Der Jahn-Express rollt bisher nach Plan
Trainer Sebert erwartet aber Steigerung / Kapitän Keuler: Müssen noch cleverer werden
OFFENBACH. Stärke wollten sie am Samstag demonstrieren in Hessen. Auf dem
Bieberer Berg, bei den Offenbacher Kickers, beabsichtigten die Fußballer des
Regionalligisten SSV Jahn Regensburg selbstbewusst aufzuspielen und einen
Sieg zu landen. Aus dem ehrenvollen Vorhaben wurde ein Unentschieden (1:1,
0:0) und damit der zweite Auswärtspunkt innerhalb von drei Tagen nach dem
1:1 am vergangenen Mittwoch in Hanau gegen Eintracht Frankfurts Amateure.
Dadurch haben sich die Regensburger nach acht Runden, also einem knappen
Viertel der Saison, bereits 15 Zähler aufs Konto geschaufelt und stehen
nunmehr auf Platz vier in der Tabelle. Der Jahn-Express rollt also nach
Plan. «Wir sind im Soll», stellt denn auch Günter Sebert fest. «Diese
Punktzahl haben wir uns so vorgestellt.» Der Jahn-Coach kann auch zufrieden
damit sein, denn sein Team hat sich die Zähler in drei Heim- und fünf
Auswärtsbegegnungen erarbeitet und das bei einem Terminplan, der mit sieben
Pflichtspielen im September nun wirklich nicht gerade günstig für die
Rot-Weißen ist. Sebert sieht dem Ganzen aber in Ruhe entgegen: «Wir
konzentrieren uns jetzt erst einmal voll auf die nächsten beide Heimspiele
gegen Aalen und Elversberg.»
Was vermehrte Konzentration betrifft, so meint Sebert zweifellos so manchen
Akteur in seinem Mittelfeld. In Offenbach, in der Pressekonferenz, hat der
Jahn-Coach zwar wie immer namentliche Kritik an seinen Spielern vermieden,
doch gab er einen deutlichen Fingerzeig, mit wessen Leistungen er diesmal
gar nicht so richtig zufrieden war. «Im gesamten Mittelfeldbereich haben wir
es diesmal nicht verstanden, die Ruhe und die Sicherheit zu bewahren. Es
sind dort ständig Ballverluste passiert, mit denen wir den Gegner immer
wieder aufgebaut haben.»
Beim Nachkarten forderte der Coach denn gerade auch von diesem
Mannschaftsteil «eine Steigerung». Doch war dem Jahn-Team zum Teil selbst
klar, dass im Spiel in Offenbach spielerisch so manches daneben gelaufen
ist. «Gegen zehn Mann hätten wir in den letzten Minuten eigentlich nicht
mehr in Schwierigkeiten kommen dürfen», gab Stephan Hanke zu. «Wir haben
versucht, die erste Halbzeit hier am Bieberer Berg erst einmal zu
überstehen. Dann glaube ich aber, haben wir das Spiel bestimmt», meinte
dagegen Harry Gfreiter.
Abwehrspieler Carsten Keuler, der wieder stark spielte, forderte ganz klar
mehr «Abgezocktheit». «Wir müssen lernen, noch cleverer zu spielen.»
(Von Heinz Reichenwallner, MITTELBAYERISCHE ZEITUNG)
Vorschau
Kick. Offenbach
Aufstellung: Thier - Kaba, Zitouni, Barletta - Corrochano, Falk, Dworschak, Müller, Langen - Petry, Knappmann
Reserve: Keffel (Tor), Brighache, Kagiouzis, Rill, Schönefeld, Stenzel, Naciri, Sabanovic, Saridogan, Sarfo
Es fehlen: Schindler, Lorenz (beide Knieprobleme), Becht (Achillessehnen-Beschwerden), Fossi (Zerrung)
Zum Spiel: Der Einsatz von Dworschak, Petry, Naciri, Saridogan und Langen ist aufgrund einer Grippewelle fraglich.
Jahn Regensburg
Aufstellung: Gospodarek - Schmidt, Stieglmair, Keuler - Knackmuß - Yildirim, Gfreiter, Zani, Binder - Tölcseres, Papic
Reserve: Hanke, Zellner, Teichmann, Tuma, Segerer, Glas
Es fehlen: Heinzen, Weinzierl (Rekonvaleszenten), Turgut (Knieoperation)
Zum Spiel: Nach dem 2:0-Sieg gegen Wehen deutet alles darauf hin, dass Trainer Sebert der gleichen Startformation vertraut.
(Von ?, KICKER-ONLINE)
| |