Regionalliga Süd Saison 2000/2001

Kickers Offenbach - VfR Mannheim
Endergebnis: 2:2 (0:1)


Spielbericht vom 01.12.2001 - Anstoß: 15:00 Uhr
Berndroth und die Schlussoffensive: "So kenne ich den Bieberer Bersch"

Offenbach - Worin liegt das Geheimnis dieser Mannschaft? Was bringt sie dazu, aus einem 0:2 gegen den VfR Mannheim noch ein 2:2 zu machen? Mittelfeldspieler Matthias Dworschak bringt es auf den Punkt: "Das Geheimnis sind Moral und Kampfgeist." Dabei mussten die Offenbacher Kickers im letzten Heimspiel des Jahres gegen fast alles kämpfen - gegen

-> den Rückstand: David Fall nach zehn, Enis Dzihic nach 51 Minuten trafen für Mannheim.

-> die Dezimierung: Rot für Mounir Zitouni nach Notbremse gegen Dzihic (61.). Aber: Zwei Minuten später musste auch der Mannheimer vom Platz.

-> den tiefen Boden: Immer ein Nachteil für das Team in Rückstand.

-> den Unmut der 5500 Fans (aus Mannheim waren außer Trainer, Spielern nur zehn Funktionäre mitgereist). Die leidgeprüften und meist geduldigen Kickers-Fans quittierten die Tatsache mit Pfiffen, dass in der ersten Halbzeit gelungene Zuspiele beim OFC viel mit Zufall zu tun hatten.

-> die VfR-Taktik. Beispiel 1: Das Steil- und Doppelpassspiel auf der rechten Seite, sonst eine der Stärken, klappte nicht. Dem schnellen Thorsten Becht waren die Wege verstellt, Markus Kranz ließ sich nicht herauslocken. Beispiel 2: Kurzer Ball, Verlängerung per Kopf - selten brachte die OFC-Variante des Eckballs Mannheim in Not. VfR-Trainer Rainer Ullrich hatte fast alle Hausaufgaben gemacht.

Aber: Ullrich hatte Oliver Speth nicht auf der Rechnung. Der lange verletzte Spielmacher kam in der 46. Minute für den enttäuschenden Samir Naciri und bereitete beide Treffer vor. Freistoß Speth in der 58. Minute, Kopfballverlängerung Dario Fossi, Raffael Tonello schießt sein fünftes Tor. Die vorletzte Minute am Bieberer Berg. Wieder Freistoß Speth, dank Tonello senkt sich der Ball hinter VfR-Keeper Michael Rechner ins Netz. Berndroth findet, dass das 2:2 "meine Mannschaft einen weiteren Riesenschritt nach vorne bringt".

Der Grund dafür ist dreigeteilt: 1. Gegen Wehen (1:1) nach Rückstand erstmals nicht verloren; 2. gegen Ansbach (4:1) nach Rückstand erstmals sogar gewonnen; 3. gegen Mannheim erstmals einen 0:2-Rückstand aufgeholt, die zweite Heimniederlage der Saison vermieden.

Rückstand? Tiefer Platz? Teilweise Pfiffe? Berndroth sah die widrigen Umstände gelassen und voller Vertrauen in die Fähigkeiten der eigenen Mannschaft: "Solche Verhältnisse machen mir Spaß. Da müssen wir eben durch, wenn wir uns in der Spitzengruppe etablieren wollen." Schlussoffensive, Spannung, Stimmung - die Zuschauer waren zufrieden, der Trainer war's auch: "Mittlerweile kommt zu den Punkten noch Dramatik dazu. Das ist viel Wert, wir verkaufen schließlich ja auch ein Spektakel. Und so wie gegen Mannheim kenne ich den Bersch." Aber "Bersch" alleine genüge eben nicht auf Dauer. Aber dafür haben die Kickers der Saison 2001/02 noch das Geheimnis ihres Erfolges - bestehend aus Moral und Kampfgeist.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Keine Ausreden einer unsicheren OFC-Abwehr

Offenbach (bam). "Die Jungs haben nicht immer gut gestanden", formulierte Kickers-Torwart Cesar Thier höflich nach den Patzern seiner Vorderleute. Die Defensivspieler dagegen äußerten sich zur eigenen Leistung schon drastischer. Nach Ausreden suchten sie nicht, Erklärungen aber fand auch keiner.

Libero Dario Fossi: "Alles Mist, sagen will ich eigentlich nix. Mounir flog wegen meines Patzers gegen Enis Dzihic vom Platz..."

Manndecker Mounir Zitouni versuchte es nach der Roten Karte (Notbremse gegen Dzihic) und der drohenden mehrwöchigen Pause mit bitterem Humor: "Meinen Urlaub hatte ich eigentlich erst ab dem 22. Dezember vorgesehen, Elversberg am Samstag stand noch auf meinem Plan..."

Manndecker Lars Meyer, der beim 0:2 Dzihic auf dessen Weg zum Tor nur begleitete: "Ich weiß nicht, was mit mir los war. Ab und zu gewinnt unsere Abwehr Spiele, heute habe ich drei Punkte versaut..."

Trainer Ramon Berndroth hielt sich zurück und zu seinen Spielern. Einziger Anlass für Kritik: Meyers Zornausbruch, der zu einem Flankenlauf führte, aber Ungeduld zeigte. "Er überlief fünf seiner Jungs" (Berndroth). Auch Dexter Langen blieb verschont, obwohl er beim 0:1 erst den Raum öffnete, den David Fall zur Führung nutzte. Berndroth: "Durch das Fegefeuer muss er durch."

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Kickers reifen auch in schlechten Spielen
OFC holt nach Zwei-Tore-Rückstand einen Punkt gegen Mannheim / Tonello trifft nach Standardsituationen

Seit der Erfindung der Pressekonferenz üben sich Fußballtrainer in einem ganz besonderen Sport. Schönreden heißt die Disziplin, der sie nach jedem Pflichtspiel nachgehen. Sehr gewissenhaft sogar. Zu immer neuen Bestleistungen schwingen sie sich auf. Schaffen es stets, dem fiesesten Gebolze etwas Positives abzugewinnen. Ramon Berndroth fällt da nicht aus der Reihe. Auch der Trainer der Offenbacher Kickers weiß, wie die Aufmerksamkeit neutraler Beobachter zu lenken ist. Allerdings pflegt der OFC-Coach - anders als manch Phrasen dreschender Kollege - auch Argumente zu präsentieren. Zum Beispiel nach dem wenig anschaulichen 2:2 seiner Mannschaft gegen den VfR Mannheim.

Berndroth zeigte sich begeistert von dem Dargebotenen. "Dieses Spiel bewerte ich enorm hoch. Für die Entwicklung meiner Mannschaft war es sehr wichtig", sagte er. Denn erneut wollte er einen Fortschritt im Reifeprozess bei ihr ausgemacht haben. Dies sei die erste Begegnung gewesen, die sie nach einem Zwei-Tore-Rückstand nicht verloren habe. Im bisherigen Verlauf der Saison hatten die Kickers nur Ein-Tor-Rückstände umbiegen können. Das erste Mal gegen Wehen, als am Ende ein 1:1 heraussprang. Das zweite Mal gegen Ansbach, als aus einem 0:1 ein 4:1 wurde. Diese Steigerung ist für Berndroth ein Zeichen dafür, dass sein Team lebt, dass es lernt, dass es vorankommt.

Dabei scheinen die Offenbacher längst nicht ihr Limit erreicht zu haben. Denn Fehler machen sie immer noch. Sogar gravierende. Wie bei den Gegentoren der Mannheimer. Das 0:1 ermöglichten die Kickers durch ein allzu lasches Zweikampfverhalten. Da ließen sie David Fall (10.) nahezu unbedrängt durch die Gefahrenzone laufen, bis der überlegt zur Führung abschließen konnte. Beim 0:2 reihten sich gleich mehrere Fehler aneinander. So startete Patrick Würll ein Dribbling, obwohl der Stürmer kaum noch Absicherung nach hinten besaß. Seinen Ballverlust hätte Lars Meyer zwar ausbügeln können, doch der Verteidiger ließ sich von Enis Dzihic (52.) den Ball abluchsen, so dass der ungehindert zum Torschuss kam.

Das Spiel hätte in diesem Moment schon gelaufen sein können. Nach einem groben Patzer von Dario Fossi tauchte Dzihic (55.) nämlich erneut vollkommen frei vor dem Tor von Cesar Thier auf, traf jedoch nur den Pfosten. Das 0:3 wäre der endgültige K. o. gewesen. Stattdessen erzielte Raffael Tonello (59.) den Anschlusstreffer. Mal wieder waren die Kickers nach einer Standardsituation erfolgreich. Eine Freistoßflanke von Oliver Speth köpfte Fossi dem Torschützen vor die Füße.

Das Oberwasser, das die Kickers durch dieses Tor gewonnen hatten, drohte jedoch schnell im regennassen Rasen auf dem Bieberer Berg zu versickern. Grund dafür war eine Überreaktion von Mounir Zitouni (61.). Der Manndecker bremste in nicht ganz großer Not Dzihic und sah dafür die Rote Karte. Doch erneut begünstigte die Offenbacher das Schicksal. Denn Schiedsrichter Frey hob die Unterzahl schnell wieder auf. Warum Dzihic (63.) die zweite Gelbe Karte erhielt, konnte jedoch nicht genau geklärt werden.

Aber sei es drum: Die Offenbacher, die an diesem Tag ein starkes Fehlpassspiel aufzogen, besannen sich auf ihren Kampfgeist. Zwar erspielten sie sich in der Drangperiode keine Torchancen, dafür zahlreiche Freistöße und Ecken. Wie gut sie bei den Standards sind, bewies dann erneut Tonello (89.). Mit dem 2:2 bereitete er vor allen Dingen seinem Trainer eine große Freude. Der sagte: "Meine Mannschaft hat gegen alles kämpfen müssen, teilweise sogar gegen das eigene Publikum, und trotzdem nicht verloren."

(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Tonello rettet Kickers Offenbach das 2:2

Offenbach. "Ich bin stolz auf mein Team." Ramon Berndroth, der Trainer des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach, verteilte viel Lob nach dem 2:2 seiner Mannschaft zu Hause gegen den VfR Mannheim. Bis zur 58. Minute hätte diese Sicht der Dinge wohl kaum jemand unter den 5500 Zuschauern auf dem Bieberer Berg geteilt. Nach überzeugenden Auftritten in den letzten drei Partien, die die Kickers mit insgesamt 11:3 Toren allesamt für sich entschieden hatten, boten sie beim letzten Heimauftritt in diesem Jahr über eine knappe Stunde lang ein erschreckend schwaches Bild.

Im Spielaufbau lief nichts zusammen, Fehlpässe am laufenden Band begünstigten den sicher auftretenden Gegner genauso wie andauernde Abwehrschwächen. Ständig wurde der Defensivverband um Ersatzlibero Dario Fossi sowie die Manndecker Mounir Zitouni und Lars Meyer von ihren Gegenspielern überlaufen. So kam was kommen musste: In der zehnten Minute schnappte sich David Fall den Ball und vollendete einen beherzten Alleingang ungehindert zur Mannheimer Führung.

Danach herrschte weiter Konfusion bei den Offenbachern, die sich auch nach dem Wiederanpfiff nicht legte. 52 Minuten waren gespielt, als Enis Dzihic, der frühere Stürmer des FSV Frankfurt, nach einem schweren Patzer von Meyer das 2:0 erzielte. Nun machte der Kickers-Anhang, der sein Team zuletzt immer bedingslos unterstützt hatte, seinem Unmut über die saft- und kraftlose Vorstellung Luft. "Wir wollen Euch kämpfen sehen", schallte es, begleitet von lauten Pfiffen, durch das Stadion. Und tatsächlich reagierten die Spieler. Angetrieben von den eingewechselten Offensivkräften Tobias Schindler und Oliver Speth entwickelten sie nun Druck auf das Mannheimer Gehäuse. Und wieder konnten sich die Hessen über die Kaltschnäutzigkeit eigener Stürmer freuen. Während Top-Torjäger Patrick Würll diesmal nicht zu gewohnter Treffsicherheit fand, machte Raffael Tonello seinen Job besser. Nach Freistoß von Speth und Kopfball-Verlängerung von Fossi reagierte der 27-Jährige im Strafraum am schnellsten und erzielte den Anschlusstreffer (58.).

Nun begann "der Berg zu brennen", wie Berndroth später seine Empfindungen wiedergab. Die Fans pushten den OFC, dessen Akteure nun die letzten Kraftreserven mobilisierten. Aber als Mannheim einen seiner schnellen Konter nach vorne trug, zog Zitouni eine folgenschwere Notbremse an dem schnellen Dzihic und erhielt dafür die Rote Karte (62.). Doch nur eine Minute später war auch Mannheim einen Spieler los. Dzihic, unbeherrscht mit der Hand zum Ball gegangen, sah nämlich die Gelb-Rote Karte. Offenbach warf nun alles nach vorne und Tonello erzielte in der Schlussminute das 2:2.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Mit Speth kam mehr Schwung
Dämpfer für Offenbach - Tonello rettet mit seinen beiden Treffern wenigstens einen Punkt

OFFENBACH (dpa/lnd). Mit einem Treffer in letzter Minute rettete Stürmer Raffael Tonello den Offenbacher Kickers am Samstag in der Fußball-Regionalliga Süd ein 2:2 Kickers Offenbach - VfR Mannheim 2:2(0:1) gegen den VfR Mannheim. Vor 5500 Zuschauern waren die Mannheimer eine Stunde lang die bessere Mannschaft und lagen nach Toren von David Fall (10.) und Enis Dzihic (51.) bereits 2:0 in Führung. Mit seinem dritten "Doppelpack" machte der ehemalige Düsseldorfer Bundesligaspieler Tonello in der 58. und 90. Minute den am Ende verdienten Punktgewinn für die Kickers perfekt.Ohne den verletzten Ex-Nationalspieler Manfred Binz (Bänderriss) offenbarten die Offenbacher besonders in der Abwehr eklatante Schwächen, die Fall und Dzihic zu ihren Treffern ausnutzten. Erst als beide Mannschaften nur noch zehn Spieler auf dem Platz hatten, weil Dzihic Gelb-Rot (63., wiederholtes Foulspiel) und Mounir Zitouni die Rote Karte (61., Notbremse) gesehen hatten, erarbeiteten sich die Offenbacher auch Torchancen. Doch erst mit der Einwechselung des acht Monate verletzten Oliver Speth gelang den Hessen noch die Wende. Insgesamt konnten die Hausherren aber nicht an die zuletzt gezeigten starken spielerischen Leistungen - unter anderem gegen Aalen - anknüpfen.

Im Stenogramm - Kickers Offenbach: Thier - Fossi - Meyer, Zitouni - Becht, Dworschak, Barletta, Naciri (46. Speth), Langen (56. Schindler) - Tonello, Würll (81. Kagiouzis).
VfR Mannheim: Rechner - Kranz, Schmidt, Hennig, Richter - Benda, Fall (89. Talib), Geraerts, Malam (46. Klandt) - Lakies, Dzihic.
Schiedsrichter: Frey (Neu-Ulm); Zuschauer: 5500; Gelbe Karten: Becht - Fall, Schmidt; Gelb-Rote Karte: Dzihic (Mannheim/63. - wegen wiederholtem Foulspiel); Rote Karte: Zitouni (Offenbach/61. - wegen Notbremse); Beste Spieler: Speth, Tonello - Dzihic, Richter.
Tore: 0:1 (10.) Fall, 0:2 (51.) Dzihic, 1:2 (58.) Tonello, 2:2 (90.) Tonello.

(Von dpa/lnd, GELNHÄUSER TAGEBLATT)  

 

Viel Lob für den VfR, doch der Auswärtssiegwill nicht gelingen
Beim 2:2 in Offenbach hat eine alteHerberger-Weisheit mal wieder Gültigkeit: Ein Spiel dauert 90 Minuten

Was haben der 1.FC Kaiserslautern und Kickers Offenbachgemeinsam? Nun, bei- de Klubs teilen sich nicht nur die VereinsfarbeRot, nein, beide Mannschaften haben auch ihren "Berg", ihr Stadion,in dem Gästeteams regelmäßig schon vor Spielbeginn weiche Kniebekommen. Spiele auf dem "Betze" und in der traditionsreichenKickers-Heimstätte "Bieberer Berg" haben aber auch noch eineweitere Besonderheit: Nämlich die, dass es die alteHerberger-Weisheit "Ein Spiel dauert 90 Minuten" hier ganzbesonders zu beachten gilt. Das bekam jetzt auch Fußball-Regionalligist VfR Mannheim zuspüren: Bis zur 89. Minute lagen die Kurpfälzer imbadisch-hessischen Derby beim Tabellenzweiten mit 2:1 in Führung,ehe Tonello mit einem Kopfballtor alle Mannheimer Hoffnungen aufden ersten Auswärtssieg seit über drei Monaten jäh zunichtemachte. "Vor der Partie wäre ich mit einem Punkt zufriedengewesen", brachte VfR-Coach Rainer Ulrich die Gemütslage bei denRasenspielern treffend zum Ausdruck, "doch nach diesemSpielverlauf bin ich es natürlich nicht". Durchaus nachvollziehbare Worte des Übungsleiters, überraschte derVfR seine zuletzt leidgeprüften Anhänger doch mit der bestenAuswärtsleistung seit vielen Wochen. "Die Mannschaft hat heuteendlich wieder gezeigt, welches Potenzial in ihr steckt", fand auchder Sportvorsitzende Martin Gärtner Lob. Um so bitterer für die Kurpfälzer, dass unterm Strich zwar vielAnerkennung, aber nur ein magerer Zähler zu Buche stand. Einmalmehr rächte es sich, dass die Rasenspieler im Abschluss Nervenzeigen. So beispielsweise Enis Dzihic, der beim Stand von 0:2(Mannheims Bester, David Fall, hatte den VfR in der 10. Minute inFührung gebracht, ehe Dzihic fünf Minuten nach Seitenwechsel auf2:0 erhöhte) freistehend vor Torwart Thier nur den Pfosten traf (53.). "Für mich eine spielentscheidende Szene", ärgerte sich auch RainerUlrich. "Hätten wir das dritte Tor gemacht, wäre die Partie gelaufengewesen". Dennoch lieferte der zuletzt schwächelnde Dzihic zurÜberraschung vieler eine ausgezeichnete Leistung ab. Mit dem langeverletzten Markus Kranz und dem Belgier Peter Geraerts, derOFC-Torjäger Patrick Würll komplett abmeldete, wussten zweiweitere Akteure im blau-weiss-roten Dress zu überzeugen, die imVorfeld kaum jemand auf der Rechnung hatte. Nun gilt es, diese Form im kommenden Heimspiel gegen dieSportfreunde Siegen zu bestätigen. Sollte das gelingen, so dürfte dasvor dem Offenbach-Spiel gesteckte Ziel, vier Zähler aus den nächstenbeiden Begegnungen zu holen, durchaus realistisch sein.

(Von ?, MANNHEIMER MORGEN)  

 

Spielanalyse

Nach drei Spielen und drei Siegen (11:3 Tore) präsentierte sich Offenbach zunächst wie verwandelt. Ohne Mumm, zweikampfschwach und spielerisch ohne Linie. Speziell die sonst sichere Abwehr leistete sich folgenschwere Fehler, die mit der VfR-Führung bestraft wurden. Doch einmal mehr konnte sich der OFC auf seinen Torjäger verlassen. Raffael Tonello brachte die Kickers zunächst nach verlängertem Freistoß des agilen Speth wieder heran. Und nachdem das Spiel kampfbetonter wurde - mit Platzverweis auf beiden Seiten - setzte Offenbach alles auf Offensive und wurde durch Tonello belohnt.

(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)  

 

Erst herbe Kost, dann Kampf
Offenbacher Kickers spielen nach 0:2 Rückstand gegen den VfR Mannheim noch 2:2 – zwei Platzverweise

OFFENBACH. Mit Mühe und Not haben die Kickers nach drei Siegen in Folge eine Niederlage im Heimspiel gegen den VfR Mannheim vermieden. Erst in der 89. Minute gelang Raffael Tonello das 2:2. Derselbe Spieler hatte schon nach dem 0:2 Rückstand für den Anschlußtreffer gesorgt, der die bis dahin äußerst unzufriedenen 5500 Zuschauer wieder richtig in Stimmung gebracht hatte. Damit haben die Kickers sich auf dem noch zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga berechtigenden zweiten Tabellenplatz der Fußball-Regionalliga Süd hinter Spitzenreiter Wacker Burghausen festgesetzt, können von Jahn Regensburg allerdings noch eingeholt werden. Das Regensburger Spiel gegen Aalen war abgesagt worden.

Über weite Strecken war es herbe Kost, die die Kickers ihrem Anhang vorsetzten. Fehlpässe zuhauf, kaum flüssige Kombinationen und dazu überraschend selbstsichere Mannheimer. Die hatten in der Fremde bislang in steter Regelmäßigkeit gepatzt, in Offenbach aber präsentierten sie sich spielsicher, jederzeit fixer am Spiel als die Kickers und quicker im Kopf, wenn es um das Erkennen vom Vorteilen ging.

Die beiden Tore zum 2:0 waren beredete Zeichen ihrer Selbstsicherheit. In der 10. Minute düpierte David Fall die gesamte Offenbacher Abwehr mit einem gekonnten Alleingang, gegen dessen Abschluß Torhüter Cesar Thier keine Chance hatte. Auch das 2:0 für den VfR entsprang einer eklatanten Fehlleistung in der Kickers Abwehr. Lars Meyer wurde vom munteren Enis Dzihic stehengelassen wie ein Schulbub (52. Minute). Und hätte Dzihic drei Minuten später nicht nur den Pfosten getroffen, um die Kickers wäre es wohl geschehen gewesen. Aber so bäumten sie sich noch einmal auf und ließen sich von den eigenen Fehlschlägen nicht umwerfen. In der 58. Minute war es nach einem Freistoß des zur Pause eingewechselten Oliver Speth Torjäger Tonello, der im Gewühl am schnellsten schaltete. Nach 63. Minuten hieß es nur noch zehn gegen zehn. Zunächst sah Mounir Zitouni die Rote Karte wegen einer Notbremse gegen Dzihic, der dann selbst nach einem Handspiel mit der Gelb-Roten Karte den Platz verlassen mußte. Dann kam der Kampf, vor dem Kickers-Trainer Berndroth später den Hut zog. „Sie haben gegen alles kämpfen müssen, gegen den Rückstand, den Platz, die Pfiffe, aber da müssen sie durch..“ Und sie kamen dank Tonello tatsächlich durch.

Offenbach . Mannheim 2:2
Tore: 0:1 Fall (10.), 0:2 Dzihic (50.), 1:2 Tonello (57.), 2:2 Tonello (89.)
Zuschauer: 6000
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte Dzihic (Mannheim wegen Handspiels (63.), Rote Karte Zitouni (Offenbach) wegen „Notbremse“ (60.).

(Von Richard Becker, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)  

 

Vorbericht OFC

Aufstellung: Thier - Zitouni, Fossi, Meyer - Becht, Dworschak, Naciri, Langen - Schindler, Tonello, Würll

Reserve: Keffel (Tor), Corrochano, Barletta, Kagiouzis, Schulz, Brighache, Sarfo, Alderigi, Speth

Es fehlen: Binz (Außenbandriss), Becker (Knieverletzung), Incesu (Leistenprobleme), Saridogan, Mager (Trainingsrückstand).

Zum Spiel: Nach drei Siegen und 11:3 Toren besteht kein Grund für einen Personalwechsel. Aber für eine offensive Ausrichtung könnte Schindler zurückkehren.

(KICKER-ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachVfR Mannheim
Thier - Fossi - Zitouni, Meyer - Becht, Dworschak, Naciri (46. Speth), Barletta, Langen (56. Schindler) - Tonello, Würll (82. Kagiouzis). Rechner - Kranz, Schmidt, Hennig, Richter - Benda, Fall (88. Talib), Geraerts, Malam (46. Klandt) - Lakies, Dzihic.

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Günther Frey (Neu-Ulm)0:1 Fall (10.),
0:2 Dzihic (51.),
1:2 Tonello (58.),
2:2 Tonello (90.)
Becht (OFC) / Fall, Schmidt (VfR) Dzihic (63. absichtliches Handspiel)Zitouni (61. Notbremse)5500
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2001/2002
Alle Ergebnisse vom 20.Spieltag (30.11.- 02.12.01)
Tabellenstand nach dem 20.Spieltag (30.11.- 02.12.01)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2001/2002 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2001/2002
Tabellenplatzstatistik Saison 2001/2002
Ergebnisse Saison 2001/2002
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 06.12.2001 aktualisiert