Regionalliga Süd Saison 2002/2003

FC Augsburg - Kickers Offenbach
Endergebnis: 0:2 (0:1)


Spielbericht vom Sa, 27.07.2002 - Anstoß: 14:30 Uhr
Bode? Der Name sagt mir nicht viel Kickers kontern Augsburger Ex-Profis aus

Augsburg. Ernst Middendorp bemühte sein durch Jahre im Profifußball geübtes Pokerface. Aber nicht immer gelang dem Trainer des FC Augsburg nach dem 0:2 gegen Kickers Offenbach, die Gleichgültigkeit in seinen Gesichtszügen zu bewahren. Als er dann auch noch im VIP-Raum vor Publikum zur Stimmung im Rosenaustadion befragt wurde, war die Antwort fast schon reiner Sarkasmus - verteilt auf drei Sätze. Der erste: "Unter Berücksichtigung, dass wir 0:2 verloren haben, war die Stimmung sehr gut." Der zweite: "Das Publikum hat ein gutes Gespür." Der dritte: "Normal gilt die Politik der 100 Tage..."

3500 Zuschauer kamen ins Rosenaustadion - das Zehnfache passt rein. Beifall und Pfiffe waren zu hören. Und 100 Tage? Solange wird Middendorp nicht Zeit haben, bis er Erfolge vorweisen kann. Vier Wochen trainiert er jetzt den FCA.

0:2 zum Start - da wird so manches noch schön gefärbt in Augsburg, wird viel erzählt von Fußball ohne Druck - schließlich sei der FCA Aufsteiger; von Fußball-Euphorie - in der Bayernliga genügte bei 800 Zuschauern im Schnitt, dass die Kassen eine Stunde vor Anpfiff öffneten. Weil die Gewohnheit zum Regionalligastart beibehalten wurde, gab's lange Schlangen an den Kassen. In Augsburg sprechen sie von einer FCA-Mannschaft, die sich erst noch finden muss - aber immerhin spielt mehr als eine Hand voll Ex-Profis im grün-weißen Trikot. Doch sie treffen auf Gegner, die Respekt zeigen, aber keine Angst vor großen Namen - eben Gegner wie Kickers Offenbach. "Nein, meinen Gegenspieler kannte ich nicht", sagte Alexander Lorenz nach einer tadellosen Leistung gegen Jörg Bode. Der Rechtsaußen der Augsburger ist einer von fünf ehemaligen Bielefeldern, die Middendorp mitbrachte. Wie besteht man gegen einen Ex-Profi? Alles eine Frage der Vorbereitung. Lorenz: "Unser Trainer hat mir gesagt, der sei dribbelstark und schnell." Ja, und? "Davon habe ich wenig gemerkt."

Lorenz gegen Bode, Bashir Kaba gegen Janusz Gora (früher Ulm), Angelo Barletta gegen André Hofschneider (kam von Bielefeld) waren die entscheidenden Duelle. Weil Offenbach zeigte, was Augsburg fehlte, feierten die Kickers ihren ersten Sieg im ersten Spiel: Harmonie, konsequentes Zweikampfverhalten, Disziplin, Ordnung. Manndecker Mounir Zitouni - Spitzname "Zitinho" - fasste die 90 Minuten zusammen: "Wir haben heute die spielerische Eleganz ausgeschaltet. Vielleicht findet sich Augsburg in zwei Wochen als Mannschaft zusammen, gegen uns jedenfalls nicht." Anerkennung auch von Middendorp: "Kompliment an den Gegner, durch seine tief stehende Abwehr hat er uns das Leben schwer gemacht."

Kickers-Trainer Ramon Berndroth vermied das Risiko, spielte statt mit Viererbogen mit Libero und zwei Manndeckern. Die Vorgabe lautete: "Defensive stärken, Ordnung halten." Und wenn sich dann noch Räume für Konter ergeben - auch gut.

Was wäre gewesen, wäre Augsburg nach zehn Minuten durch Ivan Konjevic 1:0 in Führung gegangen? Bernd-roth: "Dann hätten wir wahrscheinlich nicht gewonnen." Cesar Thier aber war draußen. Oder was, wäre Thier in der 45. Minute gegen Kreso Kovacec nicht volles Risiko gegangen?

So aber kassierte Augsburg nach 26 Minuten das 0:1. Einer von vielen raffinierten Freistößen von Patrick Falk, Dario Fossi stieg hoch zum Kopfball und drückte den Ball in die Ecke.

Zur Halbzeit fielen in der Kickers-Kabine beruhigende Worte - "macht weiter so". Middendorps Kritik war heftiger, seine Mannschaft schien sie umsetzen zu wollen, machte Druck, holte nach dem Seitenwechsel sieben Ecken (drei vor der Pause), der OFC zwei (eine). Die Offenbacher überstanden zwischen der 69. und 72. Minute aber auch die Serie von vier Ecken ohne Schaden, setzten stattdessen Konter. Beim ersten stand Christian Knappmann im Abseits (73.), beim zweiten traf er zum 2:0. Beispielhaftes Zusammenspiel von Falk, Matthias Dworschak und Thorsten Becht, Knappmann vollendete.

Middendorp wechselte mit Miguel Coulibaly einen frischen Stürmer ein. Es brachte nichts, außer für Coulibaly ein Déj`avu. In der vergangenen Saison, noch im Trikot des VfR Aalen, verlor der Senegalese ebenfalls die erste Saisonpartie. Gleicher Gegner, anderes Ergebnis - 2:3.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Nocken, Stollen und das 1. Tor

Offenbach (bam). Da jubelte ein Stürmer, der eigentlich nicht wusste, wie ihm geschah: Die Arme ausgebreitet, rannte Christian Knappmann zur Trainerbank. Wer ihn aufhalten wollte, musste mit Konsequenzen rechnen. Knappmann wäre wohl durch ihn durchgerannt. Im Gefühl des ersten Tores beim ersten Regionalliga-Einsatz für Kickers Offenbach galt der erste Gedanke dem Dankesgruß an den Trainer. Und der zweite - nach dem Abpfiff - dem Vater. Anruf daheim: "Er muss mir doch das Spiel im Fernsehen aufnehmen."

Und wie war das mit dem ersten Tor? "Ich habe darauf spekuliert, wollte den Ball erst mit dem Kopf nehmen, doch dann versuchte ich es mit dem rechten Fuß." Hat geklappt, dabei ist der rechte Knappmanns schwächerer, normal schießt er mit links. "Ich könnte weinen vor Glück."

Apropos Glück. Beinahe Zufall, dass Knappmann bei Kickers spielt. OFC-Coach Ramon Berndroth und Manager Lars Schmidt schauten sich die Partie 1. FC Köln Amateure gegen Knappmanns Ex-Klub Ratingen an - aber nicht wegen des Stürmers, sondern wegen Kölns Defensivspieler Bashir Kaba. 2:2 endete das Spiel, der 21 Jahre alte Angreifer bereitete beide Tore vor, arbeitete effektiv nach hinten. "Hat dem Trainer wohl gefallen." Offensichtlich, die Kickers nahmen beide: Kaba und Knappmann. Zu den sichtbaren Vorzügen des Stürmers gehört sein kräftiger Körperbau. Aber was man nicht sieht, sind die Besonderheiten an den Unterseiten seiner Schuhe. Hinten hat Knappmann die Nocken abgeschnitten, die Sohle durchgebohrt, Gewinde eingesetzt, Stollen draufgeschraubt. Vorne beließ er es bei der Variante, mit der das Modell auch im Laden steht. So klappt's ob der Schraubstollen mit dem guten Halt hinten und wegen der weicheren Nocken mit der besseren Ballbehandlung mit der Spitze...

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Nicht schön, aber erfolgreich
Die Offenbacher Kickers überzeugen beim 2:0 in Augsburg mit einer starken Defensivleistung

Als alles entschieden war, begannen auf der Auswechselbank die Vorbereitungen für die Siegesfeier. 2:0 führten die Offenbacher Kickers kurz vor Spielende beim FC Augsburg, da legten sich alle Spieler und Betreuer die Arme um die Schulter. Wenige Sekunden später, nach dem Schlusspfiff, gab es dann endgültig kein Halten mehr. Zwei Treffer, null Gegentore und drei Punkte beim Geheimfavoriten der Liga: Der Start in die neue Saison der Fußball-Regionalliga Süd hätte für die Hessen besser kaum sein können.

"Vor dem Spiel wären wir mit einem Punkt zufrieden gewesen", sagte Matthias Dworschak nach getaner Arbeit. Der Respekt des OFC-Kapitäns kam nicht von ungefähr, hatte der finanzstarke Aufsteiger aus Augsburg doch in der Sommerpause kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Coach Ernst Middendorp in Zdenko Miletic, Jörg Bode, Kreso Kovacec, Janusz Gora, André Hofschneider, Joachim Stadler, Jörg Reeb und René Müller gleich acht Bundesliga-erfahrene Spieler aufgeboten.

Wenig verwunderlich also, dass die rund 300 mitgereisten OFC-Fans zu Beginn auch ein wenig um ihre Mannschaft fürchten mussten. "Wenn wir in der Anfangsphase in Rückstand geraten wären, hätten wir das Spiel wohl verloren", gab OFC-Trainer Ramon Berndroth zu. Doch schon nach zehn Minuten hatten sich die Augsburger Offensivbemühungen in der gut organisierten Kickers-Abwehr fest gelaufen. Und mit dem ersten Angriff gelang dem OFC dann sogar die Führung. Libero Dario Fossi schlich sich bei einem Freistoß von Patrick Falk nach vorne und köpfte freistehend zum 0:1 ein. "Wir haben dies im Training geübt und so abgesprochen", berichtete der 21 Jahre alte Libero später.

Mit der Führung im Rücken blieben die Kickers ihrer Linie treu und überließen den Augsburgern weiter die Initiative. Das war zwar nicht schön anzusehen, doch der Zweck heiligt eben die Mittel. "Wie das aussieht, ist mir egal", sagte Berndroth. Zu Recht, denn auch in der zweiten Hälfte konnte der FCA die OFC-Deckung kaum aus der Reserve locken. Zu geschickt machten Thorsten Becht, Dworschak und Angelo Barletta die Räume im Mittelfeld zu, zu wenig Freiraum ließen die Manndecker Bashir Kaba und Mounir Zitouni ihren Gegenspielern. Und je länger das Spiel dauerte, desto mehr Konterchancen eröffneten sich dem OFC. Eine davon nutzte der eingewechselte Christian Knappmann dann auch zum 0:2.

Ein verdienter Sieg, wie auch Dworschak befand: "Heute hat man gesehen, was möglich ist, wenn man in der Regionalliga als Mannschaft auftritt." Außerdem sei es ein Vorteil gewesen, gleich am ersten Spieltag in Augsburg spielen zu dürfen, schließlich habe der FCA "eine starke Mannschaft, die, wenn sie sich gefunden hat, sehr weit oben stehen wird."

Spätestens in 24 Monaten, so der Plan des Präsidiums, soll der OFC wieder zweitklassig spielen. Davon allerdings wollte Dworschak nach dem geglückten Saisonauftakt noch nichts hören: "Wir sind jetzt in Monat eins. Wenn wir nach 24 Monaten noch in der Regionalliga sind, wird der Bieberer Berg auch nicht weg gerollt und Badminton gespielt. Es geht immer weiter." Stimmt, und zwar schon am Mittwoch, mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken, wieder so einen Aufstiegsfavoriten.

(Von Herbert Schmoll, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Patrick Falk führt die Offenbacher zum 2:0-Erfolg über den FC Augsburg

Augsburg. Als der Kader des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach am Samstagabend irgendwo auf der Autobahn von Augsburg nach Offenbach unterwegs war, herrschte im OFC-Bus ausgelassene Stimmung. Das Debüt der neu formierten Mannschaft war gelungen. Die Spieler von Trainer Ramon Berndroth hatten das erste Saisonspiel 2:0 gegen den Aufsteiger FC Augsburg gewonnen. Dabei hatte der FCA zuvor das Etikett "Angstgegner" erhalten. Immerhin waren die Augsburger mit routinierten Ex-Profis verstärkt worden. Am Schluss stand allerdings einmal mehr die Erkenntnis: Allein 14 neue Akteure beinhalten noch keine Sieg-Garantie. Ganz anders dagegen die Offenbacher, die bei ihren Neuzugängen im wesentlich kostengünstig auf junge Oberligaspieler gesetzt hatten. Einzig Patrick Falk konnte bei den Neuen auf Profierfahrung zurückblicken und entpuppte sich in Augsburg als Erfolgsbringer - als Triebfeder im zentralen Mittelfeld. Deshalb gab es danach auch ein Extralob des Trainers für den ehemaligen Spieler der Frankfurter Eintracht. Zunächst fand der OFC kaum ins Spiel, doch der Elan der Gastgeber verpuffte nach einer Viertelstunde. Und von da an lief es auch für die Offenbacher besser. In der 26. Minute gab es die erste wirkliche Chance der Kickers. Falk zog den Ball hoch vor das Tor und Dario Fossi traf per Kopfball zur Gästeführung. Offenbach wurde fortan selbstbewusster. Die Augsburger Mannschaft des ehemaligen Bundesligatrainers Ernst Middendorp versuchte über die Flügel, die Kickers zu überlisten, doch deren Vierer-Abwehrkette ließ sich nicht übertölpeln. Auch in der zweiten Hälfte blieb der Sturmlauf der Augsburger aus. Offenbach hatte die Partie mehr und mehr im Griff. Da allerdings von dem Offensivduo Naciri und Petry nut wenig Gefahr ausging, reagierte Berndroth. Er nahm Neuzugang Petry heraus und brachte mit Christian Knappmann einen weiteren Zugang. Mit Erfolg: In der 86. Minute staubt der 21-Jährige zum 2:0 ab. Der Auftakt ist gemacht und in Offenbach wächst die Vorfreude auf Mittwochabend. Denn dann kommt mit dem 1. FC Saarbrücken ein weiterer Mitfavorit auf den Bieberer Berg. "Hoffentlich wird es der erste Zahltag für die Kickers", meinte Berndroth. Die Verantwortlichen der Kickers rechnen mit 10 000 Zuschauern.

(Von Holger Kliem, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Patrick Falk führt OFC zum Auftaktsieg
Regionalliga Süd: Kickers Offenbach gewinnt beim Geheimfavorit FC Augsburg - Fossi und Knappmann treffen

AUGSBURG (dpa/lnd). Die Premiere des FC Augsburg in der Fußball-Regionalliga Süd ist missglückt - der Saisoneinstand von FC Augsburg - Kickers Offenbach 0:2Kickers Offenbach verlief dafür um so besser. Der Aufsteiger aus der Oberliga Bayern unterlag am Samstag zu Hause vor 3500 Zuschauern dem OFC mit 0:2 (0:1). Die gut gestaffelten Offenbacher gingen in der 26. Minute durch ein Kopfballtor des aufgerückten Liberos Dario Fossi völlig überraschend mit 1:0 in Führung. Die genau getimte Flanke hatte der in Gelnhausen aufgewachsene und inzwischen in Salmünster beheimatete Neuzugang Patrick Falk geschlagen. Die Entscheidung fiel in der 86. Minute: Der kurz zuvor eingewechselte Christian Knappmann vollendete einen der wenigen Konter der Gäste zum 0:2-Endstand.Der Neuling begann druckvoll, setzte die Offenbacher unter Druck. Doch der Augsburger Elan erwies sich als Strohfeuer, nach zehn Minuten verflachte der Angriffsdruck. Das 0:1 war ein Geschenk der Augsburger Abwehr für die Offenbacher, Fossi konnte völlig unbedrängt einköpfen. Damit begann das insgesamt defensive Konzept der Hessen aufzugehen.Das gleiche Bild in der zweiten Hälfte: Der FCA war zwar optisch überlegen, erspielte sich jedoch kaum Torchancen. Offenbach war gefährlicher, wobei immer wieder Patrick Falk als Ideengeber fungierte. Am Ende ein völlig verdienter Sieg einer sehr diszipliniert agierenden Offenbacher Formation. Im StenogrammAugsburg: Miletic - Alder, Konjevic, Stadler (85. Thoran), Dressler (46. Manislavic) - Bode, Reeb, Hofschneider, Müller (74. Coulibaly) - Gora, Kovacec.Offenbach: Thier - Fossi - Zitouni, Kaba - Becht, Dworschak, Barletta, Lorenz - Falk (88. Corrochano) - Petry (66. Knappmann), Naciri (89. Saridogan).Schiedsrichter: Wezel (Dußlingen);Zuschauer: 3500.Gelbe Karten: Dressler, Kovacec, Coulibaly (A); - Beste Spieler: Gora, Konjevic (A) - Falk, Thier, Fossi (O).Tore: 0:1 (26.) Fossi, 0:2 (86.) Knappmann.

(Von dpa/Ind, GELNHÄUSER TAGEBLATT)  

 

Spielbericht

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen oft Welten und so war die Enttäuschung beim FC Augsburg nach dem missglückten Saisonauftakt natürlich riesig. Ausgezeichnet dagegen die Stimmung bei den Offenbachern, die völlig verdient die drei Punkte mit nach Hause nehmen durften. Völlig verdient, da die Hessen den über weite Strecken desolaten Augsburgern schnell den Wind aus den Segeln nahmen, sicher in der Abwehr standen und sich auch im Mittelfeld wesentlich lauffreudiger präsentierten. Glück für den OFC zudem, dass Fossi gleich die erste Chance per Kopf zum 0:1 nutzte. Trotz des Rückstandes, ein echtes Aufbäumen war beim FCA auch in der zweiten Hälfte kaum zu erkennen. So gelang den Kickers folgerichtig durch einen Konter, den der eingewechselte Knappmann erfolgreich abschloss, der 0:2-Endstand.

(Von Herbert Schmoll, KICKER-ONLINE)  

 

Missglückte Premiere für Neuling Augsburg

Augsburg (dpa) - Die Premiere des FC Augsburg in der Fußball- Regionalliga Süd ist missglückt. Der Aufsteiger unterlag zu Hause vor 3500 Zuschauern den Offenbacher Kickers mit 0:2 (0:1).

Die gut gestaffelten Offenbacher gingen in der 26. Minute durch ein Kopfballtor des aufgerückten Liberos Dario Fossi völlig überraschend mit 0:1 in Führung. Die Entscheidung fiel in der 86. Minute: Der kurz zuvor eingewechselte Christian Knappmann vollendete einen der wenigen Konter der Gäste zum 0:2-Endstand.

Der Neuling begann druckvoll, setzte die Offenbacher unter Druck. Doch der Augsburger Elan erwies sich als Strohfeuer, nach zehn Minuten verflachte der Angriffsdruck. Das 0:1 war ein Geschenk der Augsburger Abwehr für die Offenbacher, Fossi konnte völlig unbedrängt einköpfen. Damit begann das insgesamt defensive Konzept der Hessen aufzugehen. Das gleiche Bild in der zweiten Hälfte: Der FCA war zwar optisch überlegen, erspielte sich jedoch kaum Torchancen.

(Von ?, KICKER-ONLINE)  

 

Eine Enttäuschung auf der ganzen Linie
Vor den Stadionkassen herrschte das Chaos - Auf dem Spielfeld verliert der Aufsteiger gegen Offenbach 0:2

Erst machte er gute Miene zum bösen Spiel, dann platzte es doch noch aus ihm heraus. "Nach dieser Leistung unserer Mannschaft hätte ich heute die Tapferkeitsmedaille verdient", nahm Walther Seinsch kein Blatt vor den Mund. Dem Vorstandsvorsitzenden des FC Augsburg erging es so wie den 3520 Besuchern im Rosenaustadion, die nach der 0:2 (0:1)-Auftaktpleite der Gastgeber gegen die Offenbacher Kickers kopfschüttelnd und enttäuscht von dannen zogen.

Schon vor der Partie wurden die Nerven der Zuschauer an den Kassen über Gebühr strapaziert (siehe auch nebenstehender Bericht), doch was sie dann auf dem Rasen von den Gastgebern serviert bekamen, konnte die Laune der schon verärgerten Besucher nicht mehr verbessern. Im Gegenteil, das Stimmungsbarometer, zumindest bei den Anhängern der Gastgeber, sank von Minute zu Minute. Denn was die nach dem Aufstieg völlig neuformierte Mannschaft von Trainer Ernst Middendorp an diesem Nachmittag bot, hatte mit Regionalligafußball der gehobenen Klasse nichts zu tun. Kein Tempo, kein Spielwitz, kaum Laufbereitschaft und Engagement (Ausnahme Janusz Gora), die hoch gesteckten Erwartungen konnten von der mit zahlreichen ehemaligen Profis gespickten Mannschaft nicht einmal in Ansätzen erfüllt werden.

Nach durchaus gelungener Anfangsphase agierte der FCA von Minute zu Minute immer schwächer und so war der Sieg der jungen Offenbacher Truppe sicherlich hochverdient. Daran ließ auch Ernst Middendorp keinen Zweifel und auch nach Entschuldigungen wollte der neue Mann auf der FCA-Kommandobrücke erst gar nicht suchen: "Das war nicht in unserem Sinne, die Mannschaft konnte ihr Potenzial nicht abrufen", bemängelte der Coach. Wesentlich besser natürlich die Stimmung im Lager der Hessen. "Ich bin sehr zufrieden", freute sich Trainer Ramon Berndroth über die drei Punkte.

Allerdings, auch Berndroth räumte ein, dass das Match durchaus hätte anders laufen können. "Wenn der FCA in Führung gegangen wäre, dann ..." Doch hätte, wenn und aber zählen nicht, der FCA erspielte sich nur in der Anfangsphase durch zwei Konjevic-Schüsse so etwas wie Möglichkeiten, doch in Führung gingen die Gäste.

Einen Freistoß von Patrick Falk köpfte Libero Dario Fossi zum 0:1 in die Maschen. Auch nach der Pause kam der FCA einfach nicht in Fahrt. Im Gegenteil, trotz einer optischen Überlegenheit wurden die Aktionen der Hausherren immer zerfahrener.

Konter abseitsverdächtig

Der Traditionsklub vom Bieberer Berg fand nun Platz zum Kontern. Erst rettete FCA-Schlussmann Miletic, der in der ersten Hälfte reichlich unsicher wirkte, gegen Naciri, doch im zweiten Anlauf waren die Kickers erfolgreich. Nach einem Konter über Becht, allerdings aus Abseitsposition, scheiterte erst Naciri an Miletic, doch Knappmann brachte die Kugel zum 0:2 unter.

"Wir brauchen jetzt möglichst viele Spiele, um in Bestform zu kommen", ist Middendorp froh, dass es am Mittwoch (18.30 Uhr) in Aalen gleich wieder um Punkte geht. Bereits am morgigen Dienstag (19.30 Uhr) gastiert der FC Bayern München zum Benefizspiel für die Diedorfer Hochwasseropfer in der Rosenau. Gelegenheit, verspielten Kredit wieder zurückzugewinnen.

Und auch die FCA-Anhänger haben einen Trost: Es kann nur noch besser werden. Hoffentlich.

FC Augsburg: Miletic - Alder, Konjevic, Stadler (83. Thorandt), Dressler (46. Manislavic) - Bode, Hofschneider, Reeb, Müller (73. Coulibaly) - Gora, Kovacec.

Offenbacher Kickers: Thier - Fossi - Kaba, Zitouni - Becht, Dworschak, Falk (89. Corrochano), Barletta, Lorenz - Petry (66.Knappmann), Naciri (90. Saridogan). - Tore: 0:1 Fossi (26.), 0:2 Knappmann (86.). - Schiedsrichter: Wezel (Dußlingen). - Zus.: 3520. - Gelb: Dressler, Kovacec, Coulibaly - Naciri.

(Von Herbert Schmoll, AUGSBURGER ALLGEMEINE)  

 

Vorschau

Anstoß: Samstag, 27.07.2002 14:30

Statistik: Schiedsrichter: Wezel (Dußlingen) - Assistenten: Raab, Rack

FC Augsburg

Aufstellung: Miletic - Alder, Stadler, Konjevic, Dressler - Bode, Bradasch, Hofschneider, Müller - Gora, Kovacec

Reserve: Miller (Tor), Feistle, Rosenwirth, Prest, Abazi, Thorandt, Martins, Manislavic, Tümmler, Coulibaly

Es fehlen: Achirou (Reha nach Kreuzbandoperation)

Zum Spiel: Es fällt noch schwer, das wahre Leistungsvermögen der neuformierten Mannschaft einzuschätzen, da es in der Vorbereitung keinen Test gegen einen adäquaten Gegner gab.

Kick. Offenbach

Aufstellung: Thier - Fossi, Zitouni, Kaba - Becht, Dworschak, Barletta, Lorenz - Falk - Petry, Knappmann

Reserve: Keffel, Takidis (beide Tor), Brighache, Langen, Corrochano, Kagiouzis, Müller, Rill, Schönefeld, Stenzel, Naciri, Sabanovic, Saridogan

Es fehlen: Schindler (Knieprobleme)

Zum Spiel: Trainer Berndroth legte sich früh fest. Einzig der zweite Mann im Sturm neben Petry ist nicht gesetzt. Die Auswahl: Knappmann, Saridogan oder Naciri.

(Von ?, KICKER-ONLINE)  


Mannschaftsaufstellungen:

FC AugsburgKickers Offenbach
Miletic - Alder, Konjevic, Stadler (85. Thoran), Dressler (46. Manislavic) - Bode, Reeb, Hofschneider, Müller (74. Coulibaly), Gora, Kovacec. Thier - Fossi - Zitouni, Kaba - Becht, Dworschak, Barletta, Lorenz, Falk (88. Corrochano), - Petry (66. Knappmann), Naciri (89. Saridogan).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Volker Wezel (Dußlingen)0:1 Fossi (26.),
0:2 Knappmann (86.)
Dreßler, Kovacec, Coulibaly (Augsburg) / Naciri (OFC) --3500
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2002/2003
Alle Ergebnisse vom 1.Spieltag (26.- 28.07. & 10.09. & 18.09.02)
Tabellenstand nach dem 1.Spieltag (26.- 28.07.02)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2002/2003 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2002/2003
Tabellenplatzstatistik Saison 2002/2003
Ergebnisse Saison 2002/2003
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Seite wurde am 04.08.2002 aktualisiert