DFB-Pokal 1.Runde 2002/2003

Kickers Offenbach - Karlsruher SC
Endergebnis: 3:1 (1:1) n.V.


Spielbericht vom 31.08.2002 - Anstoß: 15:30 Uhr
Kagiouzis der Pokalheld und Kickers Offenbach feiert wieder ein Berg-Fest

Offenbach Wann gab es das zuletzt am Bieberer Berg: die Welle eine Viertelstunde vor Abpfiff? In der Regionalliga-Saison unter Druck, gaben die Kickers beim 3:1 in der ersten DFB-Pokal-Runde gegen den Karlsruher SC "die richtige Antwort auf die teilweise vernichtende Kritik der vergangenen Wochen" (Kapitän Matthias Dworschak).

Kämpfen, rennen, dazu das von Trainer Ramon Berndroth während der Woche erstellte "neue Konzept der kompakten Offensive" geht auf gegen einen Zweitligisten in Abstiegsform. Karlsruhe führt zwar nach 55 Sekunden 1:0 - na und? Fehler Bachir Kaba (ihm verspringt der Ball), Fehler Dexter Langen, Flanke Moritz Hoeft, Stürmer-Fuchs Bruno Labbadia mit dem Kopf vor Manndecker-Neuling Angelo Barletta am Ball - Rückstand am Bieberer Berg. Egal! Abputzen, weiter geht's, gibt Berndroth seinen Spielern mit auf dem Weg in die verbleiben den 44 Minuten der ersten Halbzeit. Der Trainer glaubt an den Erfolg, "für eine Niederlage fiel das Tor zu früh". Erste Warnung für den KSC ein Freistoß von Patrick Falk (7.). Antwort Karlsruhe: Flanke Charles Haffner, Kopfball Aydin Cetin (13.) - sonst nichts. Die Kickers spüren: Die Badener sind schlagbar, unsicher, wenn sie unter Druck geraten, ohne System beim Spielaufbau.

Offenbach will Wiedergutmachung - und wer spricht nach dem 3:1 noch vom 1:3 bei Kickers Stuttgart? Freistoß Samir Naciri, Falk steht ungedeckt (23.). Aber der OFC zeigt auch Schwächen, das Trainerduo Berndroth/Michael Dämgen bessert vom Spielfeldrand aus nach. Einen Taktik-Schnellkurs bekommt Becht-Ersatz Fouad Brighache auf Rechtsaußen. Die "kompakte Offensive" funktioniert noch nicht, wie Berndroth sich wünscht. Die großen Lücken zwischen Mittelfeld und Angriff bedeuten Schwerstarbeit für Dworschak. 37. Minute, Nazir Saridogan führt den Ball eng am Fuß, eine Drehung, Anspiel auf Dworschak, Marco Grimm legt den Kickers-Kapitän. Falk verwandelt, der "OFC ist wieder da" (Fans auf der Waldemar-Klein-Tribüne). Spätestens jetzt ist Stuttgart vergessen, der Pokalkampf beginnt. Offenbach wird frech. Ob Zweitligist Karlsruhe oder Bezirksoberligist FC Rödelheim macht für Dexter Langen keinen Unterschied - wie im Testspiel lässt er auch im Pokal vier Gegner aussteigen, KSC-Keeper Thomas Walter lenkt zur Ecke (41.). Offenbach in Euphorie, Karlsruhe abgeklärt - Flanke Haffner, Labbadia-Kopfball, Cesar Thier schaut dem Ball hinterher - Pfosten (42.). Der Weckruf für die Kickers, ihre Fans sind schon lange munter, haben den Lautstärken-Vergleich mit den befreundeten KSC-Anhängern angenommen (und gewonnen). Die Wechselwirkung von Unterstützung von den Rängen und Leistung auf dem Spielfeld funktioniert beim Pokal-Fight. Stimmungsfaktor Bieberer Berg, die Fans sind der 12. Mann. Naciri auf Falk, Walter greift zu. Halbzeitpfiff, begleitet von Beifall gehen die Kickers in die Kabine.

Seitenwechsel, Schrecksekunde: Falk fällt auf die linke Schulter, wird behandelt, sechs Minuten später muss er raus, Christian Knappmann kommt. Und sonst: Die 6000 sehen nur Offenbach! Naciri quer zu Knappmann, der verpasst (70.). 87.: Freistoß Kagiouzis, Walter vor Knappmann. 90.: Erste Ecke für den KSC, Kaba klärt nach Haffner-Solo.

Verlängerung. Offenbach gibt alles, Karlsruhe hat nichts, die KSC-Fans dafür "die Schanuzen voll". Naciri kann nicht mehr, ihn plagen Krämpfe. Seine letzte gute Tat ist die Verlängerung des Barletta-Anspiels zu Mounir Zitouni, der auf Knappmann. Der Stürmer stoppt mit der Brust, weiter zu Dworschak, quer zu Kagiouzis - 2:1 (100.). Der schönste Spielzug der Kickers in dieser Saison. Nach 107 Minuten feieren die Fans "Karneval in Bieber", nach 111 gibt Naciri auf. Zehn Kickers gegen elf Karlsruher - na und? Körperdrehung Knappmann, wieder Walter (116.). Die Entscheidung: Christian Müller stürmt in den Strafraum, Mario Eggimann langt hin, Elfmeter. 3:1 Kagiouzis (120.).

Kickers Offenbach: Thier - Zitouni - Kaba, Barletta - Brighache, Dworschak, Langen - Naciri, Falk (69. Knappmann) - Petry (78. Kagiouzis), Saridogan (64. Müller).

Karlsruher SC: Walter - Grimm (104. Fritz), Waterink, Eggimann, Melkam - Rothenbach (87. Graf), Cetin, Engelhardt, Haffner - Hoeft (76. Saenco), Labbadia.

Tore: 0:1 (1.) Labbadia, 1:1 Falk (37, Foulelfmeter), 2:1 Kagiouzis (100.), 3:1 Kagiouzis (120., Foulelfmeter) - Zuschauer: 6000 - Schiedsrichter: Brych (München) - Gelb: Falk, Brighache / Eggimann, Cetin, Waterink

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Müde nach 120 Minuten? Nee, wir sind jung

Offenbach (bam) Die Suchanzeige hätte so lauten können: Brauche unbelastete Spieler, stark am Ball, schnell, mit der gehörigen Portion Frechheit, ohne Angst vor großen Namen. Ramon Berndroth gab keine Anzeige auf, und trotzdem fand der Trainer der Offenbacher Kickers in der vergangenen Woche, was er nach der 1:3-Pleite in Stuttgart sucht: Frische Kräfte für neue Taten. Sie heißen Dexter Langen, Fouad Brighache und Christos Kagiouzis. Neu sind sie nicht im Kickers-Kader, aber nicht vorbelastet. Und das zählt vor dem Pokal-Knaller gegen den KSC.

Kagiouzis, Langen, Brighache - jeder hat seine Kickers-Geschichte:

Christos Kagiouzis (21), der Pokalheld, beim OFC seit 1996: Die Tore des offensiven Mittelfeldspielers im Hessenpokal-Halbfinale (2:1 gegen Braunfels) bringen den OFC in den DFB-Pokal. Zwei Einsätze in dieser Regionalliga-Saison, neun Minuten. "Ich weiß, was ich kann. Wenn der Trainer ruft, bin ich da."

Dexter Langen (21, OFC seit 2001), der mit den langen Schritten: "Halbbruder von Fouad Brighache, die machen fast alles zusammen" (Co-Trainer Michael Dämgen), 19 Einsätze 2001/02. Bringt auch nach einem Sprint über 60 Meter noch einen ordentlichen Schuss. Bilanz bisher: Null Einsätze. Nach dem KSC-Spiel werden weitere folgen.

Fouad Brighache (20, Kickers seit 2001), Bilanz des künftigen Architekturturstudenten: Null Einsätze. Es werden mehr...

Kagiouzis, Langen, Brighache neu in der Startelf - dazu Umstellungen (Dario Fossi auf die Bank, Mounir Zitouni als Libero, Angelo Barletta als Manndecker).

120 Minuten gegen Karlsruhe, trifft Unterhaching am Mittwoch am Bieberer Berg auf müde Kickers? Langen: "Nee, wir sind jung, und junge Spieler regenerieren schnell."

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Ein Sieg für die Offenbacher Seele
OFC zieht durch ein 3:1 nach Verlängerung gegen den Karlsruher SC in die zweite Runde des DFB-Pokals ein

Am frühen Samstagabend, gegen 17.50 Uhr, waren sie mit ihren Lieblingen wieder versöhnt, die Fans der Offenbacher Kickers. 120 Minuten Fußball, in dessen Verlauf der OFC seine Anhänger in Atem gehalten hatte, entluden sich in einen kollektiven Aufschrei der Freude, als Schiedsrichter Felix Brych die Erstrundenbegegnung des DFB-Pokals am Bieberer Berg zwischen den Kickers und dem Zweitligisten Karlsruher SC abgepfiffen hatte und der 3:1-Erfolg des Regionalligisten perfekt war.

Waren die Mannen von Trainer Ramon Berndroth nach den eher kargen Darbietungen in den vergangenen Punktspielen - vor allem im heimischen Stadion - von der versammelten Fanschaft zuletzt noch gescholten worden, so begriffen die Offenbacher Anhänger das Resultat gegen den KSC nicht nur als den sportlichen und finanziellen Erfolg, den er bedeutet, sondern sahen in ihm vor allem Balsam für die Seele. "Der Sieg freut mich für jeden Offenbacher", sagte Ramon Berndroth, "aber auch für jeden Spieler. Denn wir hatten Kredit verspielt und sind dennoch glaubwürdig geblieben, weil wir unser angesagtes neues Konzept auch umgesetzt haben". Kompakte Offensive, unter diesem Oberbegriff hatte der Coach nach den zuletzt bescheidenen Leistungen die Marschroute für die künftigen Aufgaben ausgegeben, und nach anfänglichen Geburtswehen folgten seine Kicker erfolgreich dieser Strategie.

Zunächst hatte es allerdings gar nicht danach ausgesehen, als solle der 31. August 2002 ein Freudentag für den OFC werden. Gerade einmal 90 Sekunden war die Partie alt, als KSC-Torjäger Bruno Labbadia nach einer Flanke seines Teamkollegen Moritz Hoeft schneller als sein Widersacher Angelo Barletta schaltete und die Badener per Flugkopfball in Führung brachte. Die OFC-Fans stöhnten auf, und den Spielern schien in der Folge das Herz endgültig in die Hose zu rutschen. Außer einem couragierten Sololauf des neu in die Mannschaft gekommenen Dexter Langen hatte Berndroths Team zunächst kaum etwas zu bieten. So bedurfte es des ungeschickten Foulspiels von KSC-Verteidiger Marco Grimm an OFC-Kapitän Matthias Dworschak im Strafraum, um den Kickers zum Foulelfmeter, durch Patrick Falk zum 1:1 verwandelt, und damit zur Rückkehr auf den Erfolgspfad zu verhelfen.

Diesen hätte der OFC wahrscheinlich schnell wieder verlassen, wenn Labbadia kurz nach dem Offenbacher Ausgleich per Kopf nicht den Außenpfosten, sondern zum 2:1 getroffen hätte (42.). So aber erzwangen die aufopferungsvoll kämpfenden Kickers, bei denen einige Akteure wie der in der Endphase von Krämpfen geschüttelte Samir Naciri an der Grenze ihrer körperlichen Belastbarkeit wandelten, die Verlängerung, in der die große Stunde de Christos Kagiouzis schlug. Der bullige Techniker, meist nur Reservist, schwang sich mit den Toren zum 2:1 (100.) und zum 3:1 (120., Foulelfmeter) zum Helden des Tages auf. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", äußerte der von zahllosen Gratulanten umzingelte und mit Sprechchören gefeierte 21-Jährige nach seinem Husarenstreich, um sogleich wieder ins Meer der seeligen OFC-Fans einzutauchen.

Weniger lautstark, aber wohl im gleichen Maße erleichtert reagierten derweil die führenden Köpfe der Kickers auf den Erfolg. "Die wirtschaftliche Leistung war genauso wichtig wie die sportliche", sagte Vizepräsident Thomas Kalt, der Sieg gegen den KSC und das Erreichen der zweiten Pokalrunde bringt dem OFC etwa 100 000 Euro in die Kasse. Während das Geld laut Kalt dazu verwendet werden soll, um "die Passiva zu verringern", kann sich Präsident Dieter Müller vorstellen, "dass wir uns, wenn wir im Pokal noch ein bisschen weiterkommen, nach der Winterpause vielleicht noch einmal über Neuverpflichtungen unterhalten können".

Ramon Berndroth und die Fans werden es gerne hören, zurzeit sind sie aber damit zufrieden, dass der OFC bewiesen hat, auch in der Saison 2002/2003 am Bieberer Berg einen Gegner nach bester Tradition niederringen zu können. Daran hatten zuletzt Zweifel bestanden, seit Samstag, 17.50 Uhr, ist der Glaube zurückgekehrt.

(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Freudenfest in Offenbach nach dem Sieg über den KSC

Offenbach. Beim Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC ist die Stimmung am Siedepunkt. Nach der peinlichen 1:3-Pleite auf dem Offenbacher Bieberer Berg in der ersten DFB-Pokal-Runde schlug die Ratlosigkeit ob eines völlig verkorksten Saisonstarts mit drei sieglosen Partien ohne Torerfolg und dem erneuten Rückschlag gegen den klassentieferen OFC in Frust und Aggression um.

Während KSC-Routinier Bruno Labbadia der Tatsache ins Auge blickte ("Eine schwierige Lage, die unruhige Wochen bringen wird"), musste Kapitän Thijs Waterink von Kollegen gebremst und in die Kabine gezogen werden. Die sachliche Journalisten-Frage nach einer Einschätzung der Situation wurde mit Beschimpfungen durch den Hölländer beantwortet. Eine peinliche Aktion, die scheinbar die derzeitige Gemütsverfassung beim KSC charakterisiert. Denn ebenso überheblich wie Waterink präsentierte sich ein Teil des Teams später vor den eigenen Fans, die am Mannschaftsbus wartend Erklärungen forderten. Wortkarg ließen die erfolglosen Profis ihre Anhänger zurück, so dass KSC-Sportdirektor Rolf Dohmen - einst auch bei der Frankfurter Eintracht angestellt - alle Mühe hatte, die Lage zu entschärfen.

Den Offenbachern war es schlichtweg egal. Sie bekamen von alledem nichts mit. Denn Mannschaft, Trainer, Verantwortliche und Fans lagen sich auf dem Rasen in Bieber, wo in der Vergangenheit schon so manche Pokal-Schlacht geschlagen worden war, jubelnd in den Armen. Erstmals seit zwei Jahren hatte der OFC wieder die zweite Runde erreicht. Zuvor hatten die 5800 Zuschauer einen spannenden Pokalkampf erlebt. In den war jedoch zunächst der KSC mit seinem ersten Saisontreffer überhaupt, den Labadia in der ersten Minute erzielte, besser gestartet. Doch der OFC steckte nicht auf. Die eigenen Fans feuerten ihr Team frenetisch an, während sich der KSC - im Glauben eines ruhigen Fußballnachmittags - zurückzog. Die Taktik erwies sich als falsch und Offenbach legte den Vorwärtsgang ein. Der starke Matthias Dworschak kam im Strafraum zu Fall und Patrick Falk verwandelte den Elfmeter zum Ausgleich (35.). Die zweiten 45 Minuten blieben torlos, es folgte die Verlängerung. Und in der waren zehn Minuten gespielt, als wieder Dworschak vor dem Tor auftauchte, den Ball auf den eingewechselten Kagiouzis ablegte, der das 2:1 (100.) erzielte. Nun gab es kein Halten mehr. Und als Schiedsrichter Brych schon den Abpfiff plante, stürzte Christian Müller im Strafraum. Es gab wieder Strafstoß, und mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 setzte erneut Kagiouzis den Startschuss zu einem rot-weißen Freudenfest.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Neu formierter KSC verliert in Offenbach im Nachsitzen 1:3
Redlich bemüht, aber vorwiegend vergeblich

Offenbach. Der Mut wurde nicht belohnt: Der auf sechs Positionen neu formierte Karlsruher SC unterlag gestern beim Regionalligisten Kickers Offenbach nach Verlängerung mit 1:3 (1:1) und verabschiedete sich in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal.

Trainer Stefan Kuntz hatte die bisherigen Stammspieler Kracht, Wawrzyczek, Fritz, Graf und Trares zum Anschauungsunterricht auf Bank verbannt, Fuchs saß wegen Zahnproblemen auf der Tribüne. Grimm rückte rechts in den Abwehrverband, Melkam wurde auf die linke Position zurück gezogen. Im Mittelfeld mühten sich Haffner, Engelhardt und Rothenbach (redlich aber vorwiegend vergeblich) um eine gewisse Ordnung in den Angriffszügen. Das Sturmpärchen bildeten zunächst Labbadia und Hoeft. Das sollte sich schnell bewähren. Schon nach zwei Minuten bediente Moritz Hoeft von der Torauslinie den sträflich allein gelassenen Bruno Labbadia, der sicher einköpfte.

So viel zum Guten, wobei niemand den Badenern unterstellen konnte, sie hätten sich nicht bemüht. Doch die anfängliche Überlegenheit verflüchtigte sich, je mehr die Offenbacher die Räume eng machten. Zitounis Kopfball (21.) wurde abgeblockt, Dworschak schoss aus 18 Metern knapp vorbei. Als sich Haffners und Dworschaks Wege im Strafraum kreuzten, der Ball war in eine ganz andere Richtung unterwegs, zeigte Schiedsrichter Brych auf den Elfmeterpunkt. Falk verwandelte. Walter hatte keine Chance, hielt aber kurz darauf glänzend gegen Langen, der vier Gegenspieler hatte aussteigen lassen. Bruno Labbadia, bis zum Schlusspfiff unermüdlicher Antreiber, traf mit einem Kopfball nach einer der (zu) wenigen scharfen Flanken Haffners nur den Pfosten (40.).

Es folgte eine die Torchancen betreffend bis zur Ereignislosigkeit ausgeglichene zweite Hälfte. Kein Eintrag in der Liste der gefährlichen Angriffe. "Es liegt vorwiegend am mangelnden Selbstbewusstsein", begründete Stefan Kuntz die allzu zögerliche Aufbauarbeit aus dem Mittelfeld. Selbst als das neue Offenbacher Konzept der "kompakten Offensive" (Trainer Ramon Berndroth) ihre körperlichen Tribute forderte, waren die Karlsruher nicht in der Lage, zusammenhängende Angriffszüge mit sichtbarem Konzept zu produzieren. Als dann Knappmann den Ball abfing, Dworschak schickt und der den mitgelaufenen Kagiouzis präzise bediente, lagen sich die Offenbacher Fans in den Armen. 20 Minuten blieben dem KSC noch, der seit der mit vielen Buhrufen bedachten Einwechslung Daniel Grafs etwas mehr Druck entfachte.

"Ich habe die fünf nicht auf die Bank gesetzt, weil ich sie als Sündenböcke von Trier abstempeln wollte, sondern weil ich im Training der Meinung war, die anderen seien vielversprechender", erklärte Kuntz. "Was wir dringend brauchen ist ein Erfolgserlebnis." Wo das herkommen soll, fragen sich auch die tief enttäuschten Fans. "Wenn sie wollen, können sie auch nicht", meinte einer. Ganz kann das nicht unterschrieben werden, auch wenn das Ergebnis es bestätigt.

So spielten sie:
Kickers Offenbach: Thier - Barletta, Zitouni, Kaba - Brighache, Dworschak, Langen - Naciri, Falk (69. Knappmann) - Petry (78. Kagiouzis), Saridogan (63. Müller)

Karlsruher SC: Walter - Grimm (105. Fritz), Waterink, Eggimann, Melkam - Rothenbach (84. Graf), Cetin, Engelhardt, Haffner - Hoeft (77. Saenco), Labbadia

Tore: 0:1 Labbadia (2.), 1:1 Falk (36. Foulelfmeter), 2:1 Kagiouzis (99.), 3:1 Kagiouzis (120.. Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Falk, Brighache - Cetin, Saenko, Waterink, Eggimann - Beste Spieler: Dworschak, Naciri - Labbadia, Walter - Zuschauer: 5781 - Schiedsrichter: Brych (München).

(Von Dietmar Einzmann, RHEINPFALZ)  

 

Dauer Klatsche!
KSC total fertig

O weh, o weh, KSC: Nach vier Klatschen zum Auftakt in der 2.Liga gab's gestern die nächst im Pokal. Regionalligist Kickers Offenbach schlug die einst so rumreiche UEFA-Cup-Ballerina 3.:1:1, 1:1 ) nach Verlängerung.

Machwinner am Bieberer berg war G y r o s Bomber Kagiouzis. Der Grieche traf in der Verlängerung zweimal (100. und 120.) und sorgte vor 5600 Zuschauern für eine kleine Sensation.

Dabei sah es anfangs ganz danach aus, dass die schwarze Serie beim KSC reißt. Es-Nationalspieler Bruno-Labbadia schoss nach zwei Minuten das erste Karlsruher Saisontor. Es blieb dabei. Patrick Falk glich per Foulelfmeter zum 1:1 aus. Dann traf Kagiouzis.

(Von ?, BILD - 01.09.)  

 

Spielbericht

Karlsruhe - mit sechs Umstellungen nach der 0:3-Pleite in Trier - legte einen Blitzstart hin durch Labbadia (in der Meisterschaft gesperrt, im Pokal aber einsatzberechtigt). Regionalligist Offenbach - geschwächt durch die Ausfälle der Flügelspieler Lorenz und Becht - kam schnell zurück, begünstigt auch durch die defensive Spielweise des Karlsruher SC. Die Belohnung: Der Strafstoß-Ausgleich durch Falk. Kickers Offenbach trat nun selbstbewusster auf, trotz des Kräfteverschleißes in der Verlängerung. Zum Matchwinner avancierte Kagiouzis, der nach Dworschaks Querpass zum 2:1 traf und in der Schlussminute den verdienten Sieg erneut per Elfmeter sicherte.

(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE - 01.09.)  

 

Offenbach und Hannover siegen in der Verlängerung

Hannover 96 gewann nach Verlängerung mit 3:2 (2:2, 1:2) beim Süd-Regionalligisten VfR Aalen. Guido Gorges erzielte in der 98. Minute das Siegtor für das Team von Trainer Ralf Rangnick. Zuvor hatte Stürmer Adam Hering Aalen in der achten und 45. Minute zweimal in Führung gebracht. Hannovers Abwehrchef Carsten Linke per Kopf in der zehnten Minute und der Schweizer Nationalspieler Blaise N'Kufo in der 83. Minute sorgten jeweils für den Ausgleich vor 4950 Zuschauern im Waldstadion.

Erstmals seit drei Jahren hat Regionalligist Kickers Offenbach wieder die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Der Cupsieger von 1970 besiegte im Südwest-Derby den Zweitligisten Karlsruher SC 3:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung und sorgte damit für eine kleine Überraschung. Vor 5800 Zuschauern auf dem Bieberer Berg traf zunächst Bruno Labbadia (2.) für den KSC. Danach kam der Tabellenelfte der Regionalliga Süd immer besser ins Spiel und schließlich durch einen verwandelten Foulelfmeter von Patrick Falk (35.) zum verdienten Ausgleich. Die Entscheidung fiel für Tore von Christos Kagiouzis in der 100. und 120. Minute. Kurz vor Schluss verwandelte der Grieche einen Foulelfmeter zum 3:1-Endstand für die Kickers.

(Von der DFB-Homepage - 31.08.)  

 

KSC scheitert auch im Pokal
3:1 Niederlage gegen Offenbach setzt Negativserie fort

Karlsruhe/Offenbach - Bereits in der ersten Runde des DFB-Pokals musste der KSC die Segel streichen und sich mit einem 1:3 nach Verlängerung den Offenbacher Kickers geschlagen geben. Nach einer erneut enttäuschenden Leistung kann sich die Kuntz-Elf nun ganz der Zweiten Liga widmen und voll auf den Abstiegskampf konzentrieren.

KSC-Trainer Stefan Kuntz machte zunächst seine bereits vor einer Woche angekündigte Drohung diesmal wahr und schickte eine deutlich veränderte Startaufstellung ins Rennen. So fehlten beispielsweise die in Trier enttäuschenden Abwehrspieler Torsten Kracht und Witold Wawryzcek sowie Stürmer Daniel Grafin der Anfangsformation. Dafür rückte neben dem Debütanten Moritz Hoeft auch der in der Liga nach wie vor gesperrte Bruno Labbadia in die erste Elf.

Ein scheinbar kluger Schachzug von Stefan Kuntz, denn bereits nach zwei Minuten brachte der Routinier den KSC mit 1:0 am Bieberer Berg in Führung. Allerdings wurde der KSC nach 35 Minuten durch einen verwandelten Foul-Elfmeter von Patrick Falk auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Und diese Tatsachen zeugen derzeit von keiner besonders hohen Fußballkultur bei den Blau-Weißen. Dies unterstrich Christos Kagiouzis mit seinen beiden Treffern in der Verlängerung zum verdienten 3:1 Sieg für die Kickers aus Offenbach.

(Von ame, KARLSURHER-NEWS - 31.08.)  

 

Bieberer Berg zu hohe Pokalhürde für den KSC

von ks. (sid) - Erstmals seit drei Jahren hat Regionalligist Kickers Offenbach wieder die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Der Cupsieger von 1970 besiegte im Südwest-Derby den Zweitligisten Karlsruher SC 3:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung und sorgte damit für eine kleine Überraschung. Dagegen setzte sich bei den Badenern der Abwärtstrend aus der Liga fort. In vier Pflichtspielen gelang dem KSC noch kein Sieg.

Vor 5800 Zuschauern auf dem Bieberer Berg beendete zunächst der frühere Nationalspieler Bruno Labbadia die Karlsruher Torflaute. Der 36 Jahre alte Stürmer brachte den KSC bereits nach zwei Minuten in Führung und erzielte gleichzeitig das erste Saisontor.

Danach kam der Regionalligist immer besser ins Spiel und schließlich durch einen verwandelten Foulelfmeter von Patrick Falk (35.) zum verdienten Ausgleich. Die Entscheidung fiel für Tore von Christos Kagiouzis in der 100. und 120. Minute. Kurz vor Schluss verwandelte der Grieche einen Foulelfmeter zum 3:1-Endstand für die Kickers.

Bei den Gastgebern gehörten Dexter Langen und Matthias Dworschak zu den Aktivposten. Auf Karlsruher Seite verdienten sich Labbadia und Gabriel Melkam die besten Noten.

(Von ks, sid - 31.08.)  

 

Offenbach schafft Überraschung gegen Karlsruher SC

Offenbach (dpa) - Kickers Offenbach hat die Pokal-Überraschung geschafft. Der Regionalliga-Verein erreichte durch ein 3:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung gegen den klassenhöheren Karlsruher SC die 2. Runde um den DFB-Pokal und hofft nun auf einen namhaften Gegner aus dem Oberhaus.

Vor 6000 Zuschauern am Bieberer Berg avancierte der eingewechselte Christos Kagiouzis zum Pokalhelden. Erst besorgte der 21-jährige Grieche in der 100. Minute das 2:1, dann besiegelte er praktisch mit dem Abpfiff per Foulelfmeter den Endstand. In der regulären Spielzeit hatte Bruno Labbadia die Gäste bereits in der 2. Minute in Führung gebracht. Patrick Falk (36.) glich noch vor der Pause per Foulelfmeter aus.

Gäste-Trainer Stefan Kuntz hatte sein in der 2. Bundesliga noch siegloses Team gleich auf sechs Positionen umgestellt. Diese Maßnahme trug jedoch nur in der Anfangsphase Früchte, als Labbadia auf Flanke von Moritz Hoeft die Führung gelang. Nach dem Wechsel blieb der Zweitligist jedoch alles schuldig und konnte in der Verlängerung nicht einmal seine zahlenmäßige Überlegenheit nutzen. Die Offenbacher mussten ab der 111. Minute zu Zehnt auskommen, weil Samir Naciri mit Wadenkrämpfen ausschied und das Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft worden war.

(Von dpa - 31.08.)  

 

Vorschau

Aufstellung: Thier - Zitouni, Fossi, Kaba - Becht, Dworschak, Barletta, Lorenz - Falk - Petry, Saridogan

Zum Spiel: Berndroth setzt auf die Wende. Der Pokal soll laut Trainer Berndroth nach schwachen Regionalliga- Partien zur Motivationshilfe werden. Beim letzten Auftritt 2000 gelang das nicht. Nach der Erstrundenpleite gegen Lautern folgte eine Talfahrt, die beinahe den Abstieg in die Oberliga brachte.

Karlsruher SC - Aufstellung: Walter - Waterink, Eggimann, Kracht, Wawrzyczek - Graf, Engelhardt, Melkam, Fuchs - Labbadia, Hoeft

Zum Spiel: Hoffnungen ruhen auf Bruno Labbadia

"Auf eine Wende zum Guten", hofft KSC Cheftrainer Kuntz im Pokalspiel gegen Kickers Offenbach. Die Zweitligaauftritte waren fürchterlich. Hoffnung macht der Einsatz des in der Zweiten Liga gesperrten Labbadia. Den leeren KSC-Kassen würde ein Erfolg sicher gut tun.

(Von ?, KICKER-ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers Offenbach-
--

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
-- - (OFC) / - (-) ---
Alle Angaben ohne Gewähr


Die Kickers im DFB-Pokal 2002/2003
Ergebnisse Saison 2002/2003
Kickers Offenbach Homepage

Seite wurde am 02.09.2002 aktualisiert