Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Kickers Offenbach - Borussia Fulda
Endergebnis: 2:0 (1:0)


Spielbericht vom 22.02.2002 - Anstoß: 19:30 Uhr
Würll sorgt mit Doppelpack für gelungenen Auftakt 2002

Offenbach. Zumindest vom Ergebnis her ein gelungener Punktspielauftakt 2002 für die Offenbacher Kickers in der Fußball-Regionalliga Süd: Die Mannschaft von Trainer Ramon Berndroth gewann gestern Abend vor 6 000 Zuschauern am Bieberer Berg gegen Borussia Fulda, den Tabellenletzten, mit 2:0 (1:0) Toren und schob sich zumindest für einen Tag vor auf den dritten Tabellenplatz. Patrick Würll (19. mit Handelfmeter und 79.) traf wie schon beim 1:0 in der Hinrunde für den OFC. Eintracht Trier kann am Samstagnachmittag mit einem Remis beim SV Darmstadt 98 aber wieder an den Kickers vorbeiziehen.

Am kommenden Samstag, 2. März, spielen die Offenbacher im Topspiel des 24. Spieltags bei Eintracht Trier. Am Freitag, 15. März (19.30), kommt Jahn Regensburg, der Tabellenzweite (Samstag gegen den VfR Mannheim) zum Bieberer Berg "die Wochen der Entscheidung", wie Cesar Thier sagte. Der Torwart der Kickers, immerhin fünf Jahre in Fulda aktiv, musste auf schneebedecktem Boden nach sieben Minuten erstmals eingreifen. Sascha Gies hatte OFC-Libero Manfred Binz überlaufen, Thier kam einen Tick früher an den Ball und klärte.

Die Gäste versteckten sich nicht, kamen mit den widrigen Bedingungen anfangs etwas besser zurecht als die Kickers, deren Spiel von Standschwierigkeiten und technischen Fehlern geprägt war. In der 19. Minute gingen die Gastgeber überraschend in Führung. Nach einem Foul von Libero Wischermann an Patrick Würll schlenzte Binz den fälligen Freistoß aus 18 Metern in die Mauer. Schiedsrichter Steinborn pfiff Elfmeter. Veapi hatte den Ball an die Hand bekommen - eine knifflige Entscheidung. Patrick Würll ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte seinen zwölften Saisontreffer. Die Kickers kamen nach der Führung etwas besser auf. Angelo Barletta und Matthias Dworschak kämpften im Mittelfeld um jeden Ball. Dexter Langen lief auf der linken Außenbahn seinen Gegenspielern davon, war meist nur durch Fouls zu stoppen.

Die erste Chance nach dem Wechsel hatten wieder die Kickers. Samir Naciri (48.) verzog aus der Drehung. Fuldas Trainer Jörg Meinhardt reagierte nach 59 Minuten. Er holte Mittelfeldspieler Unger vom Feld, wechselte den von Kickers-Trainer Berndroth von Anfang an erwarteten Stürmer Anli ein. Später schickte er noch Bunzenthal und Uvarov in die Partie. Bunzenthal vergab in der 78. Minute die beste Chance der Gäste. Er köpfte an den Pfosten.

Im Gegenzug dann die Entscheidung. Naciri spielte Würll frei, und der schob den Ball zum 2:0 (79.) ins Tor. Sein 13. Saisontreffer. Dworschak vergab eine Minute später die Chance zum 3:0, das wäre dann aber auch zu viel gewesen gegen die sich tapfer wehrenden Gäste.

OFC-Trainer Ramon Bernd-roth: "Dem Zufall waren Tür und Tor geöffnet. Meine Mannschaft gewann mit einem Riesen-Kämpferherz dieses Spiel etwas glücklich, aber dennoch verdient."

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)  

 

Hatten die größere Durchschlagskraft
STIMMEN

Jörg Meinhardt (Trainer Borussia Fulda): "Kompliment an meine Mannschaft. Die erste Halbzeit war recht ausgeglichen. Wir hätten in Führung gehen müssen und hätten einen Punkt verdient gehabt.

Lars Schmidt (OFC-Manager): "Wir haben die größere Durchschlagskraft bewiesen. Ich hatte das Gefühl, dass wir den Sieg unbedingt wollten. Fulda hat mitgespielt, aber der letzte Biss hat gefehlt."

Thomas Kalt (OFC-Vizepräsident): "Ich bin hoch zufrieden, dass wir trotz dieser Umstände mit einem positiven Ergebnis aus der Winterpause gestartet sind."

Samir Naciri: "Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns. Allerdings war das Ganze nicht so leicht. Am Ende hatten wir das nötige Glück."

Thorsten Becht: "Wir haben bei irregulären Bedingungen das Beste daraus gemacht. Man weiß im ersten Spiel nach der Pause nicht so genau, wo man steht. Deshalb sind wir überglücklich."

Lars Meyer: "Das war ein harter Kampf."

(Von cd, OFFENBACH-POST)  

 

Dank Würll rückt Offenbach in der Tabelle vor
Kampfstarke Borussia aus Fulda besitzt in der Fußball-Regionalliga nicht die Mittel, den OFC in Bedrängnis zu bringen, und verliert mit 0:2

Die Offenbacher Kickers bleiben in der Fußball-Regionalliga Süd weiterhin ein Kandidat für den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte besiegte der OFC am gestrigen Freitagabend den Tabellenletzten Borussia Fulda mit 2:0 (1:0) und rückte damit, zumindest bis heute Nachmittag, auf den dritten Rang vor. Für Fulda bedeutet die Niederlage am Bieberer Berg einen weiteren Schritt in Richtung Viertklassigkeit.

Nachdem der Wintereinbruch zwischenzeitlich die Austragung der Partie gefährdet hatte, entschied sich Schiedsrichter Steinborn nach einer Platzbesichtigung dann doch, die Begegnung anzupfeifen. Auf schneebedecktem Boden sahen die 6000 Zuschauer von Beginn an ein Fußballspiel, bei dem der Zufall eine tragende Rolle spielte. Viele gut gemeinte Kombinationen missrieten, und so musste das Publikum eine Partie auf mäßigem Niveau ertragen. Immerhin: Am Einsatzwillen der 22 Akteure gab es nichts zu bemängeln, das Geschehen wurde über die gesamten 90 Minuten von zahllosen Zweikämpfen dominiert.

"Wir haben auf diesem Boden die richtigen Mittel ausgepackt", sollte OFC-Trainer Ramon Berndroth später sagen. Die Gäste hatten indes zunächst weniger Schwierigkeiten, sich mit den schwierigen Bedingungen zurechtzufinden. Aus einer kompakten Abwehr agierend, machten sie dem OFC das Leben schwer und hatten durch Gies, der allein vor Kickers-Schlussmann Thier vergab (7.), sowie durch Poppowitsch (14.) und Winter, dessen Eckball sich auf das Offenbacher Tor senkte (15.), die ersten Möglichkeiten. Die Gastgeber erwiesen sich dagegen in dieser Phase als Meister der Effizienz und nutzten ihre erste Chance zur Führung. Ein von Kapitän Binz getretener Freistoß aus 18 Metern blieb in der Fuldaer Mauer hängen, zum Unglück der Gäste jedoch an der Hand von Abwehrspieler Veapi. Die Konsequenz: Elfmeter. OFC-Angreifer Würll ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und brachte die Kickers mit seinem zwölften Saisontreffer in Führung.

Im zweiten Spielabschnitt änderte sich an der Qualität der Begegnung nichts, allerdings übernahm der OFC nun von Anfang die Initiative und drängte die zusehends müder werdenden Fuldaer in die Defensive. Naciri (50.) und Würll (68.) hatten das 2:0 auf dem Fuß, Naciri zielte aus zehn Metern jedoch neben das Borussen-Tor, während Würll nach Vorlage von Becht am Fuldaer Manndecker Bloß hängen blieb. Der agilste Kickers-Akteur, Angreifer Würll, sorgte dann allerdings doch dafür, dass die Fans des OFC bereits frühzeitig den Erfolg ihrer Mannschaft besingen konnten. Der schnelle Stürmer nutzte in der 77. Minute eine Unachtsamkeit der Gäste-Abwehr, strebte entschlossen dem Fuldaer Tor entgegen und ließ Borrmann mit einem überlegten Flachschuss aus zehn Metern keine Chance. Damit war die Entscheidung gefallen, denn die zwar kampfstarken Osthessen besaßen an diesem Abend nicht die Mittel, um einen mittelmäßigen OFC nach den beiden Toren noch in Bedrängnis zu bringen, geschweige denn, ihm den Vorsprung noch zu entreißen.

Am Rande der Partie gab der OFC bekannt, den Vertrag mit Teamkoordinator Markus Wolf nun aufgelöst zu haben.

(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

OFC-Fans freuen sich über die Tore von Würll - 2:0

Offenbach. Dank Torjäger Würll bleiben die Offenbacher Kickers auch 2002 dick im Aufstiegsrennen der Fußball-Regionalliga Süd. Mit seinen Saisontreffern 12 und 13 sicherte der Stürmer den 2:0-Sieg im Hessen-Derby gegen Borussia Fulda. "So muss es laufen", freute sich der Matchwinner später. Selbstbewusst hatte OFC-Trainer Berndroth auf Offensive gesetzt und brachte mit Würll, Naciri und Tonello - trotz Leistenproblem von Beginn an dabei - drei torgefährliche Akteure. Doch schnelle Sturmläufe waren auf dem schwierigen Geläuf bei Dauerregen nicht möglich. Noch drei Stunden vor dem Anpfiff hatten die Offenbacher Schnee schippen müssen, um die Austragung des Derbys zu garantieren.

In der Anfangsphase war es der Tabellenletzte aus Fulda, der besser mit den Platzverhältnissen zurecht kam. Stürmer Gies schnappte sich den Ball (7.), ließ OFC-Manndecker Meyer stehen, doch rechtzeitig kam Kickers-Keeper Thier per Fußabwehr dazwischen. Sieben Minuten später dann die nächste Borussen-Chance: Poppowitsch lenkte den Ball am langen Eck vorbei. In der 18. Minute legte sich Binz den Ball zum Freistoß zurecht, aus halblinker Position 18 Meter vor dem Tor. Der Kickers-Kapitän schoss in die Fuldaer Mauer, Schiedsrichter Steinborn pfiff Handspiel von Hasic - Elfmeter. Würll traf zum 1:0 (19.). 6000 Fans waren begeistert, wenngleich sich spielerisch bis zur Pause keine Höhepunkte mehr boten.

Erst nach dem Wiederanpfiff besserte sich die Spielqualität zumindest aus Offenbacher Sicht. Der OFC wurde ball- und kombinationssicherer und kam zu guten Chancen. Naciri scheiterte per Drehschuss aus zehn Metern (50.) und knapp 20 Minuten später Würll nach Vorlage von Becht. Besser lief es dann in der 79. Minute, als Würll einen Alleingang eiskalt mit dem 2:0 krönte.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Würlls Doppelpack: OFC gewinnt Hessen-Derby
Fulda bei Pfosten-Kopfball im Pech

OFFENBACH (dip/lh). Auftakt nach Maß für die Offenbacher Kickers in der Regionalliga Süd: Im ersten Spiel nach der Winterpause gewannen die Berndroth-Schützlinge gestern auf dem Bieberer Berg das Hessen-Derby gegen Borussia Fulda verdient mit 2:0 Kickers Offenbach - Borussia Fulda 2:0(1:0) und zogen erst einmal mit dem Tabellenzweiten Trier gleich (39). Mann des Tages vor 6500 Zuschauer war einmal mehr Kickers-Stürmer Patrick Würll, der beide Treffer markierte. Erst brachte er mit einem verwandelten Handelfmeter die Kickers in Führung (19.), dann sorgte er nach einem Konter in der 79. Minute für die Entscheidung. Dem 2:0 ging die größte Chance für die wacker mitspielenden, vor dem Tor aber meist zu harmlosen Gäste voraus: Bunzenthal traf per Kopf den Innenpfosten, im direkten Gegenzug fiel das 2:0 für den OFC. Unter dem Strich war es ein Arbeitssieg. Die erste Hälfte verlief weitgehend ausgeglichen, nach dem Wechsel hatten die Hausherren mehr vom Spiel, Torchancen blieben aber auch für den OFC Mangelware. Im StenogrammOffenbach: Thier - Binz, Fossi, Meyer, Langen - Dworschak, Barletta, Becht, Naciri (90. Speth)- Tonello (73. Schindler), Würll (87. Corrocano). Fulda: Borrmann - Wischermann, Bloß, Veapi, Schuster - Martinez (74. Bunzenthal), Hasic, Poppowitsch (77. Uvrov), Unger (59. Anli), Gies - T. Winter.Schiedsrichter: Steinborn (Sinzig); Zus: 6500. Tore: 1:0 (19./HE) Würll, 2:0 (79.) Würll.

(Von dip/lh, GELNHÄUSER TAGEBLATT)  

 

Der OFC ist am Führungsduo dran

Den Auftakt ins Fußballjahr 2002 bestreiten in der Regionalliga Süd am Freitag die aufstiegsambitionierten Kickers Offenbach und Tabellenschlusslicht Borussia Fulda. Und dabei erwischten die Kickers den eindeutig besseren Start. Am Ende siegte die Mannschaft von Trainer Berndroth mit 2:0 und hat damit den Anschluss ans Führungsduo wieder hergestellt. Die Kickers konnten sich bei Doppeltorschütze Würll bedanken, der in der 19. Minute per Foulelfmeter traf und zehn Minuten vor Spielende den Dreier unter dach und Fach brachte.

Den Samstag eröffnen das Team von Rot-Weiß Erfurt und das des VfR Aalen. Die Aalener, die von den Trainern der Regionalliga Süd mit den dritthäufigsten Nennungen als Aufsteiger getippt wurden, sind zu Gast bei den Erfurtern, die derzeit einen komfortablen Mittelfeldplatz belegen. Des Weiteren empfängt das heimstärkste Team der Liga, Jahn Regensburg, den VfR Mannheim, der nach dem SV Elversberg die zweitschwächste Auswärtsbilanz aufweist. Jahn wird versuchen mit einem Sieg die Meisterschaft weiterhin spannend zu gestalten.Eine weitere Partie am Samstag ist in zweierlei Hinsicht interessant: Zum einen steht mit der Paarung Stuttgarter Kickers gegen den VfB Stuttgart ein Stadtderby an, zum anderen heißt es für beide Teams mit einem Sieg neben der Stadtmeisterschaft auch drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg einzufahren.

Spitzenreiter Wacker Burghausen muss am Sonntag in München gegen den FC Bayern antreten und beschließt gleichzeitig mit dieser Partie den 22. Spieltag. Vergleicht man die Heim- bzw. Auswärtsbilanzen der beiden Teams, hat Wacker wohl die Nase vorn. Jedoch steckt in den Köpfen der Spieler vielleicht noch das letzte Aufeinandertreffen, bei dem die kleinen Bayern dem Team von Rudi Bommer die bisher einzige Heimniederlage in dieser Spielzeit beibrachten.

(Von ?, KICKER-ONLINE)  

 

Berndroth: Wir können noch viel erreichen

Offenbach (app). Das passende Fazit kam vom Gegner. "Wir haben gut mitgehalten, aber keinen Patrick Würll in unseren Reihen", sagte Thomas Winter nach dem 2:0 seines ehemaligen Klubs Kickers Offenbach gegen seinen aktuellen Arbeitgeber Borussia Fulda. Die Kickers haben sich durch die Saisontreffer Nummer zwölf und 13 des 23-jährigen Stürmers, seit Sommer 2000 beim OFC, auf den dritten Platz der Fußball-Regionalliga Süd vorgeschoben.

Nur noch einen Punkt liegt die Mannschaft von Trainer Ramon Berndroth nach dem elften Saisonsieg hinter dem Tabellenzweiten Jahn Regensburg zurück, der am 15 März zum Spitzenspiel an den Bieberer Berg kommt. "Mein Team", kündigte Berndroth vor den Auswärtspartien in Trier (Samstag, 2. März) und in Siegen (Sonntag, 10. März) an, "ist hellwach und wird in dieser Saison noch viel erreichen." Platz zwei reicht zum Aufstieg in die Zweite Liga.

Genau dort müssen die Kickers nach Meinung von Vizepräsident Thomas Kalt allein schon wegen ihrer Strukturen hin. Ein Beispiel: "Wir haben in der Regionalliga die gleichen Kosten für unser Stadion wie in der Zweiten Liga. Mit dem Unterschied, dass wir dort ungefähr das zehnfache an Fernseh-Geld bekämen", sagte Kalt. Er rechnet damit, dass Regionalligisten in der nächsten Saison mindestens 425 000 Euro, Zweitligisten mehr als drei Millionen Euro TV-Einnahmen verbuchen können. Aus ihrem TV-Modell, mit dem der Verein Geldgeber an seinen künftigen TV-Erlösen beteiligt, haben die Kickers nach Auskunft von Kalt 320 000 Euro eingenommen. Sie verlängern die am 1. Dezember 2001 begonnene Aktion bis zum 30. April 2002. Ursprünglich sollte sie am Donnerstag, 28. Februar, enden. "Mit jedem Sieg steigt das Interesse daran", erzählte Kalt.

Aber auch das Interesse anderer Klubs an den OFC-Spielern. Erst nach der Partie gegen Jahn Regensburg sollen die Vertragsverhandlungen für die nächste Saison intensiviert werden. Ein später Zeitpunkt. Für Matchwinner Patrick Würll "kein Problem". Er sagte: "Ich will in die Zweite Liga - am liebsten mit den Kickers. Deshalb muss ich meine persönliche und die sportliche Entwicklung der Mannschaft in den nächsten Wochen abwarten."

Thomas Kalt nannte neben der sportlichen Perspektive noch die Entwicklung der Zuschauerzahlen als maßgebendes Element für die Vertragsverhandlungen im März. Am Freitagabend kamen nur 6000 Zuschauer zum Bieberer Berg - viel zu wenig für den Verein, der seiner "erfolgreichen Mannschaft nun auch wieder Siegprämien zahlen muss" (Kalt), angesichts des katastrophalen Wetters aber eine ordentliche Kulisse. Allerdings hatten die Kickers auch noch 2000 Freikarten an Offenbacher Schulen verteilt.

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)  

 

Erfolgreicher Schnellkurs
Die Spieler von Kickers Offenbach zeigen gegen Fulda Flexibilität und bleiben aussichtsreich im Rennen um den Aufstieg

Ramon Berndroth musste ein wenig schmunzeln. "Da predige ich den Spielern in sechs Wochen Vorbereitung, sie sollen den Ball flach halten und kombinieren. Und dann muss ich ihnen eine Stunde vor dem Spiel erzählen: Vergesst, was ich gesagt habe, haut den Ball lang nach vorne."

Der plötzliche Wintereinbruch hatte dafür gesorgt, dass die Berndrothsche Lehre vom gepflegten Kombinationsfußball konterkariert wurde und der Trainer des OFC seinen Kickern vor dem ersten Punktspiel des neuen Jahres gegen Borussia Fulda die urbritischten Tugenden empfehlen musste, um im Schnee auf dem Bieberer Berg zurecht zu kommen.

Dem Ergebnis nach war der Schnellkurs in Sachen "Kick and rush" erfolgreich, der OFC kam mit dem 2:0 (1:0) gegen den Tabellenletzten ordentlich aus den Startlöchern und konnte im Aufstiegsrennen Boden gutmachen. Prinzipiell war der Sieg jedoch eine schwere Geburt. Erstens, weil sich Fulda den Kickers energisch widersetzte, zweitens, "weil ein reguläres Spiel nicht möglich war", so Berndroth, und drittens, weil die Mannen um Kapitän Manfred Binz die in der Vorbereitung erarbeitenden Automatismen nicht vollends außer acht lassen konnten.

Einen Vorwurf gab es von Seiten Bernd roths deswegen allerdings nicht. Im Gegenteil: Der 49 Jahre alte Coach, noch eine ganze Zeit lang nach dem Spiel merklich angespannt, lobte seine Mannschaft dafür, "dass sie das richtige Mittel ausgepackt haben" . In dem "undankbarsten Spiel der Saison" habe seine Mannschaft erneut ihr "Riesenkämpferherz" gezeigt, "und deswegen wird sie in dieser Saison noch viel erreichen", meinte Berndroth. Besondere Freude hatte der OFC-Trainer an Patrick Würll. "Er war schon die ganzen Wochen im Training hoch konzentriert und hat das heute voll umgesetzt", lobte Berndroth den 23-jährigen Stürmer, der nicht nur lauf- , sondern auch nervenstark auftrat und nicht umsonst die beiden Treffer (18./79.) erzielte. Dass ein Auftritt wie der gegen Fulda Begehrlichkeiten weckt, darüber ist sich der mit 13 Treffern erfolgreichste OFC-Angreifer im Klaren. Deswegen sieht Würll für sich in punkto Vertragsverhandlungen keine Eile geboten. "Dass erst im März verhandelt werden soll, ist für mich kein Problem", sagt er, "ich kann mich jetzt ohnehin noch nicht entscheiden". Erst müsse er nämlich abwarten, wohin die Entwicklung in Offenbach gehe. Fest steht jedoch, dass Würll in den Profi-Fußball will. Und zwar möglichst zur kommenden Saison. "Am liebsten", so sagt er, würde er mit Offenbach aufsteigen und sieht dafür auch "gute Chancen". Doch wenn es nicht klappen sollte, "dann ist die letzte Option der Aufstieg mit einem anderen Klub".

Das Ziel Profi-Fußball hat auch Matthias Dworschak fest im Visier. Der kahlköpfige Mittelfeldkämpfer, der bereits für Eintracht Frankfurt in der ersten und zweiten Liga am Ball war, sieht im Alter von 27 Jahren die Zeit gekommen, noch mal in den Profi-Fußball zurück zu kehren. Auch Dworschak favorisiert dabei den gemeinsamen Weg mit dem OFC und würde "auch noch mal ein Jahr Regionalliga spielen, wenn die Entwicklung stimmt". Soll heißen? "Man muss sehen, dass der Verein in die zweite Liga will", sagt Dworschak.

Im Vorstand des OFC peilen sie dieses Ziel natürlich an. "Von der Struktur her gehören wir in die zweite Liga", meint Vizepräsident Thomas Kalt. Trotz eines erfolgreich angelaufenen TV-Modells - bis jetzt wurden Anteile in Höhe von 320 000 Euro ausgegeben - weiß Kalt aber auch, dass "es Probleme gibt, die jetzigen Strukturen aufrecht zu erhalten, wenn wir nicht aufsteigen". Die Chancen sind seit Freitag jedoch eher besser geworden. Und wenn Berndroths Spieler erst das Gelernte umsetzen dürfen, dürfte eine weitere Steigerung möglich sein.

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Auf den umworbenen Patrick Würll ist Verlass

Offenbach. "Das spielerische Highlight der Liga sind wir sicher nicht", lautete das Fazit von Ramon Berndroth, dem Trainer des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach. Zuvor hatte der OFC mit einem 2:0-Heimsieg über Borussia Fulda seine Position im Aufstiegsrennen verbessert. Der Coach sieht das Erfolgsrezept derzeit woanders: "Meine Truppe hat ein riesiges Kämpferherz."

Dabei hatte das Wetter den Kikers einen Strich durch die Rechnung gemacht. Innerhalb weniger Stunden war der Platz auf dem Bieberer Berg mit einer dicken Schneedecke überzogen, der nur mit Beteiligung der Spieler einigermaßen bespielbar gemacht werden konnte. Statt Konzentration auf die erste Partie in diesem Jahr hieß es also Arbeit mit der Schneeschippe. "Das war problematisch. Sechs Wochen setzt du in der Vorbereitung Akzente, wie zum Beispiel Flachpassspiel. Dann musst du innerhalb von zwei Stunden alles über den Haufen werfen", so Berndroth. Deshalb trat er in der Kabine mit den Worten vor die Mannschaft: "Vergesst alles, was ich euch erzählt habe." Aber er musste dann mit ansehen, dass einigen Akteuren die Umorientierung schwer fiel. Denn zunächst startete der Tabellenletzte besser in die Partie. Gieß, Winter und Poppowitsch vergaben innerhalb kürzester Zeit gute Möglichkeiten für die Osthessen. Doch wieder einmal hatte Offenbach das Glück und einen verlässlichen Torjäger Patrick Würll auf seiner Seite. 18 Minuten waren gespielt, und nichts deutete darauf hin, dass hier Aufstiegsaspirant gegen Abstiegskandidat kämpfte. Da zirkelte OFC-Kapitän Binz den Ball per Freistoß in die Fuldaer Mauer. Schiedsrichter Steinborn sah ein Handspiel von Hasic und entschied auf Elfmeter. Kein Problem für Würll, der den Ball versenkte.

Genau eine Stunde später - Höhepunkte hatte es in der Zwischenzeit kaum gegeben - zeigte der 23-jährige OFC-Stürmer den 6000 Zuschauern dann nochmal eindrucksvoller, warum er auf der Wunschliste einiger Profi-Clubs steht. Nach Zuspiel von Naciri spurtete Würll im Alleingang auf Fuldas-Torwart Borrmann zu und erzielte das 2:0 (78.). Würlls 13 Saisontreffer, der OFC-Manager Lars Schmitt unter Druck setzt. Der Vertrag des Goalgetters läuft im Sommer aus. Berndroth hatte sich bereits mit Würll unterhalten und ihm klar gemacht, ihn halten zu wollen. Nun ist es an Schmitt, Würll weiter zu binden. Denn nicht nur bei den Kickers-Fans liegt die Rückennummer 13 hoch im Kurs.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachBorussia Fulda
Thier - Binz - Fossi, Meyer - Becht, Dworschak, Barletta, Langen - Naciri (90. Speth) - Würll (87. Corrocano), Tonello (74. Schindler), Borrmann - Wischermann - Veapi, Bloß - Martinez (75. Bunzenthal), Schuster, Unger (59. Anli), Thomas Winter, Poppowitsch (77. Uvarov) - Hasic, Gies.

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Steinborn (Sinzig)1:0 (19./ Handelfmeter) Würll,
2:0 (79.) Würll
Meyer (OFC) / Schuster, Martinez, Unger (Fulda) --6000
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2001/2002
Alle Ergebnisse vom 22.Spieltag (22.02.- 24.02.02)
Tabellenstand nach dem 22.Spieltag (22.02.- 24.02.02)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2001/2002 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2001/2002
Tabellenplatzstatistik Saison 2001/2002
Ergebnisse Saison 2001/2002
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 25.02.2002 aktualisiert