Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Kickers Offenbach - Eintracht Trier
Endergebnis: 0:0 (0:0)


Spielbericht vom 02.09.2001 - Anstoß: 18:00 Uhr
Kickers: Ganz viel Nostalgie und ein 0:0

Offenbach "Kickers Offenbach gewinnt 3:0." Willi Rodekurth legte verbal vor, seine Enkel im Trikot des OFC auf dem Rasen aber nicht nach. 0:0 im angeblichen Spitzenspiel der Regionalliga Süd - für den OFC war das torlose Unentschieden gegen Eintracht Trier mehr ein Punktgewinn als -verlust. Der OFC verpasste den Sprung an die Tabellenspitze, aber da will er eigentlich auch gar nicht hin, wie Trainer Ramon Berndroth immer wieder bestätigt.

Die Kickers machten gestern Abend zum Abschluss ihrer Jubiläumsfeierlichkeiten ganz viel in Nostalgie. Der "Geist vom Bieberer Berg", wie in der Vereinshymne besungen, war gestern um kurz vor 18 Uhr wieder erwacht. Gänsehautstimmung bei 9000 Zuschauern, die ein Treffen der Offenbacher Fußball-Generationen aus fast 50 Jahren und den Aufmarsch alter Kickers-Größen wie Gerd Kaufhold, Hermann Nuber, Seppl Weilbächer, Rodekurth sowie Vertretern der neuen Ehemaligen-Generationen wie Oliver Roth und auch Stefan Simon erlebten. Zumindest Simon war beim bisher wichtigsten Sieg der Kickers gegen Trier in der Aufstiegssaison zur Zweiten Liga dabei. 2:0 gewann der OFC in der Spielzeit 98/99, beide Tore Simon. Sieg in der Relegation, das Glück in Osnabrück - der Rest der Geschichte ist bekannt und Teil der erfolgreicheren jüngeren Klub-Historie. Doch der Blick zurück hilft bei den Problemen von heute nicht weiter. Die größte Sorge: Manfred Binz ist vielleicht als Libero zu ersetzen, nicht aber als Aufbauspieler. Sechs Wochen Pause wegen eines Meniskuseinrisses und Außenbandeinrisses im rechten Knie (unsere Zeitung berichtete), da setzt OFC-Coach Ramon Berndroth auf Dario Fossi als Libero-Ersatz. Fossi spielte seinen Part ohne Fehler, aber auch unauffällig wie zu viele im OFC-Dress. Keiner wollte Verantwortung, Bälle wurden weitergeschoben. Der Mannschaft fehlte der lenkende Kopf. Christos Kagiouzis, sonst immer für eine überraschende Szene gut, wurde spätestens gestern bewusst, dass die Liga ihn inzwischen kennt. Triers Trainer Paul Linz hatte ihm Manndeckung verordnet, Claus Grzeskowiak wich nicht von seiner Seite.

Die Zuschauer sahen in der ersten Halbzeit biederen Fußball am Bieberer Berg, viele Aktionen im Mittelfeld und eine Gästeelf, die 2:0 hätte führen können. Marcus Koster verzog mit einem angedrehten Schuss (15.), Joseph Annor Aziz versuchte es 20 Minuten später aus der Drehung, Michael Alderigi rettete. 41 Minuten mussten die Kickers-Fans auf die erste OFC-Chance warten, dann der Doppelschlag. Raffael Tonello, der bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz den Vorzug vor Matthias Becker bekam, versuchte es nach Flanke von Thorsten Becht mit dem Kopf (41.). Drei Minuten später probierte Becht es selbst, scheiterte im Fünfmeterraum aber mit seinem Flachschuss am aufmerksamen Eintracht-Keeper Daniel Ischdonat. Der OFC war mit den Gedanken schon in der Kabine, als eine Nachlässigkeit fast bestraft wurde: Adnan Kevric zog aus 30 Metern ab, Torwart Cesar Thier parierte zur Ecke.

War es in den ersten 45 Minuten bisweilen ungewohnt still im Stadion, wachte die Masse nach der Pause auf - geweckt von den Pfiffen des Unparteiischen Giuseppe Palilla, der elf gelbe Karten, Alderigi wegen wiederholtem Foulspiel sogar gelb-rot zeigte und Eintracht-Trainer Paul Linz auf die Tribüne schickte.

Spannung am Bieberer Berg - ja. Doch zum dritten Mal in dieser Saison blieb der OFC ohne Tor, kassierte aber auch zum fünften Mal keines. Keine Gegentreffer - somit hielt auch am Ende der Feier "100 Tage für 100 Jahre" die Serie: In dieser Saison sind die Offenbacher Kickers unbesiegt.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Sich selbst die Feier verdorben
Offenbach verabschiedet Trier auf dem eigenen Platz mit einem torlosen Remis / Eintracht-Trainer auf die Tribüne geschickt

Die Offenbacher Kickers haben es nicht verstanden, den passenden Rahmen zum letzten Akt ihrer 100-Jahr-Feier zu liefern. Zwar boten sie am Sonntag ein buntes Programm auf dem Bieberer Berg, doch das als Hauptattraktion vorgesehene Regionalliga Spiel zwischen dem OFC und Eintracht Trier wusste gar nicht zu gefallen. In der nicht schön anzuschauenden Begegnung trennten sich die Traditionsklubs mit einem torlosen Unentschieden, was Ramon Berndroth "natürlich gar nicht" schmeckte. Trotzdem behauptete der Offenbacher Trainer, die Partie habe sportlich auf hohem Niveau gestanden.

Die Aussichten auf ein gutes Spiel waren aber bereits am Freitag geschwunden. Da nämlich verletzte sich Manfred Binz im Training. Bei einem Zusammenprall mit Tobias Schindler zog sich der Routinier schwere Verletzungen im rechten Knie zu. Außenband- und Meniskuseinriss lautete die Diagnose, gleich bedeutend mit sechs Wochen Pause für den Libero. Und der Umstrukturierung des Spiels.

Mit dem unerfahrenen Dario Fossi auf der Position des freien Mannes mussten die Offenbacher vorsichtiger als üblich agieren. Was einerseits an der Interpretation seiner Rolle liegt. Der Jungspund gibt eher einen klassischen Ausputzer denn einen modernen Aufbauspieler. Was in Anbetracht der taktischen Ausrichtung der Gäste aber auch sinnvoll erschien. Offensiver als erwartet traten die Trierer nämlich auf dem Bieberer Berg an. Entgegen Berndroths Vermutung standen sie mit je zwei Spielmachern und Spitzen auf dem Platz.

Doch die Aufstellung ließ mehr Offensivkraft vermuten als die Gäste dann tatsächlich aufs Feld brachten. Zwar war die Eintracht eindeutig spielbestimmend, aber dank der konzentrierten Defensivarbeit der Offenbacher standen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis. Ein Schuss von Koster (15.) strich über das Tor. Grzeskowiak (30.) semmelte am Fünfmeter-Raum über den Ball. Benscheider (32.) schob die Kugel zwar ins Tor, aber vorher gab es ein Foul und ein Handspiel. Ansonsten blieb in der ersten Halbzeit noch ein 30-Meter-Freistoß von Kevric (44.) zu vermerken, den Thier jedoch entschärfte.

Und die Kickers ? Bei denen lief nach vorne nicht viel. Anders gesagt: Die Offenbacher Stürmer waren zu bedauern. Würll und Tonello hatten keinen Raum für Dribblings oder sonstige Entfaltungsmöglichkeiten. Sie erhielten selten gescheite Anspiele oder Gelegenheiten zum Konter. Gerade zweimal konnten die 9000 Zuschauer gelungene Kombinationen der Platzherren bejubeln. Am Ende der ersten Ballstaffette hätte Tonello (40.) auch beinahe zum 1:0 eingeköpft. Bei der nächsten versuchte Becht (43.) aus spitzem Winkel vergebens sein Glück.

Nach dem Seitenwechsel gewann das Spiel zwar an Niveau, weil es jetzt flotter den Platz rauf und runter ging. Doch richtig Farbe musste Schiedsrichter Palilla in die Begegnung bringen. Der Unparteiische ging äußerst großzügig mit seinen Farbkarten um. Elf Verwarnungen sprach er aus. Einmal zückte er Gelb-Rot gegen Alderigi (82.). Zudem schickte der Referee Gästetrainer Paul Linz auf die Tribüne.

Eine brutale Partie war es indes nicht. Sie war lediglich nicht so hübsch anzuschauen. Die besten Möglichkeiten, den Gesamteindruck zu verbessern, hatten Dworschak (51.) und Becker (70.). Dem Spielführer rutschte jedoch der Ball über den Span. Und beim strammen Schuss des Dribbelkünstlers war Gästetorwart Ischdonat auf dem Posten. Auf die richtigen Kracher mussten die Zuschauer daher bis nach dem Schlusspfiff warten. Dann brannte der OFC das Feuerwerk ab. Mit Chinaböllern und Brillantregen.

(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

0:0 gegen Trier - OFC bleibt weiter ungeschlagen

Offenbach. Die Offenbacher Kikers sind auch nach dem sechsten Spieltag der Fußball-Regionalliga Süd weiterhin ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Ramon Berndroth erreichte gestern zu Hause nach einer hart geführten Spitzenpartie ein etwas glückliches 0:0 gegen Eintracht Trier.

"Ein Lob an die tolle kämpferische Leistung meines Teams", war Berndroth nach dem Abpfiff trotzdem zufrieden. "Bewegen, rennen und immer wieder um den Ball kämpfen", hatte er vor der Partie von seinem Team gefordert. In der Anfangsphase war dies auch der Fall, doch nach nur zehn Minuten war vorerst Schluss mit diesem Elan. Trier, im letzten Jahr erst am letzten Spieltag am Aufstieg in die Zweite Bundesliga gescheitert, setzte nämlich im Spiel das besser um, was Berndroth von seinem OFC gefordert hatte: harte Zweikämpfe und engagiertes Spiel mit Zug zum Tor. So lagen in der ersten Hälfte die größeren Spielanteile auf Seiten der Gäste von der Mosel. Zunächst scheiterte Michael Kostner per Weitschuss (15.), und in der 25. Minute vergab Claus Grzeskowiak mit einem Drehschuss aus kürzester Distanz.

Schock für die Kickers: Binz fällt wochenlang aus

Dabei begünstigten Unsicherheiten in der Offenbacher Hintermannschaft das Offensivspiel der Eintracht. Der Grund: Kapitän und Libero Manfred Binz fehlte. Der 35-Jährige hatte sich am Freitag im Training schwer verletzt; der Meniskus und das Außenband im rechten Knie waren angerissen. Die bittere Diagnose: sechs bis acht Wochen Pause für den ehemaligen Profi der Frankfurt Eintracht. Berndroth brachte als Ersatz Dario Fossi, aber gegen Danny Winkler, einen der besten Stürmer der Regionalliga, und dessen Mitstreiter fehlte zunächst die Übersicht. Auch im Sturm hatte der Kickers-Trainer die Aufstellung verändert. Matthias Beker musste zunächst auf Grund seiner Torflaute von knapp 700 Minuten ohne Treffer Neuling Raffael Tonello weichen. In einer blassen ersten Hälfte sorgte der Debütant dennoch für die beste Kickers-Chance. Nach Flanke von Becht köpfte er ans Außennetz.

In der zweiten Hälfte nahm die Partie dann an Hitzigkeit zu. Nickligkeiten, Fouls und Rempeleien sorgten innerhalb weniger Minuten für Gelbe Karten. Bei Offenbach: Tonello und Dvorak, bei Trier Kevric und Ersatztorwart Hillmann, der von der Bank aus gemeckert hatte. Sogar Triers Trainer Paul Linz wurde von Schiedsrichter Palilla wegen Mekerns auf die Tribüne geschickt (63.). Die Kulisse erwachte, und nun waren die Kickers im Vorwärtsgang. Die Elf um einen agilen Außenbahnspieler Thorsten Becht gab nun Vollgas, doch ohne Glück. In der 83. Minute war der Schub vorbei. Michael Alderigi ging mit Gelb-Rot vom Platz, und die Begegnung endete torlos.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Nur auf dem Rasen bleibt das Feuerwerk ...
0:0 im Regionalliga-Spitzenspiel vor 9000 Zuschauern gegen Eintracht Trier / Zehn-Sekunden-Einsatz von CorrochanoNur auf dem Rasen bleibt das Feuerwerk der Kickers aus

OFFENBACH. Der Alltag in der Fußballregionalliga Süd hält sich nicht an programmäßige Festtage der Offenbacher Kickers. Am Sonntag Abend, dem hundertsten von hundert Festtagen zum hundertjährigen Vereinsjubiläum des OFC, trennten sich die Kickers 0:0 vom Tabellennachbarn Eintracht Trier. 9000 Zuschauer erlebten eine zu Beginn von gegenseitigem Respekt geprägte Partie, in der die Trierer den besseren Start vorlegten. Beim OFC hatte die Vorsicht Vorrang, nachdem sich Kapitän und Libero Manfred Binz am Donnerstag im Training verletzt hatte und am Freitag die Diagnose vorlag: Meniskuseinriß, dazu das linke Außenband im rechten Knie abgerissen. Der Routinier wird seiner Elf mindestens sechs Wochen lang fehlen. Der Schaden soll nicht operativ behoben, sondern konservativ behandelt werden. Bis dahin ist Geduld gefragt. Auch beim Publikum der Offenbacher, das am letzten Tag der tollen hundert Tage nicht gerade von den Darbietungen auf dem Rasen verwöhnt wurde. Aber auch das ist ja nicht Neues auf dem Bieberer Berg.

Die letzten sieben Minuten mußte der Jubilar gar mit reduzierter Besetzung überstehen, nachdem Mittelfeldspieler Michael Alderigi mit der Gelb-Roten Karte wegen Foulspiels bedacht worden war. Für die Offenbacher setzte es auf Anhieb eine Schrecksekunde, als Marcus Koster den Ball über die Torlatte zirkelte. Selbst als dessen Mannschaftskamerad, Libero Miodrag Latinovic, wegen einer Kopfverletzung außerhalb des Spielfeldrandes behandelt wurde, gaben die Kickers ihre selbstauferlegte Zurückhaltung nicht auf. Für Binz agierte der Zwanzigjährige Dario Fossi auf dem verantwortungsvollen Posten des "freien Mannes" und machte seine Sache ordentlich. In Lars Meyer hatte er einen Mitspieler in der Abwehr, auf den allzeit Verlaß war, während sich Alderigi von Beginn an als Achillesferse entpuppte. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit bot sich den Offenbacher die erste kapitale Torchance, als Raffael Tonello den Ball per Kopf an das Außennetz setzte.

Verglichen mit der ersten Hälfte war die zweite Halbzeit nur ein Vorgeplänkel zur Hektik, die sich dann einstellen sollte. Der Schiedsrichter zog zeitweise Gelbe Karten im Minutentakt. Am Ende summierten sich fünf auf Offenbacher, sechs auf Trierer Seite. Eintracht-Trainer Paul Linz gar wurde von Giuseppe Palilla auf die Haupttribüne vergab. Danach besannen sich die Hitzköpfe wieder verstärkt aufs Fußball spielen. Der Trierer Adnan Kevric glänzte wie schon vor der Pause mit Freistößen, die OFC-Torwart Cesar Thier parierte. Auf der Gegenseite imponierte Daniel Ischdonat, als er einen Drehschuß von Matthias Becker, der für Christos Kagiouzis eingewechselt worden war, über die Latte lenkte. Das blitzte mal Spielkultur auf, auf die die Kundschaft an diesem Spätsommerabend Fast durchgängig verzichten mußte. Daran ändert sich auch nichts, als das Flutlicht eingeschaltet wurde. Es gab an diesem besonderen Tag eine Reihe von geladenen ehemaligen Kickers-Recken, die das noch ganz anders in Erinnerung hatten. Zur Halbzeit wurde den Zuschauern ein Who's who an Größen aus der bewegten Geschichte der Kickers präsentiert: Das standen dann mehrere Generationen auf dem Rasen, aus denen man mühelose sechs Mannschaften hätte bilden können, Willi Rodekurth etwa, Hermann Nuber, Egon Schmitt, Axel Brummer, Bernd fuhr, Mike Grünewald, Bernd Helmschroth, Nico Semlitsch, Karl-Heinz Volz - sie alle haben einmal das Trikot in den Offenbacher Farben getragen.. Mit Kurt Schreiner war eins ehemaliger Nationalspieler aus den sechziger Jahren dabei, der dem jüngsten aktiven Jugendspieler Luca Nubert symbolisch den Ball für die Zukunft übergab. Anders als in der Vergangenheit der Kickers ging den Offenbachern auch dann kein Licht auf. Dworschak verzog im Übereifer den Ball, kurz vor dem Schlußpfiff wurde sein Schußverscuh noch von einem Gegenspieler abgeblockt. Für zehn Sekunden schickte Ramon Berndroth sogar noch Neuzugang Oscar Corrachano aufs Feld, wohl um ihm das Gefühl zu vermitteln, dazuzugehören. Am Ende überwog das Gefühl noch einmal davongekommen zu sein. Die Kickers sind in dieser Saison noch ohne Niederalge, doch die von manchem Fan erhoffte Rückkehr in die zweite Bundesliga grenzt angesichts der aktuellen Darbietungen denn doch an Hochstapelei.

Statt eines Feuerwerks auf dem Rasen gab es nach Spielschluß ein von Pyrotechnikern inszeniertes Feuerwerk. Die Feierlichkeiten zum Hundertjährigen fanden ein planmäßiges Ende ohne die erhofften Punkte im Dreierpack als Zugabe.

(Von Hans-Joachim Leyenberg, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)  

 

Harmlose Hölle
Eintracht erkämpft ein 0:0 in Offenbach

OFFENBACH. Eintracht Trier hat den Offenbacher Kickers ein wenig in die Festtagssuppe gespuckt und am Sonntagabend mit dem verdienten 0:0 einen Punkt am gefürchteten Bieberer Berg erobert.

Verdiente Veteranen längst vergangener Fußball-Glanztage ließen die Offenbacher in der Pause und nach dem Abpfiff dieses Spitzenspiels aufmarschieren. Sie feierten ihr 100-jähriges Bestehen - und hatten nach dem Spielende nicht sonderlich viel zu lachen. Das spektakuläre Feuerwerk nach 90 Minuten war jedenfalls ansehnlicher als das Spiel der Kickers in der "Hölle" Bieberer Berg. Letztlich entführten die Gäste aus Trier verdient einen Punkt, es hätten sogar drei werden können.

Eintracht-Trainer Paul Linz musste seine Elf gegenüber dem Darmstadt-Spiel umstellen. Für Matthias Keller (Grippe) spielte Marcus Koster auf der rechten Seite. Roland Benschneider rückte ins linke Mittelfeld, seine Position als Manndecker übernahm Vito Milosevic. Die Kickers mussten auf den verletzten Ex-Nationalspieler Manfred Binz verzichten.

Die Eintracht begann konzentriert, war in der ersten Halbzeit die aktivere und laufstärkere Mannschaft. Die Kickers standen dagegen dicht gestaffelt und waren auf Ballsicherung aus. Sie trauten sich nicht so recht aus der eigenen Hälfte heraus. Auffällig agierte SVE-Spielmacher Adnan Kevric, der sehr viele Ballkontakte hatte und mit einem fulminanten Freistoß aus 30 Metern OFC-Torhüter Thier zu einer Glanzparade zwang (41.). Darüber hinaus wurde die Eintracht nur ansatzweise gefährlich: Marcus Koster schoss aus 18 Metern drüber (15.), Claus Grzeskowiak traf im Fünfmeterraum nach einer Ecke den Ball nicht richtig (30.). Die größten Chancen für die Kickers vergaben Tonello (42.) und Becht, der an SVE-Keeper Daniel Ischdonat scheiterte (44.).

Die Eintracht zog auch nach der Pause weiterhin ihr Spiel auf und diktierte das Geschehen. Doch dann wurde es von einem Augenblick zum anderen hektisch. Höhepunkt: Trainer Linz wurde auf die Tribüne verwiesen, weil er gemeckert hatte (62.). Nach 70 Minuten drückte Kickers-Coach Berndroth die Risikotaste und wechselte mit Becker und Schindler zwei frische Offensivkräfte ein. Prompt wurde es für die Gäste gefährlich: Torhüter Ischdonat entschärfte aber Beckers 20-m-Geschoss (71.). Linz reagierte und wechselte Mehmet Dragusha und Arno Michels ein. Nach der gelb-roten Karte gegen Alderigi (83.) setzte er alles auf eine Karte und brachte auch noch Angreifer Bernhard Weis. Kurz darauf hätte sich das fast ausgezahlt, aber Joe Aziz traf freistehend im Strafraum den Ball nicht richtig (85.).

Kickers Offenbach: Thier - Fossi - Zitouni, Meyer - Becht, Dworschak, Kagiouzis (70. Schindler), Barletta, Alderigi - Tonello (70. Becker), Würll (89. Corrochano)Eintracht Trier: Ischdonat - Prus, Latinovic, Milosevic - Koster (83. Weis), Grzeskowiak, Benschneider, Thömmes (79. Michels) - Kevric - Winkler (79. Dragusha), AzizSchiedsrichter: Palilla (Spaichingen)Zuschauer: 9000Gelb-rote Karte: Alderigi (83.) wegen wiederholtem FoulspielBeste Spieler: Dworschak, Meyer - Kevric, Grzeskowiak

(Von Frank Giarra, TRIERISCHER VOLKSFREUND)  

 

Kick. Offenbach - Eintracht Trier 0:0

Nachdem sich OFC-Abwehrchef Manfred Binz am Freitag einen Meniskus- und Außenbandeinriss im rechten Knie zugezogen hatte, agierte der erst 20-jährige Dario Fossi auf dem Liberoposten. Allerdings mit der Konsequenz, dass die Offenbacher Defensive nicht die Souveränität und Ruhe der bisherigen Saisonspiele ausstrahlte. Die Trierer Eintracht, auswärts wieder nur mit zwei Angreifern, übernahm durch aggressives Zweikampfverhalten das Kommando auf dem Bieberer Berg. Auch Chancen blieben nicht aus, aber Kostner (15.) und Grzeskowiak (25.) zielten daneben. Nach dem Wechsel bemühte sich auch Offenbach vermehrt, offensiv Akzente zu setzen. Die Partie wurde ausgeglichener und auch hitziger. Aber letztlich fehlte beiderseits die nötige Konsequenz im Abschluss.

(Von ?, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Vorbericht OFC

Aufstellung: Thier - Binz - Zitouni, Meyer - Becht, Dworschak, Kagiouzis, Barletta, Alderigi - Becker, Würll

Reserve: Keffel (Tor), Corrochano, Naciri, Schindler, Incesu, Tonello, Fossi, Schulz, Brighache, Sarfo

Es fehlen: Langen (Blutvergiftung), Speth, Saridogan, Mager (alle im Aufbautraining).

Zum Spiel: Der Einsatz von Kagiouzis ist fraglich. Wegen seiner Ausbildung verpasste er drei Trainingseinheiten.

(KICKER-ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachEintracht Trier
Thier - Fossi - Zitouni, Meyer - Becht, Dworschak, Kagiouzis (71. Schindler), Barletta, Alderigi - Tonello (71. Becker), Würll (90. Corrochano). Ischdonat - Aziz, Benschneider, Grzeskowiak, Kefric, Koster (84. Weis), Lamnovic, Milosevic, Prus - Thömmes (79. Dragusha), Winkler (79. Michels).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Palilla (Spaichingen)Fehlanzeige Becht, Dworschak, Zitouni, Alderigi, Tonello (OFC) / Aziz, Grzeskowiak, Thömmes, Kevric, Winkler (Trier) Alderigi (81.)-9000
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2001/2002
Alle Ergebnisse vom 6.Spieltag (01.09.- 02.09.01)
Tabellenstand nach dem 6.Spieltag (01.09.- 02.09.01)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2001/2002 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2001/2002
Tabellenplatzstatistik Saison 2001/2002
Ergebnisse Saison 2001/2002
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 05.09.2001 aktualisiert