Kickers und eine deftige Kabinenpredigt
Offenbach (bam). Hätte er noch zwei Minuten länger warten müssen, Hermann Gerland wäre wohl langsam unter den Tisch gerutscht. Mit säuerlicher Miene saß der Trainer des FC Bayern München da, in Gedanken versunken, die Hände angespannt. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff war er zur Pressekonferenz geeilt, wollte das Unvermeidbare schnell hinter sich bringen. Den Weg in die Kabine sparte sich der Trainer, Spitzname "Tiger". Für seine Spieler war's besser so, nicht auszuschließen, dass Gerlands Kommentare bissig gewesen wären. 0:1 in Offenbach, gelb-rot für Stürmer Ralph Hasenhüttl, das hatten sich die Bayern-Amateure am Bieberer Berg ganz anders vorgestellt.
So nutzte der "Tiger" die Zeit des Wartens auf Trainerkollegen Ramon Berndroth zur eigenen Beruhigung. Knapp eine Viertelstunde nach Gerland kam denn auch Berndroth. Interviews, Glückwünsche zum ersten Heimsieg, der Weg zur Pressekonferenz war ein Hindernislauf. Bei so viel Zeitverlust hielten sich die Trainer kurz, was sollten sie auch sagen?
Gerland wird später nachgeholt haben, was Berndroth schon nach 45 Minuten von sich gab: Einen Anschiss für alle. Erste Kostprobe aus der Kabinenpredigt: "Es nutzt nichts, wenn wir im Strafraum mit einem braunen Streifen in der Hose rumlaufen." Heißt: Bis zur Sechzehnmeter-Linie top, danach Angst beim Abschluss. "Soll sich doch bloß keiner in die Hose machen."
Zweiter Auszug aus dem Anschiss: "Fauler Zauber. brotlose Kunst. Wir dürfen uns nicht in der Überlegenheit sonnen." Also: Hacke, Spitze, eins, zwei, drei sieht schön aus, bringt aber nichts. Dritter Teil - besonders Patrick Falk haute Berndroth einige Sätze um die Ohren: "Du willst hier zeigen, was für ein guter Fußballer du bist. Aber das interessiert mich nicht." Heißt: Falk spielt schön, aber nicht effektiv, verliert gemessen an seinen Fähigkeiten viele Bälle.
Deutliche Worte mit Wirkung: Erste Halbzeit Chancen für zwei Spiele, kein Tor. Zweite Halbzeit zwei Chancen, ein Tor - 1:0 durch Michael Petry (72.). Erster Heimsieg, "ein Ergebnis, das Gold wert ist" ((Berndroth). Auch für den Trainer, denn ohne Erfolg wäre der Druck gestiegen - auf Mannschaft und Coach.
Der nutzte die wenige Zeit nach seiner Ansprache zur Arbeit in eigener Sache und aß eine Kleinigkeit. "Bei meinem Ausraster gegen Regensburg war ich wohl unterzuckert", suchte er nach Erklärungen. Die Nahrungsaufnahme, die Tatsache, "dass meine Spieler weniger Fehler machten als zuletzt" und auch die Erwartung einer Strafe durch den DFB sorgten dafür, dass Berndroth auch in der zweiten Halbzeit in seiner Coaching-Zone blieb. Sehr zur Arbeitserleichterung für Schiedsrichter Knut Kircher. "Probleme in Offenbach, Probleme mit dem Trainer? Keine Probleme!"
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Petry Heil Mit dem entscheidenden Tor gegen die Bayern-Amateure tritt der OFC-Neuzugang aus dem Schatten seines Vorgängers Würll
Kollektive Erleichterung nennt man das wohl, was sich im Stadion am Bieberer Berg am Freitagabend gegen 21.20 Uhr zugetragen hat. Überall war es zu spüren - das Aufatmen, nachdem der OFC mit dem 1:0 gegen die Amateure von Bayern München endlich den ersten Punktspiel-Heimsieg in der laufenden Regionalliga-Saison geschafft hatte.
Michael Petry war auch erleichtert, wahrscheinlich noch ein bisschen mehr als alle anderen. Denn endlich einmal hatte der 26-Jährige eine Begegnung für den OFC entschieden, mit einem Treffer zur rechten Zeit und in bester Torrjägermanier. Dafür hatten sie den 1,90 Meter langen Angreifer schließlich im Sommer von Jahn Regensburg geholt. Petry sollte die Lücke schließen, die der zum Zweitligisten SSV Reutlingen abgewanderte Patrick Würll, in der vergangenen Spielzeit mit 16 Toren bester Offenbacher Schütze, hinterlassen hatte.
Bis zum Freitagabend hatte Petry an der Last, den erfolgreichen und außerdem beliebten Würll ersetzen zu müssen, schwer zu tragen. Nach einer krankheitsbedingt verkorksten Vorbereitung hatte der Stürmer mit dem Zopf nur schwer Tritt gefasst und zu allem Überfluss mit einem unmotivierten Handspiel im eigenen Strafraum noch die 2:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken am zweiten Spieltag eingeleitet. Seitdem hatte der schlaksige Offensivspezialist bei den OFC-Fans einen schweren Stand, und da genoss er den Beifall, der auf ihn nach dem Sieg gegen die Bayern-Amateure niederprasselte, sichtlich. "Nach den letzten Wochen geht es mir sehr gut", gestand ein aufgeräumter Petry, wohlwissend, dass er bei den Fans hatte punkten können. Natürlich wisse er, so Petry weiter, dass er die Erwartungen bislang nicht wirklich erfüllt habe: "Ich war am Anfang eben nicht fit, außerdem war ich neu, und dann sind auch die ersten Spiele nicht so gelaufen." Und deswegen verstehe er, dass die Fans "mir gegenüber kritisch waren", sagt der Stürmer, der indes stets betont hatte, kein Ersatz für Würll zu sein, "weil ich ein anderer Typ bin". Während Würll ein sprintstarker Konterspezialist sei, "bin ich eher ein Strafraumstürmer mit Qualitäten im Kopfballspiel".
Davon konnten sich die OFC-Anhänger denn auch überzeugen. Petry bot nicht nur wegen seines Treffers eine starke Leistung. Dass er nach elf Minuten eine Großchance vergeben hatte, sahen ihm die Fans spätestens in der 72. Minute nach, als der OFC-Akteur mit der Nummer neun das Tor des Tages erzielte. Und selbst Kickers-Präsident Dieter Müller, als ehemaliger Nationalstürmer besonders kritisch bei der Beurteilung von Angreifern, war der Meinung, dass "Petry gut gespielt hat". "Die ganze Mannschaft war sehr gut", gab der Gelobte die Komplimente an seine Teamkollegen weiter, und schaut nun wieder optimistisch in die Zukunft. "Auf keinen Fall" spiele der OFC gegen den Abstieg, "das obere Mittelfeld ist unser Ziel", so ein erleichterter Petry.
Erleichterung herrschte auch bei den Offiziellen. Auch darüber, dass die Fans sich, erstmals mit den strengen Sicherheitsmaßnahmen konfrontiert, "vorbildlich verhalten" hätten, so Thomas Kalt. Der OFC-Vizepräsident machte allerdings deutlich, dass der Verein der Polizei mitgeteilt habe, "dass wir die Maßnahmen so nicht umsetzen können, weil wir das Geld nicht haben". Vor allem die Erneuerung des Zaunes auf der Gegengeraden hofft man Kalt zufolge "aussetzen zu können".
(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Kickers stoppen ihren Negativtrend Der erste Heimsieg ist perfekt
Offenbach. So hatten sich Trainer Ramon Berndroth und die Spieler des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach seit langem mal wieder ein Wochenende gewünscht: nach einem Sieg entspannt den Samstag und Sonntag verbringen. Die Grundlage dafür schufen sie am Freitagabend auf dem Bieberer Berg, als der OFC die Amateure des FC Bayern München mit 1:0 bezwang, den Negativtrend der letzten Wochen stoppte und endlich den ersten Heimsieg in dieser Saison errang.
"Absolut verdient", wie Gerd Müller, der ehemalige Torjäger der Bayern und nun im Trainerstab des Deutschen Rekordmeisters tätig, später befand. Ähnlich wie Bayern-Coach Hermann Gerland hatte Müller hilflos mit ansehen müssen, wie sich der Nachwuchs des Bundesligisten den bis dato so heimschwachen Kickers förmlich unterwarf. Von Beginn an konzentrierten sich die Gäste ausschließlich auf die Defensive und wirkten äußerst pomadig. Und so war Gerland völlig zu Recht verbittert: "Wer das Trikot von Bayern München trägt, darf so nicht auftreten." Müller bestärkte diese Einschätzung: "Normal hätte der OFC 4:0 oder 5:0 gewinnen müssen." Endlich einmal zufrieden war dagegen Müllers Namensvetter Dieter, ebenfalls ehemaliger Nationalspieler und nun Präsident der Kickers: "So erwarte ich den Auftritt unserer Jungs."
Die Gastgeber waren von Beginn an offensiv in die Partie gegangen, die vor ungewohnter Kulisse stattfand. Zwar waren knapp 5000 Zuschauer vor Ort, doch der berühmt-berüchtigte Fanblock 2 blieb leer. Nach einigen Auswüchsen in der letzten Heimpartie gegen Regensburg - vereinzelte Fans hatten den Block-Zaun niedergerissen, andere Feuerwerkskörper gezündet - hatte die Polizei Auflagen verhängt. So sollten nur 2500 Personen statt bisher 5000 in den Block gelassen werden. Die Fans blieben ruhig und mieden diesmal komplett den Block. Allerdings blieb damit auch die gewohnte Stimmung auf der Strecke. Den Spielern schien das aber nichts auszumachen, der OFC erspielte sich Chance um Chance. Und als wieder erste Zweifel auf den Rängen aufkamen, weil Dworschak, Langen oder Petry mehrfach Möglichkeiten vergeben hatten, sorgte Michael Petry schließlich für Erleichterung. Nach Vorlage von Christian Müller drosch er in der 73. Minute das Leder aus sechs Metern zum Siegtreffer ins Netz. Der erste Heimsieg der Kickers in dieser Saison war perfekt, zumal sich die Münchner später noch selbst dezimierten. Hasenhüttl sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (88.). Und Neuzugang Petry fiel regelrecht ein Stein vom Herzen: "Ich bin so erleichtert, dass ich endlich wieder getroffen habe." Waren er und seine Sturmkollegen zuvor schwer kritisiert worden. Aber der Freitag war für Offenbach insgesamt ein Abend der Rehabilitierung - für Spieler, Trainer und Fans.
(Von ?, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Erster Heimsieg im sechsten Versuch?
Offenbach (bam/dpa). "Ich suche keinen Stürmer, ich haue jedes Mal raus, dass wir mit dem Kader zufrieden sind." Also reicht der Kader. Damit stimmt der Trainer der Offenbacher Kickers zwar nicht mit der Meinung aller überein, die sich im Umfeld des Regionalligisten bewegen, aber was soll Ramon Bernd-roth auch anderes sagen, will er seine Spieler nicht verunsichern?. Denn: Neue Akteure bekommt er vor dem Winter nicht (die Wechselfrist ist vorbei), und wenn, dürfen sie nur wenig bis nichts kosten. Schließlich sind die Kickers chronisch klamm. Also gilt auch heute gegen die Amateure des FC Bayern München (19.30 Uhr, Bieberer Berg): "Die besten sind die, die auf dem Platz stehen." Will er wirklich keine Neuen? Er schränkt ein: "Ich fordere sie nicht. Aber wir wissen nicht, wie sich die Verletzungen von Tobias Schindler oder auch Thorsten Becht entwickeln."
Thorsten Becht: Der Mittelfeldspieler fehlt seit vier Wochen wegen einer Achillessehnenreizung. "Jetzt stellte sich heraus, er wurde falsch behandelt, hat die Wadenmuskulatur trainiert", sagte Berndroth. Tendenz: Das Warten dauert an.
Tobias Schindler: Kniebeschwerden schon Ende vergangener Saison, in der Vorbereitung musste er aussetzen. Erst wurde das Knie konservativ behandelt, dann folgte doch die Operation. Berndroth: "Ich hoffe, dass Schindler zurückkommt." Tendenz: Warten, warten, warten...
Dario Fossi: Letztes Spiel beim 1:3 gegen Kickers Stuttgart vor vier Wochen, dann Verdacht auf Oberschenkelzerrung. Kurze Pause, zu früh angefangen, jetzt Rückschlag, gestern die Diagnose: Elf Zentimeter langer Muskelfaserriss. Tendenz: Mehrere Wochen Pause.
Alexander Lorenz: Letztes Spiel gegen Kickers Stuttgart; dass er vorher schon Schmerzen im Knie hatte, verschwieg er - wohl aus Angst um den Stammplatz im Mittelfeld. Hat den Anschluss aber wieder gefunden. Tendenz: Gegen München zumindest auf der Bank.
Sicher dabei sind Mounir Zitouni (als Manndecker gegen Bayern-Stürmer Ralph Hasenhüttl, fünf Tore) und Bachir Kaba. Angelo Barletta soll Libero bleiben. Das Ziel der Kickers ist klar: Im sechsten Versuch in dieser Saison endlich den ersten Heimsieg.
Zuletzt gab es sechs Unentschieden in Folge. Berndroth warnt von Panikmache, setzt auf harte Arbeit und das Wir-Gefühl. "Rumnörgeln bringt nichts, weil bei keinem unserer Spieler die Geschichte schon zu Ende geschrieben ist." Gegen Bayern erwartet er "30 bis 40 Prozent" mehr Leistung als beim 0:0 in Kaiserslautern. "Wir brauchen den Erfolg, wir brauchen die Punkte. Die Mannschaft wird darum kämpfen müssen."
(Von Martin Batzel/dpa, OFFENBACH-POST)
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Stärkentraining gegen Schwächephase Noch glaubt Kickers-Trainer Berndroth, kein Nervenflattern bei seinem Team zu erkennen
OFFENBACH. Am gestrigen Donnerstag hat Trainer Ramon Berndroth mit seinen Spielern ein "Stärkentraining" absolviert. Nach Herzenslust sollten die Fußballer des Regionalligisten Kickers Offenbach an ihren Qualitäten feilen, um selbstbewusst in die heutige Partie gegen die Amateure von Bayern München (19.30 Uhr) zu gehen, bei der der angeschlagene Manndecker Bachir Kaba wohl doch mitwirken kann.
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten tut Not. Denn die Kickers warten seit sechs Punktspielen auf einen Sieg, im heimischen Stadion hat der OFC, abgesehen vom Pokalerfolg gegen den Karlsruher SC, in dieser Saison noch gar nicht gewonnen. Normalerweise führt das dazu, dass Fußballer den Glauben an sich selbst verlieren, erst recht, wenn die Tabellenposition so ungünstig ist wie beim OFC, der als Zwölfter mit zwölf Punkten in Abstiegsgefahr schwebt.
Doch Berndroth hat bei seinen Akteuren noch keine Anzeichen von Nervenflattern erkannt, "die Dinge, die wir falsch gemacht haben, waren nachvollziehbar", sagt er. Sie hätten ihre Ursache in der Unerfahrenheit der meisten Spieler, und deswegen ruft Berndroth auch nicht nach Verstärkungen. "Ich bin mit dem Kader zufrieden", sagt der Coach, der auch den Ausflug von Manager Lars Schmidt und Co-Trainer Michael Dämgen zum Testspiel der U-21-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes gegen Schalke 04 nicht unter der Vorgabe "Stürmersuche" verstanden wissen will. "Ich suche keinen", stellt Berndroth klar. "Und", so fügt er hinzu, "wir werden beweisen, dass wir mit diesem Kader erfolgreich sein können." Mit dieser Gewissheit begegnet Berndroth auch den Aussagen seines Präsidenten Dieter Müller, der zuletzt einen stärkeren Siegeswillen des Teams eingefordert und Verstärkungen angemahnt hatte. "Das ist alles im Rahmen", sagt Berndroth.
Nicht mehr im Rahmen war dagegen die Kritik des OFC-Trainers gegenüber dem Schiedsrichter im Heimspiel gegen Regensburg. Dafür muss sich Berndroth demnächst vor dem Sportgericht des Süddeutschen Fußball-Verbandes (SFV) verantworten. Der SFV hat eine Stellungnahme von Berndroth angefordert, der nun darauf hofft, nicht gesperrt zu werden, sondern auf "Bewährung" weitermachen zu können. Zunächst aber hofft der OFC-Trainer darauf, dass die Kickers heute Abend einen Heimsieg landen.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Kickers Offenbach will heute den ersten Heimsieg feiern
FRANKFURT/MAIN (dpa/lhe). Der Knoten soll endlich platzen: Die Fußballer von Kickers Offenbach streben heute (19.30 Uhr) gegen die Amateure des FC Bayern München den ersten Heimsieg der laufenden Regionalliga-Saison an. Der Nachwuchs von Eintracht Frankfurt steht nach der Heimniederlage gegen den FC Augsburg ebenfalls heute (19.00 Uhr) beim Zweitliga-Absteiger 1. FC Saarbrücken auf dem Prüfstand.
Darmstadt 98 ist die Partie am Sonntag (15.00 Uhr) in Siegen gleich doppelt wichtig. Nur ein Sieg würde die "Lilien" in der Spitzengruppe halten und Präsident Walter Grimm zum Abschied sicher erfreuen. Er scheidet am Montag aus seinem Amt.
Die Heimbilanz der Kickers ist ernüchternd: Drei Unentschieden und zwei Niederlagen. Auf lautstarke Unterstützung ihres Trainers Ramon Berndroth werden die Offenbacher gegen den Tabellennachbarn beim angestrebten ersten Heimsieg verzichten müssen. Ganz still will der 50-Jährige auf der Bank sitzen, nachdem er beim Spiel gegen Regensburg dem Schiedsrichter vorworfen hatte, wie ein "Feigling" gepfiffen zu haben. Der Südwestdeutsche Fußball-Verband hat eine schriftliche Stellungnahme von Berndroth angefordert. Der Kickers-Trainer rechnet mit einer mündlichen Verhandlung.
Berndroth warnt von Panikmache und setzt im weiteren Saisonverlauf auf harte Arbeit und das Wir-Gefühl. "Rumnörgeln bringt jetzt gar nichts, weil bei keinem unserer Spieler die Geschichte schon zu Ende geschrieben ist", erklärte der Trainer. Gegen die Bayern erwartet Berndroth "30 bis 40 Prozent" mehr Leistung. "Wir brauchen den Erfolg und wir brauchen die Punkte. Die Mannschaft wird darum kämpfen müssen", sagte der 50-Jährige, der wieder auf den zuletzt gesperrten Libero Mounir Zitouni zurückgreifen kann. Mit dabei sind auch die Bambini-Fußballer des FC 03 Gelnhausen, die die Kickers auf's Spielfeld führen.
GFC-Bambinis mit dabeiPersonell arg dezimiert greift Eintracht Frankfurt in Saarbrücken nach den Punkten. Zu Stephan Famewo (Armverletzung), Baldo di Gregorio (Knöchelbruch), Lars Weißenfeld (Oberschenkelverletzung) und dem rot-gesperrten Giovanni Speranza gesellte sich auch noch Jens Paetzold, der mit einem Muskelbündelriss rund vier Wochen pausieren muss. Jean-Paul Ndjoumeck kehrt nach abgesessener gelb-rot Sperre ins Team zurück. Da die Saarbrücker zur Zeit ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden und vor allem im Ludwigspark Schwächen zeigten, gelten die Hessen nicht als chancenlos.
Ein Sieg in Siegen zum Abschied des Präsidenten hat sich Darmstadt 98 auf die Fahnen geschrieben. Die Generalprobe ging mit einem 2:2 im Testspiel beim Oberligisten Eschborn fast schief. Nach der ersten Regionalliga-Niederlage (0:2 in Augsburg) setzt Trainer Hans-Werner Moser auf den Beginn einer neuen Serie. Siegen, das nach auskurierter Verletzung wieder auf Jozef Kotula bauen kann, gilt als heimstark. Darmstadt muss auf Holger Seitz (gesperrt) verzichten.
(Von dpa/lhe, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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Kickers gegen FCN nicht live
Frankfurt (bam). Der Wunsch der Offenbacher Kickers auf eine Live-Übertragung des DFB-Pokalspiels gegen Bundesligist 1. FC Nürnberg (6. November, 19 Uhr) wurde nicht erfüllt: Die ARD überträgt die Partie des Cup-Verteidigers FC Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr). Die Kickers hatten auf eine zusätzliche Einnahme von 410 000 Euro gehofft.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Berndroth hat sein Örtchen gefunden
Offenbach (bam). Nächste Woche wird entschieden, von welchem Platz aus Ramon Berndroth die nächsten Spiele seiner Mannschaft aus beobachtet: Muss er auf die Tribüne? Muss er zahlen und darf auf der Trainerbank bleiben? Gibt's Bewährung? "Darauf hoffe ich, denn weder der Verein noch ich haben Geld übrig", sagte Berndroth, der beim 1:1 gegen Regensburg Schiedsrichter Ralf Brombacher (Kandern) vorwarf, wie ein "Feigling" gepfiffen zu haben (unsere Zeitung berichtete).
Gestern wartete somit Büroarbeit auf Berndroth, der Süddeutsche Fußballverband (SFV) forderte eine Stellungnahme von Verein und Trainer. "Es wird eine Verhandlung geben, das haben die schon angedeutet", so Berndroth. Beim SFV wurde gestern abgeblockt: Erst müsse die Stellungnahme da sein, dann gehe es weiter.
Wie will sich Berndroth künftig kontrollieren, wie sich selbst schützen? Zum einen möchte er sich daran halten, was er seinen Spielern stets predigt: "Pfiffe des Unparteiischen sind ein Teil des Spielglücks." Und er will sich besser auf die Schiedsrichter vorbereiten. Wer pfeift morgen die Heimpartie der Kickers gegen die Amateure des FC Bayern München? Da überlegt der Trainer - noch. Manfred Amerell, Ex-Schiedsrichter-Obmann des für die Regionalliga Süd zuständigen SFV, schickt einen jungen Unparteiischen an den Berg: Knut Kircher aus Rottenburg, 33, pfeift seit dieser Saison auch Bundesliga. Nicht nur Kirchers Namen will sich Berndroth merken, sondern auch die seiner Assistenten Volker Wezel (Dusslingen) und Burghard Hufgard (Mömbris). Auf die auf Sportplätzen übliche Anrede "Schiri oder Herr Schiedsrichter" will der Trainer dann mal verzichten. Namen seien doch persönlicher. Das merke er selbst, wenn "mich die Schiedsrichter mit Herr Berndroth anreden". Da die direkte Ansprache am Spielfeldrand in dieser Saison gehäuft vorkam, befindet sich Berndroth unter Beobachtung und vielleicht demnächst auf Bewährung auf der Trainerbank...
Die will er gegen die Bayern-Amateure ("Die stellen sich hinten rein, spielen mit einer Viererkette, einem Fünfer-Mittelfeld und der Spitze Ralph Hasenhüttl") nicht verlassen, um - wie in Kaiserslautern - von einem erhöhten Sitz auf der Tribüne aus das Spiel zu analysieren. Bisweilen wurde Berndroths Variante ("Wegen des Überblicks muss unser Platz so weit oben wie möglich sein") belächelt, Präsident Dieter Müller mit den Worten zitiert, von ihm aus könne sich Bernd-roth auch auf die Toilette setzen, wenn es denn helfe. Was tun die Kickers nicht alles für den ersten Heimsieg der Saison und das Ende der ungeliebten Serie von 540 Minuten ohne Sieg? Über das Örtchen, auf dem er morgen ab 19.30 Uhr sitzt, hat der Trainer entschieden: die Bank. Basta.
Angeschlagen ist Bashir Kaba (Hüftmuskel), zurückkehren wird der in Kaiserslautern gesperrte Mounir Zitouni (Libero). Christian Müller, einer der jungen Wilden, kommt zu seinem ersten Einsatz von Beginn an am Bieberer Berg. Und überhaupt: Berndroth freut sich über die Entwicklung der jungen Spieler, "die geben den Alten Feuer - Müller macht mir Spaß, Marco Rill ist im Kommen, Abel Desta pfeilschnell, Samel Sabanovic brennt".
Damit es vor dem gegnerischen Tor brennt, Chancen nicht verpuffen und aus dem OFC-Angriff kein Rohrkrepierer wird, widmet Berndroth ganze Trainingseinheiten den Standards. "Rauskommen, Druck machen, Standards herausholen, für Bewegung beim Publikum sorgen, Tore erzielen - in der letzten Runde hat das gut geklappt." Und auch wenn's morgen klappt, will er ruhig bleiben - so gut es geht.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Lippert freut sich auf das Wiedersehen mit Ehrmantraut - OFC unter Druck
Offenbach/Frankfurt. Bereits am morgigen Freitag bestreiten die Offenbacher Kickers und die Eintracht-Amateure ihre Partien des 12. Spieltages in der Fußball-Regionalliga Süd. Der OFC steht gegen die Bayern Amateure (19.30 Uhr; Bieberer Berg) nach sechs sieglosen Spielen stark unter Druck. Trainer Ramon Berndroth weiß um die prekäre Situation. "Es ist eine brutale Liga, fünf müssen am Ende absteigen, und wir sind mitten im Umbruch, der ja auch auf Sachzwängen beruhte."
Nicht, dass sich der Coach über die Zusammenstellung des unerfahren Kaders ärgert. Vielmehr bittet er um Verständnis für die junge Truppe, die auf Grund der Sparvorgaben der Clubführung keine großen Sprünge zuließ und lässt. Dennoch ist Manager Lars Schmidt derzeit noch einmal auf Beobachtungstour nach einem preiswerten, aber möglichst treffsicheren Stürmer gegangen.
Die Amateure der Eintracht können sich morgen für ihre 0:3-Pleite gegen Augsburg im Gastspiel beim 1. FC Saarbrücken rehabilitieren. Der Aufsteiger muss auf Jens Paetzold (Muskelbündelriss) verzichten. "Wir sind wieder einmal krasser Außenseiter", meint Frankfurts Trainer Bernhard Lippert vor dem Vergleich mit dem Zweitligaabsteiger. Dabei kommt es im Ludwigspark für Lippert zu einem Wiedersehen mit Horst Ehrmantraut, dem nun gleichrangigen Trainerkollegen. "Wir haben ein gutes Verhältnis. Ich freue mich, ihn wieder zu sehen", meint der gebürtige Franke. 1998, als die Eintracht in die erste Liga zurück gekehrte, hatte Lippert unter Chefcoach Ehrmantraut als Assistenztrainer fungiert.
Das Programm: Saarbrücken - Eintracht Frankfurt (A), Schweinfurt - Unterhaching (beide Fr.: 19 Uhr); Offenbach - Bayern München (A), Erfurt - Hoffenheim (beide Fr.: 19.30 Uhr); Augsburg - Elversberg, Aalen - 1. FC Kaiserslautern (A), Pfullendorf - Stuttgart (beide Sa.: 14.30 Uhr); Siegen - Darmstadt (So.: 15 Uhr); Neunkirchen - Regensburg (So.: 17 Uhr).
(Von kli/fri, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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OFC bangt um Einsatz von Manndecker Bachir Kaba
OFFENBACH. Eigentlich würde Ramon Berndroth im Heimspiel am morgigen Freitagabend (19.30 Uhr) gegen die Amateure des FC Bayern München gerne die gleiche Formation aufbieten, die am vergangenen Sonntag bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern ein torloses Remis ergattern konnte. Mit einer geplanten Änderung: Abwehrchef Mounir Zitouni, in Kaiserslautern gesperrt, soll ins Team zurückkehren. Die Absicht des Trainers des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach droht aber unterwandert zu werden. Und zwar von Bachir Kaba. Den Manndecker plagt eine Verletzung des Hüftbeugemuskels, sein Einsatz ist daher fraglich. Und Berndroth wird Kaba auch nur dann aufbieten, "wenn die medizinische Abteilung grell grünes Licht gibt".
Immerhin könnte zur Partie gegen die Bayern-Amateure einer aus der Riege der Langzeitverletzten wieder in den Kader zurückkehren, nämlich Alexander Lorenz. Der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler trainiert nach seiner Knieverletzung wieder mit der Mannschaft und "ist so weit, dass man überlegen kann, ihn auf die Bank zu setzen", sagt Berndroth. Darüber hinaus haben dem OFC-Coach die Talente Carsten Schönefeld, Samel Sabanovic, Marco Rill sowie Abel Desta aus dem Kader der Zweiten Mannschaft im Training "sehr viel Spaß gemacht". Daher seien sie auf einem guten Weg, es Offensivspieler Christian Müller gleich zu tun, der den Sprung in das Regionalligateam der Offenbacher bereits geschafft hat.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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OFC: Fossis Verletzung bricht neu auf
Offenbach (uss). OFC-Trainer Ramon Berndroth spricht das Wort "Abstiegskampf"
im Zusammenhang mit seiner Mannschaft nur ungern aus. Lieber sagt er vor dem
Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Amateure des FC Bayern München:
"Man braucht doch nur auf die Tabelle zu gucken, dann weiß man, was los ist.
Wir müssen drei Punkte machen." Vor den Bayern-Amateuren, die er zuletzt
beim 3:1 in Siegen beobachtete, hat der Trainer des Fußball-Regionalligisten
Kickers Offenbach allerdings gehörigen Respekt. "Eine homogene Truppe aus
jungen und erfahrenen Spielern. Stärker als die Amateure der Eintracht und
des 1. FC Kaiserslautern", urteilt Berndroth.
Pech hatte gestern im Training Dario Fossi. Bei ihm brach die
Oberschenkelverletzung wieder auf. Berndroth befürchtet, dass Fossi, der
zuletzt im Spiel bei den Stuttgarter Kickers als Abwehrchef aufgelaufen war,
noch längere Zeit pausieren muss.
(Von uss, OFFENBACH-POST)
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GFC-Bambinis führen OFC-Stars aufs Feld
GELNHAUSEN (gt). Am Freitagabend um 19.30 Uhr werden 22 Herzen der kleinsten
Fußballer des FC 03 Gelnhausen etwas schneller schlagen. Hessens "Kultverein
" Kickers Offenbach spielt gegen die Amateure des FC Bayern München in der
Fußball Regionalliga und die GFC-Jugendfußballer dürfen mit den Spielern,
darunter mit dem OFC-Publikumsliebling Patrick Falk, im Stadion Bieberer
Berg vor hoffentlich vielen Zuschauern einlaufen. Kickers Offenbach
spendierte zusätzlich 25 Tribünen-Freikarten für Trainer, Betreuer und
Eltern der GFC-Spieler.
(Von gt, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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Halten die Kickers den Druck aus?
Offenbach (bam). In 24 Monaten wieder im Profifußball? Keiner spricht bei
Kickers Offenbach derzeit von dem Vorhaben, das zu Saisonbeginn Präsident
Dieter Müller proklamierte und mit dem sich Trainer Ramon Berndroth -
allerdings meist mit gequältem Gesichtsausdruck - einverstanden erklärte.
Für den OFC geht es nun nur darum, nicht auf die Abstiegsränge zu rutschen.
Zwölfter sind die Kickers in der Regionalliga Süd, aber schon wer auf Rang
15 steht, steigt ab. Dort steht SV Elversberg - punktgleich mit dem OFC
(12), aber mit dem schlechterem Torverhältnis. Kommt nun das Nervenflattern
bei Kickers? "Nein! Aber es stimmt, der Druck steigt. Langsam, aber
spürbar", sagt auch Libero Mounir Zitouni (32), der nun Routiniers wie sich,
Kapitän Matthias Dworschak oder auch Torwart Cesar Thier vermehrt in der
Verantwortung sieht. "Wir müssen die Jungen wie Dexter Langen stützen."
Angst vor dem Abstiegsgespenst? Was ist mit den Bedenken, die OFC-Vitze
Thomas Kalt nach dem 0:0 in Kaiserslautern äußerte, ob das Team den Druck
aushalten könne? Zitouni: "Wieso? Es ist doch nicht so, dass wir nur noch
Endspiele haben." Und Müllers Wunsch? Zitouni: "Intern haben wir immer
gesagt, Platz acht bis 12 ist realistisch." Der Kickers-Libero redet
Klartext: "Wir gehören nicht zu denen, die um den Aufstieg spielen, aber
auch nicht zu den letzten fünf, die absteigen."
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Realität Abstiegskampf Remis in Kaiserslautern lässt den OFC nach unten schauen
KAISERSLAUTERN. Bei den Offenbacher Kickers haben sie vor der laufenden
Saison der Fußball-Regionalliga Süd die Rückkehr in die Zweite Bundesliga
binnen der nächsten 24 Monate als Ziel ausgegeben. Nach Ablauf der aktuellen
Spielzeit sollte es indes eine Platzierung sein, die den OFC, so
Vizepräsident Thomas Kalt im Juli, "in die Nähe der Aufstiegsplätze" bringt.
Nach dem 0:0 am vergangenen Sonntag bei den Amateuren des 1. FC
Kaiserslautern ist die Realität aber eine ganz andere. Denn der OFC ist
Tabellenzwölfter und hat lediglich zwölf Punkte auf dem Konto. Genauso
viele, wie die Sportvereinigung Elversberg, die als 14. auf dem ersten
Abstiegsplatz steht. Hatte Kapitän Matthias Dworschak schon vor wenigen
Wochen erkannt, "dass wir nur Mittelmaß sind", räumten die in Kaiserslautern
anwesenden Kluboberen, Vizepräsident Kalt und Verwaltungsratsmitglied Thomas
Delhougne, nun auch ein, "dass wir jetzt gegen den Abstieg spielen", sagt
Delhougne.
Ramon Berndroth braucht das aber eigentlich keiner sagen. Der OFC-Coach
hatte die zuversichtlichen Saisonprognosen schon immer mit gemischten
Gefühlen betrachtet und stets darauf hingewiesen, dass "es eine schwere
Saison für uns wird. Denn wenn man einen gesunden Menschenverstand hat, dann
weiß man, dass man bei fünf Absteigern immer gefährdet ist." Der 50 Jahre
alte Fußball-Lehrer hat die Zeichen der Zeit erkannt ("je länger du ohne
Sieg bist, desto weniger kommst du vom Fleck"), sieht aber keinen Grund zu
akuter Besorgnis. Er wolle die Situation zwar "nicht schön reden",
prinzipiell habe die Mannschaft in den zurückliegenden Wochen aber
ordentlich gespielt und sich für "das ganz schlechte Spiel in Stuttgart
rehabilitiert", so Berndroth. Das 0:0 in Kaiserslautern bewertet er deswegen
unter dem Strich auch positiv, "weil wir das Remis mit offensiver Spielweise
erreicht und uns auch Chancen herausgespielt haben".
Doch die aktuelle OFC-Mannschaft sei eben relativ unerfahren, vor allem,
wenn erfahrene Akteure ausfielen. Und mit Talenten wie dem erst 19 Jahre
alten Christian Müller und den nur unwesentlich älteren Fouad Brighache
(20), Dexter Langen (21), Samir Naciri (23), Bachir Kaba (20), Christian
Knappmann (21) sowie Patrick Falk (22) müsse man eben Geduld haben, so
Berndroth, der natürlich weiß, dass "ein Sieg bei der jetzigen Konstellation
Gold wert wäre".
Das steht auch für OFC-Präsident Dieter Müller außer Frage. Er habe "schon
vor Wochen gewarnt", so Müller, dass es ganz schnell nach unten gehen könne,
wenn die Siege ausblieben. Müller ist aber auch der Ansicht, dass es
offensichtliche Defizite im Team gibt. "Vorne fehlt uns die
Durchschlagskraft", sagt der Präsident, bis jetzt sei der Weggang von
Torjäger Patrick Würll noch nicht kompensiert worden. Deswegen weiß er auch:
"Wir brauchen vorne auf jeden Fall noch einen Spieler", so Müller, um
sogleich einzuschränken: "Wenn es finanziell machbar ist." Die Finanzen sind
eben, wie auch die aktuelle sportliche Lage, ein Problem des OFC.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Auswärtsgefühl könnte helfen Fußball: FCK-Amateure gefordert
KAISERSLAUTERN (ffg). Auswärtsstärke gegen Heimschwäche: Die Vorzeichen für
das Match gegen Kickers Offenbach verheißen nichts Gutes für die
Regionalliga-Amateure des 1. FC Kaiserslautern (Anpfiff: Sonntag, 15 Uhr,
Fritz-Walter-Stadion). Zumal die Mannschaft von Trainer Uwe Stöver weiter
auf einige Leistungsträger verzichten muss, darunter Michael Mifsud, auf
dessen Konto die Hälfte der zehn FCK-Tore geht. Und das, obwohl der Mann aus
Malta schon in den letzten zwei Spielen fehlte.
Acht ihrer elf Punkte erbeuteten die Kickers auf fremden Plätzen, und da
scheint ihnen Kaiserslautern gerade recht zu kommen: In vier Heimspielen
gelang dem FCK noch kein Sieg. Vielleicht fühlen sich die Lauterer im
ungewohnten Stadion ja ein wenig wie auswärts und können etwas reißen?
Einfach wird es nicht, auch wenn die Offenbacher nur als Tabellenelfter an
den Betzenberg kommen. "Ich glaube, dass sie unter Wert da stehen",
beurteilt FCK-Coach Stöver den Gegner, der vor der Saison einige
Leistungsträger verloren hat und die Lücken noch nicht so ganz schließen
konnte.
Kickers-Coach Ramon Berndtroth begann die Runde mit einer defensiven Taktik,
scheint nun auf Geheiß von Präsident Dieter Müller aber mehr auf Offensive
zu setzen. Stöver, der auf den genesenen Berndt zurückgreifen kann, will bei
Chefcoach Gerets vorsprechen, um den ein oder anderen Profi ins Team zu
bekommen.
1. FC Kaiserslautern Amateure: Schwartz (Wiese) - Lang, Simac, Neumann,
Döring - Koch, Berndt, Wittich, Franciamore (Burch) - Adzic, Boskovic - Es
fehlen: Glibo (Bänderriss), Drescher (Bänderdehnung), Kern (umgeknickt),
Mifsud (Nasenbeinbruch)
Schiedsrichter: Greth (Menning)
(Von ffg, ?)
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Alkoholverbot, mehr Ordner und weniger Fans in Block II
Offenbach In fünf Heimspielen kein Sieg - und jetzt auch noch Ärger mit der
Polizei und dem städtischen Ordnungsamt. Für die Offenbacher Kickers läuft
zurzeit am Bieberer Berg so ziemlich alles schief. Als Konsequenz aus den
Ausschreitungen bei den Spielen gegen Unterhaching und Regensburg ist dem
OFC auferlegt worden, die Sicherheitsvorkehrungen drastisch zu verschärfen.
Der Forderungskatalog, den die Polizei dem Fußball-Regionalligisten
zugeschickt hat, enthält in seinem Kern: Ein Verkaufsverbot für alkoholische
Getränke im ganzen Stadion, eine Erhöhung der Zahl der Ordner um mehr als 40
Prozent auf weit über 100, strengste Kontrollen an den Eingängen und eine
Reduzierung der Zuschauerzahl im Block II von 5 000 auf 2 500.
Das Alkoholverbot ist bis zum Ende der Vorrunde verhängt worden. Die anderen
Auflagen gelten zunächst für die Heimspiele gegen Bayern München (27.
September), VfR Aalen (20. Oktober) und Rot-Weiß Erfurt (2. November). Nach
Ablauf dieser Bewährungszeit können sie wieder gelockert oder - sollte es
erneut zu Ausschreitungen kommen - sogar noch erweitert werden.
Die Erfüllung der Auflagen strapaziert nicht nur die Nerven der OFC-Oberen,
sondern auch den Etat: Mit 20 000 Euro beziffert der Verein den finanziellen
Schaden. Zusätzliche Sanktionen drohen von Seiten des Süddeutschen
Fußball-Verbandes (SFV). "Er hat auf Grund der Schiedsrichterberichte
Stellungnahmen von uns und der Polizei angefordert", sagt
Kickers-Geschäftsführer Michael Lüken.
Bei den Heimspielen gegen Haching und Regensburg hatten vereinzelte
Randalierer Rauchbomben gezündet, bengalische Feuer abgebrannt, den
Sicherheitszaun vor Block II durchbrochen und die Schiedsrichter mit
Gegenständen beworfen. Die Kickers wollen künftig unnachsichtig gegen die
Schwarzen Schafe unter ihren Fans vorgehen. "Wir werden Stadionverbote
verhängen, Strafanzeigen erstatten und eventuell auf Schadenersatz klagen",
kündigt Lüken an: "Der Verein ist nicht länger bereit, und im täglichen
wirtschaftlichen Existenzkampf auch nicht in der Lage, solche Vorfälle zu
dulden." Die Polizei will die Maßnahmen des Vereins bei den kommenden
Heimspielen mit einem verstärkten Aufgebot beobachten und unterstützen.
Kickers-Trainer Ramon Berndroth wird bereits am Sonntag im Auswärtsspiel bei
den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern (Anstoß 15 Uhr) unter besonderer
Beobachtung stehen. Für den Fall, dass der Fußball-Lehrer sein Temperament
nicht zügelt und wieder aus der Rolle fällt, hat ihm Schiedsrichter-Obmann
Manfred Amerell angedroht: "Dann erlebt er einen heißen Herbst." Bernd-roth
hatte im Spiel gegen Regensburg heftigst gegen einer vermeintliche
Fehlentscheidung des Unparteiischen protestiert und diesen später auch noch
beleidigt. Die Strafe dafür steht noch aus.
(Von Klaus G. Schmidt, OFFENBACH-POST)
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Prohibition auf Probe Polizei verlangt vom OFC in den nächsten drei Heimspielen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen und Alkoholverbot
OFFENBACH. Ramon Berndroth hat vor dem Auswärtsspiel von Kickers Offenbach
bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern (Sonntag, 15 Uhr) so seine
Sorgen. Der OFC müsste mal wieder gewinnen, außerdem fehlen dem Coach des
Fußball-Regionalligisten sechs Stammspieler. Der gesperrte Libero Mounir
Zitouni sowie die verletzten Thorsten Becht, Dario Fossi und Tobias
Schindler, die ebenso ausfallen wie Alexander Lorenz. Immerhin aber hat der
Mittelfeldakteur schon wieder mit der Mannschaft trainiert, "aber der
Rückstand war noch deutlich zu sehen", sagt Berndroth, der Angelo Barletta
anstelle des gesperrten Zitouni mit der Organisation der Kickers-Abwehr
betrauen will.
Die Nöte des Trainers sind allerdings eher geringerer Natur. Zumindest im
Vergleich zu den Sorgen, die die Vorstandschaft des OFC derzeit hat. Denn
der OFC muss in nächster Zeit deutliche Einnahmeverluste bei den Zuschauern
befürchten. Am vergangenen Montag tagten Klubvorstand und Fanprojekt mit den
Offenbacher Ordnungsbehörden. Resultat: Die Kickers müssen in den nächsten
drei Begegnungen auf dem Bieberer Berg gegen Bayern München Amateure (27.
September), den VfR Aalen (20. Oktober) und Rot-Weiß Erfurt (2. November)
strenge Sicherheitsauflagen der Polizei erfüllen, nachdem während der
letzten beiden Partien gegen Unterhaching und Regensburg Rauchbomben
abgebrannt, ein Sicherheitszaun vor dem Block zwei niedergerissen sowie
Schiedsrichter und gegnerische Spieler mit Wurfgeschossen bedacht und im
Falle des Unterhachinger Spielers Francisco Copado sogar von einem auf dem
Platz gelaufenen Fan bedrängt worden waren.
In den kommenden drei Heimspielen muss der OFC nun die Anzahl der Ordner
deutlich erhöhen, außerdem müssen die Kontrollen an den Stadioneingängen
verschärft werden, ferner werden keine alkoholischen Getränke mehr verkauft.
Darüber hinaus muss der OFC bis zum Spiel gegen die Bayern-Amateure die 20
Meter Zaun, die zuletzt zerstört wurden, erneuern, "eventuell demnächst
sogar die gesamten mehr als 100 Meter Zaun vor der gesamten Fan-Tribüne",
sagt Vizepräsident Thomas Kalt.
Doch auch die durch kurzfristig verschärften Sicherheitsmaßnahmen entsteht
dem OFC ein Verlust von etwa 20 000 Euro. Ein herber Schlag für den Klub,
den Thomas Kalt als "Katastrophe" bezeichnet. Zumal die Verstärkung der
Sicherheitsmaßnahmen mit einer Reduzierung der Zuschauerkapazität für den
traditionellen Kickers-Fan-Block zwei auf der Waldemar-Klein-Tribüne
einhergeht. Und diese bedeutet den eigentlichen Rückschlag für den
finanziell ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Traditionsklub. In den
kommenden drei Heimspielen dürfen lediglich 2500 statt der möglichen 5000
Anhänger auf die Gegengerade gelassen werden. Erst nach dem Spiel gegen
Erfurt will die Polizei entscheiden, ob sie, wenn nichts Außergewöhnliches
vorfällt, die Auflagen wieder lockert oder ob es dabei bleibt, dass der OFC
nur noch 2500 Fans in den Block zwei lassen darf.
Besonders bei den Spielen gegen attraktive Gegner wie Erfurt oder im Pokal
gegen Nürnberg könnte eine Beschränkung der Stadionkapazität ärgerlich
werden. "Unter Umständen müssen wir den Vorverkauf für das Pokalspiel gegen
Nürnberg bald stoppen", sagt Kalt. Der OFC-Vize hofft jedoch auf Einsicht
bei "den wenigen Fans, die vielen schaden". Denn eine Beschränkung der
Stadionkapazität, gerade in dem Block, der für die spezielle Atmosphäre auf
dem Bieberer Berg ausmacht, könnte weitreichende Folgen haben: "Dann ginge
ein Stück Kultur unseres Stadions verloren." Und dieser Verlust wäre
mindestens ebenso schwer aufzufangen, wie die finanziellen Einbußen, die dem
OFC dann entstünden.
(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Berndroth droht eine Sperre - Hält die Eintracht-Serie auch gegen Augsburg?
Frankfurt/Offenbach. Langsam wird die Serie unheimlich. Seit fünf Spieltagen
sind die Amateure der Frankfurter Eintracht in der Fußball-Regionalliga Süd
ungeschlagen. Eine Bilanz, die vor Saisonbeginn kaum ein Kenner der
Spielklasse dem Aufsteiger zugetraut hätte. Dem vermeintlichen David wachsen
langsam die Muskeln. Ob der Kräftezuwachs auch schon reicht, am Samstag im
Hanauer Herbert-Dröse-Stadion (14.30 Uhr) dem FC Augsburg hinreichend Paroli
bieten zu können ?
Von einer Favoritenstellung will Eintracht-Coach Bernhard Lippert im
Vergleich mit den Schwaben nichts wissen. Die Mannschaft der Augsburger sei
mit namhaften Spielern nur so gespickt, zudem habe der Mitaufsteiger am
letzten Spieltag den zuvor ungeschlagenen SV Darmstadt 98 besiegt (2:0) und
als Spitzenreiter entthronte. Lippert: "Augsburg ist uns spielerisch
überlegen. Wir versuchen, über eine kontrollierte Defensive zum Erfolg zu
kommen." Wie gehabt eben.
Für die gesperrten Jean-Paul Ndjoumeck (Gelb-Rot) und Giovanni Speranza,
wegen dessen Roter Karte beim 3:2 in Pfullendorf die Eintracht eine
Gegendarstellung beim Süddeutschen Fußball-Verband eingereicht hat, könnten
Nikola Jovanovic und Jens Paetzold in die Startelf rücken.
Die Offenbacher Kickers müssen bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern
antreten (Sonntag: 15 Uhr). Kickers-Coach Ramon Berndroth muss sein Team
umbauen. Denn Abwehrchef Mounir Zitouni fehlt auf Grund seiner Gelb-Roten
Karte, für ihn soll Angelo Barletta in die zentrale Defensivrolle wechseln.
Zusätzlich wird dann wohl Kickers-Youngster Fouad Brighache auf den
Manndeckerposten rücken. Auch im Mittelfeld wird es vermutlich eine Änderung
geben. Denn dort droht Samir Naciri wegen Knieprobleme auszufallen.
Eventuell könnte dann ein weiteres Offenbacher Talent seine Chance von
Beginn an erhalten: Christian Müller (19), der zuletzt nach Einwechslungen
meist für frischend Wind sorgte. Neuen Schwung erhofft sich Berndroth auch
im Sturm. Dazu hatte sich der Trainer in dieser Woche mit seinem Neuzugang
Michael Petry zum Einzelgespräch getroffen. Zu oft waren Petry & Co. in den
vergangenen Partien zu ungefährlich gewesen. Währenddessen droht dem Trainer
Ungemach. Denn nach den Verbalattacken im Regensburg-Spiel gegen das
Schiedsrichter-Gespann und einem anschließenden Verweis auf die Tribüne, kam
in diesen Tagen Post auf den Bieberer Berg. Der Inhalt: Der Sonderbericht
vom Unparteiischen Ralf Brombacher an den Süddeutschen Fußballverband (SFV).
"Wiederholungstäter" Berndroth droht nun eine Sperre.
Das Programm: Elversberg - Pfullendorf, Stuttgart - Schweinfurt,
Unterhaching - Erfurt (alle Freitag: 19 Uhr); Regensburg - Aalen, Eintracht
Frankfurt - Augsburg, Hoffenheim - Neunkirchen (alle Samstag: 14.30 Uhr); 1.
FC Kaiserslautern - Offenbach, Bayern München - SV Wehen (beide Sonntag: 15
Uhr). (fri/kli)
(Von fri/kli, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Offenbach bestraft Drastische Sicherheitsauflagen für die nächsten Heimspiele
OFFENBACH (dpa/lhe). Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach ist auf Grund
von Ausschreitungen in den vergangenen Heimspielen von der Polizei mit
drastischen Auflagen für die nächsten Heimspiele belegt worden. Es wurden
verstärkte Kontrollen angeordnet, für die über 40 Prozent mehr Ordner
eingesetzt werden müssen. Zudem darf für den Rest der Vorrunde im Stadion
kein Alkohol verkauft werden. Im Kickers-Fanblock dürfen statt bisher 5000
nur noch 2500 Zuschauer Platz nehmen. Die erwarteten Mehrkosten: 20000 Euro.
Während der letzten beiden Partien gegen Unterhaching und Regensburg hatten
die Fans Rauchbomben abgebrannt, einen Sicherheitszaun durchbrochen sowie
Wurfgeschosse auf die Schiedsrichter geschleudert. Die nächsten Partien
gelten als Bewährungs-Spiele.Am elften Spieltag gastiert der OFC bei den
Amateuren des 1. FC Kaiserslautern Das heimschwächste Team der Liga benötigt
gegen den Zwölften dringend drei Punkte, um nicht den Anschluss an das
Tabellen-Mittelfeld zu verlieren. Die zu Hause bislang ebenfalls erfolglosen
Kickers sind daher bei dem Versuch, ihre bislang positive Bilanz in der
Fremde weiter zu verbessern, auf alles gefasst. "Kaiserslautern ist
unberechenbar", sagte Trainer Ramon Berndroth. Dem Coach selber droht
Ungemach: Nach seiner harschen Schiedsrichter-Kritik am vergangenen Spieltag
drohen Berndroth eine Sperre sowie weitere Unannehmlichkeiten.
(Von dpa/lhe, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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Petry trifft wieder: Drei Tore gegen den Frust
Offenbach (uss). Für die meisten war das Freundschaftsspiel in Mömbris nur
eine bessere Trainingseinheit. Ein Spieler der Offenbacher Kickers aber
nutzte die Partie gegen eine verstärkte Mannschaft der Spvgg
Gunzenbach/Rothenbuch auch zum Frustabbau. "Für Michael Petry habe ich mich
gefreut", sagt OFC-Trainer Berndroth. Der Stürmer, der beim 1:1 gegen
Regensburg völlig von der Rolle war und seit drei Pflichtspielen auf einen
Torerfolg wartet, steuerte drei blitzsaubere Treffer zum 8:0-Sieg bei, zwei
davon per Flugkopfball.
Gefallen hat Berndroth auch Christian Müller (1 Tor): "Es ist immer wieder
imponierend, was er in Ansätzen zeigt." Ob der 18-Jährige am Sonntag im
Punktspiel bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern von Anfang an stürmen
oder wiederum nur als "Joker" zum Einsatz kommen wird, ließ Berndroth noch offen.
Gestern schaute sich Berndroth in Siegen das Nachholspiel gegen die
Bayern-Amateure an. Die Münchner sind am Freitag in acht Tagen nächster
Heimspielgegner des OFC in der Fußball-Regionalliga Süd.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Dem OFC-Trainer droht eine Sperre
OFFENBACH. Am vergangenen Dienstag hat Ramon Berndroth mal wieder Post
bekommen. Inhalt der Sendung an den Trainer des Fußball-Regionalligisten
Kickers Offenbach war der Sonderbericht von Ralf Brombacher an den
Süddeutschen Fußball-Verband (SFV). Brombacher ist Schiedsrichter und hat am
vergangenen Samstag das Punktspiel des OFC gegen Jahn Regensburg (1:1)
geleitet, während und nach dem Berndroth wegen seiner Ansicht nach
fragwürdiger Entscheidungen harte Worte für den Unparteiischen gefunden
hatte. Der SFV hat den Kickers-Coach laut Geschäftsstellenmitarbeiter Thomas
Schmid aufgefordert, zu den Ereignissen Stellung zu nehmen. Danach wird der
Fall wohl vor das Sportgericht der Regionalliga Süd gehen.
Berndroth, der im vergangenen Frühjahr bereits einmal auf die Tribüne
verwiesen wurde, droht somit unter Umständen eine Sperre. Und darüber hinaus
"geballter Ärger", wie es Manfred Amerell, Schiedsrichter-Obmann des SFV,
formuliert. Der ehemalige Bundesliga-Referee, für die
Schiedsrichter-Ansetzung in der Regionalliga Süd zuständig, will es "nicht
mehr zulassen, dass der Herr Berndroth die Schiedsrichter kaputt macht".
Künftig werde er nur noch erst- und zweitligaerfahrene Referees auf den
Bieberer Berg schicken, "und dann kann sich der Herr Berndroth warm
anziehen". Er verstehe, dass die Trainer unter Druck stünden, aber wenn sich
der OFC-Coach "weiter so aufführt, dann wird er einen heißen Herbst
erleben", sagt Amerell.
Berndroth selbst zeigt sich unterdessen reumütig. "Es war ein Fehler von
mir", sagt der 50 Jahre alte Fußball-Lehrer. Besonders ärgere er sich
darüber, "dass ich gegen einen Grundsatz von mir verstoßen habe, dass nach
Ablauf der 90 Minuten eigentlich alles vorbei ist." Er habe im
Fernsehinterview unmittelbar nach dem Spiel "nicht aufgepasst" und sich aus
der Emotion heraus dazu verleiten lassen, die Vorwürfe zu wiederholen. Der
OFC-Coach hofft nun, dass er nicht gesperrt wird und "noch einmal eine
Bewährungschance" bekommt. Um den Verband milde zu stimmen, will Berndroth,
wie er sagt, Maßnahmen ergreifen - welche, will er nicht verraten - und
versuchen, "meinen Fehler zu korrigieren".
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Berndroth sucht das Gespräch Petry macht trotz Flaute Hoffnung
Gesprächsbedarf. Trainer Ramon Berndroth zog sich mit Neuzugang Michael
Petry zum Gedankenaustausch zurück. Das Thema: Die aktuelle Sturmflaute der
Kickers. Der 26-Jährige - als Ersatz für Torjäger Patrick Würll (Reutlingen)
aus Regensburg gekommen - traf drei Mal, blieb aber wie die Kollegen oft zu
ungefährlich. Doch der Coach ist erleichtert: "Michael blockiert mental
nicht, versteht die Unzufriedenheit der Fans, glaubt selbstbewusst an die
Wende." Zumindest beim 8:0-Test in Gunzenbach (Kreisliga) zeigte die Nummer
9 mit drei Toren, dass sie es noch kann. Und Berndroth bittet weiter um
Verständnis, auch für den Rest des Offensivpersonals: "Einen Würll in
Topform ersetzt keiner so schnell." Aber der Abstiegskampf fordert
Treffsicherheit - und das sofort!
(Von Holger Kliem, KICKER-ONLINE)
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Am Bieberer Berg könnte schon bald der Stern von Christian Müller aufgehen
Offenbach. Er ist in Offenbach geboren, wohnt nur einen Steinwurf weit vom
Stadion am Bieberer Berg entfernt, war schon als kleiner Junge Kickers-Fan
und gehört inzwischen zu den Hoffnungsträgern des OFC. Die Geschichte von
Christian Müller hört sich so sehr wie ein (Fußball-) Märchen an, man traut
sich kaum, sie zu erzählen. Und doch ist Eile geboten, denn die nächsten
Kapitel werden sicher schon in naher Zukunft geschrieben. Am Sonntag
beispielsweise, da könnte der 19-Jährige im Trikot der Offenbacher Kickers
zum ersten Mal auf dem Betzenberg in Kaiserslautern auflaufen.
Das es sich dann "nur" um ein Regionalligaspiel gegen die Zweite Mannschaft
der "Roten Teufel" handelt, ändert an der Vorfreude des Youngsters herzlich
wenig. Was auch für die am darauf folgenden Freitag stattfindende Partie
gegen Bayern München gilt. Immerhin wird gegen die "kleinen Bayern"
Freitagsabends und unter Flutlicht auf dem Bieberer Berg gespielt. "Da ist
sicher eine Wahnsinns Stimmung", glaubt der 1,80 Meter große Gymnasiast, und
er muss es schließlich wissen.
Immerhin geht er solange er denken kann "auf die Kickers". Als kleiner Bub
fing das schon an, als ihn sein Vater Gerhard mit auf den angestammten Platz
vor der Stahlrohrtribüne nahm. Und daran hatte sich bis zum Sommer nur wenig
geändert. Zumal er sich schon früh selbst als talentierter Spieler erwies
und bereits als E-Jugendlicher, nach drei Jahren bei der benachbarten SKG
Rumpenheim, 1992 zum OFC wechselte.
In seinem letzten Jahr bei den A-Junioren wurde Müller mit seinem Team noch
einmal Vizemeister in der Oberliga Hessen und seine Leistungen brachten ihm
mehrere Berufungen in die Hessenauswahl ein. Da hatte Cheftrainer Ramon
Berndroth längst ein Auge auf den beidfüßigen und schnellen jungen Mann
geworfen und ihn schon zwei Mal mit auf die Bank des Regionalligateams
genommen.
Mittlerweile gehört Müller fest zum Kader der Ersten Mannschaft und machte
bei seinen fünf bisherigen Einsätzen auch schon nachdrücklich auf sich
aufmerksam. Beim Pokalspiel gegen den Zweitligisten Karlsruher SC zum
Beispiel, als er in der Verlängerung im Strafraum gefoult wurde und Christos
Kagiouzis das 3:1 per Foulelfmeter ermöglichte. Zur Belohnung gehörte er
eine Woche später in Hoffenheim erstmals zur Anfangself und durfte 89.
Minuten lang mittun. Vergangene Woche wurde er gegen Regensburg erneut
eingewechselt und holte wieder einen Strafstoß heraus.
Ein guter Anfang, keine Frage. "Als nächstes muss aber mein erstes Tor her",
will sich Christian Müller darauf jedoch nicht ausruhen. Immerhin werde ein
Offensivspieler auch an seinen Treffern gemessen. Chancen zum erste Tor im
Seniorenteam hatte er schon, "zwei oder drei hätte ich machen können", räumt
er ein, weshalb er sich selbst auch noch nicht weiter, als "auf einem ganz
guten Weg zum Regionalligaspieler" sieht.
Was zwar seiner ruhigen und bescheidenen Art entspricht, aber noch lange
nicht das Ende sein muss. Auch die Anfragen verschiedener namhafter
Bundesligisten deuten darauf hin, dass der OFC da vielleicht ein Talent
beherbergt, dessen Stern mit der Zeit auch höherklassig aufgehen könnte.
Für Müller, der nur rund sechs Minuten Fußweg vom Stadion entfernt im
Offenbacher Stadtteil Bieber wohnt, hat sich schon jetzt einiges geändert.
Unlängst musste er zum ersten Mal zum Unterschreiben seiner eigenen
Autogrammkarten antreten. "Ein komisches Gefühl", wie er erzählt. Mehr
amüsiert hat er sich da schon, als neulich nach dem Training die ersten
weiblichen Fans auf ihn warteten und am vergangenen Sonntag im Stadion sogar
ein Transparent mit der Aufschrift "Christian We Love You" enthüllt wurde.
Dabei bleibt der aktuellen Nummer Zwanzig der Kickers zwischen Schule,
Training und Wettkampf kaum Zeit, sich anderen Dingen zuzuwenden. Was er
aber gern in Kauf nimmt. "Ich hatte ja schon immer den Traum, Profifußballer
zu werden", erzählt er. In knapp zwei Jahren will er sein Abitur gebaut
haben. Spätestens dann wird sich zeigen, wohin der Weg für Christian Müller
geht. Er selbst ist da optimistisch. Kein Wunder, denn dass Träume nicht nur
im Märchen wahr werden, hat er ja jetzt schon am eigenen Leib erlebt.
(Von Roland Stipp, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Berndroth übt Selbstkritik und erwartet Geldstrafe
Offenbach (uss). Noch mehr als über den verpassten Sieg ärgerte sich
OFC-Trainer Ramon Berndroth nach dem Heimspiel gegen Regensburg (1:1) über
sich selbst. "Ein Trainer sollte diszipliniert auftreten und sich nicht so
aufführen", übt er Selbstkritik. Aber er sei halt mit Leidenschaft bei der Sache.
In der Nachspielzeit, als der Schiedsrichter ein grobes Foul an Christian
Müller nicht mit einem Platzverweis bestrafte, hatte Berndroth an der
Außenlinie völlig die Beherrschung verloren. Der Tobsuchtsanfall, den der
Unparteiische mit der Verbannung auf die Tribüne ahndete, dürfte ein
sportgerichtliches Nachspiel für den Trainer der Offenbacher Kickers haben.
Berndroth rechnet mit einer "angemessenen Geldstrafe".
Bei Schiedsrichter Ralf Brombacher aus Kandern (Südschwarzwald), den er nach
dem Spiel einen "Feigling" genannt hatte, will sich Berndroth persönlich
entschuldigen. Warum "Feigling"? Berndroth: "Er hat im Zweifelsfall gegen
uns gepfiffen, weil er ja nicht in den Verdacht kommen wollte, ein
Heimschiedsrichter zu sein."
Zur Vorbereitung auf die Partie am Sonntag (15 Uhr) bei den Amateuren des 1.
FC Kaiserslautern tragen die Kickers heute Abend in Mömbris-Gunzenbach
(Landkreis Aschaffenburg) ein Testspiel aus (Anstoß 18 Uhr).
Die FCK-Amateure sind neben dem OFC als einzige Mannschaft in der
Fußball-Regionalliga Süd in dieser Saison noch ohne Heimsieg. Doch Berndroth
warnt vor dem Tabellenvorletzten: "Sie sind unberechenbar." Das war schon in
der vorigen Saison so. Da verloren die Pfälzer das Heimspiel gegen die
Kickers 1:3 und gewannen auf dem Bieberer Berg 2:1.
(Von uss, OFFENBACH-POST)
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Berndroth sieht trotz Heimschwäche keinen Grund zur Besorgnis OFC-Trainer lobt spielerische Fortschritte und vertraut dem aktuellen Kader / Verstärkungen derzeit kein Thema
OFFENBACH. "Ach worüber denn ?" antwortet Ramon Berndroth auf die Frage, ob
er denn, zwei Tage nach dem 1:1 der Offenbacher Kickers im
Regionalliga-Heimspiel gegen Jahn Regensburg, noch erbost sei. Die
vorsichtig nachgeschobene Anmerkung, "eventuell noch über den
Schiedsrichter, den Sie ja heftig kritisiert haben", unterbricht der Trainer
der Offenbacher Kickers, noch ehe sie vollends ausgesprochen worden ist:
"Nein, nein, das ist längst vergessen. Das hat mir schon fünf Minuten,
nachdem ich es gesagt hatte, Leid getan."
Vielmehr ist der 50-Jährige am meisten über sich selbst enttäuscht. Und zwar
darüber, "dass es in mir emotional so hochkocht." Deswegen, so sagt der
OFC-Coach, "müsste es an sich Coaching-Logen auf der Tribüne geben, damit
der Trainer das Spiel seiner Mannschaft in Ruhe analysieren kann." Denn am
Spielfeldrand, in der Hektik des Geschehens, gehe selbige Ruhe verloren,
"deshalb muss ich mir ja immer Videos besorgen, um unser Spiel richtig
beurteilen zu können", sagt Berndroth.
Es ist allerdings nicht so, dass der Offenbacher Trainer am Spielfeldrand
nichts mitbekommen würde. "Natürlich sehe ich die Dinge", sagt er, und gegen
Regensburg war seine Einschätzung der Dinge "grundsätzlich positiv". Auch
wenn der OFC bislang auf dem Bieberer Berg lediglich das Pokalspiel gegen
den Karlsruher SC gewinnen und aus den Punktspielen im heimischen Stadion
noch keinen Sieg verbuchen konnte, sieht Berndroth keinen Grund zur
Besorgnis: "Man darf sich nicht an der Serie nicht hochziehen, sondern man
muss die Spiele isoliert betrachten." Statistisch gesehen habe seine
Mannschaft in der Tat noch keinen Heimsieg errungen und stelle als
Tabellenzwölfter Mittelmaß dar, so Berndroth weiter. Aber auch gegen
Regensburg sei wieder ein Fortschritt zu erkennen gewesen. "Wir haben es
geschafft, eine Spitzenmannschaft unter Druck zu setzen", lobt Berndroth.
Und es hätte wohl auch zum Heimsieg gereicht, wenn sich nicht ausgerechnet
der erfahrene Libero Mounir Zitouni ein "ungeschicktes" (Berndroth) Foul
geleistet und dafür die Gelb-Rote Karte gesehen hätte. Der 32-Jährige zeigte
sich indes einsichtig, "amateurhaft" sei sein Fehler gewesen, so Zitouni. Im
Auswärtsspiel am kommenden Sonntag bei den Amateuren des 1. FC
Kaiserslautern muss Zitouni nun pausieren, und da auch der junge Dario
Fossi, der den Routinier jüngst erst als Abwehrchef abgelöst hat, wegen
einer Oberschenkelzerrung ausfällt, plant Berndroth mit Angelo Barletta als
Organisator der Hintermannschaft. Dessen Position als Manndecker soll der
junge Fouad Brighache (20) einnehmen.
Obwohl ihm neben Zitouni in den verletzten Thorsten Becht und Tobias
Schindler weitere Stammkräfte ausfallen und Alexander Lorenz nach seiner
Knieblessur gestern erst wieder ins das Mannschaftstraining eingestiegen
ist, hat Berndroth derzeit nicht vor, beim Präsidium wegen einer personellen
Aufstockung seines Kaders vorstellig zu werden. "Höchstens, wenn es einige
Langzeitverletzte geben sollte", wolle er dies tun, sagt Berndroth, der
ansonsten lieber das vorhandene Personal weiter entwickeln möchte.
Darüber hinaus erlauben es zurzeit weder Transferbestimmungen noch die
finanzielle Lage des OFC, nachzubessern. "Aktuell geht nichts", sagt Manager
Lars Schmidt. Sollten die Kickers allerdings im DFB-Pokal gegen den 1. FC
Nürnberg die dritte Runde erreichen, werde man in der Winterpause darüber
nachdenken, die Mannschaft zu verstärken. So lange aber arbeitet Berndroth
daran, dass das Team weiter vorankommt und sich dies demnächst auch in
Zählbarem niederschlägt - in Form eines Sieges, vor allem zu Hause. Auswärts
dagegen ist die Bilanz des OFC in Ordnung, und ein weiterer Erfolg in der
Fremde dürfte wohl heute gelingen, wenn die Kickers um 18 Uhr zum Testspiel
beim Kreisligisten SpVgg. Rothengrund/Gunzenbach antreten.
(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Glückwunsch, liebes Flutlicht
Weitgehend unbemerkt feiert es in diesen Tagen seinen 124. Geburtstag.
Gewiss, nicht eben ein runder Ehrentag, im Zusammenhang mit einem aktuellen
Geschehen aber Grund genug, sich seiner heute zu erinnern. Anno 1878 wurde
das Flutlicht, das damals wohl eher einem müden Blinzeln glich, beim FC
Sheffield eingeführt. Seitdem hat es, wie so vieles in der Geschichte, einen
erstaunlichen Entwicklungsprozess durchgemacht: von der Funzel, die den
Sheffield-Kickern bestenfalls andeutete, in welcher Gegend des Platzes sich
der Ball befinden könnte, bis zur Hightech-Anlage, die mit 1875 Lux das
Münchner Olympiastadion in ein Licht taucht, wie es auch am Tag nicht
greller sein könnte.
Das Flutlicht hat uns schaurig-schöne Epen von magisch-erregenden
Europapokal-Nächten erzählt; wenn in den Sechzigern die satinglänzenden
gelben Trikots von Emma (Lothar Emmerich) und Siggi (Held) aus der
Finsternis der Seitenlinie wie Leuchtstrahlen in die Strafräume von Benfica
Lissabon oder des FC Liverpool stießen. Oder später, wenn Franz Beckenbauer
und Gerd Müller in illustren Münchner Nächten den Doppelpass tanzten.
Seltsam, je stärker die Lichtflut, desto größer die Verklärung.
Nur selten hat das Flutlicht schamhaft die Augen verschlossen vor einem
grottendüsteren Kick. Am 19. August 1982 allerdings gab es beim
Zweitligaspiel Fortuna Köln gegen Darmstadt 98 den Geist auf. Bis der Kölner
Präsident Jean "Schäng" Löring, gelernter Elektriker übrigens, mit bloßen
Händen und mittels eines Zehnpfennigstücks die Leitungen flickte und einen
Spielabbruch vermied. Ob er das auch getan hätte, wenn seine Mannschaft
nicht 3:0 in Führung gewesen wäre?
Inzwischen sieht die SpOL, die Spielordnung des Deutschen Fußball- Bundes,
unter 5.Flutlicht, 3c das Vorhandensein einer "unterbrechungsfreien
Notstromversorgung" vor. Eine nützliche und wichtige Anordnung, weil sonst
anarchischen Zuständen wie in Spanien Tür und Tor geöffnet wäre. Dort hatte
vergangenes Wochenende Betis Sevilla soeben das 1:0 gegen Real Madrid
geschossen, als plötzlich (43. Minute) der Strom - und das Flutlicht -
ausfiel. Den für derlei Reparaturfälle vorgesehenen Technikern jedoch hat
Ruiz de Lopera den Zutritt ins Stadion untersagt. Den Betis- Präsidenten
fuchste es, dass sie keinen Eintritt zahlen. Weil nun nach iberischem
Reglement die ausstehenden 47 Minuten nachzuholen sind, wird am Ende wieder
Real Sieger sein. Womit bewiesen ist, dass auch 124 Jahre nach seiner
Erfindung kein Flutlicht so strahlen kann, dass alle Fußballbosse hell auf
der Platte wären.
(Von Ludger Schulze, SZ)
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Kickers hoffen auf Befreiungsschlag
Offenbach/Frankfurt. Einmal mehr hoffen die Offenbacher Kickers in der Fußball-Regionalliga Süd auf einen Befreiungsschlag vor heimischer Kulisse. 7000 Zuschauer werden erwartet, wenn das Team von Trainer Ramon Berndroth am Samstag ab 14.30 Uhr gegen Jahn Regensburg einen erneuten Versuch startet, den ersten Heimsieg in der laufenden Runde zu erreichen.
"Wir haben von zehn Punkten acht auswärts geholt. Das führt uns deutlich vor Augen: Wir müssen die Heimbilanz schnellstens verbessern und gewinnen", so Berndroth. Kein einfaches Unterfangen für eine Mannschaft, die dicht vor den Abstiegsrängen steht. "Mit Regensburg kommt eine Truppe, die ein lauffreudiges Offensivspiel praktiziert", beschreibt Berndroth den Gegner." Er hatte ihn zuletzt am Dienstag in Hanau beobachtet, gegen die Amateure der Frankfurter Eintracht hatte der Aufstiegsaspirant nur 1:1 gespielt. So hofft der Kickers-Coach durch die gewonnenen Erkenntnisse, die Regensburger mit den eigenen Waffen schlagen zu können. "Wir werden ihnen eine engagierte Offensivleistung entgegen setzen." Zumindest ist die Grippewelle, die zu Beginn der Woche einige Akteure außer Gefecht gesetzt hat, wieder abgeebbt. Deshalb hat sich Berndroth schon auf seine elf Hoffnungsträger festgelegt: Thier, Barletta, Zitouni, Kaba, Corrochano, Dworschak, Langen, Falk und Naciri, Knappmann und Naciri."
Mit gestärktem Selbstvertrauen tritt bereits heute Abend die Amateurmannschaft der Eintracht beim SC Pfullendorf an. Beim Mitaufsteiger möchten die Frankfurter ihre Erfolgsserie von zuletzt acht Punkten aus vier Spielen fortsetzen. Eintracht-Coach Bernhard Lippert ist auch zuversichtlich, dass dieses Unterfangen gelingt: "Die Mannschaft zeigt eine tolle Moral, wir spielen am absolut oberstem Leistungslimit."
Wie in den vergangenen Partien wird die Eintracht aus einer verstärkten Defensive agieren. "Wir versuchen, mit gepflegten Kombinationsfußball dann nach vorne zu spielen", nennt Stürmer Raffael Tonello das Erfolgsrezept. Er sieht im Gegensatz zu Lippert noch Steigerungsmöglichkeiten im Team: "Es fehlt noch an Erfahrung, aber sind auf einem guten Weg." Ob der Neuzugang aus Offenbach wie beim 1:1 am Dienstag gegen Regensburg in der Anfangsformation stehen wird, ist noch unklar. Bakary Diakite, der beim Spiel der Profis in Köln am Dienstag eingewechselt wurde, kehrt jedenfalls in die Anfangsformation zurück. Außerdem wird Daniyel Cimen die Defensive der Eintracht verstärken.
Das Programm: Pfullendorf - Eintracht Frankfurt Amateure, Saarbrücken - Siegen, Schweinfurt - Elversberg (alle Freitag: 19 Uhr); Erfurt - Stuttgarter Kickers (Freitag: 19.30 Uhr); Offenbach - Regensburg, Augsburg - Darmstadt, Wehen - 1. FC Kaiserslautern Amateure, Aalen - Hoffenheim, Neunkirchen - Unterhaching (alle Samstag: 14.30 Uhr).
(Von (kli/fri), FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Kickers: Müller macht weiter OFC-Präsident stellt sich wieder zur Wahl - Darmstadt will die Tabellenspitze verteidigen
FRANKFURT/MAIN (dpa/lhe). Darmstadt will den Höhenflug in der Fußball-Regionalliga Süd am 10. Spieltag in Augsburg fortsetzen. Der noch ungeschlagene Tabellenführer der Süd-Staffel reist mit großem Selbstvertrauen nach Bayern. "Nach dem guten Start ist der Druck etwas weg", meinte Trainer Moser. Trotz des starken Saisonauftakts bleibt das Thema Aufstieg tabu. Euphorie lässt der Coach nicht aufkommen. Eine positive Nachricht gab es für die Kickers Offenbach vor der Partie gegen Regensburg. Präsident Dieter Müller wird sich bei der Mitgliederversammlung im November wieder zur Wahl stellen. "Das Präsidium und die Sponsoren haben mich darum gebeten", meinte Müller, der über seinen Ausstieg beim OFC nachgedacht hatte.
(Von dpa/lhe, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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Vorsprung durch Innovation "Kompaktoffensive" des OFC soll Regensburg Beine machen
OFFENBACH. Wäre Ramon Berndroth doch nur ein wenig länger geblieben, vielleicht zehn oder fünfzehn Minuten. Er hätte das Hanauer Herbert-Dröse-Stadion mit Sicherheit leicht gereizt, aber voller Vorfreude auf das Heimspiel am morgigen Samstag (14.30 Uhr) der Offenbacher Kickers gegen den SSV Jahn Regensburg verlassen. Doch Berndroth ist am vergangenen Dienstag bereits vor der Pressekonferenz nach Hause gefahren, hatte genug über seinen bayrischen Konkurrenten im Spiel bei den Amateuren von Eintracht Frankfurt erfahren, aber leider auch die Worte von Bernhard Lippert, dem Trainer der Eintracht, verpasst. "Haut sie weg", gab der seinem Trainerkollegen Günter Sebert mit auf den Weg. Gemeint waren, na klar, die Kickers.
Doch vielleicht braucht Berndroth solche Sticheleien gar nicht. Vielleicht wären sie gar zu viel des Guten gewesen. Vielleicht braucht der Fußballlehrer eher etwas Ruhe vor dem Duell mit Regenburg, das seiner Meinung nach keines für schwache Nerven sein wird. Es wird ein Spiel, glaubt er, "bei dem es von Beginn an richtig zur Sache geht." Eines, bei dem sich beide Kontrahenten hüten werden, mit zwanzigminütigem Abtasten zu erforschen, welche Strategie den gewünschten Erfolg bringen wird. "Regenburg ist ein sehr lauffreudiges Team und gleich mit Volldampf dabei", weiß Berndroth, "und sie haben mir mit dieser Spielweise sehr imponiert."
Mit Standfußball, mit abwartender Defensivtaktik, "spielt man einer solchen Mannschaft nur in die Karten", erklärt Berndroth. Deshalb vertraut der Offenbacher Trainer, ähnlich wie zuletzt in Hoffenheim, einer Elf, die es besonders in den Beinen hat. Spieler wie Samir Naciri, Dexter Langen, oder Kapitän Matthias Dworschak könnten mit dem hohen Tempo der Regensburger mithalten. Was natürlich, so Berndroth, der Qualität der Partie nur zu Gute kommen kann. "Es wird besonders in der ersten Halbzeit jede Menge Torchancen geben", verspricht der Offenbacher Coach attraktiven Fußball für die Zuschauer. Und gerade auf dem Bieberer Berg wollen sie ja solche Spiele sehen, die vom Einsatz und Torhunger der Spieler geprägt sind.
In den ersten Saisonspielen war das eher nicht der Fall. Unmut machte sich breit über die eher langweilige Spielweise der Kickers, die sich voll und ganz dem Erfolg unterzuordnen hatte. Doch der Kunde ist nun mal König, und so hat Berndroth seinen Recken mittlerweile einen anderen, innovativen Stil verordnet. Mehr Mut zum Risiko macht die ganze Sache interessanter, birgt jedoch auch mögliche Rückschläge in sich.
Der neue Stil, Berndroth nennt ihn "Kompaktoffensive", brachte bisher allerdings weniger Punkte. Seit vier Spielen warten die Kickers auf einen Sieg. "Meine Spieler dürfen und sollen Fehler machen", wird Berndroth nicht müde zu betonen, "um daraus zu lernen." Nur sollte sie es nicht übertreiben, denn ein Sieg gegen Regensburg ist ebenfalls Pflicht.
(Von geh, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Heimkomplex? Davon will der OFC-Trainer nichts hören
Ramon Berndroth ist um Antworten nicht verlegen, wenn er nach den Ursachen für die miese Heimbilanz gefragt wird. "Unglückliche Umstände" hätten dazu beigetragen, sagt der Trainer der Offenbacher Kickers, ebenso die "Qualität der Gegner" wie Unterhaching, Darmstadt oder Saarbrücken. Das grottenschlechte Spiel seiner Mannschaft beim 0:0 gegen Elversberg stuft Berndroth in die Rubrik "Gesetz der Serie" ein: "Gegen Elversberg, das waren schon immer scheiß Spiele."
Auf gar keinen Fall seien seine Spieler von einem Heimkomplex befallen, wie viele argwöhnen. "Damit haben sie nix am Hut", sagt Berndroth trotzig, "auswärts haben wir auch nicht besser gespielt." Aber erfolgreicher.
Berndroth fordert mehr Geduld mit seiner Mannschaft: "Wir haben eine junge Truppe, in der die Fehlerquelle naturgemäß noch hoch ist." Die nackten Zahlen wiederum - nur zwei Punkte aus vier Heimspielen - machen den Trainer ungeduldig. "Wir müssen schleunigst beginnen, zu Hause zu gewinnen", fordert er vor dem Gastspiel von Jahn Regensburg am Samstag auf dem Bieberer Berg (Anstoß: 14.30 Uhr). Das Spiel gegen den Tabellendritten der Fußball-Regionalliga Süd ist von wegweisender Bedeutung. Gelingt der erste Heimsieg der Saison, darf sich der OFC in Richtung obere Tabellenhälfte orientieren. Bei einer Niederlage muss er fürchten, nach unten durchgereicht zu werden. Schlimmer noch: Die Kickers laufen Gefahr, von ihrem Lieblingsfeind Eintracht Frankfurt überholt zu werden. Ein Albtraum für den OFC-Fan.
Umgekehrt lässt man auch auf der anderen Mainseite keine Gelegenheit aus, die Feindschaft zu pflegen. Nachdem die Eintracht-Amateure den Regensburgern im Nachholspiel am Dienstag ein 1:1 abgetrotzt und nach Punkten zum Tabellenelften OFC aufgeschlossen hatten, verabschiedete der Frankfurter Trainer Bernhard Lippert den Gästecoach Günter Sebert mit dem Satz: "Gell, am Samstag haut' ihr die Kickers weg." Berndroth ist Lippert deshalb nicht gram: "Das ist für uns Motivationshilfe."
Vor den Regensburgern hat Berndroth gehörigen Respekt: "Sie sind auch in dieser Saison eine echte Spitzenmannschaft." Rein rechnerisch stehen die Bayern mit 14 Punkten aus sieben Spielen sogar besser da als Tabellenführer SV Darmstadt 98 (neun Spiele/19 Punkte). Berndroth gedenkt die Gäste mit deren eigenen Waffen zu besiegen. Der "sehr, sehr lauffreudigen Offensive" der Regensburger will er gleichfalls eine laufstarke, offensiv ausgerichtete Mannschaft entgegensetzen. Oder anders ausgedrückt: "Wir überspielen unsere Schwächen am besten, indem wir mehr nach vorne spielen." Berndroths Versprechen an die Fans: "Wir werden richtig Feuer geben."
Zum Vorbereitungsprogramm wird im Anschluss an das Abschlusstrainung heute Nachmittag wieder ein "Pflichtspaziergang zur theoretischen Nachbetrachtung" (Berndroth) gehören. Erstmals praktiziert hatte der Trainer diese Übung vor dem DFB-Pokalspiel gegen den Karlsruher SC - mit Erfolg.
Auf die Aufstellung legte sich der OFC-Trainer bereits fest. Vorausgesetzt, alle Spieler sind fit (ein Grippevirus macht die Runde), will er folgender Anfangsformation vertrauen: Im Tor Cesar Thier, die Dreierkette in der Abwehr mit Angelo Barletta, Mounir Zitouni und Bachir Kaba, das zentrale Mittelfeld mit Matthias Dworschak, Samir Naciri und Patrick Falk, auf den Außenbahnen Dexter Langen und Oscar Corrochano, der Angriff mit dem Ex-Regensburger Michael Petry und Christian Knappmann.
(Von Klaus G. Schmidt, OFFENBACH-POST)
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Mann für spontane Aktionen
Offenbach (cd). Einmal auf Samel Sabanovic angesprochen, beginnen OFC-Trainer Ramon Berndroth, Manager Lars Schmidt und Manfred Skowronek, Leiter der Nachwuchsabteilung, sofort zu schwärmen: Der 18-jährige jugoslawische Stürmer ist "eines unserer größten Talente" (Skowronek), hat einen "guten Torriecher", ist "enorm ehrgeizig" (Berndroth) und "hat eine große Zukunft vor sich" (Schmidt).
Auch wenn er beim Regionalligaspiel in Hoffenheim (1:1) erstmals auf der Bank saß, heißt die Gegenwart momentan (noch) Landesliga Süd. Denn: Obwohl Sabanovic in der Vorbereitung, die er mit der ersten Mannschaft absolvierte, erfolgreichster Torschütze war, spielt der 18-Jährige unter Lars Schmidt, der ihn schon vergangene Saison in der A-Jugend betreute, in der zweiten Mannschaft. Dort konnte er die Erwartungen allerdings noch nicht erfüllen. Seine Bilanz: vier Spiele, null Tore, drei Mal ausgewechselt. Schmidt kennt den Grund für die Ladehemmung des "kämpfenden Mittelstürmers" (Berndroth). "Weil ihre Aufenthaltsgenehmigung abgelaufen ist, mussten Sami's Eltern ausreisen. Der Junge ist jetzt zum ersten Mal auf sich alleine gestellt. Er befindet sich gerade in einem mentalen Loch." Auch sieht im Fehlen der Eltern den Grund für den "psychischen Durchhänger": "Samel hat eine starke familiäre Bindung. Wir versuchen ihm zwar zu helfen, die Eltern können wir jedoch nicht ersetzen." Daher lautet Skowroneks Rat: "Ärmel hoch und durch!" So wie auf dem Spielfeld: Denn dort zeichnet sich Sabanovic für gewöhnlich durch "totalen Einsatzwillen" (Schmidt: "So etwas hab ich selten erlebt") aus. Was die Balleroberung und -behauptung anbelangt, befindet sich der Stürmer, der den Brasilianer Romario als sein Vorbild bezeichnet, "auf einem hohen Level" (Schmidt). Und: "Auf engem Raum ist er stets in der Lage, für Überraschungen zu sorgen." Verbessern muss sich Sabanovic, der 2001/2002 in der A-Jugend 43 Tore (33 in der Liga, zehn im Pokal) erzielte, nach eigener Auffassung "noch im taktischen Bereich". Auch an der Antrittsschnelligkeit gilt es noch zu arbeiten. Ramon Berndroth sieht den "Perspektivspieler" jedoch "auf einem guten Weg" und verspricht: "Er wird seine Chance bekommen. Sami spielt zwar ab und zu etwas unorthodox und erzielt Tore auch mal mit dem falschen Fuß, er macht die Dinger aber rein." Und daran hat es schließlich zuletzt beim Regionalligsten Kickers Offenbach gehapert. Vielleicht reicht es schon am Samstag zu mehr als nur einem Platz auf der Bank. Christian Müller, mit dem Sabanovic in der A-Jugend harmonierte, spielte in Hoffenheim erstmal von Beginn an.
(Von cd, OFFENBACH-POST)
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OFC und das große Geld
Offenbach (bam) Kickers Offenbach verhandelt weiter um eine Live-Übertragung des DFB-Pokalspiels gegen Nürnberg. Konkurrenz: Freiburg - Dortmund. Eine Übertragung würde dem OFC um die 410 000 Euro plus 150 000 Euro aus TV-Topf und Eintrittsgeld bringen. Erreicht der OFC die dritte Runde, steigt Rendite, aber auch der Stückpreis der TV-Erlöse (Anteilsscheine an TV-Einnahmen) von 135 auf 150 Euro.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Kickers gegen Club, Eintracht nach Rostock
Offenbach (bam). Zahltag für Kickers. In der zweiten Runde des DFB-Pokals kommt der 1. FC Nürnberg. Alleine aus dem TV-Topf bekommt der OFC 108 000 Euro (brutto). Inklusive der Einnahmen aus den Eintrittsgeldern rechnet OFC-Vize Thomas Kalt mit mindestens 150 000 Euro. Und sollte dann noch eine Live-Übertragung dazukommen... Heute will Kalt mit dem Fernsehen verhandeln.
"Ein attraktiver Gegner, gegen den wir an einem guten Tag gewinnen können", sagte Kalt, der bis zu 18 000 Fans erwartet. Sein bisher letztes Pflichtspiel in Offenbach bestritt der "Club" am 23. August 1999. Es war das erste Heimspiel des OFC im Profifußball nach zehn Jahren Amateurliga. Nürnberg gewann vor 28 000 Zuschauern 3:1.
Frankfurt muss zu Hansa Rostock. Dort verspielte die Eintracht am 16. Mai 1992 die Meisterschaft gegen den damaligen Absteiger leichtfertig. Die umstrittene Szene, als Schiedsrichter Alfons Berg (Konz) nach einem Foul an Ralf Weber den Frankfurtern einen Elfmeter versagte, wurde zum Trauma der Fans von Eintracht Frankfurt.
Die Paarungen (5. und 6. Runde):
Hoffenheim - 1. FC Köln; Unterhaching - Union Berlin; Bahlinger SC - Waldhof Mannheim; Offenbach - Nürnberg; Holstein Kiel - VfL Bochum; RW Oberhausen - Arminia Bielefeld; SC Freiburg - Dortmund; 1860 München - VfL Wolfsburg; Bayern München - Hannover 96; LR Ahlen - SSV Reutlingen; Hamburger SV - MSV Duisburg; Leverkusen - VfB Stuttgart; St. Pauli - Werder Bremen; Schalke 04 - M'gladbach; Cottbus - Kaiserslautern; Hansa Rostock - ET Frankfurt
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Zwischen Losglück und Liga-Stress Nach neuntägiger Trainingsphase: Der Club ist in eine schwere Woche gestartet
NÜRNBERG (Eig. Ber./la) - Die ungewohnte Ruhe wurde effektiv genutzt, nach anfänglicher Fehlstart-Hysterie im Umfeld. "Wir haben konzentriert gearbeitet", blickt Klaus Augenthaler, Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg, auf die vergangenen neun Pflichtspiel-losen Tage zurück. Wohl wissend, dass trotz jüngster Erfolge noch längst nicht alles rund läuft beim Club, der morgen um 20 Uhr beim SV Werder Bremen bestehen will; am Samstag tanzt bekanntlich Bayern München im Frankenstadion vor.
Die womöglich richtungsweisende Woche hat jedoch schon am späten Samstag Abend begonnen. Schwimm-Star Franziska van Almsick war es vorbehalten, im ZDF-Sportstudio die 2. DFB-Pokal-Hauptrunde auszulosen - letztlich zur vollsten Zufriedenheit von Nürnberger Spielern und Funktionären. Schließlich sollte Süd-Regionalligist Offenbacher Kickers durchaus zu packen sein, auf dem angepeilten Weg ins Achtelfinale.
Ähnlich urteilt Präsident Michael A. Roth und spricht gar von einem "Wunschgegner, obwohl wir uns in Offenbach oft sehr schwer getan haben". Die notwendige Einstellung vorausgesetzt, "müssten wir es aber schaffen", wobei er auf ein ausver kauftes Stadion hofft - der Bieberer Berg fasst offiziell 31 500 Zuschauer. "Vielleicht können wir eine kleine Kasse machen."
Den Trainer interessieren derweil vorrangig sportliche Aspekte. "Es waren 24 oder 25 härtere Lose im Topf", sagt Augenthaler, "wir können uns nicht beschweren." Wesentlich näher liegt zudem die morgige Partie in Bremen, von welcher sich Augenthaler "mindestens einen Punkt" verspricht. Die Anfangsformation wird gegenüber dem Pokal-Auftritt bei Eintracht Trier nicht geändert, was soviel heißt, dass Neuzugang Dusan Petkovic eine weitere Chance erhält.
(Von Eig. Ber./la, NÜRNBERGER NACHRICHTEN)
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Offenbach (theo/bam). Die Verletzungssorgen nehmen nicht ab bei den Offenbacher Kickers vor dem schweren Spiel in der Fußball-Regionalliga Süd bei der TSG Hoffenheim am Samstag, 14.30 Uhr. Gestern musste Angelo Barletta wegen einer Oberschenkelverletzung passen, sein Einsatz ist sehr fraglich. Kleiner Lichtblick: Die Sprunggelenksverletzung von Bachir Kaba stellte sich als nicht so schwerwiegend heraus, so dass wenigstens einer der nominellen Manndecker einsatzfähig ist. Bei Falk, Fossi, Becht, Lorenz und Schindler muss Trainer Ramon Berndroth weiterhin abwinken.
Berndroths Taktik steht: Wie daheim! Das heißt: Offensiv-Pressing, Torchancen herausspielen, dennoch kompakt stehen. "Unsere jungen Leute müssen lernen. Durch diese Phase mit zwei schweren Spielen in vier Tagen müssen sie durch, bis sie stabil werden. Die Leidenschaft ist da, und wir gehen weiter unseren Weg, junge Spieler zu integrieren. Wo hatte denn Unterhaching seine jungen Spieler? Wohl im Kofferraum versteckt? Wir werden unsere Punkte schon noch einfahren. Das hängt aber auch von der Qualität der Gegner ab und wie man sie erwischt, wie etwa in Augsburg. Wir wollen aber nicht nur im Pokal unseren Mann stehen, sondern auch in Hoffenheim punkten."
Berndroth weiß allerdings um die Schwere der Aufgabe: "Hoffenheim hat ein hervorragendes Team. Vor allem Torjäger Teinert und Regisseur Ollhoff müssen wir in den Griff kriegen."
Christoph Teinerts Berater, Ex-Bayern-Profi Wiggerl Kögl, soll schon vor dieser Saison Angebote von Werder Bremen, VfB Stuttgart und Spvgg. Unterhaching sortiert haben. In dieser Saison erzielte Teinert in sieben Spielen sieben Tore.
Befragt nach der Zukunft der TSG Hoffenheim, gehen die Meinungen auseinander. Erfolgsmodell sagen die einen und kündigen den Aufstieg in den Profifußball (dank der Millionen von SAP-Gründer Dietmar Hopp) an. Konsequent wird auf die Jugend gesetzt, das Risiko, dass Talente abwandern, in Kauf genommen. Hoffenheim ein Erfolgsmodell? Ex-Kickers-Co-Trainer Stephan Groß fasst zusammen, was er denkt, wenn er das Dietmar-Hopp-Stadion betritt: "Man hat das Gefühl, auf einem Golfplatz zu sein." Das ist einer der Unterschiede zwischen den beiden Vereinen, die in der Tabelle Nachbarn sind. In dem kleinen Ort, keine fünf Kilometer von der Autobahnausfahrt Sinsheim entfernt, wird wenig bis nicht improvisiert. Anders als bei den Kickers.
(Von theo/Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Hoffenheim gegen Offenbach ohne Stoll
Beim Regionalligisten TSG Hoffenheim gab's Entwarnung im Fall Carsten Stoll: Der Abwehrspieler, der sich beim Spiel in Wehen Mitte der ersten Halbzeit verletzte, hat entgegen den ersten Befürchtungen keinen Bänderriss erlitten. Stolls Einsatz im Heimspiel am Samstag gegen die Offenbacher Kickers (14:30 Uhr im Dietmar-Hopp-Stadion) ist jedoch unwahrscheinlich. Gegen die Kickers wird Trainer Hansi Flick wohl aber auch weiterhin auf die angeschlagenen Angreifer Ali Talib und Christian Haas verzichten müssen. Flick richtet nach der Niederlage in Wehen den Blick nach vorne: "Wir hoffen natürlich auf den dritten Saisonsieg."
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Temperatur sinkt, Barlettas Form steigt
Offenbach (bam). Kommt nun die Zeit des Angelo Barletta? "So ab September, Oktober ist Angelo dran", sagt sein Trainer, OFC-Coach Ramon Bernd-roth, über den 25 Jahre alten Deutschen italienischer Abstammung. "Ist doch eigentlich komisch, dass er als 'Italiener' erst nach dem Sommer seine besten Spiele zeigt." Sinken die Temperaturen, steigt also Barlettas Formbarometer?
Berndroth kennt Barletta, trainierte ihn schon bei der Spielvereinigung Neu-Isenburg, holte die Nummer 8 im Januar 2001 zum OFC. Es war eine der ersten Aktionen Berndroths. Im DFB-Pokalspiel gegen den Karlsruher SC wartete eine der schwersten Aufgaben seiner Karriere auf Barletta: Bruno Labbadia, Stürmerfuchs, 328 Bundesligaspiele (103 Tore), 202 Zweitligaspiele (88 Treffer), schoss im Pokalspiel am Bieberer Berg ein Tor (zum 0:1) und hatte ein Pfostentreffer (42.). "Bruno hat mich gezogen, es war eine lehrreiche Aufgabe", schilderte Barletta die Szene, die zum 0:1 führte. Ein Foul, das Barletta wohl spürte, aber der Schiedsrichter nicht sah. "Der Bruno sucht eben den Körperkontakt", machte Berndroth keinen Vorwurf. Warum auch, die Kickers gewannen 3:1. Revanche also für das 1:2 im Testspiel im Winter. Auch damals hieß es: Barletta gegen Bruno Labbadia. Kleiner Schönheitsfehler war ein Eigentor von Barletta.
Er verkörpert fast den Idealtyp Spieler: flexibel, auf mindestens zwei Positionen einsetzbar: defensives Mittelfeld und Manndecker. "Aber für die Manndeckung ist er wegen seiner Dynamik und seiner Fernschüsse fast zu schade", sagt Berndroth. Ab und an erzielt Barletta noch ein Tor wie zum 1:0 gegen Neukirchen im Hessenpokalfinale, das den OFC in den DFB-Pokal brachte. Morgen (19.30 Uhr) gegen Unterhaching muss er wieder als Manndecker ran. Bei Haching spielt zwar kein Labbadia, dafür Olivier Djappa und Francisco Copado (Ex-TeBe Berlin). "Das wird nicht leichter" (Co-Trainer Michael Dämgen).
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Stellvertretender Spielmacher Nach seinem spektakulären Auftritt im Pokal hofft OFC-Talent Christos Kagiouzis auf einen Stammplatz
OFFENBACH. Nein, groß gefeiert hat Christos Kagiouzis nicht. "Ich bin nach dem Spiel sofort nach Hause gefahren", erzählt der 21 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach, der am vergangenen Samstag, beim 3:1-Pokalsieg des OFC gegen den Zweitligisten Karlsruher SC, mit seinen Toren zum 2:1 und zum 3:1 der Held des Tages war.
So entscheidend die Aktionen des jungen Griechen waren, und so sehr auch Kickers-Trainer Ramon Berndroth dem Talent "den spektakulären Auftritt gegönnt" hat, ausflippen wird Kagiouzis nicht. Trotz Fernsehauftritts und dicker Schlagzeilen, der bullige Techniker ist sich seiner Rolle im Regionalligakader des OFC bewusst. Christos Kagiouzis ist Reservist, in der laufenden Drittligasaison durfte er in sieben Spielen nur einmal ran, für sechs Minuten beim 2:0 am fünften Spieltag bei den Amateuren von Eintracht Frankfurt. Auch gegen den KSC musste der 1,84 Meter große und 80 Kilogramm schwere Offensivspieler 77 Minuten auf der Ersatzbank schmoren, ehe er seinen Teamkollegen Michael Petry ablöste, um in der Verlängerung zunächst zum 2:1 und Sekunden vor dem Spielende per Foulelfmeter zum 3:1 erfolgreich zu sein.
Das Los, sich die Pflichtspiele der Kickers bisher meist von der Ersatzbank aus anschauen zu müssen, trägt Kagiouzis gelassen. "Natürlich", bemüht er das bekannte Fußballer-Statement, "bin ich enttäuscht, wenn ich nicht spiele", aber das müsse ein Fußballer auch sein. Doch der kahlköpfige junge Mann, der unweit des Kickers-Stadions am Bieberer Berg im Offenbacher Stadtteil Bieber zuhause ist, weiß, dass er zwar seine Ausbildung zum Schlosser im vergangenen Januar erfolgreich abgeschlossen hat, aber als Fußballer wiederum noch Lehrling ist. "Ich muss vom Tempo her noch zulegen", sagt Kagiouzis selbstkritisch, und damit teilt er die Einschätzung seines Trainers. Ramon Berndroth. Der weiß, dass sich der "Statthalter" für den etatmäßigen Regisseur Patrick Falk "noch entwickeln kann", und dass Kagiouzis eben Defizite "beim Tempo und im Rückwärtsgang" habe.
Aber der OFC-Coach hält einiges von seinem Nachwuchs-Spielmacher, und deswegen arbeitet er beharrlich an dessen Schwächen. Kagiouzis müsse lernen, die fehlende Spritzigkeit dadurch auszugleichen, "dass er schneller schaltet, als die anderen", sagt Berndroth, der dem Linksfuß, der vor einem Jahr aus der Landesligamannschaft des OFC in das Regionalligateam aufrückte, durchaus Potenzial attestiert: "Christos kann ein Spiel machen, und er ist torgefährlich." Gerade im Pokal hat das OFC-Talent diese Fähigkeiten nachgewiesen, und zwar nicht nur am vergangenen Samstag gegen den Karlsruher SC. Denn dass die Kickers überhaupt gegen den Zweitligisten antreten konnten, hatten sie auch dem Spieler mit der Rückennummer 22 zu verdanken. Im April dieses Jahres war es jener Christos Kagiouzis, der im Halbfinale des Hessenpokals gegen den Landesligisten FSV Braunfels mit seinen beiden Treffern den 2:1-Sieg nach Verlängerung, den Einzug ins Endspiel gegen den SC Neukirchen und damit letzten Endes auch das Erreichen des DFB-Pokals möglich machte.
Dass punktuelle spektakuläre Auftritte noch keine Stammplatzgarantie für das Regionalligateam bedeuten, das weiß Kagiouzis sehr wohl. Genau so, dass er an sich arbeiten muss, erst recht, weil der junge Grieche wie jeder ehrgeizige Fußballer das Ziel hat, irgendwann mal "in der ersten oder zweiten Liga zu spielen". Doch erst einmal müsse er sich in der Regionalliga durchsetzen, und da hofft der schusskräftige Offensivspezialist darauf, dass ihm sein Trainer, nach dessen Ansicht "Christos das Pech hat, dass ein Patrick Falk auf seiner Position spielt", demnächst vielleicht doch mal "halblinks im Mittelfeld" (Kagiouzis) und somit als Zuarbeiter für Falk aufbietet.
Denn eines hat Christos Kagiouzis gegen den Karlsruher SC immerhin gezeigt. Nämlich, "dass ich da bin, wenn mich der Trainer braucht." Und ein wichtiges Spiel mit zwei Toren zu entscheiden, das ist sicher nicht die schlechteste Werbung in eigener Sache.
(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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