Regionalliga-Süd Saison'97/98

Boysen: "Mächtig stolz auf Auswärtsbilanz" / Oliver Roth: "Können Dirk Vollmar gut gebrauchen"

Hans-Jürgen Boysen (OFC-Trainer):
„Wir haben unsere überragende Auswärtsbilanz ausgebaut: 15 Punkte aus sieben Spielen, darauf können wir mächtig stolz sein. Ein Riesen-Kompliment an unsere Fans für die Unterstützung, die von der Mannschaft dann ja auch nicht enttäuscht wurde. Wir hatten viele Torraumszenen und Chancen. Wenn man auswärts mit einer 2:0-Führung in die Pause geht, ist das für die Moral eine gute Grundlage. Aber nach dem Anschlußtreffer haben wir den Faden verloren, die Zweikämpfe nicht mehr gewonnen und uns zu weit hinten reindrängen lassen. Die Erlösung war das 3:1 von Simon, der läuferisch sehr stark war und die längsten Wege ging. Kompliment auch an Oliver Speth, der die beiden ersten Tore vorbereitete. Die ganze Mannschaft hat 90 Minuten lang mit Herzblut gekämpft. Jetzt werden wir uns vernünftig regenerieren, um dann am Freitag gegen Augsburg auch zu Hause mal wieder zu gewinnen.”

Manfred „Moppes” Petz (Trainer SV Wehen):
„Die ersten zehn Minuten haben wir gut angefangen. Eine der Kopfballchancen mußten wir reinmachen. Dann haben wir zweimal gepennt beim 0:1 und 0:2, somit war die erste Halbzeit gegessen. Das Anschlußtor kam zum richtigen Zeitpunkt; wir waren am Drücker und hatten einen Lattenschuß. Das 1:3 hat uns dann das Genick gebrochen. In Standardsituationen waren wir zu amateurhaft. Und die Offenbacher waren einfach lauffreudiger.”

Thomas Wegscheider (stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender):
„Wir mußten 20 Zitterminuten überstehen, aber es war ein verdienter Sieg. Ich begleite die Kickers seit 30 Jahren; eine Situation wie jetzt hat es in den letzten 15 Jahren nicht mehr gegeben. Wir haben den richtigen Lauf, dank der Fans überall nur Heimspiele, und mit den beiden Trainern haben wir einen Glücksgriff getan. Sie passen nach Offenbach und schreien nicht gleich nach teuren Neuverpflichtungen, sondern bauen kontinuierlich junge Spieler ein. Die Mannschaft wird immer souveräner, da kommt das Selbstbewußtsein raus.”

Wilfried Kohls (Vizepräsident):
„Wir haben ein überraschend gutes Spiel gesehen mit einem hochverdienten Sieg. Ich bin begeistert, wie unsere Mannschaft gespielt hat. Das Terrain für den Freitag ist wieder herrlich angerichtet. Auch heute hat das Publikum die Mannschaft wieder nach vorne getragen.”

Klaus Gerster (Manager):
„Vor einem Jahr wurden wir hier an die Wand gespielt, heute haben wir in der ersten Halbzeit die Wehener an die Wand gespielt. Da sieht man, wie wir uns entwickelt haben.”

Paul Koutsoliakos:
„Immer, wenn der gegnerische Trainer, wie auch in Kassel, unsere erste Niederlage ankündigt, wird er dafür bestraft. Unsere Zuschauer waren wieder gigantisch.”

Stefan Dolzer:
„Das Gegentor haben wir zu früh nach der Pause gefangen, uns aber wieder gefangen. Man hat gesehen, daß bei uns jeder Tore schießen kann. Jetzt bin ich mal dran.” Oliver Roth:
„In der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden mit meinem Spiel, schließlich habe ich drei Wochen lang nicht richtig trainieren können. Zu Dirk Vollmar: Da Goran Skeledzic auf lange Sicht nicht fit wird, mußte was passieren. Wir können ihn gut gebrauchen, aber: Das OFC-Trikot wiegt schwerer als andere!”

Rene Keffel:
„Diesen Sieg widmen wir unserem Vereinswirt Philipp Kern, der nach einem Nervenzusammenbruch und mit einer Lungenentzündung in ein künstliches Koma gesetzt wurde.”

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 20.10.97)