Kickers Offenbach
News, Info's und Zeitungsberichte über den OFC
Juni 2002

30.06.2002: Kader im Schnitt nur 22,7 Jahre alt
30.06.2002: "In Frankfurt gibt es nur Lug und Trug!"
29.06.2002: Drei Tore von Naciri beim 6:0 der Kickers
28.06.2002: Kickers-Trainingsauftakt
28.06.2002: Gestern hat Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach das Training wieder aufgenommen und plant die Rückkehr in den Profifußball
28.06.2002: Quereinsteiger Michael Lüken, ab Montag neuer Geschäftsführer bei Kickers Offenbach, will auf dem Bieberer Berg für frischen Wind sorgen
28.06.2002: Starke Regionalliga Süd - aber OFC glaubt an seine Aufstiegschance
27.06.2002: Binz geht nicht zum SV Wehen
27.06.2002: Trainingsauftakt beim OFC
27.06.2002: Aufgeladene Akkus und großer Eifer
26.06.2002: Wichtigstes Derby ist gegen Darmstadt 98
24.06.2002: Eintracht Frankfurt bringt alles durcheinander
22.06.2002: Patrick Falk: Mit dem OFC die Eintracht schlagen
22.06.2002: Mitgefühl vom zu kurz gekommenen Zwilling
21.06.2002: OFC gegen Eintracht-dieses Spiel kann drittklassig wahr werden
21.06.2002: Im Banne des Bieberer Bergs
21.06.2002: "Wir hätten uns selbstverständlich auch für die Kickers eingesetzt"
18.06.2002: Patrick Falk wird Offenbacher
18.06.2002: Falk fast mit Offenbach einig
18.06.2002: Kalt: "Kickers kriegen Lizenz"
17.06.2002: Auslosung der Hauptrunde am 14. Juli
15.06.2002: Wie Fans von Kickers Offenbach Politiker gegen Eintracht Frankfurt beeinflussen wollen
13.06.2002: Thomas Röder führt jetzt die Kasse des OFC
13.06.2002: Thomas Röder hütet künftig die Finanzen
13.06.2002: Neuer Schatzmeister für die Offenbacher Kickers
12.06.2002: OFC holt Kaba und ist mit Falk einig
09.06.2002: 16 Treffer vor dem Vereinswechsel
08.06.2002: Rudi Völler und Winnie Schäfer: Zeit beim OFC für beide der Durchbruch
07.06.2002: Lizenzerteilung: Kickers sind zuversichtlich
05.06.2002: Kickers schmieden große Pläne für den Bieberer Berg: Sporthotel am Stadion?
05.06.2002: Angemerkt
04.06.2002: Mit einem Vier-Sterne-Hotel
04.06.2002: OFC buhlt weiter um Falk und Petry
02.06.2002: Ersatz für Patrick Würll in Sicht

 
News vom So. 30.06.2002

Kader im Schnitt nur 22,7 Jahre alt

Ramon Berndroth muss eine neue Abwehr bauen

Erneut hat der OFC einen personellen Umbruch vorgenommen. Nicht so extrem wie vor einem Jahr, als 13 Akteure den Verein verließen. Aber erneut gingen Leistungsträger. Dafür steht der Traditionsverein mittlerweile finanziell solider da als in den letzten Jahren.

Kommen & Gehen Mit Manfred Binz, der sich verpokerte und vereinslos ist, ging nach drei Jahren der routinierte Abwehrchef. Auch Manndecker Lars Meyer nahm Abschied. Zudem verlor der OFC in Patrick Würll (Reutlingen) den Top-Torjäger und mit Raffael Tonello (Eintracht Frankfurt) einen weiteren gefährlichen, jedoch verletzungsanfälligen Stürmer. Matthias Becker und Oliver Speth werden ihre Karriere beenden. Michael Alderigi und Necip Incesu gingen ebenfalls. Als Ersatz kamen Stürmer Michael Petry (25, Jahn Regensburg), Mittelfeldtalent Patrick Falk (22, RW Oberhausen), Alexander Lorenz (23, Darmstadt 98) für die linke Seite, Manndecker Bashir Kaba (21, 1. FC Köln), Stürmer Christian Knappmann (21, Ratingen 04), Mittelfeldspieler Carsten Schönefeld (20, VfL Wolfsburg A.) und aus dem OFC-Nachwuchs Rill, Müller, Stenzel, Sabanovic.

System & Taktik Trainer Ramon Berndroth vertraut einem (gern defensiven) 3-5-2-System. Die Abwehrreihe muss komplett neu gebaut werden. Dabei wird Routinier Zitouni die Rolle des Chefs zukommen, der die jungen Kollegen Kaba, Fossi, Brighache oder Langen ordnen muss. Im Mittelfeld wird Dworschak neben Barletta die Fäden aus der zentralen defensiven Position ziehen - als Abräumer und Antreiber. Hinter den Spitzen ist Falk als Ideengeber geplant. Petry dürfte einen Platz im Angriff sicher haben.

Stärken & Schwächen Den Schwachpunkt stellt die Abwehr dar - neu formiert und außer dem 31-jährigen Zitouni ohne große Erfahrung. Die vier Akteure haben insgesamt ein Durchschnittsalter von 20,75 Jahren. Überhaupt ist Routine Mangelware im neuen OFC-Kader. Die Feldspieler sind im Schnitt 22,7 Jahre alt. Stark dagegen: Torhüter Thier als einer der Besten der Liga und das defensive Mittelfeldpersonal mit Dworschak, Barletta und Corrochano.

Trainer & Umfeld Trainer Ramon Berndroth hat das Vertrauen des Präsidiums und muss sparen. Manager Lars Schmidt arbeitet mit dem Coach Hand in Hand. Den OFC drückt eine Schuldenlast von knapp 800 000 Euro. Für die Lizenz war ein Liquiditätsnachweis von 350 000 Euro nötig. Die Kickers hoffen auf gute Einnahmen im Zuschauerbereich. Es locken Derbies, vor allem gegen die Frankfurter Eintracht. In der Vereinsleitung gibt es einige Änderungen. Michael Lüken (zuletzt Teamkoordinator des 1. FC Köln) löst Jörg Hambückers als Geschäftsführer ab. Investmentbanker Thomas Röder wird neuer Schatzmeister. Vorgänger Thomas Delhougne plant den bevorstehenden Stadionausbau.

Fazit & Prognose Als Ziel wurde der Aufstieg spätestens in zwei Jahren ausgegeben. In diesem Jahr sollte allerdings ein guter Mittelfeldplatz zufrieden stellen.

(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)

 
News vom So. 30.06.2002

"In Frankfurt gibt es nur Lug und Trug!"

Neuzugang Patrick Falk will das Derby und den Aufstieg - "Bin nicht immer der Bravste"

Offenbach. Beim 6:0-Testspielsieg der Offenbacher Kickers am Freitag in Dettingen musste Neuzugang Patrick Falk noch zuschauen (Spielgenehmigung erst ab 1. Juli). Im Sunday-Interview gibt der 22 Jahre junge Ex-Eintrachtler dafür aber gleich richtig Gas.

Wie ist der erste Einruck von den neuen Mannschaftskameraden?

Patrick Falk: Super! Hier merkt man gleich, dass tolle Kameradschaft herrscht. Ich bin sehr gut aufgenommen worden.

Ist die Nummer 10 eine große Bürde?

Patrick Falk: Nee eine große Ehre! Ich bin als Spielmacher geholt worden, weiß aber auch, dass ich es nur im Team schaffen kann.

Sie sollen ein schwieriger Typ sein. In Oberhausen nannte man Sie "Kameradenschwein".

Patrick Falk: Wenn einer das glaubt, was geschrieben worden ist, dann kennt er mich nicht. Ich bin nicht immer der Bravste, aber immer offen und ehrlich, nie hintenrum.

Froh wieder daheim in Gelnhausen zu ein?

Patrick Falk: Auf alle Fälle. Hier habe ich meine Freunde und Bekannte, bin wieder jeden Tag bei meiner Frau Kerstin und Tochter Michelle.

Wer hat Sie zu den Kickers geholt?

Patrick Falk: Manager Lars Schmidt hat von Ramon Berndroth den Auftrag bekommen. Unter Berndroth habe ich schon in der Eintracht-A-Jugend trainiert. Er wird mir bei meiner weiteren Entwicklung helfen, denn er gibt jungen Spielern viel Vertrauen und bestraft einen nicht gleich, wenn man mal einen Fehler macht.

Sie hatten andere Angebote. Warum Offenbach?

Patrick Falk: Die Kickers sind ein Mythos! Da braucht man nicht lange überlegen. Außerdem kenne ich Adi Dworschak sowie Oscar Corrochano, habe mit ihnen bei der Eintracht gespielt.

Thema Eintracht: Schon im Derbyfieber?

Patrick Falk: Ich hoffe, Eintracht kriegt die Lizenz nicht zurück. Das Derby wäre für unsere Fans und für uns Spieler das Allergrößte.

Sie haben schlechte Erfahrungen bei der Eintracht gemacht.

Patrick Falk: Wie alle jungen Spieler in Frankfurt. In dem Verein wird doch nie die Wahrheit gesagt, da herrscht nur Lug und Trug.

Verzeihen Ihnen die OFC-Fans ihre Vergangenheit?

Patrick Falk; Ich bin ja nicht mit der Eintracht verheiratet gewesen. Die sollen einfach vergessen, dass ich da mal gespielt habe.

Wie sind ihre Ziele mit dem OFC?

Patrick Falk: Wir wollen aufsteigen - entweder diese oder die nächste Saison.

(Von Michael Feick, SUNDAY)

 
News vom Sa. 29.06.2002

Drei Tore von Naciri beim 6:0 der Kickers

Offenbach (old). Leichter Aufgalopp: Die Offenbacher Kickers haben am Freitagabend ein erstes Testspiel für die neue Fußball-Regionalligasaison beim Bezirksligisten Germania Dettingen glatt mit 6:0 (1:0) gewonnen. Vor knapp 600 Zuschauern erzielten Naciri (39./58./73.), Saridogan (52.), Langen (66.) und Müller (82.) die Treffer für die Offenbacher. 16 Spieler setzte Co-Trainer Michael Dämgen, der den in Urlaub weilenden Chefcoach Ramon Berndroth vertrat, ein. Die sechs Zugänge des OFC (Falk, Petry, Knappmann, Kaba, Lorenz, Schönefeld) waren noch nicht spielberechtigt.

(Von old, OFFENBACH-POST)

 
News vom Fr. 28.06.2002

Kickers-Trainingsauftakt

Rückenwind aus Japan, Test gegen Dettingen

Früh übt sich, wer die Frankfurter Eintracht bezwingen möchte. Am Donnerstag abend haben die Offenbacher Kickers als dritter hessischer Verein nach dem SV Darmstadt 98 und dem SV Wehen wieder das Training für die kommende Saison in der Fußball-Regionalliga Süd aufgenommen, Nach knapp vierwöchiger Pause begrüßte Assistenztrainer Michael Dämgen die Belegschaft zu einer ersten kurzen Übungseinheit am Bieberer Berg. Chefcoach Ramon Berndroth kehrt erst an diesem Wochenende aus seinem Portugal-Urlaub zurück.

Mit von der Partie bei dem lockeren Aufgalopp, den rund fünfzig Fans verfolgten, waren alle sechs Zugänge. Dazu zählt der 20 Jahre alte Carsten Schönefeld, der von den Amateuren des Bundesligavereins VfL Wolfsburg nach Hessen gewechselt ist und dem Mittelfeld des OFC, eine der Schwachstellen der Vorsaison, mehr spielerischen Glanz verleihen soll. Dieselbe Aufgabe ist auch dem 23 Jahre alten Alexander Lorenz zugedacht, der von den "Lilien" verpflichtet wurde. Die größten Hoffnungen ruhen zweifelsohne auf Patrick Falk, der bereits für die Amateure von Bayer Leverkusen, Eintracht Braunschweig, die Frankfurter Eintracht und zuletzt in der Zweiten Bundesliga bei Rot Weiß Obertshausen am Ball war. Dem Zweiundzwanzigjährigen ist im taktischen Konzept von Berndroth und Dämgen die Rolle des torgefährlichen Spielmachers zugedacht.

Ihr erstes Privatspiel bestreiten die Kickers an diesem Freitag im unterfränkischen Dettingen gegen eine Kreisligauswahl. Dämgen sagte bei der Vorstellung der Spieler, "daß die Jungs nach der Unterbrechung und dem überraschenden Einzug der deutschen Nationalelf ins WM-Finale mit großem Eifer wieder Fußball spielen wollen". In der vergangenen Runde, die für die Kickers unerwartet gut losging, nach den Winterferien eine Schwächeperiode mit sich brachte und am Ende auf dem achten Tabellenplatz beschlossen wurde, waren die Offenbacher für Wochen und Monate der beste hessische Regionalligaverein. Vom 27. Juni an, wenn die neue Ball-Saison offiziell beginnt, kommt diesem Ziel eine völlig neue Bedeutung zu, Denn erstmals seit 18 Jahren kreuzen sich in einem Meisterschaftsspiel wieder die Weg der Eintracht und der Kickers und stellt sich für beide Fan-Gruppen die bedeutende Frage nach der "wahren Fußball-Macht vom Main".

(Von mah, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)

 
News vom Fr. 28.06.2002

Gestern hat Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach das Training wieder aufgenommen und plant die Rückkehr in den Profifußball

Um kurz vor 17 Uhr haben Dieter Müller und Thomas Kalt am gestrigen Nachmittag zu den Fußballern von Kickers Offenbach gesprochen. Der OFC-Präsident und sein Vize haben den Regionalliga-Kickern vor dem ersten Training mitgeteilt, wie die Zielsetzung des OFC für die am 27. Juli beginnende Saison 2002/2003 in der Regionalliga Süd lautet. "Binnen der nächsten 24 Monate in die Zweite Bundesliga aufsteigen", das ist es, was die Verantwortlichen am Bieberer Berg vorhaben.

Obwohl der OFC in der vergangenen Spielzeit, trotz eines achten Tabellenplatzes im Endklassement, einige Zeit um den Aufstieg mitgespielt und somit bei den Fans Begehrlichkeiten geweckt hat, haben Müller und seine Vorstandskollegen die Zielsetzung mit Bedacht längerfristig angesetzt. "Binnen 24 Monaten schließt zwar nicht aus, dass wir eventuell schon in der kommenden Saison um den Aufstieg mitspielen", sagt Vizepräsident Kalt. Nur habe man die Rückkehr in den Profifußball nicht jetzt schon zur Vorgabe erhoben, "damit wir am Ende nicht in die Verlegenheit kommen, dass wir nicht halten können, was wir vor der Saison versprochen haben." Auf jeden Fall wolle man aber "in die Nähe der Aufstiegsplätze" kommen, sagt Kalt.

Ähnlich sieht es auch Co-Trainer Michael Dämgen, der in Abwesenheit seines Chefs Ramon Berndroth - der OFC-Coach weilt noch bis zum Sonntag im Urlaub in Portugal - das erste Training der Saison leitete. "Den einen oder anderen Platz besser als in der vergangenen Saison" wolle der OFC abschneiden, "und wenn es sich entwickelt, dass wir um den Aufstieg mitspielen, dann ist es auch gut", so Dämgen, der allerdings darauf hinweist, dass das Auftaktprogramm mit dem FC Augsburg, dem 1. FC Saarbrücken, den Sportfreunden Siegen und dem SV Darmstadt 98 enorm schwer sei.

Derweil haben die Spieler die Vorstellungen der Vorstandschaft schon verinnerlicht. "Ich habe für zwei Jahre unterschrieben, und bis dahin aufgestiegen zu sein, das ist auch meine Planung", sagt beispielsweise der von Jahn Regensburg verpflichtete Stürmer Michael Petry. Und auch Patrick Falk, der ebenso wie restlichen Neuzugänge Christian Knappmann (Germania Ratingen), Alexander Lorenz (Darmstadt 98), Carsten Schönefeld (VfL Wolfsburg Amateure) und Bashir Kaba (1. FC Köln Amateure) beim gestrigen Auftakttraining am Ball war, nennt die Vorgabe "ein gutes Ziel", sagt aber auch: "Wenn wir einen anständigen Start erwischen, ist der Aufstieg auch schon in der kommenden Saison möglich."

Auch Matthias Dworschak, Kopf der neuen Kickers-Mannschaft, findet die Zielsetzung ebenfalls "realistisch" und vergleicht die Rolle des OFC mit der der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea. "Wenn man eine Einheit ist, hat man gegen jeden Gegner, auch einen, der besser besetzt ist, eine Chance." Das habe das DFB-Team bewiesen, so Dworschak, "und die können nicht mehr schlechter als Zweiter werden. Das wäre mir auch recht."

Mit 25 Spielern - darunter auch die aus der A-Jugend beziehungsweise der Zweiten Mannschaft aufgerückten Samel Sabanovic, Christian Müller, Alexander Stenzel und Marco Rill - startet der OFC in das Unternehmen "zweite Liga in zwei Jahren", beim gestrigen, gut 75-minütigen Aufgalopp fehlte lediglich Stürmer Tobias Schindler aufgrund einer Knieverletzung. Der Etat für die kommende Regionalligaspielzeit beträgt etwa 1,5 Millionen Euro und liegt damit laut Thomas Kalt rund zehn Prozent unter dem der Vorsaison.

Erstmals im Wettkampf gegen den Ball treten die OFC-Kicker heute Abend (19 Uhr) beim Bezirksligisten Germania Dettingen. Im Rahmen der weiteren Vorbereitung wird der OFC seine Kräfte am 13. Juli (15 Uhr) auch mit dem Zweitligisten LR Ahlen messen.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Fr. 28.06.2002

Quereinsteiger Michael Lüken, ab Montag neuer Geschäftsführer bei Kickers Offenbach, will auf dem Bieberer Berg für frischen Wind sorgen

Der junge Fußballer Michael Lüken war, wie er selbst sagt, einst "ein Ökonom". Technisch beschlagen zwar und "ein Freistoßspezialist", doch der ballgewandte Mittelfeldspieler der zweiten Mannschaft des Landesligisten SV Olympia Laxten im Emsland gibt offen zu, nicht gerade das gewesen zu sein, was man umgangssprachlich eine Kampfmaschine nennt, die zielgerichtet nach maximalem Erfolg strebt.

Bei seinem Streben nach beruflichem Fortkommen verhält sich der 36-Jährige, der am kommenden Montag seinen Posten als neuer Geschäftsführer des Regionalligisten Kickers Offenbach antreten wird, allerdings ungleich geradliniger und ehrgeiziger. "Ich will vorankommen", lautet Lükens Credo, und sein Leitspruch hat ihn auch veranlasst, einen ungewöhnlichen Weg zu beschreiten.

Denn in Michael Lüken, der seine Fußballerkarriere bereits im Alter von 26 Jahren beendete, weil er eben merkte, "dass es als Spieler nicht mehr voranging", kommt nicht etwa ein erfahrener Administrator an den Bieberer Berg, sondern ein Quereinsteiger. Bis vor wenigen Wochen war Lüken nämlich noch Teamkoordinator - einfacher gesprochen: Mannschaftsbetreuer - beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln, und seine Aufgaben lagen darin, Behördengänge für ausländische Profis wie etwa den Kameruner Nationalmannschaftskapitän Rigobert Song zu erledigen oder sich um neue Trainingsleibchen, Fußballschuhe, Stutzen oder sonstige Ausrüstung zu kümmern.

Nachdem der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann allerdings in einem Fernstudium am Institut für Sport und Touristik in Düsseldorf seinen Abschluss als Sportmanager gemacht hatte, fühlte sich Michael Lüken mit der Aufgabe irgendwann "unterfordert". Es ging nicht mehr vorwärts. Köln-Fan Lüken, der Anfang des Jahres 1995 bei "seinem Klub" als Co-Trainer der A-Jugend eingestiegen war, ehe er im März 1998 vom damaligen Kölner Chefcoach Lorenz-Günther Köstner zum Betreuer des Profiteams berufen wurde, strebte nach Veränderung. In Köln sah Lüken, der seinen Betreuerjob auch unter der Prämisse angetreten hatte, "weiterzukommen, weil ich in dieser Position Kontakte im Fußballgeschäft aufbauen konnte", diese Möglichkeit nicht mehr. Und als es von Seiten seines Lieblingsvereins "keinerlei Reaktion" auf seine Anfrage gab, ob er sich denn beruflich verbessern könne, suchte Lüken Anfang des Jahres den Kontakt zum OFC, "nachdem ich gelesen hatte, dass Jörg Hambückers als Geschäftsführer ausscheidet".

Über den ehemaligen Kölner Torjäger und jetzigen OFC-Präsidenten Dieter Müller, ein Idol des FC-Fans Michael Lüken, entstand der Kontakt, und spätestens nach dem zweiten Gespräch, zu dem Lüken nach Offenbach gereist war, "war klar, dass ich hierher gehe", sagt der neue Geschäftsführer. Das Ambiente am Bieberer Berg habe ihn beeindruckt, "Weltklasse" sei es, sagt er, "fast wie auf St. Pauli." So fiel es ihm auch nicht schwer, von einem Bundes- zu einem Regionalligisten zu wechseln. "Der Name Kickers Offenbach hat mich gereizt", sagt Lüken, "da ist Leben drin, genau wie bei Rot-Weiß Essen oder Eintracht Braunschweig."

Deswegen will der neue Chef auf der OFC-Geschäftsstelle mithelfen, dass sein neuer Arbeitgeber schnellstmöglich wieder in der zweiten Liga mitspielt, "wo die Kickers zwingend hingehören". Seit zehn Tagen schaut sich der neue Chefadministrator deshalb schon mal in Offenbach um, ab kommenden Montag wird Michael Lüken dann die Geschäfte bei den Kickers führen. Was ihn vor allem deshalb fasziniert, "weil ich jetzt Kompetenzen habe" und er außerdem gewisse Entwicklungen im Verein "steuern" könne. Als Betreuer in Köln sei er "nur ausführendes Organ" gewesen, so Lüken.

Dass er ein Neuling im Job des Geschäftsführers ist, empfindet Lüken nicht als Nachteil. "Auch Reiner Calmund hat mal angefangen", hält er jedem entgegen, der nachfragt, ob er nicht ein bisschen Bammel habe. Außerdem glaubt Michael Lüken, für seinen neuen Job durchaus prädestiniert zu sein, "weil ich im organisatorischen Bereich sehr gut bin und auch mit Menschen gut umgehen kann".

In Offenbach will Michael Lüken einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter erklimmen, die ihn irgendwann in die Position des Geschäftsführers eines Profiklubs bringen soll. Denn Stagnation ist Michael Lüken ein Gräuel. Vorankommen, das will er, "und am liebsten mit dem OFC".

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Fr. 28.06.2002

Starke Regionalliga Süd - aber OFC glaubt an seine Aufstiegschance

Offenbach. 24 Monate. Höchstens. Zwölf Monate wären optimal. Diesen Zeitrahmen hat Dieter Müller, der Präsident des Regionalligisten Kickers Offenbach, gestern vor dem Trainingsauftakt am Bieberer Berg für die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga noch einmal bekräftigt. "Das ist realistisch. Man hat bei einer Planung über zwei Jahre nicht gleich einen zu großen Druck, aber doch ein klares Ziel vor Augen", sagt Cesar Thier, Torwart der Kickers.

"Mit einem anständigen Saisonstart scheint alles möglich in dieser Klasse", meint Patrick Falk, Zugang vom Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen, einen Monat vor dem Auftakt beim hoch gelobten Meister der Oberliga Bayern, dem FC Augsburg, und dem ersten Heimspiel am Bieberer Berg gegen Zweitligaabsteiger 1. FC Saarbrücken. Am vierten und fünften Spieltag stehen die Derbys gegen den SV Darmstadt 98 und bei der Frankfurter Eintracht auf dem vorläufigen Spielplan, "und danach", sagt Falk, einst in der Jugend und in der Bundesliga für die Eintracht aktiv, "wissen wir ganz genau, wo wir stehen".

Michael Dämgen, Co-Trainer des OFC, der gestern den noch im Portugal-Urlaub weilenden Ramon Berndroth vertrat, meint: "Ich denke, wir gehen als gefährlicher Außenseiter in die Saison und hoffe, dass wir uns in dieser Spielzeit im Vergleich zur vergangenen Runde noch ein bisschen steigern können." Die Kickers, Sieger im Hessenpokal und somit im DFB-Pokal vertreten, hatten in der Saison 2001/02 lange um den Aufstieg mitgespielt, am Ende den achten Platz belegt.

Mittelfeldspieler Thorsten Becht, der nach seiner Leistenverletzung die lockere Einheit vor knapp 100 Fans ohne größere Probleme absolvierte, prophezeit: "Wenn sich die Mannschaft schnell findet und von Verletzungen verschont bleibt, dann kann sie auch vorne mitspielen." Cesar Thier fügte hinzu: "Wenn die Neuen richtig einschlagen, haben wir ein gutes Team."

Sechs Zugänge haben die Kickers in der Sommerpause zum Bieberer Berg geholt, die heute, 19 Uhr, im ersten Testspiel in Dettingen aber noch nicht spielberechtigt sind. Patrick Falk soll künftig im Mittelfeld die Akzente setzen, Michael Petry (Jahn Regensburg) den abgewanderten Torjäger Patrick Würll (SSV Reutlingen) ersetzen. "10 bis 15 Tore", traut sich der frühere Mannheimer in dieser Saison zu. Auch Christian Knappmann (SV Ratingen), der stark an Bayern-Stürmer Carsten Jancker erinnert, kann im Sturm spielen. Bashir Kaba (1. FC Köln Amateure) soll verteidigen. Alexander Lorenz (Darmstadt 98) und Carsten Schönefeld (VfL Wolfsburg Amateure) sind für das Mittelfeld vorgesehen. "Wir haben sicherlich keinen Schritt zurück gemacht, sondern sind durch die Zugänge in der Breite näher zusammengerückt", glaubt Mittelfeldspieler Matthias Dworschak. Becht und Thier warnen aber auch: Die Klasse sei stärker geworden als in der vergangenen Saison.

Zumal auch ein Spieler wie Stefan Simon (zuletzt beim LR Ahlen), 1999 mit den Offenbacher Kickers in die 2. Bundesliga aufgestiegen, in der neuen Saison in dieser Liga spielen wird. Er unterschrieb gestern einen Einjahresvertrag beim SV Wehen. Von der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Manfred Binz, dessen Vertrag beim OFC nicht verlängert wurde, nahmen die Taunussteiner gestern Abstand. Er sei nicht fit genug.

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Do. 27.06.2002

Binz geht nicht zum SV Wehen

Taunusstein (dpa) - Ex-Nationalspieler Manfred Binz wird seine Karriere nicht beim Fußball-Regionalligisten SV Wehen ausklingen lassen. Die Taunussteiner nehmen wegen der mangelnden körperlichen Fitness des 36-jährigen Abwehrspielers Abstand von einer Verpflichtung, teilte der Club am Donnerstag mit. Einen Einjahresvertrag mit Option schlossen die Wehener dagegen mit Stefan Simon ab, der zuletzt für den Zweitligisten LR Ahlen spielte.Der 33 Jahre alte Simon war in Ahlen nach der Winterpause nicht mehr erste Wahl. "Ich wollte unbedingt in die Heimatregion zurück, weil ich mir eine berufliche Zukunft aufbauen will", sagte der aus der Nähe von Limburg stammende Simon und löste seinen noch laufenden Vertrag. Vor seinem Engagement in Ahlen stand Simon lange bei Kickers Offenbach, dem FC Homburg und Darmstadt 98 unter Vertrag. Mit der Erfahrung von 172 Zweitliga-Einsätzen, bei denen er 36 Tore erzielte, soll der 33-Jährige den zum Liga-Konkurrenten RW Erfurt gewechselten Patrick Hornung.

(Von dpa, FRANKFURTER NEUE PRESSE)

 
News vom Do. 27.06.2002

Trainingsauftakt beim OFC

Am heutigen Donnerstag (17 Uhr) beginnt auch für die Regionalliga-Kicker von Kickers Offenbach wieder der Ernst des Fußballerlebens. Dann nämlich bittet Co-Trainer Thomas Dämgen in Vertretung für den noch bis Samstag in Portugal weilenden Ramon Berndroth zur ersten Trainingseinheit der Vorbereitung auf den Bieberer Berg. Erstmals mit von der Partie werden dann auch die Neuzugänge Michael Petry, Patrick Falk, Alexander Lorenz, Christian Knappmann, Carsten Schönefeld und Bashir Kaba sein.

(Von prd, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Do. 27.06.2002

Aufgeladene Akkus und großer Eifer

Offenbach (app). Die Spieler der Offenbacher Kickers haben nach dem 1:0 im Endspiel um den Hessenpokal knapp vier Wochen Urlaub genossen und - wie Michael Dämgen glaubt - "die Zeit zum Aufladen ihrer Akkus" genutzt. "Ich hoffe", sagt der Co-Trainer des Fußball-Regionalligisten vor dem Trainingsauftakt heute, 17 Uhr, und dem ersten Testspiel morgen Abend in Dettingen, "dass die Jungs nach der Pause und dem überraschenden Einzug der deutschen Mannschaft ins WM-Finale mit großem Eifer wieder Fußball spielen wollen." Das gilt natürlich auch für Cesar Thier - der Torwart des OFC ist Brasilianer und wird am trainingsfreien Sonntag der deutschen Mannschaft bestimmt nicht die Daumen drücken.

Zu den Verletzten: Thorsten Becht plagt sich nach wie vor mit Leistenproblemen herum. Auch Oliver Speth ist frustriert. "Das Knie wackelt - zurzeit geht nichts", sagt der 25-jährige Mittelfeldspieler. Nach einem Kreuzbandriss vor eineinhalb Jahren absolvierte er vergangene Saison zwar wieder einige Spiele für die Kickers, verletzte sich im April aber erneut am geschädigten Knie - die nächste Zwangspause. Oliver Speth sagt: "Ich würde zwar gerne weiter Fußball spielen, will und werde aber nicht meine Gesundheit riskieren." Die Sportinvalidität droht, die Berufsgenossenschaft ist bereits eingeschaltet. Speth will an der Fachhochschule in Frankfurt ein Studium der Betriebswirtschaftslehre beginnen.

Raffael Tonello, dessen Vertrag beim OFC nicht verlängert wurde, wechselt zu Eintracht Frankfurt.

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Mi. 26.06.2002

Wichtigstes Derby ist gegen Darmstadt 98

Offenbach (theo). Der Süddeutsche Fußball-Verband veröffentlichte gestern seinen vorläufigen Spielplan für die Saison 2002/2003 der Regionalliga Süd. Die Offenbacher Kickers eröffnen die Spielzeit am 27. Juli beim Bayernmeister FC Augsburg. In drei der vier Hessen-Derbys der Vorrunde muss der OFC auswärts antreten, er hat lediglich am vierten Spieltag (10. August) Heimrecht gegen den SV Darmstadt 98. Bereits vier Tage später (14. August) geht es zur Frankfurter Eintracht. In Wehen müssen die Kickers am 7. September antreten, beim FSV Frankfurt am 5. Oktober.

Kickers-Trainer Ramon Berndroth, der sich noch bis Samstag in Portugal aufhält und ein eventuelles Trainingslager begutachtet, ist im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Spielplan: "Wir nehmen's, wie's kommt. Saarbrücken und Darmstadt sind gute Adressen in den ersten Heimspielen, die eine ordentliche Kulisse garantieren. Sportlich kann man eh nichts sagen, es kommt darauf an, wie die Mannschaften in Form sind. Im Vorjahr haben wir Aalen auch gleich auf dem falschen Fuß erwischt. Darmstadt wird das wichtigste Derby für uns, von den Zuschauern her. Bei der Eintracht weiß man ja noch nicht, ob wir gegen die erste oder die zweite Mannschaft antreten müssen. Schade ist, dass wir wieder nur einmal Derby-Heimrecht in der Vorrunde haben. Ich freue mich auf die Aufgabe. Wir müssen ein ganz neues Team formen. Aber immerhin haben wir auch einen 'kleinen Kahn' hinten drin und wollen für einige Überraschungen gut sein."

Die Premiere beim FC Augsburg hält Berndroth allerdings für sehr schwer: "Die wollen gleich durchstarten in Richtung 2. Liga. Mit Ernst Middendorp und Kurt Kowarz hat der FCA ein namhaftes Trainergespann verpflichtet, sich mit Hofschneider und Bode (Arminia Bielefeld), Kovacec (Hansa Rostock), Müller (RW Oberhausen), Coulibaly (VfR Aalen), Dressler (SSV Reutlingen), Alder (VfL Osnabrück), Bradasch (Bayer Uerdingen), Tümmler (Alemannia Aachen) und Prest (FC Magdeburg) enorm verstärkt."

Trainingsauftakt der Kickers ist am morgigen Donnerstag um 17.00 Uhr auf dem Bieberer Berg. Drei Tage lang wird Co-Trainer Michael Dämgen das Übungsprogramm leiten, bis Bernd- roth zurück ist.

Am 14. Juli stellt der OFC im Rahmen des Kickers-Tages die Regionalligamannschaft auf dem Hauptfeld des Bieberer Berges vor. Da an diesem Tag auch die Auslosung der 32 Partien zur 1. DFB-Pokal-Hauptrunde (30. August bis 1. September) stattfindet, wird die Veranstaltung mit der Übertragung der Auslosung abgerundet. Trainer, Spieler und Fans werden die Auslosung in der ARD-Sportschau (18.10 bis 18.40 Uhr) gemeinsam im Presseraum, VIP-Raum oder der Stadiongaststätte verfolgen können.

Die Eintrittspreise an der Tageskasse werden leicht erhöht, den Dauerkartenkäufern wird dagegen nur das zusätzliche Heimspiel (nun 19 statt 18 Mannschaften) angerechnet. Der Kauf einer Dauerkarte bedeutet auch einen Reservierungsanspruch für Spiele im DFB-Pokal.

Vorrundenspiele der lokalen Vereine (die genauen Termine werden beim Staffeltag am 9. Juli festgelegt):

1. Spieltag, 27. Juli: FC Augsburg - OFC, Eintracht Frankfurt - Jahn Regensburg, 1. FC Saarbrücken - FSV Frankfurt, SV Darmstadt 98 - 1. FC Kaiserslautern Am.

2. Spieltag, 31. Juli: OFC - 1. FC Saarbrücken, 1. FC Kaiserslautern Am. - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - Sportfreunde Siegen, Bayern München Am. - SV Darmstadt 98

3. Spieltag, 3. August: Sportfreunde Siegen - OFC, Eintracht Frankfurt - Bayern München Am., SV Darmstadt 98 - FSV Frankfurt

4. Spieltag, 10. August: OFC - SV Darmstadt 98, FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt

5. Spieltag, 14. August: Eintracht Frankfurt - OFC, SV Elversberg - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - VfR Aalen

6. Spieltag, 17. August: OFC - Spvgg. Elversberg, VfR Aalen - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - Stuttgarter Kickers, Borussia Neunkirchen - Darmstadt 98

7. Spieltag, 24. August: Stuttgarter Kickers - OFC, Eintracht Frankfurt - Borussia Neunkirchen, TSG Hoffenheim - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - RW Erfurt

8. Spieltag, 4. September: OFC - TSG Hoffenheim, RW Erfurt - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - SV Wehen, Schweinfurt 05 - Darmstadt 98

9. Spieltag, 7. September: SV Wehen - OFC, Eintracht Frankfurt - FC Schweinfurt 05, Jahn Regensburg - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - SC Pfullendorf

10. Spieltag, 14. September: OFC - Jahn Regensburg, SC Pfullendorf - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern Am., FC Augsburg - Darmstadt 98

11. Spieltag, 21. September: 1. FC Kaiserslautern Am. - OFC, Eintracht Frankfurt - FC Augsburg, Bayern München Am. - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - 1. FC Saarbrücken

12. Spieltag, 28. September: OFC - Bayern München Amat., 1. FC Saarbrücken - Eintracht Frankfurt, SF Siegen - Darmstadt 98, FSV Frankfurt spielfrei

13. Spieltag, 5. Oktober: FSV Frankfurt - OFC, Eintracht Frankfurt - SF Siegen, Darmstadt 98 spielfrei

14. Spieltag, 12. Oktober: Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt, VfR Aalen - FSV Frankfurt, OFC spielfrei

15. Spieltag, 19. Oktober: OFC - VfR Aalen, FSV Frankfurt - Borussia Neunkirchen, SV Elversberg - Darmstadt 98, Eintracht Frankfurt spielfrei

16. Spieltag, 26. Oktober: Borussia Neunkirchen - OFC, Eintracht Frankfurt - SV Elversberg, RW Erfurt - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - Stuttgarter Kickers

17. Spieltag, 2. November: OFC - Rot-Weiß Erfurt, Stuttgarter Kickers - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - Schweinfurt 05, TSG Hoffenheim - Darmstadt 98

18. Spieltag, 9. November: FC Schweinfurt 05 - OFC, Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim, SC Pfullendorf - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - SV Wehen

19. Spieltag, 16. November: OFC - SC Pfullendorf, SV Wehen - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - FC Augsburg, Jahn Regensburg - Darmstadt 98

20. Spieltag, 23. November: OFC - FC Augsburg, Jahn Regensburg - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - 1. FC Saarbrücken, 1. FC Kaiserslautern Am. - Darmstadt 98

21. Spieltag, 30. November: 1. FC Saarbrücken - OFC, Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern Am., SF Siegen - FSV Frankfurt, Darmstadt 98 - Bayern München Am.

22. Spieltag, 7. Dezember: OFC - SF Siegen, Bayern München Am. - Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt - Darmstadt 98

Weiter geht es nach der Winterpause am 23. Februar 2003.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Mo. 24.06.2002

Eintracht Frankfurt bringt alles durcheinander

Der unklare Status des Fußball-Zweitligisten Eintracht Frankfurt tangiert auch den Spielbetrieb in den oberen hessischen Amateurklassen. Verbandsfußballwart Armin Keller (Mücke) konnte bei der Klausurtagung des HFV-Spielausschusses in Petersberg bei Fulda keine hundertprozentige Aussage bezüglich der Oberliga-Zusammensetzung in der Spielzeit 2002 / 2003 treffen.

"Nach meinem Kenntnisstand", so Keller, "entscheidet das DFB-Schiedsgericht erst am 5. Juli über den Einspruch der Eintracht - so lange haben wir eine Hängepartie in der Regional-, Ober- und Landesliga." Sollte nämlich die Lizenzverweigerung für Eintracht Frankfurt bestätigt und auch eine Regionalligaaufnahme abgelehnt werden, müssten die Riederwälder in der Oberliga Hessen antreten. Das wiederum hätte die Eingliederung der Eintracht-Amateure in die Landesliga Süd zur Folge.

Sollten die Profis für die Regionalliga zugelassen werden, müssten die Eintracht-Amateure in der Oberliga verbleiben, würde der FSV Frankfurt an ihrer Stelle in die Regionalliga aufrücken. Sollte das Schiedsgericht aber pro Eintracht Frankfurt entscheiden, bliebe alles wie ursprünglich auf sportlichem Wege entschieden.

(Von hdp, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Sa. 22.06.2002

Patrick Falk: Mit dem OFC die Eintracht schlagen

Bei aller Freude über Ihren Wechsel zum OFC: Was sagen Sie zum Lizenzentzug Ihres Ex-Vereins Eintracht Frankfurt? Halten Sie eine Rettung noch für möglich?

Karl-Heinz Falk: "Ich glaube, das hat sich erledigt. Irgendwann musste das ja mal passieren. Es tut mir zwar leid, weil das grundsätzlich für jeden Verein und seine Fans schlimm ist. Aber wenn man über einen so großen Zeitraum immer und immer wieder die gleichen Probleme hat, muss man sich nicht wundern, wenn der Ernstfall irgendwann tatsächlich eintritt. Ich hoffe nur, dass die Eintracht nicht in die Oberliga oder wie damals Ulm sogar in die Landesliga muss. Ich will nämlich nicht ewig warten, sondern schon in dieser Saison mit dem OFC die Eintracht schlagen."

Binz, Dworschak oder Becker: Wer zuletzt als Ex-Eintrachtler zum OFC gekommen war, hatte es zunächst sehr schwer bei den Fans. Fürchten Sie, erst einmal abgelehnt zu werden?

Falk: "Wie ich gehört habe, haben sich sogar Braunschweiger Fans per Internet beim OFC gemeldet und dem Verein zu meiner Verpflichtung beglückwünscht. Das ist doch schon was. Mit Sicherheit wird es aber dennoch einige geben, die mir erst einmal skeptisch gegenüberstehen. Damit kann und muss ich leben. Mir bleibt nichts anderes übrig, als durch Leistung zu überzeugen. Ich werde mich jedenfalls von Anfang an zerreißen." Auf welcher Position werden Sie in Offenbach spielen, und was wollen Sie mit dem OFC erreichen?

Falk: "Ich bin als Spielmacher geholt worden, und da werde ich auch spielen. Was anderes kann ich ja eigentlich auch gar nicht. Mein Vertrag läuft zwei Jahre, und in dieser Zeit will ich mit dem OFC aufsteigen. Am besten gleich in der ersten Saison."

Mit wem aus dem aktuellen Kickers-Kader haben Sie schon gespielt? Falk: "Mit Corrochano und Dworschak bei den Eintracht-Amateuren und, wenn er denn bleibt, mit Tonello, der zu meiner Braunschweiger Zeit da mal ein Probetraining gemacht hat."

Wenn Sie jetzt auf Ihre Zeit in Oberhausen zurückblicken: Warum hat es bei RWO für Sie nicht so richtig geklappt?

Falk: "In der Hinrunde habe ich ja noch regelmäßig gespielt, aber als Ristic als Trainer kam, hat der im Abstiegskampf hauptsächlich auf ältere, erfahrenere Spieler gebaut. Ich bin ihm deswegen auch nicht böse. Er hat jedenfalls ein Supertraining gemacht, und wir hatten trotz des Abstiegskampfes immer Spaß. Und auch wenn ich zuletzt kaum noch gespielt habe, bin ich natürlich froh, dass RWO den Klassenerhalt gepackt hat." Sind die Koffer schon gepackt und ist der Umzug schon vollzogen? Falk: "Die Wohnung in Oberhausen wird gerade aufgelöst, jetzt suchen wir etwas in Salmünster."
oder in Bad Soden?
Falk (lacht): "Nee, bloß nicht. Da kriege ich Ärger mit meinem Schwiegervater."

(Von oi, GELNHÄUSER TAGEBLATT)

 
News vom Sa. 22.06.2002

Mitgefühl vom zu kurz gekommenen Zwilling

Etliche Fans der Offenbacher Kickers sind nach dem Lizenzentzug für Eintracht Frankfurt den Hass auf den Nachbarn leid

Es gibt Dinge, die bekommt der Zugereiste mit dem ersten Handkäs' aufs Butterbrot geschmiert. Der Dualismus Frankfurt - Offenbach, der mangels Chancengleichheit nie zur eigentlichen Rivalität werden konnte, ist so ein südhessischer Brotaufstrich. Hier die reiche, bürgerliche Stadt mit Metropolen-Allüren, die hochmütig und mit gerümpfter Nase auf den Nachbarn herunterschaut. Dort der zu kurz gekommene Zwilling, die einstige Arbeiterstadt, die Mühe hat, die hässlichen Narben wegzuschminken, die ihr die Architekten der 70er Jahre schlugen, und deren Bewohner mit einer Mischung aus Neid und Underdog-Stolz gen Westen blicken.

Dieses besondere Verhältnis der Nachbarstädte ist x-mal besungen worden. Und es versteht sich fast von selbst, dass es seine Entsprechung in den beherrschenden Fußballklubs der Städte fand und findet. Fans und wohl auch nicht wenige Offizielle von Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach eint eine herzliche gegenseitige Abneigung. Schmähgesänge gegen den vor Jahrzehnten sportlich und wirtschaftlich enteilten Nachbarklub sind in Block 2 am Bieberer Berg an der Tagesordnung. Eintracht-Kuttenträger aus dem G-Block wiederum lassen sich zwar nur widerwillig dazu herab, den nicht für voll genommenen OFC ihre mit der SGE-Muttermilch aufgesogene Abneigung spüren zu lassen - aber auch die ist nicht von Pappe.

Nun jedoch, da die Eintracht mit dem Rücken zur Wand, vor dem Absturz ins Amateurlager steht, tut sich in den Internet-Foren der beiden verfeindeten Klubs Seltsames. Zwischen manchen schrillen Tönen hüben wie drüben, den handelsüblichen wechselseitigen Beleidigungen und Obszönitäten, melden sich etliche nachdenkliche Fans zu Wort. Solche, die den Hass, der in beiden Stadien geprägt wird, leid sind. OFC-Anhänger drücken den Fans der für sie "Unaussprechlichen" (das Schreiben des Namens Eintracht ist im Kickers-Forum per stiller Übereinkunft untersagt) in schwerlich als Sarkasmus zu deutenden Worten ihr Mitgefühl aus. Dafür gibt's freundliche Anerkennung bei manchem "Adlerträger". Das "Posten" im fremden Revier hat durchaus nicht nur wegen Häme und Trotz Konjunktur.

Rund um Offenbach-Bieber weiß man, wie sich ein Zwangsabstieg anfühlt. 1989 war den Kickers die Lizenz für die Zweite Bundesliga entzogen worden. Auch damals ging es um eine Bürgschaft. Fans verschiedener Vereine im Rhein-Main-Gebiet mögen sich verdreschen, Häme wegen eines finanziellen Kollapses aber, wie er allerorts jederzeit droht, ist ihnen fremd. Ein Satz ist in den Klub-Foren dieser Tage häufig zu lesen: "Es geht um die Region."

Die diskutierenden Fans, die sich teils auf bemerkenswert hohem Niveau austauschen, eint ein unbestimmtes Gefühl der Solidarität, ein Unbehagen angesichts einer fortschreitenden Entfremdung ihres Sports und seiner Entscheider von den Wurzeln. Und einige geben zu bedenken, dass es einer gemeinsamen Anstrengung bedarf, um dem Rhein-Main-Fußball wieder auf die Beine zu helfen, ihn auf Kurs in Richtung Profigeschäft zu bringen. Rivalen werden sie auf diesem Weg bleiben, aber Feinde wollen sie nicht sein.

(Von Wolfgang Hettfleisch, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Fr. 21.06.2002

OFC gegen Eintracht-dieses Spiel kann drittklassig wahr werden

Freikarten für das Derby vom Main

FRANKFURT. Erstmals seit 18 Jahren könnte es in der nächsten Saison wieder zu einem Meisterschaftsspiel zwischen den ersten Mannschaften der Frankfurter Eintracht und Kickers Offenbach kommen - vorausgesetzt, der Lizenzentzug des Zweitligaklubs wird in der kommenden Woche auch vor dem Schiedsgericht bestätigt, und die Eintracht tritt nach der Sommerpause tatsächlich in der dritten Liga na. Bei den letzten Zusammenkünften der beiden Fußballteams Mitte der achtziger Jahre gewann der OFC das Vorrundenspiel 2:1 und die Eintracht am 25. Februar 1984 das Lokalderby 3:0; in der Folgezeit trennten sich die Weg der beiden Klubs, wobei die Kickers, die Mitte der Woche vom Deutschen Fußball-Bund ihre Lizenz für die Regionalliga Süd erhielten, den tieferen Fall erlebten. Seit der Bekanntgabe des möglichen Zwangsabstiegs der Eintracht steht auf der Kickers-Geschäftsstelle das Telefon nicht mehr still: Zahlreiche Fans wollten bereits Dutzende Karten ordern, wurden aber mit dem Hinweis vertröstet, daß nichts zugesagt werden könne, solange noch gar kein Spielplan geschweige denn gedruckte Tickets vorlägen. Zudem müssten sämtliche Wünsche schriftlich eingereicht werden, teilte eine Sprecherin des OFC am Donnerstag mit. Sollte es aber tatsächlich zu der prestigeträchtigen Auseinandersetzung auf dem Bieber Berg kommen, werden, soviel steht nun schon fest, treue Kickersanhänger mit einer Freikarte belohnt.

Hintergrund der Aktion: Im Frühjahr als die Mannschaft noch Ambitionen auf den Aufstieg in die zweite Bundesliga besaß, hatten die Offenbacher vor dem Spiel gegen Regensburg allen Kartenkäufern, die ein Billett für die kommenden fünf Partien erworben hatten, zugesagt, dass sie das nächste Mainderb<, wann immer es dazu kommen würde, auf jeden Fall kostenlos besuchen dürfte. Was sich seinerzeit wie ein Scherz anhörte, ist zumindest für die Kickers -Freunde zur großen Freude schneller als gedacht wahr geworden.

(Von mah, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)

 
News vom Fr. 21.06.2002

Im Banne des Bieberer Bergs

Patrick Falk brennt darauf, für Kickers Offenbach gegen den Ball zu treten und seine Kritiker verstummen zu lassen

Der Blick auf die leere Tribüne des Stadions am Bieberer Berg weckt die Sehnsucht in ihm. "Wenn der Berg brennt", schwärmt Patrick Falk, "dann brennt er richtig und erlischt auch so schnell nicht wieder." Denn dieser Berg ist etwas Besonderes, er fasziniert den jungen Fußballer und hat ihn längst in seinen Bann gezogen. Für einen kurzen Augenblick scheint es gar, als würden sich die strahlend rot glühenden Bengalos drüben auf der vollbesetzen Waldemar-Klein-Tribüne bereits in seinen dunklen Augen widerspiegeln.

Patrick Falk ist jetzt ein Offenbacher Kicker. Zumindest für die nächsten zwei Jahre. Er ist dem Ruf des Berges gefolgt. "Ich bin einfach froh, hier zu sein, und will wieder in Ruhe Fußball spielen können", sagt Falk, "alles andere interessiert mich nicht." Die Vergangenheit, alles, was einmal war, hat er einfach im Tal zurückgelassen. Nicht rein zufällig, sondern in voller Absicht. Es war eine Menge Gepäck, das Falk mit sich herumschleppen musste. Fast schon ein wenig zu viel für einen 22-Jährigen, der nicht erst seit gestern in diesem Geschäft unterwegs und dessen Talent unbestritten ist. Patrick Falk hat bereits eine bewegte, fast turbulente Zeit hinter sich und hofft nun auf ein wenig mehr Ruhe - dort oben auf dem Berg.

In Leverkusen, bei der Eintracht aus Frankfurt und der aus Braunschweig und in Oberhausen hat der Mittelfeldspieler mit der feinen Technik bereits sein Glück gesucht und nicht wirklich gefunden. Zu egoistisch, zu selbstverliebt, zu großzügig im Umgang mit seinem Talent; alles Attribute, die Falk in seinen fußballerischen Lebenslauf geschrieben wurden und sein Image geprägt haben. Damit muss und kann er mittlerweile leben. Die Fehler der Vergangenheit hat er akzeptiert, in Zukunft wird er "sie zu vermeiden wissen".

Der gebürtige Hesse ist "wieder zu Hause", in der Nähe seiner Familie angekommen. Aus ihr schöpft er die Kraft, die er zweifelsohne braucht, "um den Kopf frei zu haben". Und er lernt von ihr, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Er ist stolzer Vater einer fast zweijährigen Tochter. Ein bisschen früh, könnte man meinen, aber die kleine Michelle tauchte genau zum richtigen Zeitpunkt auf, damit sich der Papa wieder voll auf die wesentlichen Dinge in seinem Leben konzentrieren kann.

Zu oft hat er sich in den vergangenen Jahren durch sein Umfeld ablenken lassen. Nicht einmal auf dem Rasen, dort, wo er sich richtig wohl fühlt, konnte er frei aufspielen. Doch davon lebt sein Spiel. Er braucht Menschen, die ihm den Rücken freihalten. Sowohl auf als auch neben dem Platz. "Ich habe die richtigen Leute, denen ich vertrauen kann und die mir den nötigen Halt geben, mittlerweile gefunden", glaubt Falk. Bei den Kickers gilt das sogar für seine Teamkollegen.

Matthias Dworschak oder Oscar Corrochano kennt er noch aus seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt. Es sei beruhigend zu wissen, wer einen da erwartet, sagt die neue treibende Kraft im Mittelfeld der Kickers. "Das macht es für mich einfacher, mich möglichst schnell zu integrieren und meine Leistung zu bringen." Denn nur so kann der ehemalige Eintracht-Spieler die Fans in Offenbach, von denen er bereits jetzt schwärmt, für sich gewinnen.

"Meine besten Spiele habe ich immer dann gemacht, wenn die Hölle los war", erinnert sich Falk. "Deshalb werde ich mich für diesen Verein in jedem Spiel zerreißen, denn ich bin jetzt ein Offenbacher." Nur so könne er etwas von dem Vertrauen, das sie ihm in Offenbach entgegenbringen, zurückgeben. Nicht alles auf einmal, aber Stück für Stück, Spiel für Spiel, so wie ein gewisser Andreas Möller nach seinem überraschenden Wechsel von Borussia Dortmund zum Revierrivalen Schalke 04.

"Man hat hier voll hinter der Entscheidung gestanden, mir dieses Angebot zu machen. Wenn sich jemand so um einen bemüht, dann sagt man ihm natürlich am liebsten zu." Patrick Falk will die Chance nutzen, "all den Kritikern, all denen, die an mir gezweifelt haben, zu beweisen, wie stark ich bin". Dass immer über Sebastian Deisler, mit dem Falk in der Juniorennationalmannschaft zusammengespielt hat, geredet wird, und wie schnell dem doch der Durchbruch gelungen ist, und ihm, Patrick Falk, eben nicht, lässt ihn zwar kalt. Aber er ist nun mal von seinen Fähigkeiten überzeugt und brennt darauf, sie allen zeigen zu können.

Am liebsten gegen die Eintracht, wenn er in der 88. Minute den alles entscheidenden Treffer in die Maschen jagt. Dann hat Patrick Falk seine Mission wirklich erfüllt. Dann hat er den Bieberer Berg zum Brennen gebracht.

(Von Sebastian Gehrmann, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Fr. 21.06.2002

"Wir hätten uns selbstverständlich auch für die Kickers eingesetzt"

Volker Sparmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht, sieht das Amt als Marketing-Aufgabe des RMV

Volker Sparmann, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) ist seit Dezember auch Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht. Auf ihm ruhten die Hoffnungen, den Verein vor dem Sturz in die Amateurliga zu retten. Über seinen Einsatz für die Eintracht und den RMV sprachen mit ihm die FR-Redakteure Jutta Rippegather und Wolfgang Schubert.

Frankfurter Rundschau: Herr Sparmann, haben sie die Nacht gut geschlafen?

Volker Sparmann: Ich habe endlich wieder einmal gut geschlafen. Ich hatte mich noch nicht mal richtig ausgezogen, da bin ich schon eingeschlafen. Wenn man einen so aufregenden Tag verdaut und in Ruhe seine Strategien aufgebaut hat, fällt man einfach erschöpft in einen Tiefschlaf.

Man sieht Sie ständig im Fernsehen, die Zeitungen sind voll von Ihnen, aber sie treten nur als Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht in Erscheinung. Haben sie noch Zeit, etwas für den RMV zu tun?

Mein Terminplan ist in drei Farben gekennzeichnet. Schwarz sind die Termine des RMV, blau die, die ich für die Eintracht wahrnehme, und rot die privaten. . .

. . . das heißt, der Terminplan weist nur die Farbe Blau auf?

Der Terminplan ist überwiegend schwarz, aber insbesondere in den Tagesrandzeiten blau. Die zusätzliche Arbeit geht voll zu Lasten meiner privaten Kontakte und Wünsche. Ich arbeite zurzeit zehn Stunden für den RMV und sechs bis sieben für die Eintracht.

Die Kritik wird lauter, Sie nutzten das Geld ihrer Fahrgäste, um einen Verein zu subventionieren, der sich in den vergangenen Jahren vor allem dadurch ausgezeichnet hat, dass er Geld vernichtete.

Das ist in vieler Hinsicht falsch. Wir haben beim RMV zwei Geldkreisläufe. Der Geldkreislauf, den wir treuhänderisch verwalten für unsere Eigentümer, die Städte und Landkreise, und für die Fahrgäste. Hiervon wird überhaupt nichts angerührt. Den darf ich auch nicht angehen.

Aber Sie haben eine Bürgschaft von einer Million Euro zugesagt.

Wir haben einen zweiten Geldkreislauf, den der GmbH für das operative Geschäft. Dieses Budget haben mir meine Gesellschafter genehmigt. Darin sind auch unsere Marketingaktivitäten angesiedelt. Von diesem Aktivitäten können, unabhängig von der Eintracht, alle profitieren, ob die Galaxy heißen oder TV Lützellinden. All denen, mit denen wir eine Kombiticket-Vereinbarung haben, geben wir einen Teil des Geldes wieder in Marketingaktivitäten zurück. Das machen wir seit 1997. Das ist mit der Eintracht kein besonderer Vorgang, sondern ein allgemeiner.

Ist eine Bürgschaft für die Eintracht über eine Millionen Mark Marketing?

Na klar, dadurch sichere ich ja erst einmal ab, dass am Bahnhof Sportfeld, für den wir gemeinsam mit den Partnern viel Geld in die Hände nehmen, in Zukunft auch die Fahrgäste kommen. Dann sichern wir unsere Aufgabe als Mobilitätsdienstleister in dieser Region im Sportbereich ab - so, wie wir dies auch für Kultur und Freizeit machen. Zudem nehmen wir über die Kombiticket-Vereinbarung sehr viel mehr Geld ein, als wir im Gegenzug ausgeben. Insofern sichere ich nur eine hoffentlich auch in Zukunft noch stattfindende Aufgabe.

Dieses Engagement hat nicht zufällig doch etwas damit zu tun, dass Sie Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht sind?

Nein. Mit der Genehmigung meiner Nebentätigkeit bei der Eintracht durch die Aufsichtsratsvorsitzende, die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, ist klar geregelt, dass alle Aufgaben, die der RMV mit der Eintracht wahrzunehmen hat, nicht durch mich erfolgen, sondern durch zwei Prokuristen, den Controller und den fachlich Zuständigen.

Hätten Sie sich auch so für die Offenbacher Kickers engagiert

Wir hätten uns selbstverständlich auch für die Kickers eingesetzt. Dafür wäre allerdings Voraussetzung gewesen, dass es eine Kombiticket-Vereinbarung gibt. Ich war persönlich mit den Offenbacher Kickers in Verhandlungen, doch der Präsident des OFC hat dies damals als nicht sinnvoll erachtet, weil ihre Zuschauer überwiegend aus Offenbach kommen. In sofern sah der OFC nicht die Notwendigkeit einer verbundweiten Integration. Bei Eintracht Frankfurt dagegen kommen 91 Prozent der Zuschauer aus dem Umland. Damit wird auch ein sinnvoller Beitrag geleistet, dass diese jungen Menschen eben nicht mit eigenem Auto fahren und dabei möglicherweise noch alkoholisiert sind.

Wenn man Sie interpretiert, ist die Eintracht nur ein Mittel zum Zweck?

Die Eintracht ist ein Mittel für viele Zwecke. Sie symbolisiert die Zukunft des Sports für die Region einerseits, und damit auch eine Aufgabe, zu Großveranstaltungen die Menschen möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu befördern - also auch für uns ein echter Geschäftszweck. Und ich sage das nochmal: Das hätten wir für jeden anderen Verein, der in der gleichen Situation ist, genau so angestrebt.

Wie lange sind Sie noch Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht?

Das werde ich mir gut überlegen. Da muss ich sicherlich noch drei Nächte drüber schlafen.

Das heißt, es kann sein, dass Sie nächste Woche aufgeben?

Das kann es heißen. Es ist eine Aufgabe, die man auf Zeit übertragen bekommt. Man muss dann selber bestimmen, wann die Zeit gekommen ist, das Amt wieder zurück zu geben.

Hat ihre Entscheidung damit zu tun, ob die Eintracht doch noch die Lizenz erhält?

Nein, das mache ich nicht davon abhängig. Entscheidend ist, wie das Zukunftskonzept der Eintracht aussieht. Leider werde ich selber ständig mit der Historie des Vereins konfrontiert. Da ist eine Menge schief gelaufen. Man muss diese Historie einmal deutlich abarbeiten.. .

. . . Sie machen also weiter, wenn der Verein professionelle Strukturen erhält?

Wenn es eine Chance gibt, professionelle Strukturen dort einzuziehen, kann ich mir vorstellen, eine solche Aufgabe weiter zu übernehmen.

Auch wenn die Eintracht in der Regionalliga spielt?

So weit sind wir noch lange nicht.

(Von ?, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Di. 18.06.2002

Patrick Falk wird Offenbacher

Der Rivale von der anderen Mainseite schien Thomas Kalt am gestrigen Montag ausnahmsweise mal einen Tick mehr zu interessieren als der Klub, dessen Vizepräsident er ist. Vielleicht war die Frage Kalts nach der Lizenz von Eintracht Frankfurt auch darin begründet, dass sie beim Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach keine Befürchtungen mehr hegen müssen, die Spielerlaubnis für die kommende Saison in der Regionalliga Süd nicht zu erhalten. Gestern tagte der Beschwerdeausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), den der OFC angerufen hatte, nachdem der Klub vor einigen Wochen die Auflagen des DFB erhalten hatte. Am Freitag war den Offenbachern allerdings ein Schreiben des DFB zugegangen, "in dem dieser uns mitgeteilt hat, dass er dem Ausschuss empfohlen hat, uns die Lizenz zu erteilen", sagt Thomas Kalt, der, obwohl das Votum des Beschwerdeausschusses gestern Abend noch nicht vorlag, "davon ausgeht, dass wir die Lizenz bekommen".

Auf jeden Fall laufen die Planungen am Bieberer Berg für die neue Drittliga-Spielzeit auf vollen Touren. Und auch da kann der OFC Erfolge vermelden. So hat sich der Tabellenachte der abgelaufenen Saison die Dienste von Patrick Falk gesichert. Der 22 Jahre alte, ehemalige Juniorennationalspieler, der in der Saison 1999/2000 13 Bundesligaeinsätze für Eintracht Frankfurt absolvierte und zuletzt beim Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen in Lohn und Brot stand, wird am morgigen Mittwoch seine Unterschrift unter einen bis zum 30. Juni 2004 datierten Vertrag setzen. Falk, der auch ein Angebot des österreichischen Erstligisten SV Ried vorliegen hatte, entschied sich für den OFC, "weil ich endlich wieder richtig Fußball spielen will". In Oberhausen war Falk in der vergangenen Saison nur 18-mal zum Einsatz gekommen. Nach Angaben von Thomas Kalt wechselt der 1,70 Meter große Offensivspezialist, der in Oberhausen noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2003 besaß, ablösefrei an den Bieberer Berg.

Eine Transferentschädigung ist auch für Michael Petry nicht fällig. Die Verpflichtung des 25 Jahre alten Angreifers von Jahn Regensburg hängt davon ab, ob ihm das Gehalt, das der OFC bietet, genügt. "Er hat unser Angebot vorliegen", sagt Kalt, der "in dieser Woche" mit einer Entscheidung Petrys rechnet. Dabei will der Vizepräsident vernommen haben, "dass es gut aussieht".

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Di. 18.06.2002

Falk fast mit Offenbach einig

PATRICK FALK steht kurz vor einem Transfer zu Kickers Offenbach. Der Mittelfeldspieler konnte sich in der letzten Saison bei den "Kleeblättern" nicht durchsetzen und wird nach der sportärztlichen Untersuchung wieder zurück in die Regionalliga wechseln. Falk kam im letzten Sommer von Eintracht Braunschweig.

NACH intensiven Verhandlungen zwischen Carsten Baumann und dem RWO-Vorstand haben beide Parteien den vom Landgericht vorgeschlagenen Vergleich angenommen. Demnach zahlt RWO an den im Herbst fristlos entlassenen Spieler 199 000 Euro.

FÜR das Trainingslager der "Kleeblätter" vom 15. bis 22. Juli in Trampenau an der Ostsee wurde ein weiteres Freundschaftsspiel vereinbart. Die Rot-Weißen treffen am Mittwoch, 17. Juli, um 19 Uhr in Winsen/Luhe auf den türkischen Erstligisten Malatyaspor. Nach dem Trainingslager warten die Spiele beim Verbandsligisten Union Mülheim (Sonntag, 28. Juli, 14 Uhr) und bei Oberliga-Aufsteiger Union Solingen (Mittwoch, 31. Juli, 19 Uhr) auf die Oberhausener.

MIT Beginn des Trainings am 1. Juli wird Trainer Aleksandar Ristic einige Stürmer an die Landwehr zum Probetraining bitten.

DER limitierte Saisonschal 2002/2003, den nur Dauerkarteninhaber als Dankeschön erhalten, liegt jetzt im Layout vor und kann unter www.rwo-online.de betrachtet werden. Der Entwurf entstand in Zusammenarbeit mit den Fans.

FÜR die Jugendabteilung suchen die Rot-Weißen noch einen Fahrer mir Führerschein Klasse 3. Interessenten können sich bei Jugendleiter Jürgen Finger unter Tel: 85 21 03 (ab 17 Uhr) melden.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Di. 18.06.2002

Kalt: "Kickers kriegen Lizenz"

Offenbach (bam). Die gute Nachricht für Kickers Offenbach kam gestern aus Frankfurt: "Der Deutsche Fußball-Bund hat dem Beschwerdeausschuss empfohlen, uns die Lizenz zu geben," sagte OFC-Vize-Präsident Thomas Kalt. Folgt das Gremium der Empfehlung, wären die letzten Zweifel beseitigt, würden die Kickers auch in der kommenden Saison in der Fußball-Regionalliga Süd spielen. Kalt hatte an der Spielgenehmigung keine Zweifel, "schließlich besserten wir enorm nach". Der Etat für die Saison 2002/03 soll um die 2,5 Millionen Euro betragen.

Insgesamt 350 000 Euro hatte der DFB von den Kickers nachgefordert. Der Klub brachte die Summe durch den Verkauf von Anteilsscheinen aus dem TV-Modell und dem Erreichen der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal (50 000 Euro) zusammen.

Wenn diese Woche vorüber ist, sollen die letzten zwei Verträge unterschrieben sein. Morgen hat Patrick Falk (22, Rot-Weiß Oberhausen) einen Termin. Im Lebenslauf des Mittelfeldspielers stehen auch 18 Bundesligaeinsätze für Eintracht Frankfurt.

"Einigung" (Kalt) gibt es ebenso mit Michael Petry. Der Stürmer soll Patrick Würll ersetzen und am Freitag unterschreiben. Petry spielte seit 2001 bei Jahn Regensburg, schlug aber eine Vertragsverlängerung aus. Der 25 Jahre alte Angreifer, der in der abgelaufenen Spielzeit acht Tore für Regensburg erzielte, will aus privaten Gründen zurück in die Rhein-Main-Neckar-Region. "Wenn diese beiden Unterschriften geleistet sind, ist der Kader komplett", kündigte Kalt an.

OFC-Regionalliga-Konkurrent SV Darmstadt 98 hat Jose Sebastiao Coelho da Veiga (18) vom portugiesischen Zweitligisten Estoril Lissabon für die linke Außenbahn verpflichtet.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Mo. 17.06.2002

Auslosung der Hauptrunde am 14. Juli

Die Auslosung der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal wird am Sonntag, 14. Juli, vorgenommen. Im Rahmen der ARD-Sportschau zwischen 18.10 und 18.40 Uhr werden die 32 Partien der ersten Runde ermittelt, die vom 30. August bis zum 1. September ausgetragen werden.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Sa. 15.06.2002

Wie Fans von Kickers Offenbach Politiker gegen Eintracht Frankfurt beeinflussen wollen

Frankfurt. Fußball ist nicht nur Sport und Geschäft, Fußball ist auch Emotion, Liebe oder Hass. Dies bekommen derzeit auch die Politiker in Frankfurt und Wiesbaden sowie die diversen Zeitungsredaktionen der Region anhand von Zuschriften, offenen oder auch anonymen Briefen mit. Soll man die Frankfurter Eintracht unterstützen oder nicht? Manche Schreiben sind sachlich, manche eher Pamphlete.

Herbert G., angeblich aus Frankfurt, hat sich in den vergangenen Tagen besonders viel Mühe gemacht. Er schrieb an Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth, an den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, an die FDP, an die Grünen, an Günther Merl, den Vorstandsvorsitzenden der Helaba und an wen sonst noch alles. Zumindest auch an die Frankfurter Neue Presse.

Sein immer wiederkehrender Tenor: Kein Pfennig an Steuergeldern für Eintracht Frankfurt, denn das könnte mehrere Hunderttausende von Hessen verärgern. Sätze, die jeden Politiker in einem Wahljahr zumindest nachdenklich werden lassen. Herbert G. macht sich dabei durchaus die Mühe, "ordentlich" zu argumentieren und größere Spitzen gegen Eintracht Frankfurt zu vermeiden. Und er ist flexibel. Mal unterschreibt er mit "ein ziemlich verärgerter Steuerzahler", mal mit "ein nicht mehr ganz so potenzieller FDP-Wähler". Selten, ganz selten dagegen, weist er darauf hin, dass Kickers Offenbach in früheren Jahren auch keine Hilfe von der Öffentlichen Hand erhalten hatte, als die Lizenz in Gefahr war und letztendlich verloren ging.

Dabei ist der Eintracht-Nachbar von der anderen Mainseite anscheinend der Lebensinhalt des Herbert G. Im Internet, auf der Homepage von Kickers Offenbach veröffentlicht er seine Briefe unter dem Pseudonym "Dodi", lässt sich von anderen OFC-Fans ob seiner Aktivitäten feiern. Und er gibt gute Tipps. "Schreibt Euch die Finger wund" oder "Offene Briefe an Zeitungen sind natürlich das allerbeste." Damit anderen Kickers-Anhängern die Arbeit nicht so schwer fällt, verbreitet "Dodi" alias Herbert G. im Internet auch noch die e-mail-Adressen der entsprechenden Politiker.

Wir hätten gerne mit "Dodi" alias Herbert G. persönlich gesprochen. Doch unter seiner angegebenen Adresse war er im Telefonbuch leider nicht zu finden. Die Adresse scheint ebenso Lug und Trug zu sein wie die ganze Aktion, die der Eintracht weiteren Schaden zufügen soll.

Fußball ist eben nicht nur Sport und Geschäft, Fußball ist eben auch Emotion, Liebe oder Hass. Und manchmal unfair. Oder ist "Dodi" eine Ausnahme?

(Von kv, FRANKFURTER NEUE PRESSE)

 
News vom Do. 13.06.2002

Thomas Röder führt jetzt die Kasse des OFC

Offenbach. Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach stellt derzeit nicht nur in sportlicher Hinsicht die Weichen für die Zukunft. Auch auf Vorstandsebene werden Nägel mit Köpfen gemacht. So will sich das Präsidium mit Dieter Müller an der Spitze sowie seinen Stellvertretern Edgar Old und Thomas Kalt bei der Mitgliederversammlung im November wieder zur Wahl stellen. Neu im Team ist dann Schatzmeister Thomas Röder. Der 41 Jahre Diplom-Ingenieur, seit 13 Jahren international im Bereich Investment-Banking tätig, tritt am 1.Juli die Nachfolge von Thomas Delhougne an. Der bisherige Verantwortliche für die Finanzen verschwindet jedoch nicht von der Bildfläche, sondern wechselt in den Verwaltungrat und übernimmt die zusätzlich die Aufgabe des Projektleiters beim geplanten Umbau des Stadions am Bieberer Berg zu einer zweitligatauglichen Arena. Im Zuge der personellen Planungen wurde auch der Vertrag mit Manager Lars Schmidt verlängert. Der ehemalige Profi ist nun bis zum 30. Juni 2004 an den OFC gebunden. (wag)

(Von wag, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Do. 13.06.2002

Thomas Röder hütet künftig die Finanzen

Beim Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach werden derzeit Stühle gerückt. Die Mannschaft erhält für die kommende Saison ein anderes Gesicht, nachdem Manfred Binz, Patrick Würll, Michael Alderigi, Frank Mager und Necip Incesu den Verein verlassen haben und Lars Meyer sowie auch Raffael Tonello, deren Verträge nicht verlängert wurden, künftig ebenfalls nicht mehr am Bieberer Berg tätig sein werden. In Christian Knappmann (Germania Ratingen), Alexander Lorenz (SV Darmstadt 98), Carsten Schönefeld (VfL Wolfsburg Amateure) und Bashir Kaba (1. FC Köln Amateure) stehen bereits vier Neuzugänge fest, und die Wechsel von Patrick Falk (Rot-Weiß Oberhausen) sowie Michael Petry (Jahn Regensburg) zeichnen sich ab.

Veränderungen gibt es allerdings auch in der Führungsetage der Kickers. Während Präsident Dieter Müller sowie seine Stellvertreter Thomas Kalt und Edgar Old ihre Bereitschaft erklärt haben, auf der Jahreshauptversammlung im November erneut für ihre jeweiligen Posten zu kandidieren, wird Schatzmeister Thomas Delhougne zum 30. Juni sein Amt abtreten. Dies sei "eine strategische Entscheidung", sagt Delhougne, der seit seiner Wahl im November den Posten ohnehin nur kommissarisch bekleidet. Der scheidende Schatzmeister betont jedoch, dass er keinesfalls amtsmüde sei. "Wir haben in der nächsten Zeit große Projekte vor der Brust", sagt er, "und das kann das Präsidium in der jetzigen personellen Stärke nicht leisten. Darauf mussten wir reagieren." Um die Aufgaben der Zukunft, die weitere finanzielle Konsolidierung des Vereins sowie den geplanten Umbau des Stadions am Bieberer Berg, erfolgreich zu bewältigen, habe man "zusätzliche Kompetenz" gebraucht, so Delhougne. Deswegen wird der derzeitige Schatzmeister dem OFC auch nicht den Rücken kehren, sondern in den Verwaltungsrat wechseln und darüber hinaus die Leitung des Projektes Stadionumbau übernehmen.

Delhougnes Platz als Hüter der Offenbacher Finanzen nimmt vom 1. Juli an Thomas Röder ein. Der 41 Jahre alte Diplomingenieur, der seit 13 Jahren als Investment-Banker arbeitet, ist seit 20 Jahren regelmäßiger Gast bei den Heimspielen der Kickers. Seine Kontakte zu Vizepräsident Thomas Kalt führten nun dazu, dass Röder künftig am Bieberer Berg sein Know-how in Geldfragen einbringen kann. Der neue Schatzmeister weiß dabei sehr wohl, worauf er sich eingelassen hat: "Die Lage ist ernst", beschreibt er den Zustand des mit etwa 800 000 Euro verschuldeten Klubs, "aber der Trend geht zuletzt in die richtige Richtung." Röders Antrieb, bei den Offenbachern in die Verantwortung zu gehen, ist das "gewaltige Potenzial", das seiner Meinung nach im Verein und dessen Umfeld schlummert. Deswegen will er "mithelfen, dass der OFC in den nächsten zwei Jahren in die zweite Liga aufsteigt".

Mitwirken beim Unternehmen Rückkehr in den Profifußball wird auch Manager Lars Schmidt. Der 36-Jährige hat seinen Vertrag bei den Offenbachern um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2004 verlängert.

Geht es nach Schmidt, werden in den nächsten Tagen auch die Vertragswerke mit Patrick Falk und Michael Petry ratifiziert. Falks Wechsel zum OFC hängt davon ab, ob sein Ex-Klub Oberhausen ihn ablösefrei ziehen lässt, wobei Schmidt Signale erhalten hat, dass dies so passieren soll. Bei Angreifer Petry müssen dessen finanzielle Vorstellungen mit denen des OFC harmonieren. Nach einem Gespräch mit Petrys Berater Roger Wittmann ist der Kickers-Manager zuversichtlich, dass es mit einem Wechsel des 25-Jährigen an den Bieberer Berg klappen wird.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Do. 13.06.2002

Neuer Schatzmeister für die Offenbacher Kickers

Offenbach (app). Wohl etwas im WM-Stress: Erst in der kommenden Woche wird der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine Entscheidung über die Lizenzvergabe für die Vereine der Regionalligen, die ihre Zahlen überarbeiten mussten, bekannt geben. Die Offenbacher Kickers, deren erste Mannschaft am Donnerstag, 27. Juni, ohne den sich noch im Portugal-Urlaub befindenden Trainer Ramon Berndroth mit der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit beginnt, sind sicher, die Spielgenehmigung für die dritte Saison in Folge in der Regionalliga Süd zu erhalten.

Einige Tage später, am 30. Juni, dem Abschluss des Wirtschaftsjahres, steht ein Wechsel im Führungsgremium des OFC an: Schatzmeister Thomas Delhougne ("Wir schließen mit einem Plus ab") verlässt nach eineinhalb Jahren das Präsidium des OFC und wechselt in den Verwaltungsrat. Delhougne wird sich künftig als Projektleiter der geplanten Umbauarbeiten im Stadion am Bieberer Berg (unsere Zeitung berichtete) engagieren. "Das ist ein ganz großes Ding für den Verein", sagt er, "das lässt sich nicht so nebenbei erledigen."

Nachfolger von Delhougne als Schatzmeister soll Thomas Röder werden. "Er besitzt unheimliche Fachkompetenz", erzählt Delhougne. Röder, 41-jähriger Diplom-Ingenieur, wird am 1. Juli seine Arbeit bei den Kickers kommissarisch aufnehmen und sich im November 2002 bei der nächsten Mitgliederversammlung zur Wahl stellen. Röder, der sich in den vergangenen Wochen in die Materie eingearbeitet und einen Überblick über die finanzielle Lage der Kickers verschafft hat, sagt: "Die Lage ist zwar nach wie vor relativ ernst, aber der Trend bei den Offenbacher Kickers geht eindeutig in die richtige Richtung. Unser Ziel ist klar: Wir wollen innerhalb der nächsten 24 Monate zurückkehren in die Zweite Fußball-Bundesliga."

Für Thomas Kalt war Röder der Wunschkandidat für den Posten des Schatzmeisters. "Thomas Röder ist seit 25 Jahren Fan der Kickers und auf Grund seiner beruflichen Voraussetzungen genau der richtige Mann", versichert der Vizepräsident der Kickers, der wie Präsident Dieter Müller und den für den Jugend- und Amateurbereich zuständigen zweiten Stellvertreter Edgar Old im November für weitere zwei Jahre kandidieren will. Kalt: "Wir setzen auf Kontinuität - das ist der richtige Weg für den OFC."

Aus diesem Grund haben die Kickers auch den Vertrag mit Manager Lars Schmidt, der in der kommenden Saison auch das B-Team in der Landesliga Süd trainieren wird, bis zum 30. Juni 2004 verlängert. Schmidt verhandelt zurzeit mit den Beratern von Michael Petry (Jahn Regensburg) und Patrick Falk (Rot-Weiß Oberhausen). "Wenn es mit denen beiden funktioniert, bin ich dicht", erzählt Schmidt. Soll heißen: Dann sinken die Chancen auf neue Verträge für Lars Meyer und Raffael Tonello.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom Mi. 12.06.2002

OFC holt Kaba und ist mit Falk einig

So achtbar sich die Offenbacher Kickers in der abgelaufenen Saison der Fußball-Regionalliga Süd auch geschlagen haben, eines war doch offenkundig: Die Mannschaft von Trainer Ramon Berndroth war nicht gerade das, was man ein ausgesprochen spielstarkes Team nennt. Die Erfolge erzielte der OFC meist mit guter Organisation und einer gehörigen Portion Leidenschaft.

Da die Kickers jedoch nicht ewig in der Drittklassigkeit verweilen wollen, sondern, zumindest mittelfristig, wieder in der Zweiten Bundesliga an den Start gehen möchten, soll das spielerische Potenzial der Mannschaft von Ramon Berndroth gestärkt werden. Einer, der das gewährleisten könnte, ist Patrick Falk. Der 22 Jahre alte ehemalige U 21-Nationalspieler und Erstligaprofi von Eintracht Frankfurt würde gerne nach Offenbach wechseln. Des Trainers und der Atmosphäre wegen. Und weil Falk, der bei seinem bisherigen Klub Rot-Weiß Oberhausen in der vergangenen Zweitligasaison lediglich 18 Mal zum Einsatz kam, spielen will. Nachdem zunächst die finanziellen Vorstellungen von Falk und dem OFC divergierten, "sind wir uns über die Zahlen jetzt einig", sagt der Offenbacher Manager Lars Schmidt.

Das Problem ist jedoch: Patrick Falk steht in Oberhausen noch bis zum 30. Juni 2003 unter Vertrag und wäre demnach ablösepflichtig. Geld für Falk zu zahlen, das macht Schmidt deutlich, komme für den OFC aber nicht in Frage, Allerdings hat der Oberhausener Präsident Hermann Schulz Falk schon vor einiger Zeit zugesagt, "dass wir seinem Wunsch nach einem Vereinswechsel nachkommen und ihm keine Steine in den Weg legen werden". Bislang habe sich allerdings noch kein Verein gemeldet, sagt Schulz weiter. Holger Kletke, Anwalt und Berater Falks sowie der Oberhausener, soll nun die Wechselmodalitäten klären. Möglichst bis zum Ende dieser Woche, so sähe es Schmidt gerne.

Nichts zu klären gibt es derweil bei Bashir Kaba. Der 20 Jahre junge Abwehrspieler von den Amateuren des 1. FC Köln hat seine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für Offenbach erhalten und wechselt somit zum OFC. Kaba unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2004. Somit steht auch fest, dass Manndecker Lars Meyer in Offenbach keinen neuen Kontrakt erhalten wird. Das Gleiche könnte auch Raffael Tonello widerfahren. Der 26 Jahre alte Angreifer dürfte künftig wohl ebenfalls nicht mehr für den OFC stürmen, der Etat der Kickers lässt nur noch den Vertragsabschluss eines Stürmers zu. "Und da Raffael sehr verletzungsanfällig ist, geht die Tendenz eher dahin, einen neuen zu verpflichten", sagt Lars Schmidt. Dieser neue Angreifer könnte Michael Petry sein. Zwar haben sich der OFC und Petrys Berater Roger Wittmann hinsichtlich der finanziellen Vorstellungen angenähert, "aber noch liegen wir ein bisschen auseinander", so der Kickers-Manager. Geeinigt hat sich Schmidt dagegen schon mit Oscar Corrochano, der Mittelfeldspieler wird dem OFC ein weiteres Jahr erhalten bleiben.

Noch keine Klarheit haben die Offenbacher darüber, ob sie die Lizenz für die kommende Regionalliga-Saison erhalten. "Wir sollen in dieser Woche Bescheid bekommen", sagt Schatzmeister Thomas Delhougne, der allerdings vom Deutschen Fußball-Bund Signale erhalten hat, dass der OFC in der Saison 2002 / 2003 in der dritten Liga antreten kann.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom So. 09.06.2002

16 Treffer vor dem Vereinswechsel

Würll - der Unverwüstliche

"Es hat keinen Sinn mehr. Ich beende meine Karriere." Patrick Würll war an einem Freitagabend im August 2000 völlig konsterniert. Die Kickers standen nach dem Abstieg aus dem Profifußball auf dem letzten Platz der Regionalliga. Die Fans verbrannten ihre Fahnen, entrollten stattdessen ein Protestbanner mit der Aufschrift: "Wir waren einmal stolz auf diesen Verein!" Die Kickers verloren 0:2, der Gegner hieß VfR Mannheim. Würll, vor der Saison als Top-Torjäger von den Amateuren des FC Bayern gekommen, verfolgte die Szenerie von der Bank aus. Von wo auch sonst. "Die damaligen OFC-Trainer Peter Neururer und dann Dragoslav Stepanovic hätten mich fast meine Karriere gekostet. In sechs Wochen habe ich acht Minuten auf dem Feld gestanden", erinnert sich der 23-Jährige.

Doch Würll kehrte zurück. Im Winter kam Ramon Berndroth als Coach und setzte auf den schlaksigen Blonden. Es folgten 47 Pflichtspiele mit 26 Toren, 16 in dieser Saison - Offenbach meldete sich wieder zurück als ambitionierter Drittligist. Und Würll erfreute sich wachsender Nachfrage. "Trotz einer starken Bindung zum OFC will ich in den Profifußball reinschnuppern." Würll verlässt jetzt die Kickers und wechselt nach Reutlingen.

(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)

 
News vom So. 08.06.2002

Rudi Völler und Winnie Schäfer: Zeit beim OFC für beide der Durchbruch

Offenbach. Deutschland gegen Kamerun - das dritte und entscheidende Spiel der DFB-Auswahl in der Vorrundengruppe E am Dienstag in Shizuoka um den Einzug in das Achtelfinale der Fußball-WM ist auch das Spiel zweier ehemaliger Offenbacher auf der Trainerbank: Auf der einen Seite Rudi Völler, auf der anderen Winfried Schäfer.

Völlers Entdecker war Kickers-Idol Hermann Nuber, der ihn als B-Jugendlichen vom TSV 1860 Hanau nach Offenbach holte. Der heutige DFB-Teamchef erzielte zwischen 1977 und 1980 in 73 Zweitligapartien 19 Tore für den OFC. Das damalige Präsidium Walter Müller/Siegfried Leonhardi verkaufte den Stürmer für umgerechnet 409 207 Euro an den TSV 1860 München. Über Werder Bremen, AS Rom und Olympique Marseille kam der heute 42-Jährige zu Bayer Leverkusen - 1996 endete seine Karriere, die 1990 mit dem Gewinn des WM-Titels ihren Höhepunkt hatte.

Winfried Schäfer (Foto) kam 1970 von Borussia Mönchengladbach nach Offenbach. Der Nationaltrainer von Kamerun erzielte zwischen 1970 und 1975 in 183 Spielen 44 Tore für die Kickers. 1970 gewann er mit dem OFC in Hannover durch ein 2:1 gegen den 1. FC Köln den DFB-Pokal - sein größter Erfolg im Kickers-Trikot. "Er ist dadurch erst richtig bekannt geworden - das war sein Durchbruch", sagt Hermann Nuber.

Mit dabei im damaligen Siegerteam war Roland Weida, später Vizepräsident und heute Boss der "Waldis", der Traditionsmannschaft der Kickers. Völler kickte bei Prominentenspielen ab und zu mit, bis der Job als Teamchef die letzten Zeitreserven fraß. Schäfers Bindung an Offenbach war nie so eng. Sagt Roland Weida. "Vom Fußball her war er astrein, der ist gelaufen und hat gekämpft ohne Ende - da gibt es keine Minuspunkte. Vom Typ her war er allerdings keiner, mit dem man Pferde stehlen konnte - ganz im Gegensatz zu Rudi Völler. Das ist ein lockerer, netter Mensch, der auf die Leute zu geht."

"Der Winnie", erinnert sich Weida, "war nie so offen wie der Rudi Völler. Schäfer war in Offenbach kein Gruppenmensch, sondern eher ein Außenseiter." Aus diesem Grund wird sich "der Winnie wohl auch so oft negativ über Offenbach geäußert haben", erinnert sich Nuber an manch kritische Bemerkung.

Im Sommer 1975 hatten die Kickers - wie später auch beim Transfer von Rudi Völler - mal wieder dringend Geld benötigt. Der damalige Geschäftsführer Willy Konrad forcierte Schäfers Wechsel zum Karlsruher SC. Insgesamt absolvierte der heute 52-Jährige 403 Bundesligaspiele für den OFC, Borussia Mönchengladbach und den KSC. Bei den Badenern erlebte Schäfer auch seine beste Zeit als Trainer. Die Jobs beim VfB Stuttgart und bei Tennis Borussia Berlin floppten.

Im Februar diesen Jahres setzt Schäfer als Trainer Kameruns wieder einen Glanzpunkt: Er gewann in Mali die Afrikameisterschaft. Nuber ist dennoch überzeugt, dass Völler aus dem Duell der ehemaligen Offenbacher auf der Trainerbank in Shizuoka als Sieger hervorgeht. Er sagt: "Ohne überheblich zu sein - Kamerun werden wir wohl packen." Weida meint: "Der eine Punkt, der fehlt, den wird das Team von Rudi Völler holen - da bin ich mir ganz sicher."

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)

 
News vom Fr. 07.06.2002

Lizenzerteilung: Kickers sind zuversichtlich

Offenbach (app). Das Präsidium des Regionalligisten Kickers Offenbach hat fristgerecht die nachgebesserten Lizenzierungsunterlagen beim Deutschen Fußball-Bund in Frankfurt abgegeben und geht zu "100 Prozent" davon aus, die Spielgenehmigung für die dritte Liga zu bekommen. Das versichert Thomas Delhougne, der Schatzmeister des Fußball-Regionalligisten. Auf den ersten Blick, das habe er von Verbandsseite gesagt bekommen, sei wohl alles in Ordnung. Allerdings wird erst in der kommenden Woche eine Kommission des DFB nach genauer Prüfung der Papiere die Entscheidung bekannt geben. Immens wichtig in dem Zusammenhang war der 1:0-Erfolg der Kickers vergangene Woche im Hessenpokalfinale gegen den SC Neukirchen, der dem OFC den Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals und die Garantiesumme von 50 000 Euro sichert. Delhougne hofft nun auf Losglück am Sonntag, 14. Juli, in der ARD-Sportschau und ein Heimspiel gegen einen attraktiven Bundesligisten (31. August bis 2. September), "um die Sache zu vergolden". Steffen Herzberger wird dann nicht zum Kader der Kickers zählen. Der ehemalige Mainzer hat sich mit Kickers-Manager Lars Schmidt nicht auf einen Vertrag einigen können. "Die Vorstellungen waren zu unterschiedlich", sagt OFC-Trainer Ramon Berndroth. Die nächsten Kandidaten, mit denen Schmidt verhandelt, sind Michael Petry (Jahn Regensburg) und Patrick Falk (RW Oberhausen, 18 Bundesligaspiele für die Frankfurter Eintracht).

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)

 
News vom So. 09.06.2002

Kickers schmieden große Pläne für den Bieberer Berg: Sporthotel am Stadion?

Auf der 1999 sanierten Stahlrohrtribüne finden derzeit die Anhänger der Gastmannschaften ihre Plätze. An dieser Stelle schwebt dem OFC-Vorstand ein Hotelneubau vor. Nicht unproblematisch ist allerdings die Nähe zum Leonhard-Eißnert-Park, der als geschützte Fläche besondere Rücksichtnahme bei Bauarbeiten verlangt.

Offenbach (bam/tk). Große Pläne für das zweitgrößte Stadion Hessens: Die Offenbacher Kickers wollen den Bieberer Berg umbauen. Mit ersten, von dem renommierten Offenbacher Architektenbüro Novotny und Mähner angefertigten Planskizzen war der Vereinsvorstand bereits im Rathaus, um den Magistrat für das Vorhaben zu erwärmen. Oberbürgermeister Gerhard Grandke bestätigte die Gespräche über ein Projekt, das den Bau eines Hotels einschließt. Baurechtlich sei jedoch sehr viel zu klären. Besonders die Nähe zum unter Landschaftsschutz stehenden Leonhard-Eißnert-Park bereitet Probleme.

Der Absicht, im Stadion eine Herberge betreiben zu lassen, steht Grandke positiv gegenüber: "Der Markt ist da. Uns liegen Anfragen mehrerer Ketten vor, die sich gern in Offenbach etablieren würden."

Die Vorstellungen der Kickers haben ein prominentes Vorbild: Die BayArena in Leverkusen. Das topmoderne Stadion erhielt zwar kein Länderspiel während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, dafür aber wird dort die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihre Basis haben.

Der Standort für Rudi Völlers Team ist also schon vergeben, doch Kickers Offenbach hofft weiter - auf eine weitere, mehr oder weniger, prominente Mannschaft, die sich am Bieberer Berg auf ihre WM-Spiele (in Frankfurt) vorbereitet. Voraussetzung dafür ist natürlich mehr als nur ein grüner Rasen, zwei Tore und Netze.

Das Gesamtbild muss stimmen. Aber es stimmt eben noch nicht. Deswegen planen die Kickers umfangreiche Veränderungen. Ein Investor soll am Bieberer Berg ein Hotel bauen. Drei bis vier Sterne, 180 Zimmer soll es haben und stehen, wo jetzt noch die Stahlrohrtribüne steht.

Statt des Stehkäfigs für Gästefans könnte, wenn die Pläne durchgehen, ab 2004 eine doppelstöckige Tribüne mit 5 000 Sitzplätzen stehen. Und einige nette Details aus den Plänen, die die Kickers in Zusammenarbeit mit den Architekten entwickelt haben. Baubeginn 2003, Bauzeit zwischen zehn und 14 Monaten. Hotel und Tribüne sollen die Höhe der gegenüber liegenden Orientribüne (knapp 30 Meter) nicht überschreiten.

Mit dem Bau würde das Stadion rundherum geschlossen, die Stahlrohrtribüne verschrottet - wahrscheinlich zusammen mit der längst funktionslos gewordenen Anzeigetafel, die im Fanmund nach ihrem Initiator den Spott-Namen "Klaus-Gerster-Gedächtnistafel" erhielt.

Das Investitionsvolumen des Hotelbaus soll, so Kickers-Schatzmeister Thomas Delhougne, bei 15 Millionen Euro liegen. Der Konferenztrakt, bei dem mit einer Auslastung am Wochenende nicht zu rechnen ist, könnte so geplant sein, dass aus ihm zu Spielen zehn bis 16 Logen werden. Und die will der Verein vermarkten - ganz im Stil von Nobel-Spielstätten wie der BayArena in Leverkusen und der Arena AufSchalke in Gelsenkirchen.

Was versprechen sich die Kickers von dem Bau? Sie erwarten vom Investor (einer Hotelkette), der noch nicht gefunden ist, eine "signing fee" - Höhe unbekannt. Mit dieser Zahlung für die Unterzeichnung des Vertrags wollen sie Schulden tilgen.

"Das Konzept ist ganz klar auf die Zweite Liga ausgerichtet", sagt Delhougne. Und da wollen die Kickers mit der selben Klatsche die zweite Fliege erwischen: Profiklubs müssen nachweisen, dass sie ein Jugendinternat unterhalten. Das könnte dem Hotel angeschlossen sein; trainiert würde im Stadion oder auf dem angrenzenden Gelände. Die dort schon angelegten Plätze würden ausgebaut.

(Von bam/tk, OFFENBACH-POST)

 
News vom Mi. 05.06.2002

Angemerkt

Plan mit Pferdefuß

Unrealistisch sind die Kickers-Pläne nicht. Dass ein Hotel auf dem Bieberer Berg die Kasse des Vereins klingeln lässt, wirkt jedenfalls wahrscheinlicher als die Aussicht, dass eine Rendite aus reichlich fließenden Fernsehgeldern die Anteilseigener erfreuen könnte. Schenkt man dem Oberbürgermeister Glauben, dann warten internationale Hotelketten nur darauf, in Offenbach einen Standort für Investitionen offeriert zu bekommen.

Aber ganz so einfach, wie es sich mancher vorstellen mag, werden die derzeit erst vage skizzierten Pläne nicht zu verwirklichen sein. Geltendes Planungsrecht kann auch ein auf den bezahlten Fußball hin arbeitender Club, der sich bei Bedarf gern als Aushängeschild der Stadt feiern läst, nicht außer Kraft setzen. Auch nicht eine Stadt, die ihrem Aushängeschild etwas Gutes tun möchte. "Hoppla", jetzt komme wir", das geht so einfach eben nicht.

Bei allem guten Willen wird es die Stadt nicht auf einen Konflikt mit den Naturschützern und Grün liebenden Bürgern ankommen lassen und eine landesplanerische Änderung des Schutzstatut für den Leonhard Eißnert Park betreiben.

Die Stadion-Neuplaner werden mit dem Platz auskommen müssen, der den Kickers per Erbbaurecht zur Verfügung steht.

Und da zeichnet sich nach Meinung von Fachleuten ein Pferdefuß ab: Anlagen wie die Abstandregelung zu den Bäumen des Parks könnten das Vorhaben ebenso verteuern wie eine aufwändige Statik, die wegen der Gefahr umstürzender Bäume vorgeschrieben ist. Dass scharf kalkulierende Hotelkonzerne solche wohl unusweichlichen Mehrosten akzeptieren werden, ist nicht sicher. Den Kickers ist aber dennoch altes gute für das Objekt zu wünschen. Als heimeliges Quartier für Kicker - etwas aus der Türkei oder Kroatien - eng in die Weltmeisterschaft 2006 eingebunden zu ein, das stünde der Stadt Offenbach bestimmt nicht schlecht zu Gesicht.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom So. 09.06.2002

Mit einem Vier-Sterne-Hotel

Eine neue Tribüne am Bieberer Berg

die. OFFENBACH. Manchmal wähnt sich Thomas Delhougne, der Schatzmeister der Offenbacher Kickers, "im falschen Film". Vor allem mit Blick auf den Nachbarn, die Frankfurter Eintracht. "Dort wird mit öffentlichen Mitteln eine privatrechtliche Betriebsstätte hergestellt." Delhougne meint den Stadionneubau. Die Kickers dagegen hätten sich in der Vergangenheit selbst helfen müssen. Auf rund zwei Millionen Euro beziffert der Schatzmeister des Fußball-Regionalligavereins die Summe, die der OFC in den zurückliegenden zehn Jahren durch die Vereinsmitglieder in bauliche Veränderungen auf dem Bieberer Berg investiert habe. Mit Blick auf die Kosten spricht Delhougne deshalb von einem "Faß ohne Boden". Nun wollen aber auch die Kickers, so der Schatzmeister, "Spaß" am zweitgrößten Stadion in Hessen haben, das im Besitz der Stadt Offenbach ist und das der Verein in Erbbauchrecht gepachtet hat. Die Offenbacher haben einen Investor aus der Nähe von Hannover gefunden, der die Stahlrohrtribüne, die sogenannte Westtribüne, "korrespondierend zur Orion-Tribüne" ohne öffentliche Mittel umbauen möchte. "Das Stadion soll praktisch geschlossen werden", sagt der Schatzmeister. Neben einer Tribüne mit fast 5000 Sitzplätzen plant der Unternehmer den Bau eines "Drei- bis Vier-Sterne-Hotels" mit Konferenzräumen. Am Wochenende sollen sie bei Heimspielen in Logen umgewandelt werden. "Das Investitionsvolumen ist relativ bedeutend", sagte Delhougne. Die Kickers., die von dem Investor ein "Signingfee" bekämen, versprechen sich von dem Projekt "eine permanent bessere Einnahmesituation durch ein höherwertiges Platzangebot" auf dem Bieberer Berg. Die Stadt soll den Umbauplänen aufgeschlossen gegenüberstehen. "Das Projekt ist schon konkret geplant, aber noch nicht endgültig durch", sagt der Schatzmeister. Baubeginn könnte im kommenden Jahr sein. Der Betreiber wäre wahrscheinlich eine Hotelkette. Am Montag haben die Offenbacher ihre Lizenzierungsunterlagen beim Deutschen Fußball-Bund abgegeben. "Die Bedingungen waren unglaublich schwer", sagt Delhougne. Die Auflagen, die der Regionalligaklub zu erfüllen hatte, hätten insgesamt sogar im "siebenstelligen Bereich" gelegen. "Wir haben es maßgeblich durch private Aktivitäten hinbekommen." Nun wollen die Kickers noch Stürmer Michael Perry vom Ligarivalen Jahn-Regensburg und den früheren Eintracht-Spieler Patrick Falk für das Mittelfeld verpflichten.

(Von die, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)

 
News vom So. 02.06.2002

OFC buhlt weiter um Falk und Petry

Von Urlaub kann für Lars Schmidt derzeit keine Rede sein. Während sich die Spieler des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach unter der Sonne Mallorcas von den Strapazen der abgelaufenen Punktspielsaison erholen, ist die Spielzeit für den Manager des OFC noch nicht beendet. Personalien gilt es zu klären, den Boden zu bereiten für eine erfolgreiche Saison 2002/2003. Nachdem der OFC in Christian Knappmann von westfälischen Oberligisten Germania Ratingen, Alexander Lorenz vom Ligakonkurrenten der Kickers, dem SV Darmstadt 98, sowie in Carsten Schönefeld von den Amateuren des VfL Wolfsburg, die ebenfalls in der vierten Liga spielen, drei Mittelfeldakteure mit starkem linken Fuß verpflichtet hat, gestalten sich die weiteren Personalplanungen laut Lars Schmidt derzeit "zäh".

In der Schwebe befindet sich beispielsweise der Fall Patrick Falk. Der 22 Jahre alte, offensive Mittelfeldakteur, zuletzt beim Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen unter Vertrag, hat verlauten lassen, dass er gerne an den Bieberer Berg wechseln würde. Vorausgesetzt, das Gehalt und die sportliche Perspektive stimmen. Zur Zeit absolviert Falk allerdings ein Probetraining in Spanien, am Donnerstag wollen der ehemalige Juniorennationalspieler und sein Berater Guido Nikolai nach Offenbach kommen, um mit Schmidt zu verhandeln. Der OFC-Manager macht allerdings deutlich, dass das erste Angebot der Offenbacher an Falk, das dieser abgelehnt hat, nicht nachgebessert wird.

Zahlen sind auch das Thema, wenn Roger Wittmann in den kommenden Tagen in Offenbach vorstellig wird. Der Berater des Angreifers Michael Petry von Jahn Regensburg will mit Schmidt die Bedingungen erörtern, zu denen Petry, den Trainer Ramon Berndroth gerne als Ersatz für Patrick Würll hätte, bereit wäre, nach Offenbach zu wechseln. Sollte eine Verpflichtung Petrys scheitern, sähe Schmidt "keinen Grund, in Panik zu verfallen. Wir können auch noch bis zum Beginn der Vorbereitung warten." In den kommenden Wochen würden noch genügend Spieler angeboten, darunter werde der OFC "auch einen für unsere finanziellen Verhältnisse guten Stürmer finden", so Schmidt.

Mit Oscar Corrochano hat sich der Manager des OFC derweil prinzipiell über eine weitere Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2003 l geeinigt. Nun müssen mit dem Berater des Mittelfeldakteurs noch die letzten Details geklärt werden.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)

 
News vom So. 02.06.2002

Ersatz für Patrick Würll in Sicht

Schmidt trifft sich mit Michael Petry

Der OFC blickt optimistisch in die Zukunft. Die Lizenz ist gesichert. Der Sieg im Hessenpokal, die damit verbundene Teilnahme am DFB-Pokal hilft enorm weiter. Nun ist Manager Lars Schmidt gefordert, den Kader für eine weitere Regionalliga-Saison zusammenzustellen.

Am heutigen Montag wird Schmidt mit einem Wunschkandidaten zusammentreffen: Michael Petry von Jahn Regensburg. Der 25- jährige Stürmer soll den Weggang von Torjäger Patrick Würll zum SSV Reutlingen kompensieren. In der abgelaufenen Saison hatte Petry bei 30 Einsätzen acht Mal getroffen. "Der OFC ist ein interessanter Verein. Die sportlichen Perspektiven wären dort nicht schlecht. Es könnte gut sein, dass man mich demnächst auf dem Bieberer Berg wieder sieht", meint der frühere Offensivmann vom VfR Mannheim. Petrys Vertrag in Regensburg ist mittlerweile ausgelaufen, doch der SSV Jahn hat ihm ein neues Angebot unterbreitet. Deshalb bleibt der Umworbene noch zurückhaltend: "Ich habe keine Entscheidung zugunsten des einen oder des anderen Vereins gefällt." Die will ihm Schmidt bei dem Treffen allerdings schmackhaft machen: "Petry passt genau in unsere Planungen."

Unterdessen bestätigten sich kicker-Recherchen über einen Geheimplan des Präsidiums. Um neue Einnahme-Quellen für den OFC zu erschließen, soll die Westtribüne des vereinseigenen Stadions an einen Investor veräußert werden. Nach kicker-Informationen will dieser eine neue Tribüne mit integriertem Hotel- und VIP- Bereich finanzieren. Die Vereinskasse oder öffentliche Gelder würden dazu nicht benötigt.

(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)

Alle Angaben ohne Gewähr


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