OFC-Geschäftsführer Michael Lüken, oder: Hat ein Emsländer etwa Humor?
Offenbach (bam). Am 29. August 1970 hatte Michael Lüken den ersten Kontakt mit den beiden Vereinen, die später maßgeblich sein Berufs-Leben bestimmten. Es war der Tag des DFB-Pokalfinals, Kickers Offenbach gewann 2:1 gegen den 1. FC Köln. Fünf Jahre war Lüken damals alt - und Köln-Fan. Seit 100 Tagen führt er nun die Geschäfte der Offenbacher Kickers als Nachfolger von Jörg Hambückers.
Lüken ist ledig, in Lingen im Emsland geboren und aufgewachsen, spielte im Mittelfeld seines Stammvereins SV Olympia Laxter (Landes- und Bezirksliga), bei dem er heute noch Mitglied ist. Später trainierte der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann den SV Germania Thuine (Kreisliga). 1994 wechselte Lüken als Co-Trainer für die A- und B-Junioren zum 1. FC Köln, arbeitete im Marketing und Merchandising des Klubs 1998 rückte Lüken zum Teamkoordinator der Bundesligamannschaft auf, absolvierte parallel ein Fernstudium zum Sportmanager. Am 1. Juli übernahm er den Geschäftsführerposten beim Regionalligisten Kickers Offenbach, sein Vertrag läuft bis 2004. Im Gespräch mit unserer Zeitung äußerte sich Michael Lüken über...
die Offenbacher Kickers: "Wenn man so eine Chance bei einem Traditionsverein bekommt, dauert die Entscheidung nicht lange."
den Bieberer Berg: "Ein traditionsreiches und somit auch altes Stadion mit außergewöhnlicher Stimmung. Er steht in einer Reihe mit dem Millerntor in St. Pauli und dem Tivoli in Aachen."
Fußballstadien als Erlebnispark: "Ich habe fast alle Stadien der ersten und zweiten Liga gesehen, aber in alten Arenen fühle ich mich am wohlsten."
die Beziehung zwischen den Kickers und Offenbach: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so eng ist. Überall sind die Kickers Thema, man identifiziert sich mit dem Verein. Das war in Köln anders, entweder für oder gegen den FC."
seine Zeit beim 1. FC Köln: "Dort hatte ich acht sehr schöne Jahre."
Eintracht Frankfurt: "Keinen Bezug aus einer persönlichen Sache, Co-Trainer Jan Kocian und ich sind seit unserer Kölner Zeit befreundet. Aber halt: Mit Köln haben wir im Waldstadion immer gewonnen."
Spielerberater: "Gehören heute zum Fußball-Geschäft. Einem jungen Spieler, der einen seriösen Berater hat, kann man nur gratulieren. Der eine macht die Verträge, der andere kann sich voll auf Fußball konzentrieren."
über sich als Fußballer: "Wenn ich einen Freistoß getreten habe, sind meine Mitspieler schon zum Anstoßpunkt gelaufen. Nein, ernsthaft: Ecken, Einwürfe, Freistöße und Elfmeter waren mein Ding."
seinen Lieblingsverein: "Der 1. FC Köln! Schon als kleiner Junge. Hat bei uns im Emsland aber keiner verstanden. Die waren entweder für Hannover 96, den Hamburger SV oder Werder Bremen."
den Kölner Karneval: "Ich bin kein Jeck, aber wenn man in Köln arbeitet, kommt man an dem Trubel nicht vorbei. Beim FC hatten sie eine eigene Sitzung des Vereins, die war wirklich nett."
Humor: "Hat der gemeine Emsländer etwa Humor?"
seinen Lieblingsautor: "John Grisham."
sein Lieblingsbuch: "Das Testament."
die ersten 100 Tage: "Sind sehr schnell vergangen, ich fühle mich, als ob ich schon länger hier wäre."
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Preise wie in Regionalliga
Frankfurt (bam). Zweite Runde im DFB-Pokal, aber Eintrittspreise wie in der Regionalliga Süd. Kickers Offenbach ändert für die Partie gegen den 1. FC Nürnberg (6. November, 19.30) seine Preise nicht. Einzige Neuerung: In der dritten Liga kommen Kinder bis 12 Jahre umsonst auf Stehplätze, im Pokalspiel wird die Beschränkung auf sechs Jahre reduziert. 7- bis 12-Jährige zahlen vier Euro Eintritt.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Dolzer aus Krankenhaus
Frankfurt (dpa) Der an Meningitis (Hirnhautentzündung) leidende Stefan Dolzer (26) von Fußball-Regionalligist SV Wehen hat das Uni-Krankenhaus Gießen nach einer Woche wieder verlassen. Der ehemalige Offenbacher erhält weiter Infusionen, muss die nächsten drei Wochen absolute Ruhe halten. An eine Rückkehr in die Mannschaft in diesem Jahr ist nicht zu denken.
(Von dpa, OFFENBACH-POST)
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Pokalspiel gegen Nürnberg beginnt um 19.30 Uhr
OFFENBACH. Die Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erreichte die Offenbacher Kickers am gestrigen Montag. Inhalt: Die Begegnung der zweiten Runde des DFB-Pokals zwischen dem derzeitigen Tabellenneunten der Fußball-Regionalliga Süd und dem Erstligisten 1. FC Nürnberg ist für Mittwoch, 6. November, um 19.30 Uhr angesetzt worden. Damit ging der DFB einen Kompromiss ein, denn der OFC hätte am liebsten um 20 Uhr gespielt, während der Verband ursprünglich 19 Uhr als Spielbeginn vorgesehen hatte.
Derweil gelten für das Gastspiel des "Club" die gleichen Eintrittspreise, wie bei den Drittliga-Punktspielen des OFC. Lediglich die Alters-Freikarten-Beschränkung für Kinder wurde von zwölf auf sechs Jahre herabgesetzt. Sieben- bis Zwölfjährige zahlen vier Euro.
(Von Andreas Hunziger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Kickers vor Heimspiel auf dem Halberg
Offenbach (bam). Wer als Fan von Kickers Offenbach zum Spiel in Wehen reist, muss Geduld mitbringen. Lange Wartezeiten an den Kassenhäuschen scheinen unvermeidbar. Etwa 1000 Kickers-Anhänger werden am Samstag auf dem Halberg erwartet, aber maximal vier Kassen geöffnet. Zudem wird strenger kontrolliert als sonst. das Polizeiaufgebot wurde deutlich erhöht, 40 Ordner sind im Einsatz, sonst genügen zehn. Da ist Geduld gefragt...
"Wir und die Kickers-Geschäftsstelle haben alles getan, mehr geht nicht", sagte Ralf Helfenstein, Leiter Marketing und PR beim SV Wehen, der 1000 Karten für den Vorverkauf nach Offenbach geschickt hatte. Verkauft wurden 35 Stück. Den dicken Packen mit dem Rest bringt OFC-Geschäftsführer Michael Lüken heute mit auf den Halberg, auf dem das Chaos unvermeidbar scheint. "Denn angepfiffen wird pünktlich um 14.30 Uhr", sagt Helfenstein. Schließlich wartet das Fernsehen...
Über die Stimmverteilung im höchstgelegenen Stadion der Liga wird nicht mehr gerätselt, für Kickers Offenbach wird es ein Heimspiel - wie jedes Mal auf dem Halberg, wo Wehens Trainer Gerd Schwickert in den zweieinhalb Jahren noch keine Partie gegen Offenbach gewann. Zuletzt gab es im Mai ein 2:2 in der Regionalliga, mit dem die Aufstiegsträume der Wehener platzten. Dem unerfreulichen Saisonende folgt ein missglückter Rundenstart mit drei Niederlagen in Folge. Nur das Torverhältnis trennt den SVW von einem Abstiegsplatz. "Wir haben in der Runde schon vier Punkte zu Hause abgegeben. Mehr dürfen es nicht werden. Die große Gefahr dieser Spielklasse ist ihre Ausgeglichenheit. Liegst du erst einmal hinten, wird es schwer, das Ruder noch einmal herumzureißen", sagte Schwickert vor dem Trainerduell mit dem befreundeten Ramon Berndroth, dessen Team daheim bisher sechs, auswärts aber neun Punkte holte. Mit Kombinationsspiel wie zuletzt beim 1:0 gegen die Amateure des FC Bayern München will Bernd-roth die Räume beherrschen und den Halberg stürmen. Für Änderungen gibt es keinen Anlass. Berndroth. "Schließlich waren wir zuletzt vier Mal ungeschlagen."
Das DFB-Pokalspiel des OFC gegen den 1. FC Nürnberg wird am 6. November (Mittwoch, 19.30 Uhr) angepfiffen. Besitzer von Sitzplatz-Dauerkarten haben ein Kauf-Vorrecht auf die Plätze bis 20. Oktober (Heimspiel gegen Aalen), danach gehen die Tickets in den freien Verkauf.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Offenbacher Besitzansprüche Der OFC will Wehen im Regionalliga-Derby mit Ballkontrolle beikommen / Zuschauerresonanz kann zum Problem werden
OFFENBACH. Ramon Berndroth hat seine Hausaufgaben gemacht. Zum einen hat der Trainer des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach Anfang der Woche seine schriftliche Stellungnahme an den Süddeutschen Fußball-Verband zu den Vorfällen beim Heimspiel gegen Jahn Regensburg abgeschickt und dabei, wie er sagt, "eine seriöse Entschuldigung formuliert." Und natürlich hat Berndroth seine Mannschaft auf das Derby in der Regionalliga Süd am morgigen Samstag (14.30 Uhr) beim SV Wehen vorbereitet.
Auf dem Halberg soll die zuletzt positive Entwicklung des OFC weiter voranschreiten und sich, nachdem die Kickers am vergangenen Freitag mit dem 1:0 gegen die Amateure von Bayern München endlich den ersten Punktspiel-Heimsieg geschafft haben, auch in Wehen in einem zählbaren Resultat niederschlagen. Zufrieden hat der OFC-Trainer registriert, dass der ersehnte Erfolg seinen Mannen einiges an seelischer Last genommen hat. "Auch wenn du vorher schon ordentlich gespielt hast, wirkt ein Sieg doch gleich viel besser", hat Berndroth erkannt, "das hilft der Moral."
Entsprechend gestärkt gehen die Kickers die Aufgabe in Wehen an. Die Taunussteiner sieht Berndroth indes nicht mehr in der Krise, "sie leiden nur noch unter dem schlechten Saisonstart, mittlerweile spielen sie wieder normal Fußball", so der OFC-Coach. "Möglichst viele Spielanteile bekommen" - mit dieser Maßgabe will Berndroth seine Kicker in die Partie schicken, "denn Wehen hat seine Stärken, wenn sie den Ball haben." Also müsse sein Team versuchen, das Spielgerät eben möglichst selten herzugeben. Vor diesem Hintergrund ist Berndroth froh, dass die unter der Woche angeschlagenen Patrick Falk und Oscar Corrochano spielen können. Zudem dürfte Neuzugang Alexander Lorenz nach überstandener Knieverletzung wieder zum Kader zählen.
Unterdessen ist das OFC-Präsidium dieser Tage darum bemüht, dass die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen (die FR berichtete), die gegen die Bayern-Amateure erstmals griffen und auch für die nächsten beiden Heimspiele gegen den VfR Aalen (20. Oktober) und gegen Rot-Weiß Erfurt (2. November) noch gelten, vor dem Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg rückgängig gemacht werden. OFC-Vizepräsident Thomas Kalt will obendrein das Gespräch mit der Offenbacher Polizei suchen und darum bitten, dass der Verein beispielsweise die Neuerrichtung des Zaunes vor dem Fanblock 2 der Gegengeraden nicht durchzuführen braucht. "Denn bei der negativen Zuschauerentwicklung können wir uns keine zusätzlichen Ausgaben leisten", sagt Kalt. Die Kickers lägen mit derzeit 6000 Zuschauern im Schnitt schon jetzt unter ihrer Kalkulation von 6500, so Kalt, "und wir haben die Topgegner wie Saarbrücken und Darmstadt schon gehabt." Zuletzt kamen durchschnittlich deutlich weniger als 5000 Besucher, sollte das so bleiben, "werden wir zum Saisonende bei den Zuschauereinnahmen ein Defizit von etwa 200 000 Euro haben", befürchtet Kalt.
Durchaus Hoffnung macht dem OFC Eberhard Schildknecht, Leiter der Einsatzbereitschaft der Offenbacher Polizei: "Es gibt immer Verhandlungsmasse. Wenn Dinge nicht machbar sind, dann sagen wir nicht: Hugh, der Häuptling hat gesprochen."
(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Lippert gehen die Spieler aus
Frankfurt/Offenbach. Die Pechsträhne reißt bei den Amateuren der Frankfurter
Eintracht einfach nicht ab. Bei Jean-Paul Ndjoumeck besteht der Verdacht,
dass er an der Infektionskrankheit Gelbsucht (Hepatitis) erkrankt ist.
Sollte sich die erste Diagnose bestätigen, dann droht dem Abwehrrecken des
Fußball-Regionalligisten eine längere Pause. In der letzten Partie beim 1.
FC Saarbrücken (0:2) hatte sich Stürmer Raffael Tonello das Schien- und
Wadenbein gebrochen und fällt für mindestens drei Monate aus. "Es ist eine
Katastrophe", meinte Eintracht-Trainer Bernhard Lippert zur
Personalsituation.
Dem 40 Jahre alten Coach gehen vor der Partie am Samstag gegen die
Sportfreunde aus Siegen im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion (14.30 Uhr) somit
langsam die Spieler aus. Besonders im Angriff stellt sich die Lage
problematisch dar, zumal Bakary Diakite dem Zweitliga-Kader am Sonntag beim
Auswärtsspiel in Aachen angehören wird. So gerät Lippert in die Zwangslage,
Spieler wie die Angreifer Marco Toch, Karim Dietz und Sven Simon einsetzen
zu müssen, die für diese Aufgabe eigentlich (noch) nicht gewappnet sind.
Bei den Offenbacher Kickers hat sich wieder etwas Selbstbewusstsein breit
gemacht. Nach dem ersten Heimsieg der Saison am vergangenen Freitag (1:0
gegen Bayern München) blickt der OFC wieder zuversichtlicher in die Zukunft
und will auch beim SV Wehen einen weiteren Schritt nach vorne machen. Die
Negativserie mit zuletzt sechs Spielen ohne Sieg, die gegen München beendet
wurde, soll auf dem Halberg endlich ganz vergessen gemacht werden. "Dazu
werde ich der Mannschaft der Vorwoche vertrauen", setzt Kickers-Coach Ramon
Berndroth auf Bewährtes. Einzig Oscar Corrochano, der Mann für die rechte
Außenbahn, macht Kummer. Im Training zog er sich eine Knöchelprellung zu,
die seinen Einsatz gefährdet. Erfreulicher ist dagegen, dass Alexander
Lorenz nach wochenlangen Knieproblemen zumindest wieder als Alternative auf
der Reservebank zur Verfügung steht.
Das Programm: Frankfurt - Siegen, Wehen - Offenbach, Regensburg - Erfurt,
Hoffenheim - Schweinfurt (alle Samstag: 14.30 Uhr); Stuttgart - Augsburg,
Kaiserslautern - Neunkirchen, Elversberg - Saarbrücken, Unterhaching -
Pfullendorf (alle Sonntag: 14.30 Uhr). (fri/kli).
(Von fri/kli, FRANKFURTER NEUE PRESSE)
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Duell der Frustrierten Hessen-Derby Wehen gegen Offenbach auf dem Halberg - Eintracht gegen Siegen
FRANKFURT/MAIN (dpa/lhe). Die mit großen Erwartungen in die Saison
gestarteten Clubs SV Wehen und Kickers Offenbach treffen sich am 13.
Spieltag der Fußball-Regionalliga Süd zum Duell der Frustrierten. Die
Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit spiegelt das Tabellenbild
wider. Während sich die Offenbacher nach dem ersten Heimsieg (1:0 gegen die
Bayern-Amateure) wenigstens bis auf einen Rang (10.) einem einstelligen
Tabellenplatz näherten, rangiert Wehen nur dank der besseren Tordifferenz
nicht auf einem Abstiegsplatz. Nach dem schwachen Saisonstart mit drei
Auftakt-Niederlagen haben sich die Schützlinge von Trainer Gerd Schwickert
jedoch allmählich stabilisiert. Nach der spielfreien Woche können sie am
Samstag (14.30 Uhr) mit einem Heimsieg am Halberg ihre Schieflage weiter
korrigieren und mit dem Konkurrenten vom Main nach Punkten gleichziehen.
Schwickert will endlich eine Negativ-Serie beenden: Mit Wehen hat er gegen
Offenbach noch kein Heimspiel gewinnen können. Personell hat der Wehener
Trainer wieder mehr Alternativen, nachdem sich Amstätter, Matarazzo, Gies
und Izuaghah wieder gesund meldeten. Dafür fällt neben Ziehl auch Dolzer
(Grippe) ausgerechnet gegen seinen Ex-Club aus. Wenigstens Simon kann ein
Wiedersehen mit den früheren Kollegen feiern.
Kickers-Coach Ramon Berndroth bangt vor dem prestigegeladenen Hessen-Derby
noch um den Einsatz seines spanischen Mittelfeldspielers Corrochano, der im
Training eine Knöchelverletzung erlitt.
"Wenn er spielen kann, gibt es keinen Grund die Mannschaft zu verändern",
sagt Berndroth, dessen Team auswärts bisher besser punktete (9) als auf dem
heimischen Bieberer Berg (6).
Die Amateure der Frankfurter Eintracht, die morgen (14.30 Uhr,
Herbert-Dröse-Stadion Hanau) die Sportfreunde Siegen erwarten, bangen um
Abwehrspieler Ndjoumeck. Der 20-Jährige liegt mit Verdacht auf
Hepathitis-A-Virus im Krankenhaus.
(Von dpa/lhe, GELNHÄUSER TAGEBLATT)
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Corrochano verletzt
Offenbach (bam). Schrecksekunde für Trainer Ramon Berndroth und Kickers
Offenbach. Oscar Corrochano, zuletzt einer der Leistungsträger, bekam im
Training einen Tritt gegen den Knöchel. Erste Diagnose: Bluterguss,
Prellung. Einsatz am Samstag in Wehen fraglich. Berndroth vor dem
Hessenderby in der Regionalliga Süd: "Wenn Oscar spielen kann, gibt es
keinen Grund umzubauen."
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Wenn Stefan Simon heute wir sagt, meint er Wehen
Offenbach (bam). Zwei Berge, zwei Welten, keine Parallelen: "Den Bieberer
Berg in Offenbach und den Hal-berg in Wehen, das kannste nicht vergleichen."
Stefan Simon darf das behaupten, er kennt beide. In Offenbach spielte er von
1996 bis Anfang 2000, auf den Halberg wechselte der Allrounder vor
Saisonbeginn, "froh, endlich wieder im Rhein-Main-Gebiet zu sein". Vertrag
über ein Jahr, Option für ein weiteres.
Viele ernstzunehmende Alternativen gab es nach der unerfreulichen Zeit bei
LR Ahlen nicht. Bei Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 war er schon, in
Offenbach erlebte Simon seine sportlich erfolgreichste Zeit. Seine zwei Tore
gegen Trier im Juni 1999 schossen die Kickers ins
Zweitliga-Aufstiegsendspiel in Osnabrück. Alles Vergangenheit. Vor dem Spiel
gegen Ex-Klub OFC am Samstag (14.30 Uhr) bleibt fast keine Zeit für
Sentimentalität. Nur ein wenig. Den Text der Aufstiegshymne von 1999 hat
Simon nicht vergessen, als er den Klassiker sang: "Oh Schorsch, is des
schee. n' Äppelwoi, n' Äppelwoi, geht immer nei, oh Schorsch is des schee."
Vorbei. Kontakt nach Offenbach gibt's kaum noch. Nun zahlt sein Gehalt der
SV Wehen und Simon spricht eben von "wir", wenn er über Wehen redet. "Wenn
wir die nächsten zwei Spiele gewinnen, schnuppern wir an einem
Mittelfeldplatz." Einen Tipp will er nicht wagen, nur: "Wir schießen ein Tor
mehr. Es kann aber auch ein OFC-Eigentor sein."
Simons persönliche Bilanz beim SV Wehen ist vorzeigbar: Elf von elf Spielen,
alle über die volle Zeit. Der 33-Jährige übernimmt die Rolle des
Dauerläufers im Mittelfeld. Damit es an Kraft und Kondition nicht mangelt,
sitzt er zusätzlich zu den Trainingseinheiten auf dem Fahrrad.
In Wehen fand Simon wieder, was ihm bei seiner vorherigen Station Ahlen
vergangen war: den Spaß am Fußball. "Herr Rapolder war ein schwieriger
Mensch, der mir nach dem letzten Spiel sehr nahe legte, den Klub zu
verlassen." Eineinhalb Jahre spielte Simon in Ahlen, unter Trainer Rapolder
kam er insgesamt nicht mal auf 90 Minuten. Was blieb, ist eine unangenehme
Erinnerung: "Wie der mit den Leuten umgeht..." Simon befürchtet, dass es
seinem Ex-Klub-Kameraden Patrick Dama ebenso gehen wird - Stammplatz auf
Bank oder Tribüne.
Stefan Dolzer, der dritte ehemalige Kickers-Spieler, den Peter Neururer nach
seinem Abgang in Offenbach nach Westfalen holte, unterschrieb zwei Tage vor
Saisonbeginn ebenfalls in Wehen. Seine Bilanz ist bescheiden. Neun von elf
Spielen, mehrfach ein- und ausgewechselt, einige Patzer, Mitschuld an
Niederlagen, seit zwei Wochen schwere Grippe, kein Einsatz gegen Offenbach.
Der Arzt hat Ruhe verordnet.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Offenbacher Kickers sorgen für Hochbetrieb Auf dem Halberg herrscht erhöhte Sicherheitsstufe und der Wehener Wunsch, alle drei Zähler einzufahren
Zum Duell der Enttäuschten treffen sich am Samstag um 14.30 Uhr in der
Fußball-Regionalliga Süd die hessischen Rivalen SV Wehen und Kickers
Offenbach auf dem Halberg. Beide Klubs sind mit hohen Erwartungen in die
neue Saison gestartet. Der OFC will eigentlich innerhalb der nächsten zwei
Jahre in Liga zwei. Die Gastgeber wollen sich immerhin bis 2006 mit dem
Aufstieg Zeit lassen. In beiden Lagern hatte man jedoch insgeheim schon mit
dem großen Wurf in dieser Spielzeit gerechnet. Daraus wird aber nichts.
Im Gegenteil. Beide Teams hängen in der unteren Tabellenregion fest, auch
wenn sich die Gäste durch den ersten Heimsieg in dieser Saison auf dem einst
gefürchteten Bieberer Berg gegen die Amateure von Bayern München etwas Luft
verschaffen konnten.
Doch während in Taunusstein kaum jemand Notiz von Wohl und Wehe der Wehener
nimmt, zeigen sich die zahlreichen Anhänger des Kultklubs vom Main teilweise
geschockt von dem bisherigen Auftreten ihrer Balltreter. Der OFC steckt in
einem Teufelskreis. Finanziell ist der Verein nicht auf Rosen gebettet,
zudem finden immer weniger Anhänger den Weg ins Stadion. Fest eingeplante
Zuschauer-Einnahmen bleiben aus und bringen den Klub immer mehr in die
Klemme. Selbst die in früheren Zeiten läppische Summe von 20000 Euro zum
Reparieren des von Randalierern beschädigten Sicherheitszauns stellt
Offenbachs Schatzmeister vor schier unüberwindliche Hürden.
Recht interessant zu lesen ist, was die Nutzer im OFC-Internet-Forum so
alles von sich geben. Auf sachlicher Basis diskutieren da die Fans über
alles rund um ihren Lieblingsklub. Das kommt gut rüber und passt so gar
nicht zu dem Auftritt einiger weniger, die das "Feeling Bieberer Berg" durch
dummes und aggressives Verhalten zunichte machen. Die zahlreich erwarteten
und sich in den vergangenen Jahren auf Wehens Höhen stets friedlich
präsentierenden Kickers-Anhänger bekommen es auch auf dem Halberg zu spüren,
denn die Sicherheits-Vorkehrungen zum Hit werden deutlich verschärft.
Allerdings wurden im Vorverkauf von den 1000 georderten Karten bislang nur
36 abgesetzt. "Da soll hinterher bloß kein Offenbacher motzen, wenn er in
der Schlange steht", betont Wehens PR-Manager Ralf Helfenstein.
40 Ordner im Einsatz
Wehens Sicherheitsbeauftragtem Kurt Bücher, der 40 Ordner, darunter 30
professionelle aufbietet, wurden immerhin vier Offenbacher Fan-Busse
avisiert. Der Hartplatz und der neue Parkplatz bleiben allein den
Kickers-Fans vorbehalten.
Wehens Schatzmeister Rainer Wehner erwartet einen warmen Geldregen durch die
Gäste. Allerdings kann ihm niemand sagen, wie viele vom Main tatsächlich auf
den Halberg pilgern wollen. OFC-Coach Ramon Berndroth, der nach den Abgängen
von Binz, Würll, Meyer, Tonello und Becker sein Team völlig neu formieren
musste, warnte schon früh vor zu großen Erwartungen an die junge Truppe.
Die Elf von Trainer Gerd Schwickert freut sich auf eine große Kulisse.
Wehens Übungsleiter lässt sich bei der Aufstellung noch nicht in die Karten
gucken. Fest steht, dass Saber Ben Neticha, der nach seinen sieben Treffern
im Testspiel in Hadamar weiter Selbstvertrauen tankte, mit Sead Mehic das
Sturm-Duo bildet. Frank Wilde hat in Hadamar nach seiner langen
Verletzungspause erstmals wieder gegen den Ball getreten und soll nun ab
Sonntag über die zweite Garnitur an die Regionalliga herangeführt werden.
Kapitän Oliver Bunzenthal wird wieder die Abwehr organisieren. Neben Stefan
Dolzer fällt auch Rüdiger Ziehl weiter aus. Für Gerd Schwickert, der mit
Wehen noch kein Heimspiel gegen die Kickers gewonnen hat, kam das spielfreie
Wochenende gerade recht: "Amstätter, Matarazzo, Izuaghah und Gies hätten da
wohl nicht spielen können. Jetzt sind alle wieder im Training."
Nach dem schwachen Start scheint sich das Halberg-Ensemble gefangen zu
haben. Nach dem Sieg gegen die FCK-Amateure und dem Remis bei den kleinen
Bayern wollen die Taunussteiner im Hessen-Derby nachlegen. Das setzt aber
voraus, dass die Elf von Gerd Schwickert endlich einmal 90 Minuten ohne
stümperhafte Fehler agiert. "Für uns war es wichtig, dass die Teams hinter
uns nicht gepunktet haben, als wir spielfrei waren", sieht Schwickert nun
die Konkurrenz im Zugzwang. "Wir haben bis Weihnachten sechs Heim-, aber nur
vier Auswärtsspiele. Damit bietet sich die Chance, in der Tabelle nach vorn
zu rücken." Wehens Coach blickt hoffnungsfroh in die Zukunft: "Wir haben aus
den letzten acht Spielen zwölf Punkte geholt. Das ist eigentlich eine gute
Ausbeute. Wenn da nur nicht die drei Auftakt-Niederlagen gewesen wären."
(Von Wolfgang Heck, ?)
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Großeinsatz auf dem Halberg Über den Kampf nach oben
Gegen Offenbach ist Aggressivität gefragt/Dolzer fehlt bis Jahresende
Großeinsatz auf dem Halberg: Immer wenn die Offenbacher Kickers zu Gast beim
SV Wehen sind, ist bei der Polizei Sonderschicht angesagt.
Mit bis zu 2000 OFC-Fans wird auch am Samstag gerechnet.
Drei Heimspiele gegen die Offenbacher Kickers aber bislang kein Sieg. Seit
Gerd Schwickert vor knapp zweieinhalb Jahren sein Traineramt auf dem Halberg
angetreten hat, wartet der Regionalligist auf einen Erfolg vor heimischer
Kulisse gegen den Traditionsverein.
Diesmal soll endlich das gelingen, was die Wehener in Offenbach schon
erreicht haben - gegen den OFC den Platz als Sieger zu verlassen. Personell
können die Taunussteiner am Samstag (14.30 Uhr) aus dem Vollen schöpfen -
fast jedenfalls. Denn eine Horrormeldung erreichte Schwickert vor dem
richtungsweisenden Spiel. Neuzugang Stefan Dolzer wird in Gießen wegen einer
Virus-Erkrankung behandelt und wird aller Voraussicht nach in diesem Jahr
nicht mehr spielen können. Zwar hatte der von Zweitligist LR Ahlen nach
Wehen gewechselte Ex-Offenbacher nach zuletzt schwachen Leistungen in den
Planungen keine Rolle gespielt, immerhin scheint jetzt geklärt, warum der
erfahrene Dolzer zuletzt so schwach spielte.
Ansonsten nutzten die Taunussteiner die 14 Tage ohne Pflichtspiel, um sich
auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten und kleinere Blessuren
auszukurieren. "Fast alle Mann an Bord" hatte Schwickert zwar erst wieder in
dieser Woche, trotzdem sind die Wehener zuversichtlich, endlich aus dem
Fahrwasser heraus zu kommen, in dem man seit den drei Niederlagen zu
Saisonauftakt immer noch herum dümpelt. "Wenn wir 18 Punkte aus den
verbleibenden Spielen in diesem Jahr holen, sind wir auf Platz fünf",
rechnet Schwickert seiner Mannschaft vor, will damit aber nicht neue
Hoffnungen in Richtung Zweite Liga schüren. "Nach dem bisherigen
Saisonverlauf verbietet sich das." Allerdings sieht der Fußball-Lehrer in
der "gefährlichen Ausgeglichenheit" der Regionalliga auch Chancen für seine
Spieler, wieder oben angreifen zu können. "Aber nur, wenn wir unsere
persönlichen Fehler endlich abstellen", so die ausdrückliche Mahnung, von
der Schwickert keinen seiner Spieler ausnehmen will.
An einem Aspekt hat man in Wehen in den vergangenen Tagen besonders
gearbeitet: an der Aggressivität in den Zweikämpfen. Jetzt müssen die
Spieler nur noch daran denken, das Geübte auch in den ersten 45 Minuten auf
das Spiel zu übertragen. Die erste Halbzeit, das zeigten auch die letzten
beiden Heimspiele gegen die TSG Hoffenheim und die Amateure des 1. FC
Kaiserslautern, schlichen die Taunussteiner eher über den Platz, als dass
sie rannten.
Organisatorisch hat sich der SV Wehen auf den erwarteten Ansturm Offenbacher
Fans eingerichtet. Die Zahl der professionellen Ordner wurde
verdreifacht(auf 30), auch die Polizei hat am Samstag Großeinsatz rund um
den Halberg. Für Dauerkarteninhaber wird ein separater Eingang am Haupttor
geöffnet, alleine für Besucher, die dem OFC zugerechnet werden, sind vier
Kassenhäuschen besetzt. Allerdings sind die Offenbacher Fans nach
Beschreibung von Wehens Pressesprecher Ralf Helfenstein selbst schuld, wenn
sie an den Kassen in der Schlange stehen. "Wir haben dem OFC 1000 Karten für
den Vorverkauf zur Verfügung gestellt, von denen haben die Offenbacher trotz
intensiver Werbung gerade einmal 34 verkauft."
(Von Carsten Dietel, Wiesbadener Kurier)
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Michael Petry: "Ich bin am Berg angekommen"
Offenbach (bam). "Nun bin ich angekommen am Bieberer Berg." Michael Petry ist
erleichtert: Siegtreffer gegen Bayern München, viertes Tor für Kickers
Offenbach, 34 sind es insgesamt in der Regionalliga. Es ist seine vierte
Spielzeit in der dritthöchsten Liga, aber die erste in Offenbach. Angekommen
ist der 26-Jährige, aber wird er auch angenommen am Bieberer Berg? "Ich
denke, das war der Durchbruch."
774 Minuten und elf Spiele lang wartete er darauf - und auf das Ende der
ungeliebten Serie ohne Heimsieg, die sein Tor in der 72. Minute stoppte. Ein
Treffer, der Mut macht: "Wenn wir jetzt auswärts weiter punkten, dann kommen
wir schnell da unten raus...." Zwei Jahre VfR Mannheim, ein Jahr
Regensburg - warum nun der Bieberer Berg? Die Nähe zu Heimat und Familie (in
Ludwigshafen) war ein Grund. "Ich will aufsteigen" der andere.
Bayern, Eintracht Frankfurt, Kickers Stuttgart und Unterhaching - gegen die
Klubs traf Petry. Dennoch stieg der Druck, ausgewechselt zu werden, mit
jeder Minute ohne Tor: Für die Qualität von Angreifern ist die Trefferquote
die einzig gültige Messeinheit. Es hagelte Kritik: "Die war aber zu hart."
Denn für die fehlenden Tore gab es Erklärungen: Krankheit in der
Vorbereitung, nicht fit zum Saisonstart und ein Vergleich, den er nicht mag:
Vorgänger Patrick Würll kam 2001/02 auf 16 Tore, Petry auf zehn. "Aber ich
bin doch ein ganz anderer Typ. Würll ist Konterspieler, ich bin
Strafraumspieler." Es dauerte, bis seine Mitspieler sich auf Petrys
Kopfballstärke eingestellt hatten. Nun fliegen die Flanken. Verdrängt, nicht
vergessen ist die Zeit, als es mehr Kritik als Beifall und noch mehr Spott
gab. Zweiter Spieltag, Offenbach führt gegen Saarbrücken 2:1, als Petry in
Torwartart im eigenen Strafraum den Ball mit den Händen abklatscht (64.).
Elfmeter. Der Anfang auf dem Weg zur 2:3-Niederlage. "Handballer" - schnell
hatte Petry die Bezeichnung weg. Er dachte viel nach.
Und was dachte er, nachdem er gegen Bayern die ersten Chancen vergeben
hatte? "Mann, geht das so weiter?" Und was vor dem 1:0? "Nix, wenn der Ball
da liegt, haust' du ihn rein." Und was denkt er vom Halberg und dem nächsten
Gegner SV Wehen? "Die haben doch kaum Fans, das wird ein Heimspiel."
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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OFC gewinnt Testspiel 7:0
Unterliederbach (old). Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach gewann
gestern Abend ein Testspiel beim Landesligisten VfB Unterliederbach mit 7:0.
Tore für die Kickers: Christian Knappmann (3), Nazir Saridogan (2) sowie
Mounir Zitouni und Marco Rill. Fazit von OFC-Trainer Ramon Berndroth: "Zweck
erfüllt, die Jungs haben sich gut bewegt."
(Von old, OFFENBACH-POST)
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