache" seien die zuletzt kläglichen Leistungen, aber gerade die jungen Spieler in seinem Kader befänden sich eben noch in der Lernphase. Das wird der OFC-Coach auch dem Präsidium mitteilen, mit dem es am morgigen Mittwoch zum Treffen kommt. Dann sollen die aktuelle Situation und die Zukunftsplanungen besprochen werden.
Zu Letzteren zählen auch die Vertragsverhandlungen mit Spielern des aktuellen Kaders. Manager Lars Schmidt wird heute den Berater von Raffael Tonello treffen, um zu erfahren, wohin der 26 Jahre alte Stürmer tendiert. Am Freitag spricht Schmidt mit Matthias Dworschaks Interessenvertreter, sowohl von Dworschak als auch von Tonello will der Kickers-Manager bis zum 17. April eine Entscheidung. Patrick Würll, neben deutschen Zweitligisten auch vom österreichischen Erstligaverein SV Ried umgarnt, beabsichtigt laut Schmidt, Anfang der nächsten Woche mitzuteilen, ob er beim OFC bleibt oder nicht.
Co-Trainer Michael Dämgen hat unterdessen seine Unterschrift unter den Einjahres-Vertrag gesetzt, bei Tobias Schindler sind "noch Kleinigkeiten" (Schmidt) zu klären. Der Manager hofft jedoch, dass der Stürmer den angebotenen Zweijahres-Vertrag in Kürze signieren wird. Ein weiteres Jahr will der OFC auch René Keffel an sich binden. Mit dem Ersatztorwart hat Schmidt gestern gesprochen, ebenso mit Manndecker Lars Meyer, dem aber noch kein konkretes Angebot gemacht wurde. Oliver Speth hat eines vorliegen. Der erneut am Knie verletzte Mittelfeldspieler, der um die Fortsetzung seiner Karriere bangen muss, soll einen neuen, bis zum 30. Juni 2003 datierten Vertrag erhalten.
Darüber hinaus beobachtet der OFC potenzielle Neuzugänge. Ein Kandidat wäre Abwehrspieler Bashir Kaba von den Amateuren des 1. FC Köln, den Berndroth "sofort nehmen würde". Kaba kommt allerdings aus Guinea, und Nicht-Europäer zu verpflichten, ist eventuell demnächst ja nicht mehr möglich.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Das Derby gibt's nun definitiv zum Frühstück
Der Süddeutsche Fußball-Verband (SFV) hat vier Spiele des 31. Spieltages der Regionalliga Süd neu terminiert. Wegen der Abstellung von Spielern für die Europameisterschafts-Qualifikationsspiele der U 19-Nationalmannschaft gegen Polen wurden die Partien Jahn Regensburg gegen die Amateure des FC Bayern München auf den 8. Mai (18.30 Uhr), VfB Stuttgart Amateure gegen VfR Aalen auf den 7. Mai (18.30 Uhr) und das Hessenderby zwischen Borussia Fulda und dem SV Wehen auf den 27. April (14. 30 Uhr) verlegt.
Zudem wurde bestätigt, dass das brisante Derby zwischen Kickers Offenbach und dem SV Darmstadt 98 wegen einer Live-Übertragung im hessenfernsehen nunmehr definitiv am Sonntag, 27. April, bereits um elf Uhr angepfiffen wird. dpa
(Von dpa, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Kaum ist Klaus Gerster da, gibt es Unruhe bei Kickers
Offenbach. Ist dies das Ergebnis eines Rates als Freund? Klaus Gerster ("Ich bin der Freund, nicht der Berater von Manfred Binz") riet dem Libero der Offenbacher Kickers, das Angebot des Fußball-Regionalligisten abzulehnen - und machte Gehalts-Zahlen öffentlich. 3850 Euro sei Binz dem Klub wert - diese Summe zeige, wie wenig der Verein vom Ex-Bundesligaspieler halte, sagte Gerster (unsere Zeitung berichtete). Vor drei Jahren holte Gerster den Ex-Nationalspieler nach Offenbach. Damals saßen am Verhandlungstisch: Binz und Gerster, der aber in Doppelfunktion - als Manager der Kickers und beratender "Freund" von Binz. Beide einigten sich auf ein Grundgehalt von etwa 8000 Euro.
Jetzt reagierte der Verein auf die von Gerster ausposaunten Gehaltszahlen, schrieb von einem "außerordentlichen Vertrauensbruch" und zog "aus diesem Grund das Vertragsangebot an Manfred Binz zurück". Die "angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Binz" ende zum 30. Juni 2002 - wohl auch, weil die Klubführung vermeiden will, dass der Ex-Manager weiter Einfluss auf die Personalpolitik nimmt.
Für Schatzmeister Thomas Delhougne "ist das Maß voll". Im Januar 2000, als das Präsidium Gerster von seinen Aufgaben als Manager befreite, sei man überein gekommen, nicht mit Dreck zu werfen, sondern nach vorne zu blicken. Doch die nüchternen Zahlen - Hinterlassenschaften des Präsidiums unter Professor Ulf Tunn und eben Gerster - holten Delhougne und seine Präsidiumskollegen schnell ein. Um die Liquidität zu erhalten, brachten sie Privatvermögen ein. Über die Summe wird geschwiegen. Schatzmeister Thomas Delhougne ließ sich entlocken: "Es sind mehr als die 500 000 Mark, die Klaus Gerster damals rausgenommen hat." Beim Zweitligaaufstieg kassierte Gerster die Summe als Erfolgsprämie und Honorar. Die Einmischung des Ex-Kickers-Managers in die aktuellen Vertragsverhandlungen wertet Delhougne als "Torpedierung. Der hat den Verein an den Rand des Abgrunds geführt. Er weiß doch gar nicht, was wir hier jeden Tag zusammenkehren".
Im November 2000 trat das neue Präsidium an. Zum 30. Juni 2001 lagen die Schulden bei 1,175 Millionen Euro, zum 31. Dezember 2001 bei 785 470 Euro. Die weitere Entschuldung bewog die Klubführung, die neuen Gehaltsangebote zu reduzieren - weniger Grundgehalt, dafür mehr Punkt- und Einsatzprämien, gekoppelt an Zuschauereinnahmen. Dieses Modell bezeichnete Gerster wegen der "zu erwartenden mangelnden Qualität der Mannschaft" als zum Scheitern verurteilt. Auch ob dieser Äußerung zog der Klub das Vertragsangebot an Binz zurück.
Was sagt Manfred Binz? "Für mich ist die Reaktion des Vereins unverständlich. Ich hatte das Angebot doch schon abgelehnt. Ich werde die Saison ordentlich zu Ende spielen, schließlich hatte ich hier eine schöne Zeit. Jetzt will ich mich auf Hoffenheim konzentrieren." Denn Fußball spielen die Kickers auch noch - am Samstag (15 Uhr) bei der TSG Hoffenheim.
Was sagt Trainer Ramon Berndroth?
"Gar nichts. Ich werde sehen, ob Manni das alles belastet. Das sind interne Strömungen, wie ich sie beim Verein auf der anderen Mainseite schlimmer erlebt habe."
Was sagt Klaus Gerster?
"Manni soll sich einen sauberen Abgang verschaffen. der OFC muss sehen, wie er damit klar kommt, wenn er so eine Spielerpersönlichkeit leichtfertig ziehen lässt. Manni lebt profihaftes Verhalten vor. Berndroth wird weiter Disziplin in seiner Truppe brauchen. Manchmal sorgt der Trainer dafür, manchmal eben ein erfahrener Spieler.... OFC-Präsident Dieter Müller sagte vor wenigen Tagen noch, das kriegen wir schon hin."
Was sagt Thomas Delhougne noch?
"Manfred Binz kann nichts dafür, er leistet gute Arbeit. Schade nur, dass er nicht in der Lage ist, selbst zu sagen, was er will."
Was sagt OFC-Vize-Präsident Thomas Kalt?
"Kaum ist Klaus Gerster im Spiel, ist Unruhe im Verein."
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Manni, der Libero, muss gehen Kickers Offenbach hat Vertragsangebot für Manfred Binz zurückgezogen / Vorwürfe gegen Berater Klaus Gerster
Sein Trainer würde ihn gerne behalten, "weil er mein Mann als Führungsspieler ist". Auch der Spieler selbst hätte sicher nichts dagegen, weiterhin bei seinem jetzigen Klub dem Fußball hinterherzujagen. Doch die Wege von Manfred Binz und den Offenbacher Kickers werden sich zum Ende der laufenden Saison trennen. Denn das Präsidium des derzeitigen Tabellenfünften der Regionalliga Süd hat am gestrigen Freitag einmütig beschlossen, das dem Ex-Nationalspieler vor drei Wochen unterbreitete Vertragsangebot mit sofortiger Wirkung zurückzuziehen. Damit wird Kapitän Binz den OFC nach Ablauf seines Vertrages am 30. Juni verlassen müssen.
Der OFC reagierte damit auf den in einer offiziellen Mitteilung formulierten "unhaltbaren Zustand", dass Details der Offerte, nach der Binz anstatt wie bisher rund 8000 Euro plus Prämien nur etwa 3850 Euro plus Prämien verdienen sollte, in die Öffentlichkeit gelangt waren. Der Klub empfindet dies "als einen außerordentlichen Vertrauensbruch". Sauer sind die OFC-Oberen vor allem auf Binz' Berater Klaus Gerster, dem sie vorwerfen, die Vertragsinhalte offen gelegt zu haben, "um gezielt Druck auf den Verein auszuüben", nachdem Binz mit den angebotenen Konditionen nicht einverstanden gewesen war und die Offerte abgelehnt hatte.
"Seit drei Wochen, seit wir Manni das Angebot gemacht haben, gibt es in der Öffentlichkeit ein Gezerre. Das nervt", sagt OFC-Vizepräsident Thomas Kalt. Es könne nicht sein, dass Angebote in der Öffentlichkeit diskutiert würden, fügt er hinzu und lässt keinen Zweifel daran, dass die Entscheidung des OFC endgültig ist. "Wir werden uns mit Herrn Gerster nicht mehr an einen Tisch setzen", so Kalt, "dann können wir ja auch gleich eine Pressekonferenz geben." Gleichzeitig machte der OFC-Vize deutlich, "dass wir es sehr bedauern, dass es so weit kommen musste". Denn eigentlich, so glauben sie in Offenbach, hätte Binz nur allzu gerne auch das letzte Jahr seiner langen Karriere am Bieberer Berg verbracht. "Manni ist jetzt der Leidtragende, er ist ein Opfer seines Beraters geworden", sagt Kalt.
Binz, der am Freitagvormittag von Manager Lars Schmidt telefonisch über den Beschluss informiert wurde, zeigte sich überrascht von der Reaktion des Klubs. "Damit hätte ich nicht gerechnet", sagt der 36-Jährige, "es tut mir schon weh." Der OFC-Kapitän hat allerdings die Hoffnung noch nicht völlig aufgegeben, dass die Gespräche noch einmal in Gang kommen. "Es wäre schade, wenn das hier in Offenbach so enden würde." Gleichwohl, so Binz weiter, hätte er das vorliegende Angebot "sowieso nicht angenommen". Der Ex-Nationalspieler hatte jedoch, so sagt er, "gedacht, dass der Verein vielleicht noch nachbessert". Das wiederum, so Kalt, habe nie zur Debatte gestanden, "weil wir Manni nicht mehr bieten konnten".
Der Kapitän des OFC geht jetzt also im Sommer von Bord, was Binz danach machen wird, weiß er noch nicht genau. "Ich würde eigentlich gerne noch ein Jahr Fußball spielen", sagt er. Aber er könnte sich auch vorstellen, seine Karriere zu beenden und, "eventuell nach einer kleinen Fußball-Pause", die Trainer-A-Lizenz zu machen. Das hat er vor, "wenn kein gutes Angebot kommt", wie er sagt. Von Kickers Offenbach wird er jedenfalls keines mehr erhalten.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Binz hat bei den Kickers keine Zukunft mehr
Frankfurt. Die Karriere von Manfred Binz neigt sich dem Ende zu. Der 36-Jährige erhält bei den Offenbacher Kickers keinen neuen Vertrag und wird wahrscheinlich ins Trainer-Metier wechseln. Der Fußball-Regionalligist zog gestern sein Angebot zur Vertragsverlängerung zurück, nachdem Einzelheiten der Vertragsinhalte durch Binz' Berater Klaus Gerster öffentlich gemacht worden waren. Der Verein empfinde dies als einen außerordentlichen Vertrauensbruch und beende die Zusammenarbeit mit Binz zum 30. Juni, hieß es in einer Pressemitteilung.
Dem früheren Profi von Eintracht Frankfurt war von dem verschuldeten Verein eine Vertragsverlängerung mit einem deutlich reduzierten Gehalt angeboten worden. Dies hatte Gerster, Freund und Berater von Binz, in der "Bild" kritisiert. "Wir halten es für einen unhaltbaren Zustand, dass Vertragsinhalte so in die Öffentlichkeit getragen werden. Wir haben kein Verständnis dafür, wenn ein externer Berater öffentlich darüber spekuliert, wie sich die wirtschaftliche Zukunft des OFC entwickelt", teilte der OFC mit. (dpa)
(Von dpa, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Manni der Libero nimmt Abschied vom OFC Kickers sauer: Kein neuer Vertrag für Binz in Offenbach
Die Karriere von Manfred Binz neigt sich dem Ende zu. Der 36-Jährige erhält bei den Offenbacher Kickers keinen neuen Vertrag und wird wahrscheinlich ins Trainer-Metier wechseln.
Der Fußball-Regionalligist zog am Freitag sein Angebot zur Vertragsverlängerung zurück, nachdem Einzelheiten der Vertragsinhalte durch Manni BinzÕ Berater Klaus Gerster öffentlich gemacht worden waren.
Der Verein empfinde dies als einen außerordentlichen Vertrauensbruch und beende die Zusammenarbeit mit Binz zum 30. Juni, hieß es in einer Pressemitteilung der Kickers.
Dem ehemaligen Bundesliga-Profi von Eintracht Frankfurt war von dem verschuldeten Verein eine Vertragsverlängerung mit einem deutlich reduzierten Gehalt angeboten worden. Dies hatte Gerster, Freund und Berater von Binz, in der "BILD"-Zeitung (Freitagausgabe) kritisiert.
"Wir halten es für einen unhaltbaren Zustand, dass Vertragsinhalte so in die Öffentlichkeit getragen werden. Wir haben kein Verständnis dafür, wenn ein externer Berater öffentlich darüber spekuliert, wie sich die wirtschaftliche Zukunft des OFC entwickelt und damit Mehreinnahmen für unsere Spieler ausschließt", teilte der OFC mit.
Das neue Gehaltsmodell des ehemaligen Bundesligisten Kickers Offenbach sieht deutlich geringere Grundgehälter für die Spieler vor, die dafür an eventuellen Mehreinnahmen mit 75 Prozent beteiligt werden sollen.
Der Verein unterliegt dabei wirtschaftlichen Zwängen. Ausgaben könnten nur im Rahmen gesicherter Einnahmen verplant werden.
(Von dpa, MAIN-ECHO)
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Gerster rät Manfred Binz: "Er sollte Kickers verlassen" Trennung zum Saisonende/Trainerlizenz jetzt des Ziel des 36-jährigen Liberos
OFFENBACH (bam). "Ich bin nicht der Manager von Manfred Binz." Auch die Bezeichnung Berater nervt Klaus Gerster, Gerne hört er: "Manfred Binz und mich verbindet eine langjährige Freundschaft." Sie dauert seit fast 20 Jahren an, begann als Binz in der A-Jugend der Frankfurter Eintracht spielte, die Gerster trainierte. Binz ging nach Italien zu Brescia Calcio, später zu Borussia Dortmund - immer saß Gerster mit am gedeckten Verhandlungstisch. Aber für die "freundschaftlichen Ratschläge" für Binz bei den Verhandlungen mit OFC-Manager Lars Schmidt kassierte er - Zitat - "keinen Pfennig".
Gerster rechnet bei der Binz'schen Gehaltskalkulation noch in alter Währung. 7500 Mark brutto (etwas 3830 Euro) habe der OFC durch Manager Schmidt geboten - also nicht einmal die Hälfte des früheren Gehaltes. Aber plus Punkt- und -Einsatzprämien, wenn mehr als 6000 Zuschauer kommen. Doch das werde der OFC nicht schaffen . "bei der künftigen Qualität des Teams". Und beim Gehalt wolle sich der KLub auch nicht bewegen.
"All das zeigt doch, wie die Kickers die Wertigkeit eines profihaften Fußballers wie Manni Binz einschätzen", kritisiert Gerster, der bei Verträgen und Verhandlungen gern genauhinschaut. Bei Schmidt will er gesehen haben, dass diesen ein unangenehmes Gefühl beschlichen habe, als er das OFC-Angebot unterbreitete - unangenehm, weil die Offerte zu gering.
Jetzt drei Jahre, nachdem er Binz zum OFC holte, gibt Gerster dem 36-jährigen Libero noch einen Rat - "als Freund!": "Das Kickers-Angebot ist keine Voraussetzung unter der Manni ein weiteres Jahr beim OFC spielen sollte." Also Trennung nach Saisonende. Noch ein Freundesrat: "Manni will ins Trainergeschäft, er sollte jetzt seine Lizenz machen." Das plant der Ex-Bundesligaspieler (fast 400 Einsätze) gemeinsam mit seinem alten Eintracht-Kumpel Ralf Weber (früher OFC).
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Den Kickers droht erneut ein Umbruch
Offenbach. Der Aufstieg in die 2.Fußball-Bundesliga ist für die Offenbacher Kickers abgehakt. Vor dem 28. Regionalliga-Spieltag bei der TSG Hoffenheim (Samstag, 15 Uhr) sorgen sechs Punkte Rückstand auf Platz zwei und ein immenses Formtief für Ernüchterung. "Sich jetzt noch zum Kreis der Aufstiegskandidaten zu zählen, wäre unrealistisch", meint Mittelfeldspieler Matthias Dworschak, "doch wir wollen uns mit positiven Ergebnissen gut aus der Saison verabschieden".
Auch aus Eigensinn. Späher interessierter Vereine sitzen bei den Spielen der Kickers vermehrt am Spielfeldrand. Fast die komplette Stammelf und einige Reservisten sind am Rundenende ablösefrei zu haben. So hat Ligakonkurrent und Aufstiegskandidat Eintracht Trier bereits zu Dworschak Kontakt aufgenommen. Paul Linz, Trainer der Moselstädter, redet Klartext: "Der Junge interessiert mich." Und Dworschak gibt zu: "Mit 28 noch mal in der Zweiten Liga zu spielen, ist eine Überlegung wert." Auch die Frankfurter Eintracht soll an einer Rückholaktion des defensiven Mittelfeldspielers, der zwischen 1994 und `96 bereits acht Bundesligaeinsätze für die Eintracht absolvierte, interessiert sein. Dagegen ist der Kontakt zwischen Mainz 05 und OFC-Torjäger Patrick Würll vorerst abgekühlt.
Das vorzeitige Karriere-Ende droht Mittelfeldmann Oliver Speth (25). Nach einer schweren Knieverletzung und einem Jahr Pause erweist sich das Gelenk nach nun drei Partien von Beginn weiter als instabil und schmerzhaft.
Den Kickers droht am Saisonende somit erneut ein Umbruch. Potenzielle Neuzugänge werden bereits beobachtet: Simon Fahner (23) und André van der Zander (26) von Fortuna Köln, Hüzeyfe Dogan (21) und Tim Jerat (20) von Bayer Leverkusens Amateuren, Daniel Rasch (21, München 1860), Marcel Gebhardt (22, Wormatia Worms), Moukette Ekollo (23, Hoechst) und Alexander Lorenz (23, Darmstadt 98).
Das Programm: Wacker Burghausen - VfR Aalen, Stuttgarter Kickers - Jahn Regensburg (beide Freitag, 19 Uhr), SV Darmstadt 98 - VfR Mannheim, TSG Hoffenheim - Kickers Offenbach (beide Samstag, 15 Uhr), RW Erfurt - Sportfreunde Siegen (Samstag, 14 Uhr), SV Wehen - VfB Stuttgart Amateure, Spvgg. Ansbach - Eintracht Trier (beide Samstag, 14.30 Uhr), Bayern München Amateure - Borussia Fulda, 1. FC Kaiserslautern Am. - SpVgg Elversberg (beide Sonntag, 15 Uhr).
(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Keine spielerische Nummer Der OFC will sich in Hoffenheim auf seine Tugenden besinnen
(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Hannover 96 lockt Torjäger Idrissou Wehener Torjäger heiß begehrt - Kickers Offenbach muss zu Aufsteiger TSG Hoffenheim - Burghausen spielt heute
GELNHAUSEN (kr). Die Fußballer der Spielvereinigung Ansbach planen den großen Streich: Mit einem Heimsieg gegen Eintracht Trier wollen die Neulinge ihre letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Süd nutzen. Trier dagegen benötigt jeden Punkt im Aufstiegsrennen.
Bereits am heutigen Abend können zwei der Trierer Konkurrenten vorlegen. Ein Heimsieg von Wacker Burghausen gegen den VfR Aalen ist dabei eingeplant. Gefährdeter scheint da schon das auswärtsschwache Jahn Regensburg, dass erst 14 Auswärtszähler holte, bei den wiedererstarkten Stuttgarter Kickers. Zum Vergleich: Burghausen holte auswärts 27 Zähler. Dem SV Wehen wäre es nur recht, wenn Regensburg patzen würden. Bei drei Zählern Rückstand liebäugelt Wehen weiter mit dem Aufstieg. Um weiter im Geschäft zu bleiben, muss aber ein Sieg gegen Amateure des VfB Stuttgart her.
Erfolg macht interessant: Und so hat neben Eintracht Frankfurt auch Bundesliga-Neuling Hannover 96 die Jagd auf Wehens Torjäger Mohammadou Idrissou eröffnet. Der Stürmer, erst vor der Saison vom FSV Frankfurt nach Taunusstein gewechselt, kann für eine festgeschriebene Ablöse von 150000 Euro wechseln. Begehrt sind auch Talente des VfB Stuttgart: Zweitligist SSV Reutlingen lockt Fabio Morena und Angelo Vaccaro. Trennen werden sich nach der Saison auch die Wege der Spielvereinigung Elversberg und ihrem Trainer Klaus Scheer. Der Vertrag des Coaches wird nicht verlängert. Vorher soll Scheer aber noch den Klassenerhalt schaffen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung könnte Elversberg mit einem Sieg bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern machen, die ihrerseits selbst mit einem Dreier ihre letzte Gelegenheit auf den Ligaverbleib nutzen wollen. Zwei Fakten sprechen aber gegen die Elversberger: Einerseits das große Verletzungspech und dazu die beinahe schon verheerende Auswärtsschwäche: Denn 29 ihre 34 Punkte holte Elversberg auf eigenem Platz. Die Ausbeute beim Gegner: 13 Spiele, 10 Niederlage, nur ein einziger Sieg (1:0 bei Schlusslicht Fulda).
Für die zuletzt wenig erfolgreichen Offenbacher Kickers geht es am Samstag (15 Uhr) zum Aufsteiger TSG Hoffenheim. Will das Team von Trainer Ramon Berndroth auch weiterhin um den Aufstieg mitspielen, sind drei Zähler gegen den Neuling unbedingte Pflicht. Dazu ist aber eine deutliche Steigerung gegenüber der enttäuschenden Leistung gegen Erfurt (0:1) nötig.
(Von kr, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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PRESSEMITTEILUNG Der OFC informiert!
Mit großem Unmut und Unverständnis nahm der Vorstand des OFC heute Zeitungsberichte zur Kenntnis, in denen Klaus Gerster, als Berater und Freund unseres Spielers Manfred Binz, Einzelheiten des Vertragsangebotes an Herrn Binz öffentlich machte.
Wir halten es für einen unhaltbaren Zustand, dass Vertragsinhalte so in die Öffentlichkeit getragen werden.
Der Vorstand empfindet dies als einen außerordentlichen Vertrauensbruch und zieht aus diesem Grund sein Vertragsangebot an Manfred Binz - mit sofortiger Wirkung -zurück. Der OFC beendet damit die bisherige, gemeinsame, angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Manfred Binz zum 30.06.2002.
Wir bedauern diese Entwicklung sehr und weisen noch einmal darauf hin, dass unser neues Gehaltsmodell ausschließlich, wirtschaftlichen Zwängen unterliegt. Gerade die aktuellen Entwicklungen im Fußball bestärken uns in unserer Vorgehensweise, alle Ausgaben nur im Rahmen gesicherter Einnahmen zu verplanen.
Wir halten es für eine faire Lösung, die Spieler an unseren Mehreinnahmen mit 75% zu beteiligen. Wir haben kein Verständnis dafür, wenn ein externer Berater öffentlich darüber spekuliert, wie sich die wirtschaftliche Zukunft des OFC entwickelt und damit Mehreinnahmen für unsere Spieler ausschließt.
(Vom OFC)
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Regionalligisten wehren sich gegen den Zwang des DFB
Offenbach. "Wer glaubt, dass dirigistische Maßnahmen Erfolg haben, kann mal bei Jörg Berger nachfragen." Vom Ex-Coach des früheren DDR-Oberligisten Lokomotive Leipzig könne jeder hören, dass Zwangsmaßnahmen noch nie die Basis für erfolgreichen Mannschaftssport gewesen seien. Sagt Ramon Berndroth. Als Zwangsmaßnahmen versteht der Trainer des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach die geplanten Änderungen, über die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Person von Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ("MV") mit den Vertretern seiner 36 Regionalliga-Klubs heute diskutiert. Es wird kein Kantersieg für "MV". Das kündigte Uwe Wiesinger, Manager des SV Darmstadt 98, an. Er gehört, neben Vertretern von Offenbach, Eintracht Frankfurt, Borussia Fulda und VfB Marburg, zu einer Kommission aus hessischen Vereinen, die Gegenvorschläge zu den DFB-Wünschen erarbeitete. Die Verbandsideen liegen für den Außerordentlichen DFB-Bundestag am 3. Mai schon als Anträge vor. Die wichtigsten Anträge betreffen
1. Spielberechtigung in den Ober- und Regionalligen und
2. Ausländerbeschränkung.
So sollen künftig mindestens sechs für DFB-Auswahlteams spielberechtigte Akteure auf dem 18 Akteure umfassenden Spielberichtsbogen stehen. Zwei (bei Lizenzvereinen drei) der sechs müssen unter 21 Jahre alt sein. In der Anfangsformation der Dritt- und Viertligisten sollen künftig mindestens vier Spieler stehen, die unter 24 Jahre alt sind. Diese müssen für DFB-Auswahlteams spielberechtigt sein, dürfen also noch nicht für die Auswahl eines anderen Landes gespielt haben. Schließlich soll mit der Änderung der deutsche Fußball-Nachwuchs gefördert werden.
Von den vier hessischen Regionalligisten hätte am vergangenen Spieltag nur Fulda die U24-Bedingung erfüllt. Darmstadt 98 stellte mit Claude Brancourt (23) und Benjamin Lense (23) zwei U24-Akteure; Kickers Offenbach kam ebenfalls auf zwei (Dexter Langen/21, Patrick Würll/23), SV Wehen auf einen (Daniel Dylong/21). Pech der Taunussteiner: Drei Akteure in der Startformation waren unter 24, sind aber keine Deutschen. Emmanuel Izuagha (22) stammt aus Ghana, Antonio da Silva (23) aus Brasilien, Mohammadou Idrissou (21) - mit neun Treffern zweitbester Torschütze der Taunussteiner (nach dem Tunesier Saber Ben Neticha/26) aus Kamerun. Mit fünf U24-Spielern entsprach nur Fulda schon dem DFB-Wunsch - hilft nichts, die Borussia ist Regionalliga-Letzter.
In einem Schreiben fordert die hessische Kommission, dass die Zweitligisten ebenfalls in die U24-Regelung eingezogen werden, die für die Oberliga eine Kann-Bestimmung sein sollte. Zudem will sie eine dreijährige Übergangsfrist, an deren Ende sechs deutsche Spieler (U24) auf dem Spielbericht stehen sollen, aber keiner in der Startelf stehen muss.
Berndroth befürchtet, dass durch die DFB-Anträge "künftig nicht mehr die beste Elf spielt", sondern die, die den Normen entspricht. Wechselfehler, dass hat die Komplexität der Ausländerregel schon in der Bundesliga gezeigt, werden unvermeidbar.
Am 3. Mai sollen die 256 Delegierten des DFB-Bundestag entscheiden. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit ist nötig, damit die Anträge durchkommen. 80 Sitze hat die Deutsche Fußball-Liga, die die Profiklubs vertritt. Den Rest teilen sich DFB-Präsidium und Landesverbände (Amateure). Dass es für "MV" und seine Präsidiumskollegen heute keine leichte Angelegenheit wird, darauf lässt schon die Vorsichtsmaßnahme in der DFB-Zentrale an der Otto-Fleck-Schneise schließen. Am frühen Abend will der weltgrößte Sportverband die Diskussions-Ergebnisse öffentlich machen. Eine Verlängerung der Runde mit den Regionalliga-Vertretern ist nicht ausgeschlossen. DFB-Pressechef Harald Stenger: "Die belegten Brötchen stehen bereit."
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Hessens Klubs begehren auf
Am heutigen Donnerstag kommt DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder nach Frankfurt, um die Vertreter der 36 Regionalliga-Klubs über die die dritte Liga betreffenden Anträge (die FR berichtete), die beim DFB-Bundestag am 3. Mai zur Entscheidung anstehen, zu informieren.
Derweil hat die Kommission des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV) um ihren Sprecher Uwe Wiesinger (Darmstadt 98) gestern die Änderungsanträge vorgestellt, die sie am 3. Mai einbringen will. Sie macht sich unter anderem dafür stark, dass die Ausländer- und Altersvorgaben bei der Besetzung der Kader auch für Zweitligisten gilt und für Oberligisten als Kann-Bestimmung verabschiedet wird. Ferner will die Kommission eine Übergangsfrist von drei Jahren für die bevorstehenden Änderungen erreichen und die Vorgaben hinsichtlich der Team-Besetzung insofern modifiziert wissen, dass sie nur für das Aufgebot und nicht die Startelf gilt.
Desweiteren will die Kommission eine Gleichbehandlung zwischen Bundes- und Regionalligisten beim Einsatz von Nicht-EU-Ausländern. Auch der DFB-Plan, Profis uneingeschränkt in den Amateurteams der Bundesligisten eingesetzt werden dürfen, soll nach den Vorstellungen der Kommission verändert werden: Ein Profi, der älter als 24 Jahre ist, soll nur dann bei den Amateuren spielen dürfen, wenn er zuvor sechs Wochen verletzt war. Und dann auch nur zweimal. Eine Gleichbehandlung fordert die Kommission auch bei der Wechselfrist im Januar. Ebenso wie Profis oder Amateure sollen auch Regionalligakicker (Nicht-Amateure ohne Lizenz) in dieser Zeit uneingeschränkt wechseln dürfen. Überdies ist die Kommission für die Beibehaltung der fünf A-Jugend-Regionalligen anstelle dreier Bundesligen und lehnt eine Übergabe der Regionalliga unter die Obhut des DFB ab.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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VfR Aalen und Kickers Offenbach: Traum vom Aufstieg geplatzt Aufstieg abgehakt! Was nun?
Solange rechnerisch eine Chance bestehe, im Aufstiegskampf noch mitzumischen, werde man um sie kämpfen. Diese Parole wurde von Helmut Dietterle, dem Trainer des VfR Aalen, bereits vor einigen Wochen ausgegeben. Doch eine magere Ausbeute von fünf Punkten aus den letzten sechs Spielen und fünf sieglose Partien in Folge ließen den letzten Hoffnungsschimmer allmählich verglimmen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es auf der Ostalb wohl kaum noch einen Zahlenjongleur, der den VfR noch auf einer kühn aufgestellten Rechnung hätte. Immerhin fehlen bereits acht Zähler auf einen Aufstiegsplatz. Der Traum vom Profifußball scheint, zumindest vorerst, ausgeträumt.
Während Ex-Profi Martin Braun (33) seinen Vertrag verlängern wird, um schon bald eine wichtige Funktion im Management einzunehmen, geht es für den einen oder anderen abwanderungswilligen Spieler darum, sich mit guten Leistungen bei den Spionen interessierter Klubs zu empfehlen. Dazu zählen auch zwei Aalener "Urgesteine". Eine neue Aufgabe sucht Torwart und Kapitän Erol Sabanov (27), Eigengewächs aus der Jugend und seit 1983 ein VfRler. Umgarnen lässt sich derzeit auch Mittelfeldstratege Branko Okic. Der 33-Jährige wird mit mehreren Klubs, auch aus dem Profilager, in Verbindung gebracht. Bei beiden Akteuren laufen die Verträge aus.
Gleiches Spiel bei den Offenbacher Kickers. Von den großen Ambitionen, die in der Winterpause auf dem Bieberer Berg herrschten, ist nichts mehr übrig. Das Team hat den Willen verloren. Mittelfeldchef Matthias Dworschak: "Sich jetzt noch zum engeren Kreis der Aufstiegskandidaten zu zählen, wäre unrealistisch."
So laufen auf dem Bieberer Berg die Planungen für eine weitere Regionalliga-Saison. Doch die Vertragsverhandlungen treten auf der Stelle. Bei Stammspielern wie Dworschak, Manfred Binz, Patrick Würll und Raffael Tonello fehlt Manager Lars Schmidt eine konkrete Antwort, oder, wie bei Binz, eine Annäherung der unterschiedlichen Vorstellungen. "Ich werde nicht umhin kommen, in den nächsten Tagen eine Entscheidungsfrist zu setzen", so Schmidt, "die Klubführung versucht immer klar zu machen, dass es nicht einfach ist, den Status quo zu sichern. Ob die Spieler das verstehen, zweifle ich an." Deren Berater nutzen derweil die Zeit, andere Angebote zu prüfen.
Während an Dworschak ("Mit 28 nochmal Zweite Liga zu spielen, ist eine Überlegung wert.") Eintracht Trier und Eintracht Frankfurt Interesse haben, scheint der FSV Mainz 05 von einer Verpflichtung Würlls Abstand zu nehmen. Der Torjäger: "Ich bin mir selbst nicht im klaren, was ich machen werde." In zwei Wochen soll Klarheit herrschen.
(Von Holger Kliem & Thomas Schittenhelm, KICKER-ONLINE)
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OFC spielt gut 2000 Euro für Django Mann ein
Jügesheim (leo). "Wir hatten alle aus der ersten Mannschaft dabei, die fit waren. Das bin ich Django schuldig," sagte Ramon Berndroth nach dem 3:1 (0:0) zwischen Regionalligist Kickers Offenbach und Oberligist SV Jügesheim gestern Abend vor allerdings nur 450 Zuschauern. Lediglich Thorsten Becht, Oliver Speth, Manfred Binz und Matthias Dworschak (alle verletzt) fehlten.
SVJ-Trainer Bruno Becker war sehr zufrieden: "Wir haben Paroli geboten und hätten nach zehn Minuten 3:0 führen können." So aber erzielten die Kickers die Tore durch Schindler (49.), Alderigi (54.) und Würll (86.) bei einem Gegentreffer von Pazienza (71.).
Pech für SV-Neuzugang Nadi Kaldirim (SV Bernbach). Der 19-Jährige war erst 20 Minuten im Spiel, als er nach einem Zusammenprall mit OFC-Torwart René Keffel mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch wieder ausgewechselt werden musste.
Der Erlös aus den Eintrittsgeldern und der Versteigerung von Fanartikeln in Höhe von vorläufig geschätzten 2 000 Euro fließt in die Kasse der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei. Davon profitiert indirekt auch Winfried "Django" Mann. Das Offenbacher Fußball-Urgestein ist an Leukämie erkrankt. Er trainierte den SV Jügesheim und arbeitete in der Talentsichtung für die Kickers.
(Von leo, OFFENBACH-POST)
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Binz für Reisig ein interessanter Fußballer
Offenbach (bam). "Manfred Binz ist immer ein interessanter Fußballer." Bernd Reisig, hauptamtlicher Manager des Oberliga-Zweiten FSV Frankfurt, dessen Regionalliga-Ambitionen durch das 0:1 gegen die Amateure von Eintracht Frankfurt leicht gedämpft wurden, hält viel vom Libero der Offenbacher Kickers. Wie viel? Sehr viel! Aber das alleine reicht (noch) nicht. Wenn es ums Geld gehe, behauptet Reisig, "haben wir gegen Offenbach nicht den Hauch einer Chance". Stimmt. Jedenfalls was das bisherige Binz'sche Grundgehalt von 8000 Euro betrifft. Nur ist Fakt: Bleibt Binz bei Regionalligist OFC, wird er Abstriche beim Gehalt akzeptieren müssen. Daran ließen Präsidium, Manager Lars Schmidt und auch Trainer Ramon Berndroth keine Zweifel. Fraglich aber, ob der 36-Jährige das akzeptiert. Die Alternative: Ein Vereinswechsel, allerdings ohne Veränderung des Wohnortes. Familienmensch Binz (Ex-Dortmund, Brescia Calcio/Italien), dessen Sohn in der C-Jugend des FSV spielt, hat genug vom Reisen, will im Rhein-Main-Gebiet bleiben. Beteiligt sich Reisig am Buhlen um Binz? Kein Ja, kein Nein: "Das ist das übliche Gegockel von Verhandlungen." Binz-Manager Klaus Gerster hat die OFC-Offerte öffentlich abgelehnt, den Spieler unter Druck gesetzt. Wie viel Spielraum hat Kickers-Manager Schmidt? Vorgaben für Einzelspieler hat er nicht, doch einen festen Etat. Was er dem einen mehr gibt, muss er beim anderen kürzen.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Nur noch ein Regionalligist im Rennen um den Pokal
Offenbar genießt der Hessenpokal im Fußball nicht mehr den Stellenwert früherer Tage. Den Schluss lassen zumindest die Viertelfinal-Ergebnisse zu. Im SC Borussia Fulda (0:1 beim Landesligisten FSV Braunfels) schied der dritte von vier Regionalliga-Klubs aus. Zuvor war dies bereits dem SV Darmstadt 98 (ebenfalls 0:1 gegen Eintracht Frankfurt Amateure) sowie dem SV Wehen (1:2 gegen Kickers Offenbach) widerfahren. Im Oberligavergleich hatte sich der SC Neukirchen gegen den SV Bernbach (4:3 im Elfmeter-Schießen) behauptet. In den Halbfinals kommt es jetzt zu den Begegnungen Frankfurt gegen Neukirchen sowie Offenbach gegen Braunfels. Beide sollen im April ausgetragen werden, das Finale ist für Mai geplant. Zwei nicht sehr zugkräftige Spiele, wobei in dem Wettbewerb nur dem Hessenpokalsieger in der Qualifikation für den DFB-Pokal das große Geld winken kann.
Das bleibt dem Regionalliga-Schlusslicht Fulda verwehrt. Vor 600 Zuschauern setzte sich der Gegner aus dem Raum Wetzlar in der Schlussminute durch einen Treffer von Mustafa Hodzic durch.
(Von hdp, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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