Curko mit Herzschmerz
Den wenigen, die mal wieder den Weg ins Berliner Mommsenstadion gefunden
hatte, versprach TeBe- Stadionsprecher Daniel Gäsche bereits vorm Anpfiff
schon mit der Namensnennung des Gästetrainers Vielverprechendes: "Peter
Neururer - da werden wir sicher wieder einige Sprüche hören."
Der freilich überließ anderen die Vorstellung. "Es hat sich gezeigt, dass wir in
den letzten drei Wochen etwas für die Ausdauer getan hatten", meinte Stürmer
Marco Grevelhörster nach dem überraschenden Punktgewinn an der Spree.
OFC-Torhüter Goran Curko, bis Sommer noch TeBe-Keeper (Neururer: "Er hat
mit Schmerzen im Herzen gespielt") meinte gar hinterher: "Wer war Aufstiegs-,
wer Abstiegskandidat - ich weiß es nicht."
Sein Kollege gegenüber schaute ebenso ratlos drein. "Wir haben uns schwer
getan, nie ein Mittel gefunden", meinte Torhüter Andreas Hilfiker lediglich. Sein
Trainer wurde da etwas konkreter. Winfried Schäfer nimmt künftig seine
Führungsspieler in Pflicht. "Es muss einen Ruck geben, einige Spieler müssen
Akzente setzen - das war gegen Offenbach aber nicht der Fall."
Es sind allerdings nicht etwa die jüngsten vier sieglosen Spiele, die eine
Bundesliga-Zukunft der Charlottenburger zunehmend in Frage stellen. Das
Kernproblem von TeBe: Weder auf dem Platz noch hinter den Kulissen
präsentiert man sich gegenwärtig als Einheit. Die Realität: Machtkämpfe,
Intrigen, Schuldzuweisungen und Ausreden ohne Ende. Diesmal war es Ansgar
Brinkmann, am Sonntag schwächster Akteur auf dem Platz, der seine
Herausnahme zur Pause so recht nicht verstehen mochte. Immerhin zeigte der
Ex-Frankfurter dann doch noch so etwas wie Selbstkritik: "Ich betone, ich habe
diesmal unter meinen Möglichkeiten gespielt." Ein guter Spruch.
Kickers-Präsident Dr. Lothar Winkler (72) verstarb in der Nacht auf Sonntag an
einem Leberleiden.
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