FCK-Amateure betteln um die Niederlage
Stöver-Truppe nach dem 1:3 gegen Offenbach am Abgrund
Kaiserslautern. Seit gestern glauben nur noch die unerschütterlichsten Optimisten daran, dass die Amateure des 1. FC Kaiserslautern sportlich noch den Abstieg aus der Fußball-Regionalliga Süd verhindern können. Im Fritz-Walter-Stadion setzte es für die Truppe von Uwe Stöver gegen Kickers Offenbach eine 1:3 (1:1)-Niederlage - und es war eine absolut unnötige Pleite.
Die Chance ranzukommen war da, die Stuttgarter Kickers unterlagen in Erfurt 0:2. Doch die FCK-Amateure verpassten es nicht nur, bis auf vier Punkte an den 14. Platz aufzuschließen. Nein, sie mussten auch noch die in Ansbach erfolgreichen Amateure des VfB-Stuttgart vorbeiziehen lassen und belegen nun Rang 16. Und um bei einer eventuellen Lizenzverweigerung für einen Club als sportlich eigentlich abgestiegenes Team doch noch drinzubleiben, muss zumindest Position 15 her. "Wir werden alles dafür tun, dass wir diesen Platz noch erreichen", will FCK-Coach Stöver nicht aufgeben. Sogar die Stuttgarter Kickers hat er nicht abgehakt: "Es sind noch vier Spiele, und sieben Punkte sind aufzuholen."
Aber nicht mit einer solchen Leistung wie gestern Nachmittag! Die Lauterer hatten die Partie gegen einen harmlosen und äußerst unattraktiv agierenden Gegner absolut im Griff, bauten diesen dann durch teilweise haarsträubende Fehler aber selbst wieder auf. Der Reihe nach: Den guten und aggressiven Beginn der Platzherren - der FCK ging früh in die Zweikämpfe, zwang Offenbach zu Fehlern - krönte Michael Mifsud nach Zuspiel von Sebastian Pelzer mit seinem 13. Saisontor (18.); Rüdiger Ziehl hatte an der eigenen Grundlinie den Ball prima erkämpft und selbigen mit Übersicht ins Mittelfeld befördert. Nach 25 Minuten der erste ernst zu nehmende Offenbacher Angriff: Die FCK-Abwehr pennt, Tobias Schindler hingegen ist hellwach und trifft zum 1:1 (26.). Und schwupp zeigte die Stöver-Truppe wieder Nerven, wirkte gehemmt.
In der Pause kam die frohe Kunde von der Stuttgarter Niederlage. Dennoch entwickelten die Lauterer nicht genügend Druck. "Wir haben auch versucht, Konter zu vermeiden", suchte Mittelfeldmann Torsten Reuter eine Erklärung. Das gelang bis zur 76. Minute, dann "nötigte" der FCK den Gegner quasi, das Match für sich zu entscheiden. Erst durfte Patrick Würll nach einem Konter Hauck und Ziehl umkurven (1:2); dann ließ Samir Naciri die Abwehrspieler des FCK wie Slalomstangen aussehen, passte zu Würll, der sein 16. Saisontor zum 1:3 versenkte (84.). Stöver war angefressen wie noch nie: "Wir haben den Gegner stark gemacht."
1. FCK-Amateure: Wiese - Hauck, Neumann (75. Burch), Ziehl, Glibo - Reuter (79. Toppmöller), Berndt (82. Schächter), Pelzer - Adzic, Boskovic, Mifsud
Kickers Offenbach: Thier - Corrochano, Brighache, Fossi, Barletta - Schindler, Dworschak, Kagiouzis (66. Zitouni), Alderigi - Naciri (87. Tonello), Würll (90. Saridogan)
Tore: 1:0 Mifsud (18.), 1:1 Schindler (26.), 1:2 Würll (76.), 1:3 Würll (84.) - Gelbe Karte: Neumann - Beste Spieler: Berndt - Dworschak, Würll - Zuschauer: 1050 - Schiedsrichter: Schalk (Augsburg).Steffen Gall
(Von ?, RHEINPFALZ ONLINE)
Spielbericht
Michael Mifsud krönte die verheißungsvolle Anfangsphase des FCK mit dem 1:0, doch nur kurz darauf gestattete die Lauterer Abwehr Schindler den Ausgleich zu markieren. Die Kickers standen fortan hinten dicht gestaffelt, dem hilflosen FCK fehlten die Ideen, dieses Bollwerk zu knacken. Als Würll die Lauterer Hintermannschaft narrte und zum 1:2 traf, war die Partie gekippt, das 1:3 war nur noch Zugabe.
(Von Dominik Bold, KICKER-ONLINE)
Vorschau
Aufstellung: Thier - Fossi - Barletta, Brighache - Corrochano, Dworschak, Kagiouzis, Alderigi - Naciri - Tonello, Würll
Reserve: Keffel (Tor), Zitouni, Meyer, Saridogan, Langen, Sarfo, Schulz, Müller, Sabanovic
Es fehlen: Becker, Speth, Mager (alle Knieverletzungen), Incesu (Leistenprobleme), Schindler (Prellung), Becht (Adduktorenreizung), Binz (Zerrung)
Zum Spiel: Ob die wiedergenesenen Zitouni und Meyer in die Anfangsformation rücken, entscheidet Trainer Berndroth nach einem Einzeltraining mit beiden Akteuren.
(Von ?, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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