Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Als die rund 200 Anhänger von Kickers Offenbach nach dem Abpfiff der Regionalliga-Partie bei der Spielvereinigung Ansbach den Rasen im Sportpark geregelt stürmen durften, um mit ihrer Mannschaft zu feiern, war die 1:3-Niederlage des OFC beim Absteiger schon vergessen. Auch die Bilanz von Kickers-Trainer Ramon Berndroth beeinflusste sie nur unwesentlich. Der wäre in Ansbach zwar "lieber ungeschlagen geblieben", konstatierte aber: "Wir haben eine tolle Saison gespielt". Da machte es auch nichts aus, dass die Kickers infolge der Niederlage auf den achten Platz zurückfielen.

Dass der OFC mit dem Finale um den Hessenpokal am 29. Mai gegen den Oberligisten SC Neukirchen noch einen wichtigen Termin vor sich hat, merkte man dem Team an. Trotz gefälligen Spiels fehlte es an Konsequenz und dem letzten Engagement. Die Gastgeber nutzten dies und führten zur Pause durch Müller (30.) und Esslinger (47.) mit 2:0. Mit der Einwechslung des angeschlagenen Torjägers Patrick Würll (53.) kam immerhin ein wenig Zug in die OFC-Aktionen. Der 23-Jährige, der den SSV Reutlingen nach dessen Lizenzerhalt als künftigen Arbeitgeber favorisiert, aber auch Angebote vom Zweitliganeuling VfB Lübeck sowie vom österreichischen Erstligisten Casino Salzburg vorliegen hat, holte den Freistoß heraus, den Matthias Dworschak zum 1:2 verwandelte (56.). Doch mit dem 3:1 durch Hubert Kadlubowski (76.) erlahmte der Widerstand der Gäste endgültig. Für den OFC beginnt nun die Vorbereitung auf das Finale um den Hessenpokal. "Da werden wir nochmal Gas geben", verspricht Berndroth, wohlwissend, dass für einen Sieg "eine konzentriertere Leistung" als in Ansbach nötig sein wird. Abseits der noch anstehenden, sportlichen Aufgaben bemühen sich die Kickers darum, den Kader für die neue Saison zu formieren. Ersatztorhüter René Keffel hat dem OFC für ein weiteres Jahr zugesagt, eine Offerte liegt auch Oscar Corrochano vor. Die Kickers würden den Mittelfeldakteur gerne bis zum 30. Juni 2003 an sich binden.

Zudem wird Manager Lars Schmidt mit Christian Kappmann und Bashir Kaba zusammentreffen. Kappmann, Mittelfeldspieler des Oberligisten Germania Ratingen, weilt am Mittwoch zu Vertragsverhandlungen in Offenbach, der OFC will den 20-Jährigen für zwei Jahre verpflichten. Abwehrspieler Kaba (20, 1. FC Köln Amateure) will sich hingegen einen Eindruck von den Bedingungen am Bieberer Berg verschaffen. Auch Carsten Schöneberg (20, VfL Wolfsburg Amateure) hat der OFC noch auf der Rechnung, und das Thema Patrick Falk (22) ist ebenfalls noch nicht vom Tisch. Falk, derzeit in Oberhausen in Lohn und Brot, kommt in Kürze zu Gesprächen nach Offenbach.

Ansbach. Die 1:3-Niederlage der Offenbacher Kickers beim Absteiger der Regionalliga Süd, Spvgg. Ansbach, hatte nur noch statistischen Wert. Die Tore von Müller (31.), Esslinger (47.) und Kadlubowski (76.) waren ebenso bedeutungslos wie der Anschlusstreffer durch Offenbachs Dworschak (56.).

Auf dem Bieberer Berg haben die Personalplanungen Vorrang. So unterschrieb Dworschak am Samstag vor der Auswärtsfahrt seinen neuen Vertrag für die kommende Runde. Stürmer Würll absolvierte ein Probetraining beim österreichischen Erstligisten Austria Salzburg, wird aber nun wohl doch eher zum SSV Reutlingen wechseln. Verteidiger Meyer prüft ein Angebot des Nord-Regionalligisten SC Verl.

Und OFC-Trainer Berndroth sucht kostengünstige Verstärkungen. Die Liste der Kadidaten ist lang. Für die linke Mittelfeldseite meint der Trainer fündig geworden zu sein: Schönefeld von den Amateuren des VfL Wolfsburg. "Da brauche ich nicht lange herumzureden. Den Spieler möchte ich gerne haben", meinte Berndroth. Ähnlich gelagert ist das Interesse der Offenbacher an Herzberger (Mainz 05). Berndroth: "Ich stelle ihn mir als Ersatz für Libero Binz vor." Verlässt Meyer die Kickers, würde der Trainer zu Kaba vom 1. FC Köln als Ersatz tendieren. Doch noch befindet sich der OFC in Sachen Planungen "im Schwebezustand" (Berndroth). "Ich habe von Präsidiumsseite in den letzten Tagen nichts über den Stand des Lizenzierungsverfahrens gehört. Aber das muss ja nichts Schlechtes bedeuten", hofft der Trainer. Doch solange müssen er und Manager Schmidt noch warten, ehe Neuverpflichtungen über die Bühne gehen können.

Mit einer ansprechenden Leistung und dem ersten Sieg im Jahr 2002 verabschiedeten sich die Ansbacher wieder in die Bayernliga. Dabei praktizierte die SpVgg überaus effektiven Fußball, ging mit dem ersten Schuss aufs Offenbacher Tor in Führung und baute diese nach der Pause auf 2:0 aus. Nach Dworschaks Anschlusstreffer sorgte Hubert Kadlubowski mit seinem ersten Ballkontakt für das 3:1 und dafür, dass der Aufsteiger trotz des Abstiegs doch noch Grund zum Feiern hatte.