2. Bundesliga Saison 2005/2006

FC Hansa Rostock - Kickers Offenbach
Endergebnis: 1:2 (1:0)


Spielbericht vom 07.08.2005 - Anstoß: 15:00 Uhr
"Als der Ball weg war, habe ich mir gedacht, er ist im Tor"
Weißenfeldt und Wörle erzielen ihre ersten Tore für Kickers / Dorn überragend

Rostock (joko) - Doppelte Tor-Premiere im Ostseestadion: Lars Weißenfeldt und Thomas Wörle erzielten ihre ersten Tore für Kickers Offenbach. "Irgendwann, ich glaube vor zwei Jahren in der Oberliga", erinnerte sich Weißenfeldt nur noch dunkel an sein letztes Tor. In Rostock glänzte der Abwehrspieler nicht nur mit einer fehlerlosen Defensivarbeit, sondern auch mit Kaltschnäuzigkeit in der entscheidenden Szene. Suat Türker hatte die Abwehr mit einem exakten Pass überlupft, und Weißenfeldt schob den Ball aus 14 Metern an Schober vorbei.

Sein erstes Zweitligator musste sich Thomas Wörle gestern von den Mitspielern schildern lassen. Denn der 22-jährige Neuzugang von 1860 München hatte nicht mitbekommen, wie er das Siegtor fast mit dem Hinterkopf erzielt hatte. "Die Flanke kam von Judt, ich habe den Ball irgendwie erwischt. Ich weiß aber nicht wie. Als ich dann den Ball nirgends gesehen habe, und alle auf mich zugerannt kamen, habe ich mir schon gedacht, dass er ins Tor gegangen sein könnte", meinte Wörle nach seinem Siegtreffer in der 87. Minute.

Ein Offenbacher war zwar nicht an den Toren beteiligt, aber dennoch der Spieler des Tages: Regis Dorn. Der Franzose demonstrierte von der ersten Minute an Spielfreude und spielte gemeinsam mit Suat Türker die Rostocker Abwehr fast nach Belieben aus. Immer wieder war der Franzose nur durch Foulspiel zu stoppen. "Entscheidend war, dass wir uns nicht hinten rein gestellt haben, sondern von Anfang nach vorne gespielt haben", demonstrierte Dorn nach dem Sieg großes Selbstvertrauen. "Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben."

Der Stürmer mit den langen blonden Haaren war weder von seinem einstigen Mitspieler aus Freiburg, Kondé, noch vom zweiten Innenverteidiger Madsen unter Kontrolle zu bringen. Immer wieder behauptete sich Dorn im Zweikampf und verdiente sich auch ein Lob von Boysen. "Regis Dorn hat früh bestätigt, was wir uns von ihm erhofft haben", bescheinigte der Trainer dem Neuzugang vom SC Freiburg ein überragendes Spiel, ohne dabei die Leistung der übrigen Mannschaft zu schmälern. "Ich habe keinen einzigen Ausfall gesehen."

(Von Jochen Koch, OFFENBACH-POST)  

 

Kickers begeistern beim 2:1-Sieg in Rostock: "So wird Fußball gespielt"
OFC klar bessere Mannschaft / Beeindruckende Leistung nach Rückstand / Weißenfeldt und Wörle erzielen Tore

Rostock - Mit einem Auswärtssieg beendeten die Offenbacher Kickers als Meister die Regionalliga-Saison. Und mit einem Auswärtssieg startete der Aufsteiger in die 2. Liga-Saison. Der Neuling sorgte mit dem 2:1-Auswärtssieg beim Bundesliga-Absteiger Hansa Rostock für die Sensation am ersten Spieltag. Noch beeindruckender als das Ergebnis war die Art und Weise, wie der Neuling vor 26 000 Zuschauern den großen Aufstiegsfavoriten beherrschte und phasenweise vorführte.

Selbst ein unverdienter 0:1-Pausenrückstand brachte die Kickers an der Ostsee nicht vom Erfolgskurs ab. Sie trumpften in der zweiten Halbzeit sogar noch eine Spur stärker auf. "Das war schon überraschend, wie die Offenbacher aufgetreten sind. Wir haben gesehen, wie in der 2. Liga Fußball gespielt werden muss", adelte sogar Hansa-Trainer Jörg Berger den Sieger. Während Rostock mit einer schwachen Leistung den Heimkomplex der Vergangenen Saison fortsetzte, feierte Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen im zehnten 2.-Ligaspiel seinen ersten Sieg mit dem OFC und etablierte sich gleich mit einer famosen Vorstellung.

Während Rostocks Trainer Berger mit einer bundesligaerfahrenen Mannschaft (nur drei Neuzugänge) überhaupt kein Konzept erkennen ließ, beeindruckte Boysens Taktik-Schema, obwohl bei den Kickers fünf Spieler zum ersten Mal in der 2. Liga spielten. Beim 4-4-2 griffen alle Blöcke fast perfekt ineinander. Das war kein Zufallsfußball, sondern die Kickers kombinierten ballsicher aus der eigenen Deckung nach vorne. Dort rackerte mit Regis Dorn der überragende Spieler, der von der Rostocker Abwehr nie zu kontrollieren war. "Wir haben richtig gut gespielt, das hat wirklich großen Spaß gemacht", jubelte der Franzose nach der Offenbacher Galavorstellung.

In den ungewohnten gelb-schwarzen Auswärts-Trikots bestimmten die Gäste von der ersten Minute an das Spiel. Keinesweg defensiv, wie von Rostock vermutet, sondern frech, selbstbewusst und offensiv dominierte der Aufsteiger. Rostock fand kein Mittel gegen die läuferisch und spielerisch besseren Offenbacher. Die größte Offenbacher Möglichkeit vereitelten Hansa-Abwehrspieler Kondé und Schiedsrichter Weiner. Als der Ex-Freiburger Regis Dorn nach Pass von Stephan Sieger an seinem ehemaligen Mannschaftskollegen vorbei zog, foulte Kondé den Offenbacher Stürmer acht Meter vor dem Tor (20.) - aber der Elfmeterpfiff blieb aus. "Kondé hat es gleich zugegeben, dass es Elfmeter war, und der Schiedsrichter hat mir in der Pause gesagt, man hätte ihn pfeifen können", ärgerte sich Dorn.

Völlig überraschend ging dann Rostock in Führung. Eine Flanke von Rydlewicz - Rüdiger Rehm hatte nicht gestört - drückte Di Salvo aus drei Metern über die Linie. Aber das war‘s schon mit dem Rostocker Offensivspiel. Es spielte nur noch eine Mannschaft - die Offenbacher Kickers. Pfostenpech (Kopfball von Markus Happe) und Hansa-Torwart Matthias Schober (Schuss von Stephan Sieger aus sieben Metern) verhinderten bei klaren Chancen den überfälligen Ausgleich. Rostock rettete sich mit einer unverdienten Führung in die Halbzeitpause.

Mit einer kurzen Pausenansprache ("Spielt so weiter, dann verlieren wir nicht") räumte Boysen alle Zweifel bei seiner Mannschaft aus. Nach einem Pass von Türker erzielte Weißenfeldt mit seinem ersten Tor im OFC-Trikot den Ausgleich (60.). Nach dem zweiten Pfostentreffer von Weißenfeldt (77.) kamen die Kickers spät zum verdienten Lohn. Nach Judt-Freistoß köpfte der kurz zuvor eingewechselte Wörle das 1:2 (87.) und krönte die geschlossene Mannschaftsleistung.

"Wir sind alle schlau genug, dass es nach diesem Sieg keine Träumereien geben wird", warnte Boysen vor übertriebener Euphorie. Wir werden den Erfolg schon die richtige Schublade stecken." Dort werden nach dieser Vorstellung sicher noch einige andere Siege abgelegt.

(Von Jochen Koch, OFFENBACH-POST)  


Mannschaftsaufstellungen:

FC Hansa RostockKickers Offenbach
Schober
Hartmann (80. Lapaczinski), Konde, Madsen, Maul (46. Löw)
Rydlewicz, Gaede (70. Prica), Sebastian, Thomas Rasmussen
Schied, di Salvo
Ramovic
Weißenfeldt, Happe, Schumann, Mintzel
Christian Müller, Sieger, Yildirim (88. Wörle), Rehm (61. Judt)
Dorn, Türker (85. Fiorentino)

Spielstatistik:

SchiedsrichterToreGelbe KartenGelb-Rote KartenRote KartenZuschauer
Weiner (Giesen)1:0 di Salvo (26.),
1:1 Weißenfeldt (60.),
1:2 Wörle (88.)
Thomas Rasmussen, Maul, Madsen (Rostock) /
Ramovic, Mintzel, Schumann (OFC)
keinekeine26000

Besondere Vorkommnisse: keine
Alle Angaben ohne Gewähr


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Seite wurde am 29.08.2005 aktualisiert