Kader im Schnitt nur 22,7 Jahre alt Ramon Berndroth muss eine neue Abwehr bauen
Erneut hat der OFC einen personellen Umbruch vorgenommen. Nicht so extrem wie vor einem Jahr, als 13 Akteure den Verein verließen. Aber erneut gingen Leistungsträger. Dafür steht der Traditionsverein mittlerweile finanziell solider da als in den letzten Jahren.
Kommen & Gehen Mit Manfred Binz, der sich verpokerte und vereinslos ist, ging nach drei Jahren der routinierte Abwehrchef. Auch Manndecker Lars Meyer nahm Abschied. Zudem verlor der OFC in Patrick Würll (Reutlingen) den Top-Torjäger und mit Raffael Tonello (Eintracht Frankfurt) einen weiteren gefährlichen, jedoch verletzungsanfälligen Stürmer. Matthias Becker und Oliver Speth werden ihre Karriere beenden. Michael Alderigi und Necip Incesu gingen ebenfalls. Als Ersatz kamen Stürmer Michael Petry (25, Jahn Regensburg), Mittelfeldtalent Patrick Falk (22, RW Oberhausen), Alexander Lorenz (23, Darmstadt 98) für die linke Seite, Manndecker Bashir Kaba (21, 1. FC Köln), Stürmer Christian Knappmann (21, Ratingen 04), Mittelfeldspieler Carsten Schönefeld (20, VfL Wolfsburg A.) und aus dem OFC-Nachwuchs Rill, Müller, Stenzel, Sabanovic.
System & Taktik Trainer Ramon Berndroth vertraut einem (gern defensiven) 3-5-2-System. Die Abwehrreihe muss komplett neu gebaut werden. Dabei wird Routinier Zitouni die Rolle des Chefs zukommen, der die jungen Kollegen Kaba, Fossi, Brighache oder Langen ordnen muss. Im Mittelfeld wird Dworschak neben Barletta die Fäden aus der zentralen defensiven Position ziehen - als Abräumer und Antreiber. Hinter den Spitzen ist Falk als Ideengeber geplant. Petry dürfte einen Platz im Angriff sicher haben.
Stärken & Schwächen Den Schwachpunkt stellt die Abwehr dar - neu formiert und außer dem 31-jährigen Zitouni ohne große Erfahrung. Die vier Akteure haben insgesamt ein Durchschnittsalter von 20,75 Jahren. Überhaupt ist Routine Mangelware im neuen OFC-Kader. Die Feldspieler sind im Schnitt 22,7 Jahre alt. Stark dagegen: Torhüter Thier als einer der Besten der Liga und das defensive Mittelfeldpersonal mit Dworschak, Barletta und Corrochano.
Trainer & Umfeld Trainer Ramon Berndroth hat das Vertrauen des Präsidiums und muss sparen. Manager Lars Schmidt arbeitet mit dem Coach Hand in Hand. Den OFC drückt eine Schuldenlast von knapp 800 000 Euro. Für die Lizenz war ein Liquiditätsnachweis von 350 000 Euro nötig. Die Kickers hoffen auf gute Einnahmen im Zuschauerbereich. Es locken Derbies, vor allem gegen die Frankfurter Eintracht. In der Vereinsleitung gibt es einige Änderungen. Michael Lüken (zuletzt Teamkoordinator des 1. FC Köln) löst Jörg Hambückers als Geschäftsführer ab. Investmentbanker Thomas Röder wird neuer Schatzmeister. Vorgänger Thomas Delhougne plant den bevorstehenden Stadionausbau.
Fazit & Prognose Als Ziel wurde der Aufstieg spätestens in zwei Jahren ausgegeben. In diesem Jahr sollte allerdings ein guter Mittelfeldplatz zufrieden stellen.
(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)
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"In Frankfurt gibt es nur Lug und Trug!" Neuzugang Patrick Falk will das Derby und den Aufstieg - "Bin nicht immer der Bravste"
Offenbach. Beim 6:0-Testspielsieg der Offenbacher Kickers am Freitag in Dettingen musste Neuzugang Patrick Falk noch zuschauen (Spielgenehmigung erst ab 1. Juli). Im Sunday-Interview gibt der 22 Jahre junge Ex-Eintrachtler dafür aber gleich richtig Gas.
Wie ist der erste Einruck von den neuen Mannschaftskameraden?
Patrick Falk: Super! Hier merkt man gleich, dass tolle Kameradschaft herrscht. Ich bin sehr gut aufgenommen worden.
Ist die Nummer 10 eine große Bürde?
Patrick Falk: Nee eine große Ehre! Ich bin als Spielmacher geholt worden, weiß aber auch, dass ich es nur im Team schaffen kann.
Sie sollen ein schwieriger Typ sein. In Oberhausen nannte man Sie "Kameradenschwein".
Patrick Falk: Wenn einer das glaubt, was geschrieben worden ist, dann kennt er mich nicht. Ich bin nicht immer der Bravste, aber immer offen und ehrlich, nie hintenrum.
Froh wieder daheim in Gelnhausen zu ein?
Patrick Falk: Auf alle Fälle. Hier habe ich meine Freunde und Bekannte, bin wieder jeden Tag bei meiner Frau Kerstin und Tochter Michelle.
Wer hat Sie zu den Kickers geholt?
Patrick Falk: Manager Lars Schmidt hat von Ramon Berndroth den Auftrag bekommen. Unter Berndroth habe ich schon in der Eintracht-A-Jugend trainiert. Er wird mir bei meiner weiteren Entwicklung helfen, denn er gibt jungen Spielern viel Vertrauen und bestraft einen nicht gleich, wenn man mal einen Fehler macht.
Sie hatten andere Angebote. Warum Offenbach?
Patrick Falk: Die Kickers sind ein Mythos! Da braucht man nicht lange überlegen. Außerdem kenne ich Adi Dworschak sowie Oscar Corrochano, habe mit ihnen bei der Eintracht gespielt.
Thema Eintracht: Schon im Derbyfieber?
Patrick Falk: Ich hoffe, Eintracht kriegt die Lizenz nicht zurück. Das Derby wäre für unsere Fans und für uns Spieler das Allergrößte.
Sie haben schlechte Erfahrungen bei der Eintracht gemacht.
Patrick Falk: Wie alle jungen Spieler in Frankfurt. In dem Verein wird doch nie die Wahrheit gesagt, da herrscht nur Lug und Trug.
Verzeihen Ihnen die OFC-Fans ihre Vergangenheit?
Patrick Falk; Ich bin ja nicht mit der Eintracht verheiratet gewesen. Die sollen einfach vergessen, dass ich da mal gespielt habe.
Wie sind ihre Ziele mit dem OFC?
Patrick Falk: Wir wollen aufsteigen - entweder diese oder die nächste Saison.
(Von Michael Feick, SUNDAY)
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Drei Tore von Naciri beim 6:0 der Kickers
Offenbach (old). Leichter Aufgalopp: Die Offenbacher Kickers haben am Freitagabend ein erstes Testspiel für die neue Fußball-Regionalligasaison beim Bezirksligisten Germania Dettingen glatt mit 6:0 (1:0) gewonnen. Vor knapp 600 Zuschauern erzielten Naciri (39./58./73.), Saridogan (52.), Langen (66.) und Müller (82.) die Treffer für die Offenbacher. 16 Spieler setzte Co-Trainer Michael Dämgen, der den in Urlaub weilenden Chefcoach Ramon Berndroth vertrat, ein. Die sechs Zugänge des OFC (Falk, Petry, Knappmann, Kaba, Lorenz, Schönefeld) waren noch nicht spielberechtigt.
(Von old, OFFENBACH-POST)
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Kickers-Trainingsauftakt Rückenwind aus Japan, Test gegen Dettingen
Früh übt sich, wer die Frankfurter Eintracht bezwingen möchte. Am Donnerstag abend haben die Offenbacher Kickers als dritter hessischer Verein nach dem SV Darmstadt 98 und dem SV Wehen wieder das Training für die kommende Saison in der Fußball-Regionalliga Süd aufgenommen, Nach knapp vierwöchiger Pause begrüßte Assistenztrainer Michael Dämgen die Belegschaft zu einer ersten kurzen Übungseinheit am Bieberer Berg. Chefcoach Ramon Berndroth kehrt erst an diesem Wochenende aus seinem Portugal-Urlaub zurück.
Mit von der Partie bei dem lockeren Aufgalopp, den rund fünfzig Fans verfolgten, waren alle sechs Zugänge. Dazu zählt der 20 Jahre alte Carsten Schönefeld, der von den Amateuren des Bundesligavereins VfL Wolfsburg nach Hessen gewechselt ist und dem Mittelfeld des OFC, eine der Schwachstellen der Vorsaison, mehr spielerischen Glanz verleihen soll. Dieselbe Aufgabe ist auch dem 23 Jahre alten Alexander Lorenz zugedacht, der von den "Lilien" verpflichtet wurde. Die größten Hoffnungen ruhen zweifelsohne auf Patrick Falk, der bereits für die Amateure von Bayer Leverkusen, Eintracht Braunschweig, die Frankfurter Eintracht und zuletzt in der Zweiten Bundesliga bei Rot Weiß Obertshausen am Ball war. Dem Zweiundzwanzigjährigen ist im taktischen Konzept von Berndroth und Dämgen die Rolle des torgefährlichen Spielmachers zugedacht.
Ihr erstes Privatspiel bestreiten die Kickers an diesem Freitag im unterfränkischen Dettingen gegen eine Kreisligauswahl. Dämgen sagte bei der Vorstellung der Spieler, "daß die Jungs nach der Unterbrechung und dem überraschenden Einzug der deutschen Nationalelf ins WM-Finale mit großem Eifer wieder Fußball spielen wollen". In der vergangenen Runde, die für die Kickers unerwartet gut losging, nach den Winterferien eine Schwächeperiode mit sich brachte und am Ende auf dem achten Tabellenplatz beschlossen wurde, waren die Offenbacher für Wochen und Monate der beste hessische Regionalligaverein. Vom 27. Juni an, wenn die neue Ball-Saison offiziell beginnt, kommt diesem Ziel eine völlig neue Bedeutung zu, Denn erstmals seit 18 Jahren kreuzen sich in einem Meisterschaftsspiel wieder die Weg der Eintracht und der Kickers und stellt sich für beide Fan-Gruppen die bedeutende Frage nach der "wahren Fußball-Macht vom Main".
(Von mah, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)
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Gestern hat Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach das Training wieder aufgenommen und plant die Rückkehr in den Profifußball
Um kurz vor 17 Uhr haben Dieter Müller und Thomas Kalt am gestrigen Nachmittag zu den Fußballern von Kickers Offenbach gesprochen. Der OFC-Präsident und sein Vize haben den Regionalliga-Kickern vor dem ersten Training mitgeteilt, wie die Zielsetzung des OFC für die am 27. Juli beginnende Saison 2002/2003 in der Regionalliga Süd lautet. "Binnen der nächsten 24 Monate in die Zweite Bundesliga aufsteigen", das ist es, was die Verantwortlichen am Bieberer Berg vorhaben.
Obwohl der OFC in der vergangenen Spielzeit, trotz eines achten Tabellenplatzes im Endklassement, einige Zeit um den Aufstieg mitgespielt und somit bei den Fans Begehrlichkeiten geweckt hat, haben Müller und seine Vorstandskollegen die Zielsetzung mit Bedacht längerfristig angesetzt. "Binnen 24 Monaten schließt zwar nicht aus, dass wir eventuell schon in der kommenden Saison um den Aufstieg mitspielen", sagt Vizepräsident Kalt. Nur habe man die Rückkehr in den Profifußball nicht jetzt schon zur Vorgabe erhoben, "damit wir am Ende nicht in die Verlegenheit kommen, dass wir nicht halten können, was wir vor der Saison versprochen haben." Auf jeden Fall wolle man aber "in die Nähe der Aufstiegsplätze" kommen, sagt Kalt.
Ähnlich sieht es auch Co-Trainer Michael Dämgen, der in Abwesenheit seines Chefs Ramon Berndroth - der OFC-Coach weilt noch bis zum Sonntag im Urlaub in Portugal - das erste Training der Saison leitete. "Den einen oder anderen Platz besser als in der vergangenen Saison" wolle der OFC abschneiden, "und wenn es sich entwickelt, dass wir um den Aufstieg mitspielen, dann ist es auch gut", so Dämgen, der allerdings darauf hinweist, dass das Auftaktprogramm mit dem FC Augsburg, dem 1. FC Saarbrücken, den Sportfreunden Siegen und dem SV Darmstadt 98 enorm schwer sei.
Derweil haben die Spieler die Vorstellungen der Vorstandschaft schon verinnerlicht. "Ich habe für zwei Jahre unterschrieben, und bis dahin aufgestiegen zu sein, das ist auch meine Planung", sagt beispielsweise der von Jahn Regensburg verpflichtete Stürmer Michael Petry. Und auch Patrick Falk, der ebenso wie restlichen Neuzugänge Christian Knappmann (Germania Ratingen), Alexander Lorenz (Darmstadt 98), Carsten Schönefeld (VfL Wolfsburg Amateure) und Bashir Kaba (1. FC Köln Amateure) beim gestrigen Auftakttraining am Ball war, nennt die Vorgabe "ein gutes Ziel", sagt aber auch: "Wenn wir einen anständigen Start erwischen, ist der Aufstieg auch schon in der kommenden Saison möglich."
Auch Matthias Dworschak, Kopf der neuen Kickers-Mannschaft, findet die Zielsetzung ebenfalls "realistisch" und vergleicht die Rolle des OFC mit der der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea. "Wenn man eine Einheit ist, hat man gegen jeden Gegner, auch einen, der besser besetzt ist, eine Chance." Das habe das DFB-Team bewiesen, so Dworschak, "und die können nicht mehr schlechter als Zweiter werden. Das wäre mir auch recht."
Mit 25 Spielern - darunter auch die aus der A-Jugend beziehungsweise der Zweiten Mannschaft aufgerückten Samel Sabanovic, Christian Müller, Alexander Stenzel und Marco Rill - startet der OFC in das Unternehmen "zweite Liga in zwei Jahren", beim gestrigen, gut 75-minütigen Aufgalopp fehlte lediglich Stürmer Tobias Schindler aufgrund einer Knieverletzung. Der Etat für die kommende Regionalligaspielzeit beträgt etwa 1,5 Millionen Euro und liegt damit laut Thomas Kalt rund zehn Prozent unter dem der Vorsaison.
Erstmals im Wettkampf gegen den Ball treten die OFC-Kicker heute Abend (19 Uhr) beim Bezirksligisten Germania Dettingen. Im Rahmen der weiteren Vorbereitung wird der OFC seine Kräfte am 13. Juli (15 Uhr) auch mit dem Zweitligisten LR Ahlen messen.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Quereinsteiger Michael Lüken, ab Montag neuer Geschäftsführer bei Kickers Offenbach, will auf dem Bieberer Berg für frischen Wind sorgen
Der junge Fußballer Michael Lüken war, wie er selbst sagt, einst "ein Ökonom". Technisch beschlagen zwar und "ein Freistoßspezialist", doch der ballgewandte Mittelfeldspieler der zweiten Mannschaft des Landesligisten SV Olympia Laxten im Emsland gibt offen zu, nicht gerade das gewesen zu sein, was man umgangssprachlich eine Kampfmaschine nennt, die zielgerichtet nach maximalem Erfolg strebt.
Bei seinem Streben nach beruflichem Fortkommen verhält sich der 36-Jährige, der am kommenden Montag seinen Posten als neuer Geschäftsführer des Regionalligisten Kickers Offenbach antreten wird, allerdings ungleich geradliniger und ehrgeiziger. "Ich will vorankommen", lautet Lükens Credo, und sein Leitspruch hat ihn auch veranlasst, einen ungewöhnlichen Weg zu beschreiten.
Denn in Michael Lüken, der seine Fußballerkarriere bereits im Alter von 26 Jahren beendete, weil er eben merkte, "dass es als Spieler nicht mehr voranging", kommt nicht etwa ein erfahrener Administrator an den Bieberer Berg, sondern ein Quereinsteiger. Bis vor wenigen Wochen war Lüken nämlich noch Teamkoordinator - einfacher gesprochen: Mannschaftsbetreuer - beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln, und seine Aufgaben lagen darin, Behördengänge für ausländische Profis wie etwa den Kameruner Nationalmannschaftskapitän Rigobert Song zu erledigen oder sich um neue Trainingsleibchen, Fußballschuhe, Stutzen oder sonstige Ausrüstung zu kümmern.
Nachdem der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann allerdings in einem Fernstudium am Institut für Sport und Touristik in Düsseldorf seinen Abschluss als Sportmanager gemacht hatte, fühlte sich Michael Lüken mit der Aufgabe irgendwann "unterfordert". Es ging nicht mehr vorwärts. Köln-Fan Lüken, der Anfang des Jahres 1995 bei "seinem Klub" als Co-Trainer der A-Jugend eingestiegen war, ehe er im März 1998 vom damaligen Kölner Chefcoach Lorenz-Günther Köstner zum Betreuer des Profiteams berufen wurde, strebte nach Veränderung. In Köln sah Lüken, der seinen Betreuerjob auch unter der Prämisse angetreten hatte, "weiterzukommen, weil ich in dieser Position Kontakte im Fußballgeschäft aufbauen konnte", diese Möglichkeit nicht mehr. Und als es von Seiten seines Lieblingsvereins "keinerlei Reaktion" auf seine Anfrage gab, ob er sich denn beruflich verbessern könne, suchte Lüken Anfang des Jahres den Kontakt zum OFC, "nachdem ich gelesen hatte, dass Jörg Hambückers als Geschäftsführer ausscheidet".
Über den ehemaligen Kölner Torjäger und jetzigen OFC-Präsidenten Dieter Müller, ein Idol des FC-Fans Michael Lüken, entstand der Kontakt, und spätestens nach dem zweiten Gespräch, zu dem Lüken nach Offenbach gereist war, "war klar, dass ich hierher gehe", sagt der neue Geschäftsführer. Das Ambiente am Bieberer Berg habe ihn beeindruckt, "Weltklasse" sei es, sagt er, "fast wie auf St. Pauli." So fiel es ihm auch nicht schwer, von einem Bundes- zu einem Regionalligisten zu wechseln. "Der Name Kickers Offenbach hat mich gereizt", sagt Lüken, "da ist Leben drin, genau wie bei Rot-Weiß Essen oder Eintracht Braunschweig."
Deswegen will der neue Chef auf der OFC-Geschäftsstelle mithelfen, dass sein neuer Arbeitgeber schnellstmöglich wieder in der zweiten Liga mitspielt, "wo die Kickers zwingend hingehören". Seit zehn Tagen schaut sich der neue Chefadministrator deshalb schon mal in Offenbach um, ab kommenden Montag wird Michael Lüken dann die Geschäfte bei den Kickers führen. Was ihn vor allem deshalb fasziniert, "weil ich jetzt Kompetenzen habe" und er außerdem gewisse Entwicklungen im Verein "steuern" könne. Als Betreuer in Köln sei er "nur ausführendes Organ" gewesen, so Lüken.
Dass er ein Neuling im Job des Geschäftsführers ist, empfindet Lüken nicht als Nachteil. "Auch Reiner Calmund hat mal angefangen", hält er jedem entgegen, der nachfragt, ob er nicht ein bisschen Bammel habe. Außerdem glaubt Michael Lüken, für seinen neuen Job durchaus prädestiniert zu sein, "weil ich im organisatorischen Bereich sehr gut bin und auch mit Menschen gut umgehen kann".
In Offenbach will Michael Lüken einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter erklimmen, die ihn irgendwann in die Position des Geschäftsführers eines Profiklubs bringen soll. Denn Stagnation ist Michael Lüken ein Gräuel. Vorankommen, das will er, "und am liebsten mit dem OFC".
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Starke Regionalliga Süd - aber OFC glaubt an seine Aufstiegschance
Offenbach. 24 Monate. Höchstens. Zwölf Monate wären optimal. Diesen Zeitrahmen hat Dieter Müller, der Präsident des Regionalligisten Kickers Offenbach, gestern vor dem Trainingsauftakt am Bieberer Berg für die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga noch einmal bekräftigt. "Das ist realistisch. Man hat bei einer Planung über zwei Jahre nicht gleich einen zu großen Druck, aber doch ein klares Ziel vor Augen", sagt Cesar Thier, Torwart der Kickers.
"Mit einem anständigen Saisonstart scheint alles möglich in dieser Klasse", meint Patrick Falk, Zugang vom Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen, einen Monat vor dem Auftakt beim hoch gelobten Meister der Oberliga Bayern, dem FC Augsburg, und dem ersten Heimspiel am Bieberer Berg gegen Zweitligaabsteiger 1. FC Saarbrücken. Am vierten und fünften Spieltag stehen die Derbys gegen den SV Darmstadt 98 und bei der Frankfurter Eintracht auf dem vorläufigen Spielplan, "und danach", sagt Falk, einst in der Jugend und in der Bundesliga für die Eintracht aktiv, "wissen wir ganz genau, wo wir stehen".
Michael Dämgen, Co-Trainer des OFC, der gestern den noch im Portugal-Urlaub weilenden Ramon Berndroth vertrat, meint: "Ich denke, wir gehen als gefährlicher Außenseiter in die Saison und hoffe, dass wir uns in dieser Spielzeit im Vergleich zur vergangenen Runde noch ein bisschen steigern können." Die Kickers, Sieger im Hessenpokal und somit im DFB-Pokal vertreten, hatten in der Saison 2001/02 lange um den Aufstieg mitgespielt, am Ende den achten Platz belegt.
Mittelfeldspieler Thorsten Becht, der nach seiner Leistenverletzung die lockere Einheit vor knapp 100 Fans ohne größere Probleme absolvierte, prophezeit: "Wenn sich die Mannschaft schnell findet und von Verletzungen verschont bleibt, dann kann sie auch vorne mitspielen." Cesar Thier fügte hinzu: "Wenn die Neuen richtig einschlagen, haben wir ein gutes Team."
Sechs Zugänge haben die Kickers in der Sommerpause zum Bieberer Berg geholt, die heute, 19 Uhr, im ersten Testspiel in Dettingen aber noch nicht spielberechtigt sind. Patrick Falk soll künftig im Mittelfeld die Akzente setzen, Michael Petry (Jahn Regensburg) den abgewanderten Torjäger Patrick Würll (SSV Reutlingen) ersetzen. "10 bis 15 Tore", traut sich der frühere Mannheimer in dieser Saison zu. Auch Christian Knappmann (SV Ratingen), der stark an Bayern-Stürmer Carsten Jancker erinnert, kann im Sturm spielen. Bashir Kaba (1. FC Köln Amateure) soll verteidigen. Alexander Lorenz (Darmstadt 98) und Carsten Schönefeld (VfL Wolfsburg Amateure) sind für das Mittelfeld vorgesehen. "Wir haben sicherlich keinen Schritt zurück gemacht, sondern sind durch die Zugänge in der Breite näher zusammengerückt", glaubt Mittelfeldspieler Matthias Dworschak. Becht und Thier warnen aber auch: Die Klasse sei stärker geworden als in der vergangenen Saison.
Zumal auch ein Spieler wie Stefan Simon (zuletzt beim LR Ahlen), 1999 mit den Offenbacher Kickers in die 2. Bundesliga aufgestiegen, in der neuen Saison in dieser Liga spielen wird. Er unterschrieb gestern einen Einjahresvertrag beim SV Wehen. Von der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Manfred Binz, dessen Vertrag beim OFC nicht verlängert wurde, nahmen die Taunussteiner gestern Abstand. Er sei nicht fit genug.
(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)
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Binz geht nicht zum SV Wehen
Taunusstein (dpa) - Ex-Nationalspieler Manfred Binz wird seine Karriere nicht beim Fußball-Regionalligisten SV Wehen ausklingen lassen. Die Taunussteiner nehmen wegen der mangelnden körperlichen Fitness des 36-jährigen Abwehrspielers Abstand von einer Verpflichtung, teilte der Club am Donnerstag mit. Einen Einjahresvertrag mit Option schlossen die Wehener dagegen mit Stefan Simon ab, der zuletzt für den Zweitligisten LR Ahlen spielte.Der 33 Jahre alte Simon war in Ahlen nach der Winterpause nicht mehr erste Wahl. "Ich wollte unbedingt in die Heimatregion zurück, weil ich mir eine berufliche Zukunft aufbauen will", sagte der aus der Nähe von Limburg stammende Simon und löste seinen noch laufenden Vertrag. Vor seinem Engagement in Ahlen stand Simon lange bei Kickers Offenbach, dem FC Homburg und Darmstadt 98 unter Vertrag. Mit der Erfahrung von 172 Zweitliga-Einsätzen, bei denen er 36 Tore erzielte, soll der 33-Jährige den zum Liga-Konkurrenten RW Erfurt gewechselten Patrick Hornung.
(Von dpa, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Trainingsauftakt beim OFC
Am heutigen Donnerstag (17 Uhr) beginnt auch für die Regionalliga-Kicker von Kickers Offenbach wieder der Ernst des Fußballerlebens. Dann nämlich bittet Co-Trainer Thomas Dämgen in Vertretung für den noch bis Samstag in Portugal weilenden Ramon Berndroth zur ersten Trainingseinheit der Vorbereitung auf den Bieberer Berg. Erstmals mit von der Partie werden dann auch die Neuzugänge Michael Petry, Patrick Falk, Alexander Lorenz, Christian Knappmann, Carsten Schönefeld und Bashir Kaba sein.
(Von prd, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Aufgeladene Akkus und großer Eifer
Offenbach (app). Die Spieler der Offenbacher Kickers haben nach dem 1:0 im Endspiel um den Hessenpokal knapp vier Wochen Urlaub genossen und - wie Michael Dämgen glaubt - "die Zeit zum Aufladen ihrer Akkus" genutzt. "Ich hoffe", sagt der Co-Trainer des Fußball-Regionalligisten vor dem Trainingsauftakt heute, 17 Uhr, und dem ersten Testspiel morgen Abend in Dettingen, "dass die Jungs nach der Pause und dem überraschenden Einzug der deutschen Mannschaft ins WM-Finale mit großem Eifer wieder Fußball spielen wollen." Das gilt natürlich auch für Cesar Thier - der Torwart des OFC ist Brasilianer und wird am trainingsfreien Sonntag der deutschen Mannschaft bestimmt nicht die Daumen drücken.
Zu den Verletzten: Thorsten Becht plagt sich nach wie vor mit Leistenproblemen herum. Auch Oliver Speth ist frustriert. "Das Knie wackelt - zurzeit geht nichts", sagt der 25-jährige Mittelfeldspieler. Nach einem Kreuzbandriss vor eineinhalb Jahren absolvierte er vergangene Saison zwar wieder einige Spiele für die Kickers, verletzte sich im April aber erneut am geschädigten Knie - die nächste Zwangspause. Oliver Speth sagt: "Ich würde zwar gerne weiter Fußball spielen, will und werde aber nicht meine Gesundheit riskieren." Die Sportinvalidität droht, die Berufsgenossenschaft ist bereits eingeschaltet. Speth will an der Fachhochschule in Frankfurt ein Studium der Betriebswirtschaftslehre beginnen.
Raffael Tonello, dessen Vertrag beim OFC nicht verlängert wurde, wechselt zu Eintracht Frankfurt.
(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)
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Wichtigstes Derby ist gegen Darmstadt 98
Offenbach (theo). Der Süddeutsche Fußball-Verband veröffentlichte gestern seinen vorläufigen Spielplan für die Saison 2002/2003 der Regionalliga Süd. Die Offenbacher Kickers eröffnen die Spielzeit am 27. Juli beim Bayernmeister FC Augsburg. In drei der vier Hessen-Derbys der Vorrunde muss der OFC auswärts antreten, er hat lediglich am vierten Spieltag (10. August) Heimrecht gegen den SV Darmstadt 98. Bereits vier Tage später (14. August) geht es zur Frankfurter Eintracht. In Wehen müssen die Kickers am 7. September antreten, beim FSV Frankfurt am 5. Oktober.
Kickers-Trainer Ramon Berndroth, der sich noch bis Samstag in Portugal aufhält und ein eventuelles Trainingslager begutachtet, ist im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Spielplan: "Wir nehmen's, wie's kommt. Saarbrücken und Darmstadt sind gute Adressen in den ersten Heimspielen, die eine ordentliche Kulisse garantieren. Sportlich kann man eh nichts sagen, es kommt darauf an, wie die Mannschaften in Form sind. Im Vorjahr haben wir Aalen auch gleich auf dem falschen Fuß erwischt. Darmstadt wird das wichtigste Derby für uns, von den Zuschauern her. Bei der Eintracht weiß man ja noch nicht, ob wir gegen die erste oder die zweite Mannschaft antreten müssen. Schade ist, dass wir wieder nur einmal Derby-Heimrecht in der Vorrunde haben. Ich freue mich auf die Aufgabe. Wir müssen ein ganz neues Team formen. Aber immerhin haben wir auch einen 'kleinen Kahn' hinten drin und wollen für einige Überraschungen gut sein."
Die Premiere beim FC Augsburg hält Berndroth allerdings für sehr schwer: "Die wollen gleich durchstarten in Richtung 2. Liga. Mit Ernst Middendorp und Kurt Kowarz hat der FCA ein namhaftes Trainergespann verpflichtet, sich mit Hofschneider und Bode (Arminia Bielefeld), Kovacec (Hansa Rostock), Müller (RW Oberhausen), Coulibaly (VfR Aalen), Dressler (SSV Reutlingen), Alder (VfL Osnabrück), Bradasch (Bayer Uerdingen), Tümmler (Alemannia Aachen) und Prest (FC Magdeburg) enorm verstärkt."
Trainingsauftakt der Kickers ist am morgigen Donnerstag um 17.00 Uhr auf dem Bieberer Berg. Drei Tage lang wird Co-Trainer Michael Dämgen das Übungsprogramm leiten, bis Bernd- roth zurück ist.
Am 14. Juli stellt der OFC im Rahmen des Kickers-Tages die Regionalligamannschaft auf dem Hauptfeld des Bieberer Berges vor. Da an diesem Tag auch die Auslosung der 32 Partien zur 1. DFB-Pokal-Hauptrunde (30. August bis 1. September) stattfindet, wird die Veranstaltung mit der Übertragung der Auslosung abgerundet. Trainer, Spieler und Fans werden die Auslosung in der ARD-Sportschau (18.10 bis 18.40 Uhr) gemeinsam im Presseraum, VIP-Raum oder der Stadiongaststätte verfolgen können.
Die Eintrittspreise an der Tageskasse werden leicht erhöht, den Dauerkartenkäufern wird dagegen nur das zusätzliche Heimspiel (nun 19 statt 18 Mannschaften) angerechnet. Der Kauf einer Dauerkarte bedeutet auch einen Reservierungsanspruch für Spiele im DFB-Pokal.
Vorrundenspiele der lokalen Vereine (die genauen Termine werden beim Staffeltag am 9. Juli festgelegt):
1. Spieltag, 27. Juli: FC Augsburg - OFC, Eintracht Frankfurt - Jahn Regensburg, 1. FC Saarbrücken - FSV Frankfurt, SV Darmstadt 98 - 1. FC Kaiserslautern Am.
2. Spieltag, 31. Juli: OFC - 1. FC Saarbrücken, 1. FC Kaiserslautern Am. - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - Sportfreunde Siegen, Bayern München Am. - SV Darmstadt 98
3. Spieltag, 3. August: Sportfreunde Siegen - OFC, Eintracht Frankfurt - Bayern München Am., SV Darmstadt 98 - FSV Frankfurt
4. Spieltag, 10. August: OFC - SV Darmstadt 98, FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt
5. Spieltag, 14. August: Eintracht Frankfurt - OFC, SV Elversberg - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - VfR Aalen
6. Spieltag, 17. August: OFC - Spvgg. Elversberg, VfR Aalen - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - Stuttgarter Kickers, Borussia Neunkirchen - Darmstadt 98
7. Spieltag, 24. August: Stuttgarter Kickers - OFC, Eintracht Frankfurt - Borussia Neunkirchen, TSG Hoffenheim - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - RW Erfurt
8. Spieltag, 4. September: OFC - TSG Hoffenheim, RW Erfurt - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - SV Wehen, Schweinfurt 05 - Darmstadt 98
9. Spieltag, 7. September: SV Wehen - OFC, Eintracht Frankfurt - FC Schweinfurt 05, Jahn Regensburg - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - SC Pfullendorf
10. Spieltag, 14. September: OFC - Jahn Regensburg, SC Pfullendorf - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern Am., FC Augsburg - Darmstadt 98
11. Spieltag, 21. September: 1. FC Kaiserslautern Am. - OFC, Eintracht Frankfurt - FC Augsburg, Bayern München Am. - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - 1. FC Saarbrücken
12. Spieltag, 28. September: OFC - Bayern München Amat., 1. FC Saarbrücken - Eintracht Frankfurt, SF Siegen - Darmstadt 98, FSV Frankfurt spielfrei
13. Spieltag, 5. Oktober: FSV Frankfurt - OFC, Eintracht Frankfurt - SF Siegen, Darmstadt 98 spielfrei
14. Spieltag, 12. Oktober: Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt, VfR Aalen - FSV Frankfurt, OFC spielfrei
15. Spieltag, 19. Oktober: OFC - VfR Aalen, FSV Frankfurt - Borussia Neunkirchen, SV Elversberg - Darmstadt 98, Eintracht Frankfurt spielfrei
16. Spieltag, 26. Oktober: Borussia Neunkirchen - OFC, Eintracht Frankfurt - SV Elversberg, RW Erfurt - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - Stuttgarter Kickers
17. Spieltag, 2. November: OFC - Rot-Weiß Erfurt, Stuttgarter Kickers - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - Schweinfurt 05, TSG Hoffenheim - Darmstadt 98
18. Spieltag, 9. November: FC Schweinfurt 05 - OFC, Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim, SC Pfullendorf - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - SV Wehen
19. Spieltag, 16. November: OFC - SC Pfullendorf, SV Wehen - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - FC Augsburg, Jahn Regensburg - Darmstadt 98
20. Spieltag, 23. November: OFC - FC Augsburg, Jahn Regensburg - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - 1. FC Saarbrücken, 1. FC Kaiserslautern Am. - Darmstadt 98
21. Spieltag, 30. November: 1. FC Saarbrücken - OFC, Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern Am., SF Siegen - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - Bayern München Am.
22. Spieltag, 7. Dezember: OFC - SF Siegen, Bayern München Am. - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - Darmstadt 98
Weiter geht es nach der Winterpause am 23. Februar 2003.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Eintracht Frankfurt bringt alles durcheinander
Der unklare Status des Fußball-Zweitligisten Eintracht Frankfurt tangiert
auch den Spielbetrieb in den oberen hessischen Amateurklassen.
Verbandsfußballwart Armin Keller (Mücke) konnte bei der Klausurtagung des
HFV-Spielausschusses in Petersberg bei Fulda keine hundertprozentige Aussage
bezüglich der Oberliga-Zusammensetzung in der Spielzeit 2002 / 2003 treffen.
"Nach meinem Kenntnisstand", so Keller, "entscheidet das DFB-Schiedsgericht
erst am 5. Juli über den Einspruch der Eintracht - so lange haben wir eine
Hängepartie in der Regional-, Ober- und Landesliga." Sollte nämlich die
Lizenzverweigerung für Eintracht Frankfurt bestätigt und auch eine
Regionalligaaufnahme abgelehnt werden, müssten die Riederwälder in der
Oberliga Hessen antreten. Das wiederum hätte die Eingliederung der
Eintracht-Amateure in die Landesliga Süd zur Folge.
Sollten die Profis für die Regionalliga zugelassen werden, müssten die
Eintracht-Amateure in der Oberliga verbleiben, würde der FSV Frankfurt an
ihrer Stelle in die Regionalliga aufrücken. Sollte das Schiedsgericht aber
pro Eintracht Frankfurt entscheiden, bliebe alles wie ursprünglich auf
sportlichem Wege entschieden.
(Von hdp, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Patrick Falk: Mit dem OFC die Eintracht schlagen
Bei aller Freude über Ihren Wechsel zum OFC: Was sagen Sie zum
Lizenzentzug Ihres Ex-Vereins Eintracht Frankfurt? Halten Sie eine Rettung
noch für möglich?
Karl-Heinz Falk: "Ich glaube, das hat sich erledigt. Irgendwann musste das
ja mal passieren. Es tut mir zwar leid, weil das grundsätzlich für jeden
Verein und seine Fans schlimm ist. Aber wenn man über einen so großen
Zeitraum immer und immer wieder die gleichen Probleme hat, muss man sich
nicht wundern, wenn der Ernstfall irgendwann tatsächlich eintritt. Ich hoffe
nur, dass die Eintracht nicht in die Oberliga oder wie damals Ulm sogar in
die Landesliga muss. Ich will nämlich nicht ewig warten, sondern schon in
dieser Saison mit dem OFC die Eintracht schlagen."
Binz, Dworschak oder Becker: Wer zuletzt als Ex-Eintrachtler zum OFC
gekommen war, hatte es zunächst sehr schwer bei den Fans. Fürchten Sie, erst
einmal abgelehnt zu werden?
Falk: "Wie ich gehört habe, haben sich sogar Braunschweiger Fans per
Internet beim OFC gemeldet und dem Verein zu meiner Verpflichtung
beglückwünscht. Das ist doch schon was. Mit Sicherheit wird es aber dennoch
einige geben, die mir erst einmal skeptisch gegenüberstehen. Damit kann und
muss ich leben. Mir bleibt nichts anderes übrig, als durch Leistung zu
überzeugen. Ich werde mich jedenfalls von Anfang an zerreißen."
Auf welcher Position werden Sie in Offenbach spielen, und was wollen Sie mit
dem OFC erreichen?
Falk: "Ich bin als Spielmacher geholt worden, und da werde ich auch spielen.
Was anderes kann ich ja eigentlich auch gar nicht. Mein Vertrag läuft zwei
Jahre, und in dieser Zeit will ich mit dem OFC aufsteigen. Am besten gleich
in der ersten Saison."
Mit wem aus dem aktuellen Kickers-Kader haben Sie schon gespielt?
Falk: "Mit Corrochano und Dworschak bei den Eintracht-Amateuren und, wenn er
denn bleibt, mit Tonello, der zu meiner Braunschweiger Zeit da mal ein
Probetraining gemacht hat."
Wenn Sie jetzt auf Ihre Zeit in Oberhausen zurückblicken: Warum hat es bei
RWO für Sie nicht so richtig geklappt?
Falk: "In der Hinrunde habe ich ja noch regelmäßig gespielt, aber als Ristic
als Trainer kam, hat der im Abstiegskampf hauptsächlich auf ältere,
erfahrenere Spieler gebaut. Ich bin ihm deswegen auch nicht böse. Er hat
jedenfalls ein Supertraining gemacht, und wir hatten trotz des
Abstiegskampfes immer Spaß. Und auch wenn ich zuletzt kaum noch gespielt
habe, bin ich natürlich froh, dass RWO den Klassenerhalt gepackt hat."
Sind die Koffer schon gepackt und ist der Umzug schon vollzogen?
Falk: "Die Wohnung in Oberhausen wird gerade aufgelöst, jetzt suchen wir
etwas in Salmünster."
(Von oi, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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Mitgefühl vom zu kurz gekommenen Zwilling Etliche Fans der Offenbacher Kickers sind nach dem Lizenzentzug für Eintracht Frankfurt den Hass auf den Nachbarn leid
Es gibt Dinge, die bekommt der Zugereiste mit dem ersten Handkäs' aufs
Butterbrot geschmiert. Der Dualismus Frankfurt - Offenbach, der mangels
Chancengleichheit nie zur eigentlichen Rivalität werden konnte, ist so ein
südhessischer Brotaufstrich. Hier die reiche, bürgerliche Stadt mit
Metropolen-Allüren, die hochmütig und mit gerümpfter Nase auf den Nachbarn
herunterschaut. Dort der zu kurz gekommene Zwilling, die einstige
Arbeiterstadt, die Mühe hat, die hässlichen Narben wegzuschminken, die ihr
die Architekten der 70er Jahre schlugen, und deren Bewohner mit einer
Mischung aus Neid und Underdog-Stolz gen Westen blicken.
Dieses besondere Verhältnis der Nachbarstädte ist x-mal besungen worden. Und
es versteht sich fast von selbst, dass es seine Entsprechung in den
beherrschenden Fußballklubs der Städte fand und findet. Fans und wohl auch
nicht wenige Offizielle von Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach eint
eine herzliche gegenseitige Abneigung. Schmähgesänge gegen den vor
Jahrzehnten sportlich und wirtschaftlich enteilten Nachbarklub sind in Block
2 am Bieberer Berg an der Tagesordnung. Eintracht-Kuttenträger aus dem
G-Block wiederum lassen sich zwar nur widerwillig dazu herab, den nicht für
voll genommenen OFC ihre mit der SGE-Muttermilch aufgesogene Abneigung
spüren zu lassen - aber auch die ist nicht von Pappe.
Nun jedoch, da die Eintracht mit dem Rücken zur Wand, vor dem Absturz ins
Amateurlager steht, tut sich in den Internet-Foren der beiden verfeindeten
Klubs Seltsames. Zwischen manchen schrillen Tönen hüben wie drüben, den
handelsüblichen wechselseitigen Beleidigungen und Obszönitäten, melden sich
etliche nachdenkliche Fans zu Wort. Solche, die den Hass, der in beiden
Stadien geprägt wird, leid sind. OFC-Anhänger drücken den Fans der für sie
"Unaussprechlichen" (das Schreiben des Namens Eintracht ist im Kickers-Forum
per stiller Übereinkunft untersagt) in schwerlich als Sarkasmus zu deutenden
Worten ihr Mitgefühl aus. Dafür gibt's freundliche Anerkennung bei manchem
"Adlerträger". Das "Posten" im fremden Revier hat durchaus nicht nur wegen
Häme und Trotz Konjunktur.
Rund um Offenbach-Bieber weiß man, wie sich ein Zwangsabstieg anfühlt. 1989
war den Kickers die Lizenz für die Zweite Bundesliga entzogen worden. Auch
damals ging es um eine Bürgschaft. Fans verschiedener Vereine im
Rhein-Main-Gebiet mögen sich verdreschen, Häme wegen eines finanziellen
Kollapses aber, wie er allerorts jederzeit droht, ist ihnen fremd. Ein Satz
ist in den Klub-Foren dieser Tage häufig zu lesen: "Es geht um die Region."
Die diskutierenden Fans, die sich teils auf bemerkenswert hohem Niveau
austauschen, eint ein unbestimmtes Gefühl der Solidarität, ein Unbehagen
angesichts einer fortschreitenden Entfremdung ihres Sports und seiner
Entscheider von den Wurzeln. Und einige geben zu bedenken, dass es einer
gemeinsamen Anstrengung bedarf, um dem Rhein-Main-Fußball wieder auf die
Beine zu helfen, ihn auf Kurs in Richtung Profigeschäft zu bringen. Rivalen
werden sie auf diesem Weg bleiben, aber Feinde wollen sie nicht sein.
(Von Wolfgang Hettfleisch, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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OFC gegen Eintracht-dieses Spiel kann drittklassig wahr werden Freikarten für das Derby vom Main
FRANKFURT. Erstmals seit 18 Jahren könnte es in der nächsten Saison wieder zu einem
Meisterschaftsspiel zwischen den ersten Mannschaften der Frankfurter
Eintracht und Kickers Offenbach kommen - vorausgesetzt, der Lizenzentzug des
Zweitligaklubs wird in der kommenden Woche auch vor dem Schiedsgericht
bestätigt, und die Eintracht tritt nach der Sommerpause tatsächlich in der
dritten Liga na. Bei den letzten Zusammenkünften der beiden Fußballteams
Mitte der achtziger Jahre gewann der OFC das Vorrundenspiel 2:1 und die
Eintracht am 25. Februar 1984 das Lokalderby 3:0; in der Folgezeit trennten
sich die Weg der beiden Klubs, wobei die Kickers, die Mitte der Woche vom
Deutschen Fußball-Bund ihre Lizenz für die Regionalliga Süd erhielten, den
tieferen Fall erlebten. Seit der Bekanntgabe des möglichen Zwangsabstiegs
der Eintracht steht auf der Kickers-Geschäftsstelle das Telefon nicht mehr
still: Zahlreiche Fans wollten bereits Dutzende Karten ordern, wurden aber
mit dem Hinweis vertröstet, daß nichts zugesagt werden könne, solange noch
gar kein Spielplan geschweige denn gedruckte Tickets vorlägen. Zudem müssten
sämtliche Wünsche schriftlich eingereicht werden, teilte eine Sprecherin des
OFC am Donnerstag mit. Sollte es aber tatsächlich zu der prestigeträchtigen
Auseinandersetzung auf dem Bieber Berg kommen, werden, soviel steht nun
schon fest, treue Kickersanhänger mit einer Freikarte belohnt.
Hintergrund der Aktion: Im Frühjahr als die Mannschaft noch Ambitionen auf
den Aufstieg in die zweite Bundesliga besaß, hatten die Offenbacher vor dem
Spiel gegen Regensburg allen Kartenkäufern, die ein Billett für die
kommenden fünf Partien erworben hatten, zugesagt, dass sie das nächste
Mainderb<, wann immer es dazu kommen würde, auf jeden Fall kostenlos
besuchen dürfte. Was sich seinerzeit wie ein Scherz anhörte, ist zumindest
für die Kickers -Freunde zur großen Freude schneller als gedacht wahr
geworden.
(Von mah, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)
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Im Banne des Bieberer Bergs Patrick Falk brennt darauf, für Kickers Offenbach gegen den Ball zu treten und seine Kritiker verstummen zu lassen
Der Blick auf die leere Tribüne des Stadions am Bieberer Berg weckt die
Sehnsucht in ihm. "Wenn der Berg brennt", schwärmt Patrick Falk, "dann
brennt er richtig und erlischt auch so schnell nicht wieder." Denn dieser
Berg ist etwas Besonderes, er fasziniert den jungen Fußballer und hat ihn
längst in seinen Bann gezogen. Für einen kurzen Augenblick scheint es gar,
als würden sich die strahlend rot glühenden Bengalos drüben auf der
vollbesetzen Waldemar-Klein-Tribüne bereits in seinen dunklen Augen widerspiegeln.
Patrick Falk ist jetzt ein Offenbacher Kicker. Zumindest für die nächsten
zwei Jahre. Er ist dem Ruf des Berges gefolgt. "Ich bin einfach froh, hier
zu sein, und will wieder in Ruhe Fußball spielen können", sagt Falk, "alles
andere interessiert mich nicht." Die Vergangenheit, alles, was einmal war,
hat er einfach im Tal zurückgelassen. Nicht rein zufällig, sondern in voller
Absicht. Es war eine Menge Gepäck, das Falk mit sich herumschleppen musste.
Fast schon ein wenig zu viel für einen 22-Jährigen, der nicht erst seit
gestern in diesem Geschäft unterwegs und dessen Talent unbestritten ist.
Patrick Falk hat bereits eine bewegte, fast turbulente Zeit hinter sich und
hofft nun auf ein wenig mehr Ruhe - dort oben auf dem Berg.
In Leverkusen, bei der Eintracht aus Frankfurt und der aus Braunschweig und
in Oberhausen hat der Mittelfeldspieler mit der feinen Technik bereits sein
Glück gesucht und nicht wirklich gefunden. Zu egoistisch, zu selbstverliebt,
zu großzügig im Umgang mit seinem Talent; alles Attribute, die Falk in
seinen fußballerischen Lebenslauf geschrieben wurden und sein Image geprägt
haben. Damit muss und kann er mittlerweile leben. Die Fehler der
Vergangenheit hat er akzeptiert, in Zukunft wird er "sie zu vermeiden wissen".
Der gebürtige Hesse ist "wieder zu Hause", in der Nähe seiner Familie
angekommen. Aus ihr schöpft er die Kraft, die er zweifelsohne braucht, "um
den Kopf frei zu haben". Und er lernt von ihr, was es heißt, Verantwortung
zu übernehmen. Er ist stolzer Vater einer fast zweijährigen Tochter. Ein
bisschen früh, könnte man meinen, aber die kleine Michelle tauchte genau zum
richtigen Zeitpunkt auf, damit sich der Papa wieder voll auf die
wesentlichen Dinge in seinem Leben konzentrieren kann.
Zu oft hat er sich in den vergangenen Jahren durch sein Umfeld ablenken
lassen. Nicht einmal auf dem Rasen, dort, wo er sich richtig wohl fühlt,
konnte er frei aufspielen. Doch davon lebt sein Spiel. Er braucht Menschen,
die ihm den Rücken freihalten. Sowohl auf als auch neben dem Platz. "Ich
habe die richtigen Leute, denen ich vertrauen kann und die mir den nötigen
Halt geben, mittlerweile gefunden", glaubt Falk. Bei den Kickers gilt das
sogar für seine Teamkollegen.
Matthias Dworschak oder Oscar Corrochano kennt er noch aus seiner Zeit bei
Eintracht Frankfurt. Es sei beruhigend zu wissen, wer einen da erwartet,
sagt die neue treibende Kraft im Mittelfeld der Kickers. "Das macht es für
mich einfacher, mich möglichst schnell zu integrieren und meine Leistung zu
bringen." Denn nur so kann der ehemalige Eintracht-Spieler die Fans in
Offenbach, von denen er bereits jetzt schwärmt, für sich gewinnen.
"Meine besten Spiele habe ich immer dann gemacht, wenn die Hölle los war",
erinnert sich Falk. "Deshalb werde ich mich für diesen Verein in jedem Spiel
zerreißen, denn ich bin jetzt ein Offenbacher." Nur so könne er etwas von
dem Vertrauen, das sie ihm in Offenbach entgegenbringen, zurückgeben. Nicht
alles auf einmal, aber Stück für Stück, Spiel für Spiel, so wie ein gewisser
Andreas Möller nach seinem überraschenden Wechsel von Borussia Dortmund zum
Revierrivalen Schalke 04.
"Man hat hier voll hinter der Entscheidung gestanden, mir dieses Angebot zu
machen. Wenn sich jemand so um einen bemüht, dann sagt man ihm natürlich am
liebsten zu." Patrick Falk will die Chance nutzen, "all den Kritikern, all
denen, die an mir gezweifelt haben, zu beweisen, wie stark ich bin". Dass
immer über Sebastian Deisler, mit dem Falk in der Juniorennationalmannschaft
zusammengespielt hat, geredet wird, und wie schnell dem doch der Durchbruch
gelungen ist, und ihm, Patrick Falk, eben nicht, lässt ihn zwar kalt. Aber
er ist nun mal von seinen Fähigkeiten überzeugt und brennt darauf, sie allen
zeigen zu können.
Am liebsten gegen die Eintracht, wenn er in der 88. Minute den alles
entscheidenden Treffer in die Maschen jagt. Dann hat Patrick Falk seine
Mission wirklich erfüllt. Dann hat er den Bieberer Berg zum Brennen gebracht.
(Von Sebastian Gehrmann, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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"Wir hätten uns selbstverständlich auch für die Kickers eingesetzt" Volker Sparmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht, sieht das Amt als Marketing-Aufgabe des RMV
Volker Sparmann, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) ist
seit Dezember auch Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht. Auf ihm ruhten
die Hoffnungen, den Verein vor dem Sturz in die Amateurliga zu retten. Über
seinen Einsatz für die Eintracht und den RMV sprachen mit ihm die
FR-Redakteure Jutta Rippegather und Wolfgang Schubert.
Frankfurter Rundschau: Herr Sparmann, haben sie die Nacht gut geschlafen?
Volker Sparmann: Ich habe endlich wieder einmal gut geschlafen. Ich hatte
mich noch nicht mal richtig ausgezogen, da bin ich schon eingeschlafen. Wenn
man einen so aufregenden Tag verdaut und in Ruhe seine Strategien aufgebaut
hat, fällt man einfach erschöpft in einen Tiefschlaf.
Man sieht Sie ständig im Fernsehen, die Zeitungen sind voll von Ihnen, aber
sie treten nur als Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht in Erscheinung.
Haben sie noch Zeit, etwas für den RMV zu tun?
Mein Terminplan ist in drei Farben gekennzeichnet. Schwarz sind die Termine
des RMV, blau die, die ich für die Eintracht wahrnehme, und rot die
privaten. . .
. . . das heißt, der Terminplan weist nur die Farbe Blau auf?
Der Terminplan ist überwiegend schwarz, aber insbesondere in den
Tagesrandzeiten blau. Die zusätzliche Arbeit geht voll zu Lasten meiner
privaten Kontakte und Wünsche. Ich arbeite zurzeit zehn Stunden für den RMV
und sechs bis sieben für die Eintracht.
Die Kritik wird lauter, Sie nutzten das Geld ihrer Fahrgäste, um einen
Verein zu subventionieren, der sich in den vergangenen Jahren vor allem
dadurch ausgezeichnet hat, dass er Geld vernichtete.
Das ist in vieler Hinsicht falsch. Wir haben beim RMV zwei Geldkreisläufe.
Der Geldkreislauf, den wir treuhänderisch verwalten für unsere Eigentümer,
die Städte und Landkreise, und für die Fahrgäste. Hiervon wird überhaupt
nichts angerührt. Den darf ich auch nicht angehen.
Aber Sie haben eine Bürgschaft von einer Million Euro zugesagt.
Wir haben einen zweiten Geldkreislauf, den der GmbH für das operative
Geschäft. Dieses Budget haben mir meine Gesellschafter genehmigt. Darin sind
auch unsere Marketingaktivitäten angesiedelt. Von diesem Aktivitäten können,
unabhängig von der Eintracht, alle profitieren, ob die Galaxy heißen oder TV
Lützellinden. All denen, mit denen wir eine Kombiticket-Vereinbarung haben,
geben wir einen Teil des Geldes wieder in Marketingaktivitäten zurück. Das
machen wir seit 1997. Das ist mit der Eintracht kein besonderer Vorgang,
sondern ein allgemeiner.
Ist eine Bürgschaft für die Eintracht über eine Millionen Mark Marketing?
Na klar, dadurch sichere ich ja erst einmal ab, dass am Bahnhof Sportfeld,
für den wir gemeinsam mit den Partnern viel Geld in die Hände nehmen, in
Zukunft auch die Fahrgäste kommen. Dann sichern wir unsere Aufgabe als
Mobilitätsdienstleister in dieser Region im Sportbereich ab - so, wie wir
dies auch für Kultur und Freizeit machen. Zudem nehmen wir über die
Kombiticket-Vereinbarung sehr viel mehr Geld ein, als wir im Gegenzug
ausgeben. Insofern sichere ich nur eine hoffentlich auch in Zukunft noch
stattfindende Aufgabe.
Dieses Engagement hat nicht zufällig doch etwas damit zu tun, dass Sie
Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht sind?
Nein. Mit der Genehmigung meiner Nebentätigkeit bei der Eintracht durch die
Aufsichtsratsvorsitzende, die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth,
ist klar geregelt, dass alle Aufgaben, die der RMV mit der Eintracht
wahrzunehmen hat, nicht durch mich erfolgen, sondern durch zwei Prokuristen,
den Controller und den fachlich Zuständigen.
Hätten Sie sich auch so für die Offenbacher Kickers engagiert
Wir hätten uns selbstverständlich auch für die Kickers eingesetzt. Dafür
wäre allerdings Voraussetzung gewesen, dass es eine Kombiticket-Vereinbarung
gibt. Ich war persönlich mit den Offenbacher Kickers in Verhandlungen, doch
der Präsident des OFC hat dies damals als nicht sinnvoll erachtet, weil ihre
Zuschauer überwiegend aus Offenbach kommen. In sofern sah der OFC nicht die
Notwendigkeit einer verbundweiten Integration. Bei Eintracht Frankfurt
dagegen kommen 91 Prozent der Zuschauer aus dem Umland. Damit wird auch ein
sinnvoller Beitrag geleistet, dass diese jungen Menschen eben nicht mit
eigenem Auto fahren und dabei möglicherweise noch alkoholisiert sind.
Wenn man Sie interpretiert, ist die Eintracht nur ein Mittel zum Zweck?
Die Eintracht ist ein Mittel für viele Zwecke. Sie symbolisiert die Zukunft
des Sports für die Region einerseits, und damit auch eine Aufgabe, zu
Großveranstaltungen die Menschen möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln
zu befördern - also auch für uns ein echter Geschäftszweck. Und ich sage das
nochmal: Das hätten wir für jeden anderen Verein, der in der gleichen
Situation ist, genau so angestrebt.
Wie lange sind Sie noch Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht?
Das werde ich mir gut überlegen. Da muss ich sicherlich noch drei Nächte
drüber schlafen.
Das heißt, es kann sein, dass Sie nächste Woche aufgeben?
Das kann es heißen. Es ist eine Aufgabe, die man auf Zeit übertragen
bekommt. Man muss dann selber bestimmen, wann die Zeit gekommen ist, das Amt
wieder zurück zu geben.
Hat ihre Entscheidung damit zu tun, ob die Eintracht doch noch die Lizenz erhält?
Nein, das mache ich nicht davon abhängig. Entscheidend ist, wie das
Zukunftskonzept der Eintracht aussieht. Leider werde ich selber ständig mit
der Historie des Vereins konfrontiert. Da ist eine Menge schief gelaufen.
Man muss diese Historie einmal deutlich abarbeiten.. .
. . . Sie machen also weiter, wenn der Verein professionelle Strukturen erhält?
Wenn es eine Chance gibt, professionelle Strukturen dort einzuziehen, kann
ich mir vorstellen, eine solche Aufgabe weiter zu übernehmen.
Auch wenn die Eintracht in der Regionalliga spielt?
So weit sind wir noch lange nicht.
(Von ?, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Patrick Falk wird Offenbacher
Der Rivale von der anderen Mainseite schien Thomas Kalt am gestrigen Montag
ausnahmsweise mal einen Tick mehr zu interessieren als der Klub, dessen
Vizepräsident er ist. Vielleicht war die Frage Kalts nach der Lizenz von
Eintracht Frankfurt auch darin begründet, dass sie beim
Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach keine Befürchtungen mehr hegen
müssen, die Spielerlaubnis für die kommende Saison in der Regionalliga Süd
nicht zu erhalten. Gestern tagte der Beschwerdeausschuss des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB), den der OFC angerufen hatte, nachdem der Klub vor
einigen Wochen die Auflagen des DFB erhalten hatte. Am Freitag war den
Offenbachern allerdings ein Schreiben des DFB zugegangen, "in dem dieser uns
mitgeteilt hat, dass er dem Ausschuss empfohlen hat, uns die Lizenz zu
erteilen", sagt Thomas Kalt, der, obwohl das Votum des Beschwerdeausschusses
gestern Abend noch nicht vorlag, "davon ausgeht, dass wir die Lizenz bekommen".
Auf jeden Fall laufen die Planungen am Bieberer Berg für die neue
Drittliga-Spielzeit auf vollen Touren. Und auch da kann der OFC Erfolge
vermelden. So hat sich der Tabellenachte der abgelaufenen Saison die Dienste
von Patrick Falk gesichert. Der 22 Jahre alte, ehemalige
Juniorennationalspieler, der in der Saison 1999/2000 13 Bundesligaeinsätze
für Eintracht Frankfurt absolvierte und zuletzt beim Zweitligisten Rot-Weiß
Oberhausen in Lohn und Brot stand, wird am morgigen Mittwoch seine
Unterschrift unter einen bis zum 30. Juni 2004 datierten Vertrag setzen.
Falk, der auch ein Angebot des österreichischen Erstligisten SV Ried
vorliegen hatte, entschied sich für den OFC, "weil ich endlich wieder
richtig Fußball spielen will". In Oberhausen war Falk in der vergangenen
Saison nur 18-mal zum Einsatz gekommen. Nach Angaben von Thomas Kalt
wechselt der 1,70 Meter große Offensivspezialist, der in Oberhausen noch
einen Vertrag bis zum 30. Juni 2003 besaß, ablösefrei an den Bieberer Berg.
Eine Transferentschädigung ist auch für Michael Petry nicht fällig. Die
Verpflichtung des 25 Jahre alten Angreifers von Jahn Regensburg hängt davon
ab, ob ihm das Gehalt, das der OFC bietet, genügt. "Er hat unser Angebot
vorliegen", sagt Kalt, der "in dieser Woche" mit einer Entscheidung Petrys
rechnet. Dabei will der Vizepräsident vernommen haben, "dass es gut
aussieht".
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Falk fast mit Offenbach einig
PATRICK FALK steht kurz vor einem Transfer zu Kickers Offenbach. Der
Mittelfeldspieler konnte sich in der letzten Saison bei den "Kleeblättern"
nicht durchsetzen und wird nach der sportärztlichen Untersuchung wieder
zurück in die Regionalliga wechseln. Falk kam im letzten Sommer von
Eintracht Braunschweig.
NACH intensiven Verhandlungen zwischen Carsten Baumann und dem RWO-Vorstand
haben beide Parteien den vom Landgericht vorgeschlagenen Vergleich
angenommen. Demnach zahlt RWO an den im Herbst fristlos entlassenen Spieler
199 000 Euro.
FÜR das Trainingslager der "Kleeblätter" vom 15. bis 22. Juli in Trampenau
an der Ostsee wurde ein weiteres Freundschaftsspiel vereinbart. Die
Rot-Weißen treffen am Mittwoch, 17. Juli, um 19 Uhr in Winsen/Luhe auf den
türkischen Erstligisten Malatyaspor. Nach dem Trainingslager warten die
Spiele beim Verbandsligisten Union Mülheim (Sonntag, 28. Juli, 14 Uhr) und
bei Oberliga-Aufsteiger Union Solingen (Mittwoch, 31. Juli, 19 Uhr) auf die
Oberhausener.
MIT Beginn des Trainings am 1. Juli wird Trainer Aleksandar Ristic einige
Stürmer an die Landwehr zum Probetraining bitten.
DER limitierte Saisonschal 2002/2003, den nur Dauerkarteninhaber als
Dankeschön erhalten, liegt jetzt im Layout vor und kann unter
www.rwo-online.de betrachtet werden. Der Entwurf entstand in Zusammenarbeit
mit den Fans.
FÜR die Jugendabteilung suchen die Rot-Weißen noch einen Fahrer mir
Führerschein Klasse 3. Interessenten können sich bei Jugendleiter Jürgen
Finger unter Tel: 85 21 03 (ab 17 Uhr) melden.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Kalt: "Kickers kriegen Lizenz"
Offenbach (bam). Die gute Nachricht für Kickers Offenbach kam gestern aus
Frankfurt: "Der Deutsche Fußball-Bund hat dem Beschwerdeausschuss empfohlen,
uns die Lizenz zu geben," sagte OFC-Vize-Präsident Thomas Kalt. Folgt das
Gremium der Empfehlung, wären die letzten Zweifel beseitigt, würden die
Kickers auch in der kommenden Saison in der Fußball-Regionalliga Süd
spielen. Kalt hatte an der Spielgenehmigung keine Zweifel, "schließlich
besserten wir enorm nach". Der Etat für die Saison 2002/03 soll um die 2,5
Millionen Euro betragen.
Insgesamt 350 000 Euro hatte der DFB von den Kickers nachgefordert. Der Klub
brachte die Summe durch den Verkauf von Anteilsscheinen aus dem TV-Modell
und dem Erreichen der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal (50 000 Euro) zusammen.
Wenn diese Woche vorüber ist, sollen die letzten zwei Verträge
unterschrieben sein. Morgen hat Patrick Falk (22, Rot-Weiß Oberhausen) einen
Termin. Im Lebenslauf des Mittelfeldspielers stehen auch 18
Bundesligaeinsätze für Eintracht Frankfurt.
"Einigung" (Kalt) gibt es ebenso mit Michael Petry. Der Stürmer soll Patrick
Würll ersetzen und am Freitag unterschreiben. Petry spielte seit 2001 bei
Jahn Regensburg, schlug aber eine Vertragsverlängerung aus. Der 25 Jahre
alte Angreifer, der in der abgelaufenen Spielzeit acht Tore für Regensburg
erzielte, will aus privaten Gründen zurück in die Rhein-Main-Neckar-Region.
"Wenn diese beiden Unterschriften geleistet sind, ist der Kader komplett",
kündigte Kalt an.
OFC-Regionalliga-Konkurrent SV Darmstadt 98 hat Jose Sebastiao Coelho da
Veiga (18) vom portugiesischen Zweitligisten Estoril Lissabon für die linke
Außenbahn verpflichtet.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Auslosung der Hauptrunde am 14. Juli
Die Auslosung der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal wird am Sonntag, 14. Juli,
vorgenommen. Im Rahmen der ARD-Sportschau zwischen 18.10 und 18.40 Uhr
werden die 32 Partien der ersten Runde ermittelt, die vom 30. August bis zum
1. September ausgetragen werden.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Wie Fans von Kickers Offenbach Politiker gegen Eintracht Frankfurt beeinflussen wollen
Frankfurt. Fußball ist nicht nur Sport und Geschäft, Fußball ist auch
Emotion, Liebe oder Hass. Dies bekommen derzeit auch die Politiker in
Frankfurt und Wiesbaden sowie die diversen Zeitungsredaktionen der Region
anhand von Zuschriften, offenen oder auch anonymen Briefen mit. Soll man die
Frankfurter Eintracht unterstützen oder nicht? Manche Schreiben sind
sachlich, manche eher Pamphlete.
Herbert G., angeblich aus Frankfurt, hat sich in den vergangenen Tagen
besonders viel Mühe gemacht. Er schrieb an Frankfurts Oberbürgermeisterin
Petra Roth, an den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, an die FDP,
an die Grünen, an Günther Merl, den Vorstandsvorsitzenden der Helaba und an
wen sonst noch alles. Zumindest auch an die Frankfurter Neue Presse.
Sein immer wiederkehrender Tenor: Kein Pfennig an Steuergeldern für
Eintracht Frankfurt, denn das könnte mehrere Hunderttausende von Hessen
verärgern. Sätze, die jeden Politiker in einem Wahljahr zumindest
nachdenklich werden lassen. Herbert G. macht sich dabei durchaus die Mühe,
"ordentlich" zu argumentieren und größere Spitzen gegen Eintracht Frankfurt
zu vermeiden. Und er ist flexibel. Mal unterschreibt er mit "ein ziemlich
verärgerter Steuerzahler", mal mit "ein nicht mehr ganz so potenzieller
FDP-Wähler". Selten, ganz selten dagegen, weist er darauf hin, dass Kickers
Offenbach in früheren Jahren auch keine Hilfe von der Öffentlichen Hand
erhalten hatte, als die Lizenz in Gefahr war und letztendlich verloren ging.
Dabei ist der Eintracht-Nachbar von der anderen Mainseite anscheinend der
Lebensinhalt des Herbert G. Im Internet, auf der Homepage von Kickers
Offenbach veröffentlicht er seine Briefe unter dem Pseudonym "Dodi", lässt
sich von anderen OFC-Fans ob seiner Aktivitäten feiern. Und er gibt gute
Tipps. "Schreibt Euch die Finger wund" oder "Offene Briefe an Zeitungen sind
natürlich das allerbeste." Damit anderen Kickers-Anhängern die Arbeit nicht
so schwer fällt, verbreitet "Dodi" alias Herbert G. im Internet auch noch
die e-mail-Adressen der entsprechenden Politiker.
Wir hätten gerne mit "Dodi" alias Herbert G. persönlich gesprochen. Doch
unter seiner angegebenen Adresse war er im Telefonbuch leider nicht zu
finden. Die Adresse scheint ebenso Lug und Trug zu sein wie die ganze
Aktion, die der Eintracht weiteren Schaden zufügen soll.
Fußball ist eben nicht nur Sport und Geschäft, Fußball ist eben auch
Emotion, Liebe oder Hass. Und manchmal unfair. Oder ist "Dodi" eine
Ausnahme?
(Von kv, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Thomas Röder führt jetzt die Kasse des OFC
Offenbach. Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach stellt derzeit nicht nur
in sportlicher Hinsicht die Weichen für die Zukunft. Auch auf Vorstandsebene
werden Nägel mit Köpfen gemacht. So will sich das Präsidium mit Dieter
Müller an der Spitze sowie seinen Stellvertretern Edgar Old und Thomas Kalt
bei der Mitgliederversammlung im November wieder zur Wahl stellen.
Neu im Team ist dann Schatzmeister Thomas Röder. Der 41 Jahre
Diplom-Ingenieur, seit 13 Jahren international im Bereich Investment-Banking
tätig, tritt am 1.Juli die Nachfolge von Thomas Delhougne an. Der bisherige
Verantwortliche für die Finanzen verschwindet jedoch nicht von der
Bildfläche, sondern wechselt in den Verwaltungrat und übernimmt die
zusätzlich die Aufgabe des Projektleiters beim geplanten Umbau des Stadions
am Bieberer Berg zu einer zweitligatauglichen Arena.
Im Zuge der personellen Planungen wurde auch der Vertrag mit Manager Lars
Schmidt verlängert. Der ehemalige Profi ist nun bis zum 30. Juni 2004 an den
OFC gebunden. (wag)
(Von wag, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Thomas Röder hütet künftig die Finanzen
Beim Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach werden derzeit Stühle
gerückt. Die Mannschaft erhält für die kommende Saison ein anderes Gesicht,
nachdem Manfred Binz, Patrick Würll, Michael Alderigi, Frank Mager und Necip
Incesu den Verein verlassen haben und Lars Meyer sowie auch Raffael Tonello,
deren Verträge nicht verlängert wurden, künftig ebenfalls nicht mehr am
Bieberer Berg tätig sein werden. In Christian Knappmann (Germania Ratingen),
Alexander Lorenz (SV Darmstadt 98), Carsten Schönefeld (VfL Wolfsburg
Amateure) und Bashir Kaba (1. FC Köln Amateure) stehen bereits vier
Neuzugänge fest, und die Wechsel von Patrick Falk (Rot-Weiß Oberhausen)
sowie Michael Petry (Jahn Regensburg) zeichnen sich ab.
Veränderungen gibt es allerdings auch in der Führungsetage der Kickers.
Während Präsident Dieter Müller sowie seine Stellvertreter Thomas Kalt und
Edgar Old ihre Bereitschaft erklärt haben, auf der Jahreshauptversammlung im
November erneut für ihre jeweiligen Posten zu kandidieren, wird
Schatzmeister Thomas Delhougne zum 30. Juni sein Amt abtreten. Dies sei
"eine strategische Entscheidung", sagt Delhougne, der seit seiner Wahl im
November den Posten ohnehin nur kommissarisch bekleidet. Der scheidende
Schatzmeister betont jedoch, dass er keinesfalls amtsmüde sei. "Wir haben in
der nächsten Zeit große Projekte vor der Brust", sagt er, "und das kann das
Präsidium in der jetzigen personellen Stärke nicht leisten. Darauf mussten
wir reagieren." Um die Aufgaben der Zukunft, die weitere finanzielle
Konsolidierung des Vereins sowie den geplanten Umbau des Stadions am
Bieberer Berg, erfolgreich zu bewältigen, habe man "zusätzliche Kompetenz"
gebraucht, so Delhougne. Deswegen wird der derzeitige Schatzmeister dem OFC
auch nicht den Rücken kehren, sondern in den Verwaltungsrat wechseln und
darüber hinaus die Leitung des Projektes Stadionumbau übernehmen.
Delhougnes Platz als Hüter der Offenbacher Finanzen nimmt vom 1. Juli an
Thomas Röder ein. Der 41 Jahre alte Diplomingenieur, der seit 13 Jahren als
Investment-Banker arbeitet, ist seit 20 Jahren regelmäßiger Gast bei den
Heimspielen der Kickers. Seine Kontakte zu Vizepräsident Thomas Kalt führten
nun dazu, dass Röder künftig am Bieberer Berg sein Know-how in Geldfragen
einbringen kann. Der neue Schatzmeister weiß dabei sehr wohl, worauf er sich
eingelassen hat: "Die Lage ist ernst", beschreibt er den Zustand des mit
etwa 800 000 Euro verschuldeten Klubs, "aber der Trend geht zuletzt in die
richtige Richtung." Röders Antrieb, bei den Offenbachern in die
Verantwortung zu gehen, ist das "gewaltige Potenzial", das seiner Meinung
nach im Verein und dessen Umfeld schlummert. Deswegen will er "mithelfen,
dass der OFC in den nächsten zwei Jahren in die zweite Liga aufsteigt".
Mitwirken beim Unternehmen Rückkehr in den Profifußball wird auch Manager
Lars Schmidt. Der 36-Jährige hat seinen Vertrag bei den Offenbachern um zwei
Jahre bis zum 30. Juni 2004 verlängert.
Geht es nach Schmidt, werden in den nächsten Tagen auch die Vertragswerke
mit Patrick Falk und Michael Petry ratifiziert. Falks Wechsel zum OFC hängt
davon ab, ob sein Ex-Klub Oberhausen ihn ablösefrei ziehen lässt, wobei
Schmidt Signale erhalten hat, dass dies so passieren soll. Bei Angreifer
Petry müssen dessen finanzielle Vorstellungen mit denen des OFC harmonieren.
Nach einem Gespräch mit Petrys Berater Roger Wittmann ist der
Kickers-Manager zuversichtlich, dass es mit einem Wechsel des 25-Jährigen an
den Bieberer Berg klappen wird.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Neuer Schatzmeister für die Offenbacher Kickers
Offenbach (app). Wohl etwas im WM-Stress: Erst in der kommenden Woche wird
der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine Entscheidung über die Lizenzvergabe
für die Vereine der Regionalligen, die ihre Zahlen überarbeiten mussten,
bekannt geben. Die Offenbacher Kickers, deren erste Mannschaft am
Donnerstag, 27. Juni, ohne den sich noch im Portugal-Urlaub befindenden
Trainer Ramon Berndroth mit der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit
beginnt, sind sicher, die Spielgenehmigung für die dritte Saison in Folge in
der Regionalliga Süd zu erhalten.
Einige Tage später, am 30. Juni, dem Abschluss des Wirtschaftsjahres, steht
ein Wechsel im Führungsgremium des OFC an: Schatzmeister Thomas Delhougne
("Wir schließen mit einem Plus ab") verlässt nach eineinhalb Jahren das
Präsidium des OFC und wechselt in den Verwaltungsrat. Delhougne wird sich
künftig als Projektleiter der geplanten Umbauarbeiten im Stadion am Bieberer
Berg (unsere Zeitung berichtete) engagieren. "Das ist ein ganz großes Ding
für den Verein", sagt er, "das lässt sich nicht so nebenbei erledigen."
Nachfolger von Delhougne als Schatzmeister soll Thomas Röder werden. "Er
besitzt unheimliche Fachkompetenz", erzählt Delhougne. Röder, 41-jähriger
Diplom-Ingenieur, wird am 1. Juli seine Arbeit bei den Kickers kommissarisch
aufnehmen und sich im November 2002 bei der nächsten Mitgliederversammlung
zur Wahl stellen. Röder, der sich in den vergangenen Wochen in die Materie
eingearbeitet und einen Überblick über die finanzielle Lage der Kickers
verschafft hat, sagt: "Die Lage ist zwar nach wie vor relativ ernst, aber
der Trend bei den Offenbacher Kickers geht eindeutig in die richtige
Richtung. Unser Ziel ist klar: Wir wollen innerhalb der nächsten 24 Monate
zurückkehren in die Zweite Fußball-Bundesliga."
Für Thomas Kalt war Röder der Wunschkandidat für den Posten des
Schatzmeisters. "Thomas Röder ist seit 25 Jahren Fan der Kickers und auf
Grund seiner beruflichen Voraussetzungen genau der richtige Mann",
versichert der Vizepräsident der Kickers, der wie Präsident Dieter Müller
und den für den Jugend- und Amateurbereich zuständigen zweiten
Stellvertreter Edgar Old im November für weitere zwei Jahre kandidieren
will. Kalt: "Wir setzen auf Kontinuität - das ist der richtige Weg für den OFC."
Aus diesem Grund haben die Kickers auch den Vertrag mit Manager Lars
Schmidt, der in der kommenden Saison auch das B-Team in der Landesliga Süd
trainieren wird, bis zum 30. Juni 2004 verlängert. Schmidt verhandelt
zurzeit mit den Beratern von Michael Petry (Jahn Regensburg) und Patrick
Falk (Rot-Weiß Oberhausen). "Wenn es mit denen beiden funktioniert, bin ich
dicht", erzählt Schmidt. Soll heißen: Dann sinken die Chancen auf neue
Verträge für Lars Meyer und Raffael Tonello.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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OFC holt Kaba und ist mit Falk einig
So achtbar sich die Offenbacher Kickers in der abgelaufenen Saison der
Fußball-Regionalliga Süd auch geschlagen haben, eines war doch offenkundig:
Die Mannschaft von Trainer Ramon Berndroth war nicht gerade das, was man ein
ausgesprochen spielstarkes Team nennt. Die Erfolge erzielte der OFC meist
mit guter Organisation und einer gehörigen Portion Leidenschaft.
Da die Kickers jedoch nicht ewig in der Drittklassigkeit verweilen wollen,
sondern, zumindest mittelfristig, wieder in der Zweiten Bundesliga an den
Start gehen möchten, soll das spielerische Potenzial der Mannschaft von
Ramon Berndroth gestärkt werden. Einer, der das gewährleisten könnte, ist
Patrick Falk. Der 22 Jahre alte ehemalige U 21-Nationalspieler und
Erstligaprofi von Eintracht Frankfurt würde gerne nach Offenbach wechseln.
Des Trainers und der Atmosphäre wegen. Und weil Falk, der bei seinem
bisherigen Klub Rot-Weiß Oberhausen in der vergangenen Zweitligasaison
lediglich 18 Mal zum Einsatz kam, spielen will. Nachdem zunächst die
finanziellen Vorstellungen von Falk und dem OFC divergierten, "sind wir uns
über die Zahlen jetzt einig", sagt der Offenbacher Manager Lars Schmidt.
Das Problem ist jedoch: Patrick Falk steht in Oberhausen noch bis zum 30.
Juni 2003 unter Vertrag und wäre demnach ablösepflichtig. Geld für Falk zu
zahlen, das macht Schmidt deutlich, komme für den OFC aber nicht in Frage,
Allerdings hat der Oberhausener Präsident Hermann Schulz Falk schon vor
einiger Zeit zugesagt, "dass wir seinem Wunsch nach einem Vereinswechsel
nachkommen und ihm keine Steine in den Weg legen werden". Bislang habe sich
allerdings noch kein Verein gemeldet, sagt Schulz weiter. Holger Kletke,
Anwalt und Berater Falks sowie der Oberhausener, soll nun die
Wechselmodalitäten klären. Möglichst bis zum Ende dieser Woche, so sähe es Schmidt gerne.
Nichts zu klären gibt es derweil bei Bashir Kaba. Der 20 Jahre junge
Abwehrspieler von den Amateuren des 1. FC Köln hat seine Aufenthalts- und
Arbeitserlaubnis für Offenbach erhalten und wechselt somit zum OFC. Kaba
unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2004. Somit steht auch fest,
dass Manndecker Lars Meyer in Offenbach keinen neuen Kontrakt erhalten wird.
Das Gleiche könnte auch Raffael Tonello widerfahren. Der 26 Jahre alte
Angreifer dürfte künftig wohl ebenfalls nicht mehr für den OFC stürmen, der
Etat der Kickers lässt nur noch den Vertragsabschluss eines Stürmers zu.
"Und da Raffael sehr verletzungsanfällig ist, geht die Tendenz eher dahin,
einen neuen zu verpflichten", sagt Lars Schmidt. Dieser neue Angreifer
könnte Michael Petry sein. Zwar haben sich der OFC und Petrys Berater Roger
Wittmann hinsichtlich der finanziellen Vorstellungen angenähert, "aber noch
liegen wir ein bisschen auseinander", so der Kickers-Manager. Geeinigt hat
sich Schmidt dagegen schon mit Oscar Corrochano, der Mittelfeldspieler wird
dem OFC ein weiteres Jahr erhalten bleiben.
Noch keine Klarheit haben die Offenbacher darüber, ob sie die Lizenz für die
kommende Regionalliga-Saison erhalten. "Wir sollen in dieser Woche Bescheid
bekommen", sagt Schatzmeister Thomas Delhougne, der allerdings vom Deutschen
Fußball-Bund Signale erhalten hat, dass der OFC in der Saison 2002 / 2003 in
der dritten Liga antreten kann.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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16 Treffer vor dem Vereinswechsel Würll - der Unverwüstliche
"Es hat keinen Sinn mehr. Ich beende meine Karriere." Patrick Würll war an
einem Freitagabend im August 2000 völlig konsterniert. Die Kickers standen
nach dem Abstieg aus dem Profifußball auf dem letzten Platz der
Regionalliga. Die Fans verbrannten ihre Fahnen, entrollten stattdessen ein
Protestbanner mit der Aufschrift: "Wir waren einmal stolz auf diesen
Verein!" Die Kickers verloren 0:2, der Gegner hieß VfR Mannheim. Würll, vor
der Saison als Top-Torjäger von den Amateuren des FC Bayern gekommen,
verfolgte die Szenerie von der Bank aus. Von wo auch sonst. "Die damaligen
OFC-Trainer Peter Neururer und dann Dragoslav Stepanovic hätten mich fast
meine Karriere gekostet. In sechs Wochen habe ich acht Minuten auf dem Feld
gestanden", erinnert sich der 23-Jährige.
Doch Würll kehrte zurück. Im Winter kam Ramon Berndroth als Coach und setzte
auf den schlaksigen Blonden. Es folgten 47 Pflichtspiele mit 26 Toren, 16 in
dieser Saison - Offenbach meldete sich wieder zurück als ambitionierter
Drittligist. Und Würll erfreute sich wachsender Nachfrage. "Trotz einer
starken Bindung zum OFC will ich in den Profifußball reinschnuppern." Würll
verlässt jetzt die Kickers und wechselt nach Reutlingen.
(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)
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Rudi Völler und Winnie Schäfer: Zeit beim OFC für beide der Durchbruch
Offenbach. Deutschland gegen Kamerun - das dritte und entscheidende Spiel der
DFB-Auswahl in der Vorrundengruppe E am Dienstag in Shizuoka um den Einzug
in das Achtelfinale der Fußball-WM ist auch das Spiel zweier ehemaliger
Offenbacher auf der Trainerbank: Auf der einen Seite Rudi Völler, auf der
anderen Winfried Schäfer.
Völlers Entdecker war Kickers-Idol Hermann Nuber, der ihn als B-Jugendlichen
vom TSV 1860 Hanau nach Offenbach holte. Der heutige DFB-Teamchef erzielte
zwischen 1977 und 1980 in 73 Zweitligapartien 19 Tore für den OFC. Das
damalige Präsidium Walter Müller/Siegfried Leonhardi verkaufte den Stürmer
für umgerechnet 409 207 Euro an den TSV 1860 München. Über Werder Bremen, AS
Rom und Olympique Marseille kam der heute 42-Jährige zu Bayer Leverkusen -
1996 endete seine Karriere, die 1990 mit dem Gewinn des WM-Titels ihren
Höhepunkt hatte.
Winfried Schäfer (Foto) kam 1970 von Borussia Mönchengladbach nach
Offenbach. Der Nationaltrainer von Kamerun erzielte zwischen 1970 und 1975
in 183 Spielen 44 Tore für die Kickers. 1970 gewann er mit dem OFC in
Hannover durch ein 2:1 gegen den 1. FC Köln den DFB-Pokal - sein größter
Erfolg im Kickers-Trikot. "Er ist dadurch erst richtig bekannt geworden -
das war sein Durchbruch", sagt Hermann Nuber.
Mit dabei im damaligen Siegerteam war Roland Weida, später Vizepräsident und
heute Boss der "Waldis", der Traditionsmannschaft der Kickers. Völler kickte
bei Prominentenspielen ab und zu mit, bis der Job als Teamchef die letzten
Zeitreserven fraß. Schäfers Bindung an Offenbach war nie so eng. Sagt Roland
Weida. "Vom Fußball her war er astrein, der ist gelaufen und hat gekämpft
ohne Ende - da gibt es keine Minuspunkte. Vom Typ her war er allerdings
keiner, mit dem man Pferde stehlen konnte - ganz im Gegensatz zu Rudi
Völler. Das ist ein lockerer, netter Mensch, der auf die Leute zu geht."
"Der Winnie", erinnert sich Weida, "war nie so offen wie der Rudi Völler.
Schäfer war in Offenbach kein Gruppenmensch, sondern eher ein Außenseiter."
Aus diesem Grund wird sich "der Winnie wohl auch so oft negativ über
Offenbach geäußert haben", erinnert sich Nuber an manch kritische Bemerkung.
Im Sommer 1975 hatten die Kickers - wie später auch beim Transfer von Rudi
Völler - mal wieder dringend Geld benötigt. Der damalige Geschäftsführer
Willy Konrad forcierte Schäfers Wechsel zum Karlsruher SC. Insgesamt
absolvierte der heute 52-Jährige 403 Bundesligaspiele für den OFC, Borussia
Mönchengladbach und den KSC. Bei den Badenern erlebte Schäfer auch seine
beste Zeit als Trainer. Die Jobs beim VfB Stuttgart und bei Tennis Borussia
Berlin floppten.
Im Februar diesen Jahres setzt Schäfer als Trainer Kameruns wieder einen
Glanzpunkt: Er gewann in Mali die Afrikameisterschaft. Nuber ist dennoch
überzeugt, dass Völler aus dem Duell der ehemaligen Offenbacher auf der
Trainerbank in Shizuoka als Sieger hervorgeht. Er sagt: "Ohne überheblich zu
sein - Kamerun werden wir wohl packen." Weida meint: "Der eine Punkt, der
fehlt, den wird das Team von Rudi Völler holen - da bin ich mir ganz
sicher."
(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)
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Lizenzerteilung: Kickers sind zuversichtlich
Offenbach (app). Das Präsidium des Regionalligisten Kickers Offenbach hat
fristgerecht die nachgebesserten Lizenzierungsunterlagen beim Deutschen
Fußball-Bund in Frankfurt abgegeben und geht zu "100 Prozent" davon aus, die
Spielgenehmigung für die dritte Liga zu bekommen. Das versichert Thomas
Delhougne, der Schatzmeister des Fußball-Regionalligisten. Auf den ersten
Blick, das habe er von Verbandsseite gesagt bekommen, sei wohl alles in
Ordnung. Allerdings wird erst in der kommenden Woche eine Kommission des DFB
nach genauer Prüfung der Papiere die Entscheidung bekannt geben.
Immens wichtig in dem Zusammenhang war der 1:0-Erfolg der Kickers vergangene
Woche im Hessenpokalfinale gegen den SC Neukirchen, der dem OFC den Einzug
in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals und die Garantiesumme von 50 000 Euro
sichert. Delhougne hofft nun auf Losglück am Sonntag, 14. Juli, in der
ARD-Sportschau und ein Heimspiel gegen einen attraktiven Bundesligisten (31.
August bis 2. September), "um die Sache zu vergolden".
Steffen Herzberger wird dann nicht zum Kader der Kickers zählen. Der
ehemalige Mainzer hat sich mit Kickers-Manager Lars Schmidt nicht auf einen
Vertrag einigen können. "Die Vorstellungen waren zu unterschiedlich", sagt
OFC-Trainer Ramon Berndroth. Die nächsten Kandidaten, mit denen Schmidt
verhandelt, sind Michael Petry (Jahn Regensburg) und Patrick Falk (RW
Oberhausen, 18 Bundesligaspiele für die Frankfurter Eintracht).
(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)
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Kickers schmieden große Pläne für den Bieberer Berg: Sporthotel am Stadion?
Auf der 1999 sanierten Stahlrohrtribüne finden derzeit die Anhänger der
Gastmannschaften ihre Plätze. An dieser Stelle schwebt dem OFC-Vorstand ein
Hotelneubau vor. Nicht unproblematisch ist allerdings die Nähe zum
Leonhard-Eißnert-Park, der als geschützte Fläche besondere Rücksichtnahme
bei Bauarbeiten verlangt.
Offenbach (bam/tk). Große Pläne für das zweitgrößte Stadion Hessens: Die
Offenbacher Kickers wollen den Bieberer Berg umbauen. Mit ersten, von dem
renommierten Offenbacher Architektenbüro Novotny und Mähner angefertigten
Planskizzen war der Vereinsvorstand bereits im Rathaus, um den Magistrat für
das Vorhaben zu erwärmen. Oberbürgermeister Gerhard Grandke bestätigte die
Gespräche über ein Projekt, das den Bau eines Hotels einschließt.
Baurechtlich sei jedoch sehr viel zu klären. Besonders die Nähe zum unter
Landschaftsschutz stehenden Leonhard-Eißnert-Park bereitet Probleme.
Der Absicht, im Stadion eine Herberge betreiben zu lassen, steht Grandke
positiv gegenüber: "Der Markt ist da. Uns liegen Anfragen mehrerer Ketten
vor, die sich gern in Offenbach etablieren würden."
Die Vorstellungen der Kickers haben ein prominentes Vorbild: Die BayArena in
Leverkusen. Das topmoderne Stadion erhielt zwar kein Länderspiel während der
Fußball-Weltmeisterschaft 2006, dafür aber wird dort die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft ihre Basis haben.
Der Standort für Rudi Völlers Team ist also schon vergeben, doch Kickers
Offenbach hofft weiter - auf eine weitere, mehr oder weniger, prominente
Mannschaft, die sich am Bieberer Berg auf ihre WM-Spiele (in Frankfurt)
vorbereitet. Voraussetzung dafür ist natürlich mehr als nur ein grüner
Rasen, zwei Tore und Netze.
Das Gesamtbild muss stimmen. Aber es stimmt eben noch nicht. Deswegen planen
die Kickers umfangreiche Veränderungen. Ein Investor soll am Bieberer Berg
ein Hotel bauen. Drei bis vier Sterne, 180 Zimmer soll es haben und stehen,
wo jetzt noch die Stahlrohrtribüne steht.
Statt des Stehkäfigs für Gästefans könnte, wenn die Pläne durchgehen, ab
2004 eine doppelstöckige Tribüne mit 5 000 Sitzplätzen stehen. Und einige
nette Details aus den Plänen, die die Kickers in Zusammenarbeit mit den
Architekten entwickelt haben. Baubeginn 2003, Bauzeit zwischen zehn und 14
Monaten. Hotel und Tribüne sollen die Höhe der gegenüber liegenden
Orientribüne (knapp 30 Meter) nicht überschreiten.
Mit dem Bau würde das Stadion rundherum geschlossen, die Stahlrohrtribüne
verschrottet - wahrscheinlich zusammen mit der längst funktionslos
gewordenen Anzeigetafel, die im Fanmund nach ihrem Initiator den Spott-Namen
"Klaus-Gerster-Gedächtnistafel" erhielt.
Das Investitionsvolumen des Hotelbaus soll, so Kickers-Schatzmeister Thomas
Delhougne, bei 15 Millionen Euro liegen. Der Konferenztrakt, bei dem mit
einer Auslastung am Wochenende nicht zu rechnen ist, könnte so geplant sein,
dass aus ihm zu Spielen zehn bis 16 Logen werden. Und die will der Verein
vermarkten - ganz im Stil von Nobel-Spielstätten wie der BayArena in
Leverkusen und der Arena AufSchalke in Gelsenkirchen.
Was versprechen sich die Kickers von dem Bau? Sie erwarten vom Investor
(einer Hotelkette), der noch nicht gefunden ist, eine "signing fee" - Höhe
unbekannt. Mit dieser Zahlung für die Unterzeichnung des Vertrags wollen sie
Schulden tilgen.
"Das Konzept ist ganz klar auf die Zweite Liga ausgerichtet", sagt
Delhougne. Und da wollen die Kickers mit der selben Klatsche die zweite
Fliege erwischen: Profiklubs müssen nachweisen, dass sie ein Jugendinternat
unterhalten. Das könnte dem Hotel angeschlossen sein; trainiert würde im
Stadion oder auf dem angrenzenden Gelände. Die dort schon angelegten Plätze
würden ausgebaut.
(Von bam/tk, OFFENBACH-POST)
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Angemerkt Plan mit Pferdefuß
Unrealistisch sind die Kickers-Pläne nicht. Dass ein Hotel auf dem Bieberer
Berg die Kasse des Vereins klingeln lässt, wirkt jedenfalls wahrscheinlicher
als die Aussicht, dass eine Rendite aus reichlich fließenden Fernsehgeldern
die Anteilseigener erfreuen könnte. Schenkt man dem Oberbürgermeister
Glauben, dann warten internationale Hotelketten nur darauf, in Offenbach
einen Standort für Investitionen offeriert zu bekommen.
Aber ganz so einfach, wie es sich mancher vorstellen mag, werden die derzeit
erst vage skizzierten Pläne nicht zu verwirklichen sein. Geltendes
Planungsrecht kann auch ein auf den bezahlten Fußball hin arbeitender Club,
der sich bei Bedarf gern als Aushängeschild der Stadt feiern läst, nicht
außer Kraft setzen. Auch nicht eine Stadt, die ihrem Aushängeschild etwas
Gutes tun möchte. "Hoppla", jetzt komme wir", das geht so einfach eben
nicht.
Bei allem guten Willen wird es die Stadt nicht auf einen Konflikt mit den
Naturschützern und Grün liebenden Bürgern ankommen lassen und eine
landesplanerische Änderung des Schutzstatut für den Leonhard Eißnert Park
betreiben.
Die Stadion-Neuplaner werden mit dem Platz auskommen müssen, der den Kickers
per Erbbaurecht zur Verfügung steht.
Und da zeichnet sich nach Meinung von Fachleuten ein Pferdefuß ab: Anlagen
wie die Abstandregelung zu den Bäumen des Parks könnten das Vorhaben ebenso
verteuern wie eine aufwändige Statik, die wegen der Gefahr umstürzender
Bäume vorgeschrieben ist. Dass scharf kalkulierende Hotelkonzerne solche
wohl unusweichlichen Mehrosten akzeptieren werden, ist nicht sicher.
Den Kickers ist aber dennoch altes gute für das Objekt zu wünschen. Als
heimeliges Quartier für Kicker - etwas aus der Türkei oder Kroatien - eng in
die Weltmeisterschaft 2006 eingebunden zu ein, das stünde der Stadt
Offenbach bestimmt nicht schlecht zu Gesicht.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Mit einem Vier-Sterne-Hotel Eine neue Tribüne am Bieberer Berg
die. OFFENBACH. Manchmal wähnt sich Thomas Delhougne, der Schatzmeister der Offenbacher
Kickers, "im falschen Film". Vor allem mit Blick auf den Nachbarn, die
Frankfurter Eintracht. "Dort wird mit öffentlichen Mitteln eine
privatrechtliche Betriebsstätte hergestellt." Delhougne meint den
Stadionneubau. Die Kickers dagegen hätten sich in der Vergangenheit selbst
helfen müssen. Auf rund zwei Millionen Euro beziffert der Schatzmeister des
Fußball-Regionalligavereins die Summe, die der OFC in den zurückliegenden
zehn Jahren durch die Vereinsmitglieder in bauliche Veränderungen auf dem
Bieberer Berg investiert habe. Mit Blick auf die Kosten spricht Delhougne
deshalb von einem "Faß ohne Boden". Nun wollen aber auch die Kickers, so der
Schatzmeister, "Spaß" am zweitgrößten Stadion in Hessen haben, das im Besitz
der Stadt Offenbach ist und das der Verein in Erbbauchrecht gepachtet hat.
Die Offenbacher haben einen Investor aus der Nähe von Hannover gefunden, der
die Stahlrohrtribüne, die sogenannte Westtribüne, "korrespondierend zur
Orion-Tribüne" ohne öffentliche Mittel umbauen möchte. "Das Stadion soll
praktisch geschlossen werden", sagt der Schatzmeister. Neben einer Tribüne
mit fast 5000 Sitzplätzen plant der Unternehmer den Bau eines "Drei- bis
Vier-Sterne-Hotels" mit Konferenzräumen. Am Wochenende sollen sie bei
Heimspielen in Logen umgewandelt werden. "Das Investitionsvolumen ist
relativ bedeutend", sagte Delhougne. Die Kickers., die von dem Investor ein
"Signingfee" bekämen, versprechen sich von dem Projekt "eine permanent
bessere Einnahmesituation durch ein höherwertiges Platzangebot" auf dem
Bieberer Berg. Die Stadt soll den Umbauplänen
aufgeschlossen gegenüberstehen. "Das Projekt ist schon konkret geplant,
aber noch nicht endgültig durch", sagt der Schatzmeister. Baubeginn könnte
im kommenden Jahr sein. Der Betreiber wäre wahrscheinlich eine Hotelkette.
Am Montag haben die Offenbacher ihre Lizenzierungsunterlagen beim Deutschen
Fußball-Bund abgegeben. "Die Bedingungen waren unglaublich schwer", sagt
Delhougne. Die Auflagen, die der Regionalligaklub zu erfüllen hatte, hätten
insgesamt sogar im "siebenstelligen Bereich" gelegen. "Wir haben es
maßgeblich durch private Aktivitäten hinbekommen." Nun wollen die Kickers
noch Stürmer Michael Perry vom Ligarivalen Jahn-Regensburg und den früheren
Eintracht-Spieler Patrick Falk für das Mittelfeld verpflichten.
(Von die, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)
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OFC buhlt weiter um Falk und Petry
Von Urlaub kann für Lars Schmidt derzeit keine Rede sein. Während sich die Spieler des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach unter der Sonne Mallorcas von den Strapazen der abgelaufenen Punktspielsaison erholen, ist die Spielzeit für den Manager des OFC noch nicht beendet. Personalien gilt es zu klären, den Boden zu bereiten für eine erfolgreiche Saison 2002/2003. Nachdem der OFC in Christian Knappmann von westfälischen Oberligisten Germania Ratingen, Alexander Lorenz vom Ligakonkurrenten der Kickers, dem SV Darmstadt 98, sowie in Carsten Schönefeld von den Amateuren des VfL Wolfsburg, die ebenfalls in der vierten Liga spielen, drei Mittelfeldakteure mit starkem linken Fuß verpflichtet hat, gestalten sich die weiteren Personalplanungen laut Lars Schmidt derzeit "zäh".
In der Schwebe befindet sich beispielsweise der Fall Patrick Falk. Der 22 Jahre alte, offensive Mittelfeldakteur, zuletzt beim Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen unter Vertrag, hat verlauten lassen, dass er gerne an den Bieberer Berg wechseln würde. Vorausgesetzt, das Gehalt und die sportliche Perspektive stimmen. Zur Zeit absolviert Falk allerdings ein Probetraining in Spanien, am Donnerstag wollen der ehemalige Juniorennationalspieler und sein Berater Guido Nikolai nach Offenbach kommen, um mit Schmidt zu verhandeln. Der OFC-Manager macht allerdings deutlich, dass das erste Angebot der Offenbacher an Falk, das dieser abgelehnt hat, nicht nachgebessert wird.
Zahlen sind auch das Thema, wenn Roger Wittmann in den kommenden Tagen in Offenbach vorstellig wird. Der Berater des Angreifers Michael Petry von Jahn Regensburg will mit Schmidt die Bedingungen erörtern, zu denen Petry, den Trainer Ramon Berndroth gerne als Ersatz für Patrick Würll hätte, bereit wäre, nach Offenbach zu wechseln. Sollte eine Verpflichtung Petrys scheitern, sähe Schmidt "keinen Grund, in Panik zu verfallen. Wir können auch noch bis zum Beginn der Vorbereitung warten." In den kommenden Wochen würden noch genügend Spieler angeboten, darunter werde der OFC "auch einen für unsere finanziellen Verhältnisse guten Stürmer finden", so Schmidt.
Mit Oscar Corrochano hat sich der Manager des OFC derweil prinzipiell über eine weitere Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2003 l geeinigt. Nun müssen mit dem Berater des Mittelfeldakteurs noch die letzten Details geklärt werden.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Ersatz für Patrick Würll in Sicht Schmidt trifft sich mit Michael Petry
Der OFC blickt optimistisch in die Zukunft. Die Lizenz ist gesichert. Der Sieg im Hessenpokal, die damit verbundene Teilnahme am DFB-Pokal hilft enorm weiter. Nun ist Manager Lars Schmidt gefordert, den Kader für eine weitere Regionalliga-Saison zusammenzustellen.
Am heutigen Montag wird Schmidt mit einem Wunschkandidaten zusammentreffen: Michael Petry von Jahn Regensburg. Der 25- jährige Stürmer soll den Weggang von Torjäger Patrick Würll zum SSV Reutlingen kompensieren. In der abgelaufenen Saison hatte Petry bei 30 Einsätzen acht Mal getroffen. "Der OFC ist ein interessanter Verein. Die sportlichen Perspektiven wären dort nicht schlecht. Es könnte gut sein, dass man mich demnächst auf dem Bieberer Berg wieder sieht", meint der frühere Offensivmann vom VfR Mannheim. Petrys Vertrag in Regensburg ist mittlerweile ausgelaufen, doch der SSV Jahn hat ihm ein neues Angebot unterbreitet. Deshalb bleibt der Umworbene noch zurückhaltend: "Ich habe keine Entscheidung zugunsten des einen oder des anderen Vereins gefällt." Die will ihm Schmidt bei dem Treffen allerdings schmackhaft machen: "Petry passt genau in unsere Planungen."
Unterdessen bestätigten sich kicker-Recherchen über einen Geheimplan des Präsidiums. Um neue Einnahme-Quellen für den OFC zu erschließen, soll die Westtribüne des vereinseigenen Stadions an einen Investor veräußert werden. Nach kicker-Informationen will dieser eine neue Tribüne mit integriertem Hotel- und VIP- Bereich finanzieren. Die Vereinskasse oder öffentliche Gelder würden dazu nicht benötigt.
(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)
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