Ramon Berndroth ist nicht mehr Trainer !!!
Ramon Berndroth ist nicht mehr Trainer. Lars Schmidt übernimmt das Training erstmal.
PK ist um 13:15 Uhr.
(OFC)
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Drei bis sechs Monate Pause für Licht OFC-Stürmer muss nach Knorpelfraktur im rechten Knie operiert werden / "Ich werde wiederkommen" / Kickers-Gipfel
Offenbach (bam) - "Ach, was. Ich stecke nicht den Kopf in den Sand. Hoch
damit, weiter geht's." Sascha Licht zeigt keine Spur von Resignation. Obwohl
er zugibt: "Die erste Diagnose war niederschmetternd, deprimierend." Die
Mitteilung der Ärzte: Knorpelfraktur im rechten Knie, Operation nicht zu
vermeiden, Pause drei bis sechs Monate.
Knapp eine Stunde am Dienstagabend gegen Erfurt gespielt, der Stürmer stoppt
weit in der gegnerischen Hälfte den Ball mit der Brust, will sich drehen,
bleibt mit dem Schuh im Rasen hängen - und liegen. Die Kniescheibe springt
kurz raus. Weiterspielen unmöglich, Licht wird behandelt, humpelt zur
eigenen Ersatzbank, erlebt dort den Abpfiff beim 0:2 gegen Erfurt.
Gestern dann Untersuchung in Offenbach, Diagnose, vielleicht noch am Freitag
die Operation. Anfang nächster Woche hofft Licht, wieder aus dem Krankenhaus
raus zu sein. Er drängt auf eine schnelle Entscheidung. "Ich habe keine
Angst vor der Operation." Was ihn erwartet, ist nicht neu für den
28-Jährigen. Schon einmal hatte er eine Knorpelfraktur im Knie. Dreieinhalb
Wochen war er damals beim SV Waldhof Mannheim, als ihn am 17. Februar 1999
Carsten Lakies im Training erwischte. "Das war schlimmer, ich hatte ein
richtiges Loch im Knie." Damals war's das linke, diesmal ist's das rechte.
Unfall im Februar, im Juli trainierte Licht wieder mit der
Waldhof-Mannschaft. "Ich hoffe, dass es diesmal schneller geht." Die
Schmerzen seien auszuhalten, sagte er am Tag nach dem Unfall. Sogar beugen
könne er das Knie, "die Bänder sind in Ordnung".
"Ich werde aufstehen und zurückkommen." Wie schon zwei Mal. Es ist Lichts
dritte schwere Verletzung. Erst die Knorpelfraktur im linken Knie, dann am
7. Februar 2003 im Spiel gegen Mainz 05 ein Sehnenanriss am
Oberschenkelmuskel. Gut vier Monate lang Reha, fast jeden Tag. Licht kam
wieder - und wie. Wechsel nach Offenbach, starke Leistung in der
Vorbereitung. Er überzeugte auch Skeptiker, die wegen seiner
Sehnen-Verletzung bedenken hatten. Tor beim 3:1 gegen Pfullendorf, der
entscheidende Treffer zum 1:0 bei den Amateuren des VfB Stuttgart. Es lief
gut bis Dienstagabend viertel von neun.
Drei bis sechs Monate Pause lautet die erste Prognose. Licht setzt sich die
Vorbereitung nach der Winterpause als Frist. Dann will er wieder einsteigen.
Spätestens. "Ich werde aufstehen, wieder zurückkommen", sagte er und denkt
dabei schon ans übernächste Spiel. Wenn seine Kollegen in Wehen spielen,
liegt er vielleicht gerade im Krankenhaus. Wenn's im Pokal gegen Eintracht
Frankfurt geht (Montag, 1. September, 17.30 Uhr), will Licht auf der Bank
sitzen. Wahrscheinlich noch mit Krücken, aber als moralische Stütze.
Und wer spielt seinen Part? Christian Müller oder Samir Naciri könnten ins
Team rutschen. Trainer Ramon Bernd-roth will sich nicht festlegen, wird aber
umstellen. Denn mit Stefan Dolzer (Rote Karte) fehlt ein weiterer
Stammspieler. Nicht auszuschließen, dass der Trainer nun zum 3-5-2-System
wechselt, sich von der Viererkette verabschiedet.
Und als ob nicht schon genug Unruhe wäre, musste sich Kickers-Vize Thomas
Kalt nach dem 0:2 gegen Erfurt aufgebrachten Fans stellen, die vehement
Berndroth in Frage stellten. Der Vize trocken zu der Fan-Kritik: "Der
Vorstand reagiert mit kühlem Verstand, die Fans mit heißem Herzen. Aber wir
wissen: Letztes Jahr hatten wir eine geringe Toleranzgrenze, dieses Jahr
haben wir keine." Mit der selbst geschürten großen Erwartung haben die
Kickers provoziert, das weiß auch Kalt. "Wenn wir diese Saison mit dem Platz
der vergangenen abschließen, haben wir massive Probleme." Der wenig
attraktive Platz acht als Horrorvorstellung. Gestern trafen sich Manager
Lamm, der sportliche Leiter Lars Schmidt und Präsident Dieter Müller ohne
Berndroth zu einem "Kickers-Gipfel". Von Krise mochte nach der ersten
Saisonniederlage keiner reden.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Kickers kriegen Saures Nach dem 0:2 gegen Erfurt muss der OFC den geballten Unmut der Fans aushalten / Lange Pause für Sascha Licht
OFFENBACH. Thomas Kalt hat es ausgesprochen, das Dilemma, in dem sich der
Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach in der Saison 2003/2004 befindet.
"Wir haben die Erwartungshaltung bei den Fans provoziert", hat der
Vizepräsident des OFC nach der 0:2-Heimniederlage gegen Rot-Weiß Erfurt am
Mittwochabend gesagt, "und nun müssen wir mit der Enttäuschung eben auch
umgehen."
Den Geistern, die der OFC durch die Akquise zusätzlichen Geldes und der
daraus resultierenden Verstärkung der Mannschaft gerufen hat, droht der Club
allerdings kaum Herr zu werden. Auch wenn Kalt nüchtern feststellte, "dass
wir in dieser Saison bei den Fans keine Toleranzgrenze mehr haben", so
zeigten sich alle Beteiligten doch überrascht von der Schärfe der
Fanreaktionen, die sich in wüsten Beschimpfungen gegenüber Trainer Ramon
Berndroth entluden und darin gipfelten, dass die Anhänger lauthals die
Entlassung des Fußball-Lehrers forderten.
Berndroth zeigte sich einen Tag nach der Niederlage zwar "überrascht von der
Heftigkeit der Reaktionen", findet diese aber "fast normal". Kredit beim
ungeduldigen Offenbacher Publikum habe er "sowieso nicht". Dass er bei
anhaltendem Misserfolg möglicherweise bald zur Disposition stehen könnte,
damit, so sagt der 51-Jährige, "beschäftige ich mich nicht". Seine Priorität
liege "nur auf der Mannschaft", und die wieder auf Vordermann zu bekommen,
das sei sein Job. Im Gegensatz zu vielen Beobachtern der Partie gegen Erfurt
sieht er dabei durchaus gute Perspektiven. Er erkenne derzeit "einen Prozess
des Zusammenwachsens" bei seinem neu formierten Team, so Berndroth, der
gleichzeitig aber auch Mängel ausgemacht hat. "Wir sind zu konteranfällig",
sagt der OFC-Coach, das Videostudium der ersten vier Saisonspiele habe
ergeben, "dass wir in insgesamt 15 Konter gelaufen sind." Eindeutig zu viel,
weswegen er sein Team künftig etwas defensiver ausrichten will.
Kapitän Matthias Dworschak sieht in einer ausschließlich zweckorientierten
Spielanlage ohnehin das Erfolgsrezept. "Man kann niemanden in dieser Liga
einfach aus dem Stadion putzen", sagt der 29-Jährige und verweist auf die
Aufsteiger der vergangenen Jahre. "Ob Burghausen oder Unterhaching: Keiner
von denen hat brilliert, sondern sie haben ganz kontrolliert und
ergebnisorientiert gespielt." Das müssten das Umfeld, aber auch die
Mannschaft erkennen, so Dworschak. "Natürlich haben wir uns gut verstärkt,
aber den Aufstieg haben wir damit nicht gekauft." Und in Sascha Licht fällt
einer der prominenten Neuzugänge ohnehin länger aus. Die Verletzung, die
sich der 28-Jährige gegen Erfurt zuzog, erwies sich Knorpelfraktur im Knie.
Licht droht eine Pause zwischen drei und sechs Monaten.
(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Mit der Rivalität groß geworden Ronald Borchers erlebte das letzte Derby noch als Spieler und war später gar Coach des OFC
FRANKFURT A. M. Heute ist es nicht anders als damals. Wenn jugendliche
Fußballer von Eintracht Frankfurt den Main überqueren, durch Offenbach
fahren und sich allmählich der Heimstätte der Offenbacher Kickers auf dem
Bieberer Berg nähern, fühlen sie sich ein wenig so, als wenn ein Trupp
versprengter Soldaten im Feindesgebiet unterwegs ist.
Ronald Borchers ging es nicht anders als er als Jugendlicher Anfang der
70er-Jahre im Dress der Eintracht auf die Offenbacher traf. "Ich bin mit
dieser Rivalität groß geworden", erzählt der sechsmalige Nationalspieler,
der zwischen 1975 und 1984 169 Bundesligaspiele für die Eintracht bestritt.
Borchers ist ein Frankfurter Bub, im Westen Frankfurts, genauer in Ginnheim,
erblickte Borchers am 10. August 1957 das Licht der Welt. Die Rivalität zum
ungeliebten Nachbarn aus Offenbach hat er auch später in der Bundesliga
erlebt. Beim bisher letzten Derby, im Februar 1984, stand der heute 46 Jahre
alte Borchers noch auf dem Platz. "Das war irgendwann im Winter, es schneite
und es war grausig kalt. Es war nicht das hochkochende Derby, auch, weil das
Spiel recht schnell entschieden war", so der langjährige
Eintracht-Angreifer. 3:0 für die Eintracht endete damals die Partie.
Dass das Derby jetzt nach 19 Jahren wieder stattfindet, hält Borchers für
eine "schöne Sache". Besonders für das Umfeld beider Clubs sei das Spiel
"unheimlich wichtig", denn die Außenstehenden werden, glaubt Borchers, viel
emotionaler an das Spiel herangehen als die Akteure. "Da stehen doch fast
keine echten Frankfurter oder Offenbacher auf dem Feld. Das sind fast alles
Fremde, die überhaupt keine Vorstellungskraft haben, was das Spiel den
eigenen Anhängern eigentlich bedeutet."
Borchers kann das wie kein anderer beurteilen, hat er doch als Aktiver
zwischen 1989 und 1991 für den OFC gespielt und dort von 1996 bis 1997 in
der Oberliga Hessen auch als Trainer gearbeitet. Das Image des ehemaligen
Eintrachtlers hat ihm in seiner Offenbacher Zeit dabei nicht geschadet. "Ich
hatte keine Probleme und wurde sofort akzeptiert, weil ich gleich mit
Leistung überzeugen konnte. Das wurde honoriert", erzählt Borchers, der es
sich nicht nehmen lassen will, das Derby live vor Ort zu verfolgen.
(Von Andreas Hunzinger, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Erfurter 2:0 in Offenbach kann SV Wehen teuer zu stehen kommen
Der unerwartete 2:0-Sieg von Rot-Weiß Erfurt bei Kickers Offenbach kommt den
SV Wehen fünf Tage vor dem mit Spannung erwarteten Regionalliga-Derby gegen
den selbst ernannten Aufstiegskandidaten vom Bieberer Berg am Sonntag (18
Uhr) auf dem Halberg unter Umständen gleich in doppelter Hinsicht teuer zu
stehen.
"Ich habe mich nach dem Erfurt-Spiel mit meinem Offenbacher Kollegen Volker
Goll unterhalten, der davon ausgeht, dass nach dieser Enttäuschung
allenfalls noch 1000 Zuschauer die Mannschaft am Sonntag begleiten werden.
Bei einem Sieg und dem damit verbundenen gewesenen Sprung an die
Tabellenspitze hatte man mit dem zwei- bis dreifachen gerechnet", sagt
Wehens Fan-Beauftragter Günther Schäfer und hadert nicht nur aus
finanziellen Gründen mit dem Ergebnis des Wochentagspiels. "Mir wäre es
lieber gewesen, die Offenbacher hätten ihre erste Saison-Niederlage bei uns
bezogen. Stattdessen werden sie nun alles daran setzen, diese Scharte wieder
auszuwetzen."
Das kann Stefan Dolzer nur bestätigen. "Eine ebenso bittere wie unnötige
Niederlage, die aber vielleicht zur rechten Zeit kam und uns als Warnung
dienen sollte", kündigt der 26-jährige Offenbacher, der in der vergangenen
Saison noch das Trikot des SV Wehen trug, für das Hessenderby eine
entsprechende Trotzreaktion an, ohne dabei allerdings selbst ins Geschehen
eingreifen zu können. Grund: Der Unparteiische hatte dem Defensivstrategen
wegen eines rüden Fouls in der 80. Minute die Rote Karte gezeigt.
"Eine sehr harte Entscheidung. Nachdem ich mir bis zu diesem Zeitpunkt
nichts hatte zu Schulden kommen lassen, hätte es auch Gelb getan", ärgert
sich Dolzer, der sich so sehr auf ein Wiedersehen mit seinen alten Kameraden
gefreut hatte. Allen voran Stefan Simon, mit dem er beim OFC und in der
Zweiten Liga bei LR Ahlen spielte. Dolzer, der bei den Taunussteinern
verletzungsbedingt nicht die hohen in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen
konnte: "Wir hatten erst kurz davor noch miteinander telefoniert und waren
beide ganz heiß drauf, endlich einmal gegeneinander antreten zu können."
Unabhängig von der deutlich zurück geschraubten Zahl der zu erwartenden
Kickers-Anhänger herrscht am Sonntag auf dem Halberg Sicherheitsstufe eins.
"Angesichts der Brisanz des Spiels und des nicht gerade besten Rufs der
Offenbacher Schlachtenbummler sind wir für alle Fälle gewappnet, wenngleich
wir nicht mit größeren Auseinandersetzungen rechnen und die letzten
Begegnungen beider Teams stets friedlich verliefen", sagt Richard Mayer,
Erster Polizeihauptkommissar und Einsatzleiter auf dem Halberg, wo die
vereinseigenen Sicherheitskräfte schon im Vorfeld alles dafür tun werden, um
Ausschreitungen zu verhindern. Schäfer: "Die Gäste haben auf dem
benachbarten Hartplatz nicht nur gesonderte Parkmöglichkeiten, sondern sind
zudem während des Spiels durch einen hohen Zaun von unseren Anhängern
getrennt, so dass nichts passieren sollte."
Zur personellen Situation der Wehener: Anstelle von "Emma" Izuagha, der
gemeinsam mit der nigerianischen Nationalmannschaft gestern ein
Test-Länderspiel in Tokio gegen Gastgeber Japan (0:3) bestritt und erst in
der kommenden Woche zurück erwartet wird, rückt der zuletzt gesperrte Guido
Gorges wieder in die Anfangsformation. Ansonsten dürfte sich gegenüber dem
jüngsten 2:1-Sieg bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern naturgemäß
nicht viel ändern, wie Trainer Djuradj Vasic bestätigte.
(Von Rolf Lehmann, MAIN-RHEINER)
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Danke
Na also, es geht doch. Mit Erleichterung werden die Fußballanhänger im
Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus) die Nachricht vernehmen, daß die
Pokalpartie der Offenbacher Kickers gegen den Nachbarn Eintracht Frankfurt,
das erste Aufeinandertreffen in Augenhöhe seit 1984, nun doch live im
Fernsehen zu sehen sein wird. Es bedurfte nachhaltiger Nachverhandlungen und
eines verbissenen Feilschens wie im Basar, bis sich der Sender von der
Bertramswiese mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) im Stadtwald und den
beiden Klubs über die Finanzierung der Übertragung einig war. Eine Summe
wurde nicht genannt, doch dürfte sie nicht weit weg sein von den zuletzt
gebotenen 300 000 Euro. Dieses Spiel ist dieses Geld angesichts des
übergroßen Interesses allemal wert und trägt zudem mit der Anstoßzeit am 1.
September um 17. 30 Uhr allen Sicherheitsbedenken der Sicherheitskräfte
Rechnung.
Fazit: Und er bewegt sich doch, der Sender, wenn es um ein Fußballspiel mit
großer Ausstrahlung geht. Auch wenn er von einem Sponsor ein bißchen
geschoben werden muß.
(Von , FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)
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Mit der Eintracht noch eine Rechnung offen Matthias Dworschak vereint alle OFC-Tugenden: kämpfen, grätschen, niemals aufgeben
OFFENBACH. Matthias Adolf Dworschak kann sich noch genau an den Abend des 5. Juli erinnern. Es ging auf Mitternacht zu und wie viele andere verfolgte auch der Kapitän der Offenbacher Kickers noch zu später Stunde die Pokalauslosung im Aktuellen Sportstudio. Irgendwie habe er schon ziemlich müde vor dem Fernseher gesessen, dem Einnicken sehr nahe, erzählt "Adi", wie er von allen genannt wird, als plötzlich die breitschultrige Antje Buschschulte mit zarter Hand die Loskugel mit dem Eintracht-Adler aus dem großen Topf zog. "Ein Hammerlos", das den 29 Jahre alten Mittelfeldakteur im Nu hellwach werden ließ.
Nach vier Jahren im OFC-Dress weiß Dworschak wie die Kickers-Fanseele gestrickt ist. "Nach diesem Spiel haben alle gelechzt. Nach 19 Jahren findet zum ersten Mal dieses Spiel wieder statt. Das ist für alle Offenbacher ein Traum", sagt der Kickers-Kapitän. Auch für Dworschak.
Schließlich spielte er von 1989 bis 1997 für den mainischen Konkurrenten, zunächst in der Jugend, später bei den Oberliga-Amateuren bis er schließlich unter Trainer Charly Körbel auch den Durchbruch in der Bundesliga schaffte, wo er für die Eintracht insgesamt 19 Spiele absolvierte. Dass er 1997 nicht im Guten von der Eintracht schied, als er zu Hannover 96 wechselte, birgt für die Kämpfernatur einen zusätzlichen Reiz. "Eine kleine Rechnung habe ich mit dem Club noch offen. Das ist eine kleine Motivationsspritze extra", erklärt Dworschak, der in Offenbach seine sportliche Heimat gefunden hat.
Das kommt nicht von ungefähr. Denn Spieler wie er stehen seit jeher hoch im Kurs bei den Kickers. Mit Ehrfurcht sprechen sie auf der östlichen Mainseite von der "Kampfsau". Dworschak verkörpert zurzeit wie kein anderer das, was auf Biebers Höhen gemeinhin mit den so genannten OFC-Tugenden in Verbindung gebracht wird: Ein wenig mehr rennen als es die anderen tun, am richtigen Ort zur richtigen Zeit die Grätsche ausfahren und dem versammelten Fanvolk mit Nachdruck demonstrieren, dass man gewillt ist, bis zum Schlusspfiff alles zu geben. Selbstredend, dass das im Pokalderby nicht anders sein wird.
Auf viele alte Bekannte wird Dworschak dabei nicht mehr treffen, er, der seit seinem Weggang vor sieben Jahren nicht mehr ins Waldstadion zurückgekehrt ist. "Die Verbindungen sind eben nicht mehr so da. Die Einzigen, die ich noch kenne, sind Oka Nikolov, Uwe Bindewald und Alex Schur", sagt Dworschak, der einiges von dem Spiel erwartet. "Es wird Feuer unterm Dach sein und bis an die Grenze des Erlaubten gehen. Das ist klar." Denn der 29-Jährige weiß: "Mit einem Sieg können wir Geschichte schreiben und uns in Offenbach verewigen." Und ein Erfolg gegen den ungeliebten Nachbarn hätte noch einen anderen Vorteil: Das, was Dworschak seinem Kickers-verrückten Vater während all seiner Eintracht-Jahre angetan hat, könnte mit einem OFC-Triumph in einem Moment ausgelöscht sein. zi
(Von zi, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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DFB-POKAL TV-Übertragung des Main-Derbys fast sicher
In der Hängepartie um eine mögliche Fernsehübertragung des Pokal-Derbys zwischen Kickers Offenbach und Eintracht Frankfurt ist ein Ende in Sicht. "Wir haben ein mündliches Angebot vorliegen. Die Tendenz für eine Übertragung ist positiv", bestätigte DFB-Sprecher Harald Stenger gestern eine entsprechende Offerte von SportA, dem gemeinsamen Rechtehändler von ARD und ZDF.
Dem Vernehmen nach waren Vertreter von ARD und ZDF zuvor überein gekommen, dass das ZDF als Rechteinhaber auf das Main-Derby verzichtet und im Gegenzug im Sportstudio die ersten Bilder der Partie Borussia Neunkirchen gegen Bayern München zeigen kann. Damit ist der Weg für eine Live-Übertragung des Schlagers am Bieberer Berg durch den Hessischen Rundfunk prinzipiell frei. Nun gilt es noch finanziell Einigung zu erzielen. Ein den Kickers nahe stehender Werbepartner, soll bereit sein, als Sponsor der Partie einen Teil der vom DFB geforderten Übertragskosten, die zuletzt auf 300000 Euro beziffert wurden, zu übernehmen. Kommt es zur absehbaren Einigung, würde das Spiel vom Samstag, 30. August, auf Montag, 1. September, verlegt und um 18 Uhr angepfiffen. jh
(Von jh, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Jammern hilft hr: Preisnachlass vom DFB Große Chancen auf Live-Bilder vom Pokalknaller Kickers - Eintracht im hessen fernsehen / 300000 Euro kostet das Derby
Offenbach (bam) - Das Derby im DFB-Pokal Kickers Offenbach gegen Eintracht
Frankfurt - vielleicht wird es doch im Fernsehen übertragen. Es scheint eine
Annäherung zwischen den Vorstellungen des Deutschen Fußball-Bundes und dem
hessen fernsehen zu geben. Der Stand gestern: Bei rund 300 000 Euro liegt
wohl die fällige Summe. Das wäre die Hälfte dessen, was der DFB ursprünglich
für eine Live-Übertragung im Programm des Regionalsenders haben wollte.
Normal sind für ein Livespiel in der ersten DFB-PokalRunde etwa 1,1 Million
Euro fällig, wenn es bundesweit empfangbar in ARD oder ZDF gesendet wird.
Runtergerechnet auf die Reichweite des hr, der in 55 Prozent der deutschen
Haushalte empfangen werden kann, blieben gut 600 000 Euro.
Die Summe wiederum überraschte die hr-Verantwortlichen. Sie dachten, auch
weil sie die selbst abgeschlossenen Verträge nicht gründlich genug lasen,
Derbybilder gebe es zum Schleuderpreis. Sie boten knapp unter 100 000 Euro.
Das aber wäre weniger gewesen, als das Zweite Deutsche Fernsehen für seine
Zweitverwertungsrechte bezahlt hätte, Bilder vom ersten Main-Derby seit 19
Jahren im Sportstudio senden zu dürfen.
Die Nummer schien zu groß für das hessen fernsehen. In der Pressemitteilung
vom 29. Juli hieß es aus Frankfurt: "Der Aufwand für dieses Spiel würde rund
zwei Drittel der gesamten Produktionskosten der HR-Sportredaktion in diesem
Jahr verschlingen und andere Vorhaben wie die regelmäßige Berichterstattung
über die Bundesligaspiele von Eintracht Frankfurt unmöglich machen." Eine
unglückliche Formulierung, die nicht gut ankam bei den Fans von Kickers
Offenbach.
Dem hr also fehlte ein wenig Kleingeld für das große Unternehmen
Derby-Liveübertragung. Da musste dem Sender geholfen werden. Und anscheinend
bekam er Hilfe aus dem Kreis der Offenbacher Kickers. Hat OFC-Manager
Rüdiger Lamm, erfolgreich beim Finden neuer Geldquellen, etwa einen Sponsor
gefunden, der die Live-Übertragung rettet? Lamm lehnt Stellungnahmen ab:
"Ich will die mögliche Live-Übertragung nicht gefährden."
Eine Live-Spiel brächte dem OFC etwa 200 000 Euro Extra-Einnahme, die durch
TV-Geld und Bandenwerbung zusammenkämen. Lamm: "Zu Geld äußere ich mich
nicht." Wenn Offenbach etwas verdient, dann aber auch die Frankfurter
Eintracht. Denn Einnahmen im Pokal werden verteilt: an die beiden Klubs, die
Verbände. Dass durch OFC-Anstrengungen auch 200 000 Euro in die
Eintracht-Kasse fließen könnten, würde Lamm nicht stören: "Ist mir egal,
wenn ein anderer bei einem Geschäft etwas mitnimmt. Mich interessiert nur,
was die Kickers davon haben." Wenn's Einigung beim Preis gibt, ein Geldgeber
gefunden ist, die ARD als Ersatz für das Derby seine Rechte an der Partie
Neunkirchen - Bayern München an das ZDF abtritt, wann wird dann gespielt?
"Alles möglich", sagt DFB-Pressesprecher Harald Stenger. Wahrscheinlicher
Termin: Montag, 1. September, 17 Uhr. Da lassen sich TV-Werbezeiten teurer
verkaufen als Sonntag um elf. Später als 17 Uhr scheint ausgeschlossen, da
droht das Veto der Polizei. Ihre Forderung: Abpfiff vor Einbruch der
Dunkelheit, um den Fan-Abzug zu kontrollieren.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Pokalschlager wahrscheinlich doch live im Fernsehen ARD, ZDF und DFB verhandeln auf höchster Ebene, um das Derby Offenbach gegen Frankfurt zu übertragen
FRANKFURT A. M. Das lang anhaltende Hickhack um eine Live-Übertragung des
DFB-Pokalschlagers Kickers Offenbach gegen Eintracht Frankfurt im
Hessenfernsehen steht für die Fans der mainischen Rivalen, die keine
Eintrittskarte ergattern konnten, nun unerwartet doch vor einem Happyend.
DFB-Sprecher Harald Stenger bestätigte gestern in Teilen einen Bericht der
Bild-Zeitung vom Mittwoch, demzufolge ARD, ZDF und der Rechtehändler der
öffentlich-rechtlichen Anstalten, SportA, erneut Verhandlungen aufgenommen
haben, um das brisante Nachbarschaftsduell doch noch in die Wohnstuben zu
bringen.
"Der momentane Stand ist, dass weiter verhandelt wird - und zwar auf
höchster Ebene", sagte Stenger, der zunächst sogar von einer möglichen
Einigung noch im Verlauf des Mittwoch ausgegangen war. "Dazu kam es dann
aber nicht", sagte der DFB-Sprecher am frühen Abend, "wir hoffen nun, dass
am Donnerstag eine Entscheidung fallen wird."
Bild hatte berichtet, DFB-Teamchef Rudi Völler sei es mit Äußerungen als
Gast der HR-Sendung "Sportkalender" am Sonntag gelungen, den Stein erneut
ins Rollen zu bringen. Der DFB lasse über den bislang hohen Preis für die
Übertragung mit sich reden, hatte Völler, der einst beim OFC zum
Bundesliga-Spieler gereift war, neuen Verhandlungsspielraum angedeutet. Ob
das die Entscheidungsträger bei ARD und ZDF tatsächlich veranlasst hat, ihre
Haltung noch einmal zu überdenken, ist schwer zu sagen. Weder im Funkhaus am
Frankfurter Dornbusch noch in jenem am Mainzer Lerchenberg war gestern eine
offizielle Stellungnahme zu der jüngsten Volte im Streit um die
TV-Übertragung des Derbys am Bieberer Berg zu bekommen. Auch bei SportA in
München hieß es, man wolle sich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht in der Sache
äußern.
Aus dem HR verlautete, man sei hinsichtlich der vom DFB geforderten Summe
für das Live-Spiel inzwischen "sehr nah beieinander". Schon in der ersten,
nach einigem Hin und Her gescheiterten Verhandlungsrunde hatte der Verband
finanzielle Abstriche gemacht und war der Anstalt weit entgegengekommen.
Nach der Vereinbarung des DFB mit SportA zur ersten Pokal-Hauptrunde wäre
nach Informationen der FR ursprünglich ein Betrag von einer Million Euro
fällig gewesen. Der Verband reduzierte seine Forderungen in der ersten
Verhandlungsrunde zunächst auf 600 000 Euro und soll diese nun noch einmal
halbiert haben.
DFB-Sprecher Stenger wollte die genannten Summen nicht bestätigen,
bekräftigte aber: "Wir hatten in der Tat bereits ein sehr reduziertes
Angebot unterbreitet, waren immer kompromissbereit und bemühen uns
weiterhin, in dieser Angelegenheit großzügig zu verfahren."
Die nun im Raum stehende Summe von 300 000 Euro stellt für den Hessischen
Rundfunk keine unüberwindliche Hürde mehr dar. Doch wird nun, so war gestern
zu vernehmen, zwischen der ARD-Anstalt und dem ZDF ausgiebig um mögliche
Kompensationsgeschäfte gefeilscht, sollte eine Live-Übertragung die Rechte
des Zweiten an einem Zusammenschnitt des Derbys fürs abendliche
Traditionsformat "Sportstudio" entwerten.
Die Mainzer wollen im Gegenzug die Rechte an einem anderen
Erstrunden-Pokalspiel erwerben - bevorzugt die der Partie des Oberligisten
Borussia Neunkirchen gegen Bayern München. Die ARD hat dem Vernehmen nach
bislang aber nur Kompensation in der zweiten Pokalrunde in Aussicht
gestellt. Dann möge das ZDF sich ein Live-Spiel nach Wahl und obendrein eine
beliebige weitere Topbegegnung für die Zusammenfassung aussuchen. Das, so
war zu hören, haben die ZDF-Verhandlungsführer gestern abgelehnt.
Trotz des nervenaufreibenden Geduldspiels bleibt der Manager des
gastgebenden Regionalligisten hartnäckig Optimist. "Ich gehe schon seit vier
Wochen mit so einem komischen Gefühl im Bauch ins Bett, dass da noch was zu
retten ist", sagte Kickers-Manager Rüdiger Lamm gestern. Freilich könnten
die beiden Clubs zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts mehr tun, um die Dinge
in ihrem Sinn - und dem vieler Fans auf beiden Seiten - zu beeinflussen:
"Die Sender bestimmen jetzt Verhandlungsinhalt und Tempo."
Letzteres kann dabei ein entscheidender Faktor werden. Denn bis zum Showdown
sind es nurmehr gut zwei Wochen, weshalb Stenger alle Beteiligten zur Eile
ermahnte: "Wie auch immer, eine Entscheidung sollte jetzt zügig fallen."
Denn beim fröhlichen Tauziehen soll bereits ein neuer Spieltermin
herausgesprungen sein: Montag, 1. September, 18 Uhr. Und der DFB kann seinen
Termikalender nicht beliebig lang offen halten. "Sonst", stellt Stenger
klar, "ist irgendwann Feierabend."
(Von Wolfgang Hettfleisch, FRANKFURTER RUNDSCHAU)
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Kickers wollen gegen Mainzer Amateure den dritten Sieg in Folge Neue Wendung im großen Fernsehspiel - Gegen die Eintracht live und montags?
Am Bieberer Berg tut sich allerhand. Am Mittwoch waren bei den Offenbacher
Kickers die Maler an der Stadionfassade am Werk, um den Stellen, an denen
der Putz bröckelte oder der Rost zum Vorschein kam, neuen Glanz zu
verleihen. Auch die ein oder andere in die Jahre gekommene Räumlichkeit
renoviert der sportlich aufstrebende Fußball-Regionalligaverein zur Zeit.
Manager Rüdiger Lamm hat unterdessen in seinem Aufgabengebiet in den
vergangenen Tagen eine wichtige Baustelle mit Hochdruck bearbeitet. Offenbar
mit Erfolg. Wie es im Moment aussieht, könnte es doch eine Live-Übertragung
der Begegnung zwischen den Offenbacher Kickers und der Frankfurter Eintracht
in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals geben. Er sei "sehr, sehr
zuversichtlich. Die Möglichkeiten sind geschaffen, daß keiner an der Sache
vorbeigehen kann", sagt Lamm.
Vor rund zwei Wochen noch war die Live-Übertragung an der Finanzierung
gescheitert. Nach den Vorstellungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie
der Agentur SportA sollte der Hessische -Rundfunk (HR) 600 000 Euro für die
Übertragung in seinem Fernsehprogramm bezahlen. Der HR aber bot nur 100 000
Euro. Nu haben sich die Parteien offenbar auf rund 300 000 Euro geeinigt.
Der DFB sei den Beteiligten noch mal ein Stück entgegengekommen. "Jetzt ist
der Preis noch mal großzügiger ausgefallen, als er ohnehin schon in der
ersten Verhandlungsrunde war. An uns wird die Übertragung nicht scheitern",
sagt DFB-Pressesprecher Harald Stenger, der sich zu den Zahlen allerdings
nicht äußern wollte. Auch Rüdiger Lamm wollte am Mittwoch über Zahlen nicht
sprechen. Die Offenbacher Kickers scheinen jedoch im Besitz neuer
finanzieller Möglichkeiten zu sein. "Die Wahrheit wird in Kürze auf den
Tisch kommen", sagte Lamm.
Zu Beginn der kommenden Woche planen die Kickers, während einer
Pressekonferenz einen Werbepartner für die Pokalbegegnung vorzustellen, der
sich an der Finanzierung der Live-Übertragung beteiligt. Ob eine
Live-Übertragung des Pokalspiels zustande kommt, hängt nun von den
Fernsehanstalten ab, die in Verhandlungen stehen. Nachdem sich die ARD
entschlossen hatte, die Partie zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV
live im Fernsehen zu zeigen, entschied sich das ZDF im Rahmen der
Zweitverwertung, das Main-Derby abends in Ausschnitten im Sportstudio zu
präsentieren. Käme es nun zu einer Live-Übertragung des Derbys durch den HR,
würde das ZDF die Rechte an einem anderen Pokalspiel für sich beanspruchen,
wie zum Beispiel dem zwischen Neunkirchen und dem FC Bayern München. Auf
diese Bilder will die ARD als Erstverwerter in der Sportschau aber wohl
nicht vezichten. Als möglicher neuer Termin der so brisanten Pokalbegegnung
ist nun Montag, der 1. September (18 Uhr) im Gespräch.
Die Begegnung der Kickers in der Regionalliga Süd gegen die Amteure des FSV
Mainz 05 findet definitiv an diesem Freitag von 19, 30 Uhr an im Stadion am
Bieberer Berg statt. Veränderungen strebt Trainer Ramon Berndroth nur mit
Blick auf das Punktekonto an. Im dritten Spiel soll der dritte Sieg für den
OFC folgen. Trotz der Genesung von Stürmer Gustav Policella will Berndroth
die Aufstellung aber nicht ändern. Der Fußball-Lehrer baut auf seine
Erfolgsmannschaft, die angesichts der sinkenden Temperaturen ein höheres
Tempo auf dem Platz einschlagen solle. Policella war der einzige
Kickers-Torschütze beim 1:2 beim Verbandsligaklub VfR Mannheim. Allerdings
war diese Niederlage zu verschmerzen, schließlich wurde nur für einen guten
Zweck, nämlich für die Mannheimer Lebenshilfe, gespielt.
(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)
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Kurzinfo - Pressekonferenz
Auf der heutigen Pressekonferenz des OFC konnte verkündet werden, dass alle
Spieler fit sind. Auch Policella ist wieder einsatzfähig, wie man beim
gestrigen Spiel in Mannheim schon sehen konnte.
Hinter den Kulissen wird weiterhin an einer Liveübertragung des Pokalspiels
Offenbacher Kickers gegen Eintracht Frankfurt gearbeitet.
Alle Beteiligten bemühen sich das Unmögliche doch noch wahr zu machen. Die
Chancen, dass es doch noch zu einer Einigung mit dem Hessischen Rundfunk
kommt, stehen gut. Als Termin für die Austragung käme dann, der 30., 31.
August oder der 1. September in Betracht.
(Vom OFC)
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