Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Rot-Weiss Erfurt - Kickers Offenbach
Endergebnis: 0:0 (0:0)


Spielbericht vom 29.09.2001 - Anstoß: 14:00 Uhr
0:0 verschafft den Kickers Zuversicht
Die Offenbacher bestätigen gegen Rot-Weiß Erfurt ihren Aufwärtstrend in der Regionalliga Süd

EFURT. Mit Blick auf die Herbstmeisterschaft in der Fußballregionalliga Süd sind die Anhänger der Offenbacher Kickers voller Zuversicht. Bei einer Umfrage auf der Homepage des Klubs trauten 78 Prozent der OFC-Fans ihrer Mannschaft in dieser Woche den bedeutungslosen Titel zu. "Das Vertrauen freut mich, und es ehrt uns", sagte Ramon Berndroth, der Trainer der Hessen. Aller Ehren wert war das Offenbacher Ergebnis in Erfurt. Vor 6250 Zuschauern im Steigerwaldstadion erreichten die Hessen am zehnten Spieltag bei Rot-Weiß ein 0:0. Den Sprung an die Tabellenspitze verpaßten die Kickers. Rang 3 des OFC in der Tabelle fand dennoch die Zustimmung von Berndroth. "Ein Superplatz. Den wollen wir verteidigen.

"Cesar Thier gefiel das Ergebnis nicht, aber die Leistung beider Mannschaften. "Es war ein schlechtes Spiel", sagte der Torhüter der Kickers. Ihn störten die vielen Nickligkeiten zwischen beiden Mannschaften in dem ansonsten fairen Spiel. Dennoch hätte die Begegnung ein noch besseres Ende für die Hessen nehmen können. In der zweiten Halbzeit besaßen die Offenbacher drei sehr gute Torchancen. Zuerst vergab Matthias Dworschak eine hervorragende Möglichkeit. In der 49. Minute hatte der fleißige Offenbacher viel Zeit, den -Führungstreffer zu erzielen. Dworschak aber schob den Ball unbedrängt am Tor vorbei. Auch seine Mitspieler Patrick Würll und Samir Naciri müssen sich Kritik gefallen lassen, was ihre Chancenverwertung angeht. "Die Offenbacher hatten sicherlich die klareren Möglichkeiten", räumt der Erfurter Trainer Jens Große ein.Ramon Berndroth hatte im Anschluß an die Begegnung keine Schwierigkeiten einzugestehen, daß die Punkteteilung gerecht war. "Das Spiel hätte keinen Verlierer verdient gehabt." Auch die Erfurter waren einige Male gefährlich vor dem Offenbacher Tor aufgetaucht. Die beste Chance für Rot-Weiß ließ Marco Dittgen in der 76. Minute ungenutzt. Der eingewechselte Offensivspieler traf mit seinem Schuß nur den Pfosten. "Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein. Das war ein klarer Punktgewinn für uns", sagte der Offenbacher Lars Meyer.

Das Publikum konnte mit der ersten Hälfte nicht einverstanden sein. Bisweilen herrschte große Langeweile auf dem Platz. Große Unruhe brach beim OFC kurz vor der Pause aus. Im Anschluß an einen Zweikampf mußte Mounir Zitouni das Spielfeld wegen einer Oberschenkelprellung verlassen. Für ihn kam Dario Fossi ins Spiel. Die Offenbacher aber verkrafteten den Ausfall ihrer Stammkraft gut. Ein weiterer Grund für Berndroth, optimistisch zu sein. "Vom Willen und der Einsatzbereitschaft her sind wir eine Spitzenmannschaft. Ich kann mir kaum ein Team vorstellen, das uns das was vormacht."

(Von Jörg Daniels, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)  

 

Eine Einheit, aber kein Spitzenteam

Erfurt Minuten nach dem Schlusspfiff, längst wieder vom Dank an die Offenbacher Fans in der Gästekurve zurückgekehrt, haderte Matthias Dworschak immer noch mit sich und seiner vergebenen Chance: "Vor der Hütte bin ich normalerweise doch eiskalt. Aber so langsam bekomme ich Zweifel, ob ich in diesem Jahr noch ein Tor erziele." Anlass für den Frust war die Szene in der 50. Minute. Der Weg zum Tor frei, Dworschak unbedrängt. Den Ball in die rechte oder die linke Ecke des leeren Tores schieben? Der Ball rollte am linken Pfosten des leeren Tores vorbei. Es war die große Chance zur Führung für die Kickers bei Rot-Weiss Erfurt.

Der OFC hatte die besseren Chancen: Tobias Schindler (6., Erfurts Torwart Rene Twardzik pariert), Patrick Würll (59., wieder Twardzik), Samir Naciri (63., Twardzik um Sekundenbruchteile vor ihm am Ball) und nochmals Naciri (81., abgeblockt). Erfurt kam häufig über die rechte Seite nach vorne. Der für den verletzten Matthias Becker ins Kickers-Team gerutschte Michael Alderigi wurde mehrfach überlaufen. Aber auch Erfurt vergab seine (wenigen) Möglichkeiten durch den in der ersten Halbzeit nicht zu bremsenden Torsten Ziegner (16.), Karsten Oswald (43.) und Marco Dittgen (75.).

So endete die Partie im Steigerwaldstadion 0:0. Offenbachs Trainer Ramon Berndroth wertete das Resultat als Punktgewinn. Der OFC behauptete mit diesem Zähler Rang drei. Bedeutet der Platz in der Spitzengruppe nicht gleichzeitig, ein Spitzenteam zu sein? Manndecker Lars Meyer bremst: "Mannschaften wie Aalen oder Erfurt sind für mich Spitzenteams. Denn die haben sich das vor Saisonbeginn an die Brust geheftet." Wenn zwar in der Spitzengruppe, aber kein Spitzenteam - was ist Offenbach dann? "Wir sind eine Einheit."

Meyer muss es wissen, er kann vergleichen, gehörte zu der Mannschaft, die Anfang Dezember vergangenen Jahres im Steigerwaldstadion 0:3 verlor. Auf der OFC-Trainerbank saßen damals Dieter Müller, zwei Wochen vorher zum Präsidenten gewählt, und Oliver Roth. Aus dem Kader von damals waren beim 0:0 knapp zehn Monate später nur noch Cesar Thier, Dworschak und Patrick Würll dabei. Der große Unterschied der beiden Teams liegt in der Einstellung, Einheit und Disziplin. Beim 0:0 wurde deutlich, worauf Berndroth besonders viel Wert legt.

Kickers Offenbach spielte beherrscht, Berndroth hatte seine Spieler ermahnt. Vor zehn Monaten sah Tom Stohn im Steigerwald die Rote Karte, vor zwei Wochen Angelo Barletta in Regensburg. Beide wegen Tätlichkeit. Dem Platzverweis gegen Stohn folgte das 0:3 und der letzte Platz in der Regionalliga Süd, dem Platzverweis Barlettas das Ende der Serie ohne Niederlage des OFC. Nicht vergessen, aber für Berndroth Vergangenheit. Bei der Formulierung der Ziele hilft dem Kickers-Trainer auch schon einmal die Anleihe bei einem Kollegen. "Wir wollen von Spieltag zu Spieltag unsere Position verteidigen." Dabei handelt es sich um ein beliebtes Zitat von Rudi Bommer, Kollege bei Wacker Burghausen. Für die Praxis bedeutet das: Offenbach ist Dritter der Regionalliga, Hoffenheim, Gegner am Mittwoch, Fünfter. "Und gegen die TSG geht es schon los mit dem Platz verteidigen."

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Dario Fossi - Mann für alle Fälle in der OFC-Defensive

Erfurt (bam). Manni Binz verletzt, Dario Fossi ersetzt den Libero. Mounir Zitouni verletzt, Fossi übernimmt den Part des Manndeckers. Der Spieler mit der Rückennummer 16 wird trotz seiner erst 20 Jahre zum Allrounder für die Abwehrarbeit beim OFC. Das System wurde mehrfach getestet und für gut befunden. Wann immer in der Defensive einer ausfällt, weiß Trainer Ramon Berndroth: Auf Fossi kann er setzen.

So auch am Samstag in Erfurt, als Zitouni nach 39 Minuten wegen einer Oberschenkelprellung ausgewechselt wurde. Wird Zitouni fit, sitzt Fossi am Mittwoch gegen Hoffenheim wieder auf der Bank. Die Wechselspiele nimmt das Eigengewächs (seit 1989 beim OFC) hin, Spekulationen auf einen Stammplatz gibt es bei ihm nicht. Mit der Rollenverteilung hat er kein Problem. "Ich komme damit klar." Denn Fußball bedeutet für ihn viel, aber momentan (noch) nicht alles. Parallel zu Training und Regionalliga macht Fossi eine Lehre zum Bürokaufmann. Arbeitgeber ist Ex-OFC-Sicherheitsdienst Securitas. Dort trifft Fossi auf viel Verständnis, wenn es um Fragen wie die geht, mal wieder früher zum Training gehen zu dürfen. Nur einmal in der Woche gibt es kein Pardon. Dann muss Fossi in die Berufsschule. Vormittagstraining fällt für ihn dann aus. Auch deswegen sagt er: "Im Januar fange ich erst richtig mit dem Fußball an." Dann will er die Ausbildung beenden, und die Schule auch.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Entspannte Zufriedenheit
Kickers können mit dem Remis in Erfurt bestens leben

Zufrieden ist kein Ausdruck. Zumindest nicht für Ramon Berndroth. Wenn der Trainer der Offenbacher Kickers dieser Tage über seine Mannschaft spricht, dann greift er gerne zu einer anderen Vokabel. "Happy", sagt der Fußballlehrer immerzu. Das klingt nach ein bisschen mehr als nur zufrieden. Locker und entspannt kommt das rüber. Es dokumentiert, wie sich ein Fußballer fühlt, der über Erwarten im bisherigen Saisonverlauf abgeschnitten hat und dennoch nicht aufhören will zu punkten. Will meinen: Die Offenbacher können mit dem einen Zähler, den sie beim 0:0 im Auswärtsspiel gegen Rot-Weiß Erfurt errungen haben, bestens leben.

Beglückt war Berndroth jedoch vor allen Dingen von den Einzelleistungen zahlreicher Spieler. Gleich bei sechs Spielern hob er die Einsatzbereitschaft hervor. Bei Manfred Binz, Lars Meyer und Matthias Dworschak ist das mittlerweile nichts außergewöhnliches mehr. Die drei bilden den zuverlässigsten Defensivverbund der Regionalliga Süd. Nur in drei Spielen ließen sie Gegentreffer zu - gegen den VfR Aalen, Jahn Regensburg und die Stuttgarter Kickers. In den restlichen sieben Begegnungen stand die Null. Sicherlich auch ein Verdienst von Mounir Zitouni. Doch in Erfurt konnte der Manndecker nur 37 Minuten mithelfen Tore zu verhindern, dann musste er auf Grund einer schweren Oberschenkelprellung ausgewechselt werden.

Sein Vertreter, Dario Fossi, gehörte anschließend aber zu den Gelobten. "Ich kann mich bei ihm an keinen verlorenen Zweikampf oder einen Fehlpass erinnern", berichtet Berndroth. Ähnlich positiv äußert er sich über die Leistung von zwei Offensivspielern. Tobias Schindler spiele immer besser seine Schnelligkeit und Wenigkeit aus und Samir Naciri sei einfach nur "super drauf".

Allerdings, auch das räumt Berndroth ein, sei das Offensivkonzept im Steigerwaldstadion nicht wie erhofft aufgegangen. Drei Spitzen nominierte der Trainer nämlich, um die Platzherren zu verstärkter Defensivarbeit zu nötigen. Doch die Thüringer ignorierten diesen Schachzug schlichtweg, hatten dadurch einen Mann mehr im Mittelfeld, den sie auch sehr gut einsetzten. Auf dieses "Vabanquespiel" wollte sich der Kickers-Coach nicht länger als 45 Minuten einlassen und stellte daher nach dem Seitenwechsel ein wenig um. Mit dem Effekt, dass die Gäste gefährlicher nach vorne spielten. Konterchancen eröffneten sich ihnen. Die größte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit. Dworschak stand rund sechs Meter vor dem leeren Tor, war aber zu überrascht von dem Anspiel, um den Ball ins Netz zu befördern. Noch einmal die Gelegenheit, den Offenbachern drei Punkte zu sichern, hatte Patrick Würll (72.), aber auch seine Aktion war nicht von Erfolg gekrönt.

So mussten die Kickers, die dank ihrer guten Kondition in der Schlussphase dominierten, eine Viertelstunde vor Schluss den Atem anhalten. Bei einem Tempogegenstoß schob Marco Dittgen den Ball an Cesar Thier vorbei, doch Meyer konnte die Kugel noch vor Überschreiten der Torlinie aus der Gefahrenzone befördern. Nach dieser Szene war nicht nur Berndroth "happy". Spieler, Zuschauer, Funktionäre konnten anschließend entspannt und zufrieden nach Hause fahren.

(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Berndroth warnt weiter vor einer neuen Zielsetzung in Offenbach

Erfurt. Trotz des 0:0 in Erfurt herrscht beimFußball-Regionalligisten Kickers Offenbach Zufriedenheit. So fuhr am gestrigen trainingsfreien Sonntag ein durchaus gut gelaunter OFC-Coach Ramon Berndroth in Richtung Kaiserslautern, um dort beim Spiel der FCK-Amateure gegen den VfR Mannheim zu spionieren.

"Nach der Niederlage in Regensburg sind wir nun bereits wieder zwei Partien ungeschlagen und haben vier Punkte geholt", freute sich der 49-Jährige. Einmal mehr hatten die Kickers ihre Stärken ausgespielt: im wesentlichen eine gut sortierte Defensivleistung. Und dies, obwohl einer der Eckpfeiler der besten Abwehr der Liga, Manndecker Mounir Zitouni, bereits vor der Pause ausgewechselt werden musste. In der 35. Minute prallte er mit Danny Bach unglücklich zusammen und zog sich eine schwere Oberschenkelprellung zu. Zitounis Einsatz am Mittwoch im Heimspiel (18 Uhr) gegen Hoffenheim ist deshalb äußerst fraglich. Berndroth wies aber auch auf die Offensive seiner Mannschaft hin: "Die klareren Chance hatten wir." So war Matthias Dworschak trotz einer hundertprozentigen Möglichkeit in der zweiten Hälfte knapp fünf Meter vor dem freien Tor gescheitert. Auch Erfurts Trainer Jens Große räumte später ein: "Die besten Möglichkeiten in einem kampfbetonten Spiel lagen beim Gegner. Einer starken Mannschaft, die zurecht oben steht."

Der OFC liegt nun nach dem zehnten Spieltag mit einem Punkt Rückstand auf die Aufstiegsplätze auf Rang drei. Aufstieg? "Das kann unser Ziel nicht sein. Sicherlich wollen wir unsere Position stärken und verteidigen. Aber höhere Ziele sind nicht realistisch", warnt Berndroth weiterhin unermüdlich. Wenngleich nun erstmals auch andere Töne sich beim zurückhaltenden Kickers-Coach einschleichen. "Wir würden uns sicher wehren, sollten wir am Saisonende tatsächlich oben stehen, den Schritt zu wagen." Doch Berndroth weiß, was dies bedeuten würde. Seine ausgeprägte Jugendarbeit mit Talenten wie Christos Kagiouzis oder Dario Fossi würde gestoppt, bevor sie zu Ende gebracht worden wäre. "Wir müssten alle Strukturen umwerfen, die wir momentan versuchen aufzubauen", so der Fußball-Lehrer. Zu groß wäre der Sprung in die zweite Liga für die Youngster, die im vergangenen Jahr noch Landesliga spielten. Der OFC müsste, wie üblich, wieder über den Transfermarkt verstärkt werden. Doch das passt den Kikers nicht ins Konzept. Der Kader soll aus den eigenen Reihen heraus schlagkräftig genug werden. Berndroth: "Zehn Spiele mit nur einer Niederlage sind allein noch kein Zeichen für Konstanz."

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

OFC holt Punkt in Erfurt
Erfurt hat mehr Spielanteile, Offenbach die besseren Chancen - Großer Respekt

ERFURT (dpa/lnd). Der FC Rot-Weiß Erfurt hat seinen fünften Sieg in Folge knapp verpasst. Die Thüringer erkämpften sich am Samstag in der Fußball-Regionalliga Süd Rot-Weiß Erfurt - Kickers Offenbach 0:0

gegen die Kickers aus Offenbach ein 0:0. Gegen den Tabellenvierten konnten die Erfurter (9.) vor 6250 Zuschauern im Steigerwaldstadion ihren Aufwärtstrend bestätigen. Letztlich waren auch die Kickers bei den zuletzt viermal in Folge siegreichen Erfurtern mit dem Punktgewinn zufrieden.

Beide Teams begannen das Spiel mit einer gehörigen Portion Respekt und richteten ihre Spielweise sehr defensiv aus. So waren Großchancen in der ersten Halbzeit Mangelware. Der Offenbacher Tobias Schindler scheiterte in der fünften Minute nach einem Solo über die rechte Seite am glänzend reagierenden FC-Torhüter Rene Twardzik. Auf der Gegenseite verfehlte Erfurts Karsten Oswald mit einem 20-Meter-Schuss das Gehäuse der Gäste nur knapp.

Nach dem Wechsel musste Twardzik erneut einen Rückstand verhindern. Er parierte aus Nahdistanz einen Kopfball von Matthias Dworschak. Die größte Chance zum Sieg hatte Erfurts Marko Dittgen in der 74. Minute, als er den Gäste-Torhüter schon umspielt hatte und aus Nahdistanz nur den Pfosten traf. Mit insgesamt 9:1-Ecken hatte Erfurt zwar mehr Spielanteile, doch die Kickers die besseren Chancen. So scheiterte Samir Naciri (63.) erneut an Twardzik. Im Stenogramm: Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Bach, Gansauge, Bancic - Pätz (86. Sträßer), Ziegner, Oswald (60. Raspe), Kujat - Seifert, Hartung (68. Dittgen) - Hebestreit.

Kickers Offenbach: Thier - Binz - Zitouni (37. Fossi), Meyer - Becht, Dworschak, Corrochano, Aldirigi, Naciri - Schindler, Würll (77. Tonello).

Schiedsrichter: Greth (Menning); Zuschauer: 6250; Gelbe Karten: Oswald, Gansauge, Raspe, Hartung - Zitouni, Dworschak; Beste Spieler: Twardzik, Gansauge - Thier, Dworschak. Tore: Fehlanzeige.

(Von dpa/Ind, GELNHÄUSER TAGEBLATT)  

 

FC Rot-Weiß: Geteilte Zufriedenheit

Nach Niederlagen kann er zumeist zwei Nächte ganz schlecht schlafen. Durch das Unentschieden wird Rene Twardzik nicht allzu viel Schlaf geraubt worden sein, auch wenn sich der Rot-Weiß-Torhüter nach dem Abpfiff gegen Kickers Offenbach ärgerte, "dass wir mehr Kampf als Fußball geboten haben".

Doch vor allem dem Tschechen war es zu danken, dass die Erfurter auch im sechsten Spiel hintereinander nicht verloren, auch wenn es nicht zum fünften Sieg in Folge reichte. Großchancen von Schindler (4.), Würll (59.) und Naciri (62.) machte der 31-Jährige mit tollen Paraden zunichte, bei Dworschaks Fehlschuss aus fünf Metern (48.) stand ihm das Glück zu Seite. Aber der vor Saisonbeginn von Sachsen Leipzig gekommene Torhüter, desssen Familie mit den drei Kindern seit einer Woche auch in Erfurt wohnt, hätte sich an Gegentoren gar nicht gestört, "wenn uns ein Treffer mehr gelungen wäre". Die "Null" ist dem bis 2004 verpflichteten Rene Twardzik nicht so wichtig, "allein der Sieg zählt".

In Nähe der drei Punkte waren die Gastgeber vor der stimmungsvollen Kulisse vor allem in der 73. Minute, als der eingewechselte Marco Dittgen nach einem starken Pass von Frank Seifert nur die Hacke des zur Torlinie zurückgeeilten Meyer traf. Es war die beste Gelegenheit der Thüringer, die ansonsten durch Torsten Ziegner (15.) Sebastian Hartung (37.), dem später verletzt ausgeschiedenen Karsten Oswald (42.) sowie Ronny Hebestreit (58.) noch einige "halbe" Möglichkeiten besaßen.

Insgesamt litt die Partie, die nach Meinung von Gäste-Trainer Ramon Berndroth "keinen Verlierer verdient hatte", am zu großen Respekt, den beide Teams voreinander hatten. Bei Ballbesitz zog sich der Kontrahent sofort weit in die eigene Hälfte zurück und bot der angreifenden Mannschaft bei gegedrosseltem Tempo kaum Räume. Schnell wurde es eigentlich nur, wenn sich bei Rot-Weiß über rechts Danny Bach in die Angriffe mit einschaltete und für Offenbach Würll in die Spitze drängte. Doch die dominierenden Abwehrreihen mit den Organisatoren Thomas Gansauge ("Wir sind mit einem Punkt zufrieden") und Ex-Nationalspieler Binz ("Das 0:0 geht in Ordnung") konnten nur ganz selten überlaufen beziehungsweise ausgespielt werden.

Beide Vertretungen scheuten bis zum Abpfiff das letzte Risiko, obwohl sich die durchgängig optische Überlegenheit der Gastgeber auch im Eckenverhältnis (8:1) widerspiegelte. "Aber man muss gegen eine Spitzentruppe wie Offenbach eben auch mal mit einem Remis leben", so Trainer Jens Große. Und Frank Seifert stellte fest, dass man vor vier bis fünf Wochen nach so einem Spiel mit Sicherheit "mit leeren Händen" dagestanden hätte. Das sei ein Fortschritt und in der Tat wirken die Rot-Weißen inzwischen in sich gefestigt und wurden vom Publikum trotz fehlender spielerischer Glanzlichter mit Beifall in die Kabinen verabschiedet. Rene Twardzik stellte derweil fest, "dass wir im Sommer durch die vielen Zugänge keine richtige Mannschaft waren". Und ergänzte: "Jetzt sind wir eine." Doch er möchte sich noch nicht festlegen, in welche Richtung der Weg aus seiner Sicht geht. Das könne man erst nach Ende der ersten Halbserie sagen. Hat er bis dahin zumeist gut geschlafen, dürfte die Antwort auf die Frage klar sein.

Erfurt: Twardzik - Bach, Gansauge, Bancic - Pätz (86. Sträßer), Ziegner, Oswald (60. Raspe), Kujat - Hartung (68. Dittgen), Seifert - Hebestreit.

Offenbach: Thier - Binz - Zitouni (39. Fossi), Meyer - Becht, Dworschak, Corrochano, Alderigi - Naciri - Würll (78. Tonello), Schindler.

Sch.: Greth (Mening), Z.: 6250.

(Von Gerald Müller, THÜRINGER ALLGEMEINE)  

 

Erfurts Höhenflug geht munter weiter

Erfurt. (tlz) Nach dem Höhenflug mit den zuletzt vier Siegen in Folge war das 0:0 gegen Kickers Offenbach keine rot-weiße Notlandung. Selten hat man nach einer Nullnummer, die auch von den Rängen betrachtet nur als Fußball-Magerkost bezeichnet werden konnte, so viele zufriedene Gesichter bei den Gastgebern gesehen. Immerhin hält die Positivserie nunmehr im sechsten Spiel an.

"Man kann und muss mit diesem Punkt leben", deutete Jens Große später an, dass seiner Mannschaft letztlich der Spatz in der Hand lieber als die Taube auf dem Dach war. "Denn", so meinte auch Ronny Kujat, "die Kickers waren schließlich auch nicht ungefährlich. Und bei uns stand hinten wenigstens die Null."

Dass sie stand, war einmal mehr Verdienst von Erfurts Keeper Twardzik, der gegen Schindler (4.), Würll (60.) und Naciris Kopfball (65.) glänzend reagierte. Auch auf seine Vorderleute um den erneut souveränen Gansauge und den starken Bach konnte sich Twardzik verlassen. "Die Abwehrreihen haben das Spiel dominiert. Das 0:0 wird beiden gerecht", sagte dann auch Ex-Nationalspieler Binz.

Vor allem im ersten Durchgang erlebten die 6250 Zuschauer eine Partie ohne Höhepunkte, in der sich beide Teams überwiegend nur im Mittelfeld bewegten. Bei Erfurt waren Hartung und Hebestreit im Angriff auf sich allein gestellt, so das es Torchancen allenfalls gab, wenn Ziegner (12., 14.) und Bach (30., 34.) auf der rechten Außenbahn ihr Tempo anzogen.

Von den Offenbachern war in dieser Hinsicht in der ersten Halbzeit außer bei Schindlers erwähnter Großchance nichts zu sehen. Da zahlte es sich auch nicht aus, dass Kickers-Trainer Berndroht überraschend mit drei Angreifern begonnen hatte: "Wir wollten damit zusätzlich Erfurts Ziegner binden. Doch das ging nicht auf, weil Rot-Weiß auf diese Maßnahme nicht einging." So verkam vor allem diese Phase durch taktisches Geplänkel und den gegenseitigen Respekt fast zum Langweiler.

Das änderte sich im zweiten Abschnitt etwas, vor allem nachdem der von Würll freigespielte Dworschak allein vor Twardzik stehend am Tor vorbei schoss (49.). Jetzt gingen auch die Gastgeber mit ihren Aktionen ein höheres Risiko ein, was wiederum Offenbach einige Kontermöglichkeiten bot. Doch die besseren Gelegenheiten hatten nun die Rot-Weißen, die am Ende auf 9:1 Ecken kamen. So verzog Hartung knapp (51.), parierte Thier den Kopfball Hebestreits (57.). Die größte Chance vergab später der eingewechselte Dittgen, nachdem er von Seifert hervorragend freigespielt wurde. Doch seinen Schuss fast von der Grundlinie konnte Binz im letzten Moment noch mit der linken Hacke abwehren (75.).

"Das Spiel hatte keinen Verlierer verdient", so Offenbachs Trainer Berndroht später. Dem widersprach keiner.

Erfurt: Twardzik - Bach, Gansauge (GK), Bancic - Pätz (86. Sträßer), Ziegner, Oswald (GK/60. Raspe/GK), Kujat - Seifert, Hartung (GK/68. Dittgen) - Hebestreit.

Offenbach: Thier - Binz - Zitouni (GK/37. Fossi), Meyer - Becht, Dworschak (GK), Corrochano, Aldirigi - Naciri - Schindler, Würll (77. Tonello).

Schiedsrichter: Greth (Menning), Zuschauer: 6250.

(Von Thomas Czekalla, THÜRINGER LANDESZEITUNG)  

 

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Während Rot-Weiß Erfurt auch im sechsten Spiel in Serie ungeschlagen blieb, hielt Kickers Offenbach durch den Punktgewinn bei den Thüringern weiter Anschluss zu den Aufstiegsrängen. Von Beginn an war der große Respekt deutlich, den beide Mannschaften voreinander hatten. Bei Ballbesitz zog sich der Gegner sofort komplett in die eigene Hälfte zurück, so dass bei gut stehenden Abwehrreihen kaum Räume für gelungene Offensivaktionen blieben. Zudem fehlte es bei den Angriffen an Tempo, das zumeist nur durch die Antritte von Bach oder auf der Gegenseite Würll angezogen wurde. Die insgesamt besseren Chancen besaßen die Offenbacher, die größte Gelegenheit des Spiels vergab aus fünf Metern völlig freistehend der drangvolle Matthias Dworschak (48.). Die Rot-Weißen, die sich erneut auf einen reaktionsschnellen René Twardzik im Tor stützen konnten und optisch überlegen waren (8:1 Ecken), hatten durch den eingewechselten Marco Dittgen ihre beste Möglichkeit. Auf der Torlinie verhinderte allerdings die Hacke von OFC-Verteidiger Lars Meyer den fünften Erfurter Sieg hintereinander.

(Von Gerald Müller, KICKER-ONLINE)  

 

Vorbericht OFC

Aufstellung: Thier - Binz - Zitouni, Meyer - Becht, Dworschak, Corrochano, Alderigi - Naciri - Schindler, Würll

Reserve: Keffel (Tor), Fossi, Tonello, Kogiouzis, Incesu, Schulz, Brighache, Sarfo

Es fehlen: Barletta (Rot-Sperre), Speth (Knieverletzung), Saridogan, Mager (beide Aufbautraining), Becker (Knie-Prellung), Langen (Blinddarm).

Zum Spiel: Durch den Ausfall von Matthias Becker rückt Michael Alderigi wieder auf die linke Außenbahn.

(KICKER-ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

Rot-Weiss ErfurtKickers Offenbach
Twardzik - Bach, Gansauge, Bancic - Pätz (86. Sträßer), Ziegner, Oswald (60. Raspe), Kujat - Seifert, Hartung (68. Dittgen) - Hebestreit. Thier - Binz - Zitouni (37. Fossi), Meyer - Becht, Dworschak, Corrochano, Alderigi - Naciri - Schindler, Würll (77. Tonello).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Greth (Menning)Fehlanzeige Oswald, Gansauge, Raspe, Hartung (Erfurt) / Zitouni, Dworschak (OFC) --6250
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2001/2002
Alle Ergebnisse vom 10.Spieltag (28.09.- 30.09.01)
Tabellenstand nach dem 10.Spieltag (28.09.- 30.09.01)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2001/2002 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2001/2002
Tabellenplatzstatistik Saison 2001/2002
Ergebnisse Saison 2001/2002
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 01.10.2001 aktualisiert