Regionalliga Süd Saison 2003/2004

Kickers Offenbach - Stuttgarter Kickers
Endergebnis: 1:0 (0:0)


Spielbericht vom 10.10.2003 - Anstoß: 19:30 Uhr
Geduld der Offenbacher zahlt sich aus: Thorsten Judts Heber passt zum 1:0-Sieg
Nicht schön gespielt, aber drei ganz wichtige Punkte: OFC holt gegen die Stuttgarter Kickers den zweiten Erfolg in Serie

Offenbach - Na also, es geht noch. Die Offenbacher Kickers haben am Freitagabend mit 1:0 (0:0) gegen die Stuttgarter Kickers gewonnen. Es war der zweite Sieg hintereinander und der erste Heimsieg seit dem 2. August. Einen Schönheitspreis haben die Offenbacher sicher nicht verdient, aber in ihrer prekären Situation werden sie darauf keinen Wert legen. Sie haben jetzt den Anschluss ans Mittelfeld gefunden, und der eine oder andere im Umfeld wird sicher mit mindestens einem Auge auf die Aufstiegsplätze blicken. Aber dafür muss die kleine Serie von sechs Punkten und 3:0 Toren zur großen Serie ausgebaut werden.

Vor der Saisonminuskulisse von 4 000 Zuschauern spielten die Offenbacher sehr vorsichtig, geduldig und ökonomisch. Aus wenigen Chancen machten sie das Optimale, nämlich ein Tor, das der neben Thier beste Offenbacher Spieler, Thorsten Judt, wie aus heiterem Himmel erzielte (65.). Der OFC überzeugte mit Moral und Hingabe, auch wenn die spielerischen Akzente nur selten aufblitzten. Die Stuttgarter waren zu lange mit einem Remis zufrieden und konnten nach dem Rückstand den Schalter nicht mehr umlegen. Bester Mann auf dem Rasen war kein Spieler, sondern Fifa-Schiedsrichter Dr. Markus Merk.

OFC-Trainer Lars Schmidt spielte mit der gleichen Mannschaft wie beim 2:0-Sieg in Siegen. Also wieder mit dem zu Saisonbeginn eingeführten, dann ausrangierten und jetzt neu aufgelegten 4-4-2-System. Die zwei Offenbacher Viererketten arbeiteten in der Defensive effektiv, versuchten, den Raum eng zu machen. Während Barletta und Schönefeld recht sicher spielten, hatten Brighache und Tammaoui manchmal Probleme mit der Zuordnung. Im Mittelfeld überzeugte Akrapovic in der Defensive und Judt mit Übersicht und Finesse auf der linken Außenbahn. Allerdings klappte beim OFC das Umschalten in die Offensive nur selten. Zumal die Stuttgarter mit einer ähnlichen Taktik (4-3-3) das Mittelfeld auch noch verdichteten. So neutralisierten sich die beiden Mannschaften über weite Strecken der ersten Hälfte, lauerten auf Konter, ohne aber mit der nötigen Entschlossenheit in die freien Räume zu stoßen. Die Stürmer hatten auf beiden Seiten gegen eine Überzahl von Abwehrspielern einen schweren Stand. Folgerichtig gab es nur wenige Torchancen und fast keine Strafraumszenen. Die erste Möglichkeit hatte Dworschak, doch sein Kopfball nach einem Freistoß von Judt wurde sichere Beute von Torwart Köstel (6.). Während Mahrs Schuss aus 18 Metern knapp übers Gäste-Tor flog (23.), zielte Judt in der 31. Minute genauer. Mit seinem starken linken Fuß hob er den Ball aus 16 Metern über den zu weit vor dem Tor stehenden Köstel und traf nur den rechten Pfosten.

Die Gäste demonstrierten zweimal, wie man eine auf Abseits spielende Viererkette ausmanövriert. Einen Diagonalpass konnte der nach vorne stürmende Milchraum unbedrängt annehmen, schoss aber aus 14 Metern vorbei (36.). Nach einer Direkt-Kombination über vier Stationen kam Mesic frei zum Kopfball, doch Thier wehrte glänzend ab (47.).

Es dauerte bis zur 60. Minute, ehe Offenbach zur ersten Ecke kamen. Umso überraschender fiel das 1:0. Nach einer abgewehrten Flanke setzte Judt wieder zu einem Heber an und schlenzte den Ball diesmal mit seinem rechten Fuß ins lange Eck. Jetzt konnten die Offenbacher ihre Stärken in der Defensive zur Geltung bringen. Einige brenzlige Situation gab es noch zu überstehen, aber am 1:0 änderte sich nichts mehr. Damit konnte OFC-Idol Hermann Nuber beruhigt seinen 68. Geburtstag weiter feiern.

(Von Jochen Koch, OFFENBACH-POST)  

 

Judt erlöst den Anhang
Mit einem hart erkämpften 1:0 gegen die Stuttgarter Kickers versöhnt der OFC sein Publikum und übt aktive Krisenbewältigung

Offenbach · 10. Oktober · Die Offenbacher Kickers haben in der Fußball-Regionalliga Süd am gestrigen Freitagabend gegen die Stuttgarter Kickers mit 1:0 (0:0) gewonnen und damit einen wichtigen Schritt aus dem Tabellenkeller gemacht.

Angetreten waren die Offenbacher, um sich mit ihren in dieser Saison arg gebeutelten Fans "zu versöhnen", wie es Kapitän Matthias Dworschak noch vor der Partie gegen die Schwaben betont hatte. Das ist den Kickers, zumindest was das Ergebnis anbelangt, auch gelungen.

Gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn begann der OFC verheißungsvoll. In derselben Besetzung, mit der in der Vorwoche noch drei Punkte in Siegen eingefahren worden waren, zeigte Offenbach von Beginn an Engagement und vermochte sogar spielerische Akzente zu setzen. Selbstbewusst ließen die Kickers die Namensvettern aus Stuttgart erst gar nichts ins Spiel kommen, die in dieser Saison noch keine Auswärtspartie gewinnen konnten und auch gestern vor allem in der Anfangsphase enttäuschend auftraten. Ohne Ideen versuchten es die Schwaben - erfolglos - immer wieder mit langen Bällen in die Spitze.

Auf der anderen Seite gelangen dem OFC zwar wiederholt Vorstöße in den Stuttgarter Strafraum, die erste dicke Chance ergab sich jedoch durch einen Distanzschuss. Thorsten Judt hatte aus 16 Metern (30.) abgezogen, traf aber lediglich den rechten Pfosten.

Nach einer guten halben Stunde verflachte das Spiel zusehends, Fehler schlichen sich ein, und die plötzlich verunsichert auftretenden Gastgeber ließen den Gegner immer besser ins Spiel kommen. In dieser Schwächephase des OFC hätte Patrick Milchraum seine Stuttgarter beinahe in Führung gebracht, als er kurz vor der Halbzeitpause mutterseelenallein vor dem Offenbacher Tor auftauchte. Sein Schuss aus fünf Metern ging nur haarscharf am von Cesar Thier gehüteten Kasten vorbei.

In den zweiten 45 Minuten knüpften die Offenbacher zunächst nahtlos an die schwache Leistung zum Ende der ersten Halbzeit an. Kurz nach dem Wiederanpfiff wurde Thier erneut geprüft, konnte einen gefährlichen Kopfball jedoch über die Latte lenken. Mitte der zweiten Halbzeit gelang es dem OFC dann, sich wieder zu fangen und das Spiel ausgeglichener zu gestalten. Der eingewechselte Gustav Policella hatte die Möglichkeit, sein Team in Führung zu bringen, doch der Stürmer verpasste eine Hereingabe knapp.

Für große Erleichterung unter den knapp 4000 Zuschauern auf dem Bieberer Berg sorgte dann Thorsten Judt, der aus zehn Metern für den umjubelten 1:0-Führungstreffer (64.) der Offenbacher sorgte, der den Hausherren auch das nötige Selbstbewusstsein einhauchte. Sicher konnte sich der OFC des Sieges allerdings nicht sein, denn immer wieder tauchten die Stuttgarter gefährlich vor dem Tor von Thier auf. Am Ende blieb es beim glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0-Erfolg für den OFC, der sich damit in der Tabelle weiter nach vorn gearbeitet und seine Stuttgarter Gegner hinter sich gelassen hat.

(VON ANNETTE SEITZ, FRANKFURTER RUNDSCHAU)  

 

Zu blöd zum Toreschießen
Fußball-Regionalligist verliert in Offenbach - Minkwitz: "Zu blöd zum Toreschießen" / 0:1 - Rückschlag für die Kickers

Offenbach - Nichts war"s mit der erhofften Wende zum Guten nach dem 2:0-Sieg vor einer Woche gegen die FCK-Amateure. Am Freitagabend verlor Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers in Offenbach mit 0:1 (0:0).

Viel hatten sie sich vorgenommen - doch am Ende schlichen die Spieler der Stuttgarter Kickers wieder einmal mit hängenden Köpfen vom Feld. "So eine unglückliche Niederlage habe ich selten erlebt", ärgerte sich Stefan Minkwitz und lieferte die Begründung gleich mit: "Wir sind einfach zu blöd zum Toreschießen."

Was den Kickers-Kapitän so wütend machte: Der Bieberer Berg war an diesem Abend alles andere als eine uneinnehmbare Festung - und die Blauen hatten ihre Chancen. Doch weder Patrick Milchraum in der ersten Hälfte, noch Suad Rahmanovic und Marvin Braun kurz vor Schluss brachten den Ball im Offenbacher Tor unter. Wie man aus wenig Chancen das Maximale macht, zeigte dagegen der OFC. In der 64. Minute traf Thorsten Judt mit einem Schlenzer zum entscheidenden 1:0 - und die Kickers stehen wieder da, wo sie schon vor dem Erfolg gegen die Amateure des 1. FC Kaiserslautern vor einer Woche standen: in der Gefahrenzone der Regionalliga. "Ich bin sehr enttäuscht", klagte Kickers-Coach Rainer Adrion. "Uns hat heute einfach die Durchschlagskraft gefehlt."

Kickers: Köstel - Steinle, Zimmermann (Juric), Malchow, Milchraum (76. Ivan) - Braun, Barth, Minkwitz, Eckhardt - Mesic, Obinna (76. Rahmanovic).

(VON STEFFEN MARG, STUTTGARTER NACHRICHTEN)  


Mannschaftsaufstellungen:

Kickers OffenbachStuttgarter Kickers
Thier - Tammaoui, Brighache, Barletta, Schönefeld - Mahr (90. Naciri), Dworschak, Akrapovic, C. Müller (54. Policella), Judt - Petry (86. Knappmann). Köstel - Steinle, M. Zimmermann, Malchow, Minkwitz - Braun, Barth, Milchraum (76. Rahmanovic), Eckhardt (88. Juric) - Obinna (76. Batista), Mesic.

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Dr. Markus Merk (Kaiserslautern)1:0 Judt (64.) keine (OFC) / Minkwitz (SK) --3906

Besondere Vorkommnisse: Dr. Markus Merk auf dem Bieberer Berg !
Alle Angaben ohne Gewähr


Aktuelle Tabelle Saison 2003/2004
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Alle Spieltage auf einen Blick (mit Ergebnissen)
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Tabellenplatzstatistik Saison 2003/2004
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