Die Amateure von Eintracht Frankfurt stecken in der Fußball-Regionalliga Süd mitten im Abstiegskampf. Die Mannschaft von Trainer Bernhard Lippert, die schon am vergangenen Samstag beim SV Wehen den kürzeren gezogen hatte, verlor am gestrigen Mittwochabend gegen die Offenbacher Kickers mit 0:2 (0:2) und wartet weiterhin auf den ersten Saisonsieg. In einer über weite Strecken langweiligen Partie waren die Amateure des Zweitligisten zumeist unterlegen, erst als die Offenbacher in der zweiten Halbzeit begannen, den Vorsprung zu verwalten, war die Eintracht zumindest optisch ebenbürtig.
Dabei hatte Lippert noch versucht, seine Jungs in den Tagen vor dem Duell mit den Kickers, "körperlich und mental fit zu machen". Natürlich war der OFC der Favorit, dass wusste auch der Eintracht-Coach, "aber wir werden versuchen, wieder sicher in der Abwehr zu stehen und die Kickers zu ärgern", hatte Lippert gesagt. Schließlich drohte seiner Mannschaft bei einer weiteren Niederlage der Abstiegskampf weitaus früher als es den Frankfurter recht seien konnte, und dass wollten sie auf jeden Fall verhindern.
Nur waren es nicht die Gäste aus Offenbach, die bereits nach zwei Minuten allen Grund hatten, sich zu ärgern, sondern Lippert. Ein unnötiges Foul von Zweitligaprofi Michael Wenczel an OFC-Stürmer Michael Petry ermöglichte Mittelfeldspieler Patrick Falk die Chance, per Freistoß die frühe Führung für die Gäste zu erzielen. Gesagt, getan, Falk traf zum 1:0, der ehemalige Eintracht-Spieler zirkelte aus gut 20 Metern den Ball durch die löcherige Eintracht-Mauer und ließ so Sven Schmitt im Tor keine Abwehrmöglichkeit.
Damit konnte Lippert seine Strategie, aus einer gesicherten Abwehr über Konter zum Erfolg zu kommen, schon früh über den Haufen werfen. Nun musste seine Mannschaft selbst die Initiative ergreifen. Dass das nicht unbedingt die Stärke des Aufsteigers ist, darüber war sich Lippert schon vorher im Klaren gewesen. Entsprechend harmlos ging seine Mannschaft fortan zu Werke, die Angreifer Raffael Tonello und Bakary Diakité kamen kaum zu brauchbaren Möglichkeiten, um den frühen Rückstand ausgleichen zu können. Weil auch die Offenbacher wenig taten, um die Führung weiter auszubauen, verflachte die Partie zusehends.
Erst nach einer knappen halben Stunde, beide Teams genossen bis dahin das gute Wetter und die tolle Stimmung vor über 4000 Zuschauern in Aschaffenburg, sorgte Nazir Saridogan für den nächsten Aufreger. Im Strafraum der Gastgeber umspielte der Offenbacher Angreifer erst Wenczel, dann Vladimir Maljkovic, und hatte anschließend keine Mühe mehr, seinem Sturmkollegen Petry den Ball so präzise auf den Kopf zu flanken, dass dieser problemlos zum 2:0 für Offenbach einnicken konnte. Und was war mit der Eintracht? Bis auf einen Kopfball von Wenczel und einen Schuss von Peter Sprung, den allerdings sein Teamgefährte Diakité mustergültig aus dem Winkel köpfte, strahlte Lipperts Team wenig Gefahr aus.
An diesem Bild änderte sich auch nach dem Seitenwechsel wenig. Die Eintracht war zwar jetzt stärker darum bemüht, die Partie noch zu kippen, doch fehlten ihr schlichtweg die spielerischen Mittel, um einen Rückstand aufholen zu können. Entsprechend locker konnten es die Gäste aus Offenbach in den zweiten 45 Minuten angehen lassen. Unterstützt von den gut 3000 mitgereisten Kickers-Fans hatten die Mannen von Trainer Ramon Berndroth keine große Mühe, den Sieg nach Hause zu bringen.