München-Tour der Kickers fiel flach
Spiel am Samstag morgen abgesagt / Nach dem Training in den Weihnachtsurlaub
Einen Tag früher, aber mit einem Spiel weniger als geplant, verabschiedeten sich
die Offenbacher Kickers am Samstag in den Weihnachtsurlaub. Am Samstag um 10.30 Uhr
wurde das für Sonntag im Stadion an der Grünwalder Straße angesetzte letzte
Punktspiel 1997 gegen die Amateure der Münchner Bayern abgesagt. Das Spiel, wird in
diesem Jahr nicht! mehr ausgetragen. Ein möglicher Nachholtermin wäre der 21./22.
Februar (Faschings-Wochenende), eine Woche vor dem „normalen” Rückrundenbeginn. Die
Alternative wäre ein Flutlichtspiel im März oder April.
Als sich die Offenbacher Spieler am Samstag um kurz vor zwölf Uhr zum Abschlußtraining
auf dem Bieberer Berg trafen und anschließend ins Trainingslager nach München fahren
wollten, war der Bus bereits abbestellt. Nach der letzten Trainingseinheit in diesem
Jahr verabschiedete das Trainerduo Hans-Jürgen Boysen und Stephan Groß die Mannschaft
bis zum 12. Januar in den Urlaub.
Für einige Fans kam die Absage unerwartet, sie hatten sich bereits im Laufe des
Vormittags auf den Weg nach München gemacht, besuchten erst das Spiel der „großen”
Bayern gegen Mönchengladbach, ehe sie sich wieder auf den Heimweg machten. Bis
Sonntagmittag war in München kaum Schnee gefallen. Die frühe Spielabsage am Samstag
war wohl eher eine Vorsichtsmaßnahme.
Für ein passendes Abschiedsgeschenk für die Weihnachtsferien sorgte Spitzenreiter
SSV Ulm, der am Samstag im Heimspiel gegen den SSV Reutlingen nur ein 1:1 zustande
brachte, so daß der Rückstand der Kickers sechs Punkte (bei einem Spiel weniger)
beträgt. Zu Borussia Fulda (nur 2:2 in Ditzingen) beträgt der Abstand nur noch drei
Punkte.
Weiterhin in der Schwebe ist der Fall Hessen Kassel, wo es trotz der scheinbar
hoffnungslosen Lage immer noch Bemühungen gibt, den Verein irgendwie am Leben zu
erhalten. Für die Kickers wäre die Zukunft mit Kassel sehr viel wert. Zum einen drei
Punkte, zum anderen eine sechsstellige Einnahme aus dem Heimspiel Ende März.
Nach ihrer vierwöchigen Winterpause werden die Kickers zunächst ein- bis zweimal in
der Halle trainieren, bevor sie am 15. Januar am Hallenturnier der Frankfurter
Eintracht in der Ballsporthalle Höchst teilnehmen.
Freundschaftsspiele haben die Kickers bis jetzt noch nicht endgültig abgeschlossen
und terminiert. So verhandeln die OFC-Verantwortlichen derzeit mit dem
Bundesliga-Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern, der zur Einweihung der neuen
elektronischen Anzeigetafel auf dem Bieberer Berg spielen soll. Aber seit Wochen
läßt auch Manager Klaus Gerster seine Verbindungen und Drähte zu Borussia Dortmund
glühen, um den Weltpokalsieger zu einem Spiel nach Offenbach zu holen.
Fest vereinbart – aber noch ohne Termin – ist ein Spiel gegen den FC Homburg. Das
könnte ein Test im doppelten Sinn werden. Zum einen als Vorbereitung auf die
Rückrunde, zum anderen als Standortbestimung für die Aufstiegsrunde. Denn genau wie
die Kickers machen sich auch die Homburger als Tabellenzweiter der Regionalliga
Südwest große Hoffnungen, zumindest über Platz zwei und die Entscheidungsspiele
(der Sieger der Tabellenzweiten aus Süd und Südwest gegen Verlierer des
Entscheidungsspieles der Meister der Regionalligen Nord und Nordost) den Sprung in
die 2. Bundesliga im Juni 1998 zu packen.
(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 15.12.97)
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