Regionalliga Süd Saison 2000/2001

SV Elversberg - Kickers Offenbach
Endergebnis: 2:0 (1:0)


Spielbericht vom 08.12.2001 - Anstoß: 14:00 Uhr
Elversberg gegen Offenbach - Routine schickt Unerfahrenheit mit 2:0 heim

Elversberg. "Haben die Kickers eigentlich schon einmal gegen Elversberg gewonnen", fragte Reinhold Fanz zur Halbzeitpause. Da stand es 1:0 durch das Tor von Gibson Grover (24.). Antwort: Bis Samstag gab es drei Versuche, und nur einen Punkt für den OFC. Also nein. Der Trainer der Amateure des VfB Stuttgart daraufhin lakonisch: "Dann wird das heute auch nichts!" Nach dem 2:0 durch Tobias Fick hatte der Ex-Trainer der Frankfurter Eintracht dann auch genug gesehen, um seine Mannschaft auf die Nachholpartie gegen Elversberger vorzubereiten.

Die Offenbacher Kickers verabschiedeten sich mit einer Niederlage und einer beschämenden Leistung in die Winterpause der Regionalliga Süd. Die Ursache für die vierte Auswärtsniederlage war schnell gefunden: Elversberg nahm auf dem schwer bespielbaren Platz die Zweikämpfe an, zeigte die nötige Aggressivität. Offenbach dagegen spielte ohne Mumm, ohne Ideen. Mehr als einmal ging ein Pass ins Leere, kamen Zuspiele beim Gegner an, wurde der Ball verlängert, ohne dass ein Mitspieler mitgelaufen war. OFC-Trainer Ramon Berndroth fasste die traurigste Vorstellung der Kickers in einer ansonsten ansprechenden Rückrunde (vier Spiele, sieben Punkte) zusammen: "Wir kamen mit Ball, Boden und dem Gegner nicht zurecht."

Berndroth setzte auf Offensive, wollte Elversberg mit viel Laufarbeit zu Fehlern zwingen. Es blieb beim Vorhaben. Die Gastgeber behielten die Ruhe, spielten abgeklärt und ihre Routine gegen die zu unerfahrene Offenbacher Mannschaft aus und überstanden so die Anfangsoffensive der Gäste problemlos. Tobias Schindler (16., abgeblockt) sowie drei Mal Patrick Würll verpassten. Die erste Chance vergab Würll nach einer Viertelstunde. Die zweite drei Minuten später nach sehenswerter Kombination zwischen Schindler und Raffael Tonello; die dritte nach einem Freistoß von Thorsten Becht von der rechten Seite, als erst Schindler vorbeitrat und Elversbergs unsicherer Torwart Frank Böse den schwachen Heber parierte (22.). Zwei Minuten später führten die Gastgeber 1:0 und nutzten dabei die Unentschlossenheit der Kickers am eigenen Strafraum. Gibson wurde nicht gestört, wusste aber nicht, wohin mit dem Ball. Da hielt er eben drauf. OFC-Torwart Cesar Thier war machtlos, verhinderte einen höheren Rückstand (Grover, 44.).

Hatten die 600 mitgereisten Kickers-Fans in der ersten Halbzeit ob der Chancen wenigsten die Zuversicht, dass die ungeliebte Serie gegen die Saarländer reißen könnte, wurde nach dem Seitenwechsel auch diese Hoffnung genommen. Immer wieder versuchten es die Gäste mit hohen Bällen - gegen die großen Elversberger Abwehrspieler das falsche Mittel. Offenbach erspielte sich keine Möglichkeit. Ohne große Anstrengung kontrollierte Elversberg das Spiel und nur Thier verhinderte mehrfach ein Debakel: Erst gegen Fick (51., 60.), dann gegen Juan Corvalan (63.), Charles Haffner (67.) und Grover (72.). Weniger die Spielstärke der Gastgeber als die Patzer seiner Vorderleute brachten den Torwart in Bedrängnis. Die Hilflosigkeit der Offenbacher Kickers wurde deutlich, als sie es auch nach dem Platzverweis von Grover (78., Foul an Dworschak) nicht verstanden, ihre numerische Überlegenheit zu nutzen. Sichtbares Zeichen für die Überforderung in der letzten Partie vor der Winterpause war das 2:0. Lars Meyer wurde ausgespielt, Schindler und Libero Dario Fossi blieben nach dem Schuss von Ali Nuhic einfach stehen, vom Pfosten prallte der Ball zurück, Fick schob ein. Der Wunsch, die Offenbacher Kickers könnten auf dem zweiten Platz der Regionalliga Süd überwintern, erfüllte sich nicht. Elversbergs Stadionsprecher ging noch einen Schritt weiter: "Einen guten Heimweg und auf Wiedersehen im nächsten Jahr." Und meinte die Regionalliga.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Berndroth begibt sich auf eine Bildungsreise

Offenbach (bam). Der Gedanke wird Ramon Berndroth während der gesamten Winterpause der Regionalliga Süd beschäftigen. Bisher hatten die Kickers die Chance, auf jede Niederlage schnell zu reagieren. Meist folgten Siege, dem 0:3 in Burghausen gleich eine Serie von drei Erfolgen am Stück.

Nun müssen die Kickers lange warten, mindestens aber bis zum 23. Februar, wenn sie ihr erstes Regionalligaspiel nach der Winterpause bestreiten. Gegner am Bieberer Berg ist Borussia Fulda. "Und es gibt nichts Schlimmeres, als eine Niederlage nicht ausgleichen zu können", sagt Kickers-Coach Ramon Berndroth. Er versucht es mit Ablenkung und begibt sich in dieser Woche auf eine Bildungsreise. Wenn Co-Trainer Michael Dämgen am Donnerstag die letzte Einheit vor der Pause leitet (Trainingsbeginn wird Mitte Januar sein), hält sich Berndroth in Norddeutschland auf zu Trainingsbesuchen bei den Bundesligisten Hamburger SV und St. Pauli sowie bei seinem Ex-Klub VfB Lübeck.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Motivationshilfe
Kickers ziehen Positives aus Niederlage gegen Elversberg

Das haben die Fußballer der Offenbacher Kickers nun davon. Hätten sie am letzten Spieltag der Regionalliga Süd vor der Winterpause mal besser gekickt. Dann müssten sie über die Feiertage sicherlich nicht so viel über ihren jüngsten Auftritt grübeln. Denn der war nun wirklich nicht berauschend. Bei der 0:2-Niederlage gegen die Sportvereinigung Elversberg ließ die Leistung der OFCler wahrlich einiges zu wünschen übrig.

Wer Spitzen- und wer Durchschnittsmannschaft im Waldstadion an der Kaiserlinde war, erschloss sich nämlich nicht. Die Kräfteverhältnisse verteilten sich nicht entsprechend der Platzierung in der Tabelle. Denn die Saarländer schafften es, den Hessen den Schneid abzukaufen. Und das mit ganz einfachen Mitteln. Sie rackerten und kämpften, schlugen die Kickers also mit deren eigenen Waffen.

Dass die Gäste das zuließen, lag daran, dass sie für diese Begegnung eine Taktik wählten, die nicht zum Elversberger Rasen passte. Das Geläuf, während der Woche noch tief und matschig, war gefroren. Keine guten Bedingungen, um ein lauf- und offensivfreudiges Spiel aufzuziehen. Das sahen die Kickers dann auch ein. Aber da war es schon zu spät. Da lagen die Offenbacher schon in Rückstand. Dexter Langen hatte am eigenen Strafraum zu einem Tempodribbling angesetzt, verlor gegen einen robust einsteigenden Gegenspieler den Ball, so dass Grover Gibson (23.) mit seinem Fernschuss erfolgreich sein konnte. Die Aussichten auf einen Erfolg sanken damit rapide. Denn einmal auf diesem Untergrund ins Hintertreffen geraten, war es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, das Spiel noch rumzureißen. Die anschließend vorgenommenen Korrekturen brachten nichts.

Die Platzherren verhielten sich nämlich geschickt. Mit der Führung im Rücken spielten sie in der Defensive konsequent. Mit dem Ergebnis, dass den Offenbachern im Spiel nach vorne null gelang. Von den Stürmern war ziemlich wenig zu sehen. Und die offensiven Mittelfeldspieler bekamen das Spiel einfach nicht in den Griff. Aber wen wundert's ? Auf Grund der Strategie der Elversberger geriet die Auseinandersetzung zum Kick and Rush. Ein Spiel, das den Offenbachern absolut nicht behagte. "Nach der Pause ging gar nichts mehr", berichtet OFC-Trainer Ramon Berndroth. Lediglich ein weiteres Gegentor durch Tobias Fick (84.) ging noch.

Zum Leidwesen des Offenbacher Übungsleiters. "Mir tun Niederlagen fast körperlich weh", sagt der. Doch den Schmerz bekämpft der Fußballlehrer, indem er nach dem Positiven in der Pleite sucht. Das hat Methode bei ihm. "Ich hinterfrage alles: Trainingsinhalte, Aufstellung, sämtliche Entscheidungen", erklärt er. Zu einem Ergebnis kommt Berndroth immer. Besser: muss er immer kommen. Schließlich habe an dem Tag irgendetwas nicht gestimmt, sonst hätte die Mannschaft ja gewonnen. Der Effekt besteht jedoch nicht nur darin, irgendwann eine Lösung für die Probleme zu präsentieren, sondern ist der Findungsprozess an sich. Wenn er den nämlich angeht, kann er zu Recht von sich behaupten: "Ich fühle mich motiviert."

Die Spieler der Offenbacher Kickers können sich also sicher sein, zum Trainingsbeginn am 14. Januar einen hochmotivierten Coach anzutreffen. Was aber auch damit zusammenhängt, dass weiterhin ein wunderschöner Saisonausklang möglich ist. Die Rückkehr in die Zweite Bundesliga ist immer noch drin.

(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Hessen tanzen aus der Reihe
Erfolge in der Regionalliga

Wenigstens Borussia Fulda pflegt noch die Tradition. Als abgeschlagener Tabellenletzter hält der Aufsteiger das Image der Hessen in der Regionalliga aufrecht. Mit dem bisherigen Abschneiden wandeln die Osthessen auf den Spuren von RW Frankfurt, FSV Frankfurt oder SG Egelsbach. Alles ehemalige Regionalligisten, die der Konkurrenz eine Saison lang den Blick auf die Oberliga verwehrten. Klubs wie Kickers Offenbach, der SV Wehen und SV Darmstadt 98 sind es nämlich, die derzeit aus der Reihe tanzen. Mit ihren Höhenflügen.

Ausreißer aus Hessen hat es in der Regionalliga immer mal gegeben. Dass sie aber geschlossen in den oberen Tabellenregionen stehen, zudem noch zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt in der Saison, ist ein Novum seit der Wiedereinführung der Regionalliga. Offenbacher, Wehener und Darmstädter dürfen sich nach 21 Spieltagen berechtigte Hoffnung machen, bei der Vergabe der Aufstiegsplätze mitzureden.

Damit gerechnet hat vor der Saison kaum jemand. Lediglich bei den Lilien gingen die Verantwortlichen in die Offensive und sprachen forsch vom Aufstieg. Schließlich befanden sich die Menschen noch in Hochstimmung nach dem überraschend positiven Abschneiden in der vergangenen Saison. Zudem hatte sich der Verein vermeintlich gezielt verstärkt. Die anfängliche Begeisterung wurde mit ihnen geteilt. Der Lohn dafür: Sie bekamen die Favoritenbürde aufgehalst. Eine Last, an der sie schwer zu tragen hatten. Dagegen konnten die beiden anderen Mitbewerber völlig unbeschwert loslegen. Ohne großen Erwartungsdruck spielten die Berg-Mannschaften aus Bieber und dem Taunus auf. Zu aller und zur eigenen Überraschung nisteten sie sich oben in der Tabelle ein.

Warum nur ? Oft blieb es den Trainern selbst ein Rätsel. So argumentierte OFC-Coach Ramon Berndroth lange Zeit dagegen an, sein Team als Spitzenmannschaft zu behandeln. Doch in der Drittklassigkeit hat selbst wer nur über bescheidene Mittel verfügt, die aber optimal ausnutzt, große Chancen, oben mitzuspielen. Als Schnittmenge der Faktoren des Erfolgs lassen sich drei Ks herausfiltern. Zum einen spielt das Kollektiv, der Zusammenhalt der Mannschaft eine wichtige Rolle. Wenn die Spieler an einem Strang ziehen, ist schon viel erreicht. Offenbach gibt da das beste Beispiel. Zum anderen hat es sich bewährt, Kampfkraft über spielerische Eleganz zu stellen. Diese Erfahrung machen gerade die Darmstädter. Erst seitdem sie wieder auf eine etwas konventionellere Spielweise umgestellt haben, kommen sie aus ihrem zwischenzeitlichen Tief heraus. Und zum Dritten macht die Konstanz viel aus. Vorbild Wehen. Die Taunussteiner mussten keine dauerhaften Tiefs überstehen. Sie haben ein Niveau erreicht, von dem sie nur geringfügig nach oben oder unten abweichen. Selbst an schlechten Tagen reicht es für schwache Gegner noch aus. Gerade auf dem Halberg war das jahrelang keine Selbstverständlichkeit.

Doch welche Aussichten haben die drei Klubs im kommenden Jahr ? Alle können sie nicht aufsteigen. Doch wenn es ein Verein schaffen sollte, wäre es schon ein riesiger Erfolg für den hessischen Fußball.

(Von Niels Barnhofer, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Thier verhindert höhere Niederlage der Kickers

Elversberg. Kerzenschein und feinste Speisen - die Regionalliga-Fußballer der Offenbacher Kickers ließen sich am gestrigen Abend nach Strich und Faden verwöhnen. OFC-Präsident Dieter Müller hatte zum Weihnachtsessen bei einem Nobel-Italiener in Neu-Isenburg geladen. Doch die Festtagsstimmung bei den Offenbachern hätte besser sein können.

Dann nämlich, wenn sich die Kickers tags zuvor beim Spiel in Elversberg erfolgreicher verkauft hätten. Statt wie angepeilt mit einem Sieg verabschiedeten sich die Spieler von Trainer Ramon Berndroth mit einer 0:2-Pleite aus dem Saarland. Die Platzierung in den Aufstiegsrängen zur Zweiten Bundesliga war dahin. Nun überwintern die Kickers im dichten Verfolgerfeld. Erstaunlicherweise passte der Absturz einem Offenbacher ins Kalkül - dem Trainer. Der hatte sich schon vor dem Anpfiff in Elversberg nicht mit einer möglichen Top-Platzierung über die Winterpause hindurch anfreunden können. "Es wäre von der Psychologie her eine Nachteil. Das suggeriert uns drei Monate lang, wir sind schon fast in der Zweiten Liga", so Berndroth. Das Problem hatte sich jedoch nach äußerst schwachen 90 Minuten von selbst erledigt. Grover Gibson (23.) und Tobias Fick (84.) machten vor 1500 Zuschauern im Waldstadion an der Kaiserlinde alles klar für Elversberg. In allen Mannschaftsteilen blieben die Offenbacher hinter den Erwartungen zurück. Nach vorne lief nichts zusammen, genau wie in der Hintermannschaft. Einzig ein gut aufgelegter Torwart Cesar Thier bewahrte den OFC vor Schlimmerem - gegen einen Gegner, der ab der 78. Minute nur noch zehn Spieler auf dem Platz hatte. Gibson hatte nämlich die Gelb-Rote Karte gesehen.

"Wir kamen mit Ball, Boden und dem Gegner nicht zurecht", lautete kurz und knapp das Fazit von Berndroth nach einer schlichtweg aussichtslosen Partie. Nun kann Berndroth, der wie der Kader erst einmal etwas Weihnachtsurlaub genießen wird, einen neuen Schlachtplan für 2002 aushecken. Den Aufstiegsplatz gilt es ja nicht mehr zu verteidigen, dafür aber zurück zu erkämpfen.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Spielbericht

Die SV Elversberg untermauerte ihre Heimstärke. Zu Beginn spielten die Kickers zwar noch gut mit, gerieten aber bald durch einen strammen 16-Meter-Schuss von Gibson in Rückstand. In der Folge fand Elversberg immer besser ins Spiel und war insbesondere in der zweiten Halbzeit klar überlegen. Statt sich gegen die drohende Niederlage zu wehren, zog sich Offenbach weit in die eigene Hälfte zurück und lauerte vergeblich auf Konter. Nach Gelb-Rot für Gibson bestimmte Elversberg auch in Unterzahl das Spiel - und wurde belohnt. Der eingewechselte Nuhic traf zwar nur den Pfosten, aber den Abpraller versenkte Fick zum verdienten 2:0-Endstand.

(Von S. Bertrand, KICKER-ONLINE)  

 

OFC vor dem Tor zu harmlos
Elversberg dämpft mit 2:0-Sieg Offenbacher Aufstiegshoffnungen - Kaum Höhepunkte

ELVERSBERG (dpa/lnd). Die Spvgg Elversberg hat den Aufstiegshoffnungen von Spvgg. Elversberg - Kickers Offenbach 2:0Kickers Offenbach in der Fußball-Regionalliga Süd einen Dämpfer verpasst. Mit 2:0 (1:0) besiegte das Team von Klaus Scheer am Samstag die Gäste vom Main. 1500 Zuschauer sahen ein kampfbetontes Spiel ohne viele Höhepunkte. Grover Gibson brachte die Gastgeber überraschend in Führung (23.). Tobias Fick erzielte in der 84. Minute den 2:0-Siegtreffer. Zuvor hatte Gibson wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rot-Karte gesehen (78.).Beide Mannschaften versuchten von Beginn an Druck zu machen. Die Offenbacher waren den Gastgebern spielerisch überlegen, kamen aber selten zu Torchancen. In der zweiten Halbzeit erhöhte Elversberg das Tempo und schnürte die Gäste in der eigenen Hälfte ein. Dennoch blieb Offenbach durch Konter stets gefährlich. Auf Grund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit war der Sieg der Gastgeber letztlich verdient.Im StenogrammSpVgg Elversberg: Böse - Kuci, Loos, Molz, Haffner - Corvalan (82./Nuhic), Gerlach, Gibson, Wise (56./Eichmann) - Zibert (79./Klyk), Fick.Kickers Offenbach: Thier - Meyer, Becht (85./Sarfo), Barletta (85./Schulz), Fossi - Dworschak, Würll, Langen (65./Speth), Naciri - Schindler, Tonello.Schiedsrichter: Ralf Brombacher (Kandern); Zuschauer: 1500; Gelb-Rote Karte: Gibson (E/78.); Beste Spieler: Gibson, Corvalan, Haffner - Dworschak, Schindler, Naciri; Gelbe Karten: Wise, Gibson, Haffner, Gerlach - Speth, Meyer, Schindler.Tore: 1:0 (23.) Gibson, 2:0 (84.) Fick.

(Von dpa/lnd, GELNHÄUSER TAGEBLATT)  

 

Beim 0:2 in Elversberg auf glattem Parkett ausgerutscht
Kickers verlassen die Kräfte

die. FRANKFURT. Ramon Berndroth ist ein Arbeitstier. Es vergeht kaum ein Tag, an dem sich der Trainer der Offenbacher Kickers nicht mit Fußball beschäftigt. Dennoch hat sich der Fußballehrer seit Samstag vorgenommen, im kommenden Jahr "noch mehr zu tun". Was war nur passiert? Am 21. Spieltag der Regionalliga Süd hat der Aufstiegsanwärter aus Offenbach 0:2 bei der Spielvereinigung Elversberg verloren - und Berndroth eine neue Erkenntnis gewonnen. "Hoch zu kommen ist schwer. Oben zu bleiben ist aber noch viel schwerer." Im neuen Jahr wird der Trainer deshalb bei seinen Spielern noch mehr Taktikschulungen vornehmen und die Gegner noch intensiver beobachten.

"Ich muß die Qualität steigern."
Das spielerische Niveau, das die Kickers vor 1500 Zuschauer in Elversberg gezeigt haben, war nicht hoch. Schon in der ersten Hälfte blieben sie weit unter ihren Möglichkeiten. "Wir kamen mit dem harten und glatten Boden überhaupt nicht zurecht", sagte Berndroth. Die dribbelstarken Offensivspieler wußten sich auf dem schwierigen Untergrund nicht in Szene zu setzen. So tauchten die Offenbacher nur selten gefährlich vor dem Tor der Saarländer auf. Die Elversberger dagegen schossen ihr ersten Tor nach 23 Minuten. Der Weitschuß von Grover Gibson war für den Offenbacher Torhüter Cesar Thier nicht zu halten. Nach der Pause kam es noch schlimmer. "Bei uns ging gar nichts mehr. Wir hatten nichts zu bestellen", ärgerte sich Berndroth. Mit dem auf diesem Boden probaten Spielsystem des "kick and rush", konnte sich der OFC überhaupt nicht anfreunden. Freude herrschte nur bei den heimstarken Saarländern, die in der 84. Minute einen schnellen Gegenangriff durch Stürmer Tobias Fick zum verdienten 2:0 Endstand abschlossen.

Berndroth konnte der Niederalge aber etwas Positives abgewinnen. "Es ist gut, wenn einem mal die Grenze aufgezeigt wird. Im Erfolg bist du geneigt, das ein oder andere zu übersehen." Der Fußballehrer bezeichnete den Mißerfolg sogar als "vielleicht wertvoll. Wir haben gesehen, daß die Bäume für uns nicht in den Himmel wachsen." Zum anderen hätten die Ersatzspieler erkannt, daß sich ihnen die Chance biete, in die Mannschaft zu kommen. Die Winterpause kommt Berndroth nun sehr gelegen. "Dieser große Wille bei meinen Spielern hat körperlich auch mal seine Grenzen." Amateure wie Angreifer Patrick Würll seien "seit Januar durchgerannt". Berndroth wünscht sich, daß seine Spieler in den Ferien abschalten und sich mental erholen. Bis zum kommenden Donnerstag steht auf dem Bieberer Berg allerdings noch "Regenerationstraining" auf dem Programm. Trainingsbeginn ist wieder am 14. Januar um 9.30 Uhr. Ob Berndroth dann wieder auf die verletzten Manfred Binz und Matthias Becker zurückgreifen kann, steht noch nicht fest.

Nach der Niederlage in Elversberg ist für den Trainer dagegen eines sicher: "Es bleibt keine Alternative für meine Sichtweite. Ich denke nur von Spiel zu Spiel." Den Aufstieg in die zweite Liga hat Berndroth nach wie vor nicht im Blick. "Wir müssen in den verleibenden 13 Spielen schnellstmöglich die Punkte für den Klassenverbleib holen", sagt er statt dessen. Neue Spieler werden die Kickers in der Winterpause nicht holen. "Das ist ein Vorteil. Ich weiß, wer was leisten kann." Eine erfolgreiche Spielzeit müssen die Offenbacher im neuen Jahr nicht starten. In diesem Jahr hatten die Kickers unter Berndroth lediglich sieben Begegnungen verloren. Was auch ein Nachteil sein kann. Der Mißerfolg am 21. Spieltag habe dem Trainer "körperlich" weh getan. "An Niederlagen hat man sich in diesem Jahr schlecht gewöhnen können."

(Von ?, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)  

 

Aufstiegs-Kandidat hatte keine Chance
SV Elversberg besiegt Kickers Offenbach mit 2:0 - Tore von Grover Gibson und Tobias Fick

Elversberg. Es war ein Kompliment aus berufenem Munde. "Der Gegner hat uns vorgemacht, wie man ein solches Spiel gewinnt. Hut ab!" Ramon Berndroth, Trainer des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach war ziemlich beeindruckt von der Leistung der SV Elversberg. "Wir können uns nicht beschweren. Der Sieg geht absolut in Ordnung."

Nach Eintracht Trier und dem SV Wehen musste nun schon der dritte Aufstiegskandidat an der Kaiserlinde Federn lassen. SVE-Trainer Klaus Scheer war dementsprechend begeistert: "Wenn man gegen den Tabellen-Zweiten in dieser Art und Weise gewinnt, dann ist das toll. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Sie hat dem Gegner den Schneid abgekauft." Vor 1500 Zuschauern im Waldstadion war es vor allem dem überragenden Grover Gibson zu verdanken, dass die drei Punkte in Elversberg blieben. Der 23-Jährige brachte die SVE nach 22 Minuten mit einem Schuss aus 16 Metern in Führung und hatte auch ansonsten viele gute Aktionen. Pech für die SVE, dass der Amerikaner zwölf Minuten vor dem Ende mit der "Ampelkarte" vom Feld musste. "Da habe ich kein Verständnis für. Der Junge geht ganz klar zum Ball, und es war wirklich keine böse Attacke. Ein guter Schiedsrichter muss in solchen Situationen Fingerspitzengefühl aufbringen", fluchte Scheer, der sich die gute Laune aber dennoch nicht verderben ließ: "Wir haben jetzt 28 Punkte. Das ist mit Sicherheit nicht mein Traumziel gewesen. Aber wenn wir unser Nachholspiel gegen Stuttgart noch gewinnen, haben wir eine gute Ausgangsposition."

Die harmlosen Gäste aus Hessen konnten am Samstag zu keinem Zeitpunkt den Nachweis erbringen, ein Aufstiegs-Anwärter zu sein. Sechs Minuten vor dem Ende brachte Tobias Fick mit seinem zweiten Saisontreffer den SVE-Sieg unter Dach und Fach. "Auf diesen Bodenverhältnissen gibt es keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Elversberg hat 90 Prozent aller Zweikämpfe gewonnen. Nach der Führung haben sie ihre ganze Routine ausgespielt", lobte Gäste-Trainer Berndroth, der mit seiner Mannschaft aber nicht allzu hart ins Gericht gehen wollte: "Wir haben die Erwartungen bislang übertroffen. Jetzt macht sich doch eine gewisse Müdigkeit bemerkbar. Es ist gut, dass jetzt Winterpause ist." Die SVE muss dagegen am Samstag gegen die Amateure des VfB Stuttgart noch einmal nachsitzen. Dann wird auch Tobias Fick wieder auf Torejagd gehen. Der 21-Jährige, der im Angriffszentrum erneut eine überzeugende Partie bot, hat seine Operation um eine Woche verschoben. "Ich hoffe, dass er bis zur Rückrunde wieder fit ist. Er hat derzeit einen richtigen Lauf", meinte Scheer, der trotz der überzeugenden Leistung kein zufriedenes Fazit der Vorrunde zog: "Gegen Stuttgart sind wir wieder in der Pflicht. Wir haben nun die Möglichkeit,auf einen einstelligen Tabellen-Platz zu klettern. Wenn ich daran denke, wie viele Punkte wir verschenkt habe, bekomme ich noch mehr graue Haare."

(Von Dominique Rossi, SAARBRÜCKER ZEITUNG)  

 

Kickers zögern und werden bestraft
Beim 0:2 in Elversberg spielen die harmlosen Offenbacher nicht wie ein Aufstiegskandidat

ELVERSBERG: Auch im vierten Anlauf hat es nicht geklappt. Die Offenbacher Kickers warten weiter auf einen Sieg gegen die SV Elversberg. Vor 1500 Zuschauern im Waldstadion an der Kaiserlinde unterlag die Mannschaft von Trainer Ramon Berndroth 0:2. Dabei waren die Hessen voller Zuversicht ins Saarland gereist. Doch von einem beherzten Auftreten auf fremdem Platz war die Leistung der Kickers an diesem Samstag weit entfernt.Die heimstarken Elversberger waren von Beginn an überlegen, konnten sich aber zunächst keine großen Tormöglichkeiten erarbeiten. Auf der Gegenseite profitierten die Kickers zweimal von Unachtsamkeiten des Elversberger Abwehrspielers Martin Molz. Doch Torjäger Patrick Würll zögerte in der 14. und 22. Minute jeweils zu lange. Nur eine Minute später kam dann die kalte Dusche für den OFC. Der Amerikaner Grover Gibson zog aus 16 Metern ab, und der Ball schlug unhaltbar für Cesar Thier im rechten unteren Eck des Tores ein. Danach bemühten sich die Kickers um mehr Offensive. Doch ein geordnetes Spiel im Mittelfeld fand nicht statt, und so verpufften die meisten Angriffe wirkungslos.Wer nach der Pause ein Aufbäumen des Tabellenzweiten erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Einzig Torwart Thier präsentierte sich bei Minustemperaturen in Normalform und wurde von den Elversberger Angreifern regelrecht warm geschossen. In der 53. und 60. Minute war der OFC-Torwart jeweils gegen Schüsse des SVE-Angreifers Tobias Fick zur Stelle. Es war zu diesem Zeitpunkt nur dem Schlußmann der Kickers zu verdanken, daß die Mannschaft von Ramon Berndroth nicht höher in Rückstand gelegen hat. Seine größte Tat vollbrachte Thier in der 68. Minute, als er einen raffinierten Schlenzer von Charly Haffner aus dem Winkel fischte. Von den enttäuschenden Offenbachern ging erst nach 75 Minuten so etwas wie Torgefahr aus. Doch der Schuß von Tobias Schindler aus 18 Metern war viel zu harmlos und kullerte einen halben Meter am Pfosten des Elversberger Tores vorbei. Nach 79. Minuten hatten die rund 500 mitgereisten Offenbacher Anhänger wieder einen Grund zur Hoffnung. Der überragende Grover Gibson sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Doch auch aus der numerischen Überlegenheit konnte der OFC kein Kapital schlagen. Im Gegenteil: den Elversbergern boten sich mehrere Kontermöglichkeiten. In der 84. Minute hatte Fick keine Mühe, das 2:0 zu machen. Elversberg-Offenbach 2:0Tore: 1:0 Gibson (23.); 2:0 Fick (84.).Schiedsrichter: Brombacher (Kandern).Zuschauer: 1500Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Gibson (78.).

(Von Dominique Rossi, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)  

 

Tobias Fick mit Traumquote

Tobias Fick strahlte nach dem 2:0-Sieg über die Offenbacher Kickers. Der stürmische Youngster war erst letzte Woche wieder in die Elversberger Stammelf gerückt und nutzte prompt seine Chance. Nach dem goldenen Tor in Fulda schlug der 21-Jährige auch gegen die Kickers wieder zu und erzielte das 2:0: "In den vergangenen Monaten hatte ich nicht so viel Glück, bin nur eingewechselt worden oder habe gar nicht gespielt." Umso besser nun seine hundertprozentige Torquote in den letzten beiden Spielen.

Ramon Berndroth hätte solche Effektivität auch gern in seinen Reihen gesehen, doch er musste zugeben: "Der Sieg ist hochverdient für die Heimmannschaft." Elversberg habe auf dem tiefen Boden einfach das richtige Mittel eingesetzt, nämlich Kampf bis zum Umfallen. Mit Leistung und Einstellung seiner eigenen Mannschaft war der Offenbacher Coach dagegen absolut nicht einverstanden: "Wir haben 90 Prozent der Zweikämpfe verloren. Elversberg hat Ball und Gegner kontrolliert."

(Von Sandra Bertrand, KICKER-ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

SV ElversbergKickers Offenbach
Böse - Kuci, Loos, Molz, Haffner - Corvelan (86. Nuhic), Gerlach, Gibson, Wise (56. Eichmann) - Zibert (79. Klyk), Fick. Thier - Fossi (85. Schulz) - Meyer, Barletta - Becht, Schindler (88. Sarfo), Dworschak, Naciri, Langen (64. Speth) - Würll, Tonello.

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Brombacher (Kandern)1:0 Gibson (23.),
2:0 Fick (84.)
Wise, Gibson, Haffner, Gerlach (Elversberg) / Speth, Meyer, Schindler (OFC) Gibson (78.)-1500
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2001/2002
Alle Ergebnisse vom 21.Spieltag (07.12.- 09.12.01)
Tabellenstand nach dem 21.Spieltag (07.12.- 09.12.01)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2001/2002 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2001/2002
Tabellenplatzstatistik Saison 2001/2002
Ergebnisse Saison 2001/2002
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 10.12.2001 aktualisiert