Regionalliga Süd Saison 2003/2004

SV Wehen - Kickers Offenbach
Endergebnis: 2:1 (1:1)


Spielbericht vom 24.08.2003 - Anstoß: 18:00 Uhr
Fünf Spiele, sieben Punkte für Kickers: Woran liegt's?
Heute Krisen-Gipfel am Bieberer Berg / Trainerkritik nach 1:2 in Wehen

Wehen/Offenbach (bam) - Gestern 1:2 (1:1) in Wehen, heute die Analyse: "Wir werden uns zusammensetzen", kündigte Kickers-Manager Rüdiger Lamm nach der Pleite auf dem Halberg ein Gespräch an. Thema: Wie kann Kickers Offenbach reagieren, um die Negativ-Serie zu stoppen? Aus fünf Spielen holte der Aufstiegskandidat sieben Punkte, nur einen aus den letzten drei Begegnungen. Und gestern die Niederlage auf dem Halberg durch ein Eigentor von Steffen Menze, der den Ball in der Rückwärtsbewegung über seinen herauslaufenden Torwart Cesar Thier ins eigene Netz köpfte (75.). Das war's, obwohl Menze nach fünf Minuten das 0:1 erzielte. Drei Minuten später glich Vitus Nagorny aus.

Vor dem Anpfiff hatten sich die Spieler noch in die Hand versprochen: Einer kämpft und rennt für den anderen. Von der Geschlossenheit, bemerkenswert in den Vorbereitungsspielen, kaum etwas zu sehen. Trainer Berndroth nach der Niederlage: "Ich habe Untugenden gesehen, die ich bisher von OFC-Teams, die ich trainierte, nicht kannte." Dazu dürfte gehören, dass Verantwortung auf den Nebenmann geschoben und bei Ballverlusten nicht nachgesetzt wurde. "Wenn wir das nicht umkehren können, haben wir ein schweres Jahr vor uns", sagte der Trainer, vermied aber negative Einzelkritik, verteilte Extra-Lob für Angelo Barletta und Fouad Brighache - zwei Defensivspieler. Und die Offensive? Nichts zu sehen in Wehen außer bei einem Schuss des eingewechselten Christian Knappmann. "Ich bin enttäuscht von unserem Spiel", sagte Kickers-Vizepräsident Thomas Kalt. Mehr wollte er nicht sagen. Auch nicht zur Frage, ob Berndroths Stuhl wackelt. Die letzte Abstimmung der Führungs-crew Ende vergangener Woche fiel deutlich für Berndroth aus. Heute gibt es wieder einen KrisenGipfel - und eine Abstimmung.

Berndroth rät zu Ruhe vor dem Pokalderby gegen die Eintracht in einer Woche, sagt, die "Klasse meiner Mannschaft" werde sich in der Liga durchsetzen. Das Prestigespiel als Hilfe, um aus dem Tal herauszukommen? Berndroth: "Die Eintracht kommt gelegen, wir setzen auf unsere Fans."

Nach dem missglückten Start in die Regionalliga Süd werden die Rufe nach einem Trainerwechsel lauter, der Druck aufs Präsidium größer. Liegt's an der Einstellung der Spieler? An der Taktik? Am Trainer? Ein neuer Spieler soll in dieser Woche kommen. Als mögliche Nachfolger Bernd-roths werden schon Werner Lorant, Uwe Rapolder, Günther Sebert, Aleks Ristic gehandelt.

(Von Martin Batzel, OFFENBACH-POST)  

 

Meilenweit hinter dem eigenen Anspruch
Indisponierter OFC verliert in einem mäßigen Hessenderby beim SV Wehen 1:2 und schockt Trainer Berndroth

Die Pressekonferenz nach der 1:2 (1:1)-Niederlage der Offenbacher Kickers im Regionalliga-Derby beim SV Wehen gestern Abend war schon einige Minuten vorbei, als Berndroth immer noch am Tisch saß und ins Leere starrte. Wie ein Häufchen Elend wirkte der Kickers-Trainer, den Blick auf den Boden gesenkt. Berndroths Anblick war Mitleid erregend, so dass es erst einmal niemand wagte, den 51-Jährigen anzusprechen. Nicht nur die Niederlage an sich, sondern mehr noch deren Art und Weise, hatte den Coach mitgenommen. Er habe Untugenden bei seiner Mannschaft gesehen, so Berndroth, als er sich dann doch äußerte, "die mir vollkommen fremd sind".

In der Tat war das, was die Kickers zuvor in den 90 Minuten auf dem Platz abgeliefert hatten, eines Aufstiegsanwärters unwürdig. "Wehens zwanzigstbester Spielzug war noch besser als unser bester", merkte OFC-Manager Rüdiger Lamm sarkastisch an. Bezeichnend für den Auftritt der Gäste war der Wehener Siegtreffer nach 75 Minuten. SV-Keeper Guido Koltermann schlug den Ball in die gegnerische Hälfte, wo ihn sein Teamkollege Vitus Nagorny verlängerte. OFC-Abwehrchef Steffen Menze wollte die Kugel wiederum zu seinem Torhüter Cesar Thier zurückköpfen, doch der hatte seinen Kasten bereits verlassen, so dass sich Menzes Bogenlampe über den Brasilianer hinweg ins Offenbacher Tor senkte. "Das Tor war charakteristisch für unsere Leistung", sagte Lamm. Und auch Kapitän Matthias Dworschak befand, "dass sich da unsere derzeitige Situation wiedergespiegelt hat", während Menze nur "es tut mir leid für die Mannschaft" vor sich hinmurmelte.

Was beide Mannschaften insgesamt zeigten, war über weite Strecken biederes Mittelmaß. Dabei hatten die 3500 Zuschauern einen furiosen Auftakt geboten bekommen, wobei Vitus Nagorny die Hauptrolle spielte. Wegen der Offenbacher Kopfballstärke hatte Wehens Trainer Djuradj Vasic dem 1,96-Mann im Angriff den Vorzug vor Enis Dzihic gegeben. Doch ausgerechnet Nagorny schlief in der sechsten Minute nach einem Freistoß des agilen Thorsten Judt, so dass sein Gegenspieler Menze völlig frei zur Offenbacher Führung einschießen konnte. Nur zwei Minuten später stand Nagorny aber goldrichtig: Als OFC-Keeper Thier einen Freistoß von Wehens Angreifer Saber Ben Neticha nicht festhielt, staubte der Neuzugang ab.

Danach schalteten beide Teams einen Gang zurück, wobei die Wehener, bei denen Daniel Gunkel in der Abwehr den Vorzug vor Burhanettin Kaymak erhalten hatte, bis zur Pause noch zwei Chancen hatten. Zunächst verfehlte Nagorny per Kopf nur knapp das OFC-Tor (33.), danach rettete Dworschak vor dem einschussbereiten Rüdiger Ziehl (40.). Obwohl Berndroth, der Fouad Brighache und Christian Müller für Stefan Dolzer (Rotsperre) und Sascha Licht (Knieverletzung) aufgeboten hatte, in Gustav Policella und Christian Knappmann für Suat Türker und Michael Petry seinen zweiten Sturm brachte, blieb die spielerische Leistung des OFC weiter äußerst bescheiden. Auch wenn Knappmann in der 71. Minute nur knapp das Wehener Tor verfehlte. Damit hatte die Gäste ihr Pulver verschossen, "der Wehener Sieg war hochverdient", stellte Lamm hinterher fest, während Vasic anmerkte, "dass wir die aktivere Mannschaft waren". Und Torschütze Nagorny stellt erfreut fest: "Mit acht Punkten sind wir erst einmal oben dabei."

Derweil herrschte beim OFC absolute Tristesse. Vizepräsident Thomas Kalt hatte bereits vor der Partie geäußert, "dass unsere Fans keine Niederlagen" verzeihen." Nach der erneuten Pleite stellt sich die Frage, wie lange die Offenbacher Führungsspitze dies ihrerseits noch tut.

(Von Jürgen Heide, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Menze-Eigentor besiegelt OFC-Niederlage in Wehen

Wehen. Im Hessenderby des 5. Spieltags der Regionalliga Süd kassierten die Offenbacher Kickers eine 1:2-Niederlage beim SV Wehen, der damit erfolgreich Revanche für das verlorene Hessenpokalfinale im Juni dieses Jahres übte. Seinerzeit hatte Offenbach 3:2 nach Verlängerung gewonnen und somit erst die Voraussetzungen für das Derby gegen Eintracht Frankfurt in der ersten DFB-Pokalhauptrunde am nächsten Montag (17.30 Uhr) geschaffen.

Bei den Kickers hatte Trainer Ramon Berndroth nach den zuletzt mäßigen Heimauftritten die Mannschaft personell wie taktisch umgebaut. Fouad Brighache erhielt für den Rot-Gesperrten Stefan Dolzer in der Abwehr erstmals in dieser Saison eine Chance, zudem ersetzte Christian Müller den wegen einer Knorpelfraktur fehlenden Sascha Licht. Der Kickers-Coach verstärkte somit das Mittelfeld: 3-5-2 anstelle des zuletzt praktizierten 4-3-3-Systems. Diese Rechnung schien bereits nach fünf Minuten aufzugehen, als der aufgerückte Menze den OFC mit seinem ersten Saisontor in Front brachte. Jedoch nur für kurze Zeit. Nagorny war nach einem Freistoß von Saber Ben Neticha, den OFC-Keeper Thier nur abklatschen konnte, schneller als die Kickers-Abwehr und erzielte drei Minuten später das 1:1.

Die Offenbacher, die im Rennen um Stürmer Markus Feinbier (LR Ahlen) aller Voraussicht nach gegen Zweitligist Greuther Fürth den Kürzeren ziehen werden, agierten nach dem Seitenwechsel zu passiv und beschränkten sich darauf, das Remis zu halten. Dies wurde schließlich bitter bestraft, als Menze einen weiten Befreiungsschlag von Nagorny mit dem Hinterkopf über den aus seinem Tor herauseilenden Thier ins eigene Netz beförderte - eine bittere Pille für Offenbach.

(Von jmai, FRANKFURTER NEUE PRESSE)  

 

Wehener Pokal-Revanche
Verdienter 2:1-Heimsieg gegen Kickers Offenbach vor 3500 Zuschauern

Der SV Wehen hat erfolgreich Revanche genommen für die unglückliche 2:3-Niederlage im Hessenpokal-Finale gegen Kickers Offenbach und mit dem 2:1 (1:1)-Sieg über den selbst ernannten Meisterschaftsanwärter vor 3 500 Zuschauern auf dem Halberg die interne Hackordnung in der Fußball-Regionalliga wieder zurecht gerückt.

Die Erinnerung an die Pokalschlappe auf neutralem Platz in Rüsselsheim war allgegenwärtig, nicht nur bei Trainer Djuradj Vasic, dem schon Böses schwante, als die Gäste nach nur sechs Minuten erneut eine Standardsituation nutzten, um dank Steffen Menze in Führung zu gehen. Während Bewacher Vitus Nagorny weit und breit nicht zu sehen war, überwand der Kickers-Akteur eher ungewollt mit einem Aufsetzer Schlussmann Guido Koltermann.

Fast im Gegenzug aber sollte 1,98-m-Mann Nagorny seinen Patzer wieder gut machen und staubte aus dem Gewühl heraus zum 1:1-Ausgleich ab, nachdem Kickers-Torsteher Cesar Thier einen von Saber Ben Neticha durch die Maurer gezirkelten Freistoß nur abklatschen konnte. Schiedsrichter Wolfgang Stark, der keine Mühe hatte, die jederzeit faire Partie sicher zu leiten, deutete schon auf den Mittelpunkt, ehe er nach lautstarken Offenbacher Reklamationen noch einmal kurz Rücksprache mit seinem Assistenten an der Außenlinie hielt, dieser die Entscheidung zur Erleichterung der Platzherren aber nur bekräftigen konnte.

Während einige Zuschauer noch draußen am Kassenhäuschen standen, schien die Partie auf dem Rasen fast schon gelaufen zu sein. Zwar gaben die Gastgeber mit zunehmender Spielzeit immer deutlicher den Ton an, aber weder Sascha Amstätter (33.), noch Oualid Mokhtari (38.) oder Rüdiger Ziel (40.) vermochten selbst klarste Chancen zu nutzen. Grund genug für Vasic, später auch hier mit der Kritik anzusetzen. "Es fehlt uns einfach noch der Zug zum Tor. Wir hätten die Partie schon viel früher für uns entscheiden müssen", bemängelte der Coach bei aller Euphorie nach Spielende, wohl wissend, dass Feldüberlegenheit und herausgespielte Torchancen noch keine Sieggaranten sind. Das Hessenpokal-Finale lässt grüßen.

Auch nach der Pause sollte sich für die 3 500 Zuschauer am Halberg, von denen gut die Hälfte unüberhörbar aus Offenbach kam, nichts an diesem Bild ändern. Ein Kopfball von Guido Gorges (49.), der in der Abwehr immer wieder erfrischend kompromisslos zu Werke ging und nichts anbrennen ließ, streifte ebenso nur knapp am Offenbacher Gehäuse vorbei wie ein vehementer Volleyschuss Amstätters (57.). Fast schon zwangsweise schien den Platzherren nur noch die tatkräftige Unterstützung der Offenbacher Hintermannschaft helfen zu können und diese sollte prompt folgen. Die beiden erneuten Hauptdarsteller dabei: Pokorny und Menze. Nachdem der eine einen weiten Abschlag Koltermanns verlängert hatte, wollte der andere das Leder völlig unbedrängt mit dem Hinterkopf an Schlussmann Thier weiterleiten, übersah dabei allerdings, dass dieser sein Tor bereits verlassen hatte und gegen den überraschenden Heber chancenlos war.

Während ein zutiefst enttäuschter Kickers-Coach Ramon Berndroth ("Was einige heute geboten haben, ist unter aller Kritik") seinen Spielern nach dem Abpfiff personelle Konsequenzen angekündigte, konnte sich der eine oder andere auf der hermetisch abgeschirmten Kickers-Tribüne des Verdachts nichts erwehren, dass der Bannstrahl der Vereinsführung möglicherweise schon bald den Trainer selbst treffen könnte. Spöttischer Kommentar eines Offenbacher Zuschauers: "Den kann jetzt nur noch ein Sieg im DFB-Pokal am 1. September daheim gegen die Eintracht retten. Das ist die einzige Mannschaft, die noch schlechter ist als wir."

SV Wehen: Koltermann - Gorges, Gunkel, Ziehl - Kirsch (25. Kaymak), Mokhtari, Bunzenthal, Amstätter (73. Uyanik), Simon - Nagorny, Ben Neticha (80. Nakas).

Kickers Offenbach: Thier - Brighache, Barletta, Menze - Müller, Dworschak, Hock (71. Naziri), Akrapovic, Judt - Türker (46. Policella), Petry (59. Knappmann).

Tore: 0:1 Menze (5.), 1:1 Nagorny (8.), 2:1 Menze (75./Eigentor).- Schiedsrichter: Stark (Ergolding).- Zuschauer: 3500.

(Von Rolf Lehmann, Main-Rheine)  

 

Kickers zieht's nur zum eigenen Kasten
Enttäuschende Offenbacher verlieren vor 3500 Zuschauern in Wehen durch Menzes Eigentor

Die schillernden Seifenblasen zahlloser Kickers-Fans - auf dem Wehener Halberg platzten sie gestern in der spätsommerlichen Abendsonne. Zweite Liga, Pokalderby gegen die Eintracht? Zumindest einige Offenbacher Spieler sollten sich erst einmal an die Regionalliga gewöhnen, bevor sie endgültig in den Fußball-Ruhestand treten. Die Taunussteiner gewannen vor 3500 Zuschauern jedenfalls völlig verdient mit 2:1.

Furioser Auftakt auf dem Halberg. Nach neun Minuten schon zwei Tore. Doch so kunterbunt ging's nicht weiter. Vor allem die Gäste enttäuschten, trugen maßgeblich dazu bei, dass die Partie nach dem echten Derby-Auftakt zumindest einmal spielerisch verflachte. Behäbig, was etwa Menze und Akrapovic über weite Strecken boten. Die beiden Ex-Profis scheinen in der Regionalliga noch nicht so recht angekommen. Wehens Oualid Mokhtari ließ den 35-jährigen Akrapovic jedenfalls ganz alt aussehen.

Unglücklich auf Seiten der Platzherren: Patrick Kirsch. In der fünften Minute verursachte er den Freistoß, der zum 0:1 führte, nach 25 Minuten schon musste Trainer Vasic ihn vom Feld nehmen, weil er akut rotgefährdet war.

Bei der Kickers-Führung machte allerdings auch Keeper Koltermann keinen allzu guten Eindruck - wohl weil er nichts sah. Unbemützt ließ er jedenfalls Judts aus der tief stehenden Sonne kommende Freistoßflanke durch seinen Fünfmeterraum segeln, wofür sich der glückliche Menze prompt bedankte.

Aber nur drei Minuten später war aus Taunussteiner Sicht der Schaden behoben. Netichas Freistoß vermochte OFC-Zerberus Thier nicht festzuhalten. Nagorny reagierte am schnellsten. Gäste-Käpt'n Dworschak versuchte zwar noch zu retten, doch Linienrichter Johannes Hartmeier signalisierte sofort, dass der Ball im Tor war.

Ben Neticha hätte abermals drei Minuten später die Wehener schon in Führung bringen können, doch nach guter Vorarbeit von Nagorny war sein Kopfball viel zu harmlos. Den schönsten Spielzug der Platzherren über Amstätter und Bunzenthal wollte Mokhtari mit einem kunstvollen Schlenzer ins Offenbacher Heiligtum abschließen - statt die freigelaufenen Nebenleute zu bedienen (37.). Da der einschussbereite Ziehl nach einer von Thier mit dem Fuß abgewehrten Mokhtari-Chance noch abgeblockt wurde (40.), blieb es bis zur Pause beim 1:1, obwohl die Wehener bereits bis dahin mehr vom Spiel hatten.

Kein Wunder, möchte man meinen. Denn Djuradj Vasic hatte seinen Kader an diesem langen Sonntag bereits um 9 Uhr (!) zum Frühstück ins Engenhahner Wildpark-Hotel gebeten. Es folgten eine leichte Übungseinheit und eine gemeinsame Mittagsruhe.

Die Offenbacher hatten ihren Mittagsschlaf offenbar in den Vorabend verlegt. Denn nach dem Seitenwechsel ging bei ihnen gar nichts mehr. Eine desolate Leistung ohne jeglichen Zug zum gegnerischen Tor. Keine einzige Möglichkeit spielten sie sich noch gegen die in den Zweikämpfen engagierten und laufstarken, wenngleich ihrerseits nicht sonderlich gefährlichen Platzherren heraus. Selbst die oft heißblütigen Kickers-Anhänger resignierten bald und zogen gesenkten Hauptes von dannen. Schön für die Polizei, die arbeitslos blieb und nur Mitarbeiter des privaten Wehener Sicherheitsdienstes festnahm, weil die mit Schlagstöcken ausgerüstet waren.

Bezeichnend für die Vorstellung des Teams vom Bieberer Berg ist die Geschichte des alles entscheidenden 2:1 - ein katastrophales Missverständnis zwischen Steffen Menze und seinem Torwart: der Ex-Berliner wollte zurückköpfen zu Thier, doch der war schon weit aus seinem Kasten heraus, und so flog der Ball in hohem Bogen über den Keeper ins OFC-Netz. Djuradj Vasic nahm's mit Wohlgefallen zur Kenntnis und gestand: "Eigentlich wären wir mit einem Unentschieden zufrieden gewesen." Kollege Berndroth schüttelte derweil ratlos den Kopf: "Hinter dieser Art, Fußball zu spielen, kann ich nicht stehen. Das muss personelle Konsequenzen haben." Im Kickers-Umfeld munkelt's freilich hörbar, dass die erste personelle Konsequenz die Trennung von ihm sein wird. Noch in der Kabine setzten sich Manager Lamm und Kapitän Dworschak mit Berndroth zu einem ersten "Krisengespräch" zusammen.

(Von Wolfgang Heck und Heinz-Jürgen Hauzel, Wiesbadener Tagblatt)  


Mannschaftsaufstellungen:

SV WehenKickers Offenbach
Koltermann - Kirsch (25. Kaymak), Izuagha, Ziehl - Gunkel, Bunzenthal, Mokhtari, Amstätter (73. Uyanik), Simon - Nagorny, Ben Neticha (80. Nakas). Thier - Brighache, Barletta, Menze, Judt - Dworschak, Müller, Akrapovic, Hock (72. Naciri) - Türker (46. Policella), Licht, Petry (59. Knappmann).

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Stark (Ergolding)0:1 Menze (5.),
1:1 Nagorny (8.),
2:1 Menze (75./Eigentor)
Kirsch, Gorges, Nakas, Kaymak (SVW) / Petry, Müller, Barletta, Knappmann (OFC) --3500

Besondere Vorkommnisse: schlechtes Spiel !
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2003/2004
Alle Ergebnisse vom 1.Spieltag (22.08.- 24.08.03)
Tabellenstand nach dem 4.Spieltag (22.08.- 24.08.03)
Spiele des OFC in der Hinrunde 2003/2004 mit Spielberichten
Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
Torjäger und Karten Statistik Saison 2003/2004
Tabellenplatzstatistik Saison 2003/2004
Ergebnisse Saison 2003/2004
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Seite wurde am 25.08.2003 aktualisiert