Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Kickers Offenbach - Elversberg
Endergebnis: 0:0 (0:0)


Spielbericht vom 18.08.2001 - Anstoß: 15:00 Uhr
Die Kickers im Glück
Nach einem 0:0 gegen Elversberg ist Offenbach Dritter

OFFENBACH. Es muß Kalkül ein: Ob die Amateure des VfB Stuttgart oder die Sportvereinigung Elversberg, vor jeder Begegnung hatte Ramon Berndroth den Gegner ganz starkgeredet: "Die haben keine Schwachpunkte," - Bei den Schwaben hatte sich der Trainer der Offenbacher Kickers geirrt. Sie machten viele Fehler und verloren 0:3 auf dem Bieberer Berg. Was die Saarländer angeht, lag der Fußballehrer mit seiner Einschätzung schon besser. Am vierten Spieltag der Fußballregionalliga Süd erkämpften sich die Hessen vor 8000 Zuschauern mit Mühe ein 0:0 gegen die abgeklärten Elversberger. Der OFC hat die Tabellenführung damit verloren und belegt mit 8 Punkten den dritten Platz.

"Ich jammere nicht, wenn wir jetzt Erster sind" , hatte Berndroth vor der Partie gesagt. Da die "aufkommende Euphorie" die Erwartungen an seine Mannschaft noch größer werden ließ, behagte dem Kickers-Trainer aber nicht. Gegen Elversberg muß ihm einiges nicht bei seinem Team gefallen haben. Seine Spieler hatten von ihm den Auftrag erhalten, das Publikum mit Offensivfußball zu begeistern. Statt dessen war das Entsetzen bei den OFC-Anhängern ein paarmal groß. Die Abwehr, bisher besonders stark bei den Kickers, leistete sich vor allem bei Standardsituationen auffallend viele Fehler - obwohl Libero Manfred Bin den Hessen wieder zur Verfügungstand. Ali Nuhic hätte in der ersten Häfte allein drei Tore erzielen müssen. Zum Glück für die Offenbach traf der Elverberger Stürmer einmal die Latte und schoß zweimal freistehend aus kurzer Distanz den Ball Kickers-Torhüter Cesar Thier direkt in die Arme. "Zur Pause war das Unentschieden schmeichelhaft für uns". Gegen die unangenehmen Saarländer bereiteten die Offenbacher ihrem Trainer keinen angenehmen Fußballnachmittag. Die Kickers waren zwar willig. Ein durchdachtes und gefährliches Angriffsspiel gelang ihnen jedoch nicht. "Es war kein richtiger Spielfluß da", sagte OFC-Stürmer Patrick Würll. In den ersten 45 Minuten arbeiteten sich die Hessen gerade mal zwei kleine Torchancen durch Christos Kagiouzis und Matthias Becker. Es sei "schwierig gewesen", nach vorne etwas zu bewegen", beschriebe Würll das Problem der Kickers. Nur einmal in der zweiten Halbzeit wollte das Offenbacher Publikum schon über ein Tor jubeln. Doch im zweiten Versuch landete der Weitschuß von Angelo Barletta in der 58. Minute am linken Torpfosten.

Immerhin bleiben die Elversberger ihrer Linie treu. Sie bewiesen bis zum Abpfiff, daß die Chancenverwertung nicht zu ihren Stärken zählt. "Ich kann mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein", sagte ihr Trainer Klaus Scher. Sein Offenbacher Kollege dagegen gewann dem Punktgewinn viel ab. "Trotz allem muß ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie hat klüger gespielt als die Truppe in der vergangenen Saison", sagte Berndroth. Damals stand die Kickers gegen Elversberg mit leeren Händen da - das Spiel ging 0:1 aus.

(Von die, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)  

 

OFC-Torwart Cesar Thier rettet seinem Team das 0:0

Offenbach. 0:0 gegen SV Elversberg. Und das vor 8000 Zuschauern am Bieberer Berg. Das klingt nach Enttäuschung, zumal das Versprechen von OFC-Trainer Ramon Berndroth lautete: Angriff pur, und das 90 Minuten lang. Wer aber am Samstag in die Kickers-Kabine schaute, der sah, dass sich 17 Spieler auch über ein torloses Unentschieden freuten. "Die Leute außerhalb des Vereins müssen begreifen, dass ein Schnitt in der Mannschaft gemacht wurde", erwartet OFC-Manndecker Lars Meyer Verständnis. Und auch Berndroth hielt sich mit Kritik zurück: "Spiel nach vorne? Immer das, was geht. Und heute ging wenig."

Das lag weniger an den Schwächen der Kickers, sondern an der Stärke der Elversberger, die stets die Ruhe bewahrten, clever aufbauten und zeigten, was das Problem der Kickers werden kann: Vor dem Spieltag war Offenbach Erster der Regionalliga Süd, ist weiter unbesiegt und der Bieberer Berg gefürchtet. Und welcher Gegner rennt da unkontrolliert nach vorne? "Weder Mannheim noch Elversberg wollte gegen uns gewinnen", monierte Berndroth, dessen Mannschaft nicht die Fähigkeit besitzt, gegen solche Gegner das Spiel zu machen.

Die Saarländer spielten aus einer verstärkten Defensive heraus einen sicheren Ball, aber mit überraschenden Aktionen. Fünfte Minute: Doppelpass Ali Nuhic mit Grover Gibson, dessen Schuss OFC-Torwart Cesar Thier abklatscht. Nuhic rutscht vorbei. Eine Viertelstunde später Glück für Kickers. Freistoß Gibson, Libero Manni Binz tritt drüber, Nuhic den Ball an die Latte. Die Taktik von Elversbergs Trainer Klaus Scheer geht auf: Nuhic rutscht erstmals für Minas Hantzidis ins Team. Berndroth bekennt: "Ihn hatte ich nicht auf meiner Rechnung." Deswegen klappt die Zuordnung nicht wie gewohnt. Aber Thier rettet bei den Patzern seiner Vorderleute wie in der 26. Minute, als Titus Ottiji für Nuhic auflegt. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel das fast schon gewohnte Bild: Freistoß Gibson, Ottiji leitet weiter, Nuhic versucht's, Thier rettet. Der Torwart nimmt die Mehrarbeit gelassen: "Langweilig wurde mir nicht." Dafür aber SV-Keeper Frank Böse, der nur einmal tief durchatmet, als Matthias Becker nach einer Kagiouzis-Flanke der Ball verspringt. Die einzige OFC-Chance vor dem Halbzeitpfiff.

Danach werden es nicht mehr, aber die eine ist die beste eines durchschnittlichen Spiels: Angelo Barletta zieht aus 18 Metern ab - Pfosten (58.). Berndroth zeigt Humor: Im Sondertraining mit Co-Trainer Michael Dämgen habe Barletta weit übers Tor geschossen. Gegen Elversberg sei's schon der Pfosten gewesen. Es sind die kleinen Dinge, die Berndroth beim zweiten 0:0 in Serie Freude bereiteten. Sorgen bereitet ihm Mounir Zitouni. Der Manndecker musste raus - Leistenzerrung. Schon vor drei Wochen hatte er Probleme, was Berndroth stutzig macht. Wegen einer Adduktorenverletzung musste er einst seine Karriere beenden. Aber so schwarz will Berndroth nicht sehen.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST  

 

Den eigenen Vorsätzen nicht gerecht geworden
Kickers mühen sich zu einem torlosen Unentschieden gegen Elversberg / Zum dritten Mal in Folge zu Null gespielt

Auf der Suche nach einer Szene mit Symbolcharakter reichte ein Blick neben die Seitenlinie. Die Mannschaften der Offenbacher Kickers und der Sportvereinigung Elversberg standen zum Wiederanpfiff bereit, da hetzte Ramon Berndroth die Kreidemarkierung entlang. Eilig lief der Trainer des OFC den Fernsehleuten des Hessischen Rundfunks in die Arme. Das gewohnte Pausengespräch mit dem Fußballlehrer wollten die sich nicht nehmen lassen. Also musste der Coach noch Rede und Antwort stehen. Obwohl das Spiel schon wieder im vollem Gange war.

Genauso wie ihrem Trainer neben erging es den Spielern der Kickers auf dem Spielfeld. Häufig kamen sie einen Tick zu spät, rannten der von den Gästen vorgegebenen Musik hinterher. Insofern durften die Platzherren den einen Punkt, der für sie beim 0:0 heraussprang, getrost als reiche Beute verbuchen.

Den eigenen Vorsätzen wurden die Offenbacher mit dieser Leistung jedoch nicht gerecht. Schließlich hatte Berndroth ursprünglich eine stürmische Elf in Rot und Weiß angekündigt. Das Vorhaben, die Saarländer forsch zu überrennen, ging aber meilenweit an der Realität vorbei. Denn die Kickers waren es, die sich anschnallen mussten. "Elversberg hat Ball und Gegner kontrolliert", räumte anschließend Berndroth ein. Auch dass den Gästen eine Überraschung gelungen war, indem sie Ali Nuhic aufstellten. Den Stürmer, gestand der OFC-Trainer, kannte er nicht. Entsprechend unvorbereitet schienen seine Spieler zu sein. Dreimal schlupfte er ihnen weg. Zum Glück für die Offenbacher hatte der Unbekannte aber nicht seine Präzisionsschuhe an. Er traf nur die Latte (22.), Torwart Cesar Thier (25.) und den Ball nicht (41.).

Auf der anderen Seite versuchten die Kickers ihr Glück vornehmlich mit langen Bällen. Eine andere Möglichkeit, die betont defensiv spielende Viererkette der Elversberger auszuspielen, sah Berndroth nicht. "Wenn wir den Ball flach gehalten haben, waren wir immer wieder von drei, vier Gegnern umzingelt", sagte er. So blieben Großchancen jedoch Mangelware. Einmal säbelte der immer anspielbereite Matthias Becker (36.) völlig freistehend an einer weiten Flanke vorbei. Das andere Mal endete ein Fernschuss von Angelo Barletta (58.) am Pfosten. "Nach vorne spielen wir immer das, was geht. Und das war heute wenig", gestand Berndroth nach dem Schlusspfiff.

So war es letztlich einer soliden Leistung der Defensivabteilung zu verdanken, dass der OFC am Ende nicht mit ganz leeren Händen da stand. Der überraschend einsatzfähige Manfred Binz hielt die Abwehr zusammen. Beschränkte sich nach seiner Verletzung jedoch nur auf die eine Aufgabe und ward nie in des Gegners Hälfte gesehen. Zudem leisteten die Verteidiger Lars Meyer und Mounir Zitouni erneut ganze Arbeit und deckten ihre Gegenspieler Branko Zibert und Amaechi Ottiji komplett zu. Zum dritten Mal nacheinander blieben die Kickers damit ohne Gegentor. Dennoch bekam es Berndroth "mit der Angst zu tun", denn Zitouni musste ausgewechselt werden, als er einen Stich in der Leiste verspürte.

(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Verkrampfte Kickers zittern sich zu einem 0:0

Offenbach. Zwischen Können und Wollen liegt ein Unterschied. Das mussten auch die Regionalliga-Fußballer der Offenbacher Kickers erkennen. Ein äußerst glückliches 0:0 gegen die Spielvereinigung Elversberg stand am Ende der neunzig Minuten vor 8000 Zuschauern im Stadion auf dem Bieberer Berg. Nahezu über die gesamte Dauer hatten die Saarländer das Spiel kontrolliert, waren aber letztlich an ihrer mangelhaften Chancenausbeute gescheitert.

Elversbergs Trainer Klaus Scheer hatte sein Team umgestellt und somit die Marschroute seines Kollegen Ramon Berndroth über den Haufen geworfen. Auf einer der beiden zentralen Positionen der gegnerischen Mittefeldkette hatte der OFC-Coach Minas Hantzidis erwartet. Doch Scheer wollte es anders. Er zog seinen Stürmer Branco Zibert auf diese Position zurück und brachte im Sturm Ali Nuhic. "Den hatten wir nicht auf der Rechnung", musste Berndroth später zugeben. Dies machte sich bemerkbar. Denn Nuhic hätte sein Team bereits in der ersten Hälfte deutlich in Führung bringen können. Zunächst scheiterte er an Kickers-Keeper Cesar Thier (6.), dann aus zehn Metern an der Latte (22.) und schließlich wieder aus kürzester Distanz an Thier (25.).

Aus Sicht der Offenbacher, bei denen Libero Manfred Binz nach auskurierter Bauchmuskelzerrung überraschend zum Einsatz kam, blieben Chancen Mangelware. Das Team spielte verkrampft. Das war auch Berndroth nicht entgangen: "Wir haben immer versucht, auf die Euphoriebremse zu treten. Aber im Umfeld der Spieler wird immer viel geredet. Da kommen bei den jungen Leuten sofort Flausen in die Köpfe." Die Mannschaft hätte sich unter Druck gesetzt, die Tabellenführung zu verteidigen und wäre dabei verkrampft. So sah sich Berndroth einmal mehr bestätigt: "Mit der teils unerfahrenen Truppe steht uns eine schwere Saison bevor." Nach den zwei torlosen Unentschieden in Folge müssten sich die Kickers nun am kommenden Samstag beim Hessenderby in Fulda beweisen. An der kämpferischen Einstellung gegen Elversberg gab es jedoch nichts zu bemängeln. Allen voran Angelo Barletta, der neben dem agilen Matthias Dworschak im defensiven Mittelfeld eine herausragende Leistung bot und die beste Chance der Offenbacher auf dem Fuß hatte. Allerdings landete sein Schuss aus der zweiten Reihe am Pfosten (58.).

"Weitschüsse hatten wir während der Woche im Einzeltraining geübt", so der Coach. Sei es drum, Berndroths Fazit fiel trotz einer Zittervorstellung positiv aus: "Alles in allem ist die Mannschaft flexibler und geistig gewandter geworden als in der letzten Saison, wo einige Routiniers mehr an Bord waren. Das bedeutet: Kritik wird es in der Woche noch von mir geben, aber nur gemäßigt."

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Kickers Offenbach - Elversberg 0:0

Die Kickers, überraschend wieder mit Libero Manfred Binz (nach Bauchmuskel-Zerrung), fanden kein Mittel gegen die gut geordnete SVE. Coach Klaus Scheer hatte mit einer Finte die OFC-Planungen durchkreuzt. Statt Hantzidis im Mittelfeld spielte Zibert zurückgezogen und Nuhic im Sturm.

Offenbach hatte dadurch erheblich Zuordnungs-Probleme, ließ Elversberg zu Großchancen kommen. Doch Ali Nuhic scheiterte aus kurzer Distanz entweder an der Latte oder an Keeper Cesar Thier. Die Kickers hatten eine einzige gute Möglichkeit, als Angelo Barletta per Weitschuss nur den Pfosten traf. So war der Spielausgang für die Hessen glücklich, für die SVE dagegen ärgerlich.

(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)  

 

Kickers Offenbach: Mittelfeldspieler ärgerte sich über die Einstellung seiner Kollegen
Dworschak total gefrustet

Kickers Offenbach bleibt weiter ungeschlagen und doch schlug Trainer Ramon Berndroth beim Auslaufen am Sonntag "kritische Töne" an - wenn auch gemäßigt. "Ich habe Hemmungen im Team erkannt. Die Spieler wollten unbedingt die Tabellenspitze behaupten und haben verkrampft. Dabei sollten alle einsehen, dass wir längst keine Spitzenmannschaft sind", analysierte Berndroth.

So musste der Coach unmittelbar nach dem Abpfiff einen aufgebrachten Matthias Dworschak bremsen. Der über 90 Minuten agile Mittelfeldmann ging in der Kabine mit seinen Mitstreitern hart ins Gericht, sie hätten kein Feuer gehabt. Berndroth nahm sich den früheren Profi sofort zur Seite. Auch Dworschak müsse realistisch bleiben. Der neue Kader, so der Trainer, habe zu wenig Regionalliga-Erfahrung, aber sich dennoch mit einem Punktgewinn gut verkauft. Berndroth: "Wenn das so einfach wäre, mit ein paar Landesliga- und Oberligaspielern in die Zweite Liga aufzusteigen, hätten das andere schon längst gemacht."

(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)  

 

Vorbericht OFC

Aufstellung: Thier - Fossi - Zitouni, Meyer - Becht, Dworschak, Kagiouzis, Barletta, Alderigi - Würll, Becker

Reserve: Keffel (Tor), Naciri, Langen, Brighache, Schulz, Schindler, Tonello

Es fehlen: Binz (Bauchmuskel-Probleme), Speth, Saridogan (beide Aufbautraining), Mager (Leistenprobleme), Incesu, Sarfo (alle Knöchelprobleme).

Zum Spiel: Manfred Binz wird als Libero weiter ausfallen. Wie schon beim 0:0 in Mannheim vertraut Trainer Ramon Berndroth dann Youngster Dario Fossi.

(KICKER-ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachElversberg
Thier - Binz - Zitouni (81. Fossi), Meyer - Becht, Dworschak, Kagiouzis (81. Schindler), Barletta, Alderigi - Würll, Becker (72. Naciri). Böse - Eichmann, Kuci, Loos, Malz - Gerlach, Nuhic (65. Hantzidis), Lawson, Gibson - Zibert (90. Wise), Ottiji (68. Fick).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Hofmann (Ansbach)Fehlanzeige - (OFC) / - (Elversberg) --8000
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2001/2002
Alle Ergebnisse vom 4.Spieltag (17.08.- 19.08.01)
Tabellenstand nach dem 4.Spieltag (17.08.- 19.08.01)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2001/2002 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2001/2002
Tabellenplatzstatistik Saison 2001/2002
Ergebnisse Saison 2001/2002
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 20.08.2001 aktualisiert