Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Offenbach. Kämpft für das Derby! Diesen Leitspruch hatten die Offenbacher Kickers für das Spitzenspiel gegen Jahn Regensburg ausgegeben. Und an dem gestrigen Abend passte alles. Erst trug die Frankfurter Eintracht ihren Teil dazu bei - 1:2-Niederlage bei Alemannia Aachen. Der Aufstiegstraum der Frankfurter ist damit ausgeträumt. Die Offenbacher Kickers aber hoffen weiter auf das Derby, haben sich durch das 2:0 und die mit Abstand beste Leistung in diesem Jahr die Chance auf die Rückkehr in die Zweite Liga erhalten.

Flutlicht, Freitagabend, Feeling Bieberer Berg. Die Emotionen auf den Rängen übertrugen sich auf die OFC-Spieler. Und auf Trainer Ramon Berndroth. Nachdem ihn Schiedsrichter Raquet in der ersten Halbzeit zur Zurückhaltung ermahnt hatte, war Berndroth nach 52 Minuten nicht zu bremsen und musste seinen Sitzplatz auf der Trainerbank mit einem Stehplatz hinter der Bande tauschen. Die Fans feierten ihn dennoch mit Sprechchören. "Das war einer meiner schönsten Siege hier", atmete Berndroth nach dem Schlusspfiff auf.

Von Beginn an zeigte der OFC, wer Heimrecht hatte. Zweite Minute, erste Chance: Raffael Tonello gewann den Luftkampf mit Jahn-Torwart Gospodarek, doch der Kopfball prallte von der Latte zurück. Offenbach ging hohes Tempo, Regensburg kam kaum aus der eigenen Hälfte.

Die Worte Berndroths während der Woche zeigten Wirkung: Er hatte mehr Risikobereitschaft gefordert. Mit Erfolg. Auf nur einer Position hatte er seine Elf gegenüber dem 0:2 in Siegen verändert (Oliver Speth kam für Samir Naciri), doch diesmal stimmte die Einstellung. Mängel im Spielaufbau glichen die Kickers mit Kampf und Laufbereitschaft aus. Das Ergebnis in der ersten Halbzeit war eine weitere Großchance durch Zitouni, dessen Kopfball Keuler von der Linie schlug (23.).

Die Frage zur Pause war: Reichen Kraft und Kondition der Kickers für weitere 45 Minuten Tempofußball? Es ging so weiter. 47. Minute, Tonello taucht frei vor Gospodareks Tor auf, doch der Keeper wehrt den Schuss aus fünf Metern mit einer Glanzparade ab. Regensburg wartete und kam zu Chancen. OFC-Torwart Cesar Thier verhinderte innerhalb von Sekunden gleich zwei Mal einen Treffer. Erst faustete er den Ball nach einem Freistoß von Tölcseres weg, den Nachschuss von Petry lenkte er zur Ecke (56.). Dann schwächten sich die Gäste durch die Gelb-Rote Karte gegen Teichmann (72.) selbst. Eine Minute später köpfte Angelo Barletta das 1:0. Als Patrick Würll zwei Minuten vor dem Ende per Kopf zum 2:0 eindrückte war klar: Der Traum vom MainDerby dauert an.

Die Offenbacher Kickers verbleiben aussichtsreich im Rennen um den Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga. Im Heimspiel der Regionalliga Süd am gestrigen Freitagabend besiegte der OFC den Tabellen-Zweiten Jahn Regensburg mit 2:0 (0:0) und verkürzte den Rückstand zu den Aufstiegsplätzen zunächst einmal auf einen Zähler. OFC-Trainer Ramon Berndroth bezeichnete den Erfolg seines Teams später als einen "Sieg des Willens".

Vor dem Spiel war indes erst einmal verhandelt worden. Manager Lars Schmidt hatte das Gespräch mit Co-Trainer Michael Dämgen gesucht, um die Konditionen für eine Vertragsverlängerung abzuklären. Ergebnis: Der OFC und Dämgen sind sich über eine Zusammenarbeit bis 30. Juni 2003 einig, allerdings kann der Co-Trainer, dem ein Angebot eines Zweitligisten vorliegen soll, bis 30. April noch von seiner Zusage zurücktreten.

Keinen Rückzieher machten derweil die Kickers auf dem Spielfeld. Von Beginn an zeigte sich, dass sich der OFC von den jüngsten Niederlagen offensichtlich gut erholt hatte. In einer verbissen geführten Begegnung, die von vielen Nickligkeiten geprägt war, ließen die Gastgeber die Gegner aus Regensburg nicht zur Entfaltung kommen und besaßen die ersten Torchancen. Bereits nach 55 Sekunden touchierte ein Kopfball von Tonello die Latte des Regensburger Tores, in der siebten Minute verfehlte Dworschak mit einem Direktschuss aus 18 Metern Entfernung nur knapp das Gehäuse der Gäste. Die nächste Möglichkeit, einen Treffer zu erzielen, bot sich dem OFC in der 22. Minute; nach einer Ecke von Speth verlängerte Zitouni das Leder per Kopf in Richtung Tor, und der Regensburger Abwehrspieler Keuler musste in höchster Not kurz vor der Torlinie klären. Auch bei Würlls Schuss aus zehn Metern nach Vorlage von Tonello, den der Regensburger Schlussmann Gospodarek parierte (35.), war eine Offenbacher Führung möglich.

Der bis dahin enttäuschende Aufstiegsaspirant aus der Oberpfalz kam indes erst kurz vor der Pause durch Teichmann, der nach einem Abpraller über das verwaiste Kickers-Tor schoss (43.), zu seiner ersten Chance.

Für erste Aufregung nach dem Seitenwechsel sorgte neben einer Offenbacher Chance für Tonello (47.) der Platzverweis für OFC-Coach Ramon Berndroth, der von Schiedsrichter Raquet wegen Reklamierens auf die Tribüne geschickt wurde. Auf dem Rasen musste derweil Kickers-Keeper Thier bei einem Freistoß von Tölcseres und dem anschließenden Nachschuss von Petry gleich zwei Mal sein Können beweisen, um einen Offenbacher Rückstand zu verhindern (57.).

Das schien die Gastgeber ein wenig zu beeindrucken, denn in der Folgezeit agierte Ramon Berndroths Team nicht mehr ganz so forsch wie noch im ersten Durchgang. Da jedoch auch die Gäste nicht mit der letzten Entschlossenheit die Offensive suchten, sahen die Zuschauer in der zweiten Halbzeit eine eher mittelmäßige Begegnung. Das war den Fans des OFC jedoch spätestens in der 71. Minute gleichgültig. Zunächst sah der Regensburger Teichmann nach einem Foul an Würll die Gelb-Rote Karte, den folgenden Freistoß von Naciri verwandelte Barletta per Kopf zur Offenbacher Führung. Gegen eine nunmehr wütend, aber kopflos anrennende Regensburger Mannschaft behielten die Offenbacher Kickers die Nerven und machten mit dem 2:0 durch Würll, der eine Flanke von Becht mit einem Flugkopfball traf (88.), den Heimsieg schlussendlich perfekt.

Offenbach. Die Offenbacher Kikers sind in der Fußball-Regionalliga zurück im Aufstiegsrennen. 2:0 besiegten die Kickers gestern Abend den bis dato Tabellenzweiten Jahn Regensburg vor 8000 Zuschauern.

Die Spieler wussten, dass das Aus im Aufstiegskampf drohte und starteten offensiv und betont engagiert. Oliver Speth gab nach über einem Jahr (Kreuzbandriss) sein Comeback im zentralen Mittelfeld hinter den Spitzen Tonello und Würll. Gerade mal eine Minute war gespielt, da köpfte Tonello an die Latte, und die Chancenmehrheit blieb auf Kickers-Seite. Dworschak zog einen Distanzschuss knapp vorbei (7.), Mounir Zitouni verlängerte eine Speth-Eke per Kopf gefährlich aufs lange Eck (22.) und Würll scheiterte aus kurzer Distanz am SSV-Keeper Uwe Gospodarek (35.).

Auch nach dem Wiederanpfiff blieben die Kickers federführend. In der 48. scheiterte Tonello per Drehschuss an Gospodarek. Das Spitzenspiel erhitzte sich in der Folgezeit derart, dass OFC-Coach Berndroth in der 51. wegen wiederholter lauter Beschwerden von Schiedsrichter Raquet auf die Tribüne verwiesen wurde. Die Partie wurde ausgeglichener, doch Offenbach konterte. Freistoß Naciri, Kopfball Angelo Barletta: 1:0 (72.). Die Entscheidung dann in der 88. Minute, als Würll Bechs Vorlage einköpfte.

OFFENBACH (dpa/lnd). Die Offenbacher Kickers haben durch ihren 2:0-Heimsieg über den bisherigen Tabellenzweiten der Kickers Offenbach - FSV Jahn Regensburg 2:0 Fußball-Regionalliga Süd, Jahn Regensburg, im Kampf um den Aufstieg für neue Spannung gesorgt. Nach zwei Auswärtsniederlagen feierten die Offenbacher gestern Abend vor 9000 Zuschauern einen verdienten Heimerfolg, den Angelo Barletta (72.) und Patrick Würll (87.) sicher stellten. Der Regensburger Sven Teichmann sah unmittelbar vor dem 1:0 die Gelb-Rote Karte.Die entscheidende Szene spielt sich in der 72. Minute ab. Zunächst wurde Abwehrspieler Teichmann nach einem Foul an Würll vom Platz gestellt, den anschließenden Freistoß köpfte Barletta zur Offenbacher Führung ein. Die Kickers hatten vorher schon die klareren Chancen, scheiterten jedoch an der Latte oder an Keeper Gospodarek. Mit seinem 14. Saisontreffer machte Würll schließlich den achten OFC-Heimsieg perfekt.Offenbach: Tier Binz Meyer, Zitouni (84. Fossi) Becht, Barletta, Dworschak, Speth (70. Naciri), Langen Tonello (82. Schindler), Würll.Regensburg: Gospodarek Weinzierl (46. Knackmuss) Teichmann, Keuler, Zellner, Gfreiter (75. Mokhtari), Dehoust, Hanke, Yildirm (52. Maul) Petry, Tölcseres.SR: Raquet (Weilerbach). Zuschauer: 9000. Gelb-Rot: Teichmann (R/72.). Tore: 1:0 Barletta (72.), 2:0 Würll (87.).

Die Offenbacher Kickers haben durch ihren 2:0-Heimsieg über den bisherigen Tabellenzweiten der Fußball-Regionalliga Süd, Jahn Regensburg, im Kampf um den Aufstieg für neue Spannung gesorgt. Nach zwei Auswärtsniederlagen feierten die Offenbacher am Freitagabend vor 9000 Zuschauern einen verdienten Heimerfolg, den Angelo Barletta (72.) und Patrick Würll (87.) sicher stellten. Der Regensburger Sven Teichmann sah unmittelbar vor dem 1:0 die Gelb-Rote Karte. Die Gäste wurden von Beginn an in die Defensive gedrängt. Die entscheidende Szene spielt sich in der 72. Minute ab. Zunächst wurde Abwehrspieler Teichmann nach einem Foul an Würll vom Platz gestellt, den anschließenden Freistoß köpfte Barletta zur Offenbacher Führung ein. Die Kickers hatten vorher schon die klareren Chancen, scheiterten jedoch entweder an der Querlatte oder am starken Jahn-Torhüter Uwe Gospodarek. Mit seinem 14. Saisontreffer machte Würll schließlich aber den achten Offenbacher Heimsieg perfekt.

Sebert. Offenbach spielte mit Herz
Erleichterung am Bieberer Berg. Präsident Dieter Müller: "Die Mannschaft hat sich nach zwei Niederlagen zurückgemeldet. Ich bin zufrieden. Wir sind wieder im Aufstiegs-Geschäft."

Abwehrspieler Lars Meyer: "Das war unsere Entschuldigung an die Fans für die schlechten Leistungen in den letzten beiden Spielen."

Trainer Ramon Berndroth:"Unser Konzept ging auf. Wir machten von Anfang an Druck. Ich hatte dann Bedenken, ob die Kraft reicht. Aber der Wille war größer.

Jahn-Trainer Günter Sebert: "Der Sieg geht vollkommen in Ordnung. Die Kickers waren einen Tick agressiver und schneller. Offenbach spielte mit Herz."

Manager Lars Schmidt: "Der Druck war riesengroß. Deshalb Glückwunsch an die Mannschaft."

Stürmer Patrick Würll, der sein 14. Tor machte:"Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir endlich auch mal wieder auswärts punkten."

Anstoß: Freitag, 15.03.2002 19:30

Statistik: Schiedsrichter: Raquet (Weilerbach) - Assistenten: Probst, Morgenstern

Kick. Offenbach
Aufstellung: Thier - Binz - Zitouni, Meyer - Becht, Dworschak, Naciri, Speth, Langen - Tonello, Würll

Reserve: Keffel (Tor), Barletta, Fossi, Corrochano, Alderigi, Kagiouzis, Schulz, Brighache, Sarfo

Es fehlen: Becker, Mager, Saridogan (alle Knieverletzungen), Incesu (Leistenprobleme), Schindler (Grippe)

Zum Spiel: Trainer Berndroth fordert nach zwei Auswärtsniederlagen mehr Offensiv-Engagement vor eigener Kulisse und will das Team dazu punktuell verändern.

Jahn Regensburg
Aufstellung: Gospodarek - Teichmann, Weinzierl, Keuler - Dehoust - Zellner, Gfreiter, Hanke, Yildirim - Tölcseres, Petry
Reserve: Zoll (Tor), Mokhtari, Maul, Grasser, Kackmuß, Holm, Seufert, Bauer
Es fehlen: Fersch (Muskelverhärtung), M'Boma (Rekonvaleszent)
Zum Spiel: Trainer Sebert startet voraussischtlich mit dem Team, das Fulda mit 6:0 bezwang. Gut möglich das Mokhtari trotz ausgeheilter Muskelverletzung zunächst Reserve ist.