Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Eintracht Trier - Kickers Offenbach
Endergebnis: 1:0 (0:0)


Spielbericht vom 02.03.2002 - Anstoß: 15:00 Uhr
Ängstlicher OFC in der Nachspielzeit von Triers Torjäger Winkler bestraft
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Trier - Sein Blick ging ins Leere. Minutenlang. Ramon Berndroth nahm die Worte seines Kollegen Paul Linz bei der Pressekonferenz nach der verdienten 0:1-Niederlage in Trier kaum wahr. Er grübelte. Mit einem kurzen Kopfschütteln und einem gequälten Lächeln verließ er anschließend seinen Platz auf dem Podium im voll besetzten Zelt hinter der Stehtribüne des Moselstadions. In der Nachspielzeit war dem Trainer des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach die Laune gründlich verdorben worden.

Nach dem 23. Spieltag und der sechsten Saisonniederlage sind die Kickers (39 Punkte) in der Tabelle vom dritten auf den fünften Platz abgerutscht. Eintracht Trier und der SV Wehen (beide 40 Punkte) sind an den Offenbachern vorbeigezogen. In der nächsten Partie in Siegen (Sonntag, 10. März) werden sich die Kickers steigern müssen, um ihre noch immer gute Ausgangsposition nicht zu gefährden. "Schade, dass wir verloren haben, aber wer uns nun abschreibt, der begeht einen Fehler", sagte Verteidiger Lars Meyer trotzig und erinnerte daran, dass der OFC in dieser Saison noch gegen Spitzenteams wie den Tabellenzweiten Jahn Regensburg, Rot-Weiß Erfurt (8.) und den SV Darmstadt 98 (7.) zu Hause am Bieberer Berg antreten muss.

Die in Trier äußerst defensiv eingestellten Kickers hatten gegen die spielerisch überlegenen Gastgeber mit Glück, Geschick und einem starken Torwart Cesar Thier bis zur 90. Minute einen Gegentreffer verhindert. Das erhoffte Unentschieden war in greifbarer Nähe. Schiedsrichter Greipl blickte bereits zur Uhr. Die reguläre Spielzeit war abgelaufen, als der für den angeschlagenen und mit einer Gelben Karte bedachten Raffael Tonello eingewechselte Tobias Schindler, im Mittelfeld von vier Gegenspielern umzingelt, den Ball verlor. Adnan Kevric flankte von der rechten Seite in den Strafraum der Kickers, die Zuordnung stimmte nicht mehr - und Torjäger Daniel Winkler köpfte seinen 13. Saisontreffer. Greipl pfiff zwar nochmal an, wenige Sekunden später aber ab - Riesenjubel bei den Trierer Fans im Moselstadion.

"Es gibt nichts daran zu deuteln, dass die Heimmannschaft einen hoch verdienten Sieg errungen hat. Ein Punkt für uns wäre unverdient gewesen, der Zeitpunkt des Gegentors war allerdings sehr unglücklich. Wir hatten zuvor aber großes Glück, dass wir nicht schon früher in Rückstand geraten sind", gab Berndroth zu.

Rudi Thömmes scheiterte nach 20 Minuten mit einem 20-m-Schuss an Torwart Cesar Thier, Josef Annor Aziz köpfte in der 44. Minute an den Pfosten, den Nachschuss von Vitomir Milosevic klärte Thier zur Ecke. Einen Kopfball von Winkler kratzte Samir Naciri von der eigenen Torlinie. Thier stand auch nach dem Wechsel im Mittelpunkt. Er klärte mit dem Fuß gegen Winkler (64.), riskierte Kopf und Kragen gegen Aziz (74.). Winkler (76.) köpfte an die Latte. Fast allen Chancen der Eintracht gingen Standardsituationen voraus.

"Um in Trier zu punkten, hätten wir im gegnerischen Strafraum mal gefährlich aufkreuzen müssen. Das ist uns überhaupt nicht gelungen", monierte Co-Trainer Michael Dämgen. Die Kickers agierten in der Vorwärtsbewegung viel zu ängstlich, sie verloren in der gegnerischen Hälfte fast alle Bälle und erspielten sich nur eine echte Tormöglichkeit. Patrick Würll scheiterte in der 34. Minute mit einem Kopfball an Torwart Daniel Ischdonat. Die Schussversuche von Angelo Barletta und Dario Fossi sorgten für keine Gefahr.

(Von Holger Appel, OFFENBACH-POST)  

 

Unglücklich, aber gerecht
Kickers Offenbach verliert in Trier erst in der Nachspielzeit / Lars Meyer: "Wer uns abschreibt, macht einen Fehler"

Demnächst wird Waldemar Klein irgendwo in Offenbach an das Ufer des Mains treten. Dann wird er aus seiner Jackentasche ein Pfennigstück nehmen und es in die Fluten werfen. So muss es passieren, wenn der Ehrenpräsident der Offenbacher Kickers das, was er angekündigt hat, in die Tat umsetzt. "Wenn wir verlieren, dann fliegt der in den Main", hatte Klein gesagt, nachdem er seinen Glückspfennig eine Stunde vor dem Anpfiff des Regionalligaspiels des OFC bei Eintracht Trier bei einem Bummel durch die Trierer City mit Spucke und guten Worten präpariert hatte. Des Ehrenpräsidenten Beschwörung half nichts: Die Kickers unterlagen im Moselstadion mit 0:1 und fielen in der Tabelle auf Platz fünf zurück.

Viel hätte allerdings nicht gefehlt und der Glückspfennig des Ehrenpräsidenten hätte seine Funktion erfüllt. Denn die Mannschaft von Trainer Ramon Berndroth hätte nur noch ein Minütchen länger durchhalten, nur einen Fehler weniger machen müssen, und der OFC wäre mit einem torlosen Unentschieden - dem angestrebten Ziel - in die hessische Heimat zurückgekehrt. Die Chronisten notierten bereits die dritte Minute der (berechtigten) Nachspielzeit, als der Trierer Torjäger Danny Winkler nach einer langen Diagonalflanke seines Teamkollegen Adnan Kevric einen Stellungsfehler seines Widersachers Dario Fossi ausnutzte und das Leder per Kopfball in Richtung linke Ecke des Offenbacher Tores dirigierte. Vom linken Innenpfosten prallte der Ball ab und kullerte zum anderen Pfosten und währenddessen über die Linie. Die OFC-Spieler registrierten dies mit blankem Entsetzen, zumal Schiedsrichter Greipl kurz darauf die Niederlage mit dem Schlusspfiff unwiderruflich machte und Spieler und Fans des Traditionsklubs in ein Jammertal stürzten.

So sehr sich Spieler, Trainer und mitgereiste Vorstandsmitglieder jedoch grämten, es änderte nichts daran, dass der OFC zurecht verloren hatte und nur mit viel Glück um eine deutlichere Schlappe herumgekommen war. Ramon Berndroths Blick für die Realitäten war hinterher denn auch nicht getrübt. "Es gibt überhaupt nichts daran zu deuteln, dass Trier hochverdient gewonnen hat", sagte der OFC-Coach, "das hat jeder gesehen".

In der Tat musste jeder der 4264 Zuschauer im Moselstadion feststellen, dass die Gastgeber von Anfang an Dominanz ausübten, während die Kickers, hart gefordert durch ständige Defensivarbeit, kaum zu nennenswerten Aktionen in Richtung Trierer Tor kamen. "Wenn man aus einer kompakten Abwehr spielt, muss man Konter starten", nannte Berndroth später die Vorgabe seine Kicker, die von diesen jedoch nie umgesetzt werden konnte.

Und so bot sich dem OFC während der gesamten 90 Minuten lediglich eine wirkliche Torchance, als Angreifer Patrick Würll den Trierer Schlussmann Ischdonat mit einem Kopfball aus acht Metern Entfernung prüfte (34.). Ansonsten herrschte im OFC-Angriff Funkstille, während Trier zahlreiche gute Möglichkeiten besaß, um die Begegnung frühzeitig zu entscheiden. Vor allem bei Standardsituationen waren die Gastgeber gefährlich, mit der Folge, dass nach präzisen Hereingaben von Kevric Aziz per Kopf den Pfosten und Milosevic im direkten Nachschuss OFC-Keeper Cesar Thier traf (44.), während bei Winklers Kopfball Naciri gerade noch auf der Linie klären konnte (45.). Auch bei Winklers abgefälschtem Schuss, den Thier mit dem Fuß abwehrte (63.), der Großchance von Aziz, der freistehend vor Thier scheiterte (74.) sowie einem erneuten Kopfball von Winkler, dieses Mal an die Querlatte (77.), standen die Trierer kurz vor einem Treffer. Schließlich glückte dieser den überlegenen Gastgebern doch, "weil du irgendwann einen Fehler machst, wenn du 89 Minuten verteidigst", wie OFC-Mittelfeldarbeiter Matthias Dworschak einräumte.

Sein Trainer musste ebenfalls feststellen, dass seine Mannschaft "erdrückt" worden sei, "weil wir zu schnelle Ballverluste hatten." Doch Berndroth wollte nicht den Stab über seine Spieler brechen. "Meine Mannschaft hat sich bis zuletzt erfolgreich gewehrt", lobte er, und gegenüber den bisherigen Auswärtsspielen bei Spitzenteams, dem 0:3 von Burghausen und dem 0:2 von Regensburg, hätte sein Team "besser dagegengehalten" und sei "näher dran an einem Punktgewinn" gewesen. Und bei aller Enttäuschung über den späten K.o. hätte es Berndroth nach eigener Aussage nicht behagt, "wenn wir hier glücklich einen Punkt geholt hätten. Das wäre irgendwann demnächst als Bumerang zurückgekommen." Es sei ihm lieber, man habe in Trier verloren und dafür gegen Fulda gewonnen, als eventuell zweimal nur ein Remis erreicht zu haben. Denn verloren sei nichts. Währenddessen drückte Lars Meyer, der hünenhafte Abwehrrecke, kurz nach dem Schlusspfiff bereits aus, was alle Offenbacher beim abendlichen Essen in einem Trierer Lokal bekräftigten: "Wer uns abschreibt, macht einen Fehler."

(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

In Trier hängen für den OFC die Trauben zu hoch

Trier. "Ich will endlich mal bei einem Spitzenteam bestehen", hatte Ramon Berndroth, der Trainer des Regionalligisten Kickers Offenbach, vor dem Gastspiel seiner Mannschaft bei Eintracht Trier erklärt. Aber seine Hoffnungen, der OFC könnte sich gegen einen Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg behaupten, wurden enttäuscht: die Hessen verloren 0:1.

Dabei hatte es lange so ausgesehen, als ob die Gäste zumindest einen Punkt erkämpfen könnten, doch Winkler traf in der 90. Minute zur Entscheidung. "Ein hochverdienter Sieg", lautete Berndroths Fazit. Zu unkonstant für den Aufstieg? OFC-Torjäger Patrick Würll grübelte noch am gestrigen Sonntag. "Fakt ist: In Trier waren wir zu schlecht. Keine Zweikämpfe gewonnen und Glück gehabt, nicht höher verloren zu haben. Doch das wir in der Gruppe der Aufstiegsanwärter zu schwach sind, glaube ich nicht. Vorne sind alle so eng zusammen, da wäre es zu früh, von einer Vorentscheidungen zu reden", glaubt der 23-jährige Stürmer. "Mit brillianten Standards und anerkennenswertem Kombinationsspiel", so Berndroth, hatte Trier sich Chance um Chance erarbeitet. "Da wäre ein Punktgewinn für uns fast schon unverdient gewesen", ergänzte Würll. Dennoch soll auf dem Bieberer Berg nichts in Frage gestellt werden. Die Lizenzunterlagen - eben auch für die Zweite Liga - sind mit großer Hoffnung abgegeben worden. Und auch im sportlichen Bereich bleibt alles auf Kurs "Profifußball". Heute zunächst mit einem Regenerationstag. Entspannung in einem Dietzenbacher Sauna- und Wellnesscenter soll die müden Kickers wieder auf Touren bringen. Denn am nächsten Sonntag steht der nächste Auswärts-Härtetest in Siegen auf dem Programm. Und dort "sollen und müssen drei Punkte her" (Würll), um beim anschließenden Heimauftritt gegen Jahn Regensburg noch Aufstiegseuphorie entfachen zu können. Berndroth hofft aus zweierlei Sicht auf einen großen Freitag-Abend-Schlager gegen das Spitzenteam aus Bayern. Zum einen soll eben ein tabellarischer Sprung nach oben gelingen. Zum anderen soll eine Zuschauerkulisse von mehr als 10000 Zuschauern Geld in die leere OFC-Kasse spülen. Am vergangenen Wochenende fiel eine Hotelübernachtung in Trier bereits dem Sparkurs des Schatzmeisters zum Opfer.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Offenbach verliert in letzter Minute

TRIER (dpa/lnd/gt). Rückschlag für die Offenbacher Kickers im Aufstiegsrennen der Fußball-Regionalliga Süd. Mit 0:1 (0:0) verloren die Kickers am Samstag im Verfolger-Duell bei Eintracht Trier und mussten die Eintracht Trier - Kickers Offenbach 1:0Mosel-Städter in der Tabelle an sich vorbei ziehen lassen. Vor 4264 Zuschauern im Moselstadion erzielte Torjäger Danny Winkler in der Schlussminute den Treffer zu einem letztlich hochverdienten Trierer Sieg.Von Anfang an entwickelte sich ein Spiel auf das Offenbacher Tor. Die Gäste zogen sich weit in ihre eigene Hälfte zurück und kamen nur selten zu gefährlichen Kontern. Auf der Gegenseite traf Joe Aziz kurz vor der Pause mit einem Kopfball nur den Innenpfosten. OFC-Torhüter Cesar Thier war erneut im Glück, als Winkler einen Kopfball an die Latte setzte (76.). Die Gastgeber kämpften aufopferungsvoll und wurden schließlich durch das späte Siegtor belohnt.Im StenogrammEintracht Trier: Ischdonat - Prus, Milosevic, Latinovic - Keller, Koster, Benschneider (46. Dragusha), Thömmes - Kevric Winkler, Aziz. Kickers Offenbach: Thier - Binz - Fossi, Meyer - Becht, Dworschak, Barletta, Zitouni - Naciri (90. Langen) - Würll, Tonello (46. Schindler). Schiedsrichter: Greipl (Kirchdorf); Zuschauer: 4264; Gelbe Karten: Benschneider, Latinovic - Tonello, Meyer; Beste Spieler: Koster, Thömmes - Dworschak, Becht.Tor: 1:0 (90.) Winkler.

(Von dpa/lnd/gt, GELNHÄUSER TAGEBLATT)  

 

Trier - OFC 1:0

Trier bestimmte das Verfolgerduell von Beginn an eindeutig und gewann hochverdient. Trauten sich die extrem defensiven Offenbacher in der ersten Halbzeit noch ansatzweise vors gegnerische Tor und hatten sogar eine Chance durch einen Würll-Kopfball (34.), waren sie nach der Pause nur aufs Zerstören bedacht. Lange sah es so aus, als sollte dem OFC mit dieser Taktik ein Punktgewinn gelingen. Die Eintracht bemühte sich immer wieder, versuchte es mit mit schnellen Kombinationen über die Flügel, doch richtig gefährlich wurde es nur nach Standards. Trier brachte zur zweiten Halbzeit Dragusha, um über links noch mehr Druck zu machen. Doch gegen das OFC-Bollwerk war spätestens beim guten Thier Schluss. In letzter Minute avancierte Winkler zum Matchwinner: Nach einem Kevric-Freistoß, der vom Pfosten abprallte, stand er goldrichtig und erzielte das nicht mehr für möglich gehaltene 1:0.

(Von Frank Giarra, KICKER-ONLINE)  

 

Winkler knackt den Riegel
Eintracht Trier spielt Offenbach an die Wand und gewinnt 1:0

TRIER. Buchstäblich in letzter Sekunde ward der Held des Tages geboren: Mit seinem Treffer zum 1:0 in der 90. Minute hat Danny Winkler Eintracht Trier einen nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg gegen Kickers Offenbach beschert.

Das sind die schönsten Momente im Fußball: Ein tausendfacher Aufschrei hallt durchs Moselstadion, die Fans stürmen den Rasen und fallen dem Mann um den Hals, der sie mit seinem Kopfballtor nach einem Freistoß von Adi Kevric in einen Freudentaumel versetzt hat: Danny Winkler. Die Erleichterung bricht sich ihren Bann, nachdem die Eintracht in diesem Verfolgerduell der Fußball-Regionalliga Süd 90 Minuten lang das Tor der Gäste bestürmt hat und schließlich für ihren aufopferungsvollen Kampf belohnt worden ist.

Kickers "glänzen" mit destruktiver Taktik
"Ich hab's euch ja gesagt: Da oben gibt's einen, der für Gerechtigkeit sorgt", triumphiert Trainer Paul Linz nach dem Spiel im VIP-Zelt mit erhobenem Daumen. In diesen Augenblicken wird deutlich, wie sehr das Trauma des um ein Tor verpassten Aufstiegs noch in den Hinterköpfen steckt. Was hat "der da oben" sie doch "hängen lassen", als es im letzten Spiel der vergangenen Saison gegen Stuttgart ging. Hat ihnen den Pfosten und die Latte und einen Teufelskerl namens Miller im VfB-Tor in den Weg gestellt. Hat sie verzweifeln lassen an ihrem Schicksal, das es schon seit zwanzig Jahren nicht gut mit der Eintracht meint.

Am Samstag scheint sich wieder einmal alles gegen die Trierer verschworen zu haben. Der Tabellendritte Offenbach tritt mit einer so destruktiven Taktik auf wie seit Jahren kein anderes Team im Moselstadion. In der zweiten Halbzeit schlagen die Kickers die Bälle nur noch raus, versuchen außerdem bei jeder Spielunterbrechung, Zeit zu schinden. Nicht die feine Art, aber der Zweck heiligt bekanntlich die (bescheidenen) Mittel.

Offenbach hat zudem noch das Glück gepachtet. Die Eintracht rennt, die Eintracht kämpft, die Eintracht spielt, doch bei allem Bemühen will die verflixte Kugel nicht ins Tor. Mal ist es OFC-Keeper Thier, der Chancen vereitelt, mal ist es der Pfosten wie beim Kopfball von Joe Aziz (44.) oder die Latte wie beim Kopfstoß von Danny Winkler (76.).

Trainer Linz gibt später zu, dass er, seinem Naturell entsprechend, das Risiko noch erhöhen wollte. "Ich wollte den Libero auflösen, aber Arno Michels hat mich davon abgehalten." Diese Besonnenheit des Co-Trainers zahlt sich letztlich aus und wird sogar indirekt vom Gäste-Coach gelobt: "Die Eintracht war nicht mehr so konteranfällig wie vor einem Jahr." Ramon Berndroth verblüfft die Zuhörer mit der Bemerkung, er hätte sich "unwohl gefühlt, wenn wir mit unserem großen Glück gepunktet hätten". Seine Lobeshymnen an die Trierer ("brillante Standards", "Direktpass-Spiel vom Feinsten") nimmt aber keiner richtig ernst. Das Statement von Paul Linz dagegen schon: "Ich bin heilfroh, dass wir noch gewonnen haben. Das war ein ganz wichtiges Tor, vielleicht sogar für den gesamten Saisonverlauf."

Eintracht Trier: Ischdonat - Prus, Milosevic, Latinovic - Keller, Koster, Thömmes, Benschneider (46. Dragusha) - Kevric - Aziz, Winkler

Kickers Offenbach: Thier - Binz - Fossi, Meyer - Becht, Dworschak, Barletta, Zitouni - Naciri (90. Langen) - Würll, Tonello (46. Schindler)Tor: 1:0 Winkler (90.)SR: Greipl (Kirchdorf)

Z: 4264 - Beste Spieler: Koster, Latinovic - Thier, Dworschak

(Von Frank Giarra, TRIERISCHER VOLKSFREUND)  

 

Berndroth voll des Lobes

Verblüffung bei den Zuhörern nach der Spitzenbegegnung: "Ich hätte mich unwohl gefühlt, wenn wir hier gepunktet hätten", ließ der Offenbacher Trainer Ramon Berndroth nach dem 0:1 bei Eintracht Trier wissen.

Warum? "Weil wir zu viel Glück hatten. Der Bumerang kommt in solchen Fällen schon eine Woche später." Für den OFC-Coach gab es "überhaupt nichts daran zu deuteln, dass Trier hochverdient gewonnen hat". Seine Mannschaft habe es über die gesamten 90 Minuten nicht verstanden, den Gegner durch den ein oder anderen Konter zurückzuzwingen. Berndroth lobte die Eintracht über den grünen Klee: "Das Direktpass- Spiel war vom Feinsten, die brillanten Standards kamen millimetergenau, und außerdem ist die Mannschaft nicht mehr so konteranfällig wie vor einem Jahr."

Für Eintracht-Trainer Paul Linz war das des Guten zu viel: "Da sieht man mal, wie gut uns die anderen sehen. Ich sehe das differenzierter. Ich bin heilfroh und habe nicht mehr damit gerechnet, dass wir gewinnen. Dieses Tor war überaus wichtig für die Moral und vielleicht sogar für den gesamten weiteren Saisonverlauf."

Linz lobte sein Team dafür, die Nerven bewahrt und bis zum Schluss nach vorne gespielt zu haben, ohne die Abwehr zu entblößen. "Ein ganz großes Kompliment muss ich Adi Kevric und Danny Winkler machen, die sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und die Partie entschieden haben."

So schaffte Eintracht Trier, in der vergangenen Spielzeit lediglich wegen eines weniger geschossenen Treffers gegenüber Schweinfurt am Aufstieg zur Zweiten Liga gescheitert, den direkten Anschluss an die Spitze mit Wacker Burghausen sowie Jahn Regensburg und ließ Offenbach erst einmal hinter sich.

(Von Frank Giarra, KICKER-ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

Eintracht TrierKickers Offenbach
Ischdonat - Prus, Milosevic, Latinovic - Keller, Koster, benschneider (46. Dragusha), Thömmes - Kevric - Winkler, Aziz. Thier - Binz - Fossi, Meyer - Becht, Dworschak, Barletta, Zitouni - Naciri (90. Langen) - Würll, Tonello (46. Schindler).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Greipl (Kirchdorf)1:0 Winkler (90.) Benschneider, Latinovic (Trier) / Tonello, Meyer (OFC) --4264
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2001/2002
Alle Ergebnisse vom 23.Spieltag (01.03.- 02.03.02)
Tabellenstand nach dem 23.Spieltag (01.03.- 02.03.02)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2001/2002 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2001/2002
Tabellenplatzstatistik Saison 2001/2002
Ergebnisse Saison 2001/2002
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